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  • Reitplatzböden: Kann es einen für alle geben?

    Reitplatzböden: Kann es einen für alle geben?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Spätestens wenn Vertreter verschiedener Reitweisen aufeinandertreffen, beginnt die Diskussion um den perfekten Boden. Aber kann ein Boden alle glücklich machen? Welche Lösungen und Kompromisse sich anbieten, haben wir für Sie zusammengestellt.

    Unterschiedliche Reitweisen und Reitsportdisziplinen stellen unterschiedliche Anforderungen an den Untergrund. Jede Reitweise verlangt vom Boden mehr oder weniger Festigkeit beim Auffußen, Dämpfung, Elastizität, Griffigkeit und Scherfestigkeit. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede? Im Material, im Aufbau? Es ist wohl ein bisschen von allem. Hauptbestandteil eines Reitbodens ist klassischerweise Sand. Somit haben Qualität und Auswahl des passenden Sands auch den größten Einfluss auf die späteren Reiteigenschaften.

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    In der Regel werden für Reitböden Quarzsande verwendet, da diese durch Wasser kompakt und nicht etwa matschig werden. Wasser ist also neben dem passenden Sand der zweitwichtigste Faktor, wenn es um die Reiteigenschaften eines Bodens geht. Ein reiner Springboden wird beispielsweise in der Regel so stark gewässert, dass er das Wasser gerade noch aufnehmen kann. Dadurch liegt der Boden sehr kompakt und bietet eine extrem hohe Scherfestigkeit, also viel Grip in schnellen Wendungen. Das sorgt übrigens auch für das charakteristische Geräusch beim Galoppieren. Die Zuschlagstoffe, über die immer wieder viel diskutiert wird, haben den kleinsten Einfluss: Sie können die Reiteigenschaften eines Bodens zwar verstärken, aber nicht komplett verändern.

    Spezialböden

    Fachleute sind sich einig: Reitplatzböden gezielt auf eine Disziplin auszurichten, ist heutzutage kein Problem. Die größere Herausforderung ergibt sich, wenn Extreme wie Springreiten und Westernreiten mit Sliding Stops auf einer Reitanlage, sprich auf einem Boden, aufeinandertreffen. Einen Boden, der scherfest ist und gleichzeitig ein Rutschen zulässt, gibt es nicht. Die Feinabstimmung für unterschiedliche Reitweisen erfolgen bei den meisten Bödenherstellern über den Entzug oder Zugabe von Wasser. Ein zweiter Aspekt ist die Verwendung spezieller Sandmischungen. Eine Justierung kann schließlich noch über Zuschlagstoffe – beispielsweise Vlieshäcksel oder Holzhäcksel – erfolgen.

    Anforderungen

    Betrachtet man die Wünsche der Reiter einzelner Disziplinen näher, liegen die Unterschiede vor allem in der Tretschicht: Dressurreiter bevorzugen einen elastischen, lockeren Boden, der dennoch Trittsicherheit bietet. Springreiter trainieren gerne auf griffigen, festen Böden. Insbesondere Reitschulen brauchen ein bisschen von allem und einen guten Kompromiss, der es zulässt, eine Dressurstunde auf eine Springstunde folgen zu lassen. Kein Pferd darf ausrutschen, aber der Boden sollte dennoch weich genug sein, dass das Verletzungsrisiko für Reitschüler bei einem Sturz vertretbar bleibt. Ein solcher Boden beziehungsweise eine solche Bodeneinstellung ist für die meisten Pferde auch ein guter Kompromiss für die Alltagsarbeit.

    Aufbau

    Der grundsätzliche Aufbau des Reitbodens ist meist von der darauf gerittenen Disziplin unabhängig. Entscheidend sind nach Angaben von Herstellern hier Vorliebe, Pflege und der preisliche Rahmen. In der Praxis kommen heutzutage häufig sogenannte Drei-Schicht-Systeme zum Einsatz. Sie bestehen aus einer Tragschicht, einer Trennschicht und einer Tretschicht. Alternativ sind auch noch Zwei-Schicht-Plätze zu finden. Diese eignen sich nur, wenn die örtlichen Gegebenheiten stimmen. Dazu gehört die Sickerfähigkeit des Untergrunds. Alle oberflächlich entwässernden Plätze lassen Regenwasser über ein Gefälle abfließen. Früher wurde das Gefälle sehr häufig wie eine Dachlinie über die Mitte des Platzes angelegt. Das Wasser sollte dann zu beiden langen Seiten hin abfließen, weil es so den kürzesten Weg hat. Das ist theoretisch richtig, allerdings war in der Praxis das Gefälle oft schon nach wenigen Monaten verschwunden, weil es bei der Reitplatzpflege einfach weggeschleppt wurde. Heute läuft das Gefälle bei den meisten Plätzen entlang des natürlichen Gefälles der Umgebung in eine Richtung. Das macht die Reitplatzpflege deutlich einfacher und bei starkem Regen hat das Wasser nur eine Fließrichtung. Eine Alternative dazu sind vertikal entwässernde Plätze, bei denen das Wasser nach unten abfließt. Dafür werden meist Matten oder Platten verbaut und ein optional angelegtes Gefälle ermöglicht eine zusätzliche Oberflächenentwässerung. Als Drittes gibt es die Anstausysteme, auch Ebbe-Flut-Systeme genannt. Hier werden Be- und Entwässerung in der Regel vollautomatisch gesteuert.

    Wasser halten und abfließen lassen

    Vertikal entwässernde Reitplätze werden in der Regel mit einer Trennschicht aus Kunststoffrastern oder -matten gebaut. Auch diese tragen ganz erheblich zur Qualität des Reitbodens bei. Hier gilt es vor allem, einen guten Kompromiss beim Wassermanagement zu finden. Zum einen müssen die Raster möglichst viel Wasser nach unten durchlassen, damit sich auch bei starkem Regen keine Pfützen bilden. Zum anderen sollte noch genügend Wasser im Boden verbleiben, sodass nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird. Etwas knifflig macht diese Aufgabe, dass nicht jede Matte und jedes Raster gleich gut auf jedem Untergrund funktioniert. Bei einem vertikal entwässernden Reitplatz spielt auch die Sickerfähigkeit des darunterliegenden Bodens eine große Rolle. Hier bleibt Pferdebetrieben vor einer Kaufentscheidung nichts anderes übrig, als sich möglichst viele Referenzbetriebe anzuschauen und dabei immer wieder die natürlichen Bodenbeschaffenheiten mit den eigenen zu vergleichen. Bei Anstausystemen spielt der natürliche Untergrund so gut wie keine Rolle, da diese Reitplätze in einer Folie liegen und damit komplett vom natürlichen Sickerverhalten des umgebenden Bodens entkoppelt sind.

    Als Zwischenfazit lässt sich festhalten: Ein Schichtsystem punktet durch geringes Budget und tollem Ergebnis – fordert allerdings einen gewissen Pflegeaufwand. Anstau-Systeme sind pflegeleichter, da sich Betriebe hier das bewässern sparen können und die Reiteigenschaften sind sehr konstant. Sie sind jedoch auch teurer.

    Zuschlagstoffe

    Art und Menge der Zuschlagstoffe sind mitverantwortlich für die Beschaffenheit der Tretschicht und damit für die Abstimmung des Bodens auf eine spezielle Disziplin Diskussionsbedarf gibt es je nach Vorgaben der einzelnen Regionen und Bundesländer hinsichtlich nicht natürlich abbaubarer Stoffe. Allerdings werden heutzutage immer mehr natürliche und damit abbaubare Materialien entwickelt und eingesetzt. Als Material altbekannt sind Hackschnitzel. Sie werden in der Halle relativ häufig eingesetzt, hin und wieder auch auf Außenplätzen, vor allem dann, wenn das Budget eine Rolle spielt. Hackschnitzel sind durchaus in der Lage, die Reiteigenschaften eines Bodens zu verbessern, allerdings verrotten sie gerade im Außenbereich relativ schnell und verunreinigen dann den Sand. Das wäre nicht so schlimm, wenn organisches Abbaumaterial im Sand nicht gleichbedeutend mit Matsch wäre. Verrottete Hackschnitzel sorgen dafür, dass das Wasser schlechter abfließt, und der Boden wird rutschig, wenn er nass ist. Für die Hackschnitzel spricht hingegen, dass sie unkompliziert in der Entsorgung sind, relativ wenig kosten und Wasser speichern, das sie wieder an den Sand abgeben können.

    Deutlich länger haltbar sind Vlieshäcksel und Vliesfasern – sie haben den Hackschnitzeln inzwischen den Rang abgelaufen. Um bezüglich Entsorgung keine Probleme zu bekommen, raten Experten, auf ein Umweltzertifikat oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu achten. Denn es gilt bereits im Vorfeld abzuklären, ob und gegebenenfalls wie die Zuschlagstoffe später entsorgt werden müssen. Abgesehen von einigen Western- und Tölt-Disziplinen laut Experten die Mehrzahl modernen Turnierreitböden inzwischen aus Sand-Vlies-Gemischen, wobei die Qualität und Produktreinheit von entscheidender Bedeutung sei.

    Mehrere Hersteller setzen inzwischen auf Produkte aus natürlichen Wollfasern. Darunter ist Baumwolle oder Schafwolle. Für die natürlichen Wollfasern spricht die unkomplizierte Entsorgung und eine relativ lange Haltbarkeit, allerdings ist diese doch kürzer als bei Vlieshäcksel und Vliesfasern. Zudem verändern sie beim Verrotten die Qualität des Sands. Je nach Nutzung des Reitbodens müssen jedoch nicht unbedingt Zuschlagstoffe zum Einsatz kommen.

    Wasser marsch

    Eines vorweg: Über die Pflege des Bodens lassen sich Bodenbeschaffenheiten wie Festigkeit, Durchmischung und gleichmäßige Schichthöhe der Tretschicht wesentlich beeinflussen. Die optimale Pflege eines Reitbodens fängt aber nicht mit dem Reitbahnplaner, sondern mit der richtigen Dosis Wasser an. Aber nicht nur für die direkt spürbaren Reiteigenschaften ist der richtige Wasserstand wichtig. Dass ein Reitboden durch Austrocknen tatsächlich kaputtgehen kann, ist vielleicht den wenigsten Pferdebetrieben bewusst. Das Wasser sorgt dafür, dass die Tretschicht fest genug ist, um sich nicht mit dem Unterbau zu vermischen. Denn wenn Tretschicht und Unterbau einmal vermischt sind, muss der gesamte Boden mühsam abgetragen und wieder ausgesiebt werden. Auch der Sand selbst mag Trockenheit nicht, denn das Sandkorn kann durch Trockenheit porös werden. Man möchte in puncto Wasser viel Wasser im Boden erhalten, andererseits aber auch nicht zu viel haben.  Um das möglich zu machen, braucht es ein ausgewogenes Zusammenspiel von richtigem Sand, passendem Unterbau und dem optimalen Beregnungssystem. Zusätzlich muss ein optimales Quergefälle geschaffen werden, um den reibungslosen Wasserabfluss zu gewährleisten.

    Mehr Informationen zum Thema Reitboden bieten die kostenfreien Pferdebetrieb eBooks. 

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

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  • Körung und Hengstmarkt: Beeindruckender Auftritt des Dressur-Jahrgangs 2018

    Körung und Hengstmarkt: Beeindruckender Auftritt des Dressur-Jahrgangs 2018

    Mit der Versteigerung der Dressurhengste endeten Hengstkörung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem absoluten Höhepunkt. Nachdem vor zwei Tagen bereits 17 Hengste mit modernen Springgenen gekört wurden, waren es nun 25 Zweieinhalbjährige mit exquisiten Dressurabstammungen, die das positive Körurteil erhielten. Acht von ihnen erhielten eine Prämie. Der Spitzenpreis lag bei 490.000 Euro, im Durchschnittlich waren es 126.409 Euro für einen gekörten Dressurhengst.

    Auktionspreise

    Schon auf der Dreiecksbahn überzeugte ein Dunkelfuchs v. Sezuan/Sir Donnerhall (Z.: Gestüt Neff, Frankenberg, Ausst.: Pascal Kandziora, Spelle) aus bestem Mutterstamm. Das beeindruckende Kraftpaket weckte große Begehrlichkeiten. Nach dem spannenden Bieterduell erfolgte der Zuschlag bei  490.000 Euro an einen Hengsthalter aus Schleswig-Holstein. Für seinen Aussteller Pascal Kandziora ist die Niedersachsenhalle ein glückliches Pflaster, im vergangenen Jahr hatte er bereits die Preisspitze auf die Hengstkörung vorbereitet. Nummer zwei in der Preisskala wurde ein Bon Coeur/Fürst Nymphenburg-Sohn (Z.: Bernhard Dodenhof, Bülstedt, Ausst.: Nicole Schachtmann, Nürtingen), der für 380.000 Euro den Weg zu Helgstrand Dressage antreten wird. Drei weitere Hengste werden ihn begleiten. „Die Messlatte für die Prämien war sehr hoch angelegt“, sagte Hannes Baumgart. Der Dressurreiter und renommierte Ausbilder und Aufzüchter verstärkte zum ersten Mal die Körkommission.

    Teuerster Hengst ohne Prämie war ein Farrell/Livaldon-Sohn (Z.: Wienke Winkelmann, Wurster Nordseeküste, Ausst.: Dr. Kerstin Klieber, Meinersen). Der Strahlemann aus dem Stamm der Stange wird für 110.000 Euro eine Box auf der Station von Gerd Sosath, Lemwerder, beziehen. Das Landgestüt Celle erwarb drei Zweieinhalbjährige: einen Braunen v. Diamond Hit/Lauries Crusador xx (Z.: Stefanie Meyer, Allwörden, Ausst.: Jochen Meyer, Allwörden), einen Braunen v. Foundation/Competent (Z. u. Ausst.: Dr. Michael Lühs, Wagenfeld) sowie einen Zoom/Fürst Nymphenburg-Sohn (Z.: Ludwig Fuchs, Meinerzhagen, Ausst.: Anneli Brunckhorst, Hollenstedt). Den Weg in das Landgestüt Warendorf tritt ein Quando Unico/San Amour-Sohn (Z. u. Ausst.: Heinrich Gießelmann, Barver) an.

    Ein abwechslungsreiches Schauprogramm eröffnete den Auktionsreigen der Dressurhengste. Bereits im April hatte der Privatbeschäler Foundation den Grande-Preis erhalten. Nun wurde der Braune vom Gestüt Schafhof und der Station Paul Schockemöhle in feierlichem Rahmen geehrt. Außerdem wurde die Stute des Jahres, St.Pr.St. Daylight gefeiert.

    Körungen

    Insgesamt schließen Körung und Hengstmarkt des Hannoveraner Verbandes mit einem sehr guten Ergebnis ab. Von den 30 vorgestellten Springhengsten wurden 17 gekört, sechs von ihnen wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Es wurden 43 Dressurhengste präsentiert, bei denen das Urteil 25 mal „gekört“ lautete. Acht Prämien wurden vergeben, sechs Prämienhengste kamen zum Hengstmarkt. Der Durchschnittspreis des gesamten Hengstmarktes belief sich auf 89.635 Euro. Die nicht gekörten Hengste erzielten einen Durchschnittspreis von 24.600 Euro. Dabei wurde das Auktionsergebnis ohne „Ausreißer“ nach oben erzielt. 38 Hengste kamen zum Hengstmarkt, von denen genau die Hälfte (19) Preise von 50.000 Euro und mehr erzielten.

    Weitere Informationen und vollständige Ergebnisse finden Sie hier: www.hannoveraner.com

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    Der im Viereck bis zu Nationenpreisen erfolgreiche Glanzrappe De Niro war 2008 erst der dritte Privatbeschäler, der Hannovers höchste Auszeichnung als Hengst des Jahres in Empfang nehmen durfte. Und nun führt er sogar die Weltrangliste der besten Dressurvererber an.

    Sein Namensvetter gilt als einer der besten Schauspieler der Gegenwart: Robert De Niro, berühmt für seine Besessenheit, seinen Perfektionismus und seine Disziplin, mit der er sich in seine Rollen hineinarbeitet und für die er schon mit zwei Oscars belohnt wurde. Im übertragenen Sinne trifft das auf den Hengst De Niro ebenfalls zu, dem die Rolle des vierbeinigen Spitzenvererbers und Dressurcracks auf den Leib geschrieben scheint. „De Niro ist ein überaus intelligentes Pferd, das sich eigentlich nie von etwas aus dem Konzept bringen lässt. Er hat immer alles gleich auf Anhieb gelernt. Tempiwechsel, Pirouetten, Piaffe und Passage – das komplette Grand Prix-Programm beherrschte er innerhalb kürzester Zeit“, charakterisiert Reitmeister Dolf-Dietram Keller seinen ehemaligen Schützling. „Aufgrund seines stets freundlichen, ausgeglichenen und leistungsbereiten Charakters machte das Training mit ihm jeden Tag Spaß.“

    De Niro – Karriere nach Maß

    Einer von sechs Olympiateilnehmern
    in London: Dablino unter Anabel
    Balkenhol.

    Stationen einer Karriere nach Maß: Als Dressurindexsieger und Gesamtreservesieger schloss De Niro 1996 seine HLP in Adelheidsdorf ab, siegte serienweise in Dressurpferdeprüfungen inklusive zweifacher Qualifikation für die Dressurpferde-Bundeschampionate und eilte siebenjährig in S-Dressuren bis hin zur Grand Prix-Klasse von Erfolg zu Erfolg. „Dass wir von den Dressurpferdeprüfungen fast nahtlos in die Grand Prix-Klasse aufgestiegen sind und die Kleine Tour sozusagen übersprungen haben, lag daran, dass wir uns nicht für den Burg-Pokal qualifizieren konnten, als De Niro sieben Jahre alt war.“ Und da das Pferd das Pi-PaProgramm schon sehr gut beherrscht habe, sei man dann eben gleich in der Königsklasse durchgestartet, fährt Keller mit einem Lächeln auf den Lippen fort. Mit seinem Ausbilder Keller gewann De Niro 2001 das Championat der Deutschen Berufsreiter in Verden – und verwies damals Wansuela Suerte mit Hubertus Schmidt und Nector unter Ingrid Klimke auf die Plätze. 2002 stand das Paar im siegreichen Deutschen Nationenpreisteam in Hickstead, gewann in Saumur und holte sich 2003 den Sieg im Hamburger Dressurderby, wobei De Niro gleichwohl die Pferdewertung dieser im Finale mit Pferdewechsel ausgetragenen Traditionsprüfung für sich entschied. Der zweite Titel bei den Deutschen Berufsreitern machte den sportlichen Triumph in diesem Jahr komplett. 2006 bis 2007 saß Theresa Wahler im Sattel des Rappen und verdiente sich in der Piaff-Förderpreis-Serie ihre Grand Prix-Reiter-Sporen.

    Jahrhundertvater Donnerhall

    De Niros Vater: Jahrhunderthengst
    Donnerhall.

    De Niros Vater Donnerhall hat sich den Titel eines Jahrhunderthengstes wahrlich verdient. Der Oldenburger wurde 1981 auf dem Zuchthof von Otto Gärtner im Schleswig-Holsteinischen Travenhorst geboren und von Otto Schulte-Frohlinde für dessen Gestüt Grönwohldhof vor den Toren Hamburgs erworben. Karin und Herbert Rehbein formten aus dem Dunkelfuchs einen 65-fachen Grand Prix-Sieger und zweifachen WM-Teamgoldgewinner. Noch Jahre nach seinem Tod dominiert Donnerhall das Zuchtgeschehen mit 120 gekörten Söhnen, weit über 200 staatsprämierten Töchtern und allein in Deutschland 1.328 registrierten Sportnachkommen, die zusammen über 2,5 Millionen Euro gewannen. Letzter Coup? Alle Pferde der Deutschen Olympia-Dressurdelegation 2012 in London führen ihn auf der Vaterseite: Damon Hill NRW mit Helen Langehaneberg als Sohn sowie Diva Royal (v. Don Frederico) unter Dorothee Schneider, Desperados und Dablino (jeweils v. De Niro) jeweils als Enkel.

     

     

    De Niro – Rittigkeitsvererber

    Die Leistungsbereitschaft ist bei De Niro aber sicherlich nicht allein ein väterliches Erbe. Auch der Muttervater Akzent II genoss den Ruf eines Rittigkeitsvererbers. Die Mutter Alicante aus der Zucht des Amselhofbesitzers Joachim Kemmer wurde von Wolfhart von Samson in den Sport gebracht. „Alicante war ein Stutentraum: wunderschön und einfach phänomenal leicht zu reiten. Stets begriff sie alles direkt beim ersten Mal. Sie war ein Familienpferd und mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke, dass wir sie nach 21 gemeinsamen Jahren im Alter von 28 einschläfern lassen mussten“, erinnert sich Annette Overrath. Die Tochter der De Niro-Züchterin Brigitte Pahl ritt die Stute erfolgreich bis M-Dressuren. „Eigentlich war Alicante als Reitpferd und nicht als Zuchtstute angeschafft worden. Dennoch haben wir sie viermal decken lassen, sozusagen für den Eigenbedarf, dreimal davon von Donnerhall. Ihn hatten wir damals noch als Nachwuchspferd auf einem Turnier gesehen und waren begeistert.“ Gleich das erste Alicante-Fohlen war etwas Besonderes und wurde zweieinhalbjährig unter dem Namen Dimension gekört. Noch eine Steigerung war Alicantes drittes Hengstfohlen, welches am 9. Mai 1993 das Licht der Welt erblickte. „De Niro war von Anfang an ein Hingucker. Als wir ihn bei der Fohlenschau ausluden, war er gleich von einer ganzen Traube Interessenten umringt, die ihn sofort kaufen wollten. Auf die Richter, zu denen seinerzeit u. a. Werner Schockemöhle gehörte, trabte er dann mit Riesentritten zu, blieb ganz kurz vor ihnen stehen und schnaubte einmal kräftig durch. Nach dem Motto: Jetzt komme ich! An Selbstbewusstsein hat es ihm nie gemangelt. Da passte das geflügelte Wort: Er kam, sah und siegte.“ De Niros Pedigree geht über Donnerhall-Akzent II-Wiesenbaum xx dann weiter mit Ferdinand, seines Zeichens Linienbegründer in der Hannoveraner Zucht, der sich u. a. mit Alwin Schockemöhles Spring-Mannschaft S-Olympiasieger Ferdl und Dr. Reiner Klimkes Dressurweltmeister und Team-Olympiasieger Mehmed ein Denkmal setzte. Aus dem Mutterstamm gingen weiterhin mehrere gekörte Hengste hervor, darunter Wapiti, Wogenbrecher und Laurion/ Markus Merschformann bzw. Sören Pedersen (DK), und die mit Franke Sloothaak überaus erfolgreiche Landdame FRH sowie Martin Schaudts Loriot und Gerd Wiltfangs Ferrara.

    Wünschenswertes Edelblut

    Muttervater Akzent II, ein Sohn der
    hannoverschen Vererberlegende
    Absatz.

    „Wir haben seinerzeit allen Angeboten widerstanden und De Niro mit der Hilfe von Jens Kühl selbst auf die Körung vorbereitet.“ Dass der Hengst dann eine Weltkarriere machen würde, damit hatte Annette Overrath allerdings nicht gerechnet. „Dazu gehörte natürlich auch, dass er bei seinem Verkauf in Verden in die richtigen Hände kam.“ Die Studienfreunde Tönne Böckmann und Burkhard Wahler legten 155.000 Mark für den Rappen an. Man sei damals auf der Suche nach einem Donnerhall-Sohn gewesen, „schließlich gab es kaum welche im Hannoveraner Zuchtgebiet – und zwar weder bei den Privaten noch im Landgestüt“, erinnert sich Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen an die Körung im Jahr 1995. Und wann ist man auf De Niro aufmerksam geworden? „Eigentlich schon in dem Moment, in dem der Körkatalog erschien. Der Hengst verfügte genau über die Edelblutanteile, die wir uns gewünscht hatten. Die vielfach erprobten Anpaarungen von Donnerhall mal Pik Bube I waren uns meist einfach zu schwer.“ Und als dann De Niro in Verden die Bühne betrat, sei schnell klar gewesen: der oder keiner! „Er trabte mit diesem sehr guten Hinterbein herein, dass es ihm später so leicht machte in den versammelten Lektionen, und er verfügte über diese wunderbar langen Linien“, gerät Wahler noch heute beim Gedanken daran regelrecht ins Schwärmen. Aber der Hengst sei damals noch recht jugendlich gewesen. „Letztlich war aber genau das wahrscheinlich unser Glück, denn wir hatten befürchtet, dass er ins Celler Lot aufgenommen wird.“ Doch Landstallmeister Dr. Burchard Bade verzichtete auf eine Fesselung des Hengstes für das Niedersächsische Landgestüt in Celle und damit war der Weg frei für das Hengsthalter-Gespann Böckmann-Wahler.

    Volle Decklisten

    Zwar kann sich Burkard Wahler nicht mehr daran erinnern, wessen Idee es war, den Hengst nach dem eingangs beschriebenen US-amerikanischen Schauspieler zu benennen, aber er weiß noch ganz genau, dass De Niro von Anfang an volle Decklisten hatte. „Uns kam natürlich zugute, dass De Niro zwar in Hannover die für Junghengste vorgeschrieben Stutenzahl von 30 nicht überschreiten durfte, er in Oldenburg aber ohne Begrenzung decken durfte.“ De Niros erster Fohlenjahrgang sorgte gleich für Entzücken – bei Züchtern und Zuchtrichtern. Dafür gab es 1997 in Oldenburg die I a-Hauptprämie. Ein Jahr später offenbarte sich die Begehrlichkeit der De Niro-Youngster in messbarer Deutlichkeit: Mehr als zehn seiner Fohlen wurden für durchschnittlich 25.000 Mark versteigert. Jeder wollte gerne so einen kleinen bewegungsgenialen Strahlemann Marke De Niro haben – koste es zum Teil, was es wolle. 1999 gingen die Youngster in Vechta und Medingen für sensationelle 130.000, 81.000 und 62.000 Mark über den Tresen. Und 2000 dann der Gipfel: mit 140.000 Mark-Zuschlagspreis setzte De Niro neue Maßstäbe auf dem Fohlenmarkt. Bei den ersten Reitpferdeverkäufen klingelte es erneut mächtig in den Züchterkassen. 200.000 Mark kostete Daily Hero 2001 in Vechta, 450.000 Mark Da Vinci in Medingen.

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    „Was er einmal begriffen hat, das kann er!“

    Beide, Daily Hero und Da Vinci, sind längst in der Klasse S erfolgreich, genau wie bald 200 weitere De Niro-Sprösslinge. Unter ihnen Anabel Balkenhols Mediencup-Sieger, Otto-Lörke-Preisträger, WM-Teamdritter und Olympiateilnehmer Dablino FRH. Sechsjährig entdeckte ihn Anabels Vater, der Mannschafts-Olympiasieger Klaus Balkenhol, als er bei der WM der jungen Dressurpferde in Verden Rang fünf belegte. Im Sattel des Fuchses aus der Zucht von Weert-Arnold Sweers, der auch den Vollbruder D-Online zog, saß Holga Finken. „Dablino lernt enorm schnell. Was er einmal begriffen hat, das kann er dann auch“, lobt Anabel Balkenhol ihr Spitzenpferd. Einzig sein Hasenherz macht seiner Reiterin zu schaffen – und das bei einem Stockmaß von locker 1,75 Meter. Doch mit vielen vertrauensbildenden Maßnahmen hat es das Paar in die internationale Spitze des Vierecksports geschafft . Letzte Kostprobe war der Special von Hagen, bei dem der Notentrend, nach herausragenden Piaffen, Passagen und Serienwechseln, gen 80 Prozent ging – hätten nicht bei den Pirouetten ein paar Flöhe gehustet, die den Hannoveraner Wallach just aus dem Konzept brachten… Zu De Niros Referenzen gehört weiterhin Fabienne Lütkemeiers vierfacher Jugend-EM-Goldgewinner, Burg-Pokal-Zweiter und Olympia-Reservist D’Agostino. Klaus Lahmann in Bad Eilsen zog den eleganten Fuchs, der von Martin Waldvogel in den Sport gebracht wurde, aus seiner Shogun xx-Tochter Serenade. Zwar erhielt D’Agostino 2007 für Baden-Württemberg die Zuchtzulassung, doch entschied sich seine neue Besitzerfamilie Lütkemeier, ihn zu kastrieren. Dieses Schicksal teilt D’Agostino mit dem Dressurpferde-Weltmeister Deveraux OLD, der mit Sanneke Rothenberger in der Jungen Reiter-Tour EM-Gold sowie den FEI World-Cup in Frankfurt gewann und nun im Piaff-Förderpreis für Furore sorgt. „Devil“, wie Sanneke Rothenberger ihren Oldenburger Rappen aus der Zucht von Auguste Berding, Dinklage, nennt, sei ein richtiger Charmeur. Stets freue er sich auf das Reiten und „deswegen macht er auf sich aufmerksam, wenn er nicht früh genug dran kommt.“

    Sechs Olympiakandidaten in London

    Hannoveraner Hengstmarktspitze
    Hotline mit Allan Grøn (DK).

    In die Kategorie Olympiakandidaten gehören neben Dablino und D’Agostino auch Delgado unter Beatriz Ferrer Salat (ESP), Donnerfee mit Claudia Fassaert (BEL) und, als Reservepferd für Kanada. Devon L mit Diane Creech. FBW De Vito belegte 2012 mit der Dänin Lone Jörgensen im Weltcup-Finale von s´Hertogenbosch Rang zehn. Im internationalen Grand Prix-Zirkus mischen oder mischten Don’t Forget/Henri Ruoste (FIN), D’Accord/Dennis Callin (USA) bzw. Jan Herrmann, Daintree und Dick Tracy OLD/Alexandra Bimschas, Rhapsodie Queen/Hayley Beresford (AUS), Dio Mio/Christilot Boylen (CAN), Dixieland/Andrea Timpe, Finally/Mette Rosencrantz (USA), Dance with Wolves/Carl Hester (GBR), Daquino/Dr. Peter Brenske, Darjeeling/Stephan Köberle sowie Dumas/Michaela Jordan mit – und nicht zu vergessen der Deutsche Meister der Berufsreiter 2011, De Value unter Hartwig Burfeind, und der Bundeschampion und frischgebackene Deutsche Vizemeister der Berufsreiter 2012, Daily Pleasure unter Holga Finken. „De Niro ist ein extrem schlaues Pferd, das sehr leicht gelernt hat. Hinzu kommen sein exzellentes Hinterbein und sein starker, gesunder Rücken. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Er bringt also allein schon vom Körper her alle Voraussetzungen für höchste Versammlung mit. Wenn andere nicht mehr wollten, dann ging es bei ihm erst richtig los – und genau dieses Wollen und Können gibt er seinen Nachkommen weiter“, erklärt Burkhard Wahler das Vererbungsgeheimnis des De Niro, welches sich längst selbst Zuchtbücher wie die sonst so abgeschotteten Holsteiner und KWPNler zunutze machen wollen. Und er fügt hinzu, dass die Begehrlichkeit des De Niro viel mit seinem sportlichen Coming Out zu tun hat: „Wir züchten heute für den Sport und wo kann man deutlicher sehen, ob ein Pferd die Anlagen zum Grand Prix mitbringt als im Grand Prix selbst?“ Von daher sei es für ihn völlig verständlich, dass Züchter, die ihre Idee vom Leistungspferd realisieren möchten, bevorzugt auf Hengste mit Sporterfolgen zurückgreifen würden: „Eine Philosophie übrigens, der wir uns auf dem Klosterhof Medingen stets verpflichtet gefühlt haben.“

    Mit 330.000 Euro Hengstmarktspitze

    Die Zahl der gekörten Söhne des De Niro liegt laut Jahrbuch Zucht bei über 60. Dazu gehört auch Depardieu. Der Rappe war 2000 Oldenburger Kör-Reservesieger und wurde dann in Dänemark zum Siegerhengst proklamiert. Anschließend bezog der dreifache Oldenburger Dressurpferde-Landeschampion, Burg-Pokal-Qualifikant und zweifache Hannoveraner Landeschampion seine Box bei Emma Hindle (GBR) auf Brookhouse Stud. Vier gekörte Söhne stehen für Depardieu zu Buche, wie der Hannoveraner Champion und Dressurpferde-WM-Platzierte Deveraux. Der dunkelbraune Wallach Diamonds Forever von Depardieu ist neuer Star im Stall von Anabel Balkenhol. Und dann ist da noch der Hannoveraner Kör- und HLP-Sieger Dancier. 330.000 Euro legte 2004 der damalige Landstallmeister Dr. Burchard Bade hin, um den schmucken Rappen mit Strichblesse, durchgehender Schnippe und drei weißen Füßen für Celle zu sichern. Kaum günstiger war 2001 der zweite Reservesieger Desert Moon, der mit 530.000 Mark über den Hengstmarkt verkauft wurde. 300.000 Euro kostete der HLP-Sieger Duke of Oldenburg 2009 in Medingen, den Hergen und Roland Schweers gezogen haben. Dancier, selbst über die Bundeschampionate bis Inter I erfolgreich, stellte mehr als 20 gekörte Söhne. Viele von ihnen gingen auf dem Prämienring der Jahrgangsbesten, wurden teuer gehandelt, wie zuletzt der Prämienhengst Danciano, der für 320.000 Euro in den Stall Schockemöhle wechselte, und setzten sich an die Spitze, wie der amtierende Weltmeyer-Preisträger Dancing World vom Gestüt Famos. Hinzu kommen hocherfolgreiche Nachwuchssportpferde, Siegerstuten und teure Auktionsfohlen.

    Zweiter Bildungsweg

    Einen kleinen Umweg nahm die Karriere des Desperdos FRH, der den Verdener Körplatz 2003 als teuerster nicht gekörter Hengst in Richtung Gestüt Sprehe verließ. Nach Bronze beim Bundeschampionat 2004 trat der von Herbert Schütt gezogene Rappe im November desselben Jahres erneut vor die Hannoveraner Körkommission und bekam nicht nur den Segen, sondern eine Prämie noch oben drauf. Vom Rehbein-Schüler Falk Rosenbauer meisterlich gefördert, sicherte sich Desperados 2010 in Hamburg das Blaue Band des Derbysiegers und Rang zwei im Mediencup-Finale. 2001 folgten der Wechsel unter den Sattel von Kristina Sprehe und der Sprung in die internationale Viereckphalanx, wofür es am Ende der Saison in Stuttgart den prestigeträchtigen Otto-Lörke-Preis gab. Und es sollte noch besser kommen: 2012 Sieg im Dortmunder Meggle Champions Finale, DM-Doppelbronze, Sieg im Großen Aachener Dressurpreis und Teamsilber bei den Olympischen Spielen von London. In die Entscheidung um die Weltcup-Krone 2013 von Göteborg konnte Desperados, nach seiner Titelverteidigung in Dortmund, verletzungsbedingt nicht eingreifen. Desperados Tochter Doris Day aus der Zucht von Heinrich Ramsbrock gewann dreijährig, was es zu gewinnen gab: Bundeschampionat, Landeschampionat und die Hannoveraner Stutenschau. 2012 trabte Delany bei der Herwart von der Decken-Schau ihren Konkurrentinnen auf und davon. Destano, einer von 13 gekörten Söhnen, avancierte in Vechta zum Oldenburger Hauptprämiensieger. Das Fohlen Desert Storm war mit 28.500 Euro Spitze in Vechta, in Verden kostete ein Stutfohlen 26.000 Euro. Der Oldenburger De Niro-Sohn Denaro stellte mit dem in Bayern gezogenen Birkhof ’s Denario den Reitpferde-Bundeschampion 2007 und Dressurpferde-Bundeschampion 2009, der mit seiner Ausbilderin Nicole Casper bereits Inter I-Siege verbuchen konnte.

    Die Danone-Brothers

    Neben dem Hannoveraner Reservesieger De Janeiro und dem Neustädter Reserversieger Danzas fehlt nun noch die Erwähnung des Brüdertrios Danone I, Danone II und Der Designer, die alle drei von Dr. Bianca Helmcke, Jameln, aus deren Weltmeyer-Tochter Well Done gezogen wurden. Danone I, 2003 Siegerhengst in Schweden, 2008 erstmals in der schweren Klasse erfolgreich und 2012 mit Theresa Wahler siegreich bis Grand Prix, lieferte sein Meisterstück sicherlich im Oldenburger Reservesieger Dante Weltino ab, der im Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen beheimatet ist, sich für das Bundeschampionat qualifizierte und sich Anfang 2013, gerade einmal sechsjährig, gleich mit einem Sieg in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse M für höhere Aufgaben empfahl. Danone II wandelte mit Erfolgen 2001 im Burg-Pokal-Finale und 2012 bis Inter II ganz auf den Spuren seines Bruders Danone I, musste im März 2013 infolge eines Beinbruchs aber eingeschläfert werden. Der Designer, Prämienhengst in Verden, war im Dezember 2011 mit 1,1 Millionen Preisspitze der P.S.I.-Auktion – Kunden aus Russland sicherten sich den Glanzrappen.

    De Niros Töchter

    Die Oldenburger Siegerstute Fire and Ice.

    Gerne setzt sich De Niro mit seinen Töchtern in Szene. Was 2000 der I b-Brillantringstute Die Weingard nicht ganz gelang, machte 2001 die fuchsfarbene Edina aus dem bewährten Züchterhause Fleitmann in Großenkneten im Schlosspark zu Rastede perfekt – sie holte den ersten Oldenburger Stutentitel für ihren Vater De Niro. 2011 wiederholte Fire and Ice diesen Titelgewinn, zur Freude ihres Züchters Dieter Scherwitzki aus Holdorf, der die Schwarzbraune aus einer Mutter von Lord Liberty-Riesling gezogen hat. Die Töchter des De Niro geben ihre besondere Qualität gerne weiter. Erstes Beispiel: De Nira. Ihr Sohn Hotline, 2005 Hannoveraner Körsieger in Verden, katapultierte mit einem Zuschlagspreis von 850.000 Euro die Rekordmarke bei Verbandsauktionen in eine kaum noch vorstellbare Höhe. Der Halbtrakehner (v. Hofrat) avancierte in Schlieckau zum HLP-Sieger und wurde später Dänischer Dressurchampion. Für das Gestüt Blue Hors siegt er nun in Grand Prix-Dressuren. De Nira brachte außerdem Real Dancer (v. Rubin Royal), 2012 Vierter im Burg-Pokal mit Jan-Dirk Gießelmann im Sattel. Zweites Beispiel: Schicke Deern. In Anpaarung mit Fidertanz brachte die staatsprämierte De Niro-Tochter auf dem Hof von Peter Wreesmann, Lastrup, die spätere Oldenburger Siegerstute Fifty-Fifty OLD zur Welt, die in den Dressurstall Rothenberger ins hessische Bad Homburg wechselte. Drittes Beispiel: Annabel. Sie brachte zunächst mit Jazz den gekörten Hengst Chagall und mit Johnson den Dressurpferde-WM-Dritten Bretton Woods. Der Rappe, der von Matthias Rath auf höhere Aufgaben vorbereitet wird, gewann 2001 in den Niederlanden überlegen die VSN-Trophy, wobei seine Rittigkeit mit der Maximalnote 10,0 bewertet wurde. Zuvor war er beim 50-Tage-Test des KWPN eine Klasse für sich. Die Liste der Beispiele ließe sich noch deutlich verlängern…

    De Niro – Das Alphatier

    De Niro geht es gut mit seinen 20 Jahren. „Und zwar so gut, wie es einem 20 Jahre alten Hengst nur gehen kann. Sicher, wenn ich ihn mit mir vergleiche“, räumt Burkhard Wahler ein und spielt dabei scherzhaft auf sein eigenes Alter von 57 Jahren an, „dann zieht und zwackt es schon mal ein bisschen hier und da.“ Aber De Niro sei topfit und genieße nach wie vor sein Programm – „sonst wäre er nicht glücklich“, ist sich Wahler sicher. Jeden Tag werde er von einer Bereiterin erst ins Gelände spazieren geritten und dann folgten ein paar Lektionen. Heute, wie früher im Viereck, könne ihn dabei nichts erschüttern. „Wind, klappernde Zelte, unruhige Zuschauer am Rand… Wenn andere am liebsten die Flucht ergriff en hätten, dann konzentrierte sich De Niro umso mehr auf seinen Reiter.“ Nur Lusitanos mit wallender Mähne und berittene Polizisten, die konnten ihn schon mal aus der Fassung bringen. „Er ist eben ein richtiges Alphatier“, lacht Wahler – diesen Status hat er sich ja nun auch redlich verdient…

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • Bundeschampionate ab 26. August 2020 in Warendorf

    Bundeschampionate ab 26. August 2020 in Warendorf

    Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung mitteilt, werden die Bundeschampionate auf zwei Wochen ausgedehnt. Beginnen soll das Turnier nun bereits am 26. August 2020 und am 6. September enden. Diese Maßnahme ist aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie nötig, um alle Corona-Infektionsschutzregeln einhalten zu können. Eine weitere Folge der COVID-19-Krise ist, dass die Veranstaltung ohne Zuschauer und ohne Aussteller stattfinden wird. „Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, müssen wir die Zahl der Menschen auf der Veranstaltung begrenzen“, erklärt Markus Scharmann, Turnierleiter der Bundeschampionate.

    Bundeschampionate sind von großer Bedeutung

    „Es ist natürlich eine Herausforderung. Aber wir als Verband halten an unserer Veranstaltung fest“, sagt Markus Scharmann. „Damit zollen wir auch der Leidenschaft und Arbeit vieler Züchter, Reiter und Pferdebesitzer Respekt, für die die Bundeschampionate von großer Bedeutung sind.“

    Ablauf der Bundeschampionate

    In der Woche vom 26. bis 30. August starten die Spring- und Vielseitigkeitspferde und -ponys, um die Bundeschampions zu ermitteln. Vom 2. bis 6. September kommen dann die Dressurpferde und -ponys sowie die Reitpferde und -ponys nach Warendorf. Auch hier wird der Veranstalter wegen der Corona-Pandemie die Anzahl der Menschen so gering wie möglich halten. Es dürfen nur Reiter und Pfleger sowie Funktionsträger wie Richter oder Parcoursbauer und Veranstaltungsmitarbeiter auf das Gelände. Pro Reiter ist ein Pfleger erlaubt. Bringt ein Reiter mehrere Pferde mit, so ist für jeweils zwei Pferde ein Pfleger erlaubt.

    Angepasste Prüfungen

    „Uns ist wichtig, dass die Bundeschampionate 2020 den gleichen sportlichen Wert haben, wie die Titel in den Vorjahren. Dennoch ist uns klar, dass besondere Bedingungen herrschen, die wir im Sinne der Pferde berücksichtigen werden“, betont Markus Scharmann. Einige der für 2020 sowieso geplanten Neuerungen kommen der aktuellen Situation bereits entgegen: So qualifizieren sich die sechsjährigen Springpferde direkt über die Wertnote 8,0 oder besser für das Finale, das heißt die zusätzliche Platzierung in einem Springen der Klasse M entfällt. Eine coronabedingte Neuerung ist es, die Qualifikationsprüfungen um ein Hindernis zu reduzieren. Dennoch brauchen vor allem die Spring- und Vielseitigkeitspferde zur Vorbereitung auf die Bundeschampionate Turniere, um Erfahrungen zu sammeln. „Wir hoffen, dass viele Veranstalter entsprechende Prüfungen für junge Pferde anbieten. Und natürlich brauchen wir auch Qualifikationen in den einzelnen Landesverbänden.“

    Kosten werde reduzieren

    Die Aufteilung der Bundeschampionate und die neuen Abläufe helfen auch, die Kosten zu reduzieren: Es werden weniger Stallzelte gebraucht, weniger Plätze müssen gleichzeitig mit Personal und Technik bespielt werden. Teile der Infrastruktur werden nicht benötigt. Allerdings entfallen auch die Einnahmen durch Zuschauer und Aussteller. „Dennoch werden wir Preisgelder in der Höhe wie 2019 ausschütten“, sagt Markus Scharmann. Eigentlich sollten die Preisgelder bei den Springpferden in diesem Jahr auf 100.000 Euro steigen. „Ich bitte um Verständnis, dass das unter diesen Bedingungen nicht umsetzbar ist. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.

    FN-Presse

  • Brisbane unter neuer Reiterin

    Brisbane unter neuer Reiterin

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Ein neues Reiter-Pferd-Team ist geboren. Denn zwei vielversprechende Nachwuchstalente haben zueinander gefunden – Shona Benner reitet in Zukunft die Nachwuchs-Grand Prix-Stute Brisbane.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Neues Nachwuchsteam – Brisbane und Shona Benner

    Vielversprechend wirkt die Kombination aus Shona Benner und der elfjährigen Belissimo M-Tochter. Nachdem die Nachwuchsreiterin Benner bereits beste deutsche Reiterin der vergangenen Pony-Europameisterschaften war, soll ihr nun Brisbane die Tore ins Juniorenlager öffnen. Dennoch hat Shona Benner 2020 noch ein Ponyjahr vor sich. Dieses möchte sie noch nutzen, falls sich die Turnierlandschaft wieder einspielt. Mit ihrem Erfolgspony Der kleine Sunnyboy will Shona Benner noch das verbleibende Ponyjahr bestreiten. Unter ihm gewann sie im Jahr 2019 Doppelbronze bei der Europameisterschaft Pony Dressur.

    Daneben kann auch die Nachwuchsstute Brisbane beachtliche Erfolge in ihrer jungen Sportkarriere vorweisen. Bereits 2017 ertanzte die Hannoveranerin mit Helen Langehanenberg den fünften Rang im Finale des Nürnberger Burg-Pokal. Inzwischen geht die Fuchsstute erfolgreich bis Kurz-Grand Prix, unter anderem auch mit Nico Kapche, einem Bereiter bei Langehanenberg. Auch die weitere Dressurkarriere von Brisbane ist erfolgsversprechend, laut Langehanenberg ist der Start in einer Inter II absehbar.

    Shona Benner steht neben der Belissimo M-Tochter noch die achtjährige KWPN-Stute Dancing Florencia zur Verfügung.

    Mehr über den Dressur-Vererber Belissimo M im Portrait unter:

    www.horse-gate.com

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Hannoveraner Hengst Franziskus im Olympiakader Dressur

    Hannoveraner Hengst Franziskus im Olympiakader Dressur

    Für Ingrid Klimke und den Ausnahmehengst Franziskus hatte der Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) eine besondere Weihnachtsüberraschung. Im Jahr 2018 sind der elfjährige Hannoveraner Hengst und seine Reiterin aus Münster in den Perspektivkader aufgenommen worden. Nun wurden sie in den Olympiadkader berufen.

    Franziskus und Ingrid Klimke starten seit 2014 gemeinsam und arbeiteten sich auf internationales Parkett vor. Kürzlich starteten die beiden beim Internationalen Festhallen-Reitturnier in Frankfurt u.a. im Grand Prix Special. Dabei übertrafen sie sich selbst und stellten eine neue persönliche Bestleistung auf. Die Richter werteten die Leistung von Franziskus unter Ingrid Klimke mit 76,128 Prozent und einem zweiten Platz. Bereits im Stuttgarter Grand Prix Mitte November steigerten die beiden ihre damalige Bestleistung auf 75,413 Prozent und erreichten damit ebenfalls einen zweiten Platz.

    Der dunkelbraune Franziskus stammt aus der Zucht von Elisabeth Albers und ist im Besitz von Wilhelm Holkenbrink. Unter seiner Ausbilderin Johanna Klippert war er Bundeschampion der vierjährigen Hengste. 2013 folgte dann die Qualifizierung für das Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde. Ein Jahr später war Franziskus unter Ingrid Klimke siegreich in Dressurpferdeprüfungen der mittleren Klasse. So begann seine Karriere im Viereck, bis sich der Fidertanz-Sohn zu den heutigen Ergebnissen hochgearbeitet hat.

    Neben seiner Sportkarriere ist Franziskus auf der Hengststation Holkenbrink tätig. Bisher sind 30 seiner Söhne mit einem positiven Körurteil ausgezeichnet worden. Der Dunkelbraune ist für Oldenburg, Hannover sowie westfälische, rheinländische und süddeutsche Verbände anerkannt und im Deckeinsatz.

    Ingrid Klimke ist mit der Berufung in den Dressurkader nun in zwei Disziplinen Teil des Olympiakaders. Sie amtiert derzeit als Doppel-Europameisterin in der Vielseitigkeit. Sowohl mit dem erfahrenen Oldenburger SAP Hale-Bob als auch mit ihrem Nachwuchspferd SAP Asha P gehört sie zum Vielseitigkeitskader.

    Horse-Gate/ACG

     

  • Weltrangliste Dressur: Schneider rückt auf Platz 3 vor

    Weltrangliste Dressur: Schneider rückt auf Platz 3 vor

    Auch die Dressurreiter sind bei der Europameisterschaft in Rotterdam erst kürzlich gegeneinandern angetreten. Die Ergebnisse aus den Niederlanden beeinflussen die Weltrangliste und haben für Veränderungen im Ranking gesorgt. Den größten Sprung hat dabei Dorothee Schneider geschafft.

    Das FEI-Erfolgsranking der Dressur ist von deutschen Reiterinnen und Reitern dominiert. Isabell Werth hält weiterhin Platz 1 mit Bella Rose und Platz 2 mit Weihegold. An dritter Stelle folgt nun Dorothee Schneider mit Showtime FRH. Das Reiter-Pferd-Team verbesserte sich von Rang 20 auf den dritten Platz dank ihrer Leistungen bei der Europameisterschaft. Sie holten sich in Rotterdam zwei Einzel-Silbermedaillen und Gold mit der Mannschaft.

    Die Amerikanerin Laura Graves mit Verdades auf dem vierten Platz unterbricht die deutsche Riege kurz. Bereits auf dem fünften Rang geht es mit Jessica von Bredow-Werndl und ihrer Trakehner-Stute TSF Dalera BB, die sich um einen Platz verbesserten, mit einer deutschen Reiterin weiter. Die beiden gewannen neben dem Mannschaftsgold noch Kür-Bronze.

    Auf Rang 6 folgen Sönke Rothenberger und sein Wallach Cosmo. Außerdem hat sich Helen Langehanenberg mit dem Hannoveraner Damsey FRH den neunten Platz gesichert.

    Horse-Gate/ACG

  • Was war bisher los beim CHIO Aachen? – Teil 1

    Was war bisher los beim CHIO Aachen? – Teil 1

    Seit letzter Woche Freitag ist das CHIO Aachen in vollem Gange. Dieses Wochenende kommt das traditionsreiche Turnier mit etlichen Nationengrößen in den verschiedenen Starterlisten zu seinem heißersehnten Höhepunkt. Was ist seitdem in den großen Prüfungen passiert? Hier kommt der Überblick über die bisherigen Ergebnisse im Dressur-, Spring- und Voltigiersport.

    Die Viereckkünstler

    Den Auftakt für den CHIO bei den Dressurcracks bildete am Donnerstag der Grand Prix der Vier-Sterne-Tour den Sönke Rothenberger und Cosmo mit fast zwei Prozentpunkte Vorsprung für sich entscheiden konnten. 81,370 Prozent erreichte das Paar in der Prüfung. Mit 79,435 Prozent platzierten sich Isabell Werth und Emilio an zweiter Stelle. Die Bronzemedaille geht mit dem Paar Catherine Dufour und Atterupgaards Cassidy, das 78,043 Prozent erhielt, nach Dänemark. Platz 4 mit Jessica von Bredow-Werndl auf Zaire-E, Platz 5 mit Benjamin Werndl auf Daily Mirror und Platz 7 mit Dorothee Schneider auf DSP Sammy Davis sind ebenfalls in deutscher Hand.

    Am Donnerstag fand die erste Wertungsprüfung für den Nationenpreis statt. Die deutsche Mannschaft mit Helen Langehanenberg auf Damsey FRH (71,239 Prozent), Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB (79,000 Prozent), Dorothee Schneider auf Showtime (80,609 Prozent) und Isabell Werth mit Bella Rose (82,783 Prozent) siegte mit großem Vorsprung im Grand Prix. Diesen Abstand konnten die deutschen Reiterinnen am Samstag im Grand Prix Special aufrechterhalten! Helen Langehanenberg erreichte 75, 043 Prozent, Jessica von Bredow-Werndl 79,021 Prozent, Dorothee Schneider 83,617 Prozent und Isabell Werth 84,447 Prozent.

    Die Stangenakrobaten

    Die Springprofis starteten am Dienstag mit dem Eröffnungsspringen ins CHIO, welches der Franzose Olivier Robert mit von Vadrouille d’Avril mit einer fehlerfreien Runde für sich entscheiden konnte. Auf den zweiten Platz sprang Berdenn de Kergane unter der Amerikanerin Laura Kraut. Markus Ehning sicherte sich mit einer ebenfalls fehlerfreien Runde im Sattel von Calanda den dritten Platz.

    Weiter ging es am Mittwoch mit dem Preis von Europa, bei dem sich der Ben Maher im Sattel von Explosion W mit einer fehlerfreien Runde. Ebenfalls ohne Abwurf blieb der Spanier Eduardo Alvarez Aznar mit Rokfeller de Plevile Bois Margot auf dem zweiten Platz. Bronze holte sich Daniel Deusser im Sattel von Scuderia Tobago Z, auch ohne Fehler.
    Am Donnerstag fand der Höhepunkt, der Nationenpreis, statt. Das deutsche Team ersprang sich hier mit nur einem Fehlerpunkt Abstand zu der schwedischen Mannschaft den zweiten Platz. Simone Blum lieferte mit DSP Alice zwei fehlerfreie Runden ab. Christian Ahlmann hatte auf Clintrexo Z in der ersten Runde einen Abwurf und blieb in der zweiten ebenfalls fehlerfrei. Daniel Deusser hatte im Sattel von Calisto Blue in Runde 1 einen Zeitfehler und in der zweiten Runde auch null Strafpunkte. Funky Fred unter Marcus Ehning beendete die erste Runde mit vier Fehlern und musste Dank der drei fehlerfreien Runden seiner Teamkollegen als letzter Reiter nicht mehr starten.

    Die Goldmedaille beim Preis von Nordrhein-Westfalen am Freitag ging wieder an ein deutsches Paar: Daniel Deusser im Sattel von Killer Queen VDM! Platz zwei holte sich Cue Channa unter dem Belgier Olivier Philippaerts und an dritter Stelle platzierte sich die Portugiesin Luciana Diniz mit Vertigo du Desert.

    Die Turnartisten

    Mit den Voltigierern startete der CHIO am Freitag, den 12. Juli. Deren Prüfungen gipfelten am Sonntag im Pas de Deux und Nationenpreis. Bei beiden Wettkämpfen hatten die deutschen Starter die Nasen vorne. Den Pas de Deux entschieden mit 8,726 Punkten Chiara Congia und Justin van Gerven mit Picardo für sich. Den zweiten Platz holten sich Diana Harwardt und Peter Künne auf Sir Laulau mit 8,484 Punkten. Auch der dritte Platz ging an ein deutsches Team: Janika Derks und Johannes Kay mit Diamond Sky erreichten 8,382 Punkten. Der Nationenpreis war dann eine sehr knappe Entscheidung zwischen den beiden deutschen Mannschaften. Mit 27,445 Punkten sicherten sich Jannik Heiland auf Dark Beluga, Janika Derks auf Carousso Hit und dem Team Norka des VV Köln-Dünwald auf Calidor den ersten Platz. Die zweitplatzierte Mannschaft mit Jannis Drewell auf Qualimero OLD, Julian Wilfing auf Feliciano und dem Team Fredenbeck auf Claus erreichte 27,275 Punkte. Mit größerem Abstand folgte mit 24,470 Punkt die österreichische Mannschaft auf dem dritten Platz.

    Horse-Gate/ACG

  • Genf: Trakehner-Stute TSF Dalera BB siegt in Grand Prix und Kür

    Genf: Trakehner-Stute TSF Dalera BB siegt in Grand Prix und Kür

    Jessica von Bredow-Werndel siegt zwei Mal vor Isabell Werth.

    Am Donnerstag startete Jessica von Bredow-Werndl auf der elfjährigen TSF Dalera BB von Easy Game-Handryk-Hohenstein siegreich Im Grand Prix in Genf. Im Sattel der bisher im Sport erfolgreichsten Easy Game-Tochter sicherte sie sich mit 79,217 Prozent den ersten Platz vor Isabell Werth. Auf dem zwölfjährigen Westfalen Emilio von Ehrenpreis-Cacir AA-Frühlingsball erzielte Isabell Werth 77,609 Prozent und erreichte damit den zweiten Platz. Den dritten Platz belegte mit deutlichem Abstand und 71,391 Prozent Victoria Max-Theurer auf der sechzehnjährigen Hannoveraner Stute Blind Date von Breitling W-Donnerhall-Pik Bube I.

    In der Grand Prix Kür am Freitag konnte sich wiederum Jessica von Bredow-Werndl auf TSF Dalera BB mit 84,075 Prozent auf den ersten Platz reiten. Deutlich knapper als am Vortag ist Isabell Werth mit Emilio auch hier Zweitplatzierte – mit 83,900 Prozent. Victoria Max-Theurer startete mit Blind Date freitags beim Grand Prix Special und setzte sich dort mit knapp 4Prozent Vorsprung und einem Ergebnis von 72,000 Prozent an die Spitze.

    Deutscher Sieg auch im Springen

    Den Rolex Grand Prix über eine Hindernishöhe von 1,60 Meter entschied Marcus Ehning auf Pret A Tout mit keinem Abwurf im gesamten Wettbewerb und über 0,40 Sekunden Vorsprung im Stechen für sich. Den Selle Francais-Wallach von Hiram Chambertin-Stew Boy hatte er bereits bei der Weltmeisterschaft in Tryon 2018 dabei. Auf den zweiten Platz sprang sich der Schweizer Steve Guerdat mit Albfuehren’s Bianca, ebenfalls ohne Abwurf. Den dritten Platz sichert sich Darragh Kenny aus Irland mit Balou du Reventon, auch mit einer Nullrunde.

     

    Horse-Gate/Anna-Chiara Götz

    Foto: Jessica von Bredow Werndl mit TSF Dalera BB beim Grand Prix de Dressage in Genf 2018
    Fotograf: Stefan Lafrentz

  • Klosterhof: Balkenhol und FRH Davinia la Douce gewinnen Grand Prix

    Klosterhof: Balkenhol und FRH Davinia la Douce gewinnen Grand Prix

    Sie kam, sah und siegte: FRH Davinia la Douce und Anabel Balkenhol haben den Grand Prix de Dressage beim Medinger Auktions Cup gewonnen. Die Münsteranerin und die elf Jahre alte Hannoveraner Fuchsstute erlangten mit 72,40 Prozent eine der drei großen Hauptprüfungen des 19. Medinger Auktions Cup.

    Eine starke Reiter-Pferd-Kombi mit Zukunftspotential

    Mit der smarten Davinia la Douce hat die Reiterin noch einiges vor.  “Ich bereite sie hier beim Auktions Cup auf die großen Turniere der kommenden Monate vor”, sagte Anabel Balkenhol.  Insgesamt elf Paare traten zum Grand Prix de Dressage an. Fabienne Müller-Lütkemeier aus Paderborn platzierte sich mit dem  Hannoveraner Hengst Flynn PCH auf den zweiten Rang und konnte mit Fats Domino auch gleich noch Platz drei belegen. Fats Domino ist elf Jahre alt, stammt von Fidertanz ab und hat eine De Niro-Tochter zur Mutter. Die erfolgreiche Reiterin und ihre Mutter Gina Capellmann-Lütkemeier erwarben den braunen Hannoveraner einst auf dem Klosterhof bei einer Herbstauktion.

    Am Freitag stehen noch weitere fünf Prüfungen des Medinger Auktions Cups aus. Darunter fallen Prüfungen von der Dressurpferdeprf. Kl. M bis zum Grand Prix Special und zur Grand Prix Kür, die den glanzvollen Abschluss des Auktion Cup 2018 bildet.

    Vom Auktionspferd zum Grand Prix-Gewinner

    Die Sportprüfungen verhelfen zu einem vorläufigen Ausblick bezüglich der zukünftigen Auktionspferde und -Fohlen, die die Kollektion der 29. Herbstauktion bilden. Insgesamt 40 Fohlen und 22 Reitpferde kamen bei der Herbstauktion am Samstag ab 15.00 Uhr zur Versteigerung. In den vergangenen Jahrzehnten haben immer wieder Auktionspferde des Klosterhofes im internationalen Sport aufgetrumpft. Allein neun Nachkommen von Klosterhof-Vererbern waren bei den Weltreiterspielen dabei, beim CHIO Aachen eroberten sechs Nachkommen der Klosterhof-Hengste die Dressur-Finals.

    Die Herbstauktion hat sich längst einen Namen gemacht und sorgt dafür, dass die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Züchtern stets eine außergewöhnliche Fohlenkollektion hervor bringt.

    Die 40 Fohlen zeigten sich am Freitag, 28. September, ab 16.00 Uhr den Interessenten live auf dem Klosterhof Medingen in Bad Bevensen, gleich danach folgte die Gala-Präsentation der Reitpferde und die Grand Prix Kür.

    Quelle: Klosterhof Medingen

     

  • Unser Springreiter-Team in Tryon

    Unser Springreiter-Team in Tryon

    Unser Springreiter-Team in Tryon

    Diese Springreiter vertreten Deutschland bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon:

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  • Trakehner Stute TSF Dalera geht als erstes Pferd für Deutschland ins Rennen

    Trakehnerstute Dalera und Jessica von Bredow-Werndl Foto: Stefan Lafrentz
    Beim Vetcheck war schon mal alles top. Heute gehen Trakehnerstute Dalera und Jessica von Bredow-Werndl als erstes deutsches Paar an den Start. Foto: Stefan Lafrentz

    Jessica von Bredow-Werndls elfjähriger Shootingstar ist eine Tochter des Easy Game aus einer Handryk-Tochter mit berühmter Verwandtschaft.

    Easy Game ist wie Millennium, der zur Hengstriege des Landgestüts Moritzburg gehört und bei der Trakehner Körung im vergangenen Jahr den für 320.000 Euro verkauften Siegerhengst Kaiser Milton stellte, einer von knapp 30 Söhnen des 1993 geborenen Rappen Gribaldi, dessen Nachkommen-Lebensgewinnsumme aktuell bei knapp 1,2 Millionen Euro liegt. Mehr als 50 Gribaldi-Kinder waren und sind im Viereck in der schweren Klasse erfolgreich. Mit Edward Gal gehörte Gribaldi, der Siegerhengst seiner Körung war und 2008 zum „Trakehner Hengst des Jahres“ gekürt wurde, dem niederländischen Nationalkader an. Vom niederländischen Warmblutzuchtverband KWPN wurde er mit dem Elite-Prädikat „keur“ ausgezeichnet. Den Sprung in den deutschen Championatskader schaffte Jessica von Bredow-Werndl übrigens 2014 mit Unée BB. Auch dieser Hengst, in dessen Sattel sie unter anderem Dritte beim Weltcup-Finale in Las Vegas war, ist ein Sohn des Gribaldi und gehört wie TSF Dalera BB der Schweizer Mäzenin Beatrice Bürchler-Keller.

    Mutter der TSF Dalera (Züchterin: Silke Druckenmüller, Ferschweiler), die im Dezember 2017 das Louisdor-Finale in der Frankfurter Festhalle gewann und heute als erstes Pferd der deutschen Dressurmannschaft in Tryon gut vorlegen soll, ist die Stute Dark Magic von Handryk. Dieser Schimmel hinterließ zwar nur zwei gekörte Söhne, aber mehr als 100 seiner Töchter wurden als Zuchtstuten eingetragen, knapp ein Viertel davon wurde mit der Staatsprämie ausgezeichnet. Vater des Handryk war Van Deyk, ein Sohn des Vollblüters Patricius xx von Kaiseradler xx. Van Deyk, der im Gestüt St. Stephan wirkte, war unter Dorothee Schneider selbst im internationalen Viereck erfolgreich. Zehn seiner Söhne wurden gekört, darunter die Brüder Kaiserdom und Kaiserkult. Kaiserdom war unter Kathrin Meyer zu Strohen Bundeschampion, der ein Jahr ältere Kaiserkult holte sich diesen Titel ebenfalls und war später mit Dorothee Schneider auf Grand Prix-Niveau erfolgreich. Dorothee Schneider startet übrigens heute als zweites deutsches Teammitglied. Und so schließt sich der Kreis.

    Das detaillierte Pedigree finden Sie hier.

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann                          *                            Foto: Stefan Lafrentz

  • Dressur: Die Tänzer

    Man nennt sie zu Recht auch die Tänzer im Viereck, die Dressurpferde und ihre Reiter. Sie reiten in Tryon um den Team- und zwei Einzeltitel.

    Die Bilanz der deutschen Dressurreiter bei Weltmeisterschaften ist phänomenal: Seit der Premiere 1966 in Bern gewannen deutsche Teams im Frack bei den 13 Auflagen des Welt-Championats elf Mal Gold.

    Drei Medaillensätze

    Feierliche Stille herrscht, wenn Pferd und Reiter ihren Grand Prix zelebrieren. Auf Weltmeisterschaftsniveau werden die schwierigsten Lektionen verlangt, wie Piaffe oder Passage, Galopp-Piouretten und Galoppwechsel in Serie. Bei den Weltreiterspielen wird insgesamt drei Mal um Medaillen geritten.

    Neben der Teamwertung stehen zwei Einzel-Entscheidungen auf dem Programm. Jeweils drei oder vier Paare einer Nation bilden ein Team, wobei nur die drei besten Ergebnisse gezählt werden. Die Teamprüfung entscheidet aber nicht nur über die Mannschaftsmedaillen, sondern auch über den Einzug in den „Grand Prix Special“, in dem sich die besten 30 um die Einzel-Medaillen bewerben. Zum Abschluss geht es für die 15 Besten in der Kür noch einmal um Gold, Silber und Bronze, für die Zuschauer das Sahnehäubchen der Dressur Weltmeisterschaften. Und dann wird zu Musik getanzt, werden die Stärken jedes Pferdes in ausgeklügelten Choreographien demonstriert und Höchstschwierigkeiten aneinandergereiht. Ein Augenschmaus nicht nur für Dressur-Fans! Bei Punktgleichheit auf Platz eins entscheidet nicht die technische Ausführung der einzelnen Lektionen, sondern die künstlerische Gestaltung der Kür über die Goldmedaille.

    Titelverteidigung ausgeschlossen

    Sicher ist schon jetzt: Eine Titelverteidigung in den Einzel-Wettbewerben wird es nicht geben: Die Britin Charlotte Dujardin, die 2014 in Caen in der Normandie beide Goldmedaillen gewinnen konnte, hat ihren Valegro aus dem Sport verabschiedet. Zum Kreis der Favoriten zählt einmal mehr Isabell Werth, die neun Medaillen von Weltmeisterschaften in ihrer Sammlung hat, darunter allein sieben goldene.

    Aber sie hat auch in der eigenen Mannschaft starke Konkurrenz: Beispielsweise Sönke Rothenberger und sein Cosmo zählen zu den jungen starken Newcomern.

     

    Die Titelverteidiger

    Mannschaft: Gold: Deutschland (Fabienne Lütkemeier – D’Agostino FRH,

    Kristina Bröring-Sprehe – Desperados FRH, Helen Langehanenberg

    – Damon Hill NRW, Isabell Werth – Bella Rose)

    Silber: Großbritannien

    Bronze: Niederlande

     

    Einzelwertung:

    Grand Prix Special: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Kristina Sprehe/GER – Desperados FRH

    Grand Prix Kür: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Adelinde Cornelissen/NED – Jerich Parzival N.O.P.