Mit der Versteigerung der Dressurhengste endeten Hengstkörung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem absoluten Höhepunkt. Nachdem vor zwei Tagen bereits 17 Hengste mit modernen Springgenen gekört wurden, waren es nun 25 Zweieinhalbjährige mit exquisiten Dressurabstammungen, die das positive Körurteil erhielten. Acht von ihnen erhielten eine Prämie. Der Spitzenpreis lag bei 490.000 Euro, im Durchschnittlich waren es 126.409 Euro für einen gekörten Dressurhengst.
Auktionspreise
Schon auf der Dreiecksbahn überzeugte ein Dunkelfuchs v. Sezuan/Sir Donnerhall (Z.: Gestüt Neff, Frankenberg, Ausst.: Pascal Kandziora, Spelle) aus bestem Mutterstamm. Das beeindruckende Kraftpaket weckte große Begehrlichkeiten. Nach dem spannenden Bieterduell erfolgte der Zuschlag bei 490.000 Euro an einen Hengsthalter aus Schleswig-Holstein. Für seinen Aussteller Pascal Kandziora ist die Niedersachsenhalle ein glückliches Pflaster, im vergangenen Jahr hatte er bereits die Preisspitze auf die Hengstkörung vorbereitet. Nummer zwei in der Preisskala wurde ein Bon Coeur/Fürst Nymphenburg-Sohn (Z.: Bernhard Dodenhof, Bülstedt, Ausst.: Nicole Schachtmann, Nürtingen), der für 380.000 Euro den Weg zu Helgstrand Dressage antreten wird. Drei weitere Hengste werden ihn begleiten. „Die Messlatte für die Prämien war sehr hoch angelegt“, sagte Hannes Baumgart. Der Dressurreiter und renommierte Ausbilder und Aufzüchter verstärkte zum ersten Mal die Körkommission.
Teuerster Hengst ohne Prämie war ein Farrell/Livaldon-Sohn (Z.: Wienke Winkelmann, Wurster Nordseeküste, Ausst.: Dr. Kerstin Klieber, Meinersen). Der Strahlemann aus dem Stamm der Stange wird für 110.000 Euro eine Box auf der Station von Gerd Sosath, Lemwerder, beziehen. Das Landgestüt Celle erwarb drei Zweieinhalbjährige: einen Braunen v. Diamond Hit/Lauries Crusador xx (Z.: Stefanie Meyer, Allwörden, Ausst.: Jochen Meyer, Allwörden), einen Braunen v. Foundation/Competent (Z. u. Ausst.: Dr. Michael Lühs, Wagenfeld) sowie einen Zoom/Fürst Nymphenburg-Sohn (Z.: Ludwig Fuchs, Meinerzhagen, Ausst.: Anneli Brunckhorst, Hollenstedt). Den Weg in das Landgestüt Warendorf tritt ein Quando Unico/San Amour-Sohn (Z. u. Ausst.: Heinrich Gießelmann, Barver) an.
Ein abwechslungsreiches Schauprogramm eröffnete den Auktionsreigen der Dressurhengste. Bereits im April hatte der Privatbeschäler Foundation den Grande-Preis erhalten. Nun wurde der Braune vom Gestüt Schafhof und der Station Paul Schockemöhle in feierlichem Rahmen geehrt. Außerdem wurde die Stute des Jahres, St.Pr.St. Daylight gefeiert.
Körungen
Insgesamt schließen Körung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem sehr guten Ergebnis ab. Von den 30 vorgestellten Springhengsten wurden 17 gekört, sechs von ihnen wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Es wurden 43 Dressurhengste präsentiert, bei denen das Urteil 25 mal „gekört“ lautete. Acht Prämien wurden vergeben, sechs Prämienhengste kamen zum Hengstmarkt. Der Durchschnittspreis des gesamten Hengstmarktes belief sich auf 89.635 Euro. Die nicht gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 24.600 Euro. Dabei wurde das Auktionsergebnis ohne „Ausreißer“ nach oben erzielt. 38 Hengste kamen zum Hengstmarkt, von denen genau die Hälfte (19) Preise von 50.000 Euro und mehr erzielten.
Weitere Informationen und vollständige Ergebnisse finden Sie hier: www.hannoveraner.com
In diesem Jahr ist die Körung des Hannoveraner Verbandes in einen Spring- und einen Dressurteil aufgeteilt. Den Anfang machten die 30 Springhengste. Nach Pflastermusterung und zweimaligem Freispringen wurden 16 zweieinhalbjährige Parcourshoffnungen gekört, sechs davon mit einer Prämie ausgezeichnet.
„Es hat Spaß gemacht“, sagte Markus Beerbaum. Der international erfolgreiche Springreiter gehörte zum ersten Mal zur Körkommission des Hannoveraner Verbandes. „Wir hatten einen richtig guten Jahrgang und können optimistisch in die Zukunft blicken. Das honorierten auch die Kunden des Hengstmarktes der Springpferde. Den Spitzenpreis von 64.000 Euro erzielte ein sprunggewaltiger Grey Top/Stolzenberg-Sohn (Z.: Peter Wisch, Otterndorf, Aufz.: Charity und Derek Christianson, Sherwood Park/Kanada). Der Braune aus dem renommierten Stamm der Oböe hatte sich nach der Vorauswahl blendend weiterentwickelt und überzeugte in der Niedersachsenhalle mit scheinbar grenzenlosem Vermögen und einem überaus sportlichen Zuschnitt. „Der Hengst wird später auch seinen Reiter nicht im Stich lassen“, ist Zuchtleiter Ulrich Hahne sicher.
Käufer und Preise
Neben Privathengsthaltern und Ausbildungsställen sicherte sich auch das Niedersächsische Landgestüt zwei der hochkarätigen Parcourshoffnungen. Für 60.000 Euro wird ein Chacoon Blue/Balou du Rouet (Z.: Gerd Janssen, Neuschoo, Aufz.: BG Schlüsselburg und Wohlers, Stuhr) eine Box in Celle beziehen. Dazu kommt ein Diamant de Plaisir/Cador-Sohn (Z. u. Aufz.: Jan Crome Sperling, Lutter a. Bbg.), dessen Großmutter St.Pr.St. Fetzi Mutter des Weltklassepferdes Fit for Fun ist, das mit Luciana Diniz zahlreiche große Siege feierte. Der Zuschlag für den Braunen mit feinster Genetik und großem Vermögen erfolgte bei 31.000 Euro. Eine Box im Landgestüt Warendorf wird ein brauner Prämienhengst v. Alaba/Monti Obolensky (Z.: Ferienhof Stücker, Weeze, Aufz.: Christiane und Josef Wilbers, Weeze) beziehen. Der athletische Dunkelbraune kostete 30.000 Euro.
Die gekörten Springhengste brachten durchschnittlich 35.700 Euro, die Nichtgekörten erzielten einen Durchschnittspreis von 16.700 Euro. Teuerste Offerte war ein Schimmel v. Silvaner DC/Lasino (Z.: ZG Möller und Thomsen, Blyderup-Bov/DEN, Aufz.: Uwe Thomsen, Blyderup-Bov/DEN), der für 42.000 Euro einen neuen Besitzer in den USA gefunden hat.
Zweite Runde: Dressurhengste
Am Freitag, 23. Oktober, geht es weiter mit den Dressurhengsten. Ab 9 Uhr stellen sie sich auf der Dreiecksbahn vor und ab 14 Uhr werden sie in der Niedersachsenhalle longiert. Nach den Körurteilen am Samstagvormittag beginnt die Auktion um 15 Uhr mit den Prämienhengsten.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bereits vergangene Woche hatte der Holsteiner Verband zur Mai-Körung nach Elmshorn eingeladen. Insgesamt wurden sechs Hengste vorgestellt, fünf davon dürfen in Zukunft Holsteiner Stuten decken. Letzte Woche wurden zwei erfahrene, springbetonte Hengste, zwei Junghengste und ein Dressurhengst mit der Holsteiner Deckerlaubnis geadelt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Hardrock Z
Wohl der bekannteste der fünf gekörten Teilnehmer ist der 17-jährige Zangersheider-Hengst Hardrock Z: Ein Sohn des Heartbreaker aus der Carte Blanche von Carthago – Rebel Z – Flügel van la Roche – Bonaparte.
Der Sohn des begehrten Vererbers Heartbreaker war selbst jahrelang auf 1,60-Spring-Niveau erfolgreich. Unter seinem Reiter Emanuel Andrade konnte sich Hardrock zahlreiche Siege und Platzierungen im internationalen Springparcours sichern. Zu den Höhepunkten seiner Sportlerkarriere zählen sicher die Teilnahme an den Weltreiterspielen 2014 und an den Olympischen Spielen 2016. Außerdem konnten sich der Heartbreaker-Sohn und Emanuel Andrade den sechsten Rang bei den Pan-Amerikanischen Spielen 2015 sichern.
In Zukunft ist der Zangersheide-Hengst auch für die Holsteiner-Zucht zugelassen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207565″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
C-Dante de Joter
Ebenfalls ein international erfolgreicher Springsportler wurde zu Holstein gekört: C-Dante de Joter von Clinton – Darco. Mit Torben Köhlbrandt und Karina Johannpeter im Sattel war der 17 Jahre junge Hengst aus der Zucht von Stephan Koopman (Belgien) und dem Besitz von Dr. Jorge Johannpeter (Brasilien) hochplatziert u.a. in Paris, Bratislava, Leipzig, München oder Braunschweig. Seinem ersten Zuchteinsatz in Brasilien entspringen wenige, aber sehr springveranlagte Nachkommen. Der 17-jährige Belgier hat mit Clinton einen sport- und zuchterprobten Vater. Daneben findet sich der erfolgreiche Darco als Muttervater im Pedigree des Sportlers.
Neben C-Dante de Joter stellte die Hengststation Maas J. Hell zwei weitere Hengste auf der Mai-Körung in Elmshorn vor.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207567″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Casselot
Der in Verden bei der Sportprüfung hervorragend benotete Casselot von Cassoulet -Lancelot Qainton überzeugte sowohl bei der Mai-Körung in Elmshorn, als auch zuvor in Luhmühlen. Dort gewann der braune DSP-Hengst eine Springpferdeprüfung Kl. L mit Takashi Haase im Sattel mit der Note 9,2. Bereits 2017 war Casselot strahelnder Körsieger der Neustädter DSP-Körung und stammt aus der Zucht von Martin Scheide (Großromstedt). Daneben machte sich der 2015 geborene Junghengst in seiner Sportprüfung in Verden auf sich aufmerksam und schloss diese mit einer Wertnote von 8,58 ab. Der Vater Cassoulet, über Casall – Corrado I – Contender – Lord – Sacramento Song xx herausragend gezogen, war selbst Prämienhengst der Holsteiner Körung 2013. Auch dieser Hengst stammt aus dem Hengstlot der Maas J. Hell und darf in Zukunft Holsteiner Stuten decken.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207569″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Belantis II
Dritter im Bunde der Hell-Hengste ist der DSP-Hengst Belantis II v. Benetton Dream – Expo’se – Sandro. Hierbei handelt es sich um den Vollbruder zu Isabell Werths Grand Prix-Wallach Belantis. In Zukunft soll der dreijährige Belantis II die Holsteiner Dressurpferdezucht voranbringen. Der 2017 geborene Youngster war Prämienhengst beim Schaufenster der Besten im Jahr 2019. Mit bedeutendem Aufriss, groß angelegten Reitpferdepartien verbunden mit Bergaufbewegungen im Trab und Galopp sowie raumgreifendem und gelassenem Schritt erfüllte er alle Erwartungen. Vater Benetton Dream war Bundeschampion der dreijährigen Reitpferdehengste 2007 und kann auf zahlreiche Grand Prix-Platzierungen und züchterische Erfolge verweisen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“207571″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
GK C’est un rêve
Als einziger Holsteiner Hengst repräsentierte der vierjährige Junghengst auf der Mai-Körung in Elmshorn die Ahnenreihe des Comme il faut. Gute Grundgangarten und vermögendes Springen überzeugten die Körkommission des Holsteiner Verbandes. Den Comme il faut-Sohn brachte die Stute GK Dakota von Larimar – Lord – Caletto II – Frivol, Stamm 4510. Charaktervoll und mit viel Vermögen präsentierte sich C’est un rêve aus der Zucht des Gestüt Kriseby. Am Sprung – ob frei oder unter dem Sattel – zeigt er sich sehr vorsichtig, aufmerksam und mit viel Springvermögen.
Mehr Informationen über Holsteiner Dressur- und Springvererber findet ihr im Hengstverzeichnis unter: www.horse-gate.com
Die Körkommission des Hannoveraner Verbandes sichtete am 15. März das Lot der springbetonten Hengste anlässlich der Sportprüfung in Verden. Sieben der vorgestellten Körkandidaten erhielten die Anerkennung für Hannover, darunter auch der vielversprechende Landbeschäler Chadwick von Cascadello I-Cassini II-Candillo.
Der sportive Oldenburger Springpferdehengst konnte bereits im Vorjahr durch besonders typvolle Fohlen, darunter das springbetonte Reservesieger Hengstfohlen zum Sächsischen Fohlenchampionat, auf sich aufmerksam machen.
Das Landgestüt Moritzburg freut sich, Chadwick in der Zuchtsaison 2020 nun auch den Hannoveraner Züchtern über den Frischsamenversand zur Verfügung stellen zu können.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Anfang März körte der Dänische Warmblutzuchtverband in Herning die neuen Junghengste. Gleich darauf wurden die Körlinge bei ihrer ersten Leistungsprüfung auf die Probe gestellt: Vor allem die Söhne von Asgard’s Ibiza und Dream Boy überzeugten die Richter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Helgstrand Dressage Youngster räumt ab
Im Anschluss an die Körung in Herning ging es für die Hoffnungsträger weiter Richtung Tørring. Dort traten die frisch gekörten Dressurhengste an zur Veranlagungsprüfung. Normalerweise wird diese in Dänemark als 10-Tage-Test durchgeführt, doch für ausgewählte Junghengste hieß es vier Tage länger durchhalten, um auch in Deutschland zur Zucht zugelassen zu werden. Von 19 Hengsten, die an den Start gingen, überzeugten am Ende alle und bestanden die Veranlagungsprüfung.
Notenbester war ein Oldenburger Hengst der Helgstrand Dressage, Iron v. Asgard’s Ibiza x Hohenstein: Für sein Interieur gab es die Bestnote 10,0. Aber auch in den anderen Bewertungsgrundlagen überzeugte der junge Rappe. Für Trab, Galopp, Rittigkeit und Fremdreiter-Rittigkeit gab es jeweils die Wertnote 9,0. Sein Schritt benotete die Kommission mit einer 8,0.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203543″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203545″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Blue Hors Hoffnungsträger überzeugt mit Höchstnoten
Neben Iron v. Asgard’s Ibiza, ein Hoffnungsträger aus dem Besitz der Helgstrand Dressage, überzeugte eine weiterer junger Hengst mit Traumnoten. Blue Hors Monte Carlo heißt der zweite Favorit der jüngsten Veranlagungsprüfung. Bereits auf der Körung in Herning und auf der KWPN-Körung zählte Blue Horse Monte Carlo zu den Lieblingen der Körkommission und avancierte jeweils zum Prämienhengst. Auch der Dream Boy-Sohn überzeugte mit seinem Interieur und erhielt darauf die Höchstnote 10,0. Für die Fremdreiter-Rittigkeit gab es eine 8,5. Insgesamt gab es dreimal die Spitzennote 9,0 auf Trab, Galopp und Rittigkeit. Wie auch sein Konkurrent Iron erzielte der niederländische Youngster Monte Carlo eine Bewertung von 8,0 auf den Schritt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Weiter Informationen zu den Top-Vererbern unter: www.horse-gate.com/hengstverzeichnis
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bereits mehrfach hat das belgische Gestüt Zangersheide geklonte Hengste für die Zucht anerkannt. Nun steht auch in Zukunft der gekörte Klon Cumano Alpha Z von Weltmeister Cumano der Züchtergemeinschaft zur Verfügung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Weltmeister Cumano – lebt in seinem Klon weiter
Der berühmte Holsteiner Hengst Cumano verfügte über bewährte Blutströme: Vater Cassini I war unter Franke Sloothaak international erfolgreich und später ein begehrter Vererber. Cumanos Mutter stammte von dem berühmten Ladykiller xx-Sohn Landgraf I ab.
Seine sportliche Karriere begann der erfolgreiche Schimmel unter dem Belgier Marc van Dijck, der mit ihm u.a. den Fünf-Sterne-Großen Preis von Lummen gewann. Im Jahr 2002 wechselte Cumano dann in den Stall von Jos Lansink. Für Pferd und Reiter bedeutete das einen deutlichen, sportlichen Karriereschub: Gemeinsam vertraten sie die belgischen Farben bei den Olympischen Spielen von Athen. Größter Sporterfolg von Pferd und Reiter drückte sich dann im Weltmeistertitel von Aachen aus.
Nachdem der talentierte Holsteinerhengst 2018 im Alter von 25 Jahren verstarb, soll nun sein Klon Cumano Alpha Z in die Fußspuren des Vaters treten. Zukünftig deckt der dreijährige Hoffnungsträger in Zangersheide. In Cumano Alpha Z leben die Weltmeistergene des Vaters Cumano weiter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://youtu.be/9pcy8qkKwEo“ align=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Lest mehr zum Thema „Klone in der Zucht“ unter: https://horse-gate.com/category/zuchtcontent/
Die Züchter traditioneller niederländischer Warmblutpferde, heutzutage meist als niederländische Sportpferde bezeichnet, sind schon lange in einem gemeinsamen Verband organisiert. Eine registrierte Zucht ist in den Niederlanden seit 1887 dokumentiert. Seitdem wurden fast alle neugeborenen Fohlen in den Zuchtbüchern erfasst. Zu Beginn gab es eine große Anzahl regionaler Zuchtverbände, die nicht ohne Konkurrenzdenken oder Rivalitäten untereinander existierten, bis sie die Effizienz einer Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Ziel hin erkannten.
Die Zuchtbücher verschmolzen nach und nach miteinander – solange, bis es nur noch zwei Verbände gab: Die N.W.P. im Norden der Niederlande und die V.L.N. im Rest des Landes. Zum Zusammenschluss dieser beiden Zuchtbücher kam es schließlich im Jahr 1970. Das war die Geburtsstunde des Warmbloed Paardenstamboek in Nederland – des Warmblut-Zuchtbuches der Niederlande. Zum 100-jährigen Jubiläum der eingetragenen Warmblutzucht in den Niederlanden im Jahr 1988 verlieh Königin Beatrix dem Zuchtbuch das Prädikat „royal“ bzw. königlich. Aus dem Zuchtbuch wurde so offiziell das KWPN, der Verband der Königlichen Niederländischen Sportpferde.
Die Zuchtziele wurden ständig an die Anforderungen der letzten Jahrzehnte angepasst. Zu Beginn war dieses Ziel ein Pferd für landwirtschaftliches Arbeiten. Regionale Unterschiede zwischen den Pferden entstanden vor allem aufgrund der Beschaffenheit des Bodens, den die Tiere bearbeiteten. Der schwere Groninger dominierte auf lehmigen, tonhaltigen Böden. Den leichteren Gelderländer fand man vor allem auf Weidegrund. Nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzte die Mechanisierung die Pferdekraft zunehmend. Die Bindung zwischen Landwirt und seinem Pferd blieb jedoch bestehen. Genau in dieser Zeit begann sich der Reitsport zu entwickeln, welcher bis dahin ausschließlich Wohlhabenden und Militäroffizieren vorbehalten war. Der Reitsport forderte einen anderen Typ von Pferd und ein neues Zuchtprogramm zielte darauf ab, diesem Wandel gerecht zu werden. Durch das Einkreuzen von Vollbluthengsten und Hengsten aus deutschen und französischen Zuchtgebieten, entwickelte sich aus dem ursprünglichen Ackerpferd ein modernes Sportpferd. Das geschah in einer relativ kurzen Zeitspanne. Zusätzlich zur Selektion nach erblichen Defekten, die von Anfang an angewandt wurde, kam eine Zuchtauswahl je nach gewünschtem Exterieur und Bewegungsweise.
Ein Zuchtbuch mit strengsten Auswahlkriterien
Die Hengstauswahl wurde dabei permanent angepasst, um diejenigen Hengste zur Zucht zuzulassen, die voraussichtlich zu einem deutlichen Fortschritt in Richtung der angestrebten Zuchtziele beitragen würden. Kein anderes Zuchtbuch weltweit wählt so rigoros nach Exterieur, Bewegung, Gesundheit, Charakter und sportlichem Talent aus. Der moderne Gelderländer ist eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Gelderländer-Population. Eine kleine passionierte Gruppe hält diese klassische Rasse weiter am Leben. Die Sportpferdezucht stellt eine noch größere Gruppe begeisterter Züchter dar. In der Vergangenheit wurden Pferde im landwirtschaftlichen Bereich mit den besten Gangarten ausgewählt und vor den Wagen gespannt. Diese Pferde wurden anschließend in ihr eigenes, separates Register eingetragen, aus welchem das heutige Niederländische Kutschpferd stammt. hervorgehen. Die beiden Hauptausrichtungen in der Zucht sind Springen und Dressur. Das Zuchtziel ist dabei stets die Leitungsfähigkeit des Pferdes, sowie Gesundheit und korrekte Ausführung der Bewegungen und idealerweise ein attraktives Exterieur.
Einer der Richter der KWPN ist Cor Loeffen. Er ist mit Pferden aufgewachsen. Sein Großvater nutzte Pferde, um Mehl und Treibstoff mit dem Wagen zu transportieren. Cor Loeffens Vater war der Leiter des regionalen Reiterverbandes und übernahm das Familienunternehmen. Nachdem Lastkraftwägen den Einsatz von Pferden überflüssig gemacht hatten, fand die Familie dennoch bald ihren Weg zurück in die Welt der Pferde. Im Jahr 1966 kaufte die Familie erneut Pferde und begannen eine Reitschule aufzubauen. Cor Loeffen war damals 12 Jahre alt. Er und alle seine fünf Geschwister ritten. Auf eine Kindheit mit Pferden, folgte das Studium an der nationalen Pferdeakademie in Deurne, an der er nach seinem Abschluss einige Jahre später als Lehrer arbeitete. Cor Loeffen erinnert sich: „Ich habe an der Akademie in Deurne bis zu dem Tag unterrichtet, als sie leider ihre Türen schließen musste. Insgesamt etwa 40 Jahre. Zwischenzeitlich bin ich seit 1989 auch als Richter für die KWPN im Einsatz.“
Ausbildung und Vertrauen – Das Pferd als Individuum
Cor Loeffen war zudem zu Hause und auf Turnieren als Bereiter für andere Besitzer tätig. Hauptsächlich im Springsport, aber auch seltener in der Dressur. Er erinnert sich: „Ich war vor allem daran beteiligt, Pferde zu schulen – bis zu einem Alter von etwa sechs oder sieben Jahren. Ich habe mit Piet Oothout lange Zeit trainiert und er unterrichtete mich in Dressur.“ Jungpferde zu trainieren ist ein Thema, das dem KWPN-Richter sehr am Herzen liegt. Er betont: „Ein Pferd zu unterrichten, dauert ein Leben lang. Du musst dir Zeit nehmen und das Tier stets als Individuum betrachten. Angemessene Führung ist im gesamten Prozess sehr wichtig. Manchmal sehe ich, wie Menschen ein junges Pferd brechen und alles, was sie tun, ist, ihrer eigenen Frustration Luft zu machen. Und dem Pferd wird die Schuld daran gegeben.“
Als KWPN-Richter empfindet Cor Loeffen die Zuchtrichter als Botschafter ihres Zuchtbuches: „In diesem Moment handelst du als Sprecher für die KWPN.“ Cor Loeffen beurteilt Stuten, in erster Linie aber Hengste im Bereich des Springens. In diesem Rahmen bewertet er die Pferde auch danach, inwieweit sie sich für die Zucht eignen. Als den wichtigsten Aspekt dieser Beurteilungen nennt Cor Loeffen es, den Pferdehaltern Informationen zu ihren Tieren bereitzustellen: „Die Informationen, die wir diesen Leuten geben, ist ein wichtiger Bestandteil der Beurteilung. Zuhause denken die Halter manchmal, ihr Pferd sei ein Champion aber bei den Bewertungen vergleicht eine Richterkommission die Tiere objektiv mit den anderen Kandidaten und bewertet das Exterieur, die Sprungtechnik im freien Springen, die Beine, Bewegungen, Gangarten, Antrieb, Kraft und vieles Mehr durch unvoreingenommene Augen. Wir machen Feststellungen, ziehen Rückschlüsse daraus und machen dann mit der Bewertung weiter. Das Pferd bekommt eine bestimmte Anzahl an Punkten oder sogar ein besonderes Prädikat, um es von dem Rest der Tiere abzugrenzen.“ Cor Loeffen fügt jedoch auch hinzu, dass es schade sei, einige Züchter enttäuscht zu sehen, wenn ihr Pferd kein Prädikat erhält, da sie doch viel aus den informativen Beurteilungen gewinnen könnten: „Die Richter werden fast immer für schuldig erklärt, aber die wertvollen Informationen, die man gewinnt, sind die gewichtigste Währung der Beurteilungen.“
Das Körmodell zielt auf moderne und attraktive Pferde
Auf der Liste der Dinge, die ein KWPN-Richter betrachtet, stehen zuerst das Talent des Pferdes, ein Sportpferd zu werden, sowie Rittigkeit, Exterieur und Art. „Wir suchen nach modernen, attraktiven Pferden. Eine Stute soll die Merkmale einer Stute haben und ein Hengst die Merkmale eines Hengstes. Eine rechteckige Körperform ist wichtig, ein Pferd sollte nicht zu gespannt im Rücken sein. Das Pferd muss so gebaut sein, dass es in der Lage ist, alles zu tun, was wir von ihm verlangen.“ Im Bereich des Körperbaus ist es am wichtigsten, dass alles ausgewogen und wohlproportioniert ist. Dazu gehören Kopf, Hals, Widerrist, Schultern, Rücken, Lenden, Hinterhand und Beine. Die Punktezahl, die sich daraus ergibt, ist eine Feststellung, die Cor Loeffen folgendermaßen erklärt: „Ich schreibe auf, was ich finde, aber ich beurteile nicht, ob es gut oder schlecht ist. Das kommt später an den Anfang des Protokolls. Die Erfassung und die Beurteilung sind zwei verschiedene Dinge. Dressurprüfungen sollten auf die gleiche Art beurteilt werden. Man reitet zum Beispiel einen Kreis und bekommt eine Note. Der Richter wird auf die passende Krümmung im Kreis achten, auf den richtigen Rhythmus und beides beurteilen. Jede solche Beurteilung sollte auf der Feststellung einer Tatsache beruhen.“
Vorurteile fehl am Platz
Die Fähigkeit, Vorurteile auszulöschen ist eine wichtige Eigenschaft eines guten Richters, sagt Cor Loeffen: „Und das beginnt beim Training. Wenn ein Pferd zur Beurteilung vorgestellt wird, dessen Vater ich nicht so interessant finde, das Pferd selbst aber ein exzellentes Exterieur hat, sollte man den Vater nicht gegen das Tier halten, wenn es nichts von ihm zeigt.“
Richter werden trainiert, konsequent und einheitlich zu urteilen. Das fällt einigen leichter als anderen. Aus diesem Grund arbeiten die Richter der KWPN in Ausschüssen von zwei bis drei Personen: „Wir sprechen miteinander und kommen gemeinsam zu einem Urteil. Es ist niemals ein Richter für sich. Wenn beispielsweise ein Dressurrichter eine Kombination im Ring betrachtet, wird er diese immer durch seinen eigenen, persönlichen Filter sehen“, erklärt Cor Loeffen.
Bereits im Jahr 2013 hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) das Projekt „Gesundheitsdatenbank für Pferde“ initiiert. Im Rahmen ihrer Jahrestagung 2014 wurden erste Details bekannt. Danach jedoch wurde es ruhiger um das Projekt und fast schon geriet es in der Öffentlichkeit in Vergessenheit. Grund genug, nachzufragen und einen Blick auf das ambitionierte Projekt und dessen Nutzen für die Pferdezucht und -haltung in Deutschland zu werfen. Im Interview gibt Dr. Klaus Miesner, der Geschäftsführer des Bereiches Zucht bei der FN, Einblick in die Fortschritte der vergangenen Jahre.
Wie entstand die Idee zur Gesundheitsdatenbank? Wie sahen die ersten Entwicklungen aus? Dr. Klaus Miesner:
Die Gesundheit eines Pferdes oder eines Ponys ist in allen Bereichen – sei es in Sport, Zucht oder Freizeitreiterei – die Grundvoraussetzung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Aus diesen Gründen ist die Gesundheit des Pferdes in den Zuchtzielen aller deutschen Zuchtverbände ein fester und besonders wichtiger Bestandteil. Bislang wird allerdings nur indirekt, also über Exterieur- und Leistungsmerkmale, hinsichtlich der Gesundheit selektiert. Im Rahmen von Körungen werden veterinärmedizinische Mindestanforderungen erfasst. Darüber hinaus nutzen einige Zuchtverbände die Ergebnisse der veterinärmedizinischen Untersuchungen von Auktionspferden. Grundlegend aber fehlt es an einer systematischen Erfassung von Informationen über Häufigkeit und Verteilung von Erkrankungen. Aus ihnen wiederum könnten wichtige Rückschlüsse für Zucht und Haltung gezogen werden. Um die Möglichkeiten zur Umsetzung des Zuchtziels Gesundheit zu verbessern, riefen die Zuchtverbände vor circa fünf Jahren unter dem Dach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) das Gemeinschaftsprojekt „Gesundheitsdatenbank Pferd“ ins Leben. 2014 begann auch der Aufbau der Datenbank im Rechenzentrum Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) in Verden. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Häufigkeit des Auftretens verschiedener Erkrankungen zu sammeln, um langfristig eine Verbesserung der Gesundheit aller Pferderassen und in allen Zuchtgebieten zu erreichen. Dieses Projekt soll mit Hilfe einer Datenbasis aus allen Verbänden und der Veterinärpraxis gelingen. Eine systematische Erfassung sowie die Auswertung standardisierter Gesundheitsdaten von Pferden aller Rassen soll die Ableitung gezielter züchterischer Maßnahmen gewährleisten.
Seit 2014 haben Presse und FN wenig berichtet. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?
Für den Aufbau einer aussagekräftigen Datenbasis in der „Gesundheitsdatenbank Pferd“ ist es wichtig, die den jeweiligen Zuchtverbänden vorliegenden Gesundheitsdaten um möglichst viele Daten aus der gesamten tierärztlichen Praxis zu erweitern. Hier sind alle Pferdehalter und deren Tierärzte gefragt. Denn jeder Pferdehalter hat die Möglichkeit, die gesundheitsrelevanten Daten seiner Pferde durch den eigenen Tierarzt anonymisiert zur Verfügung zu stellen und somit aktiv zu Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl beizutragen. Die Teilnahme am Projekt ist selbstverständlich freiwillig, die zugrunde liegende Einverständniserklärung für die Datenweitergabe juristisch abgesichert. Sie räumt dem Pferdebesitzer ein, die Daten später zu löschen. Für uns sind diese Daten der Schlüssel zum Erfolg. Nur mit Deckhengsten und vorselektierten Auktionspferden allein können wir für die Gesundheitsdatenbank keine umfangreiche Basis schaffen. Um aussagekräftige Hinweise für Zucht und Sport zu geben, benötigen wir die Gesundheitsdaten von deutlich mehr Pferden. Das gesamte Projekt steht und fällt mit der Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierkliniken. Es ist enorm wichtig, dass die standardisierte Erfassung und Weiterleitung der erfassten Gesundheitsdaten der Pferde in den Tierkliniken keinen unnötigen Mehraufwand verursacht. Hier sind wir aktuell noch gefragt und arbeiten gemeinsam mit der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) an einer Lösung, die allen entgegenkommt.
Gibt es in dieser Hinsicht schon konkrete Ansätze, die Sie mit uns teilen können?
Noch sind wir in der Ausarbeitung eines eigenen Systems zur Datenerfassung, aber es gibt Pläne für eine gemeinsam nutzbare Datenbank oder Cloud, auf die jeder Tierarzt und jede Klinik Zugriff hat. Wir müssen hier mit einer einheitlichen Lösung arbeiten und dafür sorgen, dass jeder mit dem System umgehen kann. Wir möchten als Verband Vorurteile beheben, Angst nehmen und dafür sorgen, dass der Aufbau der Gesundheitsdatenbank für jeden nachvollziehbar ist. Es soll klar werden, dass hier weder zusätzliche Arbeit noch Schwierigkeiten hinsichtlich des Datenschutzes und ähnlicher Problematik auftreten.
Was bietet die Gesundheitsdatenbank und wem wird sie in Zukunft besonders nützlich sein?
Bislang werden die klinischen und röntgenologischen Untersuchungsbefunde der Körhengste im Rahmen des „Projekts Gesundheitsdatenbank“ erfasst. Angestrebt wird zudem die Berücksichtigung der Gesundheitsdaten möglichst aller Kör- und Auktionspferde sowie die Ausdehnung auf die klinischen und röntgenologischen Untersuchungsbefunde möglichst vieler Ankaufs- und Routineuntersuchungen in den verschiedenen Tierkliniken innerhalb Deutschlands. Aufgrund der notwendigen Standardisierung sollen gerade diese Befunde basierend auf dem Ankaufsuntersuchungs-Protokoll sowie dem Röntgenleitfaden Protokoll der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) erhoben werden, um aktuellen Standards und wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen. Zukünftig sollen züchterisch wissenschaftliche Auswertungen durch die Gemeinschaft der Zuchtverbände in Abstimmung mit Veterinären und Wissenschaftlern Erkenntnisse für Zuchtprogramme liefern. Hierzu ist eine Vielzahl von Daten notwendig. Wir wünschen uns selbstverständlich, dass dadurch noch mehr Wert auf die Zucht von gesunden Pferden gelegt wird und wir beispielsweise genetisch bedingte Erkrankungen besser verstehen und ihnen entgegenwirken können. Letztendlich dient dieses Projekt allen Pferdezüchtern, Pferdesportlern, Pferdehaltern und -besitzern und letztendlich den Pferden selbst.
Wagen wir einen Ausblick: Ab wann kann man die Datenbank in vollem Umfang nutzen?
Die Datenbank ist schon nutzbar und es sind auch schon standardisierte Gesundheitsdaten von den Hengsten der Körungen einiger Zuchtverbände durch deren Vertragskliniken eingepflegt worden. Ein Anfang ist also gemacht! Aktuell wird mit der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) die Rechtsfrage hinsichtlich der Nutzung der Protokolle für Ankaufsuntersuchungen und Röntgenleitfaden geklärt. Darüber hinaus geht es allerdings darum, die Nutzung in den Tierkliniken möglichst einfach zu gestalten. Wenn wir diese letzten Hürden erfolgreich übersprungen haben, werden wir mit einer Kampagne an die Öffentlichkeit gehen, welche klarmachen soll, welche Vorteile das „Projekt Gesundheitsdatenbank“ für jeden Pferdehalter hat. Letztendlich hoffen FN und Zuchtverbände, dass wir unsere Zucht nachhaltig stärken können. Wir glauben, dass wir in ein bis zwei Pferdegenerationen durch unsere heutige Arbeit sagen können, dass die Datenbank ein Erfolg ist. Denn dann werden wir sehen, ob unsere Fohlen gesünder als heute sind. Wir hoffen, für dieses Unterfangen möglichst viele Pferdehalter motivieren zu können, sodass wir eine aussagekräftige Antwort erhalten. [/ihc-hide-content]
Qualität statt Quantität – KWPN setzt auf kleine Richter-Kommission
In der Vergangenheit hatte die KWPN eine sehr große Auswahl an Richtern – bis zu 60 Zuchtrichter für eine Stutenschau – aber die KWPN hat diese Anzahl bewusst reduziert. Cor Loeffen erinnert sich: „Manchmal habe ich miterlebt, dass einige Richter nur zweimal pro Jahr Pferde beurteilten. An einem gewissen Punkt haben wir alles in einer kleineren Gruppe zusammengebracht, die gut miteinander kommunizierte und sicherstellte, dass jeder Richter die gleichen Kriterien beurteilte. Einheit ist sehr wichtig, aber ein Individuum bleibt auch immer ein Individuum. Man kann einen Richter nicht in einen Roboter verwandeln.“
Einfühlungsvermögen für Pferd und Besitzer
Eine der größten Herausforderungen des Handels ist es, mit den Gefühlen der Menschen umzugehen, die ihre Pferde zeigen. Es ist eine Art Kunst, die Schwachstellen des Pferdes so zu vermitteln, dass die Besitzer die Botschaft verstehen, ohne enttäuscht zu sein. Cor Loeffen berichtet: „Wir versuchen Verständnis zu fördern, in der Hoffnung, dass die Leute auch ein Stück von dem sehen, was wir sehen, denn es kommt vor, dass sie schauen, aber nicht wirklich sehen und erkennen.“ Das verlangt dem Richter eine intensive Vorbereitung ab, sowie einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz.
Ein klarer Kopf ist Gold wert
Cor Loeffens stärkster Antrieb ist es, ein Pferd, das er beurteilt hat, im Sport brillieren zu sehen. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Er erklärt: „Das ist warum wir tun, was wir tun. Wegen eines Pferdes beispielsweise, das einige negative Anmerkungen bekommt und das du trotzdem durchgehen hast lassen und es sich dann im Sport beweist.“ Der KWPN-Richter fügt hinzu, dass es eine ganze Kategorie von Pferden gibt, die eine Menge Anmerkungen in der Aufwärm-Arena bekommen, aber wenn sie in den Ring kommen, machen sie nicht den gleichen Fehler, wie andere Tiere, denn sie besitzen eine wesentliche Eigenschaft: Charakter. „Das Spiel zu spielen ist essentiell im hitzigen Wettbewerb. Das ist eine Eigenheit, die wir als Richter beurteilen, aber sie ist sehr schwierig einzuschätzen, wenn das Pferd noch jung ist. Wenn wir Erfolg dabei hätten, nach Charakter auszuwählen, wäre ich heute in einem Helikopter, statt in einem Auto angekommen“, scherzt Cor Loeffen.
Der Spagat zwischen Zuchtkriterien und der sportlichen Leistung
Die KWPN versucht, Pferde mit einem attraktiven Aussehen zu züchten, die angenehm für den Reiter und gesund sind. Die Fähigkeit, im Sport auf hoher Ebene zu agieren, kommt erst an zweiter Stelle. Cor Loeffen hat keine persönlichen Präferenzen oder Favoriten und versucht bewusst, sich davon zu distanzieren. Dennoch nennt er den Hengst Heartbreaker als Beispiel und erzählt: „Heartbreaker hatte nur einen sehr mittelmäßigen Trab und das war damals noch ein wirklich wichtiges Kriterium bei seiner Beurteilung. Danach ging er nach Belgien, wo er sehr erfolgreich im Sport war. Wir haben seine Nachkommen bewertet und später Heartbreaker selbst. Viele Leute waren danach aufgebracht, dass wir einen solchen Hengst anerkennen würden, aber rückwirkend hat er sehr viele seiner Qualitäten weitergegeben und definitiv seine Note in der Zucht hinterlassen.“
Wenn Pferdehalter ihre Dreijährigen zu einer Schau bringen und darauf ein sehr positives Ergebnis bekommen, hoffen die Zuchtrichter darauf, dass die Besitzer mit diesem Pferd züchten. „Aber zugleich könnten diese Leute sich auch dafür entscheiden, von ihrem Pferd im Sportbereich zu profitieren. Moderne Technik ermöglicht es Besitzern und Züchtern, beides zu tun. Eine gute Zuchtstute ist eine Stute, die Fohlen hervorbringt, die besser sind, als sie selbst. Auch junge Hengste können es schwer haben, sich einen Namen zu machen. Züchter bevorzugen zweifelsohne dennoch einen erprobten Sportler, aber junge Hengste verdienen in jedem Fall eine Chance. Ich persönlich bin vollkommen dafür.“ Auf die Frage, warum Stuten heutzutage deutlich mehr in den Fokus rücken, antwortet Cor Loeffen: „Von einem technischen Standpunkt aus sind Hengst und Stute jeweils zu 50 Prozent verantwortlich, aber in den letzten Jahren haben bestimmte Stutenlinien eine strengere Selektion nach Leistungskomponenten erfahren. Diese Komponenten werden dann fest in den Stutenlinien verankert und zeigen sich nun zunehmend.“
Das Zuchtbuch ist für die Züchter da
Das Stutbuch ist für den Züchter, nicht umgekehrt. Zuchtrichter Cor Loeffen steht der Zukunft sehr positiv gegenüber: „Die KWPN arbeitet immer daran, näher an die Züchter zu rücken. Das KWPN-Zentrum beispielsweise ist für die Züchter gedacht und KWPN war zwar schon immer offen, soll aber künftig noch zugänglicher werden. Wir wollen Verständnis für unsere Entscheidungen schaffen. Menschen bilden sich schnell eine Meinung, wenn eine Person beginnt, etwas lautstark zu verkünden. Und wenn diese Person eine gewisse Bekanntheit hat, wird alles, was sie sagt für die absolute Wahrheit gehalten – obwohl sie das nicht unbedingt ist. Das Zuchtbuch ist für die Züchter da und nicht umgekehrt.“
Die Züchter legen den Grundstein für erfolgreichen Reitsport
Cor Loeffen hat die Professionalisierung in der Sportpferdezucht aus nächster Nähe verfolgt und hält fest: „Wir sehen heute eine andere Gruppe von Züchtern. Ursprünglich hatten unsere Züchter in den 1950er Jahren einen landwirtschaftlichen Hintergrund, aber seit den 1970er Jahren bis zum Jahr 2000 haben wir eine Verschiebung hin zu Züchtern mit einem reitsportlichen oder sportlichen Hintergrund beobachtet, die Sportpferde verlangen. Der Nutzer von heute ist der Züchter von morgen“, hält Cor Loeffen fest und erläutert: „Das ist natürliche Auslese mitten im Geschehen. Es ist wichtig, diese reinen Sportpferdezüchter auf unseren Schauen dabei zu haben und dass sie ihre Pferde im Einsatz zeigen, damit wir die Daten sammeln können.“ Cor Loeffen ist der Meinung, dass das schon immer eine der Stärken der KWPN war: Daten für die Online-Datenbank zu sammeln, so dass die Züchter sie nutzen können. Die KWPN hat eine der größten Online-Datenbanken aller Zuchtbücher weltweit. Der Zuchtrichter hält fest: „Mit dem aktuellen Verschwinden der Grenzen ist das Sammeln von Daten essentiell. Reiter werden immer von den Züchtern abhängig sein, denn dort beginnt schließlich alles: bei den Züchtern.“ [/ihc-hide-content]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Ein erstmaliges Ereignis bei der KWPN-Körung in den Niederlanden: Kein Siegerhengst, jedoch sechs Dressur- und fünf Springhengste, die jeweils mit einer Prämie bedacht wurden. Ab diesem Jahr werden erstmals keine Siegerhengste mehr auf der Körung proklamiert, einige besonders herausragende Hengste werden mit einer Prämie ausgestattet.
Insgesamt ging aus der diesjährigen Körung ein Lot von 41 gekörten Spring-Hengsten und 45 gekörten Dressur-Hengsten hervor. Hierbei handelte es sich um den M-Jahrgang.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Prämienhengste – Springen
Mr. Cornet, ein Sohn des Cornet Obolensky x Indoctro
Mindset ES, ein Sohn des Aganix du Seigneur x Kannan
Manden I Sonderbygaard, ein Sohn des Heathrow x Cavalier
Monsieur VDL, ein Sohn des Inaico x Emilion
My Favorite, ein Sohn des Impressive VDL x Quasimodo vd Molendreef
Der Dressur geprägte Morricone VDT, ein Sohn von Glock´s Toto Jr. x Ferro, avancierte auf der anschließenden Auktion zur Preisspitze. Für stattliche 175.000 Euro wechselte der lackschwarze Hengst in den Besitz von Andreas Helgstrand. Der Desperado-Sohn Mooiman wurde für 90.000 Euro versteigert und war somit zweitteuerster Hengst der KWPN-Auktion. Insgesamt lag der Durchschnittspreis der Auktionspferde bei knapp 50.000 Euro.[/vc_column_text][vc_video link=“https://youtu.be/wbP4Dg-8ie4″ align=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Falls ihr noch auf der Suche nach einem passenden Vererber seid, dann durchsucht mittels Detailsuche unsere Hengstdatenbank :
Am Dienstag fand auf der Anlage des Holsteiner Verbandes in Elmshorn die traditionelle Januar-Körung statt.
Fünf Hengste wurden gekört, davon einer für einen im Zuchtversuch anerkannt. „Wir haben ein interessantes Lot mit gutem sportlichen Hintergrund und mit breiter genetischer Vielfalt gesehen“, kommentierte Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen. Drei der gekörten Hengste können Erfolge im Sport aufweisen. Don Calypso, ein Vollbruder des in Westfalen und Oldenburg wirkenden De Kooning und Halbbruder des in Holstein gekörten Alant von Armand xx, ist bis zur Grand Prix-Klasse im Viereck erfolgreich. Quim CL hat unter Janne-Friederike Meyer-Zimmermann im vergangenen Jahr in der Youngster-Tour auf sich aufmerksam gemacht und der stark an seinen Vater Baloubet du Rouet-Sohn erinnernde Baloucan wird im Stall von Dirk Ahlmann auf seine sportliche Karriere vorbereitet.
Folgende Hengste wurden am 07.01.2020 in Elmshorn gekört
Don Calypso DE421000026202 geb.: 21.05.2002 Braun Stamm 223B
von Donnerhall OLD aus der D-Troja H v. Calypso I – Ladalco – Roman – Heidelberg – Loretto
Z.: Eggers Soenke 24643 Struvenhuetten
B.: Dressurstall R. Metzler 25337 Seeth-Ekholt
Quim CL DE421000218612 geb.: 08.05.2012 Dkbraun Stamm 6691
von Quiwi Dream aus der Von Cim von Levisto – Carthago -Calypso II – Maestose xx – Felipe xx
Z.: Lauck Carsten 25421 Pinneberg
B.: Lauck Carsten 25421 Pinneberg
Meyer-Zimmermann Janne-Fr. 25421 Pinneberg-Waldenau
Baloucan DE421000040713 geb.: 04.05.2013 Fuchs Stamm 2027
von Baloubet du Rouet SF aus der Bella Cavalla von Cancara – Sir Shostakovich xx – Landgraf I – Roman – Loewenjaeger
Z.: Hartz Oliver 25572 Vaalerfeld
B.: Rijkens Tjeert 25336 Elmshorn
Cardentos DE421000073517 geb.: 23.05.2017 Rakaschi Stamm 776
von Cardento aus der Conny I von Quo Vados I WFA – Concerto II – Capitol I – Lord – Landmeister
Z.: Witt Pferdezucht GbR 25746 Wellinghusen
B.: Witt Pferdezucht GbR 25746 Wellinghusen
Ein Hengst im Zuchtversuch
Claive Z BEL015Z55864917 geb.: 20.05.2017 Braun
von Calvaro Z aus der Godiva van de Zypte von Canadian River – Lys de Darmen SF – Capitan xx – Cortez xx – Sayajirao xx
Z.: Wallyn Angelique B 8880 Ledegem
B.: Morosoli Domenico CH 6953 Lugaggia
Dieses Wochenende fand die Körung des Zuchtverbandes für deutsche Pferde in Kreuth statt. Insgesamt angemeldet waren 36 Hengste, 17 mit Dressurabstammung und 19 mit Springschwerpunkt. Schlussendlich angetreten sind 12 Dressurnachkommen und 13 Springhoffnungen. Wie in den letzten Jahren wurden hier auf dem weitläufigen und gut ausgestatteten Gelände die Hengste komfortabel aufgestallt. Die Anlage ist bekant für viele monatlich statt findende Turniere im Bereich Springen und Dressur bis zur höchsten Klasse, Meisterschaften im Westernreiten sowie auch die Geländestrecke mit hochklassigen Vielseitigkeitsturnieren (u.a. Reitmeisterin Ingrid Klimke reiste schon häufig nach Kreuth) um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Dieses Wochenende in Kreuth galt dem Dressursport bis S***, der Körung der Dressur-und Springhengste sowie Ponys und Spezialrassen durch den „ZfdP“ als auch der Versteigerung einiger gekörter und nicht – gekörter Hengste im Rahmen der TM-Auktion, welche am Samstagabend zum dritten Mal in Folge erfolgreich bei guter Resonanz abgehalten wurde.
Insgesamt traten 16 Hengste mit Dressurpedigree und 22 Hengste mit Springpedigree vor die Körkommission. 22 Hengste gab es bei den Ponys und Spezialrassen zu begutachten; hierunter waren Shetland Ponys, American Miniature Horses, deutsche Classic Ponys, Welsh A, Haflinger, Connemara, ein deutscher Falbe, deutsche Reitponies, Palominos als auch ein kleines deutsches Reitpferd.
Die Körung des Dressurlots
Die Katalognummer 12, den Hengst Fürst Fabelhaft, sah die Körkommission als Sieger der Dressurhoffnungen. Der Braune stammt von Fürst Jazz-L’Espoir-Pelegrinius ab, wurde von Hartmut Ahmann gezogen und von Verena Brand ausgestellt.
Des Weiteren zeichnete die Körkommission die Katalognummer 10, der Dunkelfuchs Sparta, als Prämienhengst aus. Abstammend von Sir Heinrich-Diamond Hit-Londonderry kommt der Hengst aus der Zucht von Hermann-Josef Steenkamp und wurde von der Reesink Pferde GmbH ausgestellt.
Ebenso erhielt die Katalognummer 1 mit dem Namen Classico Deluxe C eine Auszeichnung. Der Rappschecke stammt von Cadeau Noir-Blickpunkt-Samico ab. Züchter und Aussteller ist Yvonne Cybulla.
Insgesamt erhielten 6 Dressurhengste ein positives Körurteil.
Gekörter Nachwuchs für den Springparcours
Den Siegerhengst im Springen stellt der Züchter und zeitgleiche Aussteller Franz Olbring. Die Katalognummer 55 stammt von Cornet Obolensky-Coronino-Gonfaron ab und überzeugte die Körkommission am meisten.
Aus dem Springlot bekam kein weiterer Hengst ein Auszeichnung als Prämienhengst. Insgesamt erhielten 8 Springnachkommen ein positives Körurteil.
Der beste ZfdP-Hengst war ein ganz Besonderer, denn er stach alleine schon aufgrund seiner Felloptik ins Auge, denn er ist ein Rappschecke und stammt ab vom Cadeau Noir. Cadeau Noir selbst war dieses Wochenende auch in Kreuth am Start und konnte unter Lena Waldmann zwei S-Dressuren mit stolzen Prozenten (immer über 71%) gewinnen. Der Schecke überzeugte mit einem korrekten Exterieur und gutem Fundament sowie überragender Trabarbeit mit sehr gutem Hinterbein und viel Mechanik in den Vordergliedmaßen. Der braune Siegerhengst Dressur „Fürst Fabelhaft“ von Fürst Jazz aus einer L´Espoir-Mutter wurde für 32.000,00€ im Rahmen der TM-Auktion versteigert. Ein toller Hengst der mit allen Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zukunkt ausgestattet ist. Des weiteren wurde ein Hengst von Sir Heinrich gekört und auch versteigert (24.000,00€), auch er überzeugte mit sehr guten Grundgangarten, tollem Exterieur als auch Interieur. Auch die Preisspitze der Auktion war ein gekörter Hengst abstammend vom Benicio aus der Staatsprämie von Dollmann-Weltmeyer (102.000€). Siegerhengst im Springen war der braune Hengst vom Cornet Obolensky aus einer Stute von Coronino.
„To Do“ von Totilas aus einer Top King-Nantano Mutter wurde Siegerhengst und ZfdP Hengst dieser Körung. Prämienhengst wurde eine deutsches Reitpony von Kachunga aus einer Der feine Lord AT-Cocky Man Mutter. Beide Ponys stammen aus dem Hause Mieleszko/Vekens.
Die Veranstaltung erfreut sich immer wieder an einer sehr runden und gelungenen Organisation bei optimalen Rahmenbedingungen für die Pferde.
Weitere Informationen zum ZfdP Wochenende und der Auktion finden Sie unter folgenden Links als auch auf den Seiten des ZfdP unter https://zfdp.de/ und der Seite von Thomas Münch https://www.tm-auktionen.com/.
Alle Ergebnisse der Körung des Zuchtverbandes für deutsche Pferde.
Im Rahmen ihrer Dezembertagung in Warendorf haben sich die Vorsitzenden, Zuchtleiter und Geschäftsführer aller der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) angeschlossenen Zuchtverbände schwerpunktmäßig neben dem Thema Hengstleistungsprüfung auch mit der Zukunft des Körsystems und der Vorbereitung auf die Körung auseinandergesetzt. Es wurde einstimmig beschlossen, diese einer kritischen Überprüfung durch eine Arbeitsgruppe zu unterziehen. Erste Teilergebnisse sollen bereits im Mai 2020 bei den FN-Tagungen vorgestellt werden.
Hintergrund der Überlegungen sind die „Leitlinien Tierschutz zu Umgang und Nutzung von Pferden unter Tierschutzgesichtspunkten“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die sich seit 2017 in der Überarbeitung befinden und nun im kommenden Jahr verabschiedet werden sollen. Auswirkungen auf die Pferdezucht beziehungsweise das Körwesen hat vor allem der Beginn der zielgerichteten Nutzung von Pferden, der in den neuen Leitlinien auf 30 Monate definiert werden soll. „Es waren sich alle einig, dass Veränderungen unausweichlich sein werden. Durch die Umsetzung der Leitlinien ergeben sich Konsequenzen, die wir nicht ignorieren können. Daher ist es wichtig, dass wir als Fachleute selbst ein Konzept erarbeiten, bevor uns womöglich irgendwann von außen erklärt wird, wie das Körgeschehen künftig abzulaufen hat“, sagt Theodor Leuchten, Vorsitzender des FN-Vorstands Zucht.
Überprüfung des Körsystems
Laut Beschluss der Zuchtverbände soll nun eine Arbeitsgruppe aus Zuchtverbandsvertretern, Hengsthaltern und Ausbildern das Kör- und Vorbereitungssystem einer kritischen Überprüfung unterziehen und gemeinsam ein Konzept mit den notwendigen Änderungen und Maßnahmen zur Umsetzung erarbeiten. Die Zuchtverbände sollen der AG dazu ihre eigenen Überlegungen liefern. Eine Vorstellung erster Teilergebnisse soll dann im Mai 2020 im Rahmen der FN-Tagungen in Aachen erfolgen.
Drei stimmungsvolle Körtage in Münster-Handorf sind zu Ende gegangen. 76 Hengste stellten sich der fünfköpfigen Körkommission rund um Zuchtleiter Thomas Münch. Sie vergab 15 positive Körurteile an Springhengste und 35 an Dressurhengste. Von den sieben vorgestellten Sattelkörungskandidaten wurden sechs gekört. Zehn Hengsten wurde der Titel „Prämienhengst“ verliehen. Auf den Endring kamen vier Dressur- und vier Springhengste.
Ergebnisse der Dressurhengste
Der bildschöne westfälische Publikumsliebling von Dream Boy-Sir Donnerhall I aus der Zucht von C. van der Laan, aus den Niederlande wurde zum diesjährigen Siegerhengst Dressur gekürt. Ausgestellt hatte ihn die Besitzergemeinschaft Gießelmann und Van der Laan aus Barver. Nach einem spannenden Bieterduell wurde er in der anschließenden Hengst-Auktion an die Helgstrand Dressage versteigert. Bei sagenhaften 1,9 Millionen Euro fiel der Hammer, den zum letzten Mal Bernd Richter in der Hand hielt, ehe er in den wohlverdienten Ruhestand geht.
Der 1. Reservesieger Dressur, ein Livaldon-Fürstenball-Sohn aus der hannoverschen Zucht stand nicht zum Verkauf. Er wird zukünftig bei René Tebbel in Emsbüren beheimatet sein und wurde auf den Namen „Lifetime“ getauft. Zwei Hengste wurden als 2. Reservesieger Dressur ausgezeichnet. Dies waren ein For Romance I-Vivaldi-Sohn (Z.: Georg u. Leonie Kellerwessel, Köln, A.: BG Kellerwessel u.Sylvia Zimmer GbR, Köln), der mit 300.00 € den zweithöchsten Zuschlagspreis erzielte sowie ein Hengst von Sir Heinrich-Floresco aus der Zucht von Gisela und Jan Dag Wilms-Ruck, Unna und ausgstellt von der Helgstrand Dressage ApS aus Dänemark. Der Hengst stand nicht zum Verkauf.
Körurteile der Springhengste
Bei den Springhengsten wurde ein Sohn des Kannan aus einer Chin Chin-Mutter mit der Siegerschärpe dekoriert. Aussteller des in den Niederlanden gezogenen Hengstes war die Besitzergemeinschaft Mathieu Beckmann und Simon Kohlenbrenner. Das Landgestüt Moritzburg in Sachsen erhielt für 95.000 € den Zuschlag für den sprunggewaltigen Braunen. Der 1. Reservesieger der Springer, ein Cornet Obolensky-Gaillard de la Pomme-Sohn aus der Zucht des FC Bayern-Stars Thomas Müller, wurde für 87.000 € an das Gestüt Vorwerk in Cappeln versteigert.
Auch bei den Springhengsten gab es zwei 2. Reservesieger. Ein Sohn des For Pleasure aus der hoch erfolgreichen Comme il faut NRW-Tochter, Chao Lee, wurde für 240.000 € den Ludger Beerbaum Stables aus Riesenbeck zugeschlagen. Er war damit auch teuerster Springhengst des Lots. Der weitere Reservesieger kam aus der niederländischen Zucht und wurde von Mathieu Beckmann aus Wettringen ausgestellt. Der Durango VDL-Cantos-Sohn stand nicht zum Verkauf.
Bei den nicht gekörten Hengsten war mit 47.000 € ein Oldenburger Bon Coeur-Depardieu-Sohn das Spitzenpferd.
Der Gesamtumsatz der Auktion belief sich auf 4.882.500 €. Im Durchschnitt kosteten die 37 gekörten Hengste 123.486 Euro. Für die 14 Hengste ohne positive Körurteile wurden im Durchschnitt 22.394 Euro ausgegeben.