[vc_row][vc_column][vc_column_text]Ehre, wem Ehre gebührt. Dies trifft voll und ganz auf den Stempelhengst Balou du Rouet zu. Mit einem weltweit einmaligen Rekord ist der Oldenburgerhengst als Spring- und Vielseitigkeitsvererber nach wie vor unter den Top 20 zu finden!
Unser Maihengst, geborgen im Jahr 1999, unterstrich seine abstammungsgemäßen Springqualitäten bereits im 30-Tage-Test 2002 zu Vechta. Dort erhielt er die überzeugende Bewertung von 9,2 in der Disziplin Springen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Erfolgreichster Sohn des Baloubet du Rouet
Der berühmte Vater Baloubet du Rouet war mit Rodrigo Pessoa im Alter von neun bis elf Jahren 3-facher Weltcup-Sieger und verfehlte 2001 nur knapp den vierten Weltcupsieg: Er wurde Zweiter. 2000 gab es Mannschaftsbronze auf der Olympiade in Sydney. Daraufhin wirkte er zunächst in der französischen Warmblutzucht.
In 2012 und 2013 war Baloubet du Rouet jeweils der führende Hengst in der WBFSH-Weltrangliste Springen, aktuell belegt er nun den vierten Rang. Seine Nachkommen aus der französischen, belgischen und niederländischen Zucht sind in großer Zahl international erfolgreich. Allen voran das teuerste Springpferd der Welt, Paloubet d’Hallong. Weitere auffallende Baloubet-Sprösslinge deutscher Herkunft sind Aragon Rouet oder auch der gekörte Chaman. 2010 stammte die Bundeschampionesse der sechsjährigen Springpferde, Balsandra, von ihm ab.
Baloubet du Rouet ist nach wie vor ein Phänomen in der Pferdezucht. Rund 130 seiner über 300 in Deutschland registrierten Nachkommen sind S-erfolgreich. Unter seinen in Deutschland gekörten Söhnen stellt der Gewinnsummen-Millionär Balou du Rouet, unser Hengst des Monats Mai, eine absolute Ausnahme dar.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Weitere Abstammung
Muttervater Continue verbindet die Holsteiner Leistungshengste Contender und Tino Rocco miteinander. Aus Continue’s Deckeinsatz in Oldenburg resultierte u.a. der gekörte Hengst Cowondo Z. Später wirkte der Muttervater von Balou du Rouet als Landbeschäler im mecklenburgischen Landgestüt Redefin und in Dänemark.
Bei der Großmutter handelt es sich um Georgette II, die aus der Anpaarung mit Sandro den gekörten und sportlich erfolgreichen Sandrissimo brachte.
Über Domino und Gepard stehen leistungsbetont gezogene Hengste in dritter und vierter Generation.
Der westfälische Mutterstamm basiert auf der Stute Filmkunde (v. Film-Hallo III). Aus dieser immer wirkungsvoller prosperierenden Linie resultiert auch der 2004 in Mecklenburg gekörte Daddy Cool, ferner Le Sandro und Lord Sandro.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Sportliche Eigenleistung
Seine abstammungsgemäßen Springqualitäten unterstrich Balou du Rouet bereits im 30-Tage-Test im Jahr 2002 in Vechta. Dort erhielt er die überzeugende Bewertung von 9,2 in der Disziplin Springen. Daneben absolvierte der Oldenburger seine Hengstleistungsprüfung über die 2004 erbrachte Bundeschampionat-Qualifikation. Neben Seriensiegen in Springpferdeprüfungen, siegte Balou du Rouet bis S3*-Springen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207715″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Nachkommen der internationalen Spitzenklasse
Balou du Rouets Nachkommen sind international begehrt und folgen ihm in seiner Karrierespur. Neben Cornet Obolensky stellte Balou du Rouet die meisten Nachkommen auf dem Bundeschampionat in Warendorf 2008. Baranus gewann unter Helena Torstensson eine Prüfung auf der Weltmeisterschaft der jungen Pferde in Zangersheide und wurde via PSI für 120.000 Euro versteigert. Im Jahr 2007 avancierte der gekörte Be Bravo zur Preisspitze der AOS-Auktion mit 350.000 Euro. In der Schweiz lieferte er 2008 mit Benvinda das teuerste Auktionspferd von Willi Melliger. Auf nahezu allen Körplätzen überzeugen seine Nachkommen, ob ihrer beeindruckenden Springanlage nebst gutem Bewegungspotenzial.
Die ersten Kinder von Balou du Rouet wurden 2010 sieben Jahre alt und waren direkt in der schweren Klasse erfolgreich. Darunter der zweifache S-Sieger Boom Boom Bang/Sören Pedersen, der international unter Felix Haßmann schon siegreiche Balzaci oder der in Zwei-Sterne-S erfolgreiche Balounito/Lars Nieberg. Bal Pare ist mit Anton Martin Bauer international unterwegs und siegte in Wiener Neustadt. Bamboucha gewann 2010 das Oldenburger Championat der vierjährigen Springpferde in Rastede, der gekörte Sohn Bob erhielt in seinem 30-Tage-Test die springbetonte Endnote von 9,04. Über 32 gekörte Söhne stehen inzwischen von Balou du Rouet zu Buche. Darunter Balous Bellinie, der den 30-Tage-Test von München 2009 mit der Springendnote 9,54 haushoch gewann.
Bereits 2008 stellte Balou du Rouet zahlreiche Nachkommen auf dem Bundeschampionat. Dann ein Jahr darauf stammten drei Finalisten von ihm ab und die später für 140.000 Euro versteigerte Bacara qualifizierte sich für die WM der jungen Springpferde in Lanaken. Entsprechend begehrt sind seine Nachkommen wie die mit 350.000 Euro zugeschlagene AOS-Preisspitze Be Bravo oder der für 120.000 Euro versteigerte Baranus.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://youtu.be/w0NlelCxB-s“ align=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Hier kommt ihr direkt zum Portrait des Stempelhengstes Balou du Rouet:
Die Hochträchtigkeit und die Fohlengeburt sind Höhepunkte im Zuchtstall. Auf welche Warnsignale Sie achten sollten und was Pferdegeburten auszeichnet, verrät Privatdozent Dr. Claus P. Bartmann im Interview. Er ist der leitende Oberarzt der Pferdeklinik Aschheim und Fachtierarzt für Pferde und für Reproduktionsmedizin.
Eine Stute pflegt ihr neugeborenes Fohlen. Im Idealfall ist menschliche Hilfe bei der Geburt überflüssig. Foto: Claus Peter Bartmann
Ersten Teil verpasst? Lesen Sie hier mehr zur Hochträchtigkeit der Stute.
Welche Warnzeichen bei der Fohlengeburt gibt es?
Eine Störung der Trächtigkeit zeigt sich für den Züchter durch äußere Anzeichen einer Erkrankung. Dazu gehören Unwohlsein der Stute mit reduzierter Futteraufnahme, Apathie, Fieber, vaginaler Ausfluss und auch kolikähnliches Verhalten. Zudem sollte man auf die Anbildung des Euters achten, die im Normalfall erst in den letzten Wochen vor der Geburt mit deutlicher Größenzunahme und Schwellung der Euterhaut einhergeht. . Erst zwei bis drei Tage vor der Geburt sollten die sogenannten Harztropfen am Euter zu sehen sein. Diese sehen aus wie eingetrocknete Tropfen Milch und sind Anzeichen der nahenden Geburt. Eine zu frühe Euteranbildung oder gar Abfluss von Milch deutet auf eine Störung der Trächtigkeit hin oder sogar auf den Tod des Fohlens, den sogenannten Fruchttod. Auch wenn die Milch zeitnah zum errechneten Geburtstermin bereits fließt, ist das kritisch zu sehen. So kann sich zudem die Qualität der Biestmilch verschlechtern und damit die Immunversorgung des Fohlens. In beiden Fällen Anlass genug für eine tierärztliche Untersuchung.
Wenn der errechnete Geburtstermin sich nähert und alles normal abläuft, welche Anzeichen deuten dann auf die nahende Geburt hin?
Die Stute wird unruhig, zeigt kolikartige Symptome. Sie schwitzt und scharrt. Auch der bereits genannte Harztropfen ist ein Anzeichen, dass es bald losgeht. Die Geburt selbst ist in drei Stadien unterteilt: In der ersten Phase öffnet sich der Muttermund, die erste Fruchtblase platzt und Fruchtwasser tritt aus. Darauf folgt der zweite Abschnitt, das sogenannte Austreibungsstadium. Im Vergleich zu anderen Tierarten ist dies sehr kurz. Pferde gebären sehr schnell. In maximal 20 Minuten ist das Fohlen im Normalfall da. Die normale Gebärposition bei Pferden ist die Seitenlage der Stute. Das Fohlen kommt in „Vorderendlage“ zur Welt. Das bedeutet, dass die Vorderhufe zuerst erkennbar sind, danach die Nüstern. Das Fohlen ist dann noch umgeben von einer zweiten, weißlichen Fruchtblase, auch Amnion oder Schafhaut genannt. Diese zweite Fruchtblase reißt im Normalfall durch eine spontane Bewegung von Fohlen oder Stute. Geschieht das nicht unmittelbar nach der Austreibung des Fohlens, sollte man sie entsprechend vorsichtig über dem Kopf bzw. an den Nüstern öffnen, damit das Fohlen Luft bekommt und nicht erstickt – allerdings erst, sobald das Fohlen komplett aus dem Mutterleib gekommen ist. Über die Nabelschnur bleiben Mutter und Jungtier einige Minuten nach der Geburt weiterhin verbunden. Diese soll von selbst reißen, sobald sich Fohlen oder Stute bewegen. Die dritte und letzte Phase ist das Nachgeburtsstadium, in dem die Eihäute vollständig ausgetrieben werden. Die komplette Nachgeburt sollte bis zwei Stunden nach der Geburt vom Körper der Stute abgehen. Insgesamt sollte die Geburt bei ungestörtem Ablauf möglichst ohne menschliches Eingreifen ablaufen und die anwesenden Personen sollten sie nur beobachten.
Welche Komplikationen kann es bei der Geburt geben? Wie erkennt man sie und was ist zu tun?
Eine Geburtsstörung kann entweder von der Stute oder vom Fohlen ausgehen. Bei der Stute kann beispielsweise ein Beckenbruch in der Vergangenheit den Geburtsablauf behindern. Beim Fohlen sind typische Ursachen einer Geburtsstörung fehlerhafte Stellungen oder Haltungen, manchmal auch Fehlbildungen. Anzeichen einer Geburtsstörung sind immer als Notfall zu betrachten, gerade weil die zweite Phase der Geburt so schnell abläuft, ist hier jede Minute kostbar. Denn auch ein Fruchttod geschieht leider sehr schnell. Besteht also der Verdacht auf Komplikationen, rufen Sie sofort den Tierarzt. Auch bei deutlichen Verzögerungen ist das wichtig. Wenn beispielsweise die erste Phase abgeschlossen ist, die Fruchtblase geplatzt ist aber dann anhaltend nichts geschieht. Wenn kein Fohlen kommt oder nur ein Bein zu sehen ist. Dann liegt das Fohlen falsch oder der Kopf ist möglicherweise in falscher Haltung. Jegliche Stockung der Geburt ist als Notfall zu sehen. Also: Lieber einmal blinder Alarm als den Tod des Fohlens zu riskieren. Dabei rate ich ganz dringend von einer Laien-Geburtshilfe ab! Bitte nicht einfach selbst ziehen, nur weil ein Bein herausschaut, sondern besser beobachten und im Zweifelsfall zeitnah den Tierarzt hinzuziehen, der die Geburtshilfe übernimmt.
Wie häufig kommt es zu solchen Notfällen?
Insgesamt treten der Fachliteratur zufolge nur bei etwa vier Prozent der Stuten Geburtsstörungen auf. Das deckt sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen. Trotzdem ist es auch bei unauffälligen und unproblematischen Geburten empfehlenswert, das neugeborene Fohlen am ersten Lebenstag vom Tierarzt auf seine Reife und allgemeinen Gesundheitszustand hin untersuchen zu lassen.
Und wenn der errechnete Geburtstermin verstreicht und nichts passiert?
Die Dauer der Trächtigkeit kann erheblich schwanken. Durchschnittlich beträgt sie 336 Tage, sie kann sich aber auch auf bis zu 400 Tage verlängern und das ohne negative Konsequenzen für Fohlen oder Stute. Es muss also dringend davon abgeraten werden, eine Geburt einfach aufgrund der Überschreitung einer durchschnittlichen Trächtigkeitsdauer einleiten zu lassen, sofern die Stute keine Anzeichen einer Störung zeigt. Eine spätere Geburt ist meist unproblematisch, eine Frühgeburt dagegen lebensgefährlich für das Fohlen. Als unterste Grenze für eine Überlebenschance des Fohlens gilt eine Trächtigkeitsdauer von 320 Tagen. Fohlt die Stute bereits früher ab, überlebt die Frucht in den seltensten Fällen. Umgekehrt stellt die Überschreitung dieser Zeitgrenze und auch der durchschnittlichen Trächtigkeitsdauer von 336 Tagen keinesfalls die Garantie für ein ausreichend reifes Fohlen dar, das kann wie oben gesagt individuell stark schwanken. Bei einer späteren Geburt sind Fohlen auch sehr selten “überreif“, da das Fohlen die Geburt auslöst, wenn es reif ist.
Das Interview führte Lisa Freudlsperger
[/ihc-hide-content]
Unser Experte:
Priv.-Doz. Dr. Claus Peter Bartmann ist Leitender Oberarzt der Pferdeklinik Aschheim (bei München) und Privatdozent an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Seine Arbeitsschwerpunkte als Fachtierarzt für Pferde umfassen Chirurgie, Fortpflanzungsmedizin und Zahnheilkunde. Sein Studium der Tiermedizin, seine Promotion und Habilitation absolvierte er an der Tierärztlichen Hochschule Hannover.
Claus Peter Bartmann ist Fachtierarzt für Pferde und Reproduktionsmedizin sowie leitender Oberarzt der Pferdeklinik Aschheim. Foto: Pferdeklinik Aschheim
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bereits vergangene Woche hatte der Holsteiner Verband zur Mai-Körung nach Elmshorn eingeladen. Insgesamt wurden sechs Hengste vorgestellt, fünf davon dürfen in Zukunft Holsteiner Stuten decken. Letzte Woche wurden zwei erfahrene, springbetonte Hengste, zwei Junghengste und ein Dressurhengst mit der Holsteiner Deckerlaubnis geadelt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Hardrock Z
Wohl der bekannteste der fünf gekörten Teilnehmer ist der 17-jährige Zangersheider-Hengst Hardrock Z: Ein Sohn des Heartbreaker aus der Carte Blanche von Carthago – Rebel Z – Flügel van la Roche – Bonaparte.
Der Sohn des begehrten Vererbers Heartbreaker war selbst jahrelang auf 1,60-Spring-Niveau erfolgreich. Unter seinem Reiter Emanuel Andrade konnte sich Hardrock zahlreiche Siege und Platzierungen im internationalen Springparcours sichern. Zu den Höhepunkten seiner Sportlerkarriere zählen sicher die Teilnahme an den Weltreiterspielen 2014 und an den Olympischen Spielen 2016. Außerdem konnten sich der Heartbreaker-Sohn und Emanuel Andrade den sechsten Rang bei den Pan-Amerikanischen Spielen 2015 sichern.
In Zukunft ist der Zangersheide-Hengst auch für die Holsteiner-Zucht zugelassen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207565″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
C-Dante de Joter
Ebenfalls ein international erfolgreicher Springsportler wurde zu Holstein gekört: C-Dante de Joter von Clinton – Darco. Mit Torben Köhlbrandt und Karina Johannpeter im Sattel war der 17 Jahre junge Hengst aus der Zucht von Stephan Koopman (Belgien) und dem Besitz von Dr. Jorge Johannpeter (Brasilien) hochplatziert u.a. in Paris, Bratislava, Leipzig, München oder Braunschweig. Seinem ersten Zuchteinsatz in Brasilien entspringen wenige, aber sehr springveranlagte Nachkommen. Der 17-jährige Belgier hat mit Clinton einen sport- und zuchterprobten Vater. Daneben findet sich der erfolgreiche Darco als Muttervater im Pedigree des Sportlers.
Neben C-Dante de Joter stellte die Hengststation Maas J. Hell zwei weitere Hengste auf der Mai-Körung in Elmshorn vor.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207567″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Casselot
Der in Verden bei der Sportprüfung hervorragend benotete Casselot von Cassoulet -Lancelot Qainton überzeugte sowohl bei der Mai-Körung in Elmshorn, als auch zuvor in Luhmühlen. Dort gewann der braune DSP-Hengst eine Springpferdeprüfung Kl. L mit Takashi Haase im Sattel mit der Note 9,2. Bereits 2017 war Casselot strahelnder Körsieger der Neustädter DSP-Körung und stammt aus der Zucht von Martin Scheide (Großromstedt). Daneben machte sich der 2015 geborene Junghengst in seiner Sportprüfung in Verden auf sich aufmerksam und schloss diese mit einer Wertnote von 8,58 ab. Der Vater Cassoulet, über Casall – Corrado I – Contender – Lord – Sacramento Song xx herausragend gezogen, war selbst Prämienhengst der Holsteiner Körung 2013. Auch dieser Hengst stammt aus dem Hengstlot der Maas J. Hell und darf in Zukunft Holsteiner Stuten decken.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207569″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Belantis II
Dritter im Bunde der Hell-Hengste ist der DSP-Hengst Belantis II v. Benetton Dream – Expo’se – Sandro. Hierbei handelt es sich um den Vollbruder zu Isabell Werths Grand Prix-Wallach Belantis. In Zukunft soll der dreijährige Belantis II die Holsteiner Dressurpferdezucht voranbringen. Der 2017 geborene Youngster war Prämienhengst beim Schaufenster der Besten im Jahr 2019. Mit bedeutendem Aufriss, groß angelegten Reitpferdepartien verbunden mit Bergaufbewegungen im Trab und Galopp sowie raumgreifendem und gelassenem Schritt erfüllte er alle Erwartungen. Vater Benetton Dream war Bundeschampion der dreijährigen Reitpferdehengste 2007 und kann auf zahlreiche Grand Prix-Platzierungen und züchterische Erfolge verweisen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207571″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
GK C’est un rêve
Als einziger Holsteiner Hengst repräsentierte der vierjährige Junghengst auf der Mai-Körung in Elmshorn die Ahnenreihe des Comme il faut. Gute Grundgangarten und vermögendes Springen überzeugten die Körkommission des Holsteiner Verbandes. Den Comme il faut-Sohn brachte die Stute GK Dakota von Larimar – Lord – Caletto II – Frivol, Stamm 4510. Charaktervoll und mit viel Vermögen präsentierte sich C’est un rêve aus der Zucht des Gestüt Kriseby. Am Sprung – ob frei oder unter dem Sattel – zeigt er sich sehr vorsichtig, aufmerksam und mit viel Springvermögen.
Mehr Informationen über Holsteiner Dressur- und Springvererber findet ihr im Hengstverzeichnis unter: www.horse-gate.com
Rund 5.500 Jahre in der Obhut des Menschen haben moderne Pferderassen zu dem gemacht, was sie heute sind. Die Domestikation führte aber auch zu Problemen wie Erbkrankheiten und Inzucht – zu diesem Ergebnis kamen aktuelle Studien, die die DNA von Ur- und Hauspferden verglichen. Jetzt sind vor allem die Züchter in der Verantwortung.
Im vierten Jahrtausend vor Christus begannen unsere Vorfahren im Westen der eurasischen Steppe nach heutigem Wissensstand mit der Zähmung des Pferdes. Seither hat der Mensch die einst scheuen und wilden Steppenbewohner durch gezielte Zuchtauswahl nach seinen Vorstellungen geformt. Das Pferd wurde zum Fleisch- und Milchlieferanten, zum Reit-, Zug- und Lastentier, zum Kameraden in der Schlacht, zum Statussymbol, zum Sport- und Freizeitpartner und prägte den Lauf der Geschichte wie wohl kein anderes Tier. Darüber, welche Spuren die Domestikation im Erbgut unserer heutigen Pferde hinterlassen hat, konnte lange nur spekuliert werden. Die bei anderen domestizierten Tieren und Pflanzen übliche Vorgehensweise, der DNA-Vergleich zwischen den Haustieren und Kulturpflanzen und ihren wilden Verwandten, konnte beim Pferd nicht zum Einsatz kommen. Denn die Przewalskipferde, die einzige bekannte noch existierende Wildpferdeart, sind keine direkten Vorfahren unserer Hauspferde, sondern eine Schwesternspezies. Ihre Stammeslinie trennte sich wohl schon vor rund 50.000 Jahren von der restlichen Pferdepopulation ab. Erst kürzlich gelang einem internationalen Forscherteam rund um den Molekularbiologen Dr. Ludovic Orlando von der Universität Kopenhagen dennoch der direkte genetische Vergleich zwischen unseren modernen Reitpferden und ihren schon lange ausgestorbenen Ahnen. Dazu sequenzierten die Wissenschaftler Genmaterial aus 43.000 und 16.000 Jahre alten Pferdeknochen, die in den Permafrostböden des nordrussischen Taymyr gut konserviert gewesen waren. Eigentlich gab es noch ältere Knochen. Schon 2013 entschlüsselte Orlando zusammen mit Kollegen das Erbgut eines 700.000 Jahre alten Urpferdes, dessen Überreste in den Permafrostböden Alaskas lagen. „Dieses Material war für den Vergleich mit den modernen Hauspferden aber zu alt, da es im Lauf der Evolution vor der Domestikation natürlich auch schon genetische Veränderungen gegeben haben kann“, erklärt der gebürtige Franzose. „Jüngere, also zum Beispiel 7.000 Jahre alte Knochenproben, wären aber auch nicht gut gewesen. Denn es ist ja nicht auszuschließen, dass Archäologen in Zukunft herausfinden, dass die Zähmung des Pferdes nicht erst vor 5.500 Jahren, sondern schon viel früher begann. Unsere Wahl ist also auf die Fossilien aus dem Jungpleistozän gefallen. Und das war ein guter Kompromiss.“ Wie genau die Urpferde, denen wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verdanken haben, aussahen, kann der Forscher nicht sagen. Es ist aber anzunehmen, dass sie weitaus kleiner und gedrungener als heutige Ponyrassen waren. Schließlich war der Hyracotherium, der vermutlich älteste Urahn der Pferde und Pferdeartigen (Esel und Zebras), der schon vor rund 50 Millionen Jahren mit drei Zehen und geflecktem Fell durch die sumpfigen Urwälder des Eozäns streifte, gerade mal fuchsgroß.
Zähmen durch Genveränderungen
Im Vergleich zwischen den beiden Urpferden, dem Przewalskipferd und den Vertretern fünf moderner Pferderassen – dem Islandpferd, dem norwegischen Fjordpferd, dem Vollblüter, dem Amerikanischen Traber und dem Arabischen Pferd – ermittelten die Wissenschaftler 125 Gene, die für ein großes Spektrum an körperlichen Eigenschaften und Verhaltenszügen verantwortlich sind. Bestimmte Gene für die Muskulatur, das Skelett und das Herz-Kreislauf-System wurden bei der Zuchtauswahl offenbar bevorzugt. So lässt sich auch erklären, wie aus kleinen, gedrungenen Wildpferden die modernen großen und gut bemuskelten Hochleistungssportler wurden. Eine entscheidende Rolle spielten offenbar aber auch solche Gene, die das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten der Pferde betreffen. „Dieser Aspekt ist besonders spannend, da er im Zentrum der Domestikation steht. Wir haben Gene entschlüsselt, die die Lernbereitschaft sowie das Angst- und Fluchtverhalten kontrollieren. Diese Gene dürften bei der Verwandlung von wilden Tieren zu leichter zugänglichen, zahmen Rassen eine zentrale Rolle gespielt haben“, so Orlando. Doch neben allen positiven Ergebnissen kamen die Forscher auch zu dem Schluss, dass die Jahrtausende lange Zuchtauswahl ihren Preis hatte. Domestikation und Inzucht haben zwar zur Entwicklung und dem Erhalt gewünschter Rassemerkmale geführt, aber eben auch dazu, dass sich unerwünschte Genmutationen ausbreiten konnten. In der Fachsprache wird das die „genetische Last“ der Domestikation genannt – ein Phänomen, das bereits bei Hunden, Tomaten und Reis nachgewiesen werden konnte.
Doch nicht nur bei den domestizierten Hauspferderassen, sondern auch bei den Przewalskipferden, die während und nach der letzten Eiszeit in kleinen Haremsgruppen auf den eurasischen Steppen lebten, entdeckten Orlando und sein Team eine vergleichbar hohe Zahl an krankhaften Veränderungen im Erbgut. Ein auf den ersten Blick erstaunliches Ergebnis, das die Forscher mit der jüngeren Geschichte der ursprünglichen Rasse erklärten. Die Przewalskipferde waren Ende der 1950er Jahre nämlich fast ausgestorben, es gab nur noch 13 lebende Exemplare. Nur dank enormer züchterischer Anstrengungen von Tierärzten und Biologen des 1985 gestarteten „Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes“ konnte die Art gerettet werden. Heute gibt es wieder rund 2.000 Przewalskipferde, die zum Teil in Zoos und Tierparks, aber auch wieder in freier Wildbahn leben. „Der hohe Inzuchtfaktor ist vermutlich für die große Zahl der Genmutationen verantwortlich“, sagt Orlando. Ein Problem, das nicht nur die 130 bis 140 Zentimeter großen Wildpferde, sondern auch unsere modernen Reitpferde betrifft. Ein hoher Inzuchtfaktor führt dazu, dass krankhafte Genmutationen schneller entstehen und sich leichter ausbreiten können. Er geht zudem zwangsläufig mit einer geringeren genetischen Vielfalt einher, die aber nötig wäre, um schädliche Genveränderungen züchterisch zu korrigieren. In vielen Rassen sind einige wenige Hengste übermäßig stark vertreten. Ganz extrem ist das zum Beispiel bei den Friesen, die alle auf einen einzigen Hengst, den 1885 geborenen Nemo 51 P, zurückgehen. „Aber auch in anderen Rassen, zum Beispiel im Dressurbereich, gibt es erhebliche Inzuchtprobleme. Bei den Arabischen Pferden haben wir das Glück, dass sie für verschiedene Bereiche, also zum Beispiel Schau, Rennen, Distanz oder Western, gezüchtet werden“, sagt Dr. Nils Ismer, Tierarzt, Araberzüchter und Vorstandsmitglied im Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes (VZAP). „Das macht die genetische Breite automatisch größer. Trotzdem konzentrieren sich auch die Araberzüchter o auf die erfolgreichsten Hengste. So findet man zum Beispiel in sehr vielen Stammbäumen von Arabischen Pferden aus der Schauszene den 1995 geborenen Gazal Al Shaqab (Anaza El Farid x Kajora) vom Gestüt Al Shaqab in Qatar.“ Ismer empfiehlt Züchtern, den Inzuchtfaktor für geplante Anpaarungen berechnen zu lassen und vermehrt nach Alternativen zu den populärsten Hengstlinien zu suchen. „Die Zuchtverbände sollten vermutlich noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Im Endeffekt können wir aber nicht viel tun, außer an die Vernunft der Züchter zu appellieren.“ Dass die Situation für die Züchter nicht unbedingt einfach ist, weiß auch Ismer. In Zeiten, in denen die Vermarktung von Fohlen sowieso schon schwierig ist, verspricht die Anpaarung mit einem populären Hengst oft größere Verkaufschancen. Und auf die können nur die wenigsten Züchter im Interesse der genetischen Vielfalt verzichten.
Gentests im Kampf gegen Erbkrankheiten
Zumindest auf einem Gebiet haben es Züchter heute etwas einfacher als ihre Vorgänger: Dank der Molekulargenetik ist es seit einigen Jahren in immer mehr Fällen möglich, Träger von Erbkrankheiten, die auf Mutationen im Erbgut beruhen, zu bestimmen. Das ist besonders bei rezessiv vererbbaren Krankheiten interessant. Anders als dominante Erbkrankheiten brechen diese nämlich nur dann aus, wenn beide Elterntiere in ihren Chromosomensätzen betroffen sind. Ist die Ausprägung der Gene nicht gleich (homozygot), sondern unterschiedlich (heterozygot), kann das Pferd gesund, aber trotzdem ein versteckter Träger einer gefährlichen Erbkrankheit sein. Die Tatsache, dass man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, ob ein gesundes Tier Träger einer Mutation ist, machte und macht Tierzucht manches Mal zum Glücksspiel. Paart man nämlich zwei Träger miteinander, liegt das Risiko, dass ein Nachkomme beide defekte Gene erbt und folglich auch erkrankt, bei 25 Prozent. Wird nun so ein klinisch gesunder Träger mittels Gentest identifiziert, muss er nicht unbedingt aus der Zucht ausgeschlossen werden, sollte aber nur gesunde, homozygote Partner bekommen. Unter den Nachkommen gibt es dann höchstens Träger, aber keine kranken Tiere. So schränkt man die Anzahl der möglichen Zuchttiere nicht zu drastisch ein, erhält damit die Genvielfalt und verhindert gleichzeitig den Ausbruch der Krankheit. Auf diese Weise lässt sich im Labor zum Beispiel einfach herausfinden, ob Overo-gescheckte Paint Horses, Araberkreuzungen und Pferde anderer betroffener Rassen Träger der Mutation am Endothelin-B-Rezeptor-Gen sind und damit das autosomal rezessiv vererbte Overo-Lethal-White-Syndrome (OLWS) weitergeben können, das bei betroffenen Tieren zu einem qualvollen Tod in den ersten Lebenstagen führt.
Die Regelungen in Bezug auf Gentests sind bei den einzelnen Zuchtverbänden unterschiedlich. Einige schreiben bestimmte Gentests für Zuchtpferde vor, andere sprechen bloße Empfehlungen aus. Sehr engagiert auf diesem Gebiet ist die Deutsche Quarter Horse Association (DQHA), die seit dem Deckjahr 2015 einen fünffachen Erbkrankheitentest für alle Hengste vorschreibt. Die Sorge des Verbands kommt nicht von ungefähr, denn 2009 veröffentlichten die Universität Kalifornien und die Universität Minnesota, die die Häufigkeit von Genträgern für Erbkrankheiten bei Quarter und Paint Horses untersucht hatten, alarmierende Hochrechnungen. Im Fokus der Studie standen das oben beschriebene OLWS, die unheilbare Stoffwechselerkrankung HYPP (Hyperkalemic Periodic Paralysis Disease), die Hauterkrankung HERDA (Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia), die tödliche GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency) sowie die Glucogen-Speicher-Störung PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy), die vermutlich zu degenerativen Muskelerkrankungen mit einer Störung im Kohlenhydrat-Stoffwechsel führen kann. „Schätzungsweise 700.000 der 3,24 Millionen Quarter Horses sind bereits Träger eines der genannten Gendefekte“, so das Ergebnis der Studie.
Auch wenn die Molekulargenetik Pferden, Züchtern und Besitzern mithilfe zahlreicher Gentests viel Leid, Kummer und finanzielle Verluste erspart, hat sie zumindest nach heutigem wissenschaftlichen Stand auch Grenzen. Denn der DNA-Test weist immer nur eine Mutation eines spezifischen Gens nach. „Man muss berücksichtigen, dass es für manche Merkmale mehrere unabhängige Allele gibt“, sagt Professor Tosso Leeb vom Institut für Genetik der Universität Bern. In der Praxis bedeutet das, dass auch ein gesundes, homozygotes Tier eine Erbkrankheit bekommen oder weitervererben kann, wenn es noch ein anderes mutiertes Gen trägt, das für das gleiche Krankheitsbild verantwortlich ist. Zudem wird nicht für jede bekannte Mutation ein Gentest als kommerzielle Dienstleistung angeboten. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Erbkrankheit oder beim Wunsch nach einem Gentest sollten private Tierbesitzer, Züchter, Tierärzte oder Rasseclubs eine in Veterinärgenetik kompetente Forschungsgruppe kontaktieren. „Davon gibt es meiner Einschätzung nach etwa zehn in Europa und rund 25 weltweit. Die Genetiker kennen sich und arbeiten im Wesentlichen auch gut zusammen, in Fällen, in denen die Diagnose der Phänotypen sehr schwierig ist, werden auch klinische Spezialisten hinzugezogen“, sagt Leeb. Die Entwicklung eines Gentests dauert abhängig vom Einzelfall zwischen drei Monaten und einem Jahr, manchmal ist sie aber auch unmöglich. Der Forscher empfiehlt Rasseverbänden, eine gute Datenbank über die Phänotypen in ihrer Population anzulegen und vorsorglich EDTA-Blutproben von möglichst vielen Tieren zu archivieren, damit bei Bedarf ausreichend Probenmaterial von betroffenen und nicht betroffenen Pferden zur Verfügung steht. „Das ist ein guter Tipp aus der Wissenschaft, der so noch nicht umgesetzt wird, über den wir aber sicher nachdenken sollten“, sagt Ismer.[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]
Die genetische Diversität ist nicht nur im Kampf gegen krankhafte Genmutationen wichtig, sondern auch, um Zuchtziele bei Bedarf anpassen und verändern zu können. Das zeigte vor Kurzem auch eine Studie eines internationalen Forscherteams unter der Leitung von PD Dr. Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Die Wissenschaftler hatten anhand von 96 Knochen- und Zahnproben aus der Zeit des späten Pleistozäns (ca. 10.000 Jahre v. Chr.) bis zum Mittelalter das stark schwankende Vorkommen der Tigerscheckung rekonstruiert. Während es in der frühen Bronzezeit (2700 bis 2200 v. Chr.) noch zahlreiche Tigerschecken unter den Hauspferden gab, waren Pferde mit schwarzen Flecken auf weißem Grund Ende des Zeitalters fast verschwunden. Das erklären die Wissenschaftler unter anderem damit, dass reinerbige Pferde mit diesem Merkmal nicht nur komplett weiß, sondern auch nachtblind sind. Eine Eigenschaft, die den Pferden in freier Wildbahn das Überleben fast unmöglich macht und die die Tiere so nervös und ängstlich werden lässt, dass sie als Reitpferd nur eingeschränkt genutzt werden können.
Doch 1.000 bis 1.500 Jahre später faszinierte die hübsche Fellfärbung einige Pferdezüchter offenbar so sehr, dass sie durch die Einkreuzung der damals noch vorhandenen Wildpferde wieder zurück in den Genpool der Hauspferde gebracht wurde. Die Praxis, die domestizierten Herden durch Einkreuzungen von Wildpferden, vor allem Stuten, zu erweitern, war laut dem Ergebnis einer Studie an der Universität Cambridge, wo Vera Warmuth und ein Team 2012 zu dieser Frage DNA-Proben von 322 Pferden aus acht Ländern untersucht hatten, lange weitverbreitet. Im Mittelalter und im Barock erlebten die Tigerschecken unter anderem als Statussymbol der Adligen und Symbol für die Keuschheit einen echten Boom, bevor die Nachfrage wieder nachließ. Heute ist das „leopard spotting“-Gen in zahlreichen Rassen, zum Beispiel bei Norikern, Knabstruppern und Appaloosas, vertreten, gerade bei Freizeitreitern ist das Scheckungsmuster beliebt. „Das Verhalten der Züchter und ihre Präferenzen wechselten damals, genauso wie Vorlieben heutzutage auch Änderungen unterliegen“, so Ludwig. „Heute haben wir jedoch in der Zucht oftmals das Problem, dass wir auf keine entsprechenden Wildtierarten mehr zurückgreifen können, da sie schlichtweg ausgerottet bzw. die Wildtypen herausgezüchtet wurden. Für den Genpool der heutigen Haustierrassen ist das auf lange Sicht negativ zu beurteilen, da die fehlende genetische Diversität die Möglichkeiten der Zucht zukünftig stark einschränken wird“, so Ludwig.
Vor diesem Hintergrund könnten die Bemühungen vieler Vereine und des „Nationalen Fachprogrammes zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen“, wenn schon nicht die wilden Vorfahren unserer Pferde, dann doch wenigstens die alten Hauspferderassen zu erhalten, in Zukunft wichtig für die gesamte Pferdezucht werden. Alte Pferderassen zeichnen sich ebenso wie andere alte Nutztierrassen wie Schweine und Rinder dadurch aus, dass sie optimal an die regionalen Bedingungen wie Klima und Bodenverhältnisse angepasst sind. Zudem überzeugen sie oftmals mit einer robusten Gesundheit, einem ausgeglichenen Charakter und vielseitiger Einsetzbarkeit im Freizeitreiten und Fahren, in der Reittherapie, in der Landschaftspflege und in der Biolandwirtschaft. Zu diesen gefährdeten Rassen in Deutschland gehören unter anderem das Schleswiger Kaltblut, das Dülmener Pony, der Leustettener, der Pfalz-Ardenner, das Rheinisch-Deutsche Kaltblut, der Rottaler, das Schwarzwälder Kaltblut, das Schwere Warmblut (einschließlich Alt-Württemberger, Ostfriesisch-Altoldenburgisches Schweres Warmblut, Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut), der Senner sowie das Süddeutsche Kaltblut. „Das nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen wurde im Jahr 2003 von Bund und Ländern beschlossen“, erklärt Barbara Moitz, Pressesprecherin bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). „Es beschreibt eine langfristige Strategie mit Maßnahmenpaketen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen. Ziel ist, die Vielfalt an Rassen mit ihren spezifischen Eigenschaften als Ressource für die Tierzucht und als Kulturgut zu erhalten.“ Hierfür und zur Vermeidung von Inzucht und den damit verbundenen Problemen strebt das Fachprogramm ausreichend große Bestände für jede einheimische Rasse an. „Aber auch innerhalb der Bestände sollte eine ausreichend große genetische Vielfalt vorhanden sein“, so Moitz. Das BLE erfasst jährlich die Anzahl weiblicher und männlicher Herdbuchtiere der in Deutschland gezüchteten Pferderassen, schätzt auf dieser Grundlage die jeweiligen Populationsgrößen und lässt die Rasse vom Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen in bestimmte Gefährdungskategorien einordnen. „Um die Zucht und Erhaltung der gefährdeten einheimischen Pferderassen in ihrer ursprünglichen Umgebung und Nutzung zu unterstützen, gewähren viele Bundesländer eine Förderung, zumeist in Form von Haltungsprämien für Herdbuchtiere“, sagt Moitz. „Darüber hinaus unterstützt die BLE durch Projektförderung Maßnahmen, die Wege zum Abbau bestehender Defizite und Probleme bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Agrobiodiversität beispielhaft aufzeigen und innovative Konzepte mit Vorbildcharakter entwickeln und umsetzen.“ Außerdem plant das BLE die Gründung einer Deutschen Genbank für Nutztiere zur Kryokonservierung, das heißt für die Aufbewahrung von Zellen und Gewebe durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff. Im Moment werden bereits Kryoreserven vom Schleswiger Kaltblut und vom Schweren Warmblut im Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts in Mariensee gelagert. Die Maßnahmen, besonders die Unterstützung durch Haltungsprämien, zeigen bereits Erfolg: „Der Bestand des Schwarzwälder Kaltblutes konnte sich so stabilisieren, dass wir die Rasse in eine geringere Gefährdungskategorie unter Beobachtungspopulation einordnen konnten. Auch die Bestände des Süddeutschen Kaltblutes haben sich erhöht.“
Zum Weiterlesen Die komplette Studie von Ludovic Orlando und seinem Team kann für 10 US-Dollar im PDF-Format (auf Englisch) unter http://www.pnas.org/content/111/52/E5661 erworben werden. In Zukunft plant der Forscher weitere Untersuchungen rund um die Domestikation des Pferdes. „Wir sequenzieren im Moment das Erbmaterial von Pferden, die in verschiedenen Epochen, zum Beispiel bei den Römern oder den Skythen gelebt haben. Wir hoffen auf diese Weise zu sehen, wie und wann genau es zu den wichtigsten Veränderungen im Erbgut kam“, so Orlando.
Zu Jahresbeginn hat der Hannoveraner Förderverein drei Pferde ausgezeichnet. Dissertation, Quater Back Junior und Valentine werden in Zukunft mit dem Namenszusatz FRH im Spitzensport antreten.
Eines der besten deutschen Nachwuchspaare im Viereck sind Dissertation FRH v. Don Crusador/Glückspilz (Z.: Hans-Heinrich Schmidt, Hänigsen) und Semmieke Rothenberger. Die beiden reihen Titel an Titel. Bei ihrem ersten Championatseinsatz 2016 wurden sie auf Anhieb Mannschaftseuropameister der Junioren und sicherten sich in Einzel- und Kürwertung die Silbermedaille. Ein Jahr später wurden sie Deutsche Meister bei den Jungen Reitern. 2019 triumphierte das Paar bei der Europameisterschaft und holte sich alle drei Titel. Schon als junges Pferd hat Dissertation FRH die Blicke auf sich gezogen. Sie war Klassensiegerin der Stutenschau in Adelheidsdorf und wurde mit der Anwartschaft auf die Staatsprämie ausgezeichnet. Bevor sie 2015 in den Stall Rothenberger nach Bad Homburg kam, hatte sich die bildschöne Rappstute bereits mit Lena Waldmann für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifiziert.
In Richtung Olympische Spiele marschiert Quater Back Junior FRH v. Quaterback/Bonheur (Z.: Gerd Janssen, Neuschoo). Seine Erfolgsstory begann auf der Verdener Fohlenauktion 2009, auf der der Fuchs spanische Käufer fand. Nachdem er erste Siege in internationalen Dressurpferdeprüfungen gefeiert hatte, kam Quater Back Junior FRH sechsjährig in den Stall von Klaus Balkenhol. In Rosendahl entdeckte ihn Nicolas Wagner, der dort gerade seine Ausbildung absolvierte, und eine Bilderbuchkarriere begann. Nach Platz zehn bei der Weltmeisterschaft der siebenjährigen Dressurpferde entschied er noch im selben Jahr seinen ersten St. Georg für sich. Sensationell gewann Quater Back Junior FRH 2018 gleich bei seinem ersten Auftritt in der Königsklasse im Viereck Grand Prix und Special. Im vergangenen Jahr vertrat er Luxemburg bei den Europameisterschaften. Zu Jahresbeginn qualifizierten sich Quater Back Junior FRH und Nicolas Wagner für die Olympischen Spiele.
2019 feierten Valentine FRH und Nadine Marzahl ihre Championatspremiere. Die Valentino/Varus-Tochter (Z.: Martina Paulus, Tespe) und ihre Reiterin traten als Einzelreiter bei den Europameisterschaften der Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen an. Der Weg der Fuchsstute verlief lehrbuchmäßig. 2012 wurde Valentine FRH Vizebundeschampionesse, ein Jahr später galoppierte die Modellathletin in Warendorf auf Rang vier. 2015 feierte sie in Strzegom/POL ihren ersten internationalen Zwei-Sterne-Sieg. Mit dem Sieg im CCI4*-S Baborowko/POL löste Valentine FRH das Ticket zur Europameisterschaft.
Die Auszeichnungen von Dissertation FRH, Quater Back Junior FRH und Valentine FRH waren bei entsprechenden Events vor großem Publikum geplant. Aus aktuellem Anlass können sie zur Zeit nicht stattfinden. 1985 gegründet, ist das wichtigste Ziel des „Vereins zur Förderung des Reitsports auf hannoverschen Pferden“ die Auszeichnung und Unterstützung von hochtalentierten Hannoveranern und ihren Reitern, vereint mit Züchtern, Besitzern und Sponsoren.
Aufgrund der Ausgangs- und Hygienevorschriften durch Corona hat sich vieles verändert. Zuchtveranstaltungen, Messen und Turniere wurden verschoben oder abgesagt, der Publikumsverkehr auf vielen Betrieben komplett eingestellt. Die Empfehlung: Wer nicht raus muss, bleibt zu Hause, soweit das möglich ist.
Unsere Partner-Webseite Pferdebetrieb hat gemeinsam mit zahlreichen Herstellern eine Übersicht erstellt, welche Partner weiterhin bequem nach Hause liefern und wer seine Dienstleistungen weiter anbietet: Gelistet sind qualitativ hochwertiges Pferdefutter, Hufpflege, Stallausstattung, Bodenbeläge und moderne Software-Lösungen für Pferdebetriebe. Kauft hier online ein und sichert euch tolle Rabatte.
Attraktive Rabatte
Der geringere Personenverkehr auf dem Betrieb kann auch gute Seiten haben und die Möglichkeit für Reparaturen und Verbesserungen bieten ohne die Abläufe auf dem Betrieb zu stören. Eine Option ist es, die Bodenflächen oder Paddocks zu befestigen. Aktuell könnt ihr euch noch 8% Rabatt auf das Paddockgitter R640 und auf die Paddockgitter Spider sowie die EVA-Stallmatten von Ridcon sichern. Ebenfalls rabattiert sind Schubkarren und Mistgabeln von Ridcon.
Bis Ende Mai gibt es zudem 20 Euro Rabatt auf das Original HeuToy, mit dem sich die Fresszeiten Ihrer Pferde verlängern und die Tiere gut beschäftig sind. Gleichzeitig hilft es, Futterverluste zu vermeiden und eignet sich auch für Allergiker-Pferde.
Online einkaufen
Um die Pferde mit Futter oder Pflegeprodukten zu versorgen, reichen auch einige Klicks. Online zu bestellen sind beispielsweise die Boxenmatten von Kraiburg Belmondo, Sagustu oder Ridcon. Um Hygienevorschriften einzuhalten, kann eine Stall-Software nützlich sein. Myround beispielsweise bietet Übersicht bei den Belegungsplänen und unterstützt in der Rechnungsstellung.
Wie ist der aktuelle Stand in der Corona-Krise und wie wirken sich die Einschränkungen auf Pferdebetriebe aus? Welche Hilfen gibt es von Bund und Ländern? Und wie kann eine kritische Analyse des Betriebs und seiner Ausrichtung helfen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen? Betriebsberaterin und Pferdewirtschaftsmeisterin Martina Kratzer gibt darauf Antworten im Webinar „Gestärkt aus der Krise: Lösungen für Pferdebetriebe und Vereine“ am 15. Mai. Anmeldungen sind bis einschließlich 14. Mai möglich. Für Horse-Gate-Exclusive Mitglieder ist die Teilnahme kostenlos.
Ablauf des Webinars
In diesem Webinar widmet sich die Betriebsberaterin und öbv. Sachverständige Martina Kratzer der Standortanalyse, den Sofortmaßnahmen und Zukunftsaussichten von Pferdebetrieben in der Corona-Krise. Dabei stehen Zuchtbetriebe ebenso auf ihrer Agenda wie Pensions-, Ausbildungs- und Schulbetriebe. Sie zeigt Maßnahmen zur Selbsthilfe und kritischen Analyse des eigenen Betriebs auf und gibt Tipps zu Hilfen von Bund und Ländern.
Das Webinar wird am Freitag, den 15. Mai 2020 um 13 Uhr im virtuellen Raum stattfinden. Über die kostenlose Anwendung Zoom können sich die Teilnehmer einfach einloggen und beteiligen. Den Link zum Meeting erhalten alle registrierten Teilnehmer am Tag des Webinars per E-Mail. Insgesamt wird das Webinar voraussichtlich 45 Minuten dauern. Wichtige Fragen im Webinar werden unter anderem sein: Worauf ist bei der kritischen Analyse des Ist-Zustands in Bezug auf Ausrichtung, Kosten und Aufgabenverteilung zu achten? Welche Sofortmaßnahmen können aus eigener Kraft geleistet werden? Welche Hilfen gibt es von Bund und Ländern? Unsere Expertin nimmt dabei neben Pensions-, Zucht- und Schulbetrieben auch Ausbildungsbetriebe und Vereine in den Blick und wird über Standortanalyse, Maßnahmen und Zukunftsaussichten von Pferdebetrieben sprechen. Anschließend steht sie den Teilnehmern für Fragen zur Verfügung.
Mit Unterstützung von:
Die Referentin des Webinars
Martina Kratzer ist öbv. Sachverständige und Gutachterin, Betriebsberaterin und Pferdewirtschaftsmeisterin sowie Ausbildungsleiterin. Zudem ist sie anerkannte Richterin für Pferdeleistungsschauen, Inhaberin und Geschäftsführerin der „Horsemen Sportpferde- & Marketingagentur“. Aus ihrer eigenen Erfahrung als Züchterin und ihrer Beratungspraxis ist sie nah an der Realität von Betriebsleitern und Vereinen und dadurch vertraut mit deren Problemen. Für diese möchte sie im Webinar und ihren Beratungen Lösungen anbieten.
Das Webinar in Kürze:
Online-Webinar: Gestärkt aus der Krise: Lösungen für Pferdebetriebe und Vereine Datum: 15.05.2020 Uhrzeit: 13:00 bis 13:45 Uhr Zugang: PC/Mobilgerät/Telefon Referentin: Betriebsberaterin und öbv. Sachverständige Martina Kratzer Bitte beachten: Anmeldeschluss ist der 14.05.2020 um 16:00 Uhr Zugangsdaten: Den Login erhalten die Teilnehmer am 15.05.2020 bis spätestens 10:00 Uhr per E-Mail
Die Teilnehmerzahl ist auf 80 Teilnehmer begrenzt. Bezahlen kannst du per Rechnung oder Paypal.
WM der jungen Dressurpferde vom 9. bis 13. Dezember in Verden
Der Termin für die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde steht fest: Vom 9. bis 13. Dezember zeigen die besten Fünf-, Sechs- und Siebenjährigen ihr großes Können in der Reiterstadt Verden. Zum ersten Mal in ihrer langjährigen Geschichte wird diese bedeutende Veranstaltung aufgrund der Corona-Pandemie in der Niedersachsenhalle als Indoor Event ausgetragen.
„Der Termin wurde bereits vielfach weltweit in den Medien veröffentlicht. Tatsächlich hat uns die FEI erst heute mittag nach internen Abstimmungen die Verschiebung auf den vom Hannoveraner Verband vorgeschlagenen Termin offiziell bestätigt“, stellt Geschäftsführer Wilken Treu fest. Sofern es die zu diesem Zeitpunkt gültigen Auflagen zulassen, gehört die Niedersachsenhalle dann ausschließlich den jungen Dressurpferden. „Es wird eine reine Weltmeisterschaft ohne weitere Rahmenprüfungen werden.“
Aus dem Turnier „Verden International“ werden in diesem Jahr die „Verdener Championate“. Die im Umbau befindliche Außenanlage am Rennbahngelände in Verden lädt somit voraussichtlich vom 5. bis 9. August zu den Hannoveraner Championaten der Reit-, Dressur- und Springpferde ein. Die besten dreijährigen Hannoveraner und Rheinländer Stuten präsentieren sich bei der Herwart von der Decken-Schau am Donnerstag, 6. August. Hinzu kommen die Qualifikation zum Finale des Nürnberger Burgpokals sowie der internationale Almased Dressage Amateurs Cup. Weiteres Highlight ist die in diesem prächtigen Rahmen veranstaltete Verdener Auktion der Fohlen und Zuchtstuten am 7. und 8. August. Dann heißt es „Sich heute die Stars von morgen sichern!“
„Das Turnier wird kleiner als gewohnt mit einem etwas ,abgespeckten‘ Programm“, sagt Wilken Treu. Voraussetzung auch dabei ist, dass die dann geltenden behördlichen Vorgaben eingehalten werden können. Der Eintritt für die „Verdener Championate“ ist an allen Veranstaltungstagen frei, aber aufgrund der behördlichen Vorgaben auf 1.000 Personen pro Tag begrenzt.
Von der Hengststation Schockemöhle. Den Deckhengst darfst du selbst wählen.[/vc_column_text][vc_column_text showfor=“not_logged_in“]Du benötigst eine Exclusive-Mitgliedschaft für dieses Angebot: hier buchen[/vc_column_text][vc_column_text][ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“1″ ihc_mb_template=“2″ ]
Du benötigst eine Exclusive-Mitgliedschaft für dieses Angebot: hier buchen[/ihc-hide-content]
[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3,6″ ihc_mb_template=“2″ ] zum Formular[/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator border_width=“2″][vc_column_text]
Er hat immer wieder von Neuem bewiesen, was in ihm steckt: Lissaro van de Helle, dreifacher Bundeschampionatssieger und führender Hengst der FN-Zuchtwertschätzung Dressur im Jahr 2015. Eine Karriere mit unglaublichen Niederschlägen – und noch mehr Höhepunkten.
Dieser Hengst hat eine Karriere hingelegt, die in ihrer Dramatik für jeden Kinofilm tauglich wäre. Die Kurzfassung geht so: als Fohlen ein unscheinbares Entlein, bei der Körung unterschätzt und für kleines Geld verkauft, dann strahlender Sieger der dreijährigen Dressurpferde auf dem Bundeschampionat. Den Titelgewinn wiederholte er 4-jährig und 5-jährig. Keinem anderen Hengst gelang das bisher. Fremdreiter zückten die 10 als Note, Uta Gräf sagte, so ein Pferd habe sie noch nie geritten, zahlreiche Lobeshymnen gibt es auf seine Rittigkeit und seine Grundgangarten. Darauf folgt ein Reiterwechsel, Lissaro geht von Westfalen aus in die Niederlande und erlebt einen dramatischen Tiefpunkt: Der Samen stimmt nicht mehr, der Hengst wird aus der Besamung genommen und öffentlich nicht mehr gezeigt. Das gleicht einem züchterischen Tod, einem Totalausfall. Dann der Hoffnungsschimmer: Das Landgestüt Celle holt ihn 2012 zurück nach Deutschland. Reiter Wolfhard Witte gelingt das Kunststück, ihn wieder aufzubauen. Als die beiden in der Zwei-Sterne-S-Dressur angekommen sind, rollt Lissaro van de Helle auch das züchterische Feld von hinten auf: Er führt mit sagenhaften 176 Punkten die FN-Zuchtwertschätzung Dressur an. Ein Held ist zurück!
Adelheidsdorf, ein Morgen in der Reithalle der Deckstation des Landgestüts Celle. Da ist er also, dieser Hengst, der die Qualitäten eines Stehaufmännchens bewiesen hat – Lissaro van de Helle unter Wolfhard Witte. Als Erstes fällt auf: was für ein Schritt! Gut vier Fuß Übertritt, wunderbar im Takt. Der Hengst wirkt auf Fotos schwerer, als er es in natura ist. Er ist ein Pferd mit genügend Brusttiefe, mit gutem Fundament, aber keineswegs zu grob oder zu schwer. Dass er so ein Braver sei, das wird landauf, landab gelobt. Kritiker setzen das gern mit unspektakulär gleich. Ein Argument, das weggewischt wird, sobald Wolfhard Witte den Hengst in der Arbeitsphase strahlen lässt: Ausdruck und Präsenz sind da, Lissaro hebt sich im Schultergürtel wunderbar an, zeigt überzeugende Traversalen in Trab und Galopp. Ein Pferd mit Charisma. Zudem stimmen die harten Fakten: Hinterbein, Abfußen, Schulterfreiheit.
Wolfhard Witte beschreibt Lissaro so: „Er gibt einem ein tolles Sitzgefühl und ist sehr gut vom Maul her. Seine Zuverlässigkeit zeichnet ihn aus – Lissaro konzentriert sich hundertprozentig, und was er einmal verstanden hat, sitzt.“ Momentan sind die beiden auf dem Weg von der Zwei-Sterne- zur Drei-Sterne-S-Dressurprüfung. „Das macht er schon sehr gut, die Piaffe macht er mit sehr viel Energie und in der Wechseltour entwickelt er großen Ehrgeiz.“ Lissaros großen Bewegungsablauf möchte Witte „kleiner und schneller bekommen, damit er noch ein bisschen schneller abfußen kann.“ Dann zeigen Witte und Lissaro einige Pia-Tritte auf dem zweiten Hufschlag, fleißig im Hinterbein und ausdrucksstark. Zwei Minuten später pariert der Reiter durch, lässt die Zügel lang für einen kurzen Plausch. Sofort schaltet Lissaro um: Er steht mit einer Ruhe dort, als könnte ihn kein Orkan aus seinem inneren Gleichgewicht bringen. Lissaro ist ein Pferd mit einem An- und Ausknopf: auf den Moment da und genauso schnell wieder heruntergecoolt. Geradezu legendär ist eine Szene, die sich auf dem Bundeschampionat abspielte. Dreijährig war Lissaro da, ein Sturm tobte in Warendorf und hob einen Schirm über ein Festzelt in Richtung der Dreijährigen. Alle Pferde wurden nervös, hampelten herum, die Reiter hatten ihre liebe Mühe, ihre Youngsters bei sich zu halten. Und Lissaro? Der guckte kurz in Richtung des Schirms, der das Dach herunterrutschte, zuckte nicht mal mit dem Ohr und ging gelassen im Schritt weiter. Sofort musste er zur Dopingkontrolle – schließlich konnte sich keiner vorstellen, dass ein Jungpferd so gelassen wie ein Polizeipferd daherkommen könnte. Er war nicht gedopt. Später gewann er die Prüfung und wurde Bundeschampion, wie auch in den Jahren darauf. Deutschlands dreifacher Bundeschampion und Zuchtwertschätzungs-Primus hat nicht nur Bewegungen der Weltklasse, er hat zudem die Nervenstärke eines Therapiepferds.
Lissaros Stutenstamm kommt aus dem Züchterhaus Dittmer aus Pedingworth im Landkreis Cuxhafen. Jutta und Jürgen Dittmer haben sich dort eine kleine, feine, hoch erfolgreiche Familienzucht aufgebaut. Auf dem Reitplatz neben ihrem rot geklinkerten Einfamilienhaus dreht an einem Morgen im Februar die Zuchtstute Rosanna, Halbschwester zu Lissaro, ihre Runden mit ihrem Don-Darius-Stutfohlen. Auf diesem Reitplatz haben die Dittmers Lissaro für die Körung selbst vorbereitet, ihn longiert und freispringen lassen, so wie sie es mit all den gekörten Hengsten aus ihrem Stutenstamm gemacht haben. Lissaros Stamm ist nämlich gespickt von sporterfolgreichen Pferden und gekörten Nachkommen. Jürgen Dittmer begann die Zucht mit Lissaros vierter Mutter, der 1966 geborenen Stute Serone von Servus-Abhang II. „Serone war eine sehr edle Stute, ein Fuchs mit viel Weiß“, erzählt er. Sein Großvater hatte sie aus der Lüneburger Heide geholt, verstarb jedoch kurz darauf. Jürgen Dittmers Eltern hatten mit den Pferden nicht viel am Hut, so übernahm der damals 19-Jährige die Stute selbst. Auf dieser Serone baut der Dittmersche Stutenstamm auf. „Servus mal Abhang II war eine Passerpaarung, die viele gute Pferde gebracht hat“, ordnet Zuchtexperte Claus Schridde diese Anpaarung ein. Prominentes Beispiel sei der Wallach Slibowitz von Dr. Uwe Schulten-Baumer junior (1978 Einzel-Vizeweltmeister in der Dressur). „Das waren zwei Hohnstorfer Leistungshengste, die gut aufeinander gepasst haben, auf der Grundlage konnte man vieles möglich machen.“ Die zweite Mutter der Serone von Abhang II wiederum stammt aus einer Vorbuchstute. Lissaros Mutterstamm sei daher ein typisches Beispiel dafür, wie aus einer Vorbuchstute innerhalb von acht Generationen ein sehr junger, leistungsstarker Stamm entwickelt werden könne, so Schridde. Das züchterische Rezept, das hinter diesem Erfolg steht, zeigt, dass ein Stamm nur mit der allerhöchsten Wertschätzung von Leistung und der richtigen Intuition so hervorragend zu entwickeln ist. Dieses Kunststück gelang den Dittmers. Der junge Jürgen Dittmer paarte Serone mit Diskant an, daraus entstand die 1973 geborene Darietta, die bei den Dittmers hervorragende Nachzucht hinterließ und selbst „sehr gut springen konnte, wie alle Diskants.“ Darietta lieferte den Dittmers die beiden Garibaldi-II-Vollschwestern Gracia (geboren 1980) und Grace (geboren 1983), bevor sie 1984 bei der Geburt eines weiteren Fohlens starb.
Das Erbe des Garibaldi II
Garibaldi II ist enorm wichtig, will man Lissaro und seine Vererbung verstehen. Lissaro vererbt nämlich nicht nur wie Garibaldi II seinen Nachkommen viel Weiß – auch seine hervorragende Oberlinie mit dem starken Rücken erinnert stark an den Urgroßvater. „Er hat viel von Garibaldi II, vor allem Vielseitigkeit und Kraft, Gangvermögen und Springveranlagung“, betont Abstammungsexperte Claus Schridde. Gracia von Garibaldi II ist die zweite Mutter von Lissaro. Eine sehr große, langlinierte Stute mit dem typischen großen Garibaldi-II-Kopf. (Am Esszimmertisch der Dittmers muss Jutta Dittmer lachen, als sie nach Fotos von Gracia sucht: „Ja, der Garibaldi-Kopf hat uns ja immer verfolgt!“) Gracia, dreijährig beste Stute der Schau in Ihlienworth, sei nicht die Schönste gewesen, „aber“ – Jutta Dittmer hebt die Arme und ballt die Fäuste zu einer Siegergeste – „die war sooo leistungsstark! Ein Pferd, das mitarbeiten wollte, selbstbewusst, mit ganz viel Präsenz und mit wahnsinnig viel Bewegung ausgestattet“. Locker, durch den Körper und immer mit viel Takt habe sie sich bewegt, und der einzige Wunsch der Dittmers zur Hengstwahl war: Da muss Typ dran. Ihre Vollschwester Grace, eine kleinere Fuchsstute mit ansprechendem Typ, absolvierte die erste Stutenleistungsprüfung, die es überhaupt auf dem Dobrock gab (ihre ältere Schwester Gracia hat daher noch keine Stutenleistungsprüfung vorzuweisen) und gewann diese. Die Dittmers paarten Gracia mehrfach mit Matcho AA an, was heikel war, denn er stand auf einer anderen Deckstation. Damals war ein Wechsel von der Stammstation zu einer anderen noch ein unverfrorener Schachzug. „Aber wir haben immer etwas ausprobiert, schließlich müssen wir ja mit dem Ergebnis leben“, sagt Jutta Dittmer. Ohne so ein kleines Wagnis würde die Züchterei auch keinen Spaß machen. An Matcho AA schätzten die Dittmers „seinen unwahrscheinlich guten Charakter, sein angenehmes Selbstbewusstsein und seinen tollen Blütertyp.“ Zwar habe der Anglo-Araber nicht die weltbesten Pferde im Springen gemacht, aber seine Nachkommen seien im Umgang stets angenehm gewesen – auch ein Grund, warum er ebenso in der Ponyzucht eingesetzt wurde. Das Streuen in der Größe brachte Matcho AA als Manko mit. Aus der Anpaarung von Matcho AA mit Gracia entstanden zwei gekörte Hengste: der ganz im Typ des Vaters stehende Körsieger Maurice, der nach einer Zeit in Celle nach Übersee verkauft wurde (selbst bis St. Georg erfolgreich, seine Nachkommen sind in Dressur und Springen bis in die schwerste Klasse erfolgreich) und Privatbeschäler Mackintosh (selbst bis M-Springen erfolgreich, Nachkommen bis S-Springen und CIC* erfolgreich).
1985 brachte Gracia wieder mit Matcho AA die Mutter Lissaros, Marquesa. „Marquesa ist in unseren Armen geboren und gestorben“, erzählt Jutta Dittmer. Dazwischen lagen viele gute Fohlen der fruchtbaren, gesunden Stute. Ihr sah man den Vater Matcho AA nicht direkt an. „Vom Typ her war Marquesa ganz ihre Mutter, mit 1,73 m Stockmaß eine große Stute mit langen Linien. Sie hatte eine unglaubliche Leistungsbereitschaft und Ausdauer“, erzählen die Dittmers. Die hervorragenden Grundgangarten hatte sie ebenfalls von ihrer Mutter mitbekommen, die Dittmers sehen darin das Garibaldi-II-Erbe. Charakterlich ähnelt ihr imposanter Sohn Lissaro van de Helle der Stute nicht: „Marquesa war so ein Typ Pferd, der super ehrlich zu reiten war – aber sie war absolut kein Schmusepferd. Wollte jemand sie streicheln, drehte sie sich weg.“ In der Stutenleistungsprüfung erhielt Staatsprämienstute Marquesa jeweils die Note Acht für Typ, Qualität des Körperbaus, Schritt und Springen unter dem Reiter, sogar die Neun für die Gesamtentwicklung. Die 1992 geborene Vollschwester zur Marquesa, Merci, ist mit ihren Nachkommen ein weiterer Beleg für die vielseitige Vererbungskraft des Stammes. Fünf Nachkommen der Merci sind bei der FN gelistet, darunter ein S-Dressur- und ein S-Springpferd. Ganz auffällig in der gesamten Stutenfamilie des Lissaro sind die Schrittnoten der Eintragungen und der Stutenleistungsprüfungen: Niemals ist der Schritt mit weniger als einer 8,0 bewertet. Der Schritt ist in diesem Stutenstamm bestens abgesichert. Marquesa paarten die Dittmers zunächst fünfmal mit Graf Sponeck an. Hier gefielen ihnen die Doppelveranlagung und der Leistungswille. Aus diesen Anpaarungen stammen zum Beispiel das Vielseitigkeitspferd Galactic Paint sowie der hannoversch gekörte Giuliano DH vom Donseler Hof (erfolgreich in S-Springen) und die Staatsprämienstute Gräfin Sponeck, die sehr viele Materialpferdeprüfungen gewann und zum Beispiel Fünfte wurde beim Hannoveraner Championat 1994 auf dem Dobrock.
Nach den Graf-Sponeck-Kindern folgten zwei Nachkommen der Marquesa von Rotspon. Mit der 2001 geborenen Rosanna züchten die Dittmers heute noch. Rosanna erhielt im Freispringen in der Stutenleistungsprüfung zweimal eine 10,0 – und das als Tochter des Reitpferdemachers Rotspon. Wieder mit dem Gedanken an Typverbesserung paarten die Züchter Marquesa darauf in dreimal mit Wolkenstein II an, es wurden zwei lebende Fohlen geboren. 1997 war dies Why Not, der später in M- und S-Dressuren Erfolge sammelte. Ein weiterer Nachkomme, später eingegangen, stammte von Sunset Boulevard xx. Und aus der Anpaarung mit Contendro I stammt der gekörte Hengst Cincano, der über die Verdener Auktion nach Brasilien verkauft wurde und nun unter dem Namen Cincano da Pedreira international im Springen erfolgreich ist. Im Jahr 2004 paarten die Dittmers Marquesa mit Lissabon an.
Weiter geht’s mit Highlights für deine Decksaison 2020! Gewinne einen Deckgutschein für einen Tannenhof Hengst deiner Wahl!
Mit diesem Gutschein hast du die Auswahl zwischen den Spitzenvererbern wie beispielsweise Conteur GT, Chacco Chacco GT oder Boateng GT!
Wie du an der Verlosung teilnehmen kannst? Werde einfach bis zum 12.05.2020 Exclusive – oder Exclusive Plus – Mitglied und sichere dir neben den Gewinnchancen auf den Gestüt Tannenhof Deckgutschein alle weiteren Vorteile wie:
Wöchentlich neuer exklusiver Zuchtcontent – dich erwarten spannende Artikel mit relevanten Themen rund um Zucht, Pferdehaltung, Gesundheit und Reportagen.
Regelmäßige Verlosungen von Freisprüngenund Deckgutscheine
Willkommen im Networking Zeitalter – Tausche dich bei unserem Mitgliedertreffen mit Gleichgesinnten aus und profitiere von wissenswerten Vorträgen, Gestütsführungen und Haltungsmodellen
Fachliteratur – wähle zwischen 10 Ausgaben im Jahr vom Profi-Magazin Pferdebetrieb im Wert von 69,00 Euro oder das L’Année Hippique im Wert von 62,00 Euro
Hengstbucharchiv – durchstöbere die Sammelwerke »Ausgewählte Hengste Deutschlands« 2010 – 2019 sowie als Highlight die Erstausgabe 1992/93.
Welche Decksprünge wir sonst noch verlosen erfahrst du hier.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][cq_vc_mediumgallery images=“205697,205695,205699″ titles=“Boateng GT,Beckham GT,Chacco Chacco GT“][vc_row_inner][vc_column_inner][cq_vc_mediumgallery images=“205703,205701,205705″ titles=“,,“][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Formular ausfüllen und einen Deckgutschein für das Deckjahr 2020 gewinnen!
Mit diesem Gutschein hast du die Qual der Wahl – wähle deinen Traumhengst!
Teilnahmebedingungen:
Der Gutschein ist beim Gestüt Tannenhof innerhalb dieser oder nächster Decksaison 2021 einzulösen. Teilnahmeschluss ist der 12.05.2020, der Gewinner wird in der KW 21 ermittelt und per E-Mail benachrichtigt – sollte der Gewinner sich nicht innerhalb von 5 Werktagen auf die Gewinnbenachrichtigung melden, so wird ein Ersatzgewinner gezogen. Um an der Verlosung teilnehmen zu können benötigst du eine gültige Exclusive oder Exclusive Plus Mitgliedschaft.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text][ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“3,4″ ihc_mb_template=“5″ ][formidable id=257][/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]