Kategorie: Zuchtwissen

  • Hygienemanagement: Entwurmen & Impfen

    Hygienemanagement: Entwurmen & Impfen

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Parasiten, ansteckende Krankheiten, Epidemie! Ein Alptraum fĂŒr GestĂŒt und Pferdebesitzer. Um Dramen vorzubeugen, ist ein vorausschauendes Hygienemanagement im Stall das beste Mittel. Worauf Sie bei Entwurmung, Impfungen und Desinfektion achten sollten, weiß Dr. Anja Kasparek, die Klinikleiterin der Pferdeklinik Aschheim. Zudem lesen Sie, welche baulichen Maßnahmen und technischen Hilfsmittel verhindern, dass sich Krankheitserreger ausbreiten.

    Ansteckende Krankheiten, wie Druse und Herpes sowie unangenehme Parasiten können den gesamten Bestand gefĂ€hrden. Ein geeignetes Hygienemanagement kommt allen zu Gute, muss aber eben auch von allen eingehalten werden: Dazu gehören ein einheitliches Impf- und Wurmmanagement, ein konsequenter Ablauf, wenn Pferde erkranken und wirksame Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen.

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    Entwurmung

    Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten schreiben vor, dass der Pferdehalter durch artgemĂ€ĂŸe Pflege, ErnĂ€hrung und Haltung fĂŒr die Pferde-Gesundheit sorgen muss. Dazu gehört auch die regelmĂ€ĂŸige und fachgerechte Entwurmung in Absprache mit einem Tierarzt. Bei der Entwurmung gibt es zwei Herangehensweisen: selektiv oder strategisch. Dr. Kasparek erklĂ€rt: „Bei der strategischen Entwurmung werden alle Pferde alle drei Monate gleichzeitig entwurmt und anschließend wird desinfiziert. Der Vorteil: Die Wurmlast lĂ€sst sich so deutlich senken und die Einsteller besser koordinieren. Der Nachteil: Es bilden sich mehr Resistenzen gegen Wurmmittel und die Auswahl wird geringer.“ Wird selektiv entwurmt, spielen Kotuntersuchungen eine wichtige Rolle im Betrieb: Alle sechs bis acht Wochen mĂŒssen dann ĂŒber jeweils drei Tage Kotproben von jedem Pferd genommen und eingeschickt werden, betont die TierĂ€rztin. Mindestens eine Wurmkur pro Jahr ist auch bei der selektiven Entwurmung notwendig. Das entspricht nur einem Viertel der Dosis bei strategischer Entwurmung aber Dr. Kasparek warnt: „Selektiv zu entwurmen ist sehr beliebt, aber erfahrungsgemĂ€ĂŸ wird selektiv leider zu lasch umgesetzt“. NachlĂ€ssige Entwurmung lĂ€sst einige Wurmpopulationen dann regelrecht explodieren: Ein Beispiel dafĂŒr ist der Pfriemenschwanz. Dr. Kasparek empfiehlt, sich in jedem Fall betriebsabhĂ€ngig immer mit dem betreuenden Tierarzt kurz zu schließen – in vielen StĂ€llen ist beispielsweise trotz regelmĂ€ĂŸiger Kotprobenuntersuchung mindestens eine „kleine“ und eine „große“ Wurmkur pro Jahr zu verabreichen bzw. Haupausscheider konsequent zu isolieren. Die höchste Wurmlast ist immer im Herbst – am Ende der Weidesaison, daher sollte hier eine gewissenhafte Entwurmung und Weidehygiene erfolgen. Auch bei strategischer Entwurmung sollte man mindestens einmal jĂ€hrlich eine Kotprobe aller Pferde zu entnehmen. Außerdem verrĂ€t sie: „Die „große“ Wurmkur wirkt auch gegen die sogenannten Magendasseln, die Larven der Dasselfliegen.“ Diese werden ĂŒber an den Pferdebeinen abgelegte Eier aufgenommen und entwickeln sich zu großen Dassellarven weiter die sich beispielsweise an der Magenschleimhaut anheften und dort fĂŒr EntzĂŒndungen sorgen. So können sie auch Koliken auslösen.

    Neben Medikamenten helfen auch Routinen im Arbeitsalltag, die Wurmbelastung einzudĂ€mmen: „Ganz wichtig ist tĂ€gliches Abmisten! Außerdem sollte man Geilstellen ausmĂ€hen und neue Pferde zunĂ€chst immer separat aufstallen“, rĂ€t Dr. Kasparek. Ein regelmĂ€ĂŸiges Wechseln der Koppeln trĂ€gt ebenfalls dazu bei, dass der Parasitenbefall etwas zurĂŒckgeht. Zum Dung der Wiesen besser kommerzielle DĂŒnger oder Rindermist verwenden – Pferdemist sollte nicht erneut auf die Koppeln ausgebracht oder durch Mulchen verteilt sondern entsorgt werden.

    Impfungen

    Neben ausreichender Bestands- und Haltehygiene schreiben die Leitlinien auch die aktive Immunisierung gegen hĂ€ufig auftretende Krankheitserreger vor. Direkt angesprochen wird dabei die Impfung gegen Tetanus. Diese sieht Dr. Kasparek ebenso zwingend erforderlich wie die Impfungen gegen Herpes und Influenza. Sie betont: „Alle Pferde mĂŒssen uniform geimpft sein – vor allem bei Herpes ist das sehr wichtig. Außerdem wĂŒrde ich in jedem Fall den FN-Turnierangaben folgen und alle sechs Monate impfen.“ Den kompletten Bestand gleichzeitig zu impfen bedeutet auch, alle Einsteller entsprechend zu koordinieren, was aber im Zweifelsfall fĂŒr weniger Arbeit ĂŒbers Jahr gesehen und fĂŒr mehr Sicherheit seitens des Betriebsleiters sorgt.

    Absolut notwenige Impfungen sind laut Dr. Kasparek die Immunisierung gegen Tetanus, Herpes und Influenza: Bei Tetanus fĂŒhrt ein Toxin im Nervensystem zu Wundstarrkrampf, die Symptome werden meist zu spĂ€t erkannt, die Pferde sterben. Herpes ist ein Lentivirus, eine sogenannte verborgene Infektion. Betriebsleitern empfiehlt die TierĂ€rztin, ihre Einsteller auch ĂŒber neuere Erkrankungen und mögliche Gegenmittel zu informieren, das West-Nil-Virus (WNV) beispielsweise: „Eine Impfung halte ich bei WNV langfristig auf jeden Fall fĂŒr sinnvoll, im Moment wĂŒrde ich es aber nur als Option aufzeigen und den Einstellern selbst ĂŒberlassen.“

    Untersuchen vor Ort

    Kommen neue Tiere auf die Anlage ist eine Untersuchung vorab ratsam. Dr. Kasparek empfiehlt zunĂ€chst, die Lymphknoten zu ĂŒberprĂŒfen und die Temperatur zu kontrollieren: „Anschließend sollte der Neuankömmling noch ein bis zwei Wochen vom Rest der Gruppe getrennt bleiben. Hustet das Pferd wĂ€hrend dieses Zeitraums hĂ€ufiger und kommt der Verdacht auf, es könnte Druse haben, sorgen SpĂŒlproben fĂŒr Klarheit.“

    Tipp: Treten dennoch Krankheiten auf, wenn das neue Tiere mit dem Rest der Gruppe zusammentrifft, gilt es zu bedenken, dass es auch latente TrĂ€ger im Bestand geben kann. HĂ€ufig sind das Ă€ltere Pferde. Das neue Pferd, das durch die Umgewöhnung gestresst ist, infiziert sich zuerst und scheint der Schuldige zu sein, tatsĂ€chlich aber versteckt dieser sich in der Herde. Wichtig ist also in jedem Fall immer den gesamten Bestand zu prĂŒfen.

    Um NeuzugĂ€nge zu untersuchen oder die in den Leitlinien empfohlene jĂ€hrliche Zahnkontrolle durchzufĂŒhren, eignet sich ein Untersuchungsbereich auf dem Betrieb am besten. Nach Erfahrung der Offenstallplaner von HIT Aktivstall und Schauer sowie Viebrockreithallen plant man diesen Bereich am besten nahe der Wasch- bzw. PutzplĂ€tze und des Servicebereichs ein. Auch ein mobiler Untersuchungsstand kann laut AndrĂ© Richter von Viebrockreithallen sinnvoll sein: „Wichtig ist, die Pferde auch wĂ€hrend einer Untersuchung möglichst in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen. Besonders auf nervöse und junge Pferde wirkt es oftmals beruhigend, wenn sich Artgenossen in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden.“ Carola Brandt von Schauer Agrotronic betont, wie wichtig Raum rund um den Untersuchungsstand ist. Sie hĂ€lt fest: „Man sollte nicht einfach eine Box in einen Untersuchungsstand umfunktionieren, sonst hat man zu wenig Platz. Wenn es mal hektisch wird, soll niemand an die Wand gedrĂŒckt werden.“ Der im Regelfall 2 mÂČ große Stand kann an einer Wand eingerichtet werden aber zu den anderen drei Seiten sollte jeweils 4 bis 5 m Platz sein. Bei Gastpferden empfiehlt Brandt noch Platz fĂŒr ein zweites Pferd einzuplanen. Vivian Westermann von HIT-Aktivstall stimmt zu. Neben Platz fĂŒr ein zweites Pferd sind ein Strom- und Wasseranschluss, gute LichtverhĂ€ltnisse, aber auch die Möglichkeit zur Abdunkelung im Untersuchungsbereich wichtig, hĂ€lt Westermann fest und fĂŒhrt weiter aus: „Einige Methoden der Zahnbehandlungen bedĂŒrfen einer stabilen AufhĂ€ngung unter der Decke. Der Untersuchungsraum sollte gut zu reinigen und groß genug sein, um Verletzungen in UnruhezustĂ€nden vorzubeugen – auch in der Höhe.“ FĂŒr den Bodenbelag im Untersuchungsstand rĂ€t Brandt zu festem Betonboden fĂŒr den Untersuchungsbereich und Gummimatten rund um den Bereich

    In QuarantÀne

    Erkrankte Tiere oder neue Pferde sollten prinzipiell vom Rest der Herde getrennt bleiben. Erkrankt ein Pferd auf dem Betrieb, ist Zeit der wesentliche Faktor: FrĂŒhzeitig erkannt, wandert das Pferd direkt in die QuarantĂ€nebox. Die Offenstallplaner von HIT und Schauer empfehlen, im Idealfall eine solche Box je zehn Pferde zu haben. Richter gibt zu bedenken: „Die Anzahl der benötigten QuarantĂ€neboxen ist abhĂ€ngig von der Ausrichtung des Betriebes. Ein Sport- und Turnierstall, in welchem ein hoher Wechsel im Pferdebestand herrscht, braucht eine höhere Anzahl an QuarantĂ€neboxen, als ein Freizeitstall.“

    Brandt hat vor kurzem auf ihrem eigenen Betrieb eine QuarantĂ€nebox gebaut. Sie berichtet: „In meinem Fall schließt die Isolierbox direkt an den Servicebereich an, ist gemauert und verfĂŒgt ĂŒber ein Paddock. Der Boden ist rutschfest, gut zu reinigen und zu desinfizieren. DafĂŒr ist auch ein direkter Wasseranschluss wichtig.“ Lisa Monßen von HIT-Aktivstall ergĂ€nzt: „Idealerweise platziert man QuarantĂ€neboxen in einem ruhigen und nicht fĂŒr jedermann zugĂ€nglichen Bereich des Betriebes.“ Richter rĂ€t zudem, die WĂ€nde der QuarantĂ€neboxen mit einem Schlagschutz zu versehen, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Außerdem warnt er: „Kranke Pferde hören oft auf zu trinken und zu fressen, weswegen wir empfehlen, in den QuarantĂ€neboxen TrĂ€nken mit VerbrauchszĂ€hler zu installieren, um die FlĂŒssigkeitsaufnahme des Pferdes kontrollieren zu können.“

    Oberste PrioritĂ€t hat es, keinen Kontakt zu den anderen Pferden zu ermöglichen. Dr. Kasparek rĂ€t, neue Pferde zunĂ€chst ein bis zwei Wochen getrennt zu halten: „Das kann auch in einem Zelt oder mobilem Unterstand sein. Wichtig ist, dass die GebĂ€ude getrennt sind und die QuarantĂ€nebox geschlossen ist – vor allem bei erkrankten Tieren. Innerhalb eines Stalles kann eine Tröpfcheninfektion trotz Abstand sonst nicht gebremst werden. Das geht sehr schnell.“ Ebenfalls strikt getrennt mĂŒssen die zustĂ€ndigen Mitarbeiter, das Equipment und möglichst auch die Arbeitswege werden. Kasparek hĂ€lt fest: „Konsequentes Management der AblĂ€ufe ist hierbei enorm wichtig, da sich Erreger auch an den Schuhen oder der Schubkarre festsetzen und verbreiten.“ Richter ergĂ€nzt, dass bei Viebrockreithallen zu diesem Zweck ein Schleusenraum eingeplant wird. Er erklĂ€rt: „In diesem Raum können sich Personen umziehen und desinfizieren, um keine Erreger und Keime aus dem Stall in andere Bereiche des Betriebes zu tragen. Des Weiteren können dort Dinge wie Decken gelagert werden, welche nicht mit anderen Pferden in Kontakt kommen dĂŒrfen.“ Der mit Abstand wichtigste Leitsatz lautet: Eingewöhnungsboxen eignen sich nicht als QuarantĂ€neboxen!

    Desinfektion & Sauberkeit

    Wenn Boxen ihre Besitzer wechseln und speziell, wenn die QuarantĂ€nebox belegt war, ist eine grĂŒndliche Desinfektion nötig. TierĂ€rztin Dr. Kasparek erlĂ€utert: „WĂ€hrend ein krankes Pferd in der QuarantĂ€nebox steht, muss die Box selbst nicht desinfiziert werden, danach aber umso grĂŒndlicher. Erst mechanisch und dann mit frei verkĂ€uflichen Desinfektionsmitteln, die auf die Keime abgestimmt sind.“ Speziell die erste Stufe der rein mechanischen Reinigung darf dabei nicht zu kurz kommen und muss an Stellen wie Fugen und Verschraubungen besonders grĂŒndlich sein. Sind sichtbare Verschmutzungen entfernt und alles abgetrocknet, werden die Desinfektionsmittel aufgetragen, die durchschnittlich 10 Minuten einwirken mĂŒssen. Die genaue Dauer ist produktabhĂ€ngig und auf dem jeweiligen Mittel vermerkt. Auf dem Weg zur QuarantĂ€nebox rĂ€t die TierĂ€rztin zusĂ€tzlich dazu, Desinfektionswannen aufzustellen oder auch Einmalschuhe zu verwenden. Zudem ist es wichtig, genau zu kontrollieren, wer den Bereich betreten darf und dass die entsprechenden Personen genau wissen, wie sie HĂ€nde, Schuhe etc. zu desinfizieren haben und dass sie das Equipment aus der QuarantĂ€nebox nicht im Rest der Anlage verwenden dĂŒrfen. Monßen betont: „Eine Entfernung jeglicher Einstreu und möglicher Futterreste und eine Reinigung mit dem Hochdruckreiniger ist vorteilhaft. Auch die TrĂ€nke sollte grĂŒndlich gereinigt werden.“ Richter mahnt auch im Vorfeld zu Routinen wie dem tĂ€glichen Abmisten der QuarantĂ€neboxen: „So wird die Anzahl der Erreger in der Pferdebox möglichst gering gehalten. Der Mist sollte generell unzugĂ€nglich und in Entfernung zum Stallbereich sowie Futter gelagert werden.“

    ZusĂ€tzliche Investitionen, die der Sauberkeit dienen können sind das VR Fresh-Air-System von Viebrockreithallen, welches den QuarantĂ€nestall bei Leerstand automatisch reinigen soll, oder auch das Produkt Cleanlight. Diese Waschplatzleuchte wird im unteren Wandbereich montiert und nutzt in Kombination mit der UVC-Licht-Funktion einen Teil des natĂŒrlichen Sonnenlichtes, um Mikroorganismen wie Bakterien oder Keime abzutöten. Diese desinfizierende Wirkung kann an WaschplĂ€tzen oder im Untersuchungsbereich förderlich sein.

    Kontrolle bewahren

    Um Krankheiten oder ungewöhnliches Verhalten zu bemerken, kann auch die entsprechende Technik helfen: MessgerĂ€te, die Koliken erkennen oder auch Stallkameras zum Beispiel, die zusĂ€tzlich dem Diebstahlschutz dienen. Noch einen Schritt weiter geht das Hamburger Start-up Acaris mit dem Horse Protector. Diese Kamera soll dank kĂŒnstlicher Intelligenz in der Lage sein, das individuelle Verhalten der Pferde zu erlernen. Abweichungen von der Norm und AuffĂ€lligkeiten kann das System so laut Hersteller zeitnah erkennen und Betriebsleiter und Halter zum Beispiel im Falle einer Kolik warnen. Die Acaris-App ermöglicht es den Nutzern jederzeit auf die Daten zuzugreifen.

    Wenn ein oder mehrere erkrankte Tiere auf dem Betrieb versterben, gilt es schnell zu handeln und sowohl den Halter als auch die Tierkörperverwertung unmittelbar zu verstĂ€ndigen. Nachdem das Tier abgeholt wurde, muss alles grĂŒndlich desinfiziert werden. Bestehen Zweifel bezĂŒglich der Todesursache, rĂ€t Dr. Kasparek, den Tiergesundheitsdienst zu verstĂ€ndigen: „Dieser obduziert das Tier und stellt einen schriftlichen Befund aus. Die Option sollte man dem Besitzer des Tiers immer anbieten und auch falls der Einsteller das ablehnt, schriftlich festhalten, dass man die Möglichkeit erwĂ€hnt und das Angebot gemacht hat.“

    Fazit

    GestĂŒtsleiter tragen Verantwortung fĂŒr die Pferde, mĂŒssen aber zugleich die individuellen WĂŒnsche der Halter berĂŒcksichtigen. Dennoch sollten sie bei grundsĂ€tzlichen Fragen wie Herpes-Impfungen oder Entwurmung möglichst ĂŒbergreifende Entscheidungen treffen und diese ohne Ausnahmen umsetzen: Das dient dem Wohl der Pferde und auch dem Ruf der Anlage.

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    Dr. Anja Kasparek hat von 1996 bis 2002 an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t in MĂŒnchen studiert und im Jahr 2005 zum Thema „Untersuchungen zum Equinen Wobbler Syndrom“ promoviert. Als FachtierĂ€rztin fĂŒr Pferde hat sie seit 2010 auch die amerikanische Zulassung (AVMA/ECFVG Zertifizierung BCSE) und ist seit 2011 FachtierĂ€rztin fĂŒr Pferdechirurgie. Im selben Jahr wurde sie Teilhaberin der Pferdeklinik Aschheim. Davor war sie von 2008 bis 2010 leitende OberĂ€rztin der Pferdeklinik. Zudem hat sie Erfahrung als SelbstĂ€ndige mit Praxis und BelegĂ€rztin in Deutschland, den USA, Jordanien und Neuseeland gesammelt. Dr. Kasparek ist aktives Mitglied des BPT (Bund praktischer TierĂ€rzte) und der GPM (Gesellschaft fĂŒr Pferdemedizin) sowie des AAEP (American Associates of Equine Practitioners) mit eigenen VortrĂ€gen, Fortbildungsveranstaltungen der Aschheimer Fortbildungsseminare und Weiterbildungen fĂŒr Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr in der Großtierrettung.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221299″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator][vc_column_text]Im Karussell verwendete Bilder: © vchalup/adobe.stock.com © pholidito/stock.adobe.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Krankheit & Unfall: Vorsorge fĂŒr den Notfall

    Krankheit & Unfall: Vorsorge fĂŒr den Notfall

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Aus der Corona-Krise haben wir gelernt, dass sich unverhofft alles sehr plötzlich Ă€ndern kann und dass ein Notfall-Plan in der Schublade dann am besten bereits ausgearbeitet ist. Notfallszenarien entstehen dabei meist im Kleinen: Ein Unfall oder eine Krankheit. Wir haben mit Rechtsanwalt Heiner Klett ĂŒber die nötige Vorsorge fĂŒr die beiden Szenarien gesprochen.

    Ein Unfall geschieht schnell und kann je nach Schwere alles verĂ€ndern, eine Krankheit kann das Erledigen gewisser Aufgaben auf Dauer unmöglich machen. Als GestĂŒtsleiter sollte man sich also frĂŒhzeitig Gedanken ĂŒber eine mögliche Vertretung machen. Rechtsanwalt Heiner Klett vom Landesbauernverband in Baden-WĂŒrttemberg gibt einen wichtigen Hinweis zum Einstieg: „Jeder Betriebsleiter kennt seine Anlage und seine HandlungsablĂ€ufe. Über viele Routinehandlungen denkt er nicht mehr nach und fĂŒhrt sie einfach aus. Genau diese AblĂ€ufe kennt ein Dritter, der plötzlich einspringen soll, aber im Zweifel nicht.“ Das beginnt bei einfachen Dingen, wie der Frage, wo die SchlĂŒssel fĂŒr Fahrzeuge, Werkstatt oder andere WirtschaftsgebĂ€ude liegen oder wie die Alarmanlagen aktiviert oder deaktiviert werden. Weitere Aspekte, die Klett nennt, umfassen die Notstromversorgung, den Sicherungskasten, die Wasserversorgung oder auch die Heizung: Wo ist sie, fĂŒr welche GebĂ€ude wird sie verwendet und womit wird sie betrieben?

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    VerstÀndlich und transparent

    Eine verstĂ€ndliche Dokumentation der ArbeitsablĂ€ufe und NotfallplĂ€ne sind fĂŒr neue Mitarbeiter ebenso wichtig wie fĂŒr eine Krankheitsvertretung. Klett rĂ€t: „Es ist hilfreich, Listen oder AblaufplĂ€ne zu erstellen, aus denen sich ergibt, welche Maßnahmen wann mit welchen Mitteln erledigt werden. Unterteilen kann man solche Listen etwa in Bereiche wie Management, FĂŒtterung und weitere TĂ€tigkeitsplĂ€ne.“ Ein Beispiel dafĂŒr sei die Versorgung der Pferde: Welche Tiere muss das Team wann versorgen? Welche Futtermittel mĂŒssen in welcher Menge fĂŒr wen bereitgestellt werden? All diese Fragen gilt es transparent zu beantworten und die Informationen aktuell zu halten. Im Bereich der TĂ€tigkeiten ist zu vermerken, welcher Mitarbeiter wann welche Aufgaben im Stall wahrnimmt. Wer ist fĂŒr Entmistung und Entsorgung verantwortlich und wann? Welche BelegungsplĂ€ne gibt es fĂŒr die Hallen- und Koppelnutzung? In wessen ZustĂ€ndigkeitsbereich fĂ€llt die Beauftragung eines Tierarztes und hat diese Person auch alle dafĂŒr notwendigen Kontaktdaten?

    Die nötigen Papiere

    Außerdem muss eine Vertretung wissen, wo sich fĂŒr die Anlage und die Kunden relevante Unterlagen befinden. Klett fĂŒhrt aus: „Dazu gehören zum Beispiel Versicherungen, Informationen dazu, welche GĂŒter von welchen Lieferanten bezogen werden oder welche Firmen bei Maschinen- und GerĂ€teausfĂ€llen unterstĂŒtzen können.“ Bei der Verschriftlichung dieses Wissens können Checklisten oder Notfallanweisungen helfen, die die einzelnen Fragen Schritt fĂŒr Schritt erklĂ€ren.

     

    Wichtige Unterlagen, die bereitliegen sollten, wenn ein Betriebsleiter durch Unfall oder Krankheit lĂ€ngere Zeit ausfĂ€llt, befinden sich idealerweise an einem Ort, der allen im Team bekannt ist. Klett empfiehlt: „Es hat sich bewĂ€hrt, einen als solchen erkennbaren Notfallordner zu erstellen, in dem alle fĂŒr den Notfall erforderlichen Unterlagen sind – am besten getrennt nach Sachgebieten. Auch ein Hinweis darauf, wo sich das Testament befindet kann dort gut aufbewahrt sein. Auch wenn der Betriebsleiter nur zeitlich begrenzt nicht mehr handeln kann, braucht er oder sie wenigstens eine Person, die ihn rechtsgeschĂ€ftlich vertreten kann.“ In diesem Fall ist die Erteilung einer Vollmacht im Vorfeld notwendig, beispielsweise in Form einer Generalvollmacht oder Vorsorgevollmacht.

     

    Vollmacht erteilen

    Eine Vollmacht kann an eine oder mehrere Personen erteilt werden. Klett erklĂ€rt: „Das kann der Partner oder auch volljĂ€hrige Kinder sein. Wichtig zu wissen ist, dass sie den Betriebsleiter bzw. die Betriebsleiterin nicht automatisch aufgrund der familiĂ€ren Beziehung vertreten, sondern nur auf Grund einer erteilten Vollmacht handeln können.“ Der Umfang der Vollmacht kann so gestaltet werden, dass der Vertreter entweder alle oder nur bestimmte RechtsgeschĂ€fte vornehmen kann. „Notwendig dĂŒrfte jedenfalls ein Vertretungsrecht insbesondere gegenĂŒber allen Behörden, Versicherungen, Renten- und SozialleistungstrĂ€gern einschließlich der Vertretung bei Gerichten sein.“, gibt Klett zu bedenken. Banken bestehen seiner Erfahrung nach in der Regel auf ihren eigenen Formularen.

     

    Zudem mahnt der Anwalt, auch an Gesundheitsfragen zu denken: „Bei der Vollmachtserteilung sollte man bei der Personensorge an die Bestimmung des Aufenthalts, die PflegebedĂŒrftigkeit, die Entbindung von der Ă€rztlichen Schweigepflicht, aber auch an eine PatientenverfĂŒgung denken. Die Vollmacht kann auch gesplittet werden: So kann eine Person fĂŒr die rechtsgeschĂ€ftliche und Vermögenssorge verantwortlich sein und eine andere fĂŒr die beschriebene Gesundheitssorge.“ Sind besondere Vollmachten erforderlich, wie etwa fĂŒr Online-Antragstellungen, Online-Konten, Homepages und Ă€hnliches, sollte die Vollmacht auch solche Regelungen beinhalten. Zudem ergĂ€nzt Klett: „Soll die Vollmacht auch zu bestimmten formbedĂŒrftigen RechtsgeschĂ€ften, wie beispielsweise einem Verkauf von Immobilien berechtigen, muss die Vollmacht notariell beurkundet, mindestens aber öffentlich beglaubigt sein.“

     

    Die Wahl eines Stellvertreters  

    „Der Stellvertreter tritt, wie der Name sagt, auf Grund einer erteilten BevollmĂ€chtigung an die Stelle des Betriebsinhabers. Dies setzt in allererster Linie ein entsprechendes VertrauensverhĂ€ltnis voraus, denn mit einer Vollmacht werden in der Regel weitreichende Kompetenzen erteilt, die zu nicht gewollten oder gemeinten Handlungen fĂŒhren können“, gibt Klett zu bedenken und ergĂ€nzt: „Deshalb sollte auch eine Widerrufsmöglichkeit nicht vergessen werden.“ Neben dem nötigen Vertrauen zeichnet sich eine geeignete Stellvertretung durch Erfahrung, Sachkenntnis und erforderliche FĂ€higkeiten aus. So mĂŒssen die bereits erwĂ€hnten Listen und AblaufplĂ€ne der Vertretung ausreichen, um die Aufgaben leisten zu können. Steht keine entsprechend sach- und fachkundige Person zur VerfĂŒgung, sollte der Stellvertreter auf dem Betrieb darĂŒber informiert sein, wo er die erforderliche Sachkunde und UnterstĂŒtzung einholen kann, weiß Klett.

     

    Werden die Aufgaben zeitlich beschrĂ€nkt ĂŒbergeben, ist das eine Sache, muss die Nachfolge dauerhaft geregelt werden, eine andere. Wenn der bisherige Betriebsleiter berufsunfĂ€hig ist und es einen Nachfolger gibt, der bereit ist und ĂŒber die nötige Ausbildung verfĂŒgt, den Betrieb zu ĂŒbernehmen, ist eine klassische Übergabe denkbar. „Der Betrieb könnte dann gegen entsprechende Versorgungsleistungen, ggf. Wohnrechte usw. ĂŒbertragen werden“, schlĂ€gt Klett vor. „Voraussetzung hierfĂŒr ist, dass entweder der Betriebsleiter selbst noch oder wieder geschĂ€ftsfĂ€hig ist oder bei GeschĂ€ftsunfĂ€higkeit entsprechende Vollmachten vorhanden sind.“ Hat keiner der Familienangehörigen Interesse und kommt auch niemand aus dem Team in Frage, rĂ€t Klett alternativ auch zu Internetplattformen, sogenannten Hofbörsen: „Dort können sich Personen finden, die bereit sind, den Betrieb beispielsweise ĂŒber RentenkaufvertrĂ€ge zu ĂŒbernehmen.“

     

    Ist jedoch absehbar, dass die BerufsunfĂ€higkeit der Betriebsleitung nur vorĂŒbergehend ist oder wenn mögliche Nachfolger noch nicht volljĂ€hrig sind, dann kann, je nach LeistungsfĂ€higkeit des Betriebes auch ein Verwalter zum Einsatz kommen. Der Verwalter oder die Verwalterin fĂŒhrt den Betrieb weiter, bis der Betriebsleiter wieder gesund oder der Nachfolger volljĂ€hrig ist. Als Alternative nennt Klett die Möglichkeit, den Betrieb mittelfristig zu verpachten, wenn es Interessenten gibt. FĂŒr weiterfĂŒhrende Informationen verweist Klett auf BroschĂŒren des Bundesjustizministeriums und anderer Ministerien. Der „Notfallcheck“ beispielsweise ist eine BroschĂŒre der Landesanstalt fĂŒr Landwirtschaft, ErnĂ€hrung und LĂ€ndlichen Raum in Baden-WĂŒrttemberg (LEL) steht auf der Homepage der LEL zum Download bereit oder kann in Papierform bestellt werden.

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Heiner Klett ist Rechtsanwalt und tĂ€tig im Referat Agrarrecht, Landesbauernverband in Baden-WĂŒrttemberg e.V.. Zu seinen Aufgabengebieten gehören neben Familien- und Erbrecht u.a. auch GrundstĂŒcksrecht, Forst- und Jagdrecht, Naturschutzrecht, Pachtrecht, Wasser- und Wirtschaftsrecht.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221283″][/vc_column][/vc_row]

  • Totilas gestorben – er bleibt unvergessen

    Totilas gestorben – er bleibt unvergessen

    [vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]In diesem Jahr feierten wir erst seinen 20. Geburtstag, doch gestern Abend musste Matthias Rath von dem Ausnahmehengst Abschied nehmen. Totilas erlag einer Kolik. Wir blicken zurĂŒck auf eine bewegte Karriere des Hengstes, der Rekorde brach und zu einem der bekanntesten Dressurpferd weltweit wurde.

    „Es ist gestern Abend passiert, aber wir haben uns heute Zeit genommen, es zu verarbeiten“, sagte Matthias Rath gegenĂŒber dem Magazin Eurodressage. „Er wurde operiert und ist sogar wieder aufgestanden, hat es dann aber nicht geschafft.“[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“131223″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Der Wunderhengst, der alle verzauberte

    Wohl jeder, der die Chance hatte, Totilas live im Viereck zu sehen, kann behaupten, dass der schicke Rapphengst atemberaubend war. Er tanzte sich in die Herzen der Zuschauer und ĂŒberzeugte die Richter.

    Der Gribaldi-Sohn erhielt mit seinem damaligen Reiter Edward Gal im Jahr 2009 fĂŒr eine Grand Prix KĂŒr ĂŒber 90% in der Wertung. Damit schrieb der Hengst Geschichte, denn noch nie zuvor wurde eine Wertung in dieser Höhe vergeben. Doch dies sollte nicht genug sein. Der nĂ€chste Weltrekord ließ nicht lange auf sich warten. Ein Jahr spĂ€ter piaffierte der Wunderhengst bei der Weltcup-Etappe in London zu einem Spitzenwert von 92,30% und ĂŒbertrumpfte sich somit selbst.


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    Totilas, der Millionenhengst mit kurzer Karriere

    Nach dem Mannschaftgold 2010 bei den Weltmeisterschaften in Kentucky brach Totilas einen weiteren Rekord und wurde wohl zu einem der bekanntesten Hengste der Welt. Als eines der teuersten Dressurpferde wechselte er den Besitzer und bezog fĂŒr ĂŒber 10.000.000 € die neue Box im Stall von Paul Schockemöhle. Mit dem neuen Reiter Matthias Alexander Rath konnte die Erfolgsgeschichte des Hengstes jedoch nicht lange weitergefĂŒhrt werden. Der Gesundheit geschuldet, verabschiedete sich Totilas 2015 aus dem Sport. Die Karriere des Hengstes spaltete zwar die GemĂŒter in der Pferdewelt, jedoch bewahren wir ihn als edlen TĂ€nzer im Viereck in Erinnerung!

     

    © Stefan Lafrentz

    Horse-Gate/SG

  • Podcast: JungpferdefĂŒtterung im Winter

    Podcast: JungpferdefĂŒtterung im Winter

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     PrÀsentiert von:

    [/vc_column_text][vc_column_text]Im Podcast mit Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geislingen) stehen FĂŒtterung und Aufzuchtmanagement von Fohlen und Jungpferden im Winter im Fokus. Innerhalb des ersten Lebensjahres und speziell in den Sommermonaten ist die Gewichtsentwicklung der Fohlen rasant aber wie sieht die gesunde Entwicklung ab dem 6. Lebensmonat aus? Erfahren Sie in diesem Podcast mehr ĂŒber die bedarfsgerechte FĂŒtterung von Jungpferden und worauf Sie bei Raufutter, Mineralfutter und Kraftfutter achten sollten. Hören Sie außerdem, wie Sie den Futterzustand trotz dichtem Winterfell prĂŒfen können und inwieweit sich die Haltung der Jungpferde auf deren gesunde Entwicklung auswirkt.

    Viel Spaß beim Reinhören und viel Erfolg in der Aufzucht![/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]https://www.horse-gate.com/wp-content/uploads/Podcast-Winter.mp3[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1587727739524{background-color: #efefef !important;border-radius: 2px !important;}“][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Unser Experte:

    FĂŒtterungsexperte Prof. Dr. Dirk Winter von der Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geislingen ist gelernter Landwirt und hat Agrarwissenschaften an der Georg-August UniversitĂ€t Göttingen studiert. Nach seiner Promotion arbeitete er zunĂ€chst als wissenschaftlicher Leiter fĂŒr Pferde- und HeimtierernĂ€hrung in einem deutschen Futtermittelunternehmen. Seit dem Jahr 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls Pferdewirtschaft an der Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geislingen. Dort ist er Dekan des Studienganges Pferdewirtschaft, Leiter des Lehr- und Versuchsbetriebes fĂŒr Pferde sowie Prodekan der FakultĂ€t Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management. Als Ausschussvorsitzender des Arbeitskreises Futter und FĂŒtterungstechnik der FN und als Mitglied des Kompetenzzentrums Pferd Baden-WĂŒrttemberg hat er engen Kontakt zu Organisationen, Institutionen sowie der Praxis der bundesweiten Pferdewirtschaft. Zudem engagiert sich Prof. Winter fĂŒr die Entwicklung von berufsbegleitenden, online basierten Kursen und damit fĂŒr die Fortbildung von Nicht-Hochschulangehörigen.

    www.weiterbildung-pferd.de[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

     

     

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    Foto: © S. Bensberg

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  • Geschlossener Vergleich zwischen Dr. Werner Schade und Hannoveraner Verband

    Geschlossener Vergleich zwischen Dr. Werner Schade und Hannoveraner Verband

    Die seit ĂŒber eineinhalb Jahren laufende Auseinandersetzung zwischen dem Hannoveraner Verband und seinem ehemaligen GeschĂ€ftsfĂŒhrer und Zuchtleiter Dr. Werner Schade ist beendet. Beide Seiten einigten sich vor dem Arbeitsgericht Verden auf einen tragfĂ€higen Vergleich.

    Das Gericht hatte im Rahmen der Vergleichsverhandlungen eindeutig klargestellt, dass es zu keinen Pflichtverletzungen von Herrn Dr. Schade in seiner Zeit als GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Hannoveraner Verband e.V. gekommen sei, die es gerechtfertigt hĂ€tten, eine fristlose oder eine ordentliche KĂŒndigung auszusprechen.

    Beide Parteien waren sich allerdings darĂŒber einig, dass das ArbeitsverhĂ€ltnis nicht weiter fortgesetzt werden kann und somit seine Auflösung findet. Daher sind beide Seiten zufrieden mit dem Ergebnis des erzielten Vergleichs.

    www.hannoveraner.com 

  • Reitplatzböden: Kann es einen fĂŒr alle geben?

    Reitplatzböden: Kann es einen fĂŒr alle geben?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]SpĂ€testens wenn Vertreter verschiedener Reitweisen aufeinandertreffen, beginnt die Diskussion um den perfekten Boden. Aber kann ein Boden alle glĂŒcklich machen? Welche Lösungen und Kompromisse sich anbieten, haben wir fĂŒr Sie zusammengestellt.

    Unterschiedliche Reitweisen und Reitsportdisziplinen stellen unterschiedliche Anforderungen an den Untergrund. Jede Reitweise verlangt vom Boden mehr oder weniger Festigkeit beim Auffußen, DĂ€mpfung, ElastizitĂ€t, Griffigkeit und Scherfestigkeit. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede? Im Material, im Aufbau? Es ist wohl ein bisschen von allem. Hauptbestandteil eines Reitbodens ist klassischerweise Sand. Somit haben QualitĂ€t und Auswahl des passenden Sands auch den grĂ¶ĂŸten Einfluss auf die spĂ€teren Reiteigenschaften.

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    In der Regel werden fĂŒr Reitböden Quarzsande verwendet, da diese durch Wasser kompakt und nicht etwa matschig werden. Wasser ist also neben dem passenden Sand der zweitwichtigste Faktor, wenn es um die Reiteigenschaften eines Bodens geht. Ein reiner Springboden wird beispielsweise in der Regel so stark gewĂ€ssert, dass er das Wasser gerade noch aufnehmen kann. Dadurch liegt der Boden sehr kompakt und bietet eine extrem hohe Scherfestigkeit, also viel Grip in schnellen Wendungen. Das sorgt ĂŒbrigens auch fĂŒr das charakteristische GerĂ€usch beim Galoppieren. Die Zuschlagstoffe, ĂŒber die immer wieder viel diskutiert wird, haben den kleinsten Einfluss: Sie können die Reiteigenschaften eines Bodens zwar verstĂ€rken, aber nicht komplett verĂ€ndern.

    Spezialböden

    Fachleute sind sich einig: Reitplatzböden gezielt auf eine Disziplin auszurichten, ist heutzutage kein Problem. Die grĂ¶ĂŸere Herausforderung ergibt sich, wenn Extreme wie Springreiten und Westernreiten mit Sliding Stops auf einer Reitanlage, sprich auf einem Boden, aufeinandertreffen. Einen Boden, der scherfest ist und gleichzeitig ein Rutschen zulĂ€sst, gibt es nicht. Die Feinabstimmung fĂŒr unterschiedliche Reitweisen erfolgen bei den meisten Bödenherstellern ĂŒber den Entzug oder Zugabe von Wasser. Ein zweiter Aspekt ist die Verwendung spezieller Sandmischungen. Eine Justierung kann schließlich noch ĂŒber Zuschlagstoffe – beispielsweise VlieshĂ€cksel oder HolzhĂ€cksel – erfolgen.

    Anforderungen

    Betrachtet man die WĂŒnsche der Reiter einzelner Disziplinen nĂ€her, liegen die Unterschiede vor allem in der Tretschicht: Dressurreiter bevorzugen einen elastischen, lockeren Boden, der dennoch Trittsicherheit bietet. Springreiter trainieren gerne auf griffigen, festen Böden. Insbesondere Reitschulen brauchen ein bisschen von allem und einen guten Kompromiss, der es zulĂ€sst, eine Dressurstunde auf eine Springstunde folgen zu lassen. Kein Pferd darf ausrutschen, aber der Boden sollte dennoch weich genug sein, dass das Verletzungsrisiko fĂŒr ReitschĂŒler bei einem Sturz vertretbar bleibt. Ein solcher Boden beziehungsweise eine solche Bodeneinstellung ist fĂŒr die meisten Pferde auch ein guter Kompromiss fĂŒr die Alltagsarbeit.

    Aufbau

    Der grundsĂ€tzliche Aufbau des Reitbodens ist meist von der darauf gerittenen Disziplin unabhĂ€ngig. Entscheidend sind nach Angaben von Herstellern hier Vorliebe, Pflege und der preisliche Rahmen. In der Praxis kommen heutzutage hĂ€ufig sogenannte Drei-Schicht-Systeme zum Einsatz. Sie bestehen aus einer Tragschicht, einer Trennschicht und einer Tretschicht. Alternativ sind auch noch Zwei-Schicht-PlĂ€tze zu finden. Diese eignen sich nur, wenn die örtlichen Gegebenheiten stimmen. Dazu gehört die SickerfĂ€higkeit des Untergrunds. Alle oberflĂ€chlich entwĂ€ssernden PlĂ€tze lassen Regenwasser ĂŒber ein GefĂ€lle abfließen. FrĂŒher wurde das GefĂ€lle sehr hĂ€ufig wie eine Dachlinie ĂŒber die Mitte des Platzes angelegt. Das Wasser sollte dann zu beiden langen Seiten hin abfließen, weil es so den kĂŒrzesten Weg hat. Das ist theoretisch richtig, allerdings war in der Praxis das GefĂ€lle oft schon nach wenigen Monaten verschwunden, weil es bei der Reitplatzpflege einfach weggeschleppt wurde. Heute lĂ€uft das GefĂ€lle bei den meisten PlĂ€tzen entlang des natĂŒrlichen GefĂ€lles der Umgebung in eine Richtung. Das macht die Reitplatzpflege deutlich einfacher und bei starkem Regen hat das Wasser nur eine Fließrichtung. Eine Alternative dazu sind vertikal entwĂ€ssernde PlĂ€tze, bei denen das Wasser nach unten abfließt. DafĂŒr werden meist Matten oder Platten verbaut und ein optional angelegtes GefĂ€lle ermöglicht eine zusĂ€tzliche OberflĂ€chenentwĂ€sserung. Als Drittes gibt es die Anstausysteme, auch Ebbe-Flut-Systeme genannt. Hier werden Be- und EntwĂ€sserung in der Regel vollautomatisch gesteuert.

    Wasser halten und abfließen lassen

    Vertikal entwĂ€ssernde ReitplĂ€tze werden in der Regel mit einer Trennschicht aus Kunststoffrastern oder -matten gebaut. Auch diese tragen ganz erheblich zur QualitĂ€t des Reitbodens bei. Hier gilt es vor allem, einen guten Kompromiss beim Wassermanagement zu finden. Zum einen mĂŒssen die Raster möglichst viel Wasser nach unten durchlassen, damit sich auch bei starkem Regen keine PfĂŒtzen bilden. Zum anderen sollte noch genĂŒgend Wasser im Boden verbleiben, sodass nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird. Etwas knifflig macht diese Aufgabe, dass nicht jede Matte und jedes Raster gleich gut auf jedem Untergrund funktioniert. Bei einem vertikal entwĂ€ssernden Reitplatz spielt auch die SickerfĂ€higkeit des darunterliegenden Bodens eine große Rolle. Hier bleibt Pferdebetrieben vor einer Kaufentscheidung nichts anderes ĂŒbrig, als sich möglichst viele Referenzbetriebe anzuschauen und dabei immer wieder die natĂŒrlichen Bodenbeschaffenheiten mit den eigenen zu vergleichen. Bei Anstausystemen spielt der natĂŒrliche Untergrund so gut wie keine Rolle, da diese ReitplĂ€tze in einer Folie liegen und damit komplett vom natĂŒrlichen Sickerverhalten des umgebenden Bodens entkoppelt sind.

    Als Zwischenfazit lĂ€sst sich festhalten: Ein Schichtsystem punktet durch geringes Budget und tollem Ergebnis – fordert allerdings einen gewissen Pflegeaufwand. Anstau-Systeme sind pflegeleichter, da sich Betriebe hier das bewĂ€ssern sparen können und die Reiteigenschaften sind sehr konstant. Sie sind jedoch auch teurer.

    Zuschlagstoffe

    Art und Menge der Zuschlagstoffe sind mitverantwortlich fĂŒr die Beschaffenheit der Tretschicht und damit fĂŒr die Abstimmung des Bodens auf eine spezielle Disziplin Diskussionsbedarf gibt es je nach Vorgaben der einzelnen Regionen und BundeslĂ€nder hinsichtlich nicht natĂŒrlich abbaubarer Stoffe. Allerdings werden heutzutage immer mehr natĂŒrliche und damit abbaubare Materialien entwickelt und eingesetzt. Als Material altbekannt sind Hackschnitzel. Sie werden in der Halle relativ hĂ€ufig eingesetzt, hin und wieder auch auf AußenplĂ€tzen, vor allem dann, wenn das Budget eine Rolle spielt. Hackschnitzel sind durchaus in der Lage, die Reiteigenschaften eines Bodens zu verbessern, allerdings verrotten sie gerade im Außenbereich relativ schnell und verunreinigen dann den Sand. Das wĂ€re nicht so schlimm, wenn organisches Abbaumaterial im Sand nicht gleichbedeutend mit Matsch wĂ€re. Verrottete Hackschnitzel sorgen dafĂŒr, dass das Wasser schlechter abfließt, und der Boden wird rutschig, wenn er nass ist. FĂŒr die Hackschnitzel spricht hingegen, dass sie unkompliziert in der Entsorgung sind, relativ wenig kosten und Wasser speichern, das sie wieder an den Sand abgeben können.

    Deutlich lĂ€nger haltbar sind VlieshĂ€cksel und Vliesfasern – sie haben den Hackschnitzeln inzwischen den Rang abgelaufen. Um bezĂŒglich Entsorgung keine Probleme zu bekommen, raten Experten, auf ein Umweltzertifikat oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu achten. Denn es gilt bereits im Vorfeld abzuklĂ€ren, ob und gegebenenfalls wie die Zuschlagstoffe spĂ€ter entsorgt werden mĂŒssen. Abgesehen von einigen Western- und Tölt-Disziplinen laut Experten die Mehrzahl modernen Turnierreitböden inzwischen aus Sand-Vlies-Gemischen, wobei die QualitĂ€t und Produktreinheit von entscheidender Bedeutung sei.

    Mehrere Hersteller setzen inzwischen auf Produkte aus natĂŒrlichen Wollfasern. Darunter ist Baumwolle oder Schafwolle. FĂŒr die natĂŒrlichen Wollfasern spricht die unkomplizierte Entsorgung und eine relativ lange Haltbarkeit, allerdings ist diese doch kĂŒrzer als bei VlieshĂ€cksel und Vliesfasern. Zudem verĂ€ndern sie beim Verrotten die QualitĂ€t des Sands. Je nach Nutzung des Reitbodens mĂŒssen jedoch nicht unbedingt Zuschlagstoffe zum Einsatz kommen.

    Wasser marsch

    Eines vorweg: Über die Pflege des Bodens lassen sich Bodenbeschaffenheiten wie Festigkeit, Durchmischung und gleichmĂ€ĂŸige Schichthöhe der Tretschicht wesentlich beeinflussen. Die optimale Pflege eines Reitbodens fĂ€ngt aber nicht mit dem Reitbahnplaner, sondern mit der richtigen Dosis Wasser an. Aber nicht nur fĂŒr die direkt spĂŒrbaren Reiteigenschaften ist der richtige Wasserstand wichtig. Dass ein Reitboden durch Austrocknen tatsĂ€chlich kaputtgehen kann, ist vielleicht den wenigsten Pferdebetrieben bewusst. Das Wasser sorgt dafĂŒr, dass die Tretschicht fest genug ist, um sich nicht mit dem Unterbau zu vermischen. Denn wenn Tretschicht und Unterbau einmal vermischt sind, muss der gesamte Boden mĂŒhsam abgetragen und wieder ausgesiebt werden. Auch der Sand selbst mag Trockenheit nicht, denn das Sandkorn kann durch Trockenheit porös werden. Man möchte in puncto Wasser viel Wasser im Boden erhalten, andererseits aber auch nicht zu viel haben.  Um das möglich zu machen, braucht es ein ausgewogenes Zusammenspiel von richtigem Sand, passendem Unterbau und dem optimalen Beregnungssystem. ZusĂ€tzlich muss ein optimales QuergefĂ€lle geschaffen werden, um den reibungslosen Wasserabfluss zu gewĂ€hrleisten.

    Mehr Informationen zum Thema Reitboden bieten die kostenfreien Pferdebetrieb eBooks. 

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

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  • Getreide – sinnvoll oder schĂ€dlich?

    Getreide – sinnvoll oder schĂ€dlich?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]„Den sticht der Hafer“  oder „ohne Hafer geht es nicht“ – „mit Hafer und Heu haben schon die GroßvĂ€ter Pferde gefĂŒttert“ Wer nachfragt, trifft auf viele gĂ€nzlich unterschiedliche Aussagen zur Getreide- und insbesondere HaferfĂŒtterung. Doch wie sieht eine sinnvolle Rationsplanung aus? Und spielt es eine Rolle, ob Getreide eingesetzt wird oder nicht?

    Mit den Grundlagen der PferdefĂŒtterung sollten sich alle Pferdehalter, wie aktive Turnierreiter, passionierte Breitensportler, ZĂŒchter oder einfach nur Pferdefreunde auseinandersetzen, um eine tierartgerechte FĂŒtterung zu gewĂ€hrleisten und diese Fragen beantworten zu können.

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    Die FĂŒtterung ist eine wesentliche Grundlage fĂŒr die Gesundheit, LeistungsfĂ€higkeit und Langlebigkeit der Pferde. Trotz der deutlich verĂ€nderten Haltungsformen basiert die moderne PferdefĂŒtterung auch heute noch auf den rohfaserreichen, strukturierten Futtermitteln wie Gras, deren Konservate (Heu, Silage) oder Stroh. ErgĂ€nzt wird das Basisraufutter vielfach durch nĂ€hrstoffreiche Getreide- oder ErgĂ€nzungsfutter. Die aufgenommenen NĂ€hrstoffe und funktionsunterstĂŒtzenden, strukturierten Ballaststoffe (Rohfaser) mĂŒssen vom Pferd so verĂ€ndert werden, dass fĂŒr den Körper nutzbare Stoffe entstehen. Die nicht nutzbaren Futterreste werden zumeist ĂŒber Kot und Harn wieder ausgeschieden. Die VerĂ€nderung erfolgt durch KautĂ€tigkeit, enzymatische und mikrobielle Aufspaltung und biochemische Umsetzungsprozesse.  FĂŒr die FĂŒtterung gilt also stets der Grundsatz: die anatomischen, physiologischen und ethologischen BedĂŒrfnisse der Pferde sind als Basis der tierartgerechten ErnĂ€hrung zu berĂŒcksichtigen.

    Anforderungen an die ErnÀhrung

    Somit ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Getreide als Krippenfutter oder getreidehaltigen ErgÀnzungsfuttermitteln eher zweitrangig zu betrachten.

    Doch was sind anatomische, physiologische und ethologische Anforderungen und welchen Bezug haben sie zur Komponentenauswahl in der Rationsplanung? Dem differenziert aufgebauten Verdauungskanal verdankt das Pferd die FĂ€higkeit sehr unterschiedliche Futtermittel verdauen zu können. So ist es in der Lage konzentrierte NĂ€hrstoffe wie StĂ€rke, Eiweiß und Fett enzymatisch zu verdauen. Daher ist das Pferd auch in der Lage Getreide wie Hafer verdauen zu können. Kohlenhydrate aus GerĂŒstsubstanzen können mit Hilfe mikrobiell hergestellten Enzymen im Dickdarm aufgespalten werden. Somit ist das Pferd in der Lage verschiedene Futtermittel, von jungem, nĂ€hrstoffreichem Gras ĂŒber stĂ€rkereiche oder fettreiche Samen bis hin zu verholztem, rohfaserreichen Gras, aufzunehmen und zu verdauen. Diese VariabilitĂ€t in der Verwertung verschiedener Futtermittel geht aber zu Lasten der Ausnutzung. So können Pferde im Vergleich zu WiederkĂ€uern rohfaserreiche und nĂ€hrstoffarme Komponenten weniger effektiv nutzen. Durch selektives Grasen und eine hohe FutteraufnahmekapazitĂ€t werden diese Nachteile teilweise kompensiert. Außerdem zermahlen Pferden die Nahrungsbestandteile intensiv vor dem Abschlucken und legen dadurch lösliche NĂ€hrstoffe fĂŒr die DĂŒnndarmverdauung frei.

    StÀrkehaltiges Futter nur begrenzt

    Im Vergleich zu Monogastrieren ist das Pferd zwar besser in der Lage, rohfaserreiche Futtermittel verdauungsphysiologisch zu nutzen, die Verdauungseffizienz bei nĂ€hrstoffreichen Futtermitteln wie Getreide ist aufgrund der geringeren Konzentration von Verdauungsenzymen hingegen deutlich schlechter. So sind Pferde aufgrund des nur mit geringer AktivitĂ€t vorkommenden Pankreasenzyms Amylase eingeschrĂ€nkt in der Lage StĂ€rke zu verdauen. StĂ€rkehaltige Futtermittel wie Hafer, Gerste, Mais oder auch stĂ€rkereiche ErgĂ€nzungsfutter in Pellet- oder MĂŒsliform sind somit nur mengenbegrenzt einsetzbar. Maximal 1 g StĂ€rke pro kg Körpergewicht und Mahlzeit wird empfohlen. Auch ist die Struktur und GrĂ¶ĂŸe der StĂ€rkekörner maßgeblich fĂŒr die Verdaulichkeit. Ist die feinkörnige HaferstĂ€rke zu 80 Prozent dĂŒnndarmverdaulich, sind grobkörnige StĂ€rken aus Mais oder Gerste nur zu circa 30 Prozent verdaulich. Ein hydrothermischer Aufschluss dieser StĂ€rkegranula bringt deutliche Verbesserung. Eine ĂŒbermĂ€ĂŸige StĂ€rkezufuhr beziehungsweise schwer verdauliche StĂ€rketrĂ€ger in der Ration können dazu fĂŒhren, dass die StĂ€rke in den Dickdarm einströmt und dort zu FehlgĂ€rungen fĂŒhren kann. Koliken können die Folge sein.

    Die Basisversorgung der FĂŒtterung erfolgt ĂŒber das Raufutter. Um eine pferdgerechte Rationsberechnung durchfĂŒhren zu können, mĂŒssen unbedingt die NĂ€hrwerte der Raufutterversorgung miteinberechnet werden. Deshalb ist eine Analyse des Raufutters in jedem Fall notwendig. Auch die QualitĂ€t verschiedener Heuschnitte der gleichen Weide können sich voneinander unterscheiden. In manchen FĂ€llen kann der Betrieb dank einer Heuanalyse Futter einsparen, zum Beispiel da Zusatzfutter nicht mehr nötig ist.

    Neben den NĂ€hrstoffen liefert die Raufutterversorgung auch BeschĂ€ftigung und KautĂ€tigkeit. Denn ein Pferd verbringt in der Natur einen Großteil des Tages mit der Suche und Aufnahme von Futter. Obwohl das Pferd ein Dauerfresser ist, mĂŒssen die Mengen begrenzt sein, um Übergewicht und andere Krankheiten vorzubeugen. UnterstĂŒtzen können beispielsweise Heunetze oder spezielle Raufen. Die Pausen zwischen den Mahlzeiten sollten – um eine pferdgerechte FĂŒtterung zu gewĂ€hrleisten – möglichst nicht lĂ€nger als vier Stunden sein. Je nach Betriebsstruktur kann dies gerade nachts zu Problemen fĂŒhren. Helfen können hier beispielsweise automatische FĂŒtterungssysteme, die kleinere Mengen an Raufutter zu einstellbaren Zeiten auswerfen.

    Vor- und Nachteile von Getreide

    Doch stellt sich die Frage, ob Pferde ĂŒberhaupt auf die energiereiche GetreidefĂŒtterung angewiesen sind und welche Vor- beziehungsweise Nachteile Getreide in der Rationsgestaltung mit sich bringen kann. Dazu sind Kenntnisse ĂŒber den NĂ€hrstoffbedarf zwingend erforderlich, die in die Rationsgestaltung einfließen mĂŒssen. So sind die physiologischen Anforderungen, die unter anderem auch durch den Leistungsbedarf der Pferde bedingt werden, maßgeblich. Neben der Sport- und Bewegungsleistung zĂ€hlen auch Wachstum, TrĂ€chtigkeit, Laktation und Deckbeanspruchung dazu. Je höher der Leistungsanspruch desto höher der NĂ€hrstoff- und Energiebedarf. Dazu ist es essentiell den Bedarf der Pferde in den Leistungsphasen zu kennen und auch die NĂ€hrstoffausstattung in den Futtermitteln.

    Pferde ohne besondere Leistungsanforderungen beziehungsweise bei leichter Arbeitsbelastung können durchaus mit einer raufutterbasierten Ration bei entsprechender Mineralstoffsupplementierung bedarfsgerecht versorgt werden. Bei einer empfohlenen Raufuttermenge von mindestens 1,5-2 kg/100 kg Körpergewicht und Tag kann der Energiebedarf abgedeckt werden. DarĂŒber hinaus wird dem KaubedĂŒrfnis und der BeschĂ€ftigung durch die Raufuttermenge Rechnung getragen. FĂŒr die Futtersuche und –aufnahme werden pro Tag 12-16 Stunden veranschlagt. Untersuchungen zeigen, dass die Heuaufnahme bei Großpferden 40 Minuten Zeitbudget beansprucht. Bei angenommenen 12 kg Heu werden somit 8 Stunden Futteraufnahme angesetzt. Die Verlangsamung der Futteraufnahme durch Heuraufen beziehungsweise das zusĂ€tzliche Angebot von Stroh sind empfehlenswert. Energiereiche Getreide- oder MischfutterergĂ€nzung ist nicht notwendig und sollte beim Einsatz gegebenenfalls zu einer Reduzierung der Raufuttermenge fĂŒhren, um einer Verfettung (Adipositas) vorzubeugen. WĂ€hrend der Weideperiode werden Pferde mit nur geringer Arbeitsbelastung je nach Grasbestand und Weidezeit ausreichend mit Energie versorgt.

    Die Rationsgestaltung fĂŒr stĂ€rker leistende Pferde sollte durchaus auch energiereiche Krippenfutter beinhalten, wobei die Rationsbasis ein Mindestangebot von 1,5 kg Raufutter/100 kg Körpergewicht und Tag aufweisen muss. Ob der Pferdehalter sich fĂŒr eine Krippenfutterration aus Getreide (z.B. Hafer, Hafer-Gerste; Hafer-Gerste-Mais) und Mineralfutter oder fĂŒr ein ErgĂ€nzungsfutter fĂŒr Pferde in MĂŒsli- oder Pelletform entscheidet, richtet sich in erster Linie auch nach den betrieblichen PrioritĂ€ten. Zu berĂŒcksichtigen bleibt die Begrenzung der StĂ€rkemenge und auch der Fettmenge (1g Fett/kg Körpergewicht und Tag), um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. So sollte bei einem 600 kg Pferd nicht mehr als 1,5 kg Hafer als alleiniges Krippenfutter pro Mahlzeit gefĂŒttert werden. Pferde mit einem erhöhten Energiebedarf mĂŒssen entsprechend mindestens 3 oder mehr Mahlzeiten pro Tag angeboten bekommen. Auf ein Quetschen des Hafers kann bei Pferden mit intakten BackenzĂ€hnen verzichtet werden.

    DĂŒrfen ErgĂ€nzungsfutter fĂŒr Pferde Hafer enthalten?

    Diese Frage kann mit „ja“ beantwortet werden, denn der Hafer bietet ernĂ€hrungsphysiologische Vorteile. Infolge des hohen Spelzanteils und der GrĂ¶ĂŸe wird er gut gekaut. Der relativ hohe Anteil an ungesĂ€ttigten FettsĂ€uren und Schleimstoffen wirken sich gĂŒnstig aus. Die Akzeptanz des Hafers bei Pferden ist gut. Somit eignet sich Hafer durchaus als Komponente im ErgĂ€nzungsfutter. Er kann jedoch auch durch andere Getreidearten ersetzt werden wie Gerste und Mais. Zu beachten bleibt aufgrund der unzureichenden prĂ€cĂ€calen (vor dem Blinddarm stattfindenden) StĂ€rkeverdaulichkeit von Gerste und Mais die vorherige Behandlung (WĂ€rmebehandlung u.Ă€.). Besondere Inhaltsstoffe des Hafers, die auf Temperament und LeistungsfĂ€higkeit Einfluss haben, wurden bisher nicht nachgewiesen.

    Wann sollte auf eine GetreidefĂŒtterung verzichtet werden?

    Zahlreiche FĂŒtterungsfehler, hĂ€ufig in Kombination mit Haltungs- oder Nutzungsfehlern, können zu ernĂ€hrungsbedingten Erkrankungen fĂŒhren. So ist Magenulzera (MagengeschwĂŒr) eine hĂ€ufig diagnostizierte Erkrankung. Aber auch Adipositas oder endokrine Störungen wie Equines metabolisches Syndrom (EMS) oder Equines Cushing-Syndrom (ECS) treten vermehrt auf. Die Begrenzung der Zucker- beziehungsweise StĂ€rkezufuhr sollte bei diesen Pferden besonders berĂŒcksichtigt werden. So sollte der Fokus der Energiezufuhr auf Raufutter gelegt werden. Die Krippenfuttermenge sollte deutlich limitiert werden. StĂ€rkereiche Futtermittel sollten deutlich begrenzt beziehungsweise darauf verzichtet werden. Getreidefreie und stĂ€rkearme ErgĂ€nzungsfutter in Pellet- oder MĂŒsliform bieten sich als Alternative an. Energetische Aufwertung der Rationen durch Fett- beziehungsweise ÖlergĂ€nzung sind in Maßen sinnvoll.

    Fazit

    So bleibt festzuhalten, dass das Pferd von Natur aus ein Raufutterfresser ist. Die Rationsplanung darf also immer nur auf Basis einer ausreichenden Menge an kaufĂ€higem Raufutter (mindestens 4-7 cm HalmlĂ€nge) ausgerichtet sein. Bei einem entsprechenden Energiebedarf ist eine Getreide- oder ErgĂ€nzungsfuttergabe sinnvoll. Das Marktangebot an getreidefreien Futtermitteln ist umfangreich. So kann es fĂŒr kranke Pferde notwendig sein, auf eine StĂ€rke- oder auch Zuckersupplementierung zu verzichten (dazu können auch Zucker wie Fruktane aus Gras gehören). Pferde mit intaktem Verdauungssystem sind durch den differenziert aufgebauten Verdauungskanal aber durchaus in der Lage Getreide und getreidehaltige ErgĂ€nzungsfutter zu verwerten.

    Experte und Autor dieses Fachartikels ist Prof. Dr. Dirk Winter – Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geißlingen

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  • Gutes Stallklima, gesunde Pferde

    Gutes Stallklima, gesunde Pferde

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Gutes Stallklima folgt dem Außenklima. Am leichtesten ist dies durch eine angepasste Planung und Bauweise zu erreichen. In BestandsgebĂ€uden können auch kleine Umbauten viel dazu beitragen, das Stallklima zu verbessern. Die Hauptrollen spielen dabei immer Licht und frische Luft.

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    Pferdebetriebsleiter können das Klima in ihrer Region nicht verĂ€ndern, dessen Auswirkungen aber nutzen, ein StĂŒck weit beeinflussen und so zur Gesundheit der Pferde beitragen. Prinzipiell brauchen Pferde viel Luft und Licht, um sich wohlzufĂŒhlen und gesund zu bleiben.

    Sonnenlicht ist dabei stets vorzuziehen. Es wirkt sich unter anderem positiv auf Verhalten, Immunsystem und Stoffwechsel aus. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzaspekten geben an, dass sich Pferde tĂ€glich im natĂŒrlichen Licht aufhalten sollten. Zum Beispiel auf AuslĂ€ufen, Paddocks oder der Koppel. Als weiteren Richtwert geben die Leitlinien an, dass im Pferdestall 80 Lux im Tierbereich fĂŒr acht Stunden tĂ€glich gegeben sein mĂŒssen.

    Licht

    Stallbauer sind sich einig: Je mehr Fenster vorhanden sind und je offener das GebĂ€ude ist, umso besser. Matthias Schlosser vom gleichnamigen Unternehmen und Sandra Manzke von Sulzberger raten zu LichtbĂ€ndern direkt unter dem Dach, einem Lichtfirst und möglichst vielen Fenstern in den SeitenwĂ€nden. Klaus Hartmeyer von Sonntag Stallbau ergĂ€nzt: „Die FensterflĂ€che im VerhĂ€ltnis zur GesamtgrundflĂ€che sollte etwa 1:15 sein. Pro Pferd mindestens 1 mÂČ und grĂ¶ĂŸer.“ Paul Preuß von GROHA spricht davon, ein Minimum von etwa 20 Prozent der verfĂŒgbaren FlĂ€che fĂŒr Fenster bzw. Öffnungen einzuplanen.  UnterstĂŒtzend nutzt Viebrockreithallen das VR-Beleuchtungskonzept. AndrĂ© Richter erklĂ€rt: „Unsere ViLights sind augenschonend und wirken durch ihre warme Lichtfarbe unter 5.000 Kelvin beruhigend.“

     

    Gute Luft

    Schadgase im Pferdestall können unter anderem Erkrankungen der Atemwege verursachen – aber auch StrahlfĂ€ule o. Ä. können Folgen sein. Bei ungenĂŒgender LĂŒftung steigt zum Beispiel die Kohlendioxidkonzentration (CO2) und durch schlechtes Mistmanagement kann unter anderem Ammoniak (NH3) entstehen, das Atemwege und Hufe schĂ€digt. Eine subjektiv wahrnehmbare Konzentration von NH3 im Stallbereich ist ein Hinweis darauf, dass diese zu hoch ist. Achtung! Wird Schwefelwasserstoff (H2S) nachgewiesen, ist das ein Hinweis auf extrem unhygienische ZustĂ€nde. Aktuelle Richtwerte zeigt die Tabelle:

    Neben der Stallhygiene trĂ€gt eine gute BelĂŒftung erheblich dazu bei, Schadgase, Staub und Keime zu reduzieren. FĂŒr einen ausreichenden Luftaustausch ist laut Leitlinien eine Luftgeschwindigkeit von mindestens 0,2 m/s notwendig. Zug gilt es zu vermeiden, eine gesunde Luftbewegung tritt – im Gegensatz zum Luftzug – immer großflĂ€chig auf den Pferdekörper. Ausschlaggebend ist dabei die Bauweise des Stalls.

    Die öffentlich bestellte und vereidigte SachverstĂ€ndige fĂŒr Pferdehaltung, -zucht und –sport Dr. Christiane MĂŒller gibt zu bedenken: „Ein begrenztes Luftvolumen schrĂ€nkt das Leistungsvermögen der Atmungssysteme ein. Großes Luftvolumen im Stall kann beispielsweise durch die Deckenhöhe beeinflusst werden.“ Matthias Schlosser schließt sich an und hĂ€lt fest: „Je hoher das StallgebĂ€ude umso besser fĂŒrs Klima, so befindet sich weniger verbrauchte Luft im Raum. Entsprechend sollte man das Volumen möglichst vorab grĂ¶ĂŸer wĂ€hlen.“ Stallbauer von Schlosser oder GROHA sprechen in diesem Zusammenhang von der natĂŒrlichen Kaminwirkung. Paul Preuß erklĂ€rt: „Zur Be- und EntlĂŒftung des Stalls nutzen wir die Thermik im StallgebĂ€ude. Dazu trĂ€gt auch die Neigung des Daches bei, mindestens 20 Grad finden wir ideal. Ebenso hilfreich ist die Spaceboard-Verschalung, die Luft durchlĂ€sst und sich direkt unter dem Dach befindet.“

    Windschutznetze

    Dominique Jeske von Huesker empfiehlt Windschutznetze und hĂ€lt fest: „Windschutznetze tragen dazu bei, das Stallklima an die Außenklimabedingungen anzupassen. Sie ermöglichen eine Luftbewegung, ohne dass dabei Zugluft entsteht. Hierbei spielen die Windgeschwindigkeit, die Windrichtung, die Lage des GebĂ€udes, die GebĂ€udeform und die GrĂ¶ĂŸe der Zuluft- und Abluftöffnungen, sowie die Temperaturdifferenz zwischen dem Stall und der Umgebung, eine entscheidende Rolle.“ StĂ¶ĂŸt die natĂŒrliche SchwerkraftbelĂŒftung an ihre Grenzen, so sind ZwangsbelĂŒftungssysteme sinnvoll, diese können auch nachtrĂ€glich angebracht werden. Ein Tipp von Paul Preuß: „Sind Stall und Reithalle in einem GebĂ€ude untergebracht, ist es sehr wichtig, den Bereich dazwischen möglichst frei zu halten, um Luft und Licht zirkulieren zu lassen. In zu vielen Betrieben wird genau dieser Bereich oft vollgestellt.“

    Gesundes Maß an Luftfeuchtigkeit

    Die optimale Luftfeuchtigkeit im Stall hĂ€ngt ebenfalls mit der BelĂŒftung zusammen und betrĂ€gt Experten und Leitlinien zufolge zwischen 60 und 80 Prozent. Zu trockene Luft sorgt fĂŒr mehr Staub, zu feuchte Luft bietet idealen NĂ€hrboden fĂŒr Schimmel und Krankheitserreger. Diese wiederum können allergische Reaktionen, Hautirritationen, Reizungen der Augen oder Atemwegserkrankungen verursachen. Dominique Jeske erklĂ€rt: „Trocknen die SchleimhĂ€ute der Atemwege aus, so werden sie gereizt und das steigert die InfektionsanfĂ€lligkeit des Atemtraktes.“ Entsprechend wichtig ist es, die natĂŒrliche Luftbewegung von Anfang an einzuplanen, wie Matthias Schlosser unterstreicht. ZusĂ€tzlich zu grĂ¶ĂŸeren Öffnungen, spricht er Lamellenfenster an: „Sie lassen sich auch feinjustieren. Ganz schließen sollte man sie besser nicht. Sonst schlĂ€gt das Klima ins Negative um.“ Eine nachtrĂ€gliche mechanische Beeinflussung kann ĂŒber das VR-Fresh-Air-System von Viebrockreithallen erfolgen. „In Funktionsbereichen und StĂ€llen versprĂŒht das GerĂ€t WassermolekĂŒle und dieser Nebel bindet den Feinstaub in der Luft. Das minimiert das Insektenaufkommen und sorgt fĂŒr saubere Luft, klare Sicht, optimale Temperaturen und Luftfeuchtigkeit“, sagt AndrĂ© Richter. Zudem soll es Schadgase wie Ammoniak abbauen.

    WohlfĂŒhltemperatur

    Unter natĂŒrlichen Bedingungen sind die meisten Pferde Profis der Thermoregulation. „Sie fĂŒhlen sich bei Temperaturen von minus sieben bis plus 25 Grad am wohlsten und zeigen hier auch ihre beste Leitungsbereitschaft.“, weiß Klaus Hartmeyer. Entsprechend schreiben die Leitlinien vor, dass die Stalltemperatur stets der Außentemperatur folgen soll. Das heißt gleichbleibende Temperaturen im Stall sind kontraproduktiv. Die SachverstĂ€ndige Dr. MĂŒller erklĂ€rt: „Das Pferd ist in der Lage fast jede Außentemperatur in seinem Toleranzbereich zu regulieren. Einzige Voraussetzung ist, dass es permanent die Möglichkeit hat, verschiedene Temperaturbereiche wahrnehmen zu können. Ein Pferd im geschlossenen Stall mit WĂ€rmedĂ€mmung und ZwangsbelĂŒftung hat diese Möglichkeit nicht, seine Thermoregulation wird außer Kraft gesetzt.“

    Generell bietet sich eine offene Bauweise mit Vollholz zur DĂ€mmung an, um optimale Bedingungen zu schaffen. Einmischen sollten sich Betriebsleiter nur in Ausnahmen: Extremtemperaturen in ĂŒberdurchschnittlich heißen Monaten können beispielsweise ein Problem werden. Klaus Hartmeyer berichtet: „Wie die letzten beiden Sommer gezeigt haben, kann bei besonders hohen Temperaturen auch ein Ventilator aus der Rinderhaltung gute Dienste tun.“ Sandra Manzke von Sulzberger stimmt zu: „Eine möglichst großflĂ€chige BelĂŒftung des Stalls ist wichtig, notfalls mit Ventilatoren. Bei Hitze in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit wird es besonders problematisch, da Pferde ihre Temperatur dann nicht mehr ĂŒber schwitzen regulieren können.“ Bei Viebrockreithallen werden nach AndrĂ© Richters Aussagen Ventilatoren in AbhĂ€ngigkeit mit den LĂŒftungsklappen reguliert.

    Auf das Öffnen von Fenstern und TĂŒren sollte der Betriebsleiter auch im Winter nicht verzichten und lediglich in Extremfallen eingreifen. Manzke empfiehlt: „Geschorene, alte oder kranke Tiere einzudecken ist sinnvoller, als den Stall selbst warm zu halten.“

    Wie man sie bettet


    Die Einstreu in Boxen oder Liegehallen beeinflusst die Entwicklung von Schadgasen und je nach Staubgehalt wirkt sie sich auch auf die Atemwege und potenzielle Erkrankungen aus. Möglichst staubfrei und keimarm soll sie sein. Zudem von Vorteil sind eine gute Geruchsbindung und die Saugkraft der Einstreu. Dr. MĂŒller fasst zusammen: „Ein Muss ist Einstreu, die Ammoniak bindet. Reine Gummiboden sind nie ausreichend als Untergrund und BodenbelĂ€ge wie Sand muss man regelmĂ€ĂŸig austauschen.“

    Die Hersteller von Einstreu und BodenbelĂ€gen bieten eine Vielzahl an Optionen. Beispiele dafĂŒr sind die Strohvlies-Einstreu von Hippogold oder die Premium Ecostreu von Boxengold. Anja Hilgers von Boxengold beschreibt diese als reines Naturprodukt: „Die Fichtenholzfasern werden entrindet und in einem innovativen Verfahren thermisch behandelt und entstaubt. Untersuchungen zeigen, dass der Mist so pH-neutral und leichter zu entsorgen ist als herkömmliche Holzprodukte.“ Die Strohvlies-Einstreu von Hippogold ist hydrothermal aufgelöst – also durch Wasser und Hitze in Verbindung mit Druck thermisch entkeimt und neunfach entstaubt, wie Adrian Olah von Hippogold erklĂ€rt und betont: „Diese Technologie verleiht der Einstreu eine hohe Saugkraft und lĂ€sst den entstehenden Mist schneller verrotten.“ Monika Junius von Plocher beschreibt die ideale Einstreu folgendermaßen: „Ich empfehle staubfreie Matratzen-Einstreu, die Faulgas-Bildung verhindert. Meine Empfehlung fĂŒr den Bodenbelag ist genĂŒgend Einstreu, die saugstark, kompostierbar, verformbar und rutschfest beim Hinlegen und Aufstehen ist.“ Auch Walter Heim von Ecora betont: „Gesunde Einstreu muss auf jeden Fall staubfrei sein. Entstaubte SpĂ€ne, kurzgeschnittenes Stroh oder GatterspĂ€hne verwende ich auch selbst.“

    Wichtige Routinen

    Neben den baulichen Voraussetzungen und der Einstreu hat dauerhaftes LĂŒften und eine angebrachte Stallhygiene die positivsten Auswirkungen: Dazu zĂ€hlt tĂ€gliches Entmisten sowie die Pflege einzelner Bauteile – wie Paul Preuß vor allem fĂŒr Holzkonstruktionen festhĂ€lt. GroßflĂ€chiges LĂŒften fordert die natĂŒrliche Thermoregulation der Pferde und lĂ€sst Schadgase und GerĂŒche entweichen; bei Regen ist es von Vorteil, wenn TĂŒren und Fenster sowie Paddocks entsprechende VordĂ€cher haben. Matthias Schlosser rĂ€t außerdem, neben der Witterung auch direkte Sonneneinstrahlung möglichst fernzuhalten.

    Ebenso gilt es, alltĂ€gliche Arbeitsschritte zu ĂŒberdenken, worauf Dr. MĂŒller hinweist: „Staub zu vermeiden, bedeutet auch, Heu und Stroh nicht vor der Pferdenase aufschĂŒtteln oder besser erst zu fegen, wenn die Pferde draußen sind und man die Stallgasse befeuchtet hat. Zudem sollte immer gut gelĂŒftet werden.“ Klaus Hartmeyer merkt zur Stallhygiene auch an, Mistwagen und Kulis besser außerhalb des Stalls abzustellen. Neben der Instandhaltung und Reinigung ist Kontrolle stets relevant: SpĂŒrt man an einer Stelle unangenehmen Luftzug? Sind die Futterautomaten und Raufen trocken und staubfrei? Beim Rundgang durch den Stall sollten solche Dinge immer berĂŒcksichtigt werden.

    Böden im Außenbereich

    Im Außenbereich können Paddock- oder TTE-Platten fĂŒr Auslauf- und Reitplatzbefestigungen sowie in Fressbereichen eine gute Wahl sein. Nicole HĂŒbner von HĂŒbner-Lee erklĂ€rt, dass diese auch nachtrĂ€glich und mit einer geringen Ausgleichsschicht von 3 bis 5 cm direkt auf den Mutterboden verlegt werden können: „Das Verlegen des TTE-Systems ohne Unterbau funktioniert durch das horizontale und vertikale wirkende Verbundsystem der massiven Platten. Die Gitter können sogar auf einer ökologischen Holzelastikschicht verlegt werden. Diese ermöglicht ein gesundes, natĂŒrlich federndes Gehverhalten.“

    Im Außenbereich punkten Böden, die langlebig und auch maschinell gut zu entmisten sind. Ein Vorteil der TTE-Platten ist zudem, dass man sie je nach Nutzung individuell gestalten kann. HĂŒbner erklĂ€rt: „Einige Optionen im Auslaufbereich sind Steine, Holz, Sand oder auch eine WaldbodenfĂŒllung der Platten. FĂŒr maschinell zu entmistende FlĂ€chen und Futterbereiche bietet sich das TTE Pflaster-Grip an. Bei Bereichen in Hanglage oder fĂŒr Kurven empfehle ich die neuen rutschfesten Gummisteine TTE Soft-Pave.“

    Stallklima aus tierÀrztlicher Sicht

    Das Stallklima wirkt primĂ€r auf die Atemwege. Die Pferdelunge ist ein echtes Hochleistungsorgan. Sie hat bei einem 500 kg schweren Pferd ein Volumen von 15 bis 20 Liter und kann bei starken Belastungen pro Minute bis zu 2.000 Liter Luft ventilieren. BezĂŒglich Erkrankungen ist dieses Organ empfindlich. Lungenerkrankungen sind neben Koliken und Lahmheiten einer der hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr – teils kostenintensive – tierĂ€rztliche Behandlungen. Aus einem Infekt kann sich bei schlechter LuftqualitĂ€t, mangelnder Ruhe und Genesungszeit eine chronische Lungenerkrankung entwickeln. Die sogenannte DĂ€mpfigkeit, frĂŒher als COB (chronisch obstruktive Bronchitis) bezeichnet, wird heute RAO (recurrent airway obstruction) genannt. Diese Bezeichnung legt nahe, dass die Erkrankung durchaus reversibel und behandelbar ist. Ein optimales Stallklima ist fĂŒr die Besserung unabdinglich. Die Ursache der Erkrankung ist hĂ€ufig eine viralbedingte Bronchitis, die sich durch eine sogenannte bakterielle SekundĂ€rinfektion verschlimmert. Bei unzureichender Behandlung, genetischer PrĂ€disposition (also familiĂ€rer Vorbelastung), einem schlechten Management und Stallklima kann ein vorerst harmloser bronchialer Infekt mit Husten chronisch werden. Dabei spielen vor allem Schimmelpilze im Heu und Stroh eine wichtige Rolle. Diese können durch allergische Reaktion des Lungengewebes die Erkrankung immer weiter aufrechterhalten und verschlimmern. Staub wirkt Ă€hnlich. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit hohen Staub- und Schimmelpilzkonzentrationen wirkt sich negativ auf das Pferd aus. TierĂ€rztin Dr. Saskia Walther (Uelzener Versicherungen)

    Fazit

    GrundsĂ€tzlich gilt in Bezug auf Stallklima und Baumethoden: GroßzĂŒgiges Planen zahlt sich aus, denn mehr Volumen und offene GebĂ€ude sorgen fĂŒr besseres Klima. Die Bauweise gibt vieles vor, kleinere Verbesserungen sind aber auch im Nachgang möglich. Beispielsweise der Einbau von Bodenplatten und Fenstern, das ErgĂ€nzen von Windnetzen und LĂŒftungsschlitzen sowie die Verwendung von Ventilatoren. Immer vor der wichtigsten Leitlinie: Das Stallklima soll dem Außenklima folgen!

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  • Deutscher Pferdesport in Zahlen

    Deutscher Pferdesport in Zahlen

    Mit der Ipsos-Studie stellt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) eine umfangreiche Studie zum Pferdesport in Deutschland vor. DafĂŒr fĂŒhrte das Marktforschungsunternehmen Ipsos bereits 2019 insgesamt 10.000 Interviews. Anfang 2020 lagen die spannenden Zahlen vor.

    Die Befragten waren in fĂŒnf Gruppen eingeteilt: Aktive organisierte Pferdesportler (Vereinsmitglieder, ca. 350.000 Menschen), aktive nichtorganisierte Pferdesportler (Nicht-Vereinsmitglieder, ca. 490.000 Menschen), gelegentliche Pferdesportler (mit ca. 1,5 Mio. Menschen die grĂ¶ĂŸte Gruppe), ehemalige Pferdesportler (ca. 490.000 Menschen) und potentielle Pferdesportler (ca. 210.000 Menschen).

    Der Durchschnittsreiter

    Der Durchschnittsreiter in der Gruppe aktiver, organisierter Pferdesportler ist weiblich und etwa 38 Jahre alt. Aktive Reiter blicken dabei durchschnittlich auf etwa 14 Jahre Erfahrung im Pferdesport zurĂŒck, Gelegenheitsreiter auf etwa 10 Jahre. Bei Beginn ihrer Reiterkarriere waren 22% der heute aktiven Pferdesportler 6 Jahre oder jĂŒnger, 39% haben im Alter zwischen 7 und 12 Jahren begonnen zu reiten. Etwa jeder FĂŒnfte der Befragten war bereits 18 Jahre oder Ă€lter. Ebenfalls interessant sind die Zahlen aus der Gruppe ehemaliger Reiter. Etwa 32% haben den Pferdesport im Alter zwischen 13 und 17 Jahren aufgegeben, weitere 25% im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. Teenager sind also die grĂ¶ĂŸte Risikogruppe, was den Ausstieg aus dem Pferdesport betrifft. Die meisten aktiven Pferdesportler leben in Nordrhein-Westfalen (24%), 62% davon in Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern. 67% aktiver, organisierter Pferdesportler arbeiten Vollzeit, weitere 15% in Teilzeit. Den Reitsport sieht ein Großteil der Reiterinnen und Reiter als Freizeitsport: 76% der aktiven, organisierten Reiter und sogar 90% unter aktiven, nicht-organisierten Reitern. DemgegenĂŒber stellen etwa 23% der Vereinsmitglieder den Turniersport in den Fokus, unter aktiven Reitern, die nicht im Verein sind, tun das etwa 8% der Befragten.

    Pferde in Deutschland

    Wie die Hochrechnungen der FN aufzeigen, gibt es in Deutschland etwa 600.000 Haushalte, die Pferde besitzen und ca. 920.000 Haushalte, die aktiv oder gelegentlich Reitsport betreiben. Die Anzahl eingetragener Pferde im Privatbesitz belĂ€uft sich auf 1.247.000 Tiere. Was die Pferderasse betrifft, gibt es eine eindeutige Tendenz zum Deutschen Reitpferd bzw. WarmblĂŒtern: Insgesamt 38% der Befragten gaben sie als bevorzugte Rasse an. Weit abgeschlagen folgten mit 9% Deutsche Reitponys und mit 8% Rennpferde. Jeder zehnte der Befragten gab an, keine PrĂ€ferenz zu haben.

    Bei der Haltungsform sind die PrĂ€ferenzen unterschiedlich: 40% der Befragten halten ihr Pferd in einem Pensionsbetrieb. Im Vergleich zur Studie von 2001 konnten die Autoren hier einen Zuwachs erkennen. Private Haltungen nahmen im Vergleich ab. Rund 44% der aktiv organisierten Pferdesportler sehen fĂŒr ihr Pferd die Einzelbox mit Außenfenster (23%) oder eine Paddockbox (21%) als optimal. Unter nichtorganisierten Reitern tendieren 37% zur Haltung im Offenstall oder Aktivstall. Die Pferdewirtschaft verzeichnet aktuell einen Gesamtumsatz von 6,7 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland. Davon entfallen 39% auf Haltungskosten.

    Bevorzugte Disziplinen

    Insgesamt stellt die Studie eine klare Tendenz fest: Je höher die AffinitĂ€t zum Pferdesport umso wahrscheinlicher wird die Dressur bevorzugt. Mehrfachantworten waren möglich und innerhalb der Gruppe aktiver, organisierter Reiter sind 72% Dressurreiter, 46% Springreiter und 35% sind im Bereich der Vielseitigkeit unterwegs. Bei aktiven nicht-organisierten und Gelegenheitsreitern stehen sich Dressur und Vielseitigkeit je mit 60 bzw. 48% im Bereich Dressur und 50% in der Vielseitigkeit in beiden Gruppen gegenĂŒber. Das Thema Ausreiten ist fĂŒr 65% der Gelegenheitsreiter, 60% der aktiven, nicht-organisierten Reiter und nur 48% der aktiven, organisierten Reiter eine prĂ€ferierte AktivitĂ€t. Interessant ist jedoch auch der Hinweis der Studienauswertung, dass Vielseitigkeit scheinbar hĂ€ufig auch mit Ausreiten oder „von jeder Disziplin etwas“ verwechselt wird.

    Ansichten zum Turniersport

    Das Thema Tierschutz zeichnete sich in der Umfrage als sehr relevant fĂŒr Reiter aller Art ab. Auch unter aktiven Vereinsmitgliedern sind etwa 25% der Befragten der Ansicht, dass Turniersport auch nach Regeln der VerbĂ€nde nicht pferdegerecht ist. Bei aktiven, nicht-organisierten Pferdesportlern denken das sogar 45% und unter Gelegenheitsreitern vertreten 41% diese Ansicht. Befragt nach ihrer Vision fĂŒr den Pferdesport 2030 gaben entsprechend 13% an, dass sie sich kĂŒnftig mehr Tierschutz erwarten. 9% gehen davon aus, dass Reitsport teurer wird, 6% dass er technischer und digitaler sein wird. Ein Großteil von 31% machte keine Angabe zur Vision fĂŒr 2030.

    Alle Zahlen der Studie finden Sie hier:  www.pferd-aktuell.de

     

  • ZuchtwertschĂ€tzung & Anpaarungsempfehlungen

    ZuchtwertschÀtzung & Anpaarungsempfehlungen

    Die ZuchtwertschĂ€tzung ist eine feste GrĂ¶ĂŸe zur Selektion und Auswahl des Zuchthengstes.  Welche Bedeutung diese Zuchtwerte haben, wie sie kalkuliert und abgebildet werden, hat HfWU-Dozent Prof. Dr. Stanislaus von Korn im Web-Talk »ZuchtwertschĂ€tzung: Daten kennen, erfolgreich zĂŒchten!« verraten. Eine Zusammenfassung der Inhalte haben wir fĂŒr Sie als Horse-Gate-Exclusive-Mitglied erstellt.

    Erbanlagen sind die Basis fĂŒr Gesundheit, Leistung, Exterieur und Kondition eines Pferdes. So gilt es in der Zucht die jeweiligen Leistungsveranlagungen eines Zuchttieres möglichst sicher zu erkennen, um erwĂŒnschte Anlagen weiter zu fördern. Dazu werden in der Pferdezucht Leistungs- und SportprĂŒfungen durchgefĂŒhrt aus denen wiederum im Rahmen recht aufwendiger Verfahren Zuchtwerte abgeleitet werden. Solche ZuchtwertschĂ€tzungen stellen das HerzstĂŒck der Zucht dar, da diese einen bestmöglichen Einblick in die erbliche Veranlagung eines Zuchttieres geben. Ohne entsprechende Leistungsdaten und Zuchtwerte wĂŒrde ein Hengst einer unbekannten Black Box gleichen. Aber die vielfĂ€ltigen Zuchtdaten mĂŒssen auch verstanden und interpretiert werden können, um daraus die richtigen Entscheidungen fĂŒr die eigene Zucht ableiten zu können.

    Die Bedeutung des Zuchtwertes

    Der Zuchtwert gibt also Auskunft ĂŒber die genetische Veranlagung eines Dressur- oder Springpferdes. Diese ist aber nicht direkt an der beobachteten Leistung zu erkennen.

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    „Daher ist die ZuchtwertschĂ€tzung die beste objektive Grundlage fĂŒr die Selektion von Zuchttieren.“, hĂ€lt Stanislaus von Korn fest. Die messbare Leistung (z.B. aus Leistungs- oder SportprĂŒfungen) resultieren aus der erblichen Veranlagungen (Genotyp= Zuchtwert) und den jeweiligen UmwelteinflĂŒssen. UmwelteinflĂŒsse sind alle nicht genetischen Effekte, die sich auf die Leistung des Tieres auswirken wie z.B. das Alter des Pferdes, die QualitĂ€t des Reiters, die Saison und natĂŒrlich die Aufzucht, das Training oder auch die Ausbildung des Pferdes.

    Abbildung 1 zeigt die phÀnotypische (messbare) Leistung.
    Abbildung 1 zeigt die phÀnotypische (messbare) Leistung. Graphik: Stanislaus von Korn

    Kalkulation und Darstellung des Zuchtwertes

    Bis zum Jahr 2015 wurde im Rahmen einer integrierten ZuchtwertschĂ€tzung nur ein Zuchtwert (ZW) aus allen vorliegenden Leistungs- und SportprĂŒfungen kalkuliert – jeweils fĂŒr die Disziplin Dressur und die Disziplin Springen. Seit 2016 liegen die Zuchtwerte differenzierter geschĂ€tzt: ZW aus der JungpferdeprĂŒfung, die vergleichsweise frĂŒh vorliegen und ZW auf der Grundlage der Turniersportergebnisse, die erst im spĂ€teren Alter der Pferde anfallen. Seit 2019 wird außerdem ein ZW HEK (Höchste Erreichte Klasse) ausgegeben, der auch die Ergebnisse internationaler Turniere mit einbezieht.

    Abbildung 2 zeigt Kalkulation und Darstellung von Zuchtwerten in der Reitpferdezucht seit 2016.
    Kalkulation und Darstellung von Zuchtwerten in der Reitpferdezucht seit 2016. Graphik: Stanislaus von Korn

    Die ZuchtwertschĂ€tzung selbst wird mittels eines mathematisch-statistisches Verfahren durchgefĂŒhrt, das sich BLUP (best linear unbiased prediction) nennt. Auf Deutsch heißt das beste lineare unverzerrte SchĂ€tzung. Und wie es der Begriff schon deutlich macht, eine beste unverzerrte Vorhersage des Zuchtwertes möglich macht. Eine solche optimierte und genaue SchĂ€tzung des Zuchtwertes gelingt im Rahmen des BLUP-Verfahrens durch zwei Schritte:

    1. Neben den eigenen Leistungsdaten, werden auch die Leistungsergebnisse aller verfĂŒgbaren Verwandten Pferde mit einbezogen
    2. Alle feststellbaren UmwelteinflĂŒsse werden bestmöglich in ihrer Wirkung auf die gemessene Leistung berĂŒcksichtigt und weitest möglich ausgeschaltet

    So spricht die FN davon, dass dieses ausgeklĂŒgelte Gesamtkonzept der ZuchtwertschĂ€tzung bestehend aus Leistungs- und SportprĂŒfungen und der Kalkulation differenzierter Zuchtwerte (Dressur und Springen) heute das modernste Verfahren weltweit darstellt.

    Die Darstellung von Zuchtwerten geschieht fĂŒr die Hengste anhand sogenannter Relativzuchtwerte auf einer Basis von 100. D.h. 100 entspricht dem Mittelwert der Leistungen aller geprĂŒften Pferde, wobei Abweichungen nach unten oder oben eine unterdurchschnittliche bzw. ĂŒberdurchschnittliche Veranlagung ausweisen. Die dahinter angegebenen %-Werte spiegeln die Sicherheit wieder mit der die jeweiligen Zuchtwerte geschĂ€tzt werden konnten.

    Darstellung der Zuchtwerte von Reitpferden
    Die Darstellung der Zuchtwerte von Reitpferden sieht so aus. Graphik: Stanislaus von Korn

    Von Einzelmerkmalen und weiteren Zuchtwerten

    In den einzelnen 3 Zuchtwerten, die fĂŒr Dressur- und Springpferde kalkuliert werden, gehen folgende Einzelmerkmale ein:

    • JungpferdeprĂŒfung: Noten aus den ZuchtprĂŒfungen (HLP, ZSP, VA, SportprĂŒfung) Ă  Schritt, Trab, Galopp, Rittigkeit, Frei- und Parcoursspringen
    • TurniersportprĂŒfung (national): Starts bzw. Rangierungen bei deutschen Turnieren bis Klasse S
    • HEK: die Höchste Erreichte Klasse bei nationalen und internationalen Turnieren

    Die viel seltener beachteten Zuchtwerte von Stuten berechnen sich genauso wie die Zuchtwerte der Reitpferdehengste.

    Heute werden auch Zuchtwerte aus den LeistungsprĂŒfungen (HLP, VA, ZSP) vor. „Sie ersetzen Noten, um PrĂŒfungsbedingungen wie z.B. das Niveau der teilnehmenden Pferde besser zu berĂŒcksichtigen.“, erklĂ€rt Stanislaus von Korn. Langfristig wĂŒnscht er sich dringlich auch Zuchtwerte fĂŒr Gesundheitsparameter oder fĂŒr das Interieur. Letzteres hat fĂŒr den Freizeitsport besondere Bedeutung.

    Interessant ist, dass einige ZuchtverbĂ€nde noch weitere Zuchtwerte schĂ€tzen. Als Beispiel nennt Stanislaus von Korn den Holsteiner Verband, der auch Zuchtwerte fĂŒr die Bereiche Fohlen- und Stutenbeurteilung ausgibt. Beim Fohlen stehen dabei Typ/ GebĂ€ude sowie Gang / Schwung im Mittelpunkt. Bei der Stutenbeurteilung werden Typ, Oberlinie, Vorhand, Hinterhand, Grundgangarten und Schwung in den Fokus gerĂŒckt. Bei der ZuchtstutenprĂŒfung mĂŒssen die Stuten in Schritt, Galopp, Rittigkeit und Freispringen ĂŒberzeugen. Zuchtwerte können letztlich fĂŒr zahlreiche Merkmale geschĂ€tzt werden. Wichtig dabei ist nur, dass diese zu bewertenden Merkmale eine hinreichende Erblichkeit (HeritabilitĂ€t) aufweisen und auch mit nicht zu hohem Aufwand erfassbar sind.

    Bedeutung des Zuchtwertes fĂŒr die Hengstauswahl

    „Die wichtigste Frage vor der Auswahl eines passenden Hengstes ist, ob das Fohlen fĂŒr die eigene Nutzung oder fĂŒr den Verkauf gedacht ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich auch die Frage, ob man auf einen Top- oder Modehengst setzt oder man einen Nischenhengst ins Auge fasst mit dem sich das Fohlen von der großen Masse absetzen könnte“, betont Stanislaus von Korn vorab. Immer ist es elementar möglichst viele Informationen zu den in die engere Auswahl kommenden Hengsten einzuholen. Hier reicht es nicht nur auf die Zuchtwerte zu schauen. Dazu gehören vor allem:

    1. Genetische Besonderheiten: Farbe/ Scheckung, aber auch Erbfehler wie WFFS
    2. Abstammung/Pedigree
    3. Leistungsdaten: Zuchtwerte, HLP, VA, ZSP, etc. Darunter fallen u.a. auch Einzelveranlagungen, Grundgangarten, Rittigkeit.
    4. Exterieur: Hierbei können vorliegende Ergebnisse aus der Linearen Beschreibung nĂŒtzlich sein.
    5. Sport- und Zuchterfolge des Zuchttieres und seiner Verwandten und Nachkommen. Dazu gehören gekörte Söhne und prÀmierte Stuten. Relevant sind auch die internationalen Ranking (WBFSH) und das Abschneiden bei den Championate (z.B. Landes- oder Bundeschampionate).
    6. Auszeichnungen: PrÀmierungen wie PrÀmien- / Elitehengst, PrÀmien-/ Elitestute

    Einsehbar sind all solche Ergebnisse im Jahrbuch der Hengste „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands“ sowie im Hengstverzeichnis von Horse-Gate – darunter auch die Ergebnisse der HLP und die Erfolgsdaten. „Wichtig ist aber auch immer die eigene Betrachtung“, betont Stanislaus von Korn. „Der Hengsthalter selbst, die ZuchtverbĂ€nde sowie Kör- und Auktionskataloge geben zwar wertvollen Aufschluss ĂŒber den Hengst. Aber diese Daten und Hinweise ersetzen nicht, sich den Hengst einmal persönlich anzuschauen, z.B. live bei einer Hengstvorstellung oder besser noch ihm in der Box mal in die Augen zu schauen.“

    Was die Stute mitbringen soll

    Im Zuge der Hengstauswahl fĂŒr die Zuchtbenutzung unserer Stute mĂŒssen wir aber auch die Stute bzgl. ihrer Gesundheit, Typ, Temperament und Leistungsveranlagung einschĂ€tzen.

    Abbildung 4 zeigt, was vor dem Einsatz der Stute in der Zucht und fĂŒr die Hengstauswahl zu beachten ist.
    Abbildung 4 zeigt, was vor dem Einsatz der Stute in der Zucht und fĂŒr die Hengstauswahl zu beachten ist. Graphik: Stanislaus von Korn

    Die Stute sollte in einem Zuchtbuch eines Zuchtverbandes eingetragen sein, sich allgemein in guter Kondition befinden, geschlechtsgesund (Tupferproben!) und im gĂŒnstigen Zuchtalter zwischen 4-12 Jahren sein und keine Erbfehler aufweisen.

    Dann stellt sich die Frage, welcher Hengst passt zum Exterieur, Typ, Temperament und Bewegungsvermögen meiner Stute. Im Rahmen des echten ZĂŒchtens heißt es: mit Ă€hnlichen Hengsten die SchwĂ€chen der Stute verbessern, um dem Zuchtziel von Generation zu Generation nĂ€her zu kommen. Zucht ist eben immer ein Weg ĂŒber Generationen!

    NatĂŒrlich wird auch oft gern mal experimentiert und ein Hengst ganz anderen Schlages eingesetzt. Das ist aber doch auch riskant, da die nicht immer gegebenen PasserfĂ€higkeiten von Stute und Hengst zu weniger attraktiven Nachzucht fĂŒhren können.

    Die erfahrenen ZĂŒchter haben fĂŒr ihre Stuten meist ein ÂŽAuge` entwickelt, können deren StĂ€rken und SchwĂ€chen einschĂ€tzen und finden in dem meist großen Angebot an Mode- oder Nischenhengsten, an Hengsten aus verwandten oder unverwandten Linien (Linienzucht!)  sowie unter den blut- oder weniger blutgeprĂ€gten Hengsten recht bald einen passenden Vererber. Aber es bleibt bei jeder Anpaarung immer wieder hochspannend was aus die gewĂ€hlte Kombination von Stute und Hengst hervorbringen wird.

    Fazit

    Die aufwendig abgeleiteten Zuchtwerte sind ein entscheidendes Selektionskriterium in der Zucht fĂŒr die Disziplinen Dressur und Springen. FĂŒr die finale Auswahl eines Hengstes zur Anpaarung benötigt der ZĂŒchter aber detailliertere Informationen und sollte sich selbst ein Bild vom Hengst und idealerweise auch von dessen Nachkommen machen. Wesentlich fĂŒr den Zuchterfolg ist auch, dass der ZĂŒchter seine Stute in Bezug auf ihre StĂ€rken und SchwĂ€chen, ihr Temperament und Leistungsvermögen einschĂ€tzen kann.

    Der Autor und Experte

    Prof. Dr. Stanislaus von Korn unterrichtet und erforscht seit ĂŒber 25 Jahren die Fachgebiete Tierzucht sowie Pferdezucht an der Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geislingen (HfWU). Über mehrere Jahre war er zudem Studiendekan fĂŒr Agrarwirtschaft an der HfWU. In dieser Zeit entwickelte Prof. v. Korn den in Deutschland ersten Bachelor-Studiengang Pferdewirtschaft, der seit 2009 erfolgreich angeboten wird. Im Rahmen der Weiterbildung Pferd bietet Prof. Dr. Stanislaus v. Korn den Kurs „Pferdezucht und Exterieurlehre“ an der Hochschule an, in dem in 12 Modulen grundlegendes und detailliertes Wissen zu allen Bereichen der Pferdezucht praxisnah vermittelt wird.

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  • Verdener Auktion im November: Training beginnt

    Verdener Auktion im November: Training beginnt

    Das Training der Reitpferde der Verdener November-Auktion hat begonnen. Ab sofort können Interessierte Termine zum Ausprobieren der Pferde vereinbaren. Am Samstag, 14. November, werden 66 Reitpferde fĂŒr alle AnsprĂŒche versteigert. Erste Gebote können Interessierte ab dem 8. November abgeben.

    Eine vielseitige Kollektion steht bereit. Von dreijÀhrigen HoffnungstrÀgern bis hin zu sechsjÀhrig bereits gereiften Pferden sprechen die Kundenberater des Verdener Auktions-Teams eine passende Empfehlung aus. Auf der Plattform www.verdener-auktion-online.com werden die 45 Dressur- und 21 Springpferde vorgestellt, als registrierter Nutzer erhalten Sie direkten Zugang zu tierÀrztlichen Dokumenten und Zusatzinformationen.

    Am 2. November fĂŒllten sich die Stallungen der Ausbildungs- und Absatzzentrale Verden mit Leben. Nach Terminvereinbarung und unter Beachtung der gĂŒltigen Abstands- und Hygieneregeln haben interessierte Kunden die Möglichkeit, das Training der Pferde zu verfolgen und eine Auswahl an Pferden zu probieren. Die erste PrĂ€sentation wird am Samstag, 7. November, ab 10.00 Uhr live im Internet ĂŒbertragen. Auch die PrĂ€sentation am Mittwoch, 11. November ab 15 Uhr, und das Freispringen am Freitag, 13. November ab 10 Uhr können Sie online verfolgen. Die ersten Gebote können online am 8. November abgegeben werden, das „Bid Up“, die Endphase, beginnt am Samstag, 14. November, um 14 Uhr.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Hannoveraner Verbandes.

  • Fit durch den Winter!

    Fit durch den Winter!

    Pferde wollen auch in der kalten Jahreszeit weiterbewegt und trainiert werden. Auch wenn die Koppelzeiten verkĂŒrzt ReitplĂ€tze aufgrund der Witterung gesperrt oder, Hallen ĂŒberbelegt sind. Deshalb stellt sich die Frage nach ergĂ€nzendem Training. Hier sind FĂŒhranlagen, LaufbĂ€nder, Aquatrainer sowie GerĂ€te mit Vibrationstechnik und RĂŒttelplatten interessante Angebote.

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    Im Winter sind Reiter und Pferde mit erschwerten Bedingungen konfrontiert: manche ReitplĂ€tze sind verschneit oder vereist, in der Reithalle ist deutlich mehr los und dennoch wollen die Pferde bewegt und trainiert werden. „FĂŒhranlagen und LaufbĂ€nder können gutes Reiten nie ersetzen, sind aber immer eine sinnvolle TrainingsergĂ€nzung.“, hĂ€lt Michael Krieger von MS Horse ganz klar fest „Speziell in der kĂ€lteren Jahreszeit eignen sie sich, um das Pferd fĂŒrs Reiten vor- oder nachzubereiten. Wenn der Außenplatz im Winter nicht benutzt werden kann, ist es praktisch, auf Laufband oder FĂŒhranlage umzusteigen.“

    Bewegung in der FĂŒhranlage  

    FĂŒhranlagen bieten auch im Winter zusĂ€tzliche Bewegung und das sehr zeiteffizient. Je nach KapazitĂ€t können sechs bis zehn Pferd gleichzeitig bewegt werden. Foto: Röwer&RĂŒb
    FĂŒhranlagen bieten auch im Winter zusĂ€tzliche Bewegung und das sehr zeiteffizient. Foto: Röwer&RĂŒb

     

    Möglichst viele Pferde gleichzeitig in möglichst kurzer Zeit zu bewegen, funktioniert mit FĂŒhranlagen besonders effizient und arbeitswirtschaftlich. Im selben Zeitfenster gehen in der Anlage sechs bis acht, teils sogar zehn Pferde. Beate Lindauer von Uwe Kraft ReitsportgerĂ€te & Metallbau nennt als Mehrwert der FĂŒhranlagen die ganzjĂ€hrig verlĂ€ssliche Bewegung, auch wenn der Koppelgang unmöglich ist: „FĂŒr die Einsteller ist das eine Entlastung, fĂŒr die Betriebe ein attraktives Serviceangebot.“

    „In freier Wildbahn sind Pferde bis zu 16 Stunden tĂ€glich im entspannten Schritt-Tempo unterwegs. So legen sie teils bis zu 50 km zurĂŒck.“, weiß Lindauer. Das Bewegungsangebot ist heute geringer, die Ausgeglichenheit und Gesundheit der Pferde hĂ€ngt aber weiterhin wesentlich von ausreichender Bewegung ab. Lindauer fĂŒhrt aus: „Neben dem Aufbau von Muskeln und Kondition reduziert sich die Stressbelastung erheblich. Eine verbesserte Durchblutung fördert ein gesundes Wachstum, die StĂ€rkung des Bewegungsapparates, die SelbstreinigungskrĂ€fte der Atemwege sowie den gesamten Stoffwechsel. Sehnen, BĂ€nder und Gelenke werden elastisch gehalten. Das beugt Verletzungen vor.“

    Worauf achten beim Bau?

    Entscheidende Fragen beim Bau einer FĂŒhranlage umfassen das Platzangebot und den Standort sowie die Option der Überdachung. Klaus Hartmeyer von Sonntag Stallbau gibt zu bedenken: „FĂŒr eine FĂŒhranlage mit Überdachung der LaufflĂ€chen oder mit VollĂŒberdachung benötigt man eine Baugenehmigung. Außerdem ist zu entscheiden, ob innen ein Longierzirkel entstehen soll.“ ZusĂ€tzlich nennt Lindauer neben der Frage nach dem Budget, die der KapazitĂ€t und der Form: oval oder rund.

    FĂŒr die BodenbelĂ€ge in der FĂŒhranlage rĂ€t Lindauer zu einer Kombination aus betonierter LaufflĂ€che und dem Kraft-Gummiboden: „Er ist speziell fĂŒr die FĂŒhranlage konzipiert und bietet eine Mischung aus Trittsicherheit und GleitfĂ€higkeit. Zudem ist er Ă€ußerst pflegeleicht und einfach zu reinigen.“ Hartmeyer weist auf den Unterschied zwischen ĂŒberdachten und nicht ĂŒberdachten FlĂ€chen hin und nennt neben Naturboden auch Kunststoff, Gitterplatten mit unterschiedlichen Tretschichten, Gummibelag und Steinen aus Gummigranulat als mögliche Optionen. Letztlich ist die Wahl des Bodenbelages immer auch ein Kostenfaktor. Prinzipiell sollte er möglichst eben sein, darf nicht stauben und muss rutschfrei sein.

    FĂŒhranlage oder Laufband

    Laufband und FĂŒhranlage haben beide ihre Vorteile, aber wann ist welche Anschaffung die bessere Option? Lindauer nennt als wesentliche Entscheidungsfaktoren das Platzangebot, den Fokus beim Training, die GrĂ¶ĂŸe des Betriebs und auch die Frage danach, ob es möglich ist, eine Baugenehmigung zu erhalten. Auch Hartmeyer merkt bezĂŒglich der GrĂ¶ĂŸe an: „Wenn der Durchmesser einer FĂŒhranlage unter 14 m liegt, sollte man ĂŒber ein Laufband nachdenken.“ Neben den baulichen Voraussetzungen ist die Hauptfrage, welche Pferde auf dem Betrieb stehen und wie sie bewegt werden sollen. Michael Krieger blickt auf 20 Jahre Erfahrung mit FĂŒhranlagen und LaufbĂ€ndern zurĂŒck und hĂ€lt fest: „Springpferde werden auf das Freispringen eher in der FĂŒhranlage vorbereitet, Turnierpferde laufen vor allem auf dem Laufband.“

    Training auf dem Laufband

    Vorteile der LaufbĂ€nder sind insgesamt geringere Kosten und eine genau kontrollierte Bewegung. Das Laufband ermöglicht ein sehr gezieltes Training der Pferde. Sollen beispielsweise Hinterhand und RĂŒcken gestĂ€rkt werden, empfiehlt Krieger das Bergauflaufen auf dem Band – steuerbar ĂŒber die Hydraulik. So ermöglicht das Laufband ein individuell angepasstes Training. Auch Oliver Sandmann von Sascotec betont: „Das Laufband eignet sich als TrainingsgerĂ€t fĂŒr gezielten Muskelaufbau. Zum einen ist die Steigung einstellbar und zum anderen laufen die Pferde geradeaus statt in der Kurve und können auch mal gefahrlos im Trab laufen.“

    aufbĂ€nder dienen dem gezielten Training bestimmter Muskelpartien. Im Winter sind sie auch fĂŒr das AufwĂ€rmen vor dem Ausritt ideal.
    LaufbĂ€nder dienen dem gezielten Training bestimmter Muskelpartien. Im Winter sind sie auch fĂŒr das AufwĂ€rmen vor dem Ausritt ideal. Foto: Sascotec

    Beim Bodenbelag rĂ€t Sandmann, darauf zu achten, dass dieser dynamisch und gedĂ€mpft ist. Ähnlich wie ein Automotor seien die LaufbĂ€nder von Sascotec entsprechend gepuffert und verfĂŒgen ĂŒber eine durchgĂ€ngige Platte. So sollen die Pferde gelenkschonend trainieren, ein stumpfes Treten wird laut Sandmann vermieden. Er verrĂ€t weiter: „Viele Kunden setzen auf Intervall-Training. Auf eine AufwĂ€rmphase sollte dabei ein individuell angepasstes Intervallprogramm in Abstimmung mit der Pulsmessung folgen.“ ZurĂŒck auf der Geraden lĂ€uft sich das Pferd zurĂŒck zum Ruhepuls. Die Zeit, die es dafĂŒr benötigt, sollte sich im Rahmen eines gezielten Trainings langfristig verkĂŒrzen.

    Aquatrainer 

    Aquatrainer werden primĂ€r in der Reha nach Verletzungen oder Operationen genutzt. „Sie bieten sich im Wiederaufbau von Pferden an.“, betont Krieger. Der Wasserstand und die Geschwindigkeit lassen sich individuell einstellen. Zum Einstieg empfiehlt Sandmann: „Das Wasser sollte zunĂ€chst am besten bis auf Höhe der Kapillargelenke reichen. Die Pferde suchen sich immer den leichtesten Weg und nehmen entsprechend die Hufe aus dem Wasser und laufen darĂŒber. Das will man bei der Bewegung im Aquatrainer auch meist erreichen, denn dieser Bewegungsablauf fĂŒhrt zu mehr Balance, Losgelassenheit und einer starken Konzentration.“ In spĂ€teren Phasen der Reha könne man dann mit dem Wasserstand und der Geschwindigkeit auch etwas spielen und variieren.

    Aquatrainer werden in erster Linie zu Reha-Zwecken eingesetzt. Geschwindigkeit und Wasserstand können je nach Genesungszustand eines verletzten Pferdes angepasst werden. Foto: Sascotec
    Aquatrainer werden in erster Linie zu Reha-Zwecken eingesetzt. Geschwindigkeit und Wasserstand können je nach Genesungszustand eines verletzten Pferdes angepasst werden. Foto: Sascotec

    Vibrationstechnik

    Auch GerĂ€te mit Vibrationstechnik kommen vor allem im Bereich der Reha zum Einsatz. Sandmann erklĂ€rt: „DĂŒrfen Pferde nicht bewegt werden, bieten sich Vibrationsplatten an, die durch ihre Bewegung die Muskeln zum Arbeiten bringen und eine Art Lymphdrainage erzeugen.“ DĂŒrfen ein oder mehrere Beine zeitweise gar nicht bewegt werden, so sind RĂŒttelplatten und Vibrationsstationen interessant, die viergeteilt sind. „Beide GerĂ€te bringen Bewegung in die Muskulatur. Die Muskeln kontrahieren im tieferen Muskelgewebe, was im Wiederaufbau wichtig ist.“, erklĂ€rt Krieger. Die Vierteilung der Vibrationsstationen ist praktisch, wenn das Pferd ein Bein komplett schonen muss. Dann stellt man die vierte Platte einfach ab und benutzt es fĂŒr die anderen drei Beine zum Muskelerhalt. Das wĂŒrde beispielsweise die Symptome von Elefantenbeinen abbauen oder sie verhindern.

    Außerdem sollen die Platten helfen, Koliken in einer frĂŒhen Phase zu verhindern, da sich durch die Vibration die Muskeln entspannen. Sandmann betont: „Wichtig ist dabei, sofort zu reagieren. Wenn die Kolik einsetzt, muss das Pferd auf die Platte – natĂŒrlich immer in Absprache mit dem Tierarzt. Etwa 30 bis 45 Minuten reichen im Normalfall.“ Um das Pferd dort so einfach abstellen und das GerĂ€t anschalten zu können, sollte das Tier bereits vorab an die RĂŒttelplatte herangefĂŒhrt und an die Vibration gewöhnt worden sein. Das kann auch im Rahmen einer prophylaktischen Anwendung sinnvoll sein. „Am besten einmal wöchentlich und direkt in den Alltag integriert an einem fixen Tag“, merkt Sandmann an. Den Massageeffekt und dessen prophylaktische Wirkung beschreibt auch Krieger und berichtet: „Pferde entspannen sich auf den Platten oder auch im Laufband mit Vibration. Zudem verteilen sich die Wirkstoffe verabreichter Medikamente durch die Vibration schneller im Körper. Das hĂ€ngt mit der erhöhten Blutzirkulation zusammen, die auch unterstĂŒtzend beim Abbau von EntzĂŒndungen wirkt.“

    Fazit

    Ob Laufband oder FĂŒhranlage, wichtig ist, dass die Pferde im Stall sich auch im Winter ausreichend und gezielt bewegen – im Sinne ihrer Gesundheit und im Sinne der Reiter. Welches Produkt die richtige Wahl ist, hĂ€ngt stark von der Verfassung der Tiere und den Zielen der Besitzer fĂŒr die Pferde ab.

    Autorin: Lisa Freudlsperger

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  • Verden: Auktionsfinale mit Trommelwirbel im November

    Verden: Auktionsfinale mit Trommelwirbel im November

    Das Verdener Auktionsjahr klingt mit der November-Auktion aus. Online werden am Sonnabend, 14. November, 72 exzellente Reitpferde fĂŒr alle AnsprĂŒche versteigert. Ab dem 3. November können sie ausprobiert werden. Erste Gebote können ab dem 8. November abgegeben werden.

    Die Kollektion der Verdener Auktion am 14. November umfasst 48 Dressur- und 24 Springpferde, fĂŒnf davon sind ehemalige Verdener Auktionsfohlen. Das erste kommt direkt mit der Kopfnummer eins daher: die nun dreijĂ€hrige dunkelbraune Freya v. FĂŒrsten-Look/Fidermark (Z.: Dirk Lohmann, Schermbeck, Ausst.: Peter Dieckmann, Odenthal). Selbst noch nicht im Turniersport vorgestellt, lassen die Erfolge ihrer Familie auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen.

    Live ausprobieren, online kaufen

    Die Reitpferde der Verdener November-Auktion werden am 2. November in Verden angeliefert. Das Ausprobieren der Pferde wird unter Beachtung der gĂŒltigen Abstands- und Hygieneregeln möglich sein. Die Versteigerung findet erneut online statt. Die erste PrĂ€sentation am Samstag, 7. November, wird ebenso live im Internet ĂŒbertragen wie die PrĂ€sentation am Mittwoch, 11. November, und das Freispringen am Freitag, 13. November. Die ersten Gebote können Interessierte online am 8. November abgeben, das „Bid Up“, die Endphase, beginnt am Samstag, 14. November um 14 Uhr.

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  • St.Pr.St. Daylight: Die Hannoveraner Stute des Jahres

    St.Pr.St. Daylight: Die Hannoveraner Stute des Jahres

    Im feierlichen Schauprogramm vor dem Hengstmarkt der Dressurhengste stand eine echte Lady im Rampenlicht: St.Pr.St. Daylight wurde Hannoveraner Stute des Jahres.

    Vor 20 Jahren kam die De Niro/Weltmeyer-Tochter Daylight im Stall von Wilhelm Klausing in St. HĂŒlfe auf die Welt. Sie war das zweite Fohlen der auf der Bundesstutenschau in Neustadt/Dosse hochprĂ€mierten St.Pr.St. Wicke v. Weltmeyer/Grenadier aus dem Stamm der Noria. DreijĂ€hrig wurde Daylight auf der Schau in Wagenfeld mit dem Ia Preis und der Anwartschaft auf die StaatsprĂ€mie ausgezeichnet, ein Jahr spĂ€ter absolvierte sie ihre StutenprĂŒfung in Hoya. In dieser ZuchtstutenprĂŒfung zeigte sie nicht nur ihre sehr guten Dressureigenschaften, sondern auch ein außerordentlich gutes Freispringen. Tragend vom damals noch jungen Hengst Stedinger gehörte die Dunkelfuchsstute zur Kollektion der Verdener Zuchtstutenauktion im August 2004 und wechselte in den Besitz von Familie Brenninkmeyer aus Hamburg. So fĂŒhrte ihr Weg auf den Klosterhof nach Medingen, wo Daylight ihre neue zĂŒchterische Heimat fand. Ihr erstes Fohlen, Seline v. Stedinger, brachte mit Quantensprung den PrĂ€mienhengst und Hannoveraner Vizechampion der Reitpferde, Quattroporte.

    Erfolgreiche Anpaarung

    Besonders naheliegend war auf dem Klosterhof Medingen die Anpaarung von Daylight an Fidertanz, der dort 2005 seine Station bezog. Ihre erfolgreichsten Nachkommen entstammen dieser Kombination. Dazu zĂ€hlt Fats Domino, 2007 geboren und mittlerweile mit Fabienne MĂŒller-LĂŒtkemeier bis Grand Prix siegreich. Sein Vollbruder ist Flanell, vier Jahre jĂŒnger und ebenfalls auf dem Klosterhof aufgewachsen. Er wurde 2013 bei seiner Körung in Verden prĂ€miert und ist mittlerweile mit Kathleen Kröncke auf dem Weg in das Große Viereck. Seine ersten Nachkommen feiern bereits Erfolge in Basis- und AufbauprĂŒfungen. 2016 brachte Daylight die Borsalino-Tochter Hann.Pr.A. Bond Girl zur Welt. Eine beeindruckende Stute, die sich im vergangenen Jahr ĂŒber das LĂŒneburger Elite-Championat fĂŒr die Herwart von der Decken-Schau qualifizierte und dort in einem starken Ring mit dem Ic-Preis ausgezeichnet wurde.

  • Körung und Hengstmarkt: Beeindruckender Auftritt des Dressur-Jahrgangs 2018

    Körung und Hengstmarkt: Beeindruckender Auftritt des Dressur-Jahrgangs 2018

    Mit der Versteigerung der Dressurhengste endeten Hengstkörung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem absoluten Höhepunkt. Nachdem vor zwei Tagen bereits 17 Hengste mit modernen Springgenen gekört wurden, waren es nun 25 ZweieinhalbjĂ€hrige mit exquisiten Dressurabstammungen, die das positive Körurteil erhielten. Acht von ihnen erhielten eine PrĂ€mie. Der Spitzenpreis lag bei 490.000 Euro, im Durchschnittlich waren es 126.409 Euro fĂŒr einen gekörten Dressurhengst.

    Auktionspreise

    Schon auf der Dreiecksbahn ĂŒberzeugte ein Dunkelfuchs v. Sezuan/Sir Donnerhall (Z.: GestĂŒt Neff, Frankenberg, Ausst.: Pascal Kandziora, Spelle) aus bestem Mutterstamm. Das beeindruckende Kraftpaket weckte große Begehrlichkeiten. Nach dem spannenden Bieterduell erfolgte der Zuschlag bei  490.000 Euro an einen Hengsthalter aus Schleswig-Holstein. FĂŒr seinen Aussteller Pascal Kandziora ist die Niedersachsenhalle ein glĂŒckliches Pflaster, im vergangenen Jahr hatte er bereits die Preisspitze auf die Hengstkörung vorbereitet. Nummer zwei in der Preisskala wurde ein Bon Coeur/FĂŒrst Nymphenburg-Sohn (Z.: Bernhard Dodenhof, BĂŒlstedt, Ausst.: Nicole Schachtmann, NĂŒrtingen), der fĂŒr 380.000 Euro den Weg zu Helgstrand Dressage antreten wird. Drei weitere Hengste werden ihn begleiten. „Die Messlatte fĂŒr die PrĂ€mien war sehr hoch angelegt“, sagte Hannes Baumgart. Der Dressurreiter und renommierte Ausbilder und AufzĂŒchter verstĂ€rkte zum ersten Mal die Körkommission.

    Teuerster Hengst ohne PrĂ€mie war ein Farrell/Livaldon-Sohn (Z.: Wienke Winkelmann, Wurster NordseekĂŒste, Ausst.: Dr. Kerstin Klieber, Meinersen). Der Strahlemann aus dem Stamm der Stange wird fĂŒr 110.000 Euro eine Box auf der Station von Gerd Sosath, Lemwerder, beziehen. Das LandgestĂŒt Celle erwarb drei ZweieinhalbjĂ€hrige: einen Braunen v. Diamond Hit/Lauries Crusador xx (Z.: Stefanie Meyer, Allwörden, Ausst.: Jochen Meyer, Allwörden), einen Braunen v. Foundation/Competent (Z. u. Ausst.: Dr. Michael LĂŒhs, Wagenfeld) sowie einen Zoom/FĂŒrst Nymphenburg-Sohn (Z.: Ludwig Fuchs, Meinerzhagen, Ausst.: Anneli Brunckhorst, Hollenstedt). Den Weg in das LandgestĂŒt Warendorf tritt ein Quando Unico/San Amour-Sohn (Z. u. Ausst.: Heinrich Gießelmann, Barver) an.

    Ein abwechslungsreiches Schauprogramm eröffnete den Auktionsreigen der Dressurhengste. Bereits im April hatte der PrivatbeschĂ€ler Foundation den Grande-Preis erhalten. Nun wurde der Braune vom GestĂŒt Schafhof und der Station Paul Schockemöhle in feierlichem Rahmen geehrt. Außerdem wurde die Stute des Jahres, St.Pr.St. Daylight gefeiert.

    Körungen

    Insgesamt schließen Körung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem sehr guten Ergebnis ab. Von den 30 vorgestellten Springhengsten wurden 17 gekört, sechs von ihnen wurden mit einer PrĂ€mie ausgezeichnet. Es wurden 43 Dressurhengste prĂ€sentiert, bei denen das Urteil 25 mal „gekört“ lautete. Acht PrĂ€mien wurden vergeben, sechs PrĂ€mienhengste kamen zum Hengstmarkt. Der Durchschnittspreis des gesamten Hengstmarktes belief sich auf 89.635 Euro. Die nicht gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 24.600 Euro. Dabei wurde das Auktionsergebnis ohne „Ausreißer“ nach oben erzielt. 38 Hengste kamen zum Hengstmarkt, von denen genau die HĂ€lfte (19) Preise von 50.000 Euro und mehr erzielten.

    Weitere Informationen und vollstÀndige Ergebnisse finden Sie hier: www.hannoveraner.com