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  • Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2019

    Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2019

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    Am vergangenen Wochenende fanden in Ermelo/NED die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde statt, d.h. die besten Fünf- bis Siebenjährigen stellten dort ihr Können unter Beweis. In diesem Jahr war auch eine Prüfung für vierjährige Reitpferde mit dabei, hier gewann Eva Möller mit Hengst “So Unique” von Sezuan-Donnerhall mit 9,64.

    Im nächsten Jahr finden die Weltmeisterschaften wieder in Verden/Niedersachsen statt (2016-2019 Ermelo).

    Je nach Altersklasse der Pferde gibt es unterschiedliche Aufgaben, allesamt extra entwickelte internationale Dressuraufgaben der FEI (Federation Equestre Nationale) für Jungpferde. Bei den Fünfjährigen auf dem Niveau der Klasse L, bei den Sechsjährigen auf der Klasse M und bei den Siebenjährigen auf der Klasse S. Bei Letzteren hat der Reiter die Wahl, ob er sein Pferd auf Trense oder auf Kandare vorstellen möchte. Beides ist hier erlaubt,hingegen dürfen die 5- und 6- jährigen Pferde ausschließlich auf Trense geritten werden. Unter den deutschen Reitern waren auch Teilnehmer,welche sich nicht den Sichtungen in Warendorf stellen mussten,da sie ausländisch gebrannte Pferde vorgestellt haben und somit für das Ausland angetreten sind. Hier werden die Teilnahmezulassungen von den Pferdezuchtverbänden des jeweiligen Landes erteilt, z.B. an Helen Langehanenberg und die Stute Ascenzione(Dänisches Warmblut) oder an Ann-Christin Wienkamp und Just Perfect(8.Platz 6 jährige,ebenfalls Dänisches Warmblut). Andersherum sind auch ausländische Reiter für Deutschland gestartet, da sie in Deutschland gezogene Pferde gesattelt hatten,wie z.B. der Däne Andreas Helgstrand mit Revolution(westfälisches Warmblut,2.bei den Sechsjährigen) oder die Schwedin Jessica Lynn Thomas mit dem baden-württembergisch gezogenen Ausnahmehengst Secret(“leider” nur Vize-Weltmeister bei den Fünfjährigen).

    In allen Prüfungen waren wirklich sehr  hochkarätige, junge Nachwuchs-Sportler zu bewundern, welche toll vorgestellt, altersentsprechend ausgebildet sind und man kann absolut gespannt sein wohin  deren “Reise “gehen wird.

     

    Besonders glänzend in Erinnerung bleibt ganz bestimmt der 5- jährige Sezuan-Sohn “Secret”:

    Er begeisterte Richter und Publikum mit überragender Trab- und Galopparbeit und auch im Schritt zeigt er keine Schwäche,sodass hier die Noten für die Grundgangarten 9,0/10,0 und 9,4 lauteten. In der Siegerehrung war er ein ganz besonderes Highlight, da man sehen konnte,dass dieser Jüngling wirklich ein Herz aus Gold in sich trägt und absolute Gelassenheit ausstrahlt, denn er stand voller Ruhe und Anmut da ohne jeglichen Stress und ohne Aufruhr- eine Seltenheit unter den doch meist sehr unter Stress stehenden Pferden aufgrund der vielen äußeren Einflüssen, die hier geballt in der kürze der Zeit auf die Vierbeiner einprasseln.

     

    Hier die erfolgreichsten Hengste der diesjährigen WM nach Rangierung aufgelistet:

    5-jährige Hengste unter den top 10:

    1.Jovian KWPN 9,66 (A.Helgstrand)

    2.Secret DSP 9,64 (J.L. Thomas)

    4.Valverde WESTF 9,22 (E.Möller)

    5.Springbank II SWB 9,18 (S.J.Lopez)

    6.Jonny Depp KWPN 9,02 (R.van Uytert-van Vliet)

    8.Jameson KWPN 8,84 (M. Van der Putten)

    9.For Gold OLD  8,82 (S.Wolf)

     

    6- Jährige Hengste unter den top 10:

    1.Zucchero OLD 9,66 (F.Wandres)

    2.Revolution WESTF 9,44 (A.Helgstrand)

    4.Destacado HANN 9,32 (M.A.Rath)

    5.Imposantos KWPN 8,94  (B.Veeze)

    7.Independent Little Me KWPN 8,72 (D. Van Liere)

    8.Just Perfect DWB 8,70 (A-C.Wienkamp)

    9.Zum GlĂĽck RS2 OLD 8,60 (R.van Lierop)

    10.Ironman H KWPN 8,56 (Y.Ă–sterholm)

     

    7-jährige Hengste unter den top 10:

    1.D’Avie HANN 85,107% (S.J.Lopez)

    2.Hesselhoej Donkey Boy DWB 85,021 (J.M.Christensen)

    3.Total Hope OLD 84,250% (I.Freese)

    6.Henkie KWPN 81,186% (A.Cornelissen)

    7.Bonderman WESTF 80,843% (B.Jaeger)

    9.First-Step Valentin WESTF 77,736% (L.Pauluis)

     

    horse-gate/C.C.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][/vc_column][/vc_row]

  • Sichtungen zur Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in vollem Gange

    Sichtungen zur Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in vollem Gange

    Am 01. August ist es wieder so weit! Dann finden für vier Tage die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde im niederländischen Ermelo statt. Bis dahin ist es allerdings noch ein gutes Stück. Aktuell sind die ersten Sichtungsrunden abgeschlossen und es steht fest, wer bei den sieben-, sechs- und fünfjährigen Nachwuchshoffnungen für das große Viereck jeweils zur zweiten Sichtung antreten darf.

    Auf dem Warendorfer Gelände des Deutsche Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) fand in der letzten Woche die Vorauswahl zu den Weltmeisterschaftssichtungen statt.

    Die nominierten Siebenjährigen

    Insgesamt 14 Siebenjährige holten sich die Nominierung:

    D’avie unter Severo Jurado Lopez in Ermelo bei der Weltmeisterschaft Junger Dressurpferde 2018 / © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz
    • Bon Coeur, Hannoveraner Hengst von Benetton Dream-Sandro Hit unter Caroline Darcourt/SWE
    • Bonderman, Westfälischer Wallach von Belarus-Alabaster unter Bettina Jäger Jensen
    • D’avie, Hannoveraner Hengst von Don Juan de Hus-Londonderry unter Severo Jurado Lopez/ESP
    • DSP Dominy, Bayerischer Hengst von Diamond Hit-Pour Plaisir unter Therese Nilshagen, /SWE
    • Florine, Oldenburger Stute von Foundation-Lauries Crusador xx unter Maike Mende
    • FĂĽrst Donnerhall, Westfälischer Wallach von FĂĽrstenball-Sir Donnerhall I unter Claudia Rassmann
    • Leo Löwenherz, Rheinländer Wallach von Licosto-Rockwell unter Niklaas Feilzer
    • Matchball OLD, Oldenburger Wallach von Millennium-De Niro unter Stefanie Wolf
    • Quadrophenia, Hannoveraner Stute von Quasar de Charry-Hochadel unter Carina Bachmann
    • Revenant, Westfälischer Hengst von Rock Forever I-Sir Donnerhall I unter Rudolf Widmann
    • Sisters Act OLD vom Rosencarre, Oldenburger Stute von Sandro Hit-Royal Diamond unter Dorothee Schneider
    • Top Gear, Oldenburger Hengst von Totilas-Don Frederico unter Isabel Freese/NOR
    • Total Hope, Oldenburger Hengst von Totilas-Don Schufro unter Isabel Freese/NOR
    • Vernissage, Westfälischer Wallach von Vitalis-Hochadel unter Katrin Burger

    Die nominierten Sechsjährigen

    Bei den sechsjährigen Nachwuchshoffnungen wurden 9 Nominierungen vergeben:

    Destacado unter Matthias Alexander Rath in Ermelo bei der Weltmeisterschaft Junger Dressurpferde 2018 / © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz
    • Ben Vito, Hannoveraner Wallach von Benicio-Lauries Crusador xx unter Stefanie Wittmann
    • Caracciola MT, Holsteiner Hengst von Chin Champ-Calido I unter Melanie Tewes
    • Destacado FRH, Hannoveraner Hengst von Desperados-Londonderry unter Matthias Alexander Rath
    • Feel Free OLD, Oldenburger Stute von Foundation-Sandro Hit unter Bernadette Brune
    • High Heels, Oldenburger Stute von Damon Hill-Roadster unter Patricia von Merveldt
    • Meggle’s Fidelio Royal, WĂĽrttemberger Hengst von For Romance I-Rubin-Royal unter Matthias Bouten
    • Revolution, Westfälischer Hengst von Rocky Lee-Rouletto unter Andreas Helgstrand
    • Zucchero OLD, Oldenburger Hengst von Zonik-Prince Thatch xx unter Frederic Wandres
    • Zum GlĂĽck RS2 OLD, Oldenburger Hengst von Zonik-Florestan I unter Robin van Lierop

    Die nominierten Fünfjährigen

    Bei den Fünfjährigen treten zwölf junge Dressurpferde zur zweiten Sichtungsrunde an:

    Secret unter Jessica Lynn Andersson beim Bundeschampionate Warendorf 2017 / © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz
    • Dante’s Hit, Oldenburger Wallach von Dante Weltino-Sandro Hit unter Dorothee Schneider
    • Donatella, Hannoveraner Stute von Diamond Hit-FĂĽrst Heinrich unter Ann-Christin Wienkamp
    • Espe, Westfälische Stute von Escolar-Dimaggio unter Eva Möller
    • For Gold, Oldenburger Hengst von Franziskus-Zack unter Stefanie Wolf
    • Geniale, Oldenburger Stute von Grey Flanell-Sir Donnerhall I unter Annika Korte
    • Go Twitter, Oldenburger Wallach von Grey Flanell-Sandro Song unter Lena Waldmann
    • Moosbend’s Rockadera, Rheinländer Stute von Rock Forever I-Ricardos unter Jill de Ridder
    • Secret, Deutsches Sportpferd, Hengst von Sezuan-St. Moritz unter Jessica Lynn Thomas/SWE
    • Spökenkieker V, Hannoveraner Hengst von Spörcken-Rotspon unter Nico Kapche
    • Velvet, Westfälischer Hengst von Van Vivaldi-Fidermark unter Ann-Christin Wienkamp
    • Valverde, Westfälischer Hengst von Vitalis-Ampère (NLD) unter Eva Möller
    • Quiana W, Rheinländer Stute von Quaterstern-Rubinstern Noir unter Nicole Wego

    Am 02. Juli geht es weiter. Dann finden die zweiten Sichtungsrunden der jugnen Dressurpferde in Warendorf statt und anschlieĂźend steht fest, wer seine Chance im August in Ermelo bekommt.

  • Unser Springreiter-Team in Tryon

    Unser Springreiter-Team in Tryon

    Unser Springreiter-Team in Tryon

    Diese Springreiter vertreten Deutschland bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon:

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  • Sammy Davis jr.: Das zweite deutsche Pferd im Viereck

     

    Der Mannschafts-Europameister ist eines von vielen Beispielen fĂĽr die Zucht ĂĽber Verbandsgrenzen hinweg: Der Bayer ist ein Sohn des Oldenburgers San Remo aus einer Tochter des Hannoveraners Wenckstern.

    Für Dorothee Schneider ist das Championatsparkett kein unbekanntes Pflaster: Die 49-jährige Inhaberin des Gestüts St. Stephan in Framersheim gehörte schon bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro zum deutschen Goldteam. Damals sattelte sie Showtime FRH, den Hannoveraner von Sandro Hit. Und der 1993 geborene Sandro Song-Sohn Sandro Hit, der seit vielen Jahren zu den Aushängeschildern der Station Schockemöhle gehört und der die deutsche Dressurpferdezucht mitgeprägt hat, findet sich auch im Pedigree ihres aktuellen Toppferdes Sammy Davis jr. Der zwölfjährige Rappe aus der Zucht von Hans Volkert, Georgensgmünd, mit dem Dorothee Schneider 2017 bei der Europameisterschaft im schwedischen Göteborg erneut Gold mit der Mannschaft gewann und mit dem sie in dieser Saison bei den Deutschen Meisterschaften Silber und Bronze gewann, ist ein Sohn des San Remo und somit ein Enkel des Sandro Hit. Von dessen Töchtern sind allein in Deutschland mehr als 1.200 als Zuchtstuten registriert worden, im vergangenen Jahr konnte er 190 gekörte und anerkannte Söhne vorweisen.

    San Remo wiederum ist das Ergebnis einer Anpaarung des Sandro Hit an eine Donnerhall-Stute, eine bewährte Kombination. Er war 2004 Gesamtdritter des 70-Tage-Tests in Münster-Handorf und siegte im Teilindex Dressur in Westfalens Pferdezentrum souverän. Für seinen Galopp gab’s damals die Traumnote 10. 2006 gewann er bei der WM der jungen Dressurpferde in Verden und beim Bundeschampionat in Warendorf jeweils die Bronzemedaille. Von seinen im vergangenen Jahr knapp 300 als Turnierpferde registrierten Nachkommen war rund jeder Zehnte in Klasse S erfolgreich. Sportliches Aushängeschild unter seinen Kindern ist natürlich Sammy Davis jr., aber talentiert ist nicht nur er. So ist beispielsweise auch der elfjährige San Royal, mit dem Kathleen Keller im Mai in Hamburg die Grand Prix Kür gewann und mit dem sie seitdem auch im dänischen Uggerhalne, bei der Deutschen Meisterschaft in Balve, im niederländischen Rotterdam und in Falsterbo in Schweden Erfolge feierte, ein Sohn des San Remo.

    Es kann losgehen: Sammy Davis jr. ist "fit to compete". Foto: Stefan Lafrentz
    Es kann losgehen: Sammy Davis jr. ist „fit to compete“. Foto: Stefan Lafrentz

    Mütterlicherseits führt Sammy Davis jr. über seine Mutter Wenja von Wenckstern das Blut eines weiteren Stempelhengstes der deutschen Warmblutzucht. Denn Wenckstern, der einst vom jetzigen Co-Bundestrainer Jonny Hilberath im internationalen Sport präsentiert wurde, ist ein Sohn des Weltmeyer. Dieser 1984 geborene Hannoveraner Fuchs war Sieger seiner Leistungsprüfung, 1987 Bundeschampion, 1998 Hannoveraner Hengst des Jahres und der erste Celler Hengst, der internationales Turnierparkett betrat. Seine Nachkommen-Lebensgewinnsumme liegt bei über 2.700.000 Euro. Mehr als 100 seiner Söhne wurden gekört, mehr als 1600 seiner Töchter als Zuchtstuten eingetragen. Im Sommer 2011 starb Weltmeyer im stolzen Alter von 27 Jahren, doch schon zu Lebzeiten galt er als Legende nicht nur der Hannoveraner Zucht.

    Über Samy Davis jr., den sie „Sammy“ nennt und der übrigens wie Dalera Louisdor-Sieger war, schwärmt die Reiterin geradezu. „Er strotzt vor Charme“, erklärte sie am Rande der Deutschen Meisterschaften im Juni in Balve. Für sie ist Sammy etwas ganz Besonderes. Auch, weil er sich ständig etwas Neues einfallen lässt: „Keine Decke, die in seiner Reichweite hängt, ist vor ihm sicher. Entweder wirft er sie durch die Gegend oder er zieht sie zu sich in die Box. Er will einfach ständig beschäftigt sein.“ Der Anlass, das Pferd zu übernehmen, war für Dorothee Schneider allerdings ein trauriger. In den Sport gebracht wurde das Pferd von der 2015 verstorbenen Conny Herbert, der Schwester des jetzigen Besitzers. „Ein paar Monate vor ihrem Tod hat Conny mich gebeten, Sammys weitere Ausbildung zu übernehmen. Das ist noch heute für mich auch eine sehr emotionale Geschichte“, erzählte sie. In diesen Tagen wird dieser Geschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

    Das detaillierte Pedigree finden Sie hier.

     

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann                                           *                                          Foto: Stefan Lafrentz

  • Trakehner Stute TSF Dalera geht als erstes Pferd fĂĽr Deutschland ins Rennen

    Trakehnerstute Dalera und Jessica von Bredow-Werndl Foto: Stefan Lafrentz
    Beim Vetcheck war schon mal alles top. Heute gehen Trakehnerstute Dalera und Jessica von Bredow-Werndl als erstes deutsches Paar an den Start. Foto: Stefan Lafrentz

    Jessica von Bredow-Werndls elfjähriger Shootingstar ist eine Tochter des Easy Game aus einer Handryk-Tochter mit berühmter Verwandtschaft.

    Easy Game ist wie Millennium, der zur Hengstriege des Landgestüts Moritzburg gehört und bei der Trakehner Körung im vergangenen Jahr den für 320.000 Euro verkauften Siegerhengst Kaiser Milton stellte, einer von knapp 30 Söhnen des 1993 geborenen Rappen Gribaldi, dessen Nachkommen-Lebensgewinnsumme aktuell bei knapp 1,2 Millionen Euro liegt. Mehr als 50 Gribaldi-Kinder waren und sind im Viereck in der schweren Klasse erfolgreich. Mit Edward Gal gehörte Gribaldi, der Siegerhengst seiner Körung war und 2008 zum „Trakehner Hengst des Jahres“ gekürt wurde, dem niederländischen Nationalkader an. Vom niederländischen Warmblutzuchtverband KWPN wurde er mit dem Elite-Prädikat „keur“ ausgezeichnet. Den Sprung in den deutschen Championatskader schaffte Jessica von Bredow-Werndl übrigens 2014 mit Unée BB. Auch dieser Hengst, in dessen Sattel sie unter anderem Dritte beim Weltcup-Finale in Las Vegas war, ist ein Sohn des Gribaldi und gehört wie TSF Dalera BB der Schweizer Mäzenin Beatrice Bürchler-Keller.

    Mutter der TSF Dalera (Züchterin: Silke Druckenmüller, Ferschweiler), die im Dezember 2017 das Louisdor-Finale in der Frankfurter Festhalle gewann und heute als erstes Pferd der deutschen Dressurmannschaft in Tryon gut vorlegen soll, ist die Stute Dark Magic von Handryk. Dieser Schimmel hinterließ zwar nur zwei gekörte Söhne, aber mehr als 100 seiner Töchter wurden als Zuchtstuten eingetragen, knapp ein Viertel davon wurde mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Vater des Handryk war Van Deyk, ein Sohn des Vollblüters Patricius xx von Kaiseradler xx. Van Deyk, der im Gestüt St. Stephan wirkte, war unter Dorothee Schneider selbst im internationalen Viereck erfolgreich. Zehn seiner Söhne wurden gekört, darunter die Brüder Kaiserdom und Kaiserkult. Kaiserdom war unter Kathrin Meyer zu Strohen Bundeschampion, der ein Jahr ältere Kaiserkult holte sich diesen Titel ebenfalls und war später mit Dorothee Schneider auf Grand Prix-Niveau erfolgreich. Dorothee Schneider startet übrigens heute als zweites deutsches Teammitglied. Und so schließt sich der Kreis.

    Das detaillierte Pedigree finden Sie hier.

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann                          *                            Foto: Stefan Lafrentz

  • Dressur: Die Tänzer

    Man nennt sie zu Recht auch die Tänzer im Viereck, die Dressurpferde und ihre Reiter. Sie reiten in Tryon um den Team- und zwei Einzeltitel.

    Die Bilanz der deutschen Dressurreiter bei Weltmeisterschaften ist phänomenal: Seit der Premiere 1966 in Bern gewannen deutsche Teams im Frack bei den 13 Auflagen des Welt-Championats elf Mal Gold.

    Drei Medaillensätze

    Feierliche Stille herrscht, wenn Pferd und Reiter ihren Grand Prix zelebrieren. Auf Weltmeisterschaftsniveau werden die schwierigsten Lektionen verlangt, wie Piaffe oder Passage, Galopp-Piouretten und Galoppwechsel in Serie. Bei den Weltreiterspielen wird insgesamt drei Mal um Medaillen geritten.

    Neben der Teamwertung stehen zwei Einzel-Entscheidungen auf dem Programm. Jeweils drei oder vier Paare einer Nation bilden ein Team, wobei nur die drei besten Ergebnisse gezählt werden. Die Teamprüfung entscheidet aber nicht nur über die Mannschaftsmedaillen, sondern auch über den Einzug in den „Grand Prix Special“, in dem sich die besten 30 um die Einzel-Medaillen bewerben. Zum Abschluss geht es für die 15 Besten in der Kür noch einmal um Gold, Silber und Bronze, für die Zuschauer das Sahnehäubchen der Dressur Weltmeisterschaften. Und dann wird zu Musik getanzt, werden die Stärken jedes Pferdes in ausgeklügelten Choreographien demonstriert und Höchstschwierigkeiten aneinandergereiht. Ein Augenschmaus nicht nur für Dressur-Fans! Bei Punktgleichheit auf Platz eins entscheidet nicht die technische Ausführung der einzelnen Lektionen, sondern die künstlerische Gestaltung der Kür über die Goldmedaille.

    Titelverteidigung ausgeschlossen

    Sicher ist schon jetzt: Eine Titelverteidigung in den Einzel-Wettbewerben wird es nicht geben: Die Britin Charlotte Dujardin, die 2014 in Caen in der Normandie beide Goldmedaillen gewinnen konnte, hat ihren Valegro aus dem Sport verabschiedet. Zum Kreis der Favoriten zählt einmal mehr Isabell Werth, die neun Medaillen von Weltmeisterschaften in ihrer Sammlung hat, darunter allein sieben goldene.

    Aber sie hat auch in der eigenen Mannschaft starke Konkurrenz: Beispielsweise Sönke Rothenberger und sein Cosmo zählen zu den jungen starken Newcomern.

     

    Die Titelverteidiger

    ■ Mannschaft: Gold: Deutschland (Fabienne Lütkemeier – D’Agostino FRH,

    Kristina Bröring-Sprehe – Desperados FRH, Helen Langehanenberg

    – Damon Hill NRW, Isabell Werth – Bella Rose)

    Silber: GroĂźbritannien

    Bronze: Niederlande

     

    â–  Einzelwertung:

    ➤ Grand Prix Special: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Kristina Sprehe/GER – Desperados FRH

    ➤ Grand Prix Kür: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Adelinde Cornelissen/NED – Jerich Parzival N.O.P.

     

  • Paradressur: Die Kämpfer

    Im Jahr 2010 wurden Reiter mit Behinderung fest ins Programm der Weltreiterspiele integriert. Seither haben die deutschen Para-Dressurreiter fleiĂźig zur deutschen Medaillenbilanz beigetragen

     In Deutschland wird der Pferdesport für Menschen mit Behinderung vom Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten betreut, ein Anschlussverband der FN. Allerdings geht es nicht um therapeutische Heileffekte, sondern um Leistung im Sattel.

    Premiere 2010

    Seit 2006 ist der Reitsport für Menschen mit Behinderung achte Disziplin unter dem Dach des Weltreiterverbandes FEI. Und 2010 bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky wurden gleich zwei Premieren gefeiert: Erstmals fanden die Weltreiterspiele nicht in Europa statt, und zum ersten Mal waren die Dressurwettbewerbe, der Reiter mit Handicap,die sogenannte Para-Dressur, integriert.Seitdem sind sie selbstverständlicher Teil des Gesamtprogramms.

     Elf Mal Gold

    Insgesamt elf Medaillensätze werden bei den Para-Reitern vergeben, in Teamund Einzelwertung und in der Kür. Das klingt viel, erklärt sich aber aus der Einteilung in fünf Wettkampfklassen. Die sogenannten „Grades“ sind abhängig vom Grad der Behinderung der Reiter.Die am schwersten gehandicapten Reiter starten in Grade I und absolvieren Prüfungen im Schritt und teilweise im Trab, während ab Grade III auch Galoppsequenzen gefordert werden und vor allem die Kür in Grade IV in der Regel auch viele Lektionen der schweren Klasse des Regelsports beinhaltet.

    6.000 winkende Fans

    Austragungsort der Para-Wettbewerbe ist die frühere Hauptarena des Tryon International Equestrian Centre. Sie bietet 6.000 Zuschauern Platz. Die ganz sicher als Anerkennung toller Leistungen nicht klatschen, sondern winken werden. Der „stille Applaus“ ist ein Gebot der Fairness. Die Pferde sollen nicht erschrecken, damit die Reiter nicht in Not kommen.

     

    Die Titelverteidiger

     

    â–  Mannschaft: Gold: GroĂźbritannien

    Silber: Niederlande

    Bronze: Deutschland (Elke Philipp – Regaliz,

    Hannelore Brenner – Women of the

    World, Carolin Schnarre – Del Rusch,

    Britta Näpel – Let’s Dance)

     

    â–  Einzelwertung Championshiptest:

    ➤ Grade Ia: Gold: Sophie Christiansen/GBR – Janeiro

    Silber: Sara Morganti/ITA – Royal Delight

    Bronze: Laurentia Tan/SIN – Ruben James

    ➤ Grade Ib: Gold: Lee Pearson/GBR – Zion

    Silber: Pepo Puch/AUT – Fine Feeling S

    Bronze: Nicole Den Dulk/NED – Wallace

    ➤ Grade II: Gold: Rixt van der Horst/NED – Uniek

    Silber: Natasha Baker/GBR – Cabral

    Bronze: Lauren Barwick/CAN – Off to Paris

    ➤ Grade III: Gold: Hannelore Brenner/GER – Women

    of the World

    Silber: Sanne Voets/NED – Vedet PB

    Bronze: Susanne Jensby Sunesen/DEN –

    Thy’s Que Faire

    ➤ Grade IV: Gold: Michèle George/BEL – FBW Rainman

    Silber: Sophie Wells/GBR – Valerius

    Bronze: Frank Hosmar/NED – Alphaville N.O.P.

    â–  KĂĽr:

    ➤ Grade Ia: Gold: Sara Morganti/ITA – Royal Delight

    Silber: Sophie Christiansen/GBR – Janeiro

    Bronze: Elke Philipp/GER – Regaliz

    ➤ Grade Ib: Gold: Lee Pearson/GBR – Zion

    Silber: Pepo Puch/AUT – Fine Feeling

    Bronze: Nicole Den Dulk/NED – Wallace

    ➤ Grade II: Gold: Rixt van der Horst/NED – Uniek

    Silber: Lauren Barwick/CAN – Off to Paris

    Bronze: Demi Vermeulen/NED – Vaness

    ➤ Grade III: Gold: Sanne Voets/NED – Vedet PB

    Silber: Hannelore Brenner/GER – Women

    of the World

    Bronze: Annika Lykke Risum/DEN – Aros A’Fenris

    ➤ Grade IV: Gold: Michèle George/BEL – Rainman

    Silber: Sophie Wells/GBR – Valerius

    Bronze: Frank Hosmar/NED – Alphaville N.O.P.