Deutsche Meisterschaft der Pony-Vierspänner, Fahrderby der Vierspänner (CAI3*), internationales Dressur- und Springturnier (CDI4*/CSI3*) vom 15. bis 18. September in Donaueschingen
Die 60. Auflage des Internationalen S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers in Donaueschingen ist Schauplatz der Deutschen Meisterschaften der Pony-Vierspänner. Als Titelverteidiger reist Michael Bügener aus dem westfälischen Gronau-Epe nach Baden-Württemberg. Der 26-Jährige hatte 2015 in Schildau für einen Überraschungssieg gesorgt. Die Vierspännerfahrer mit Pferden treten zum Fahrderby an. Zudem wartet Spring- und Dressursport auf internationalem Sterne-Niveau vor toller Kulisse im Schlosspark.
Internationales Springturnier (CSI3*) vom 8. bis 11. September in Paderborn Großer Preis
1. Marcus Ehning (Borken) mit Comme il faut; 0/0/41,12
2. Lucas Porter (USA) mit B Once Z; 0/0/43,06
3. Andre Thieme (Plau am See) mit Conthendrix; 0/0/43,28
Rom. Während Deutschland die Sommersonne und tropische Temperaturen genoss, hieß es in Rom „landunter“. Ein heftiges Unwetter mit sintfutartigem Regen zwang die Veranstalter der Global Champions Tour zum Abbruch des Großen Preises. Die Prüfung soll am Sonntag um 8.30 Uhr fortgesetzt werden. (mehr …)
Am Samstagabend ist die letzte Qualifikationsprüfung für den „CP ‚International‘, presented by Rolex“ gelaufen und nun steht endgültig fest, welche Paare im großen Finale am Sonntag um den Majorsieg des diesjährigen Spruce Meadows ‚Masters‘, der zweiten Jahresetappe im Rolex Grand Slam of Show Jumping, reiten dürfen. (mehr …)
Calgary. Nach deutscher Zeit war es mitten in der Nacht, als der Nationenpreis der Springreiter im kanadischen Spruce Meadows/Calgary entschieden war – nach Stechen zwischen Brasilien und der Schweiz. Die Eidgenossen entschieden den Wettkampf für sich, das deutsche Team platzierte sich an vierter Stelle. (mehr …)
Rom. Nach dem unwetterbedingten Abbruch am Samstag nahm die Global Champions Tour (GCT) im Marmorstadium von Rom am Sonntag einen neuen Anlauf – diesmal bei Trockenheit und zeitweise Sonnenschein. Den deutschen Reitern gelang leider keine Top-Platzierung. Die vorletzte Etappe der Tour vor dem Finale in Doha vom 3. bis 5. November gewann der Niederländer Harrie Smolders mit Don VHP. (mehr …)
Harrie Smolders hatte gut lachen: Für seinen Sieg im Longines Global Champions Tour Grand Prix of Rome mit dem 12 Jahre alten Hengst Don VHP Z strich der holländische Reiter 129 000 Euro Preisgeld ein. Er nutzte den großen Galopp seines Pferdes und benötigte 33,11 Sekunden für den Stechparcours. Zweiter wurde bei der 13. von 15 Etappen der weltweit höchstdotierten Serie für Springreiter Simon Delestre (FRA) auf seinem Chesall Zimequest (0/34 Sekunden), auf dem dritten Platz ritt sich Maikel van der Vleuten (NED) auf Arera C (0/34,07 Sek). (mehr …)
Mezöhegyes/HUN. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Fahrsports fand an diesem Wochenende im ungarischen Staatsgestüt Mezöhegyes eine Weltmeisterschaft junger Fahrpferdferde statt. Acht deutsche Nachwuchstalente waren in den äußersten Südosten Ungarns gereist, zwei von ihnen kommen mit einem WM-Titel nach Hause: die fünfjährige Schwere Warmblutstute Samba-Lott und der sechsjährige Schwere Warmbluthengst Valenzio FST. (mehr …)
Rio de Janeiro/BRA. Einen Auftakt nach Maß hat das deutsche Para-Dressurteam bei den Paralympics in Rio de Janeiro hingelegt. Als erste und einzige deutsche Starterin des ersten Wettkampftages erzielte Alina Rosenberg (Konstanz) mit Nea’s Daboun ein Ergebnis von über 73 Prozent und legte damit einen guten Grundstock für die Teamwertung. „Das war ein Auftakt nach Maß. Ich bin rundum super zufrieden und sehr stolz auf Alina“, sagt Equipechefin Britta Bando. (mehr …)
Blenheim/GBR. Am vergangenen Wochenende mit Designer Sechste im Vier-Sterne-Klassiker in Burghley, nun der Sieg mit Seigneur Medicott im CCI3* Blenheim: für Bettina Hoy (Rheine) zahlt sich der Englandaufenthalt aus. (mehr …)
Nur noch selten sind Trächtigkeit und Fohlengeburt heutzutage natürliche Ereignisse. Bei einer künstlichen Besamung muss jeder Schritt genau geplant werden. Was Sie wann organisieren und bedenken müssen.
Herbst vor der Besamung:
Um ein Fohlen aufnehmen und austragen zu können, muss die Stute in einem guten Futterzustand sein. Zwar heißt das nicht, dass Sie das Tier nun kugelrund füttern sollen, aber – salopp gesagt – eine Schippe Hafer mehr darf im Herbst und Winter vor der Besamung sein. Besprechen Sie den Futterplan am besten mit Ihrem Tierarzt. Dieser checkt auch den Impfplan und den Gesundheitszustand der künftigen Pferdemutter und gibt Ihnen grünes Licht für Ihr Vorhaben.
Winter vor der Besamung:
Entscheiden Sie sich nun baldmöglichst für einen passenden Hengst. Dabei sollten Sie das Gebäude, die Bewegungen, und den Charakter des Hengstes genau unter die Lupe nehmen, eventuell auch seine Leistungen und Erfolge, falls Sie ein künftiges Sportpferd ziehen wollen. Der Hengst muss vor allem in den Bereichen gut sein, in denen die Stute nicht punkten kann. Wem die Auswahl schwer fällt, der sollte sich geeignete Fachleute als Berater suchen.
Ist der Hengst ausgewählt, so sind Sie unter Umständen bereits auf eine bestimmte Besamungstechnik festgelegt, denn einige bieten eben nur Natursprung, Kühl-, oder Gefriersamen an. Falls nicht, müssen Sie nun auch diese Entscheidung treffen. Mit dem Besitzer des Hengstes schließen Sie einen Deckvertrag ab.
Februar/März:
Jetzt müssen Sie den Moment herausfinden, in dem Ihre Stute aufnahmebereit ist. Der Tierarzt wird dazu einen Ultraschall der Eierstöcke vornehmen. Findet er dabei einen reifenden Follikel, so wird er in regelmäßigen Abständen weitere Untersuchungen machen, bis der Eisprung ansteht. Möglichst kurz davor, spätestens aber ganz kurz nach dem Eisprung, muss der Samen des Hengstes verfügbar sein (bzw. beim Natursprung der Hengst selbst). Ab dem Moment der Ovulation haben Sie nur sechs Stunden lang Zeit, um die Besamung vorzunehmen.
Tag nach der Besamung:
Der Tierarzt stellt in einer erneuten Ultraschalluntersuchung fest, ob die Stute tragend ist. Findet er dabei einen Embryo mit schlagendem Herzen, dann war Ihre Familienplanung erfolgreich. Ist dies nicht der Fall, so steht nun der nächste Eisprung kurz bevor und Sie können eine erneute Besamung in die Wege leiten. Kühlsamen müssen Sie noch einmal frisch bestellen, bei Gefriersamen wird häufig von vornherein eine zweite Dosis mitgeliefert, die Sie lediglich auftauen müssen. Sollte auch der zweite Besamungsversuch nicht klappen, so können Sie es ein drittes Mal probieren. Häufig ist es dann aber schon zu spät, um noch ein Fohlen zu ziehen. In dem Fall berufen sie sich bitte auf die Lebensfohlengarantie in ihrem Deckvertrag und starten im nächsten Jahr einen weiteren Versuch.
Tag nach der Besamung:
Und wieder steht ein Ultraschall an, um die bestehende Trächtigkeit abzusichern. Viele Züchter lassen sogar im letzten Drittel der Trächtigkeit noch einmal eine Untersuchung oder eine Hormonbestimmung mittels Blutprobe durch den Tierarzt durchführen. Das soll sicherstellen, dass die Stute das Fohlen nicht unbemerkt nachts auf der Koppel verloren hat.
Acht Wochen vor der Geburt:
Bis zu diesem Zeitpunkt war noch Sommer oder Herbst und die Fütterung der Stute musste nicht verändert werden. Hauptsache, es war genug Raufutter da. Nun aber ist der Winter ins Land gezogen und die werdende Mutter braucht mehr Energie in Form von Stutenzuchtfutter. Wer sich mit der Fütterung unsicher ist, kann seinen Tierarzt oder einen Ernährungsexperten um Rat fragen.
Schaffen Sie sich nun ein Überwachsungssystem in Form einer Stallkamera oder eines Geburtsmelders an, um die bald anstehende Fohlengeburt unter Kontrolle zu haben.
Mit dem richtigen Timing und ein bisschen Glück steht dem Traum vom eigenen Fohlen nichts im Wege.
[nextpage title=“Geburt & die Zeit danach“] Geburt:
Durchschnittlich 334 Tage nach der Besamung kommt das Fohlen auf die Welt, die meisten Stuten brauchen ein paar Tage länger. Im besten Fall meldet Ihr Überwachungssystem Ihnen zuverlässig den richtigen Moment. Geht alles gut, so müssen Sie überhaupt nicht in den Geburtsverlauf eingreifen. Achten Sie aber darauf, dass die Stute ein Halfter trägt und nicht direkt an der Boxenwand zum Liegen kommt. Sind Vorderbeine, Kopf und Schulter des Fohlens durch den Geburtskanal getreten, so können Sie die Fruchtblase öffnen und die Nase des Fohlens freilegen. Die Nabelschnur reißt meist von selbst. Desinfizieren Sie das Ende auf der Fohlenseite mit Blauspray. Nun sollte es aufstehen und die wichtige Kolostralmilch (Biestmilch) trinken. Innerhalb der nächsten zwei Stunden muss die Plazenta auf natürlichem Wege abgehen. Ist dies nicht der Fall, rufen Sie bitte den Tierarzt an. Ansonsten benötigen Sie den Veterinär erst am nächsten Tag zum ersten Gesundheitscheck des Fohlens.
Eine Woche nach der Geburt: Bis zu diesem Zeitpunkt waren Mutter und Pferdekind miteinander allein. Nun können sie umsichtig in die Herde integriert werden.
Homozygot, rezessiv, haploid – wer selbst ein Fohlen ziehen will, sollte sich mit den wichtigsten Regeln der Vererbungslehre auskennen. Hier eine Zusammenfassung aller Grundbegriffe.
Chromosomen sind winzige Strukturen im Zellkern, die das gesamte Erbgut des Lebewesens enthalten. Sie bestehen aus einem aufgewickelten Strang von „Desoxyribonukleinsäure“ (kurz: DNS oder DNA). Pferde haben in jeder Zelle 64 Chromosomen. Sie alle sind paarweise vorhanden und in ihren Eigenschaften gleichartig (homolog) – also für dieselben Dinge zuständig, beispielsweise für die Fellfarbe oder eine bestimmte Krankheit. Paarweise liegen sie deshalb vor, weil es immer eine mütterliche und eine väterliche Variante gibt. Dazu später mehr. Chromosomen sehen ein wenig wie ein „X“ aus, denn sie bestehen jeweils aus zwei Chromatiden – also sozusagen der rechten „X-Hälfte“ und der linken „X-Hälfte“.
Mitose/Meiose
Mitose und Meiose – die Unterschiede
Damit der Organismus wachsen und sich regenerieren kann, müssen Zellen sich teilen. Dazu trennen sich die Chromatiden von einander. Es entstehen zwei Tochterzellen mit jeweils einem gesamten Chromosomensatz, der aber von jedem Chromosom nur ein Chromatid enthält. Später bildet sich dann das Schwesterchromatid nach und das Chromosom sieht wieder X-förmig aus. Das Ganze nennt sich Mitose.
Anders verhält es sich bei der Meiose, der Reifeteilung, durch die Eizellen und Spermazellen entstehen. Hier wird das „X“ zunächst nicht auseinandergerissen, sondern der Chromosomensatz wird einfach halbiert: 32 Chromosomen wandern in die eine Tochterzelle, ihre 32 homologen Pendants in die andere. Anschließend findet eine weitere Teilung statt, bei der nun doch die Chromatiden getrennt werden. Aus einer einzigen Ausgangszelle entstehen so vier Keimzellen mit haploidem (einfachen) Chromosomensatz. Verschmelzen die Zellen bei der Befruchtung miteinander, so entsteht wieder ein diploider (doppelter) Satz.
[nextpage title=“Gene und Allele – was ist das?“] Gene und Allele – was ist das?
Die Meiose ist also der Moment, in dem sich alles entscheidet: Bekommt die neue Ei- oder Spermazelle nun das eine oder das andere Schwesterchromosom? Und davon das eine oder das andere Chromatid? Denn beide Schwesterchromosomen tragen trotz ihrer Gleichartigkeit unterschiedliche Gene. Gene sind jeweils bestimmte Abschnitte der DNA. Sie haben immer eine bestimmte Zustandsform, die als Allel bezeichnet wird. Ein solches Allel kann zum Beispiel „normal/gesund“ oder „mutiert“ sein.
Ist ein Pferd in Bezug auf eine bestimmte Eigenschaft homozygot, so liegen zwei gleiche Allele vor. Beispielsweise gibt der entsprechende Hengst dann seine Scheckfärbung in jedem Fall an seine Nachkommen weiter. Ist er heterozygot, so hat er zwei verschiedene Allele. Die Chance, dass dieser Hengst dann ebenfalls sein Scheckgen vererbt, liegt bei 50 Prozent.
Dominante und rezessive Erbgänge
Alle Eigenschaften, die ein Lebewesen haben kann, werden entweder rezessiv oder dominant vererbt. Ein dominantes Allel setzt sich gegenüber einem rezessiven durch.
Mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Fohlen eine Krankheit oder ein vielleicht sogar erwünschtes Merkmal erhalten wird, lässt sich in vielen Fällen berechnen. Dominanter Erbgang: Auch bei einem nicht betroffenen Elternteil wird das Merkmal in 50 Prozent der Fälle weitergegeben. Beim rezessiven Erbgang sieht es so aus: Gibt nur ein Elternteil die Anlage weiter und das andere liefert ein „gesundes“ Nicht-Träger-Chromosom, so trägt das Fohlen die Anlage/Krankheit zwar weiter, doch sie bricht bei ihm selbst nicht aus. Das passiert in 50 Prozent der Fälle. Ebenso kann es geschehen, dass das Fohlen von beiden Eltern ein Nicht-Träger-Chromosom erhält und damit gänzlich gesund ist. Die Chance dafür liegt bei 25 Prozent. Gleich hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es von beiden ein Träger-Chromosom erhält und erkrankt.
Gentests können klären, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, aus einer bestimmten Stute und einem bestimmten Hengst ein gesundes oder krankes Fohlen zu erhalten. Je nach Krankheit macht es manchmal sogar Sinn, nicht einmal mit denjenigen Tieren zu züchten, die klinisch völlig gesund, aber dennoch Träger des Gens sind. In anderen Fällen kann bei sorgfältiger Zuchtauswahl dieses Risiko eingegangen werden.
Ein Fohlen aus der eigenen Stute ziehen – das ist der Traum vieler Pferdebesitzer. Worauf es bei der Auswahl des richtigen Hengstes ankommt und was vor dem Decken zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Stutenbesitzern stehen weltweit viele schöne Hengste zur Vefügung. Aber welcher ist der Richtige?
Die erste Frage, die ein künftiger Fohlenbesitzer sich stellen sollte, ist: „Was will ich eigentlich haben?“ Stammt ihre Stute aus einer bestimmten Blutlinie, die für spezielle sportliche Zwecke gezüchtet wurde? Dann sollten Sie nach einem Hengst suchen, der dieselben Anlagen mit sich bringt. Es macht beispielsweise nicht viel Sinn, wahllos einen schönen Dressur-Hengst mit einer Stute zu verpaaren, die ausschließlich Spring-Talent mitbringt. Ähnlich sieht es im Western-Sport aus. Wenn Sie gerne Pleasure-Prüfungen reiten wollen, ist ein kompakter, kurzbeiniger Cutting-Hengst nicht die richtige Wahl.
Eine alte Züchterweisheit sagt: „Stecke dein Ziel sehr hoch!“. Auch wenn das Fohlen nur ein nettes Freizeitpferd werden soll, ist das noch lange kein Grund, den Haflingerhengst von nebenan zu seinem Vater zu machen. Denn auch ein Freizeitpferd muss frei von Stellungsfehlern, Erbkrankheiten und Charakterfehlern sein. Schauen Sie genau hin, welche Schwächen Ihre Stute hat und suchen Sie nach einem Hengst, der sich in diesem Bereich besonders gut vererbt. Was nicht funktioniert: Einen Mangel durch einen anderen ausgleichen. Ist ihre Stute beispielsweise extrem steil gefesselt, dann bringt ein durchtrittiger Hengst nicht das gewünschte Ergebnis. Allenfalls können Sie hoffen, dass ein korrekt gebauter Partner den Stellungsfehler der Stute ausgleicht. Wichtig: Hat Ihre Stute einen wirklich starken Mangel, so züchten Sie bitte nicht mit ihr. Je nach Erbgang wird sie ihr Problem mit einer Wahrscheinlichkeit bis zu 100 Prozent weitergeben. Das muss man keinem Fohlen zumuten.
[nextpage title=“Decksprung“] Arten des Decksprungs
Es gibt zwei Arten des Decksprungs: Den Natursprung sowie die künstliche Besamung mit Frisch-, Kühl- oder Gefriersperma. Ein Natursprung wird bei Sportpferden nur noch selten angeboten, obwohl er die besten Trächtigkeitsraten erzielt. Grund dafür ist zum einen die Verletzungsgefahr für beide Pferde. Vor allem der Hengst läuft Gefahr, dabei den einen oder anderen Tritt von der Stute abzubekommen. Zum anderen sind die entsprechenden Traumhengste nur selten in greifbarer Nähe aufgestallt. Wer sich für einen Pferdepapa aus den USA entscheidet, hat gar keine andere Möglichkeit, als zu Gefriersamen zu greifen. Aber auch Hengste aus dem anderen Teil Deutschlands sind oft nur über Kühlsamen zu bekommen. Dieser wird dann genau zum richtigen Zeitpunkt entnommen, aufbereitet und per Expressversand verschickt. Eine andere Möglichkeit ist, die Stute zur Deckstation des Hengstes zu bringen. Hier wird meist mit unverdünntem, nicht aufbereitetem Frischsamen besamt.
Die Vor- und Nachteile der künstlichen Besamungen: Nicht jeder Züchter kann oder will von seinem Hengst Kühl- oder gar Gefriersamen gewinnen, denn der Prozess ist aufwändig und kostenintensiv. Nur eine anerkannte Deckstation darf ihn vornehmen. Beim Gefriersamen muss das Sperma außerdem von einer bestimmten Qualität sein, die nicht jeder Hengst erreicht.
Auch der Stutenbesitzer hat bei der künstlichen Besamung mehr Aufwand: Steht der Tag der Ovulation an, so muss ein erfahrener Tierarzt die Stute bis zu fünfmal am Tag ultraschallen und den Kühlsamen genau im richtigen Moment bestellen bzw. den Gefriersamen auftauen. Hier kommt es auf das richtige Timing an. Geht etwas schief, ist der Monat vorbei. Geht es öfter schief, muss die Fohlenplanung vielleicht sogar auf das nächste Jahr verschoben werden. Vorteil: Die Stute kann stressfrei im heimischen Stall besamt werden und muss nicht erst zu einem weit entfernten Hengst transportiert werden. Es besteht keine Verletzungsgefahr.
[nextpage title=“Deckvertrag und Zeitplan“]
Deckvertrag
Lesen Sie sich den Deckvertrag des Hengsthalters genau durch. Hier muss unbedingt eine Lebensfohlengarantie enthalten sein. Diese garantiert Ihnen, dass Sie kostenlos weiteren Samen erhalten, falls die Stute nicht aufnimmt oder verfohlt. Speziell im Westernbereich müssen Sie darauf achten, dass der Hengst in bestimmte Futurity-Programme einbezahlt wurde, falls Ihr Fohlen später daran teilnehmen soll. Der Name einer anerkannten Deckstation sollte unbedingt im Vertrag mit aufgeführt sein. Halten auch Sie selbst sich an die vorgeschriebenen Bedingungen. Eine Tupferprobe, Influenza-Impfung und Unbedenklichkeitsbescheinigung des Tierarztes sind das mindeste, was von der Stute gefordert wird. Krankheiten und Untugenden der Stute dürfen Sie nicht verheimlichen. Je nach Deckstation gibt es weitere Regeln, die der Stutenbesitzer beachten muss.
Zeitplan erstellen
Die beste Jahreszeit, um ein Fohlen zu ziehen, ist der Frühling. Die Trächtigkeitsspanne von Pferden beträgt elf Monate. Daher sollte frühestens im Februar mit der Bedeckung begonnen werden. Wann die Stute aufnahmebereit ist, erkennt der Tierarzt durch Ultraschall-Untersuchungen. Dabei nimmt er am besten auch gleich die gewünschte Tupferprobe, um zu erkennen, ob die Geschlechtsorgane der Stute keimfrei sind. Häufige Untersuchungen sind nun essentiell, denn der Follikel ist nur in den sechs Stunden nach dem Eisprung besamungsfähig.
Etwa zwei bis drei Wochen nach der Besamung wissen Sie, ob die Stute aufgenommen hat, denn nun macht der Tierarzt einen weiteren Ultraschall, bei dem im besten Fall ein Embryo gefunden wird. Ist dies nicht der Fall, so steht im nächsten Zyklus die nächste Besamung an.
[nextpage title=“Mücken, Zecken und Bremsen fernhalten“]
Insektenschutz für Pferde: Mücken, Zecken und Bremsen fernhalten
News & Facts/Gesundheit/Insektenschutz für Pferde: Mücken, Zecken und Bremsen fernhalten
Mit dem Pferd in der Natur unterwegs, die Seele baumeln lassen und entspannen? Pustekuchen! Gerade dann, wenn es am schönsten ist, machen lästige Insekten Pferd und Reiter das Leben schwer. So halten Sie die Vampire fern.
Ein Gefühl, das jeder Reiter kennt: Es juckt und sticht, es summt und brummt, das Pferd tänzelt und schlägt mit allen Gliedmaßen um sich. Gleich wird es in vollem Galopp davonstürmen. Und das alles trotz Insektenspray.
Eines vorneweg: Das perfekte Mittel gegen die sommerlichen Plagegeister gibt es nicht. Wohl aber wirkungsvolle Repellents und sinnvolle Maßnahmen, um einigermaßen über den Sommer zu kommen.
Mücken loswerden
Der beste Weg, um sich vor Mücken zu schützen ist, ihnen das Leben in Ihrer Nähe schwer zu machen. Oberstes Gebot ist daher: Stehende Gewässer am Stall beseitigen. Schließen Sie sämtliche Regentonnen und tränken Sie Ihre Pferde nicht aus offenen Wasserbehältern. Selbst Pfützen taugen schon als Kindergarten für Mückenlarven und sollten deshalb zugeschüttet werden.
Keine Angst müssen Ihnen tanzende Schwärme am Waldrand machen – denn dabei handelt es sich um männliche und weibliche Mücken, die mit der Paarung beschäftigt sind. Die Männchen stechen ohnehin nicht, die Weibchen werden erst danach aggressiv, weil sie eine Blutmahlzeit für die Entwicklung ihrer Eier benötigen. Sie werden dann in die Richtung ausschwärmen, wo es nach Schweiß, Ammoniak und Kohlendioxid riecht. Nun hilft Stallhygiene. Je penibler Sie Ihre Boxen reinigen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mücken sich anderswo austoben.
Vorsicht bei schwülem Wetter, kurz vor einem Gewitter. Dann nämlich merken die Mückenweibchen, dass die Zeit der Pfützen naht und sind besonders aktiv. Wer jetzt draußen unterwegs ist, wird ganz sicher drangsaliert. Die beste Zeit für einen ungestörten Ausritt ist stattdessen ein windiger Tag. Dann nämlich bleiben die Mücken in ihren Verstecken, um nicht weggeweht zu werden.
Bremsen vertreiben
Bremsen, auch „Blinde Fliegen“ genannt, ticken etwas anders als Mücken. Sie werden nicht nur von Gerüchen angelockt, sondern auch von Formen und Bewegungen. Je mehr Pferde also auf einer Koppel grasen und je schneller sie rennen, desto heftiger werden sie attackiert. Zu allem Übel benötigen sie nicht einmal ein echtes Gewässer, um ihre Eier abzulegen. Schlammiger Boden reicht völlig aus, um jede Menge Larven und Puppen großzuziehen. Eine Befestigung Ihres Matschpaddocks schafft Abhilfe. Dadurch verringert sich auch die Luftfeuchtigkeit im Stall, die ebenfalls Bremsen anzieht.
Die gute Nachricht: Jedes Jahr gibt es nur eine Bremsengeneration. Wer also entsprechende Maßnahmen ergreift, hat im nächsten Jahr vielleicht schon viel weniger unliebsame Untermieter. Ausweichen kann man Bremsen am besten, indem man seinen Ausritt auf den Abend verlegt, denn die Insekten sind tagaktiv.
Bremsen können Pferde nicht nur riechen, sondern auch sehen. Ihr Stich ist besonders schmerzhaft.
Zecken erschrecken
Besonders unbeliebte Blutsauger sind Zecken. Denn sie sind nicht nur schwer zu entfernen, sondern übertragen auch Krankheiten wie Borreliose und FSME. Letzteres kommt bei Pferden aber nur sehr selten vor. Zecken können bis zu vier Jahre lang auf Gräsern und Sträuchern bis 1,70 Metern Höhe warten. Kommt ein Mensch, Pferd oder anderer potenzieller Wirt vorbei, lassen sie sich einfach abstreifen und mitnehmen. Sie reagieren dabei auf Körperwärme, Geruch und Erschütterung. Sehen können sie ihren Wirt nicht, denn sie sind blind.
An Waldrändern gibt es sehr hohe Zeckenpopulationen, da hier viele Mäuse leben, welche ebenfalls als Wirte dienen. Koppeln in dieser Lage sind also besonders gefährdet. Die Hauptsaison der Spinnentiere erstreckt sich vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein. Erst bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius werden sie weniger aktiv. Hauptaugenmerk in punkto Zecken ist das korrekte und schnelle Entfernen. Suchen Sie Ihr Pferd also am besten täglich ab und ziehen Zecken mit einer speziellen Pinzette, Zeckenzange oder –karte heraus.
[nextpage title=“Schutzmaßnahmen“]
Schutzmaßnahmen
Insektensprays gibt es genug, aber wirklich helfen tun nur wenige. Vor allem existiert die vielfach versprochene Langzeitwirkung der Produkte meist nicht. Auch natürliche Mittel helfen in der Insekten-Hauptsaison kaum. Bewährt haben sich in zahlreichen Tests die chemischen Substanzen DEET und Bayrepel. Auf dem Markt sind mittlerweile auch einige Insektizide, also Mittel, die Insekten nicht nur abschrecken, sondern töten. Die bekanntesten sind Pyrethrum und Permethrin. Letzteres wird allerdings wegen seiner toxischen Wirkung nicht auf der Haut, sondern nur in Stallumgebungssprays verwendet.
Der wirkungsvollste Insektenschutz ist neben Stallhygiene und dem Tragen von Fliegenschutzdecken und -masken vor allem das Aufstellen von Insektenfallen. Für Mücken gibt es entsprechende Fangbeutel mit Lockstoffen. Bremsen fallen auf den schwarzen Ball mit weißem Trichter herein, aus dem „Bremsenfallen“ bestehen. Sie halten ihn für ein Lebewesen, wollen es stechen und landen stattdessen im Fangbehälter. Solche Fallen werden am besten in direkter Flugbahn zwischen einem Gewässer, Tümpel oder Moor und Ihrer Weide aufgestellt.