Er stammt aus Neumarkt in der Oberpfalz, lebt in Nordrhein-Westfalen, ist Grand Prix-Reiter, gehört zu den renommiertesten Ausbildern bundesweit und zĂŒchtet noch dazu sehr erfolgreich Pferde: Wolfram Wittig. Im Rahmen des Internationalen Festhallenturniers in Frankfurt wurde er in den exklusiven Kreis der Reitmeister aufgenommen. Vorgenommen wurde die Ehrung von Burkhard Jung, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Berufsreiter. Der Kreis der Reitmeister ist ĂŒbrigens nicht nur illuster, sondern auch klein: Vor 1989 erwarben vier Berufsausbilder den Titel durch eine PrĂŒfung, seitdem erfolgt die Ernennung auf Empfehlung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Wolfram Wittig ist erst der 32. Ausbilder, dem diese Ehre zuteil wurde.
Man habe die Nachricht âgut unter Verschluss gehaltenâ, so Wittig. Erst wenige Tage vor dem Turnier habe er davon erfahren. Dass die Ehrung vor der Siegerehrung des Burgpokal-Finales in Frankfurt stattfand und nicht etwa in seiner westfĂ€lischen Wahlheimat, hat einen guten Grund: 1994 war Wittig zum ersten Mal mit eigenem Pferd in der Festhalle am Start, âGĂ€nsehautfeelingâ sei das gewesen, erinnert er sich. Weitere erfolgreiche Auftritte in Frankfurt folgten. Auch als Trainer war er immer wieder in der Festhalle: Zu seinen SchĂŒlern zĂ€hlen Victoria Max-Theurer, Kira Wulferding, Marcus Hermes und Matthias Bouten, um nur einige zu nennen. Auch mit Isabell Werth arbeitete er jahrelang zusammen. Und selbstverstĂ€ndlich trainierte und trainiert er seine Frau Brigitte, die das Burgpokal-Finale 2009 im Sattel der spĂ€ter unter Victoria Max-Theurer international erfolgreichen Blind Date (Mutter von Donnerhall-Pik Bube I) gewann. 2012 hieĂ der Burgpokal-Sieger Burlington (Mutter von Rohdiamant-Akzent II). Geritten wurde dieser mittlerweile lĂ€ngst im Grand Prix-Sport erfolgreiche Hannoveraner von Charlott-Maria SchĂŒrmann. Burlington ist ein Halbbruder der Blind Date, denn beide sind Kinder des Hengstes Breitling B.
Breitling W und Wittig – eine unzertrennliche Verbindung
Und da schlieĂt sich der Kreis, denn mit Breitling W, dem Hannoveraner von Bismarck-Maat I-Gralsritter ist die Zucht- und AusbildungsstĂ€tte Wittig untrennbar verbunden. Der Fuchshengst, den der frischgebackene Reitmeister selbst ausbildete, kam bereits auf dem Hof der Wittigs in Rahden zur Welt, war unter Wolfram Wittig eine feste GröĂe im Grand Prix-Sport und darĂŒber hinaus als Vererber erfolgreich. Mehr als 150 Siege und Platzierungen in Klasse S bis Grand Prix stehen in seiner Erfolgsbilanz. Viele seiner Nachkommen kamen auf dem Hof der Familie Wittig zur Welt und wurden von Wolfram und Brigitte Wittig bis zur schweren Klasse gefördert. ZunĂ€chst deckte er vor allem Stuten der Wittigs. Das Ă€nderte sich, als seine ersten Kinder im groĂen Viereck glĂ€nzten, doch ein âModehengstâ war Breitling W nie. Gegen Ende des Jahres 2015 musste er im Alter von 24 Jahren infolge einer Kolik eingeschlĂ€fert werden.
Breitling liegt in der ZuchtwertschÀtzung 2018 an der Spitze
Mehr als 130.000 Euro betrÀgt die Lebensgewinnsumme des Breitling W, mehr als 450.000 Euro die seiner Nachkommen aktuell. Gut 160 seiner Nachkommen wurden als Sportpferde eingetragen, jeder Vierte von ihnen war im Viereck in der schweren Klasse erfolgreich, 13 seiner Söhne wurden gekört beziehungsweise anerkannt.

Seine Leistung als Vererber spiegelt sich auch in der aktuellen âZuchtwertschĂ€tzung Turniersportâ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wider. In diese flieĂen die Starts beziehungsweise Rangierungen der deutschen TurniersportprĂŒfungen einer Saison ein. Und Breitling W liegt mit dem Wert 166 bei einer Sicherheit von 85 Prozent auch in der Auswertung fĂŒr 2018 vorne!
Die reiterlichen AnfĂ€nge Wolfram Wittigs ĂŒbrigens liegen in seiner bayerischen Heimat, genauer im Reiterhof Mooswiese in Neumarkt in der Oberpfalz, noch in Bayern schlug er die Profikarriere ein. Seine ZwischenprĂŒfung machte er in MĂŒnchen â zu einer Zeit ĂŒbrigens, als der legendĂ€re Reitmeister GĂŒnther Festerling dort noch wirkte. 1982 folgte der Umzug nach Westfalen â der Liebe wegen. Seit 1985 sind Wolfram und Brigitte Wittig mit ihrem Dressurausbildungsstall in Rahden im Norden Westfalens zu Hause.
Horse-Gate/Michaela Weber-Herrmann
Foto: © www.sportfotos-lafrentz.de/ Stefan Lafrentz














