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Foto: Die Bindegewebsschwäche führt zu einer Überdehnung der Gelenke. © Dr. Nina Winand

Neues aus dem Hengstbuch: WFFS-freie Zucht – Verlust an genetischer Vielfalt?

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WFFS – das Warmblood Fragile Foal Syndrome – ist eine ernstzunehmende Erbkrankheit. Neben der Verunsicherung wirft das Auftreten und Bekanntwerden von  WFFS Fragen auf. Was steckt wirklich hinter der Erkrankung? Ist eine WFFS-freie Zucht anstrebbar oder ist der Verlust an der genetischen Vielfalt zu groß?

Im Buch „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ gibt Dr. Melissa Cox, wissenschaftliche Leiterin der CAG GmbH - Center for Animal Genetics in Tübingen, einen tiefen Einblick in die Materie. Sie hat ihren Doktortitel auf dem Gebiet der Genetik an der Texas A&M Universität erworben. Zudem äußert sich Wilken Treu in seiner Rolle als Zuchtleiter des Westfälischen Pferdestammbuches zur Stimmungslage unter den Züchtern. Als Dritte in der Runde erklärt Dr. Nena Winand, die mit ihrer Forschungsgruppe die Erbkrankheit WFFS erstmals beschrieb, welches Vorgehen sie für sinnvoll hält.

In Europa wurde WFFS durch die Geburt eines erkrankten Fohlens in den Vereinigten Staaten im März 2018 zum Thema. „Zuvor wurden die Symptome wie Verletzungen nach der Geburt schlicht nicht mit WFFS in Verbindung gebracht. Kaum jemand hatte bei derartigen Geschehnissen einen genetischen Hintergrund vermutet. Man hatte das beim Warmblut einfach nicht auf dem Radar“, hält Dr. Melissa Cox fest. Zugleich betont sie, dass sie beim Thema WFFS „keinen Grund zur Panik“ sieht: „Die größte Gefahr, welche die Möglichkeiten, die wir heute dank Genanalysen haben, in sich bergen, ist, ihre Ergebnisse nicht korrekt zu nutzen.“

Bei einer zu hohen Spannung reißt die Haut. Offene Wunden sind das Resultat. © Dr. Nina Winand

Wie äußert sich WFFS?

Da die WFFS-Mutation ein Gen betrifft, das grundlegende Bauprozesse im Körper steuert, gibt es keine Behandlungsmöglichkeiten. Fohlen mit WFFS sind gekennzeichnet durch eine extrem empfindliche Haut, welche bereits unter geringer Belastung einreißt und extrem brüchig ist. Dies resultiert aus einer, im Vergleich zu gesunden Fohlen, deutlich geringeren Hautdichte. Ein weiteres Merkmal der Erkrankung ist eine Schwäche und Überdehnbarkeit in den Gelenken, die an den Fesselgelenken meist am deutlichsten erkennbar ist. Zunächst wirken die meisten Fohlen, die von der Krankheit betroffen sind, nur etwas schwach, aber weitgehend normal. Einige werden jedoch schon während der Geburt verletzt, sodass die Erkrankung direkt auffällt. Aussicht auf Besserung besteht nicht. Das Tier einzuschläfern ist das Einzige, was der Tierarzt für das Fohlen tun kann.

Ist „WFFS-frei“ wirklich besser?

Im Rahmen einer Studie zur Rolle von WFFS in der deutschen Reitpferdepopulation wurde auch diskutiert, wie sich ein vollständiger Ausschluss von WFFS-Anlageträgern von der Zucht auswirken würde. Zwar sei mit einer möglichen Steigerung der Abfohlraten um etwa drei Prozent zu rechnen, aber diesem positiven Effekt stünde der Verlust an genetischer Vielfalt entgegen. Die Zuchtleiter der Verbände waren sich einig, dass diese Folge nach derzeitigem Wissensstand in keiner Relation zu den Vorteilen einer WFFS-freien Population stünde. Vielmehr appellieren die Verbände an Hengsthalter und Züchter, das verfügbare Wissen und die gegebenen Möglichkeiten des Testens zu nutzen und die Anpaarung zweier Anlageträger konsequent zu vermeiden.

Dr. Cox bemerkt dazu: „Man züchtet immer mit dem ganzen Pferd und nicht nur mit dem Teil, in dem ein Gendefekt vorliegt. Ein Pferd, das die WFFS-Mutation trägt, kann sich exzellent vererben. Wir müssen nur ausreichend Aufklärung betreiben und Vorkehrungen treffen, sodass beim Zuchteinsatz keine gesundheitlichen Schäden entstehen.“ Die Genetikerin unterstreicht, dass die Vielfalt des Genpools eine der Grundlagen für die erfolgreiche Zucht bildet. „Die Bedeutung großer Teile des genetischen Codes ist uns heute noch unbekannt. Wissenschaftler in aller Welt arbeiten zwar daran, mehr über die Wirkung bestimmter Abschnitte zu erfahren, aber vom vollständigen Verständnis sind wir weit entfernt. Was wir jedoch wissen: Je größer die genetische Vielfalt ist, desto größer ist auch die Chance, dass die Auswirkungen schädlicher Varianten begrenzt bleiben. Das blinde Wegzüchten einer Krankheit kann die Häufigkeit einer anderen Erkrankung erhöhen oder auch gewünschte und geschätzte Eigenschaften verschwinden lassen. Verfolgt man Zuchtziele, bedeutet dies immer eine Auswahl, eine Selektion, von Zuchttieren und damit eine Verringerung der genetischen Vielfalt“, gibt die Wissenschaftlerin zu bedenken. „Darum ist es wichtig, dass eine einseitige Selektion vermieden wird.“

Testen und Diversität erhalten

Die Zucht mit WFFS-freien Pferden sowie der fortgesetzte Zuchteinsatz von WFFS-Anlageträgern – ausschließlich - in Anpaarung mit WFFS-frei getesteten Pferden, ist für den Erhalt der Diversität empfehlenswert. Etliche Labore bieten den WFFS-Gentest an, so dass nicht nur Hengsthalter, sondern jeder einzelne Züchter die Möglichkeit hat, sich Klarheit über den WFFS-Status seines Pferdes zu verschaffen.

Perspektivisch ist davon auszugehen, dass der Züchter bereits über die Routineanalytik Informationen zum WFFS-Status seines Fohlens erhält. Für die Laboruntersuchungen kann unterschiedliches DNA-haltiges Material eingesandt werden: ein Büschel Mähnen- oder Schweifhaare mit Haarwurzeln, Blut- oder bei Hengsten Spermaproben. Die Frage, wann sich der WFFS-Gentest für ein Pferd vielleicht erübrigt, beantwortet Dr. Cox wie folgt: „Wenn beide Eltern bereits WFFS-frei getestet wurden, ist ein Testen des Nachkommen nicht mehr notwendig.“

Mehr erfahren?

Dieser kurze Auszug basiert auf einem Beitrag von Alexandra Koch, der in „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erscheinen wird. Du willst mehr über die genetischen Ursachen der Erkrankung, die Maßnahmen in Europa, den aktuellen Kenntnisstand und mögliche Verbreitungswege von WFFS erfahren? Dann sei einer der Ersten, der das besondere Sammlerstück für Zuchtinteressierte und Hengsthalter in den Händen hält und sichere es dir bis 31. Juli zum Vorbestellerpreis:

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Foto: © Dr. Nina Winand

Foto: © Dr. Nina Winand

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