Alle Jahre eröffnet im Februar ein Lehrgang in Warendorf die Saison für junge Grand Prix-Reiter bis 25 Jahre. Mit ihm fällt der Startschuss im Piaff-Förderpreis, der auch 2020 wieder über vier Stationen zum Finale in Stuttgart (11. bis 15. November) führt. Wer sich einen Startplatz in der Serie sichern kann, entscheidet sich während des Lehrgangs in einer abschließenden Trainingsprüfung.
Insgesamt nahmen 28 Reiter mit 36 Pferden am Lehrgang teil, von denen sich 30 Paare in der abschließenden Prüfung präsentierten. „Die meisten Reiter sind mit ihren Heimtrainern angereist. Wir beobachten und unterstützen während der ersten beiden Tagen das Training, um uns ein Bild der einzelnen Paare zu machen“, erklärte U25-Bundestrainer Sebastian Heinze. Die Trainingsprüfung wurde von den Richtern Dr. Dietrich Plewa, Elke Ebert und Dr. Evi Eisenhardt, Vorstandsmitglied der Liselott Schindling-Stiftung zur Förderung des Dressursports, die den Piaff-Förderpreis seit seiner Einführung ermöglicht. Wie in jedem Jahr wurde jeder Ritt von Bundestrainerin Monica Theodorescu kommentiert, so dass jeder Reiter am Ende ein Video mit Hinweisen zum weiteren Training mitnehmen konnte.
Das beste Urteil von knapp über 74 Prozent erzielte Anna-Louisa Fuchs aus dem nordbadischen Hirschberg mit der zehnjährigen Chilly Jam DSP. Erst seit Kurzem sitzt die Schülerin von Dorothee Schneider im Sattel der braunen Stute (von Romanov Blue Hors-Compliment), die nicht nur Finalistin der Bundeschampionate, sondern auch für Louisdor-Preis und den Burgpokal qualifiziert war. Etwas über 70 Prozent bekamen Paulina Holzknecht (Solingen) und ihre Westfale Ein Traum, ein weiteres neues Paar, sowie Kristin Biermann (Essen) mit Queensland, die den Lehrgang bereits im vergangenen Jahr unter den Top Ten beendeten. Wie sie waren ein Dutzend weitere Paare „Wiederholer“ aus dem Vorjahr.
Die Nominierten des Piaff-Förderpreises
Biermann, Kristin (Essen/WES) mit Queensland
Evelyn Eger (Hagen a.T.W./WES) mit Whitley
Anna-Louisa Fuchs (Hirschberg/BAW) mit Chilly Jam DSP
Paulina Holzknecht (Solingen/RHL) mit Ein Traum
Rebecca Horstmann (Ganderkesee/WES) mit Friend of Mine
Jessica Krieg (Heinsberg/RHL) mit Sergio Leone
Leonie Laier (Wiesloch/BAW) mit Seven Heaven
Lune Karolin Müller (Borchen/WEF) mit Seal
Joana Peterka (Mettmann/RHL) mit Davidoff ter Kwincke
Cathrina Rasch-Günther (München/BAY) mit Didgeridoo
Alexa Westendarp (Wallenhorst/WES) mit Der Prinz und Hickstedt
Weiterhin startberechtig sind die fünf Mitglieder des U25-Nachwuchskaders – Anna Abbelen, Jil-Marielle Becks, Ann-Kathrin Lindner, Raphael Netz und Anna Magdalena Scheßl – , die für den Lehrgang Dispens hatten.
Die weiteren Termine des Piaff-Förderpreises sind in Mannheim (1. bis 3. Mai), Wiesbaden (29. Mai bis 1. Juni), Bettenrode (8. bis 12. Juli) und Gut Ising am Chiemsee (4. bis 6. September). Das Finale findet in Stuttgart (11. bis 15. November) statt.
Der KWPN-Hengst Zack vom Blue Hors Gestüt steht in dieser Decksaison nicht zur Verfügung. Der Braune von Rousseau-Jazz-Belizar konzentriert sich zunächst auf seine sportliche Karriere. Der dänische Reiter Daniel Bachmann Andersen trainiert den 16-jährigen für die diesjährigen Olympischen Spiele in Tokio. Zack kann bereits stolz auf Weltcupfinale und Qualifikationssiege sowie Finalteilnahmen bei Europameisterschaften und Weltreiterspielen blicken.
Ebenfalls ist die Vererberqualität des KWPN-Hengstes unter Beweis gestellt worden. Sein Sohn Blue Hors Zepter steht ebenso bei Daniel Bachmann Andersen im Training für Tokio. Darüber hinaus gehört Zalando von Zack-Sunny Boy-Donnerhall mit einem Jungpferdezuchtwert Dressur von 150 zu den absoluten Topvererbern.
Das Gestüt Blue Hors vertritt die Ansicht, dass es dem Wohlergehen des Pferdes zu gut kommt, wenn Zack nicht zeitgleich in der Zucht Leistung bringen muss, während er im vollen Training für Olympia steht. Zudem ist der KWPN-Hengst durch seine Söhne bei Blue Hors gut für diese Decksaison vertreten. Blue Hors Zackerey, geritten von Daniel Bachmann Andersen, sowie Blue Hors Zackorado aus einer Florencio I-Donnerhall-Stute.
Es ist Zeit für Neuerungen: bessere Bedingungen im Stall und Trainingsbereich für die Pferde, mehr überdachte Tribünen und kostenlose Parkmöglichkeiten für die Zuschauer, drei Springpferde-Champions, ein Großer Preis für „Ehemalige“ sowie ein um 100.000 Euro erhöhtes Preisgeld für die Springreiter– die Bundeschampionate 2020 werden für alle attraktiver. „Die Bundeschampionate sind und bleiben das Schaufenster von Pferdezucht und Sport, ein Spiegelbild unserer Zucht und vor allem auch unseres Ausbildungssystems. Aber wir müssen auch mit der Zeit gehen, handlungs- und konkurrenzfähig bleiben“, erklärte Turnierleiter Markus Scharmann im Rahmen eines Pressegesprächs in Warendorf.
Ein Paket aus rund 40 Einzelmaßnahmen soll die Bundeschampionate für Pferde, Reiter, Zuschauer, aber auch für Aussteller und Sponsoren attraktiver machen. „Die meisten Zuschauer kommen in erster Linie hierher, um die besten jungen Pferde Deutschlands zu erleben. In zweiter Linie wollen sie shoppen und Leute treffen“, zitierte Volker Wulff aus einer zurückliegenden Umfrage. In den letzten Jahren gingen die Zahlen jedoch vor allem im Springen zurück, sowohl die teilnehmenden Pferde als auch das Fachpublikum betreffend. Der Geschäftsführer der Firma Engarde Marketing und Vermarktungspartner der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) bei den Bundeschampionaten zog den Vergleich mit einem verblassenden Bild, das an verschiedenen Stellen wieder aufgefrischt und mit neuem Leben gefüllt werden muss. „Die Maßnahmen sind wie ein ‚Herzlich-Willkommen-Schild‘ über den Bundeschampionaten.“
„Für mich waren die Bundeschampionate immer ein Highlight. Die Zucht ist eine der wichtigen Säulen im Pferdesport, der wir unsere Erfolge verdanken“, sagte Otto Becker. Auch der Bundestrainer der Springreiter begrüßte das Maßnahmenpaket als einen Schritt in die richtige Richtung, um wieder mehr Reiter und Pferde für den Start in Warendorf zu gewinnen. „Dank der neuen Zeiteinteilung erwartet aber auch die Besucher am Wochenende ein super attraktives Programm. Jetzt können sie von Freitag bis Sonntag alle Springpferde live miterleben, nicht nur die Finalisten“, sagte Becker.
Neuerungen im Springen
Es wird ein neuer zusätzlicher Bundeschampionats-Titel vergeben: das Warendorfer Youngster Championat wird aufgewertet zum Bundeschampionat für siebenjährige Springpferde.
Erstmals dürfen auch achtjährige und ältere Springpferde beim Bundeschampionat starten. Für Pferde dieser Altersklasse wird eine Prüfung angeboten. Einzige Teilnahmevoraussetzung: Das Pferd war seinerzeit schon einmal für das Bundeschampionat qualifiziert und hat mindestens eine S*-Platzierung vorzuweisen. Quasi ein „Ehemaligentreffen“, bei dem die Zuschauer sehen können, was aus den ehemaligen Bundeschampionatspferden geworden ist.
25.000 Euro Preisgeld in jeder Spring-Finalprüfung: Damit vervielfacht sich das Gewinngeld für die fünfjährigen Springpferde (bisher 5.000 Euro), die Sechsjährigen (bisher 6.000) und die neuen siebenjährigen Titelanwärter (bisher 5.000). Die Entscheidung des neuen Angebots für die älteren Springpferde ist ebenfalls mit 25.000 Euro dotiert. Auch in den Vorrunden verdoppeln bis verdreifachen sich die Preisgelder in Warendorf.
Bei den sechsjährigen Springpferden ändert sich die Qualifikationsanforderung: Sie qualifizieren sich direkt über die Wertnote 8,0 oder besser für das Finale, d.h. die zusätzliche Platzierung in einem Springen der Klasse M entfällt.
Die kleinen Finals der fünf- und sechsjährigen Springpferde entfallen. Stattdessen findet am Bundeschampionats-Samstag die zweite Finalqualifikation der sechsjährigen Springpferde statt.
Der Springplatz (Burandtwiese) erhält eine Flutlichtanlage. Das entzerrt den zeitlichen Rahmen. Zudem werden Abendveranstaltungen möglich. So werden alle Springen der achtjährigen und älteren Springpferde vom Warm-up über die Finalqualifikation bis zum Finale am Samstagabend bei Flutlicht ausgetragen.
Die überdachten Tribünen am Springplatz werden ausgebaut. Wer sich wie bisher einen überdachten Platz sichern will, kann das weiter online kostenpflichtig für fünf Euro mit beim Kartenkauf buchen. Die zusätzliche überdachte Tribüne ist zwar kostenlos, aber ohne Platzgarantie.
Hinzu kommen Infrastrukturmaßnahmen im Bereich der Springpferde: Der gesamte Stallbereich (Heueracker) bekommt Grasboden. Dort werden zudem mehrere feste Waschplätze für die Pferde errichtet. Für die Springpferde werden zwei eingezäunte Longierzirkel am Ende des Vorbereitungsplatzes eingerichtet.
Bundeschampionate der Reit- und Vielseitigkeitspferde
Die Neuerungen betreffen aber nicht nur die Springpferde. Bei den Reitpferden wird der Zeitplan entspannt. Die Prüfung der vierjährigen Reitpferde Stuten und Wallache beginnt schon am Mittwochnachmittag, so dass am Donnerstag mehr Trainingszeiten möglich sind. Zwei Neuerungen schlagen sich in der Ausschreibung nieder: Im Finale gehen drei Pferde beziehungsweise Ponys pro Abteilung. Dadurch ist bei Ausfällen garantiert, dass kein Pferd beziehungsweise Pony allein auf dem Prüfungsplatz geht. Zudem wird die Aufgabe in der Finalprüfung mit den Fremdreitern überarbeitet mit dem Ziel, diese zu verkürzen. Eine Neuerung von 2019 hat sich bewährt und wird beibehalten: Die Reitpferde und Reitponys werden auch zukünftig im Stallbereich am Bundestützpunkt (BSP) in den festen bzw. fest überdachten Boxen untergebracht.
Bei den Vielseitigkeitspferden und –ponys wird in den Finalprüfungen das Bewertungsverhältnis der Teilprüfungen angepasst: Dressur, Springen und Gelände werden im Verhältnis 1:1,5:2 gewertet. Bei Punktgleichheit entscheidet das bessere Ergebnis in der Teilprüfung Gelände. Auch für die fünf- und sechsjährigen Buschpferde gibt es ab 2020 eine Geländebesichtigung im Schritt. Außerdem wird die Altersbegrenzung für die Reiter und Reiterinnen der Geländeponys aufgehoben und durch eine Gewichtsbegrenzung auf 62 Kilogramm ersetzt.
Darüber hinaus werden die vorhandenen Hallen und Plätze des Bundesstützpunkt (BSP) vermehrt für Trainingszeiten zur Verfügung gestellt. Die Versorgung der Pfleger wird verbessert und zu vergünstigten Preisen angeboten.
Weitere Neuerungen sind:
Pferdeeintragung, Besitzwechsel & Co.: Alle FN-Services sind vor Ort und während der Bundeschampionate im FN-Infobereich auf dem Hauptplatz möglich.
Das Parken wird kostenfrei.
Starterlisten werden kostenlos an Besucher ausgegeben.
Die Besucher- und Laufwege werden verbessert.
Ein Wegebahnshuttle wird auf dem weitläufigen Gelände angeboten.
Die Züchter von genannten Pferden erhalten Dauerkarten für die Bundeschampionate.
Auch die Veranstalter von Qualifikationen erhalten als Dankeschön Dauerkarten.
Die Bundeschampionate
Jedes Jahr im Herbst werden auf den Bundeschampionaten in Warendorf die Topnachwuchspferde und -ponys aus deutscher Zucht in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit in vier Altersklassen zu Bundeschampions gekürt. Auch 2020 verwandelt sich vom 2. bis 6. September das Gelände rund um den Bundesstützpunkt in Warendorf in eine riesige Schaubühne für die besten Nachwuchspferde Deutschlands. Insgesamt werden 21 Titel vergeben. 1994 in Warendorf angesiedelt, hat die Veranstaltung in der Emsstadt erfolgreich Wurzeln geschlagen und sich zu Deutschlands größter Zuchtschau entwickelt. Die Premiere fand 1976 als Bundeschampionat des Deutschen Reitpferdes statt.
Die Oldenburger Stute Weihegold ist seit einigen Jahren hocherfolgreich unter Isabell Werth im großen Viereck unterwegs. Gleichzeitig ist die Team-Olympiasiegerin und Einzel-Olympiazweite mehrfach Mutter geworden. Möglich ist dies durch das Verfahren des Embryotransfers, wodurch eine Leihmutter das Fohlen austrägt und gebärt.
In Bezug auf die siebenjährige Stute Aweih von Apache und aus der Weihegold von Don Schufro-Sandro Hit entbrannte ein Streit, wer als tatsächlicher Züchter im Equidenpass einzutragen ist. Die Weihegold-Besitzerin Christine Arns-Krogmann war nicht damit einverstanden, dass der Eintrag auf Johann Hinnemann, den Besitzer der Leihmutterstute, lautet. Sie argumentierte mit Verweis auf die Züchterordnung, nach der derjenige Züchter eines Fohlens ist, der Eigentümer der Mutterstute zum Zeitpunkt der Besamung ist.
Zum Zeitpunkt des Embryotransfers bestand allerdings ein Vertrag zwischen der Besitzerin Christine Arns-Krogmann und dem Ausbilder Johann Hinnemann. Darin war geregelt, dass Hinnemann alle Kosten hinsichtlich Unterbringung, Pflege und Ausbildung bis zum Grand Prix für Weihegold übernimmt. Als Gegenleistung hatte er das Recht, alle ein bis zwei Jahre einen Embryo aus der Oldenburger Stute zu entnehmen. Im Jahr 2012 ließ Hinnemann Weihegold von dem Hengst Apache decken, entnahm nach 12 Tagen die befruchtete Eizelle, sodass eine seiner Stute nach dem Einsetzen das Fohlen austragen konnte. 2013 kam Aweih auf die Welt und Hinnemann ließ sich als Züchter im Equidenpass eintragen. Da Arns-Krogmann als Weihegolds Eigentümerin damit nicht einverstanden war, reichte sie Klage ein.
Bereits im Mai 2018 wurde der Fall vor dem Landgericht Münster verhandelt, bis sich im April 2019 das Oberlandesgericht Hamm der Verhandlung annahm. Nun traff der Bundesgerichtshof vor zwei Tagen die endgültige Entscheidung. Er schloss sich damit seiner Vorinstanz, dem OLG, an. Die Vereinbarung zwischen Arns-Krogmann und Hinnemann ist so auszulegen, dass er sich als Züchter von Aweih verstehen kann. Die Eigentümerin der Mutterstute hatte kein Mitspracherecht, da Hinnemann die gesamte Abwicklung des Zuchtvorgangs verantwortete.
Mit überwältigender Mehrheit haben die Delegierten und stimmberechtigten Vorstandsmitglieder die Strukturreform des Hannoveraner Verbandes beschlossen. Über 90 Prozent der Anwesenden sprachen sich für die entsprechende Satzungsneufassung aus.
Die Hannoveraner Züchter und das Hannoversche Pferd stehen bei der geplanten Strukturreform im Vordergrund des Interesses. Ziel ist eine breite Beteiligung der Züchter bei den Entscheidungsprozessen des Hannoveraner Verbandes. Spezifischer Sachverstand wird in den verschiedenen Gremien eingebunden. Bewusst soll am Delegiertensystem festgehalten werden. Zuständigkeiten werden klar zugeordnet. Das sechsköpfige Präsidium und der neu geschaffene Aufsichtsrat, dem fünf Personen angehören werden, werden von der Delegiertenversammlung gewählt. Dem Beschluss voraus gingen intensive und konstruktive Diskussionen, die seit November bereits auf Bezirksverbandsebene geführt wurden. Sie hatten zur Folge, dass Anregungen aus der Züchterschaft für den Satzungsentwurf berücksichtigt wurden.
Hans Henning von der Decken, Vorsitzender des Hannoveraner Verbandes, bedankte sich bei der Strukturkommission für deren zielorientierte Arbeit. Bei der Delegiertenversammlung am 27. April werden die Wahlen zu den Gremien erfolgen. Hierfür wurde eine Wahlkommission eingesetzt. Bis zur endgültigen Eintragung der Satzung bleibt der derzeitige Vorstand im Amt.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Ein weiterer Vererber hat uns frühzeitig verlassen. Der Oldenburger Rohdiamant-Sohn Romanov hatte schon seit längerem mit dem Cushing-Syndrom zu kämpfen. Schließlich wurde er von seinem Leiden mit Absprache der behandelnden Tierärzten erlöst. Die gab das Glock Performance Center heute bekannt. Andreas Helgstrand brachte den Braunen in den Sport und legte somit den Grundstein für seine erfolgreiche Karriere, die in Sport sowie Zucht erfolgte. eines seiner sportlichen Erfolge war Silber mit dem niederländischen Team bei den Europameisterschaften in Herning 2013 unter dem Sattel von Hans Peter Minderhound. Zu den acht im Hengstbuch I eingetragenen Söhnen gehören unter anderem auch Rosenstein aus einer Werther-Mutter oder Rosenfels aus einer Wolkenstein II-Mutter sowie 19 Staatsprämienstuten.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Es ist nicht selbstverständlich, dass edle Zuchtpferde das gesamte Jahr über nahezu den ganzen Tag auf der Weide verbringen. Doch im irischen Nationalgestüt in Kildare ist genau dies Realität. Invincible Spirit, Star des irischen Rennsports, ist das derzeitige Aushängeschild des Irish National Stud und blickt einem beim Eintreffen auf seiner Weide bereits neugierig entgegen. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken…[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Grüner wird´s nicht – Das Zuhause von Invincible Spirit
Es ist dieses ganz typische irische Grün, das einen zu jeder Jahreszeit in Kildare empfängt. Mal ist es mit Frühlingsblüten dekoriert, mal mit Herbstlaub. Aber es ist immer tief Grasgrün. Man kann es im Grunde nicht beschreiben, man muss es erlebt haben. Es ist die vom Golfstrom begünstigte Witterung, welche Irland ihren weltbekannten Namen „Grüne Insel“ verlieh. Klar, dass es hier auch Invincible Spirit schmeckt. Der in Irland gezogene Englische Vollblüter ist mittlerweile 23 Jahre alt, gesund und immer zu einem frischen Galopp aufgelegt. Man muss schließlich den Jungspunden auf den Nachbarweiden zeigen, was auch ein Oldie noch zu leisten vermag, wenn er hier leben darf. Nie wirkt der Braune jedoch wild und ungestüm, vielmehr so als wolle er jedem seinen besonderen Status kundtun.[/vc_column_text][vc_column_text]Fast den ganzen Tag verbringt Invincible Spirit draußen. Die besonders mineralstoffreichen Weiden tun ihm gut, erklären die Pfleger. 2001 war der Hengst unter den „Sprintern“ in Irland der Champion. Seine große Karriere startete er allerdings erst als Zuchthengst. 15 seiner Nachkommen gewannen mittlerweile „Gruppe 1“-Rennen. Einige wurden als Jährlinge für über 1,5 Millionen Euro verkauft, was Invincible Spirit zum derzeit begehrtesten Vollblut-Vererber der „Grünen Insel“ macht. Das Nationalgestüt kann allein durch seine enorme Decktaxe von 100,000 Euro schwarze Zahlen schreiben und konnte sich über einen deutlichen Aufschwung in den letzten Jahren freuen. Nach wie vor deckt der Hengst im Natursprung.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_images_carousel images=“197147,197169,197167,197149,197153″ mode=“vertical“ slides_per_view=“2″ autoplay=“yes“ wrap=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Hengste, Stuten, Fohlen [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]
Über 250 Fohlen kommen alljährlich im Gestüt zur Welt. Nicht alle stammen von den eigenen Zuchtstuten, da auf der Anlage auch zahlreiche Stuten in Pension stehen. Das Gestüt fungiert zugleich als Aufzucht- und Ausbildungsstall. Im speziellen werden Rennpferde gezüchtet, die ab ihrem zweiten Lebensjahr bei Rennen antreten. Pferde, die für Hindernisrennen ausgebildet werden, beginnen etwas später.
Gedeckt wird im irischen Nationalgestüt unter höchsten Sicherheitsbedingungen für Hengst und Stute im Übrigen nach wie vor fast ausschließlich im Natursprung. Dafür wurde extra eine „Deck-Halle“ mit einem speziellen Fasergemisch als Boden eingerichtet. Durch den hochwertigen Boden sinkt die Verletzungsgefahr ebenso wie durch die Hufschuhe, eine dicke „Schürze“ und die vielen anderen Möglichkeiten, die das Gestüt bereithält. Beobachtet wird der Deckakt von mehreren Helfern, teils hinter einer stabilen Barriere.
Gegründet wurde das Gestüt im Jahr 1900 vom Schotten William Hall Walker, seines Zeichens Geschäftsmann und Erbe einer Brauerei-Dynastie. Er kam – obwohl ohne sonderlich intensiven reiterlichen Hintergrund – auf die Idee, die Ländereien in Irland zu erwerben und ein Gestüt zu etablieren. Wie man in den Führungen erfährt, war der Herr ein Exzentriker und das Gleiche galt für seine Zucht. Denn die Tiere wurden nicht nach Abstammung zusammengebracht, Hall Walker legte stattdessen großen Wert darauf, dass die Sternzeichen der Pferde zusammenpassten. Jedes der neu geborenen Fohlen erhielt zunächst ein sorgfältig ausgearbeitetes Horoskop. Das mag alles nach Hokuspokus klingen, doch Hall Walker hatte erstaunlichen Erfolg. Zwischen 1904 und 1914 konnte das Gestüt sieben Gewinner bei den britischen „Klassikern“ vorweisen.
1916 verkaufte Hall Walker das private Gestüt an die britische Regierung und machte es damit zu deren Nationalgestüt. 1944 jedoch wurde das Nationalgestüt Großbritanniens auf die Britische Insel verlegt. 1946 gründete man auf seinem Boden das Irische Nationalgestüt.
Kein Wunder also, dass heute ein Denkmal gleich am Eingang des Gestüts an Hall Walker erinnert – natürlich nicht, ohne seine geliebten Sterne außer Acht zu lassen.
Der Gartenarchitekt Tassa Eida errichtete den gestütseigenen Japanischen Garten gemeinsam mit seinem Sohn Minoru auf Wunsch von Gestütsgründer Hall Walker. Der Architekt hatte sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, dass bis heute so erhalten blieb und den Garten damit einzigartig in Europa macht. 20 Stationen zeigen den Lebenslauf des Menschen mit all seinen Höhen, Tiefen und Herausforderungen. Es ist nicht nur ein Weg durch eine wunderschön gestaltete Gartenlandschaft, sondern regt auch zum Nachdenken an. So findet in den Gärten wohl nahezu jeder einen Ort, der auf ihn eine besondere Wirkung hat. Nicht umsonst gehören Gestüt und Gärten beispielsweise für den „Baedeker“ zu den 15 Highlights in Irland. Hinzu kommt St. Fiachra´s Garden direkt inmitten der Weideflächen. St. Fiachra war ein irischer Einsiedler, der später nach Frankreich übersiedelte und überall für seine wohltätige Arbeit bekannt war. Heute befindet sich seine Statue am Rande der hübsch angelegten Wasserflächen inmitten der Gärten. Für Kinder ist der Teil der Gärten besonders interessant, in denen sich augenscheinlich die Feen häuslich eingerichtet haben. Es gibt kleine Feenhäuser an unterschiedlichen Bäumen und allerlei zu entdecken. [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“197191″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“197193″ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Besucherinformationen:
Das irische Nationalgestüt ist von Februar bis November täglich von 9 Uhr morgens bis 18 Uhr geöffnet. In den Monaten Januar und Dezember bleibt das Gestüt für die Öffentlichkeit geschlossen. Erwachsene zahlen 13,00 Euro Eintritt, Kinder 7,50 Euro. Kinder unter 5 Jahren haben freien Eintritt. Ein Familienticket (2 Erwachsene und bis zu vier Kinder) kostet 31,50 Euro. Im Preis enthalten ist der Zugang zum Gestüt, dem Gestütsmuseum sowie zum Japanischen Garten. Außerdem kann jeder Besucher an einer geführten Tour über das Gelände teilnehmen.
Alexandra Koch[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
Heute wurden die letzten Prüfungen der VR Classics ausgetragen. Bereits zum 70. Mal fand das Internationale Reitturnier in der Holstenhalle Neumünster statt.
Grand Prix Kür
Präsentiert von der VR Bank Neumünster fand heute Vormittag die Kür zum FEI Dressage World Cup statt. Wie schon den Grand Prix konnten Jessica von Bredow-Werndl und die Trakehnerstute TSF Dalera BB die Kür für sich entscheiden. Ihre Leistung im Viereck honorierten die Richter mit 89,640 Prozentpunkten. Isabell Werth und der Westfale Emilio konnten ebenfalls ihren zweiten Platz aus dem Grand Prix verteidigen. Die beiden erhielten 88,450 Prozentpunkte für ihre Kür.
Auf Platz drei und vier fand im Vergleich zum Grand Prix ein Wechsel statt. Bronze holten sich Helen Langehanenberg und Damsey FRH mit 85,220 Prozentpunkten. Benjamin Werndl und Famoso OLD sicherten sich mit sehr knappen Abstand und 85,165 Prozentpunkten den vierten Rang.
Die sechste und finale Station der BEMER Riders Tour wurde am heutigen Mittag in der Holstenhalle Neumünster ausgetragen. Mit zwei fehlerfreien Umläufen und 33,93 Sekunden im zweiten sprang Landano OLD unter Mario Stevens zum Sieg im Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken. Nur knapp dahinter erreichten Charco und Marco Kutscher ebenfalls ohne Fehler und mit 33,96 Sekunden im zweiten Umlauf Rang zwei.
Der dritte Platz geht an Varihoka Du Temple mit Patrick Stühlmeyer im Sattel. Die beiden brachten den zweiten Umlauf in 34,15 Sekunden und – ebenso wie den ersten – ohne Strafpunkte hinter sich. Die Viertplatzierten C-Steffra und Markus Renzel erreichten das Ziel ebenfalls fehlerfrei und nach 34,59 Sekunden im zweiten Umlauf.
Seit gestern läuft bereits die erste dreitägige Sportprüfung für gekörte Hengste. Den Auftakt der Saison 2020 macht Münster-Handorf mit der Prüfung für Dressurhengste.
Die Hengstleistungsprüfung wurde 2016 mit den deutschen Zuchtverbänden und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) 2016 unter dem Motto „kürzer, sportlicher, disziplinspezifischer“ neu konzipiert. Der gekörte Hengst kann somit über eine 14-tägige Veranlagungsprüfung, zwei Sportprüfungen oder über eine 50-tägige Hengstleistungsprüfung den endgültigen Eintrag in das Hengstbuch I eines Zuchtverbandes erreichen. Es besteht auch die Möglichkeit bestimmte Sporterfolge von Turnieren als Leistungsnachweis anrechnen zu lassen.
Termine:
2.-4. Februar: Münster-Handorf (Dressurhengste)
5.-7. Februar: Münster-Handorf (Springhengste)
6.-8. März: Verden (Dressurhengste)
13.-15. März: Verden (Springhengste)
20.-22. März: München (Dressur- und Springhengste)
Heute fand im Rahmen der HIPPOLOGICA Berlin das Masters Springen 2020 statt. 25 Reiter-Pferd-Paare traten an, um den Großen Preis für sich zu entscheiden. Gewonnen hat Robert Bruhns auf dem Holsteiner Wallach Chelsea von Cassaro-Carthago-Ladalco. Die beiden blieben Null bei 36,84 Sekunden. Platz zwei ging an Michael Kölz mit dem KWPN-Hengst Dubai BLH von Vaillant-N Aldato. Obwohl die beiden nur 35,75 Sekunden brauchten, hatten sie 4 Fehlerpunkte. Den dritten Platz sicherte sich Jörg Möller im Sattel des Holsteiner Wallachs Casado von Casall-Lavado-Marlon xx. Mit ebenfalls 4 Fehlerpunkten in einer Zeit von 35,89 Sekunden brachten die beiden den Parcours hinter sich.
Das Hallenreitsportturnier HIPPOLOGICA fand dieses Jahr zum dritten Mal im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in der Hauptstadt statt.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Am 22. Januar ist es wieder soweit: Die DSP-Hengsttage starten in die 17. Runde. Insgesamt 75 Hengste präsentieren sich in den 3 Tagen auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem. Dabei werden die Hengste in Springlot und Dressurlot aufgeteilt.
Erfahre mehr Details über Väter und Mutterväter in unserem Hengstverzeichnis.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Im Rahmen des Ankumer Dressurclub Turniers haben sich die Hoffnungsträger unter den Youngstern das Viereck zur Arena gemacht.
Der Trakehner Siegerhengst 2014 Sir Sansibar wurde von der Reiterin Alexa Westendarp vorgestellt. Das Team zeigte sich zum ersten Mal auf einem Turnier und konnten direkt überzeugen. Der Millennium-Sohn, stammt aus einer Cadeau-Mutter und stellte sein Talent mit seiner ersten Prüfung in der schweren Klasse unter Beweis. Mit 71,508 Prozent sicherte sich der hübsche Trakehner-Hengst den Sieg in der S3 für sieben- bis neunjährige Pferde. Von Nobert Timm gezogen, wechselte Sir Sansibar nach der Neumünster Körung für 300.000 Euro den Besitzer und ging an Eva-Maria Aufrecht. Mit der Auflösung des Gestütes in Österreich, nahm er seine neue Box auf dem Hof Kasselmann ein, welcher auch der heutige Besitzer ist.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Den Haag feiert Grand Prix-Debüt mit Isabell Werth
Der Diamond Hit-Florestan-Sohn wurde nun von Isabell Werth das erste Mal in einem Grand Prix vorgestellt und dies mit einem Spitzenergebnis! Mit 70.167 Prozent konnte er gleich den zweiten Platz erlangen, hinter dem 19-jährigen Weekend Fun, der mit 71,167 Prozent in Führung ging. Der Westfalen-Hengst stammt aus der Zucht von Dieter Kellermann und seine Mutter ist die Vollschwester zu Fidermark. Den Haag ist im Besitz von von Dr. Manfred Hödl. Für ihn ist Isabell Werths ehemalige Stallreiterin Beatrice Buchwald schon einige Pferde geritten und somit erritt sie mit Den Haag im Jahr 2014 den vierten Platz bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. Im Juni 2019 hatten Beatrice Buchwald und der dunkelbraune Hengst ihren letzten gemeinsamen Auftritt. Nun fördert Isabell Werth die sportliche Karriere des 12-jährigen Hengstes.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Zucht und Hengsthaltung scheinen aktuell in einem starken Wandel begriffen – ähnlich tiefgreifend wie bei der Einführung der künstlichen Besamung. War es früher eine vergleichsweise bunte Hengststations-Landschaft, geht heute der Trend zu immer weniger, dafür größeren Stationen. Sie sind es, die den meist teuren Ankauf und auch das sportliche Herausbringen ihrer Hengste inklusive des entsprechenden Marketings bewerkstelligen können.
LT: Züchter wünschen sich ein gutes Fohlen von einem qualitätsvollen Hengst, der über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt. Das erhöht die Verkaufschancen für den Pferdenachwuchs beträchtlich und damit die Aussicht, im züchterischen Bemühen nicht draufzahlen zu müssen, sondern bestenfalls Geld zu verdienen. Viele kleinere Hengststationen können da nur schwer mithalten. Zumal der finanzielle Background diverser Hengsthaltungen nicht mehr nur aus dem Verkauf von Samen generiert werden, sondern durch andere – zum Teil auch pferdeferne – Unternehmungen gestützt werden kann.
Inzwischen scheint eine neue Stufe erreicht: die der Zusammenarbeit großer Hengststationen. Bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung war Ende 2018 die Bekanntgabe der Kooperation von Paul Schockemöhle und dem Dänen Andreas Helgstrand, die ihre Dressurhengste fortan gemeinsam anbieten. Ein Interview mit Paul Schockemöhle zu den Hintergründen.
Was hat Sie dazu bewogen, Ihren Betrieb um eine Hengststation zu erweitern?
Paul Schockemöhle: Noch zu Zeiten, als ich selbst geritten bin, bzw. Topreiter wie Franke Sloothaak, Ludger Beerbaum, Otto Becker und später Andreas Kreuzer in meinem Team waren, und wir fast die komplette deutsche Mannschaft gestellt haben, lag mein Fokus klar auf dem Sport. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Mich hat die Zucht zwar schon immer sehr interessiert, aber es fehlte damals einfach die Zeit. Denn wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Als sich Franke, Ludger und Otto dann selbstständig machten und eigene Sponsoren fanden und das Ganze in der Form nicht mehr aufrecht zu erhalten war, habe ich mich der Realität gebeugt. Richtig angefangen hat es dann mit Sandro Hit.
Sandro Hit, der 1993 von der Vechtaer Fohlen-Auktion kam, war also der Gründerhengst Ihrer Station?
Vor ihm hatte ich nur sehr wenige Hengste. Aber Sandro Hit schlug gleich sehr gut ein und hat mir viel Erfolg gebracht. Wenn ich eine EU-Besamungsstation mache, muss ich Leute dafür einstellen. Für den besten Hengst brauchte ich die besten Leute – und die habe ich auch gefunden.
Und die deutsche Wiedervereinigung hat ebenfalls ihren Teil beigetragen, richtig?
Ja, mit dem Mauerfall 1989 ergab sich die Möglichkeit, in der Lewitz ein großes Gut für die eigene Zucht zu kaufen.
Dass der Aachen-Vierte Chacco-Blue Ihr Lieblingshengst war – und diese Wertschätzung mit Platz Eins in der Weltrangliste der besten Springvererber rechtfertigen kann – ist bekannt. Kommt Sandro Hit ebenfalls eine Sonderstellung zu?
Man soll ja alle Pferde gleich behandeln, aber wenn Sie mich nach dem Gefühl für einen Hengst fragen, dann spielt Sandro Hit wegen seiner enormen Leistungsbereitschaft eine besondere Rolle. In diese Reihe gehört für mich noch Totilas, das außergewöhnlichste Dressurpferd der Welt. Ein unheimlicher Kämpfer. Zwar ist er kein Fohlenmacher, aber jetzt, wo seine Nachkommen unter dem Reiter gehen, steht seine Vererbungskraft außer Frage.
In einem Interview 2015 kündigten Sie an, Ihre Unternehmungen auf den Moment vorbereiten zu wollen, wenn Sie nicht mehr so stark im operativen Geschäft tätig sind. Ist dies der Hintergrund der Kooperation mit Andreas Helgstrand?
Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Meine Tochter Vivien ist Haupterbin. Sie ist in der Pferdebranche aufgewachsen, kommt, wie ich selbst, aus dem Bereich Springen und kennt sich bestens aus. Sie wird also die Springpferdeschiene weiter machen, zumal wir hier mit Hengsten, wie Conthargos, Chacoon Blue und Diaron für die Zukunft bestens aufgestellt sind. Aber ich will ihr nicht alles zumuten. Und außerdem fühle ich mich selbst noch sehr fit. [lacht]
Bei den Dressurhengsten hielten Sie es für besser, mit Andreas Helgstrand zu kooperieren?
Hier bin ich dem Grundsatz gefolgt: If you can’t beat them, join them. Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen. Es war eine sachliche, kaufmännische Entscheidung, besser zusammen zu gehen, als gegeneinander zu arbeiten. Und die Kooperation läuft gut. Sie beschränkt sich aber auf die Dressurhengste.
Ihr gemeinsamer Hengstkatalog umfasst nicht irgendwelche Hengste, sondern 70 Sieger und Champions auf allen Ebenen. Besteht da nicht die Gefahr, sich selbst zu kannibalisieren?
Die Zusammenarbeit war eine kurzfristige Entscheidung. Es stimmt, dass es fast verwirrend ist, wie viele gute Dressurhengste wir gemeinsam den Züchtern anbieten. Künftig werden wir auf eine optimale Größe hin selektieren. Hengste mit weniger Zuspruch werden wir nicht weiter aufstellen, sondern weiter fördern, um sie dann zu verkaufen.
Sie sind Hengsthalter und Pferdehändler. Stehen denn alle Ihre Hengste zum Verkauf?
Wir haben Hengste, die sehr gut angenommen werden, wenn ich zum Beispiel an Sandro Hit oder Sir Donnerhall I denke. Für diese Hengste gab es auch schon sehr lukrative Kaufangebote etwa aus den USA. Aber diese Hengste sind nicht zu verkaufen.
Wo geht denn Ihrer Meinung nach der Trend in der Hengsthaltung hin?
Die Pferdewelt war immer klein, nun ist sie globaler geworden. Zumindest, was die EU anbelangt. Ich habe ja auch schon früh mit niederländischen Hengsthaltern, wie Wiebe Yde van der Lageweg, Henk Nijhof und Joop van Uytert kooperiert. Man wird nie allein bleiben auf der Welt. Im Hengstgeschäft herrscht Wettbewerb. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass auch eine kleine Station einmal einen tollen Hengst hat.
Sport und Zucht: Streben Sie beides für Ihre Hengste an?
Sport bedeutet für die züchterische Nutzung immer eine Einschränkung. Erst recht, wenn ich am Spitzensport teilhaben will. Aber durch unsere Vielfältigkeit ist das absolut möglich und wir streben das auch an.
Sie bieten in diesem Jahr Ihren Züchtern über Ihre Station Embyrotransfer an. Liegt darin die Zukunft?
Wir betreiben in der Lewitz seit zehn Jahren Embryotransfer. Inzwischen kommen bei uns im Jahr 500 Embryotransfer-Fohlen zur Welt. Es geht ja darum, nicht zu vermehren, sondern zu züchten. Und da Pferdezucht sehr langwierig ist und der Einsatz der Pferde im Sport auch seine Zeit braucht, sollten wirklich nur die besseren Stuten für die Zucht genommen werden. Die Belgier und die Niederländer machen uns das vor – und zwar mit Hilfe von Embryotransfer. Deutschland, wo Embryotransfer nicht so verbreitet ist, hat dagegen gerade im Springsport stark an Boden verloren.
Sehen Sie noch weitere Gründe für die schwindende Vormachtstellung der deutschen Zucht?
Auch im Turniergeschehen sind uns die Niederländer, Belgier und andere Länder inzwischen weit voraus. Vor 30 Jahren waren Deutschland und Frankreich noch führend. Jetzt sind es die Niederlande und Belgien. Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft nicht mehr so am Reitsport interessiert ist. Aber wenn ich die Chancen für uns nicht sehen würde, müsste ich mein Gestüt in der Lewitz zumachen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schockemöhle.
Paul Schockemöhle entstammt einer Pferdefamilie: Sein Bruder Alwin gewann u.a. 1960 Olympia-Springgold auf Ferdi, sein zweiter Bruder Werner war hoch
angesehener Zuchtrichter. Er selbst avancierte schon während seiner eigenen Karriere im Springsport zu einem Multi-Unternehmer und weltweit gefragten Experten in Sachen Pferd. Züchter, Hengsthalter, Manager, Entdecker und Vermarkter – „PS“ sitzt in jedem Sattel. Sportlich setzte er sich mit Deister und dem – bis heute unerreichten – dreifachen EM-Goldgewinn von 1981, 83 und 85 ein Denkmal. Zudem gilt er als Meistermacher, denkt man an die Karrieren von Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak, Dirk Hafemeister, Otto Becker und Meredith Michaels-Beerbaum. Von seiner Station aus beeinflussten Hengste wie Sandro Hit, Sir Donnerhall, Chacco-Blue und Balou du Rouet die Zucht nachhaltig. Die auf seinem Gestüt Lewitz in Mecklenburg gezogenen Pferde gehören zu den besten der Welt. So ging 2018 bei den Weltreiterspielen im US-amerikanischen Tryon die Rekordzahl von zehn Pferden aus Schockemöhles Zucht in der Parcoursentscheidung an den Start.
Mit sofortiger Wirkung tritt Oliver Oelrich von seiner Position als Honorartrainer beim Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR) zurück. Zehn Jahre war der erfolgreiche Dressurreiter als Trainer im Nachwuchsbereich tätig und konnte in seiner Trainerlaufbahn fast 100 Medaillen durch die gelungene Zusammenarbeit von Reitern, Trainern und Eltern sammeln.
In einem offiziellen Statement heißt es: „überraschender Weise sei ihm in seinem letzten Trainergespräch ohne jedes Vorgespräch und ohne Nennung konkreter Gründe die Nicht-Verlängerung seines zum 31.12.2020 auslaufenden Vertrages mitgeteilt.“
Es wurden zwei Gesprächen zwischen Oelrich und den involvierte Personen der FN geführt. Jedoch konnten sie nicht zu einer Schlichtung beitragen. Es seien außer „persönlichen kommunikativen Schwierigkeiten mit einzelnen Personen des Seniorenbereichs“ keine weiteren Gründe aufgeführt worden, die zu der Nicht-Verlängerung beigetragen haben könnten.
„Mir waren weder Probleme bekannt, noch wurde ein persönliches Gespräch gesucht um anscheinende Probleme zu besprechen und zu lösen. Ohne eine solche kommunikative Basis ist mir eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem DOKR nicht möglich. Ich hoffe auf Verständnis bei allen Aktiven, Eltern und weiteren Beteiligten und bedanke mich sehr für die über Jahre hinweg vertrauensvolle, spannende und auch erfolgreiche Zusammenarbeit.” Oliver Oelrich, Lengerich
Nun meldet sich die FN zu Wort
Warendorf (fn-press). Zehn Jahre lang unterstützte Oliver Oelrich Nachwuchs-Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen erfolgreich bei der Betreuung der Junioren, Jungen Reiter und Children in der Dressur. Nun bat Oelrich um vorzeitige Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR).
„Unsere Zusammenarbeit war ursprünglich bis Ende des laufenden Jahres geplant. Wir haben Oliver Oelrich frühzeitig mitgeteilt, dass wir uns bereits jetzt für die Zeit nach 2020 im Trainerbereich Dressur neu ausrichten werden und in dieser neuen Ausrichtung ohne ihn planen“, sagte DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler. „Leider hat die Kommunikation zwischen ihm und dem DOKR zuletzt nicht mehr so funktioniert, wie es sich beide Seiten vorgestellt haben. Deshalb hat er uns mitgeteilt, dass er die Zusammenarbeit vorzeitig und mit sofortiger Wirkung beenden möchte. Diese Entscheidung akzeptieren wir.“
In seiner langjährigen Amtszeit als rechte Hand von Hans-Heinrich Meyer zu Strohen war Oelrich an unzähligen Medaillengewinnen der Junioren, Jungen Reiter und Children beteiligt. „Als Trainer hat er es immer wieder geschafft, talentierten Nachwuchsreitern mit ihren Pferden den Weg in den internationalen Sport zu ebnen. Für diese erfolgreiche Zusammenarbeit sind wir ihm dankbar. Wir wünschen Oliver Oelrich persönlich und sportlich als Trainer alles Gute“, sagte Dr. Dennis Peiler.“
#TeamOlli
Oliver Oelrich erhält nun in den sozialen Netzwerken von vielen bekannten Reitern Unterstützung, die sie mit dem Hashtag #TeamOlli signalisieren.