Kategorie: Pferdehaltung

  • Profi-Böden fĂŒr Pferde

    Profi-Böden fĂŒr Pferde

    Die Pfedeböden von Regupol werden von Profis empfohlen. Beispielsweise nutzt Dressurreiterin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein die Pferdeböden Made in Germany in Ihren Stallungen. Hier liegen verschiedene Stallmatten, die seit Jahren fĂŒr ein angenehmes Klima und Arbeiten sorgen. Welche Erfahrungen Nathalie zu Sayn-Wittgenstein in mit den Pferdeböden aus  Bad Berleburg gemacht hat, erklĂ€rt sie in diesem Video:

    Dressurreiterin und Landestrainerin der dĂ€nischen Equipe, Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, betreibt in der NĂ€he von Schloss Berleburg eine Pferdezucht und bildet Jungpferde aus. „Mit der Pferdezucht habe ich meine Leidenschaft und mein Hobby zum Beruf gemacht“, erklĂ€rt sie. „Wenn ich sehe, wie wohl sich meine Pferde in ihrer Box fĂŒhlen, dann weiß ich, dass ich mit den Regupol Pferdeböden die richtige Wahl getroffen habe. Hier stimmt einfach die QualitĂ€t.“

    Weitere Informationen auf www.regupol.com

  • Atemwegserkrankungen beim Pferd

    Atemwegserkrankungen beim Pferd

    Auch Pferde können unter Atemwegserkrankungen leiden. Diese gehören sogar zu den sehr hĂ€ufigen Erkrankungen, die unbedingt auch ernst genommen werden sollten. Sie Ă€ußern sich beispielsweise durch verringerte oder nicht vorhandene LeistungsfĂ€higkeit und Husten. Oft sind diese Erkrankungen auf Viren, Bakterien oder Pilze zurĂŒckzufĂŒhren. Aber auch Allergien können Beschwerden hinsichtlich Atmung hervorrufen. Wichtig ist es, die Ursache zu finden, um dagegen vorgehen zu können.

    Diagnostik von Atemwegserkrankungen beim Pferd  

    Es gibt verschiedene Atemwegserkrankungen, unter welchen Pferde leiden können. Dazu gehören zum Beispiel (akuter) Husten, asthmatische Beschwerden oder chronisch obstruktive Bronchitis, kurz: COB. Auch Allergieprobleme können bei Pferden Atemwegsbeschwerden auslösen, wenn diese mit allergieauslösenden Stoffen in Kontakt kommen. Auch Haltungsfehler wie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Stall können Probleme verursachen.

    Atemwegserkrankungen beim Pferd 

    • chronisch-obstruktive Bronchitis
    • Rhinopneumonitis
    • Husten

    Mögliche Ursachen fĂŒr Atemwegserkrankungen bei Pferden  

    Atemwegserkrankungen beim Pferd können unterschiedliche Ursachen haben. Zu den typischsten gehören beispielsweise Infektionen durch Viren oder Bakterien. Auch Allergien gegen Schimmelpilzsporen, Futtermilben oder BlĂŒtenpollen können Beschwerden auslösen. Auch Reizungen der Atemwege, etwa durch Staub und auch ungĂŒnstige Verhaltensweisen wie Bewegungsmangel können Atemwegsbeschwerden beim Pferd zur Folge haben. Wichtig ist, nicht nur die akute Erkrankung zu behandeln, sondern fĂŒr eine Umgebung zu sorgen, in der das Risiko fĂŒr weitere Erkrankungen möglichst gering ist. Auch eine StĂ€rkung des Immunsystems des Pferdes sollte nicht außer Acht gelassen werden.

    Wie kann man das Risiko fĂŒr eine Erkrankung mindern? 

    Die gute Nachricht ist, dass das Risiko fĂŒr das eigene Pferd, sich eine Atemwegserkrankung zuzuziehen, gemindert werden kann. Eine Möglichkeit dafĂŒr ist es, auf eine hohe QualitĂ€t des Futters zu achten. Denn insbesondere bei Heu und Stroh kann es bei minderwertigen Produkten vorkommen, dass diese mit Schimmelsporen oder Ă€hnlichen schĂ€dlichen Stoffen verunreinigt sind. Auch die Verringerung der Eiweißzufuhr hilft dabei, das Erkrankungsrisiko zu mindern. Das gelingt am einfachsten durch die Verringerung des Grasanteils am ErnĂ€hrungsplan. Generell sind die UnterstĂŒtzung des Immunsystems des Pferdes und auch die UnterstĂŒtzung der Leberfunktion sehr ratsam. Am einfachsten gelingt das etwa durch die Zufuhr von bestimmten KrĂ€utern.

    Die Behandlung von Atemwegserkrankungen  

    Zur erfolgreichen Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Pferden sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Einerseits ist die Optimierung der Haltung des Tieres sehr wichtig. Dazu gehört staubfreies Einstreu sowie Raufutter und die Vermeidung von Schimmel. So können auch weitere Erkrankungen vermieden werden. Zur Behandlung der akuten Erkrankung ist oft eine Therapie mittels Medikamenten und Inhalation notwendig. Der Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen ist in dieser Zeit beim Pferd stark erhöht, was eine ergĂ€nzende Gabe dieser notwendig macht. Zur UnterstĂŒtzung haben sich in der Praxis auch kaltgepresste Pflanzensamenöle bewĂ€hrt. Insbesondere SchwarzkĂŒmmelöl hat sich als sehr hilfreich erwiesen.

    Atemwegserkrankungen als hÀufige Erkrankung bei Pferden

    Erkrankungen der Atemwege gehören zu den hĂ€ufigsten gesundheitlichen Problemen bei Pferden. Die Ursachen dafĂŒr können unterschiedlich sein. Dazu gehören beispielsweise Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Aber auch Allergien des Tieres und HaltungsschĂ€den, also etwa Schimmel oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Stall können Probleme und Beschwerden verursachen. Wichtig ist es, der Ursache fĂŒr die Erkrankung auf den Grund zu gehen, um das Tier heilen und zukĂŒnftige Erkrankungen verhindern zu können. Einerseits gilt es, bei Problemen die Haltung des Tieres zu verbessern und beispielsweise ganz genau darauf zu achten, nur hochwertiges Futter ohne Schimmelpilzbelastung zu verwenden. FĂŒr Pferde mit Allergieproblemen sollten Einstreu und Futter außerdem möglichst staubfrei sein.

    Bei akuten Erkrankungen ist die Behandlung mittels Inhalation und Medikamenten sehr wichtig. UnterstĂŒtzend können Vitamine und Spurenelemente verabreicht werden, da in Zeiten der Erkrankung der Bedarf des Tieres danach besonders hoch ist. Außerdem gibt es verschiedene KrĂ€utermischungen, die das Immunsystem des Pferdes stĂ€rken und den Atemwegen gut tun. Diese können den Heilungsprozess unterstĂŒtzen und das Wohlbefinden des Tieres sanft steigern.

  • Den hĂŒtesicheren Weidezaun – richtig planen und bauen!

    Den hĂŒtesicheren Weidezaun – richtig planen und bauen!

    Die HĂŒtesicherheit eines Weidezauns beginnt mit der Planung. Welcher Zaunpfosten? Welches Leitermaterial? Welche Isolatoren? Bevor der Koppelzaun steht, mĂŒssen einige Dinge beachtet werden, um einen perfekten und vor allem hĂŒtesicheren Zaun fĂŒr Pferde zu bekommen.

    Wichtige Parameter fĂŒr die Planung eines Festzauns fĂŒr Pferde sind nicht nur die GrĂ¶ĂŸe der Weide- bzw. KoppelflĂ€che. Viele Dinge mĂŒssen beachtet werden, bevor der erste Pfosten eingeschlagen wird. Beispielsweise Art und GrĂ¶ĂŸe der Pferde, Anzahl der Tore, Pfosten, BĂ€nder und Isolatoren. Nicht zuletzt muss auch ein passenden WeidezaungerĂ€t fĂŒr das Zaunbau-Projekt gewĂ€hlte werden. In dieser vierteiligen Serie klĂ€ren wir die wichtigsten Fragen, damit Sie einen hĂŒtesicheren Weidezaun bauen können.

    VorĂŒberlegung

     

    Wichtige Grundlagen bei der Planung sind die Vorgaben der DIN 0131, die unter anderem die Höhe der PfĂ€hle und die LĂ€ngen der Zaunseile sowie -bĂ€nder fĂŒr WeidezĂ€une festhĂ€lt. Je nach Zaunmaterial muss beispielsweise ein maximaler Pfahlabstand von 10 m bei StahldrĂ€hten bzw. 6 m bei BĂ€ndern eingehalten werden. Bei den Zaunleitern selbst ist der Widerstand ein wichtiger Punkt, wenn es um die ZaunlĂ€nge geht. Als Faustformel gilt: Je geringer der Widerstand, desto lĂ€nger kann der Zaun sein.

    Geringer Widerstand ist wichtig

    AKO gibt den Widerstand seiner Leitermaterialien und die daraus resultierende max. ZaunlĂ€nge auf der Verpackung an. Beispiel: Die AKO TopLine Plus-Serie mit den bewĂ€hrten TriCond-Leitern garantiert WiderstĂ€nde unter 0,5 Ohm/m und sorgt somit fĂŒr eine hervorragende LeitfĂ€higkeit und sehr lange Haltbarkeit bei mittleren bis langen Zaunanlagen. Im Vergleich zu nicht-rostenden DrĂ€hten gleicher StĂ€rke besitzen BĂ€nder und Seile der TopLine Plus-Linie durch Verwendung von TriCond eine 5-mal höhere LeitfĂ€higkeit. AKO empfiehlt das beliebte 40 mm Breitband mit einem Widerstand von 0,187 Ohm/m fĂŒr ZaunlĂ€ngen bis zu 10.000 m. BĂ€nder und Seile der PremiumLine weisen durch die Kombination von robusten Edelstahlleitern und dicken verzinnten Kupferleitern sogar einen noch geringeren Widerstand auf und garantieren damit beste HĂŒtesicherheit auch bei sehr langen ZĂ€unen (bis zu 20.000 m). FĂŒr den Festzaun-Bau empfiehlt sich die Verwendung von Premium Horse Wire. Das Das langlebige Pferdezaunsystem mit 10 Jahren Garantie aus dem Hause AKO weist einen Widerstand von 0,035 Ohm/m auf und kann fĂŒr Zaunanlagen bis zu 60 km LĂ€nge verwendet werden.

    AKO-Tipp: Ein Weidezaunseil lĂ€sst sich im Vergleich zu einem Band stĂ€rker spannen und es ist dem Wind nicht so ausgesetzt. Deshalb können die PfahlabstĂ€nde bei Zaunanlagen mit Seil vergrĂ¶ĂŸert werden!

    Welcher Zaunpfahl passt?

    FĂŒr die Pferdeweide gibt es die unterschiedlichsten Zaunpfosten. Sehr verbreitet sind Holz- und MetallpfĂ€hle. Beispielsweise die OcotWood-HolzpfĂ€hle oder die T-Post-MetallpfĂ€hle von AKO, die in unterschiedlichen LĂ€ngen angeboten werden. Am heikelsten sind die EckpfĂ€hle zu bewerten, da diese die grĂ¶ĂŸte Zugkraft aushalten mĂŒssen. Darum ist bei diesen eine sichere Verankerung im Boden wichtig. Betonieren Sie diese zum Beispiel ein. Alternativ oder ergĂ€nzend kann der Eckpfosten wie folgt abgestĂŒtzt werden: In Zugrichtung der Seile werden in einem Abstand von 1,9 m zwei weitere PfĂ€hle gesetzt. Zwischen diesen und dem Eckpfosten wird quer ein StĂŒtzpfahl mit einem Durchmesser von 10 cm befestigt. So steht der Eckpfahl stabil und kann den ZugkrĂ€ften des Leitermaterials trotzen. Anschließend werden die StreckenpfĂ€hle gesetzt. Wichtig ist hier der Abstand, der je nach Zaunmaterial variieren kann. Ähnlich stabil wie die Eckpfosten mĂŒssen auch die PfĂ€hle beim Weidetor sein. Diese sollten auf dieselbe Weise in Zugrichtung des Leitermaterials abgestĂŒtzt werden. Das gilt insbesondere, wenn ein massives Eisentor zum Einsatz kommt.

    AKO-Tipp: Montieren Sie das Weidetor so, dass die obere Kante des Tores mit der oberen Reihe des Weidezaunbandes eine Linie ergibt.

    Isolatoren fĂŒr das Leitermaterial

    Je nach Material der ZaunpfĂ€hle und Beschaffenheit des Leitermaterials werden unterschiedliche Isolatoren genutzt. Wichtig ist die Höhe, in der diese angebracht werden. Dabei muss nicht nur die Topografie der Pferdekoppel, sondern auch die Widerristhöhe der Pferde beachtet werden. Ponys benötigen einen niedrigeren Zaun als beispielsweise Groß- oder Springpferde. „Wir empfehlen die obere Reihe des Leitermaterials nur 10 % unterhalb der Widerristhöhe des grĂ¶ĂŸten Pferdes zu installieren“, erklĂ€rt AKO. Das heißt beispielsweise fĂŒr Ponys und Kleinpferde mit einem Stockmaß von maximal 130 cm, dass der oberste Isolator in einer Höhe von 120 cm angebracht werden sollte. Der Mittlere sollte bei 75 cm und der unterste bei rund 45 cm angebracht werden. Bei einem Großpferd mit einem Stockmaß von bis zu 175 cm sollten die Isolatoren wie folgt montiert werden: 160 cm (oben), 90 – 100 cm (mitte) und 50 cm unten. Neben den Pferden muss auch die Topgrafie der Weide beachtet werden. Denn Pferde springen nicht direkt am Zaun ab – sondern in der Regel einen Meter davor. Liegt der mögliche Absprungbereich also höher als der Punkt, in dem der Pfahl steckt, muss das bei der Montage berĂŒcksichtigt werden.

    AKO-Tipp: Kombinieren Sie Zaunseile mit einer Reihe 40-mm-Band, um die Sichtbarkeit des Koppelzauns fĂŒr die Pferdeherde zu erhöhen!

    Weidezaunrechner

    Sie möchten Ihren Weidezaun nun planen? Bevor Sie Stift und Zettel bemĂŒhen, können Sie Ihre Eckdaten auch ganz bequem in den Weidezaunrechner von AKO eingeben. WĂ€hlen Sie hier einfach Ihre gewĂŒnschten Komponenten aus und schauen Sie am Schluss, welche Ausstattung Sie fĂŒr Ihren Traum-Zaun benötigen. AKO fĂŒhrt Sie hier in 9 Schritten zum optimalen, individuellen und hĂŒtesichern Weidezaun.

    Hier geht’s zum Weidezaunrechner!

    HĂŒtesicherheit verbessern

    AKO FenceControl

    AKO FenceControl Foto: Pferdebetrieb

    Steht der Festzaun fĂŒr Pferde, muss dieser regelmĂ€ĂŸig auf die HĂŒtesicherheit geprĂŒft werden. Dazu bietet AKO verschiedene Produkte an. Zum Beispiel den ZaunprĂŒfer, mit dem Sie die Zaunspannung einfach messen können. Dabei sollte die Spannung mindestens 3.000 Volt betragen. Um auch aus der Ferne schon zu sehen, ob Spannung auf dem Zaun ist, kann ein oder mehrere Pulse Flashs  von AKO montiert werden. Diese optische Spannungskontrolle blinkt bei ausreichender Spannung und erlischt, wenn die Spannung unter 3.000 V fĂ€llt. Möchten Sie immer wissen, ob die HĂŒtesicherheit gewĂ€hrleistet ist, hilf AKOs Fence Control. Das GerĂ€t wird mit dem Zaun verbunden und meldet via Mobilfunknetz, wenn die Zaunanlage fehlerhaft arbeitet. Damit Dritte erkennen, dass es sich hier um einen Elektrozaun handelt, mĂŒssen zudem dauerhaft Warnschilder montiert sein. FĂŒhrt der Elektrozaun zum Beispiel entlang einer öffentlichen Straße, mĂŒssen diese alle 50 bis 100 m zu sehen sein. GrundsĂ€tzlich ist zu empfehlen, dass Warnschilder immer dort angebracht werden, wo Personen mit einem Pferdezaun mit elektrischen Seilen oder BĂ€ndern in BerĂŒhrung kommen können.

    Info: www.ako-agrar.de
    AKO Weidezaun

  • Schlafen in der Gruppe

    Schlafen in der Gruppe

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]„Wer schlafen kann, darf glĂŒcklich sein“, sagte Erich KĂ€stner. Leider trifft nicht alle Pferde dieses GlĂŒck in ausreichendem Maße. Gerade in der kalten Jahreszeit sind vermehrt Pferde in Gruppenhaltungen mit aufgeschlagenen Fesselgelenken an den Vordergliedmaßen zu sehen. Wo manch einer die „Schlafkrankheit“ Narkolepsie vermutet, kann auch ein Management-Problem vorliegen, denn allen Pferden mĂŒssen passende Möglichkeiten zum Abliegen geschaffen werden.

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    Ein Pferd zeigt aufgeschlagene Fesselgelenke: Der Verdacht vieler Pferdehalter fĂ€llt hĂ€ufig auf Narkolepsie, der „Schlafkrankheit“. Diese ist jedoch sehr selten. Weitere Pferdehalter vermuten wiederum, dass diese Verletzungen durch die normalen Ablege- und Aufstehbewegungen der Pferde entstehen. Wer ein Pferd dabei genau beobachtet, stellt allerdings fest, dass beim Ablegen zwar das Vorderfußwurzelgelenk sowie das Fesselgelenk den Boden berĂŒhren, ein fester Aufprall jedoch nicht geschieht. Beim Aufstehen kommt es zu keinerlei BerĂŒhrung dieser Partien mit dem Boden. Auch dies ist nicht Ursache fĂŒr die beobachteten Verletzungen.

    Der Großteil der beschriebenen Verletzungen ist auf einen Schlafentzug der Pferde und damit auf MĂ€ngel in der Haltung und das Management zurĂŒckzufĂŒhren. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen gekommen, die vermeintlich unter Narkolepsie erkrankte Pferde, untersuchten. Über den Sommer kompensieren viele Pferde das fehlende Liegen in den Liegehallen durch Liegen auf der Weide oder im Auslauf. In den Übergangsmonaten und dem Winter sind diese Böden hĂ€ufig nass oder sogar morastig, sodass dort kein Abliegen mehr erfolgt. Aus diesem Grund sind die oben genannten Verletzungen und Verhaltensweisen gerade in der kalten Jahreszeit zu beobachten. Welcher Zusammenhang zwischen Haltungsfehlern und den gezeigten Verletzungen besteht, soll hier aufgezeigt werden.

    Schlafverhalten von Pferden

    Erwachsene Pferde ruhen etwa 6 bis 9 Stunden am Tag, aufgeteilt in mehrere kurze Ruhephasen von etwa 20 Minuten. Die meiste Zeit beim Ruhen wird im Stehen („Dösen“) verbracht, nur etwa 2 bis 3,5 Stunden je Tag wird das Ruhen im Liegen gezeigt. Jungtiere ruhen insgesamt lĂ€nger und vermehrt im Liegen. Der Schlaf kann in verschiedene Schlafstadien unterteilt werden. Eine dieser Schlafstadien ist der sogenannte REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), der nach bisherigen Erkenntnissen nahezu ausschließlich im Liegen in Brust- oder Seitenlage möglich ist. Dieser REM-Schlaf ist durch Augenbewegungen, niedriger Muskelspannung und Traumschlafphasen gekennzeichnet. Legt sich ein Pferd ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum nicht ab, kann dieser REM-Schlaf nicht stattfinden. Dadurch können die RegenerationsfĂ€higkeit und die LeistungsfĂ€higkeit abnehmen sowie das psychische Wohlbefinden beeintrĂ€chtigt werden. Folge dieses Schlafentzuges können ZusammenbrĂŒche sein, die mit den auf den Bildern gezeigten Verletzungen einhergehen.

    Schlafstörungen am Verhalten erkennen:

    • Abnehmende Leistungs- und RegenerationsfĂ€higkeit
    • BeeintrĂ€chtigung des psychischen Wohlbefindens
    • Verletzungen an den Vordergliedmaßen, meist an Fesselgelenk und Vorderfußwurzelgelenk
    • Verletzungen im Kopfbereich
    • Beobachtete ZusammenbrĂŒche des Pferdes: Das Pferd steht in Dösehaltung mit halb- oder ganz geschlossenen Augen. Der Kopf sinkt langsam Richtung Boden, das Pferd verliert an Muskelspannung, die Beine knicken ein oder es beginnt zu Wanken. Das Pferd erwacht in diesem Moment oder stĂŒrzt zu Boden.

    GrĂŒnde fĂŒr Schlafstörungen und Lösungsmöglichkeiten

    HĂ€ufig liegt die Ursache fĂŒr Störungen im Liegeverhalten des Pferdes in der Haltung bzw. im Management. Die Erfahrung des Fachzentrums Pferdehaltung in Ansbach zeigt, dass die Liegebereiche in Gruppenhaltungen hĂ€ufig zu klein sind und gerade rangniederen Pferden zu wenige Ausweichmöglichkeiten geboten werden. Denn auch wĂ€hrend des Ruhens werden rangabhĂ€ngige Individualdistanzen eingehalten, auch wenn diese im Vergleich zu den Distanzen wĂ€hren der Nahrungsaufnahme deutlich geringer sind. Nur eng miteinander vertraute Tiere liegen dicht, zum Teil auch mit Körperkontakt, zusammen. Es zeigt sich, dass selbst bei Einhaltung der Maße der Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten (3 x Widerristhöhe ÂČ / Pferd) rangniedere Pferde deutlich kĂŒrzer als ranghohe Pferde liegen. Erst bei einer mehr als doppelt so groß bemessenen LiegeflĂ€che als von den Leitlinien gefordert, können sich rangniedere Pferde genauso oft und lange in allen Liegepositionen ablegen wie Ranghöhere. Das Fachzentrum Pferdehaltung empfiehlt daher deutlich ĂŒber die Leitlinien hinaus großzĂŒgige Liegebereiche mit mind. 12 mÂČ pro Pferd zu planen. Die Verwendung von Raumteilern in Liegehallen strukturieren den Bereich zusĂ€tzlich und schĂŒtzen damit rangniedere Pferde.

    Allein ein großer Liegebereich reicht jedoch nicht aus, wenn die Pferde diesen aufgrund ihres hohen SicherheitsbedĂŒrfnis als Fluchttier ungern nutzen möchten. Das Fachzentrum Pferdehaltung empfiehlt daher Liegebereiche max. 8 m – besser 5 m – tief und mind. doppelt so breit wie tief zu planen, um Sackgassen zu vermeiden. Um den Pferden einen Rundumblick zu ermöglichen, sollte auf schmale Tore verzichtet werden und das GebĂ€ude mind. nach einer Seite (am besten SĂŒden) vollstĂ€ndig geöffnet werden. Außerdem sollten immer mehrere Liegebereiche geschaffen werden, damit rangniedere Pferde den Ranghohen ausweichen können.

    Einstreu und Herdenmanagement

    Ein weiterer Grund, warum sich Pferde nicht oder sehr wenig hinlegen, ist der Untergrund. Nach den Leitlinien muss dieser trocken, verformbar, trittsicher sein und sollte eingestreut sein. Dies können Böden mit Einstreu aus Naturmaterialien, z.B. Stroh, Strohpellets, Miscanthus, SĂ€gespĂ€ne, Waldboden etc., am besten gewĂ€hrleisten. Bei der Nutzung von Gummimatten ist zwingend eine dĂŒnne Schicht an Einstreu notwendig und Pferde ohne Vorerfahrung mit diesem Untergrund mĂŒssen langsam daran gewöhnt werden. Fressbare Einstreu wie Stroh hat den Nachteil, dass dieser Liegebereich auch von anderen Pferden zum Fressen genutzt wird und damit Ruhende gestört werden können. Im besten Falle wird daher keine fressbare Einstreu im Gruppen-Liegebereich verwendet.

    Neben den baulichen Gegebenheiten können auch Fehler in der Gruppenzusammenstellung und der Integration zu einem Schlafmangel fĂŒhren. Hier gilt es als Betriebsleiter entsprechend zu handeln, ggf. ein nicht soziales und Unruhe stiftendes Pferd vollstĂ€ndig aus der Gruppe zu nehmen. Auch fĂŒr schlecht sozialisierte Pferde, da sie z.B. den Großteil ihres Lebens in Einzelhaltung verbracht haben, kann die Umstellung auf die Gruppenhaltung viel Stress und damit Schlafentzug bedeuten. Hier gilt zu bewerten, ob diese Form der Haltung fĂŒr dieses spezielle Pferd geeignet ist.

    Zuletzt sind auch gesundheitliche Probleme, welche Schmerzen beim Ablegen oder Aufstehen verursachen, als Grund anzufĂŒhren. Dies kann durch Arthrose oder akute GelenksentzĂŒndungen begrĂŒndet sein. Hier gilt es die Ursache durch entsprechende Behandlungen abzustellen. Auch kann die tatsĂ€chliche Erkrankung der Narkolepsie vorliegen.

    Schlafstörung erkannt – was nun?

    ZunĂ€chst sollten die eigene Haltung und das Management analysiert und Schwachstellen möglichst schnell beseitigt werden. Hilfestellung bei der Optimierung der Pferdehaltung (in Bayern) kann das Fachzentrum Pferdehaltung am Amt fĂŒr ErnĂ€hrung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach und FĂŒrstenfeldbruck bieten. Ähnliche Beratungsangebote bieten Landwirtschaftskammern der ĂŒbrigen BundeslĂ€nder ebenfalls an.

     

    Autorin: Verena Frank

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Verena Frank 

    Verena Frank arbeitet im Fachzentrum Pferdehaltung fĂŒr das Amt fĂŒr ErnĂ€hrung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach.

    www.aelf-an.bayern.de[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“223123″][/vc_column][/vc_row]

  • GrĂŒnland: Vielfalt ist Trumpf

    GrĂŒnland: Vielfalt ist Trumpf

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Wenn die Tage lĂ€nger und die Temperaturen milder werden, dĂŒrfen die Gedanken auch wieder in Richtung GrĂŒnland und Weidesaison wandern. Die FlĂ€chen mit fachkundigem Blick zu beurteilen und auf die kommende Weidesaison vorzubereiten, ist schließlich eine der wichtigsten Aufgaben zum Jahresbeginn.

    Welche Schritte nötig sind, um eine widerstandsfĂ€hige und gesunde Grasnarbe zu erhalten, darĂŒber haben wir mit GrĂŒnland-Expertin Dr. Christa Finkler-Schade gesprochen. Lesen Sie als Exclusive-Mitglied den Fachartikel bereits vor seiner Veröffentlichung!

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    Die erste Frage, die sich beim Blick nach draußen stellt, ist die nach dem richtigen Zeitpunkt, anzufangen. In Regionen, wo viel
    Schnee liegt, heißt es erstmal abwarten, bis die weiße Pracht verschwunden ist. Allgemeiner gefasst sollte der Ausgang des Winters
    der Startschuss sein. „Kurz vor Beginn der Vegetationszeit beginnt die GrĂŒnlandsaison. Das ist dann, wenn die mittlere Temperatur sich bei etwa 8 bis 10 Grad Celsius einpendelt“, gibt Dr. Christa Finkler- Schade an. Die FlĂ€che zum ersten Mal zu begehen, empfiehlt sie jedoch bereits etwas frĂŒher, um mögliche SchĂ€den direkt zu erkennen. „AuswinterungsschĂ€den entstehen vor allem durch Kahlfröste und eisige Winde“, erklĂ€rt Dr. Finkler-Schade. „In Gebieten mit hohen Schneemengen besteht die Gefahr des sogenannten Schneeschimmels, den man als weißliche Auflage auch mit dem bloßen Auge erkennt und bei dem man besonders aufpassen muss, ihn nicht zu verschleppen.“

    Erster Schritt: Bestandsaufnahme

    Bei der ersten Bestandsaufnahme gilt es, eine Reihe von Fragen an die FlÀche zu stellen:

    • Wie hoch sind die Auswinterungs- und FrostschĂ€den, insbesondere beim Deutschen Weidelgras?
      * Wie hoch ist der Anteil im Vergleich zur GesamtflÀche?
      * Wie aktiv waren die MÀuse (und andere Wildtiere) auf der FlÀche?
      * Wie viele LĂŒcken weist die FlĂ€che auf? (Mehr oder weniger als in vorangegangenen Jahren?)
      „ Ist die Grasnarbe (stark) verfilzt?
      Sieht man viel altes Pflanzenmaterial?
      „ Wie hoch ist der (erkennbare) Anteil an unerwĂŒnschten Pflanzen?
      „ Wie intensiv sind die TrittschĂ€den?
      „ Gibt es StaunĂ€sse im Boden oder steht das Wasser an einigen Stellen?

    Ausgehend von dieser ersten und möglichst intensiven Beurteilung der FlĂ€chen gilt es anschließend, die Maßnahmen zu ergreifen,
    die der Boden braucht.

    Zweiter Schritt: Die Pflege beginnt!

    Und damit die wichtigen Schönheitsreparaturen am GrĂŒnland, die den Rest des Jahres die Basis eines gesunden Aufwuchses bilden.
    „Die erste Maßnahme ist immer das Schleppen“, hĂ€lt Dr. Finkler-Schade fest. „Aber erst, wenn es dafĂŒr trocken genug ist. Verschmiert
    man die MaulwurfshĂŒgel, dann ist es eindeutig noch zu nass.“ Als Faustregel fĂŒr einen trockenen Boden empfiehlt sie, vorab den Test mit dem Fuß zu machen: Zeichnet sich der Absatzabdruck nicht mehr im Boden ab, kann das Schleppen beginnen. So werden TrittschĂ€den und AufwĂŒrfe ausgeglichen. Sind ĂŒber den Winter auch Mist, Kompost oder GĂŒlle auf den FlĂ€chen ausgebracht worden, ist das Schleppen umso wichtiger, um die Narbe zu durchlĂŒften. Dr. Finkler-Schade gibt hier allerdings
    zu bedenken: „Beim Schleppen ist das nur begrenzt möglich, aber vor allem das Entfilzen und DurchlĂŒften der OberflĂ€che ist wichtig, da es die GrĂ€ser anregt, sich neu zu bestocken.“ Je mehr Licht und Luft sie fĂŒr den Photosynthese-Prozess erhalten, umso besser.

    ZusĂ€tzlich oder alternativ zur glatten Schleppe kann eine Schleppe mit ZĂ€hnen zum Einsatz kommen, die das LĂŒften vereinfacht, zugleich aber die Gefahr birgt, Grassoden herauszureißen. Ein besseres Werkzeug sieht Dr. Finkler-Schade in den GrĂŒnlandstriegeln
    mit integriertem NachsaatgerĂ€t und kleiner Walze. Die langen Zinken befördern abgestorbenes Material nach oben, entfilzen den Boden und reduzieren so unerwĂŒnschte Pflanzen wie die Gemeine Rispe. „Ohne diese Maßnahmen kann das alte Pflanzenmaterial die lebenden Pflanzen ersticken. Der Striegel bringt Luft und Licht in den Boden und die GrĂ€ser erholen sich so deutlich schneller“, erklĂ€rt die Expertin. Die einzige Ausnahme, bei der sie vom Striegel abrĂ€t, ist, wenn Schneeschimmel erkennbar ist. Es besteht die Gefahr, ihn auf der gesamten FlĂ€che zu verteilen.

    Von LĂŒcken und WildschĂ€den

    Wenn durch abgestorbene Pflanzen große LĂŒcken im Aufwuchs entstanden sind oder die MĂ€use unter der geschlossenen Schneedecke besonders aktiv waren, dann muss umso intensiver nachgesĂ€t werden. Die LĂŒcken werden dabei immer anteilig zur gesamten FlĂ€che betrachtet. Als Richtwerte nennt Dr. Finkler-Schade folgende Zahlen fĂŒr eine ausreichende Nachsaat:

    • „ LĂŒcken bis 10% an der GesamtflĂ€che eine Nachsaat von 5 kg pro Hektar
      „ LĂŒcken von 10 bis 20% etwa 6 bis 10 kg Nachsaat pro Hektar
      „ LĂŒcken von 20 bis 30% etwa 15 bis 25 kg Nachsaat pro Hektar „

    Um die Nachsaat entsprechend in den Boden einzuarbeiten, rĂ€t die Expertin bei LĂŒcken,die mehr als 20 % der GesamtflĂ€che betreffen, zum Einsatz einer Schlitzdrillmaschine. Dieses GerĂ€t schlitzt die Saat in den Boden ein und schafft so gute Voraussetzungen fĂŒr ein zĂŒgiges Anwachsen. Bei geringeren LĂŒcken reiche auch ein Striegel mit Nachsaateinrichtung oder ÜbersaatgerĂ€t.

    ZusĂ€tzlich gibt Dr. Finkler-Schade zu bedenken: „Trockenheit und Frost können Nachsaaten zunichtemachen, was bei den trockenen FrĂŒhjahrsbedingungen in den vergangenen Jahren ein Problem war. Aber nichts zu tun ist auch keine Alternative, da die LĂŒcken dann von unerwĂŒnschten Pflanzen besetzt werden.“ Je nachdem, wie sich die erste Nachsaat entwickelt, kann ein erneutes SĂ€en vor allem im SpĂ€tsommer sinnvoll sein. Dann haben die jungen Pflanzen weniger Konkurrenz durch Pflanzen aus dem alten Bestand. Zeigen sich aber erste LĂŒcken bereits im FrĂŒhling heißt es trotz Konkurrenz durch andere Pflanzen schnell handeln und nicht abwarten. „Wenn die LĂŒcken da sind, dannmuss ich reagieren“, betont Dr. Finkler-Schade. „Und entsprechend auch die Pferde möglichst erst spĂ€ter auf die FlĂ€che lassen.“ Die
    Expertin empfiehlt in der Zwischenzeit eine erste Schnittnutzung durchzufĂŒhren, damit die Pflanzen genug Zeit fĂŒr Ihre Entwicklung haben und nicht gleich wieder durch Verbiss und Tritt geschĂ€digt werden.

    Waren grĂ¶ĂŸere Tiere am Werk, können Schleppe und Striegel an ihre Grenzen stoßen. WĂŒten beispielsweise Wildschweinrotten auf dem GrĂŒnland, kann das eine passende Aufgabe fĂŒr den Wiesenengel sein. Dr. Finkler-Schade hĂ€lt fest: „Wildscheine verursachen erhebliche SchĂ€den, da kommt man mit der Schleppe nicht weit. Der sogenannte Wiesenengel mulcht und vertikutiert, er zerkleinert und hilft bei der Nachsaat. Oft setzen auch JĂ€ger das GerĂ€t ein, um starke Unebenheiten auszugleichen.“ Gegen MĂ€use empfiehlt Dr. Finkler-Schade ausreichend SitzplĂ€tze fĂŒr Greifvögel anzubieten und die FĂŒchse leben zu lassen.

    Neueinsaat

    Eine Neueinsaat ist immer mit einem Umbrechen und damit einer kompletten Erneuerung der Grasnarbe verbunden. Dr. Finkler-Schade gibt zu bedenken: „Der komplette Narbenschluss braucht nach der Neueinsaat mindestens 5 Jahre und erst dann ist die FlĂ€che wieder sehr gut tragfĂ€hig. Man sollte ĂŒber eine Neueinsaat also wirklich erst nachdenken, wenn mehr als 40 % der FlĂ€che stark geschĂ€digt ist.“

    Walzen & schweres GerÀt

    Walzen kann man im FrĂŒhling, man sollte es aber nicht ĂŒberall und auch nicht jederzeit. Als wichtigstes Indiz dafĂŒr, ob das Walzen sogar schaden kann, nennt Dr. Finkler-Schadeden Feuchtegrad des Bodens: „Auf keinen Fall sollte man walzen, wenn der Boden noch zu feucht, lehmig oder tonig ist. Sonst verdichtet man den Boden und stört so langfristig dessen Kapillarfunktion, also den Luft- und Wasseraustausch, was wiederum zu Wachstumsproblemen fĂŒhrt.“ Auch beim Kalken des Bodens oder beim GĂŒlle ausbringen sollte man immer das Gewicht der Maschinen mit bedenken. Um Verdichtungen und damit SchĂ€den zu vermeiden, mĂŒssen die FlĂ€chen tragfĂ€hig – also entweder gefroren oder trocken genug – sein. „Der hohe Druck ist nicht zu unterschĂ€tzen“, betont Dr. Finkler-Schade. Die Expertin rĂ€t im Zweifelsfall zu kleinen Walzen,
    die den Boden lediglich andrĂŒcken. Solche Cambridge- oder Prismenwalzen sind oft mit einem Striegel und NachsaatgerĂ€t kombiniert. Das spart Arbeit und schont den Boden.

    Sonderfall Winterweiden

    FlĂ€chen, die ganzjĂ€hrig von Pferden beweidet werden, weisen mehr Tritt- und VerbissschĂ€den und auch mehr Mist auf. Werden solche FlĂ€chen nicht abgesammelt, verstĂ€rkt das Schleppen den Parasitendruck. Dr. Finkler-Schade warnt: „Wir haben bereits jetzt massive Resistenzen und damit muss man sich auseinandersetzen. Umso wichtiger ist es, die Weiden per Hand oder maschinell abzusammeln.“

    ZusĂ€tzlich rĂ€t die Expertin da, wo es möglich ist, die FlĂ€chen zwischenzeitlich auch anders zu nutzen: ob fĂŒr den ersten Schnitt oder als Weide fĂŒr andere Tiere. Sie stellt klar: „Pferdemist ist der wertvollste DĂŒnger ĂŒberhaupt, aber eben erst, wenn er vollstĂ€ndig kompostiert ist. Diesen Spurenelement-reichen Kompost zu produzieren, ist eine Wissenschaft fĂŒr sich.“ Das heißt aber nicht, dass man diesen Prozess nicht angehen sollte. Im Gegenteil: „Über Kreislaufwirtschaft mĂŒssen wir alle uns wieder mehr Gedanken machen. Mist nicht zu verwenden und DĂŒnger zuzukaufen, ist fĂŒr die FlĂ€chen und fĂŒrs Budget schlecht.“, fasst Dr. Finkler-Schade zusammen. Ein großes Problem, das die Expertin hier mit anspricht, ist die FlĂ€chenknappheit. Dennoch sei es wichtig, den FlĂ€chen Ruhezeiten einzurĂ€umen und beispielsweise mit Wechselweiden zu arbeiten.

    Die Mischung machtÂŽs

    Die Standardmischungen und auch die Vorgaben der Landwirtschaftskammern sollten genau geprĂŒft werden. Oft beziehen sich die Angaben zu Saatmischungen auf die GrĂŒnlandnutzung zur Raufutterherstellung oder auf Milchvieh. FĂŒr Betriebsleiter lohnt es sich, auch Mischungen speziell fĂŒr Pferdeweiden genauer unter die Lupe zu nehmen und auf den Tierbestand abzustimmen. „Je nach Pferd braucht man auch andere Sorten“, betont Dr. Finkler-Schade. „Es macht einen Unterschied, ob fĂŒnf bis zehn Zuchtstuten mit ihren Fohlen das GrĂŒnland beweiden oder eine Gruppe Freizeitpferde. Die sĂ€ugenden Stuten brauchen energie- und eiweißreiches Gras, das fĂŒr die Freizeitpferde zu reichhaltig wĂ€re.“ Eine leistungsfĂ€higere FlĂ€che, deren Grasnarbe energie- und proteinreiches GrĂŒnfutter hervorbringt, erfordert erhöhte Weidelgrasmengen. Bei Freizeitpferden hingegen muss eher auf zucker- und fruktanarme GrĂ€sersorten geachtet werden. Die Expertin empfiehlt Pferdehaltern und Betriebsleiter, sich entsprechend individuell beraten zu lassen.

    Ob in SĂŒd- oder Norddeutschland, das Ziel sollte immer eine möglichst vielseitige GrĂ€sermischung sein. Dr. Finkler-Schade beschreibt den idealen Dreiklang als Mischung aus KrĂ€utern, Leguminosen und GrĂ€sern: „Die KrĂ€uter wurzeln tief und leisten einen wichtigen Beitrag zur WasserfĂŒhrung und KapillartĂ€tigkeit im Boden. Leguminosen wie Klee binden den fĂŒr das Wachstum der Pflanzen so wichtigen Stickstoff aus der Luft und als drittes braucht es natĂŒrlich die GrĂ€ser, die im Vergleich flacher wurzeln.“ Speziell bei trockenen Böden hilft die Kombination aus diesen drei Hauptgruppen den Böden, mehr Wasser zu speichern und den Stickstoff als einen HauptpflanzennĂ€hrstoff zu binden. Die Anbieter von Saatgut haben Mischungen fĂŒr unterschiedliche NutzungsintensitĂ€ten und Standorte. Die Landwirtschaftskammern fĂŒhren auch SortenprĂŒfungen durch und bieten Beratung an.

    Kontrolle

    Die richtige Pflege ist unverzichtbar fĂŒr eine gesunde Grasnarbe. ZusĂ€tzlich braucht es aber auch ein gewisses Maß an Kontrolle: Aufschluss ĂŒber die NĂ€hrstoffversorgung der Böden geben Bodenuntersuchungen, die Finkler-Schade in einem Abstand von etwa zwei bis drei Jahren empfiehlt: „Zur Einhaltung der Anforderungen der neuen DĂŒngeverordnung mĂŒssen regelmĂ€ĂŸige Bodenuntersuchungen nachgewiesen werden. NĂ€hrstoffdefizite oder ÜberschĂŒsse zeigen sich an den Zahlen und die Betriebsleiter erhalten zusĂ€tzlich zu den Ergebnissen eine DĂŒngeempfehlung.“ Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen immer der pH-Wert sowie Phosphor, Kalium und Magnesium, zusĂ€tzlich können Natrium und Spurenelemente sowie der Humusgehalt mit untersucht werden. Stellen wie die LUFA, die LEL oder auch private Institute bieten FormblĂ€tter online zum Herunterladen an und verschicken das Material zur Probenentnahme. „Diese Pakete beinhalten eine Anleitung, wie und wo die Proben entnommen werden mĂŒssen. Ein Bohrstock zur Probenentnahme kann ausgeliehen werden“, erklĂ€rt Dr. Finkler-Schade.

    Gezielt dĂŒngen

    Die Ergebnisse der Untersuchungen liefern wichtige Erkenntnisse zur DĂŒngung. Ob und wieviel Stickstoff ausgebracht werden sollte, ist jedoch nicht Teil der Bodenuntersuchungsergebnisse. Das hĂ€ngt allein von der Nutzungsform und -intensitĂ€t ab, wie Dr. Finkler-Schade betont: „GrĂŒnland zur Schnittnutzung hat einen höheren Stickstoffbedarf als eine reine Weidenutzung. In den Betrieben werden Jahresmengen von ca. 60-120 kg/ha durchaus eingesetzt. Je nach Nutzung sinnvoll sind kleine Gaben von ca. 30 kg nach den Nutzungen, da das natĂŒrliche Wachstum im FrĂŒhjahr ohnehin oft hoch ist.“ Vor zu hohen Stickstoffmengen auf Pferdeweiden warnt die Expertin, da sich diese negativ auf die Pferdegesundheit auswirken können. Deshalb rĂ€t Finkler-Schade auch ganz eindeutig von der gĂ€ngigen Praxis ab, einmal jĂ€hrlich einen MehrnĂ€hrstoffdĂŒnger auszubringen: „Das ist ein Blindflug, der zu Über- oder UnterdĂŒngung fĂŒhrt, da er sich nicht zielgenau dosieren lĂ€sst.“ Dort wo Kalkbedarf besteht, muss eine Kalkung nur alle 3 Jahre bis zur nĂ€chsten Bodenuntersuchung erfolgen. Biologisch wirtschaftende Betriebe haben zur DĂŒngung nur organischen Kompost oder Gesteinsmehle zur VerfĂŒgung. Aufgrund dessen haben sie einen deutlich erhöhten FlĂ€chenbedarf von ca. 2/3 im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung, um die QualitĂ€t des GrĂŒnlandes zu erhalten.

    Fazit

    Langfristig ist es von höchster PrioritĂ€t, die Fruchtbarkeit des Bodens und die Humusbildung zu fördern. Zu einem guten GrĂŒnlandmanagement gehören dazu immer auch Ruhephasen und Wechselbeweidung. Außerdem darf die Gesundheit der Pferde nie aus den Augen geraten. Dr. Finkler-Schade betont: „Die Weiden dienen der ErnĂ€hrung und auch der BeschĂ€ftigung der Tiere. Pferdehalter mĂŒssen fĂŒr eine gute Weidehygiene sorgen und so den Parasitendruck eindĂ€mmen. Zudem beugt eine geschlossene, federnde Grasnarbe Überbelastungen der Pferdegliedmaße vor.“

    Autorin: Lisa Freudlsperger 

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Dr. Christa Finkler-Schade 

    Dr. Christa Finkler-Schade ist promovierte Agrarwissenschaftlerin und Expertin zu Themen wie FĂŒtterung, Betriebsmanagement und Aufzucht.
    Sie ist selbst Reiterin sowie öbv. SachverstĂ€ndige fĂŒr Pferdezucht und -haltung und Beraterin bei Schade & Partner. Ihre Schwerpunkte umfassen u. a. ErnĂ€hrungs- und Weidemanagement sowie Haltungskonzepte.

    www.schadeundpartner.de[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221979″][/vc_column][/vc_row]

  • Kostenloses e-Book: Intelligente Software

    Kostenloses e-Book: Intelligente Software

    Unsere Schwester-Homepage, das Profi-Magazin Pferdebetrieb bietet zusammen mit dem Software-Hersteller Acclaro PS eine kostenlosen Ausgabe von Pferdebetrieb KOMPAKT zum Thema intelligente Stall-Software.

    Das e-Book können Sie sich ab sofort gratis herunterladen und darin erfahren, wie Software das Leben und Arbeiten auf der Reitanlage erleichtert.

    Inhalte des e-Books

    Zu Beginn des e-Books geht es darum, die Funktionen und Grundlagen der Software-Lösung Acclaro PS zu beschreiben. Das folgende Kapitel zeigt auf, wie die Software zur Pferdegesundheit beitragen kann. Darin erklĂ€ren Pferdebetrieb und Acclaro, wie intelligente FutterplĂ€ne die Rationsgestaltung vereinfachen können und wie die Software Medikation und Impfmanagement fehlerfrei und lĂŒckenlos umsetzen kann. Abschließend steht die Vernetzung auf der Anlage im Mittelpunkt und damit die Kommunikation zwischen GestĂŒtsleitung, Mitarbeitern und Kunden. Neben Einsatz- und BelegungsplĂ€nen fĂŒr Mitarbeiter und GebĂ€ude thematisiert dieses Kapitel auch die Verwaltung der Weiden sowie die wichtigen Themen Finanzbuchhaltung und die Vernetzung von Maschinen und Automaten mit der Software.

    Zum Download

    Laden Sie sich hier ganz einfach das e-Book als PDF herunter und lesen Sie mehr ĂŒber die Zukunft der Software, die bereits bestehenden und noch geplanten VerknĂŒpfungen mit anderen Automaten und weiteren Schnittstellen. Auch in Hinblick auf die leider weiterhin aktuelle Corona-Pandemie kann Software die AblĂ€ufe verschlanken und helfen, Anwesenheiten mit weniger Aufwand zu dokumentieren.

    Hier gelangen Sie zum kostenlosen PDF!

     

  • Video: Aufzuchtmanagement

    Video: Aufzuchtmanagement

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Wie muss ein Fohlen gefĂŒttert werden, damit es ausreichend versorgt ist? Wie sollte der Koppelgang aussehen? Und was ist beim Absetzen zu beachten? Antworten auf diese Fragen erhalten Sie im Video Aufzuchtmanagement mit Expertin Dr. Christa Finkler-Schade.

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    Wie man Fohlen richtig und tiergerecht absetzt und worauf bei der Aufzucht der Jungtiere zu achten ist, hat die öbv. SachverstĂ€ndige fĂŒr Pferdezucht und -haltung, Dr. Christa Finkler-Schade im Web-Talk „Aufzuchtmanagement“ im Sommer 2020 erklĂ€rt. Eine Zusammenfassung ihres Vortrags bietet das folgende Video, in dem sie u.a. erlĂ€utert, warum der Weidegang in der Gruppe fĂŒr Fohlen so wichtig ist, wie das Absetzen möglichst gut funktioniert, worauf bei der FĂŒtterung von Fohlen zu achten ist und was die ersten Schritte fĂŒr einen erfolgreichen Umgang Fohlen-Mensch sein können. Am Ende folgt ein kurzer Exkurs, was es in Hinblick auf Entwurmung, Impfung und den ersten Besuch des Hufschmieds zu bedenken gibt.

    Video zum Expertenvortrag:

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Die Referentin

    Die promovierte Agrarwissenschaftlerin Dr. Christa Finkler-Schade Expertin in den Themenbereichen FĂŒtterung, Betriebsmanagement und Aufzucht. Sie ist selbst Reiterin und Turnierrichterin sowie öbv. SachverstĂ€ndige fĂŒr Pferdezucht und -haltung und Beraterin bei Schade & Partner. Ihren Fokus setzt sie neben dem Aufzuchtmanagement auch auf die FĂŒtterung von Sport-, Freizeit- und Zuchtpferden, Betriebskonzeptionen, GestĂŒtsmanagement, Haltungskonzepte und Weidemanagement.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221487″][/vc_column][/vc_row]

  • Hygienemanagement: Entwurmen & Impfen

    Hygienemanagement: Entwurmen & Impfen

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Parasiten, ansteckende Krankheiten, Epidemie! Ein Alptraum fĂŒr GestĂŒt und Pferdebesitzer. Um Dramen vorzubeugen, ist ein vorausschauendes Hygienemanagement im Stall das beste Mittel. Worauf Sie bei Entwurmung, Impfungen und Desinfektion achten sollten, weiß Dr. Anja Kasparek, die Klinikleiterin der Pferdeklinik Aschheim. Zudem lesen Sie, welche baulichen Maßnahmen und technischen Hilfsmittel verhindern, dass sich Krankheitserreger ausbreiten.

    Ansteckende Krankheiten, wie Druse und Herpes sowie unangenehme Parasiten können den gesamten Bestand gefĂ€hrden. Ein geeignetes Hygienemanagement kommt allen zu Gute, muss aber eben auch von allen eingehalten werden: Dazu gehören ein einheitliches Impf- und Wurmmanagement, ein konsequenter Ablauf, wenn Pferde erkranken und wirksame Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen.

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    Entwurmung

    Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten schreiben vor, dass der Pferdehalter durch artgemĂ€ĂŸe Pflege, ErnĂ€hrung und Haltung fĂŒr die Pferde-Gesundheit sorgen muss. Dazu gehört auch die regelmĂ€ĂŸige und fachgerechte Entwurmung in Absprache mit einem Tierarzt. Bei der Entwurmung gibt es zwei Herangehensweisen: selektiv oder strategisch. Dr. Kasparek erklĂ€rt: „Bei der strategischen Entwurmung werden alle Pferde alle drei Monate gleichzeitig entwurmt und anschließend wird desinfiziert. Der Vorteil: Die Wurmlast lĂ€sst sich so deutlich senken und die Einsteller besser koordinieren. Der Nachteil: Es bilden sich mehr Resistenzen gegen Wurmmittel und die Auswahl wird geringer.“ Wird selektiv entwurmt, spielen Kotuntersuchungen eine wichtige Rolle im Betrieb: Alle sechs bis acht Wochen mĂŒssen dann ĂŒber jeweils drei Tage Kotproben von jedem Pferd genommen und eingeschickt werden, betont die TierĂ€rztin. Mindestens eine Wurmkur pro Jahr ist auch bei der selektiven Entwurmung notwendig. Das entspricht nur einem Viertel der Dosis bei strategischer Entwurmung aber Dr. Kasparek warnt: „Selektiv zu entwurmen ist sehr beliebt, aber erfahrungsgemĂ€ĂŸ wird selektiv leider zu lasch umgesetzt“. NachlĂ€ssige Entwurmung lĂ€sst einige Wurmpopulationen dann regelrecht explodieren: Ein Beispiel dafĂŒr ist der Pfriemenschwanz. Dr. Kasparek empfiehlt, sich in jedem Fall betriebsabhĂ€ngig immer mit dem betreuenden Tierarzt kurz zu schließen – in vielen StĂ€llen ist beispielsweise trotz regelmĂ€ĂŸiger Kotprobenuntersuchung mindestens eine „kleine“ und eine „große“ Wurmkur pro Jahr zu verabreichen bzw. Haupausscheider konsequent zu isolieren. Die höchste Wurmlast ist immer im Herbst – am Ende der Weidesaison, daher sollte hier eine gewissenhafte Entwurmung und Weidehygiene erfolgen. Auch bei strategischer Entwurmung sollte man mindestens einmal jĂ€hrlich eine Kotprobe aller Pferde zu entnehmen. Außerdem verrĂ€t sie: „Die „große“ Wurmkur wirkt auch gegen die sogenannten Magendasseln, die Larven der Dasselfliegen.“ Diese werden ĂŒber an den Pferdebeinen abgelegte Eier aufgenommen und entwickeln sich zu großen Dassellarven weiter die sich beispielsweise an der Magenschleimhaut anheften und dort fĂŒr EntzĂŒndungen sorgen. So können sie auch Koliken auslösen.

    Neben Medikamenten helfen auch Routinen im Arbeitsalltag, die Wurmbelastung einzudĂ€mmen: „Ganz wichtig ist tĂ€gliches Abmisten! Außerdem sollte man Geilstellen ausmĂ€hen und neue Pferde zunĂ€chst immer separat aufstallen“, rĂ€t Dr. Kasparek. Ein regelmĂ€ĂŸiges Wechseln der Koppeln trĂ€gt ebenfalls dazu bei, dass der Parasitenbefall etwas zurĂŒckgeht. Zum Dung der Wiesen besser kommerzielle DĂŒnger oder Rindermist verwenden – Pferdemist sollte nicht erneut auf die Koppeln ausgebracht oder durch Mulchen verteilt sondern entsorgt werden.

    Impfungen

    Neben ausreichender Bestands- und Haltehygiene schreiben die Leitlinien auch die aktive Immunisierung gegen hĂ€ufig auftretende Krankheitserreger vor. Direkt angesprochen wird dabei die Impfung gegen Tetanus. Diese sieht Dr. Kasparek ebenso zwingend erforderlich wie die Impfungen gegen Herpes und Influenza. Sie betont: „Alle Pferde mĂŒssen uniform geimpft sein – vor allem bei Herpes ist das sehr wichtig. Außerdem wĂŒrde ich in jedem Fall den FN-Turnierangaben folgen und alle sechs Monate impfen.“ Den kompletten Bestand gleichzeitig zu impfen bedeutet auch, alle Einsteller entsprechend zu koordinieren, was aber im Zweifelsfall fĂŒr weniger Arbeit ĂŒbers Jahr gesehen und fĂŒr mehr Sicherheit seitens des Betriebsleiters sorgt.

    Absolut notwenige Impfungen sind laut Dr. Kasparek die Immunisierung gegen Tetanus, Herpes und Influenza: Bei Tetanus fĂŒhrt ein Toxin im Nervensystem zu Wundstarrkrampf, die Symptome werden meist zu spĂ€t erkannt, die Pferde sterben. Herpes ist ein Lentivirus, eine sogenannte verborgene Infektion. Betriebsleitern empfiehlt die TierĂ€rztin, ihre Einsteller auch ĂŒber neuere Erkrankungen und mögliche Gegenmittel zu informieren, das West-Nil-Virus (WNV) beispielsweise: „Eine Impfung halte ich bei WNV langfristig auf jeden Fall fĂŒr sinnvoll, im Moment wĂŒrde ich es aber nur als Option aufzeigen und den Einstellern selbst ĂŒberlassen.“

    Untersuchen vor Ort

    Kommen neue Tiere auf die Anlage ist eine Untersuchung vorab ratsam. Dr. Kasparek empfiehlt zunĂ€chst, die Lymphknoten zu ĂŒberprĂŒfen und die Temperatur zu kontrollieren: „Anschließend sollte der Neuankömmling noch ein bis zwei Wochen vom Rest der Gruppe getrennt bleiben. Hustet das Pferd wĂ€hrend dieses Zeitraums hĂ€ufiger und kommt der Verdacht auf, es könnte Druse haben, sorgen SpĂŒlproben fĂŒr Klarheit.“

    Tipp: Treten dennoch Krankheiten auf, wenn das neue Tiere mit dem Rest der Gruppe zusammentrifft, gilt es zu bedenken, dass es auch latente TrĂ€ger im Bestand geben kann. HĂ€ufig sind das Ă€ltere Pferde. Das neue Pferd, das durch die Umgewöhnung gestresst ist, infiziert sich zuerst und scheint der Schuldige zu sein, tatsĂ€chlich aber versteckt dieser sich in der Herde. Wichtig ist also in jedem Fall immer den gesamten Bestand zu prĂŒfen.

    Um NeuzugĂ€nge zu untersuchen oder die in den Leitlinien empfohlene jĂ€hrliche Zahnkontrolle durchzufĂŒhren, eignet sich ein Untersuchungsbereich auf dem Betrieb am besten. Nach Erfahrung der Offenstallplaner von HIT Aktivstall und Schauer sowie Viebrockreithallen plant man diesen Bereich am besten nahe der Wasch- bzw. PutzplĂ€tze und des Servicebereichs ein. Auch ein mobiler Untersuchungsstand kann laut AndrĂ© Richter von Viebrockreithallen sinnvoll sein: „Wichtig ist, die Pferde auch wĂ€hrend einer Untersuchung möglichst in ihrem gewohnten Umfeld zu belassen. Besonders auf nervöse und junge Pferde wirkt es oftmals beruhigend, wenn sich Artgenossen in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden.“ Carola Brandt von Schauer Agrotronic betont, wie wichtig Raum rund um den Untersuchungsstand ist. Sie hĂ€lt fest: „Man sollte nicht einfach eine Box in einen Untersuchungsstand umfunktionieren, sonst hat man zu wenig Platz. Wenn es mal hektisch wird, soll niemand an die Wand gedrĂŒckt werden.“ Der im Regelfall 2 mÂČ große Stand kann an einer Wand eingerichtet werden aber zu den anderen drei Seiten sollte jeweils 4 bis 5 m Platz sein. Bei Gastpferden empfiehlt Brandt noch Platz fĂŒr ein zweites Pferd einzuplanen. Vivian Westermann von HIT-Aktivstall stimmt zu. Neben Platz fĂŒr ein zweites Pferd sind ein Strom- und Wasseranschluss, gute LichtverhĂ€ltnisse, aber auch die Möglichkeit zur Abdunkelung im Untersuchungsbereich wichtig, hĂ€lt Westermann fest und fĂŒhrt weiter aus: „Einige Methoden der Zahnbehandlungen bedĂŒrfen einer stabilen AufhĂ€ngung unter der Decke. Der Untersuchungsraum sollte gut zu reinigen und groß genug sein, um Verletzungen in UnruhezustĂ€nden vorzubeugen – auch in der Höhe.“ FĂŒr den Bodenbelag im Untersuchungsstand rĂ€t Brandt zu festem Betonboden fĂŒr den Untersuchungsbereich und Gummimatten rund um den Bereich

    In QuarantÀne

    Erkrankte Tiere oder neue Pferde sollten prinzipiell vom Rest der Herde getrennt bleiben. Erkrankt ein Pferd auf dem Betrieb, ist Zeit der wesentliche Faktor: FrĂŒhzeitig erkannt, wandert das Pferd direkt in die QuarantĂ€nebox. Die Offenstallplaner von HIT und Schauer empfehlen, im Idealfall eine solche Box je zehn Pferde zu haben. Richter gibt zu bedenken: „Die Anzahl der benötigten QuarantĂ€neboxen ist abhĂ€ngig von der Ausrichtung des Betriebes. Ein Sport- und Turnierstall, in welchem ein hoher Wechsel im Pferdebestand herrscht, braucht eine höhere Anzahl an QuarantĂ€neboxen, als ein Freizeitstall.“

    Brandt hat vor kurzem auf ihrem eigenen Betrieb eine QuarantĂ€nebox gebaut. Sie berichtet: „In meinem Fall schließt die Isolierbox direkt an den Servicebereich an, ist gemauert und verfĂŒgt ĂŒber ein Paddock. Der Boden ist rutschfest, gut zu reinigen und zu desinfizieren. DafĂŒr ist auch ein direkter Wasseranschluss wichtig.“ Lisa Monßen von HIT-Aktivstall ergĂ€nzt: „Idealerweise platziert man QuarantĂ€neboxen in einem ruhigen und nicht fĂŒr jedermann zugĂ€nglichen Bereich des Betriebes.“ Richter rĂ€t zudem, die WĂ€nde der QuarantĂ€neboxen mit einem Schlagschutz zu versehen, um die Verletzungsgefahr zu verringern. Außerdem warnt er: „Kranke Pferde hören oft auf zu trinken und zu fressen, weswegen wir empfehlen, in den QuarantĂ€neboxen TrĂ€nken mit VerbrauchszĂ€hler zu installieren, um die FlĂŒssigkeitsaufnahme des Pferdes kontrollieren zu können.“

    Oberste PrioritĂ€t hat es, keinen Kontakt zu den anderen Pferden zu ermöglichen. Dr. Kasparek rĂ€t, neue Pferde zunĂ€chst ein bis zwei Wochen getrennt zu halten: „Das kann auch in einem Zelt oder mobilem Unterstand sein. Wichtig ist, dass die GebĂ€ude getrennt sind und die QuarantĂ€nebox geschlossen ist – vor allem bei erkrankten Tieren. Innerhalb eines Stalles kann eine Tröpfcheninfektion trotz Abstand sonst nicht gebremst werden. Das geht sehr schnell.“ Ebenfalls strikt getrennt mĂŒssen die zustĂ€ndigen Mitarbeiter, das Equipment und möglichst auch die Arbeitswege werden. Kasparek hĂ€lt fest: „Konsequentes Management der AblĂ€ufe ist hierbei enorm wichtig, da sich Erreger auch an den Schuhen oder der Schubkarre festsetzen und verbreiten.“ Richter ergĂ€nzt, dass bei Viebrockreithallen zu diesem Zweck ein Schleusenraum eingeplant wird. Er erklĂ€rt: „In diesem Raum können sich Personen umziehen und desinfizieren, um keine Erreger und Keime aus dem Stall in andere Bereiche des Betriebes zu tragen. Des Weiteren können dort Dinge wie Decken gelagert werden, welche nicht mit anderen Pferden in Kontakt kommen dĂŒrfen.“ Der mit Abstand wichtigste Leitsatz lautet: Eingewöhnungsboxen eignen sich nicht als QuarantĂ€neboxen!

    Desinfektion & Sauberkeit

    Wenn Boxen ihre Besitzer wechseln und speziell, wenn die QuarantĂ€nebox belegt war, ist eine grĂŒndliche Desinfektion nötig. TierĂ€rztin Dr. Kasparek erlĂ€utert: „WĂ€hrend ein krankes Pferd in der QuarantĂ€nebox steht, muss die Box selbst nicht desinfiziert werden, danach aber umso grĂŒndlicher. Erst mechanisch und dann mit frei verkĂ€uflichen Desinfektionsmitteln, die auf die Keime abgestimmt sind.“ Speziell die erste Stufe der rein mechanischen Reinigung darf dabei nicht zu kurz kommen und muss an Stellen wie Fugen und Verschraubungen besonders grĂŒndlich sein. Sind sichtbare Verschmutzungen entfernt und alles abgetrocknet, werden die Desinfektionsmittel aufgetragen, die durchschnittlich 10 Minuten einwirken mĂŒssen. Die genaue Dauer ist produktabhĂ€ngig und auf dem jeweiligen Mittel vermerkt. Auf dem Weg zur QuarantĂ€nebox rĂ€t die TierĂ€rztin zusĂ€tzlich dazu, Desinfektionswannen aufzustellen oder auch Einmalschuhe zu verwenden. Zudem ist es wichtig, genau zu kontrollieren, wer den Bereich betreten darf und dass die entsprechenden Personen genau wissen, wie sie HĂ€nde, Schuhe etc. zu desinfizieren haben und dass sie das Equipment aus der QuarantĂ€nebox nicht im Rest der Anlage verwenden dĂŒrfen. Monßen betont: „Eine Entfernung jeglicher Einstreu und möglicher Futterreste und eine Reinigung mit dem Hochdruckreiniger ist vorteilhaft. Auch die TrĂ€nke sollte grĂŒndlich gereinigt werden.“ Richter mahnt auch im Vorfeld zu Routinen wie dem tĂ€glichen Abmisten der QuarantĂ€neboxen: „So wird die Anzahl der Erreger in der Pferdebox möglichst gering gehalten. Der Mist sollte generell unzugĂ€nglich und in Entfernung zum Stallbereich sowie Futter gelagert werden.“

    ZusĂ€tzliche Investitionen, die der Sauberkeit dienen können sind das VR Fresh-Air-System von Viebrockreithallen, welches den QuarantĂ€nestall bei Leerstand automatisch reinigen soll, oder auch das Produkt Cleanlight. Diese Waschplatzleuchte wird im unteren Wandbereich montiert und nutzt in Kombination mit der UVC-Licht-Funktion einen Teil des natĂŒrlichen Sonnenlichtes, um Mikroorganismen wie Bakterien oder Keime abzutöten. Diese desinfizierende Wirkung kann an WaschplĂ€tzen oder im Untersuchungsbereich förderlich sein.

    Kontrolle bewahren

    Um Krankheiten oder ungewöhnliches Verhalten zu bemerken, kann auch die entsprechende Technik helfen: MessgerĂ€te, die Koliken erkennen oder auch Stallkameras zum Beispiel, die zusĂ€tzlich dem Diebstahlschutz dienen. Noch einen Schritt weiter geht das Hamburger Start-up Acaris mit dem Horse Protector. Diese Kamera soll dank kĂŒnstlicher Intelligenz in der Lage sein, das individuelle Verhalten der Pferde zu erlernen. Abweichungen von der Norm und AuffĂ€lligkeiten kann das System so laut Hersteller zeitnah erkennen und Betriebsleiter und Halter zum Beispiel im Falle einer Kolik warnen. Die Acaris-App ermöglicht es den Nutzern jederzeit auf die Daten zuzugreifen.

    Wenn ein oder mehrere erkrankte Tiere auf dem Betrieb versterben, gilt es schnell zu handeln und sowohl den Halter als auch die Tierkörperverwertung unmittelbar zu verstĂ€ndigen. Nachdem das Tier abgeholt wurde, muss alles grĂŒndlich desinfiziert werden. Bestehen Zweifel bezĂŒglich der Todesursache, rĂ€t Dr. Kasparek, den Tiergesundheitsdienst zu verstĂ€ndigen: „Dieser obduziert das Tier und stellt einen schriftlichen Befund aus. Die Option sollte man dem Besitzer des Tiers immer anbieten und auch falls der Einsteller das ablehnt, schriftlich festhalten, dass man die Möglichkeit erwĂ€hnt und das Angebot gemacht hat.“

    Fazit

    GestĂŒtsleiter tragen Verantwortung fĂŒr die Pferde, mĂŒssen aber zugleich die individuellen WĂŒnsche der Halter berĂŒcksichtigen. Dennoch sollten sie bei grundsĂ€tzlichen Fragen wie Herpes-Impfungen oder Entwurmung möglichst ĂŒbergreifende Entscheidungen treffen und diese ohne Ausnahmen umsetzen: Das dient dem Wohl der Pferde und auch dem Ruf der Anlage.

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_images_carousel images=“221291,221293,221295,221297″ img_size=“full“ autoplay=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Dr. med. vet. Anja Kasparek geb. SchĂŒtte (Pferdeklinik Aschheim Moderne & große Pferdeklinik in Aschheim bei MĂŒnchen (pferdeklinik-aschheim.de))

    Dr. Anja Kasparek hat von 1996 bis 2002 an der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t in MĂŒnchen studiert und im Jahr 2005 zum Thema „Untersuchungen zum Equinen Wobbler Syndrom“ promoviert. Als FachtierĂ€rztin fĂŒr Pferde hat sie seit 2010 auch die amerikanische Zulassung (AVMA/ECFVG Zertifizierung BCSE) und ist seit 2011 FachtierĂ€rztin fĂŒr Pferdechirurgie. Im selben Jahr wurde sie Teilhaberin der Pferdeklinik Aschheim. Davor war sie von 2008 bis 2010 leitende OberĂ€rztin der Pferdeklinik. Zudem hat sie Erfahrung als SelbstĂ€ndige mit Praxis und BelegĂ€rztin in Deutschland, den USA, Jordanien und Neuseeland gesammelt. Dr. Kasparek ist aktives Mitglied des BPT (Bund praktischer TierĂ€rzte) und der GPM (Gesellschaft fĂŒr Pferdemedizin) sowie des AAEP (American Associates of Equine Practitioners) mit eigenen VortrĂ€gen, Fortbildungsveranstaltungen der Aschheimer Fortbildungsseminare und Weiterbildungen fĂŒr Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr in der Großtierrettung.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221299″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_separator][vc_column_text]Im Karussell verwendete Bilder: © vchalup/adobe.stock.com © pholidito/stock.adobe.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Krankheit & Unfall: Vorsorge fĂŒr den Notfall

    Krankheit & Unfall: Vorsorge fĂŒr den Notfall

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Aus der Corona-Krise haben wir gelernt, dass sich unverhofft alles sehr plötzlich Ă€ndern kann und dass ein Notfall-Plan in der Schublade dann am besten bereits ausgearbeitet ist. Notfallszenarien entstehen dabei meist im Kleinen: Ein Unfall oder eine Krankheit. Wir haben mit Rechtsanwalt Heiner Klett ĂŒber die nötige Vorsorge fĂŒr die beiden Szenarien gesprochen.

    Ein Unfall geschieht schnell und kann je nach Schwere alles verĂ€ndern, eine Krankheit kann das Erledigen gewisser Aufgaben auf Dauer unmöglich machen. Als GestĂŒtsleiter sollte man sich also frĂŒhzeitig Gedanken ĂŒber eine mögliche Vertretung machen. Rechtsanwalt Heiner Klett vom Landesbauernverband in Baden-WĂŒrttemberg gibt einen wichtigen Hinweis zum Einstieg: „Jeder Betriebsleiter kennt seine Anlage und seine HandlungsablĂ€ufe. Über viele Routinehandlungen denkt er nicht mehr nach und fĂŒhrt sie einfach aus. Genau diese AblĂ€ufe kennt ein Dritter, der plötzlich einspringen soll, aber im Zweifel nicht.“ Das beginnt bei einfachen Dingen, wie der Frage, wo die SchlĂŒssel fĂŒr Fahrzeuge, Werkstatt oder andere WirtschaftsgebĂ€ude liegen oder wie die Alarmanlagen aktiviert oder deaktiviert werden. Weitere Aspekte, die Klett nennt, umfassen die Notstromversorgung, den Sicherungskasten, die Wasserversorgung oder auch die Heizung: Wo ist sie, fĂŒr welche GebĂ€ude wird sie verwendet und womit wird sie betrieben?

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    VerstÀndlich und transparent

    Eine verstĂ€ndliche Dokumentation der ArbeitsablĂ€ufe und NotfallplĂ€ne sind fĂŒr neue Mitarbeiter ebenso wichtig wie fĂŒr eine Krankheitsvertretung. Klett rĂ€t: „Es ist hilfreich, Listen oder AblaufplĂ€ne zu erstellen, aus denen sich ergibt, welche Maßnahmen wann mit welchen Mitteln erledigt werden. Unterteilen kann man solche Listen etwa in Bereiche wie Management, FĂŒtterung und weitere TĂ€tigkeitsplĂ€ne.“ Ein Beispiel dafĂŒr sei die Versorgung der Pferde: Welche Tiere muss das Team wann versorgen? Welche Futtermittel mĂŒssen in welcher Menge fĂŒr wen bereitgestellt werden? All diese Fragen gilt es transparent zu beantworten und die Informationen aktuell zu halten. Im Bereich der TĂ€tigkeiten ist zu vermerken, welcher Mitarbeiter wann welche Aufgaben im Stall wahrnimmt. Wer ist fĂŒr Entmistung und Entsorgung verantwortlich und wann? Welche BelegungsplĂ€ne gibt es fĂŒr die Hallen- und Koppelnutzung? In wessen ZustĂ€ndigkeitsbereich fĂ€llt die Beauftragung eines Tierarztes und hat diese Person auch alle dafĂŒr notwendigen Kontaktdaten?

    Die nötigen Papiere

    Außerdem muss eine Vertretung wissen, wo sich fĂŒr die Anlage und die Kunden relevante Unterlagen befinden. Klett fĂŒhrt aus: „Dazu gehören zum Beispiel Versicherungen, Informationen dazu, welche GĂŒter von welchen Lieferanten bezogen werden oder welche Firmen bei Maschinen- und GerĂ€teausfĂ€llen unterstĂŒtzen können.“ Bei der Verschriftlichung dieses Wissens können Checklisten oder Notfallanweisungen helfen, die die einzelnen Fragen Schritt fĂŒr Schritt erklĂ€ren.

     

    Wichtige Unterlagen, die bereitliegen sollten, wenn ein Betriebsleiter durch Unfall oder Krankheit lĂ€ngere Zeit ausfĂ€llt, befinden sich idealerweise an einem Ort, der allen im Team bekannt ist. Klett empfiehlt: „Es hat sich bewĂ€hrt, einen als solchen erkennbaren Notfallordner zu erstellen, in dem alle fĂŒr den Notfall erforderlichen Unterlagen sind – am besten getrennt nach Sachgebieten. Auch ein Hinweis darauf, wo sich das Testament befindet kann dort gut aufbewahrt sein. Auch wenn der Betriebsleiter nur zeitlich begrenzt nicht mehr handeln kann, braucht er oder sie wenigstens eine Person, die ihn rechtsgeschĂ€ftlich vertreten kann.“ In diesem Fall ist die Erteilung einer Vollmacht im Vorfeld notwendig, beispielsweise in Form einer Generalvollmacht oder Vorsorgevollmacht.

     

    Vollmacht erteilen

    Eine Vollmacht kann an eine oder mehrere Personen erteilt werden. Klett erklĂ€rt: „Das kann der Partner oder auch volljĂ€hrige Kinder sein. Wichtig zu wissen ist, dass sie den Betriebsleiter bzw. die Betriebsleiterin nicht automatisch aufgrund der familiĂ€ren Beziehung vertreten, sondern nur auf Grund einer erteilten Vollmacht handeln können.“ Der Umfang der Vollmacht kann so gestaltet werden, dass der Vertreter entweder alle oder nur bestimmte RechtsgeschĂ€fte vornehmen kann. „Notwendig dĂŒrfte jedenfalls ein Vertretungsrecht insbesondere gegenĂŒber allen Behörden, Versicherungen, Renten- und SozialleistungstrĂ€gern einschließlich der Vertretung bei Gerichten sein.“, gibt Klett zu bedenken. Banken bestehen seiner Erfahrung nach in der Regel auf ihren eigenen Formularen.

     

    Zudem mahnt der Anwalt, auch an Gesundheitsfragen zu denken: „Bei der Vollmachtserteilung sollte man bei der Personensorge an die Bestimmung des Aufenthalts, die PflegebedĂŒrftigkeit, die Entbindung von der Ă€rztlichen Schweigepflicht, aber auch an eine PatientenverfĂŒgung denken. Die Vollmacht kann auch gesplittet werden: So kann eine Person fĂŒr die rechtsgeschĂ€ftliche und Vermögenssorge verantwortlich sein und eine andere fĂŒr die beschriebene Gesundheitssorge.“ Sind besondere Vollmachten erforderlich, wie etwa fĂŒr Online-Antragstellungen, Online-Konten, Homepages und Ă€hnliches, sollte die Vollmacht auch solche Regelungen beinhalten. Zudem ergĂ€nzt Klett: „Soll die Vollmacht auch zu bestimmten formbedĂŒrftigen RechtsgeschĂ€ften, wie beispielsweise einem Verkauf von Immobilien berechtigen, muss die Vollmacht notariell beurkundet, mindestens aber öffentlich beglaubigt sein.“

     

    Die Wahl eines Stellvertreters  

    „Der Stellvertreter tritt, wie der Name sagt, auf Grund einer erteilten BevollmĂ€chtigung an die Stelle des Betriebsinhabers. Dies setzt in allererster Linie ein entsprechendes VertrauensverhĂ€ltnis voraus, denn mit einer Vollmacht werden in der Regel weitreichende Kompetenzen erteilt, die zu nicht gewollten oder gemeinten Handlungen fĂŒhren können“, gibt Klett zu bedenken und ergĂ€nzt: „Deshalb sollte auch eine Widerrufsmöglichkeit nicht vergessen werden.“ Neben dem nötigen Vertrauen zeichnet sich eine geeignete Stellvertretung durch Erfahrung, Sachkenntnis und erforderliche FĂ€higkeiten aus. So mĂŒssen die bereits erwĂ€hnten Listen und AblaufplĂ€ne der Vertretung ausreichen, um die Aufgaben leisten zu können. Steht keine entsprechend sach- und fachkundige Person zur VerfĂŒgung, sollte der Stellvertreter auf dem Betrieb darĂŒber informiert sein, wo er die erforderliche Sachkunde und UnterstĂŒtzung einholen kann, weiß Klett.

     

    Werden die Aufgaben zeitlich beschrĂ€nkt ĂŒbergeben, ist das eine Sache, muss die Nachfolge dauerhaft geregelt werden, eine andere. Wenn der bisherige Betriebsleiter berufsunfĂ€hig ist und es einen Nachfolger gibt, der bereit ist und ĂŒber die nötige Ausbildung verfĂŒgt, den Betrieb zu ĂŒbernehmen, ist eine klassische Übergabe denkbar. „Der Betrieb könnte dann gegen entsprechende Versorgungsleistungen, ggf. Wohnrechte usw. ĂŒbertragen werden“, schlĂ€gt Klett vor. „Voraussetzung hierfĂŒr ist, dass entweder der Betriebsleiter selbst noch oder wieder geschĂ€ftsfĂ€hig ist oder bei GeschĂ€ftsunfĂ€higkeit entsprechende Vollmachten vorhanden sind.“ Hat keiner der Familienangehörigen Interesse und kommt auch niemand aus dem Team in Frage, rĂ€t Klett alternativ auch zu Internetplattformen, sogenannten Hofbörsen: „Dort können sich Personen finden, die bereit sind, den Betrieb beispielsweise ĂŒber RentenkaufvertrĂ€ge zu ĂŒbernehmen.“

     

    Ist jedoch absehbar, dass die BerufsunfĂ€higkeit der Betriebsleitung nur vorĂŒbergehend ist oder wenn mögliche Nachfolger noch nicht volljĂ€hrig sind, dann kann, je nach LeistungsfĂ€higkeit des Betriebes auch ein Verwalter zum Einsatz kommen. Der Verwalter oder die Verwalterin fĂŒhrt den Betrieb weiter, bis der Betriebsleiter wieder gesund oder der Nachfolger volljĂ€hrig ist. Als Alternative nennt Klett die Möglichkeit, den Betrieb mittelfristig zu verpachten, wenn es Interessenten gibt. FĂŒr weiterfĂŒhrende Informationen verweist Klett auf BroschĂŒren des Bundesjustizministeriums und anderer Ministerien. Der „Notfallcheck“ beispielsweise ist eine BroschĂŒre der Landesanstalt fĂŒr Landwirtschaft, ErnĂ€hrung und LĂ€ndlichen Raum in Baden-WĂŒrttemberg (LEL) steht auf der Homepage der LEL zum Download bereit oder kann in Papierform bestellt werden.

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

    [/ihc-hide-content][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Heiner Klett ist Rechtsanwalt und tĂ€tig im Referat Agrarrecht, Landesbauernverband in Baden-WĂŒrttemberg e.V.. Zu seinen Aufgabengebieten gehören neben Familien- und Erbrecht u.a. auch GrundstĂŒcksrecht, Forst- und Jagdrecht, Naturschutzrecht, Pachtrecht, Wasser- und Wirtschaftsrecht.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“221283″][/vc_column][/vc_row]

  • Schutz vor Wildschweinen und Wölfen

    Schutz vor Wildschweinen und Wölfen

    Wildschweine können auf Pferdekoppeln große SchĂ€den anrichten – und Wölfe können die Pferde attackieren. Wer Wildschweine und Wölfe von seinen Weiden fernhalten möchte, der braucht zusĂ€tzlich einen passenden Wildschutzzaun.

    Wildschweine sind Herdentiere, die gemeinsam auf Futtersuche gehen – manchmal auch auf der Pferdekoppel oder dem GrĂŒnland, das fĂŒr die Heuwerbung gedacht ist. Hier richtet das Schwarzwild oft enorme SchĂ€den an, wenn es die Wiesen auf der Suche nach Futter wie WĂŒrmern, Larven und MĂ€usen umbricht. Besonders in Regionen mit NadelwĂ€ldern besteht die Gefahr, denn hier herrscht grundsĂ€tzlich höherer Nahrungsmangel als in Laub- oder Mischwaldgebieten.

    Blink- und Leuchtabschreckung

    Wildschwein oder Schwarzwild sorgt hĂ€ufig fĂŒr große SchĂ€den auf Pferdeweiden.

    Foto: WildMedia-stock.adobe.com

    Es ist bewiesen, dass sich die intelligenten Wildschweinfamilien an alle mit Blink- oder Leuchteffekten versehenen optischen Abwehrmaßnahmen frĂŒher oder spĂ€ter genauso gewöhnen, wie an akustische GerĂ€te und chemische PrĂ€parate oder VergrĂ€mungsmittel. Einzig der Elektro-Wildabwehrzaun hat sich bewĂ€hrt. Die Wirksamkeit eines Elektrozauns wird verstĂ€rkt, wenn er sichtbar gemacht wird, zum Beispiel durch blaues Flatterband. Jedes, auch flĂŒchtig anwechselnde Wild, wird durch die Bewegung, die Farbe Blau und das Schimmern des Bandes vor diesem Zaun zunĂ€chst gebremst. Bei jedem vorsichtigen Versuch, das Hindernis zu ĂŒberqueren, berĂŒhrt das Wild die Elektroleiter und erhĂ€lt einen Stromschlag. Daraufhin wird sich das Schwarzwild umgehend zurĂŒckziehen.

    So sollte der Zaun aussehen

    Ein Abwehrzaun, der Wildschweine zurĂŒckhalten soll, hat eine Höhe von 50 bis 60 cm. An den Ecken der einzuzĂ€unenden FlĂ€che – und je nach ZaunlĂ€nge auch auf halber Strecke – wird ein Holzpfahl eingeschlagen, an dem Isolatoren festgeschraubt sind. Dazwischen werden (je nach GelĂ€nde) im Abstand von 6 bis 8 Metern 90cm lange KunststoffpfĂ€hle mit integrierter Litzenöse aufgestellt. An den HolzpfĂ€hlen werden die Litzen gespannt, wĂ€hrend sie in den Ösen der KunststoffpfĂ€hle nur eingelegt werden. Die Litzen sollten mit einem Bodenabstand von 20 cm, 40 cm und 50 bis 60 cm gespannt werden. ZusĂ€tzlich sollte man an ein Tor zur Durchfahrt denken.

    So funktioniert beispielsweise ein Wildabwehrzaun gegen Schwarzwild von AKO.

    So funktioniert beispielsweise ein Wildabwehrzaun gegen Schwarzwild von AKO. Grafik: AKO

    Mobiler Schutzzaun

    Als Alternative zum festen Aufbau eines Abwehrzauns gegen Schwarzwild gibt es das mobile Wildabwehrnetz WildNet von AKO. Das WildNet lĂ€sst sich schnell aufbauen und ist dank der blauen Farbe fĂŒr Wildschweine gut zu sehen. Das 50 m lange Netz verfĂŒgt zur Wildabwehr ĂŒber 3 stromfĂŒhrende Litzen mit TriCond-DrĂ€hten fĂŒr perfekte LeitfĂ€higkeit. Dank der definierten AbstĂ€nde der Litze und der Anzahl der PfĂ€hle, lĂ€sst sich das System sehr leicht aufbauen. ZusĂ€tzlich zum WildNet kann ein blaues Signalband montiert werden, das die Sichtbarkeit erhöht. DafĂŒr verfĂŒgen die langen StĂŒtzpfĂ€hle des Systems ĂŒber entsprechende Aufnahmen. Inklusive Signalband ist der mobile Wildschutzzaun WildNet 75 cm hoch.

    Nutztiere in Gefahr

    Wölfe können fĂŒr Unruhe auf der Pferdeweide sorgen.

    Foto: bennytrapp – stock.adobe.com

    Nach gut 150 Jahren kehrt der Wolf in seine alte Heimat zurĂŒck. Eine Tatsache, die unterschiedliche GefĂŒhle bei Pferdebesitzern auslöst. Auch wenn der Wolf keine direkte Gefahr fĂŒr Leib und Leben eines Pferdes bedeutet, so kann er doch fĂŒr Unruhe sorgen oder Pferdefohlen gefĂ€hrlich werden. Der grĂ¶ĂŸte Teil der Wolfspopulation findet sich in Sachsen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dass der Wolf in Deutschland wieder Fuß gefasst hat, birgt Konfliktpotenzial, denn der Wolf reißt Tiere und zwar solche, die er am leichtesten erbeuten kann. Darunter befinden sich hĂ€ufig auch Nutztiere wie Schafe und Ziegen. Pferde stehen in der Regel nicht auf seinem Speiseplan. Dennoch kann er Unruhe in eine Herde bringen und das birgt Gefahren, beispielsweise, wenn die Pferde auf der Flucht durch den Zaun brechen. Schutzmaßnahmen können daher in gefĂ€hrdeten Gebieten sinnvoll sein. Doch wie schĂŒtzt man die Pferde auf der Koppel vor Meister Isegrim am besten?

    Wolfschutzzaun

    So sieht ein Zaun zur Wolfsabwehr aus.

    1 Premium WildHog Weidezaunlitze │ 2 blaues TopLine Plus Weidezaunband │

    3 blaues Signalband │ 4 Alustreifen oder Lappen │

    5 Zaunverbindungskabel mit Krokodilklemmen │

    6 Signal-Licht │ 7 Warnschild │ 8 Isolatoren │ Grafik: AKO

    Eine gute Möglichkeit, den Wolf zu vertreiben, ist ein Elektrozaun mit einer Mindestspannung von 4.000 V (bei sehr trockenen BodenverhĂ€ltnissen 5.000 V). Neben 5 reihigen LitzenzĂ€unen mit MetallpfĂ€hlen (sog. permanente Zaunsysteme) empfehlen Experten vor allem  „schlagkrĂ€ftige“ und flexible Lösungen, die schnell aufgestellt und in Betrieb genommen werden können, um Ihre Nutztiere vor Wolfsangriffen zu schĂŒtzen. Sogenannte Plus/Minus-Netze, wie zum Beispiel das bewĂ€hrte AKO WolfNet Vario oder das neue AKO WolfNet Maxi mit einer Höhe von 122 cm, bieten hier einen besonders guten Schutz. Die waagrechten Litzen werden hierbei abwechselnd mit dem Zaunanschluss (+) und dem Erdanschluss (-) ihres WeidezaungerĂ€ts verbunden. Die dabei entstehenden Erdungslitzen intensivieren den Stromschlag am Wolf bei gleichzeitiger BerĂŒhrung zweier Litzen (+/-) und garantieren selbst bei schwierigen BodenverhĂ€ltnissen (zum Beispiel sehr trockenen Böden) ausreichend Schutzwirkung. Zur zusĂ€tzlichen optischen und akustischen Abschreckung wird das Anbringen eines Herdenschutzbandes an den PfĂ€hlen empfohlen. Durch das Flattern des Bandes im Wind können  Wölfe verstĂ€rkt abgewehrt werden.

    Info: www.ako-agrar.de

  • Reitplatzböden: Kann es einen fĂŒr alle geben?

    Reitplatzböden: Kann es einen fĂŒr alle geben?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]SpĂ€testens wenn Vertreter verschiedener Reitweisen aufeinandertreffen, beginnt die Diskussion um den perfekten Boden. Aber kann ein Boden alle glĂŒcklich machen? Welche Lösungen und Kompromisse sich anbieten, haben wir fĂŒr Sie zusammengestellt.

    Unterschiedliche Reitweisen und Reitsportdisziplinen stellen unterschiedliche Anforderungen an den Untergrund. Jede Reitweise verlangt vom Boden mehr oder weniger Festigkeit beim Auffußen, DĂ€mpfung, ElastizitĂ€t, Griffigkeit und Scherfestigkeit. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede? Im Material, im Aufbau? Es ist wohl ein bisschen von allem. Hauptbestandteil eines Reitbodens ist klassischerweise Sand. Somit haben QualitĂ€t und Auswahl des passenden Sands auch den grĂ¶ĂŸten Einfluss auf die spĂ€teren Reiteigenschaften.

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    In der Regel werden fĂŒr Reitböden Quarzsande verwendet, da diese durch Wasser kompakt und nicht etwa matschig werden. Wasser ist also neben dem passenden Sand der zweitwichtigste Faktor, wenn es um die Reiteigenschaften eines Bodens geht. Ein reiner Springboden wird beispielsweise in der Regel so stark gewĂ€ssert, dass er das Wasser gerade noch aufnehmen kann. Dadurch liegt der Boden sehr kompakt und bietet eine extrem hohe Scherfestigkeit, also viel Grip in schnellen Wendungen. Das sorgt ĂŒbrigens auch fĂŒr das charakteristische GerĂ€usch beim Galoppieren. Die Zuschlagstoffe, ĂŒber die immer wieder viel diskutiert wird, haben den kleinsten Einfluss: Sie können die Reiteigenschaften eines Bodens zwar verstĂ€rken, aber nicht komplett verĂ€ndern.

    Spezialböden

    Fachleute sind sich einig: Reitplatzböden gezielt auf eine Disziplin auszurichten, ist heutzutage kein Problem. Die grĂ¶ĂŸere Herausforderung ergibt sich, wenn Extreme wie Springreiten und Westernreiten mit Sliding Stops auf einer Reitanlage, sprich auf einem Boden, aufeinandertreffen. Einen Boden, der scherfest ist und gleichzeitig ein Rutschen zulĂ€sst, gibt es nicht. Die Feinabstimmung fĂŒr unterschiedliche Reitweisen erfolgen bei den meisten Bödenherstellern ĂŒber den Entzug oder Zugabe von Wasser. Ein zweiter Aspekt ist die Verwendung spezieller Sandmischungen. Eine Justierung kann schließlich noch ĂŒber Zuschlagstoffe – beispielsweise VlieshĂ€cksel oder HolzhĂ€cksel – erfolgen.

    Anforderungen

    Betrachtet man die WĂŒnsche der Reiter einzelner Disziplinen nĂ€her, liegen die Unterschiede vor allem in der Tretschicht: Dressurreiter bevorzugen einen elastischen, lockeren Boden, der dennoch Trittsicherheit bietet. Springreiter trainieren gerne auf griffigen, festen Böden. Insbesondere Reitschulen brauchen ein bisschen von allem und einen guten Kompromiss, der es zulĂ€sst, eine Dressurstunde auf eine Springstunde folgen zu lassen. Kein Pferd darf ausrutschen, aber der Boden sollte dennoch weich genug sein, dass das Verletzungsrisiko fĂŒr ReitschĂŒler bei einem Sturz vertretbar bleibt. Ein solcher Boden beziehungsweise eine solche Bodeneinstellung ist fĂŒr die meisten Pferde auch ein guter Kompromiss fĂŒr die Alltagsarbeit.

    Aufbau

    Der grundsĂ€tzliche Aufbau des Reitbodens ist meist von der darauf gerittenen Disziplin unabhĂ€ngig. Entscheidend sind nach Angaben von Herstellern hier Vorliebe, Pflege und der preisliche Rahmen. In der Praxis kommen heutzutage hĂ€ufig sogenannte Drei-Schicht-Systeme zum Einsatz. Sie bestehen aus einer Tragschicht, einer Trennschicht und einer Tretschicht. Alternativ sind auch noch Zwei-Schicht-PlĂ€tze zu finden. Diese eignen sich nur, wenn die örtlichen Gegebenheiten stimmen. Dazu gehört die SickerfĂ€higkeit des Untergrunds. Alle oberflĂ€chlich entwĂ€ssernden PlĂ€tze lassen Regenwasser ĂŒber ein GefĂ€lle abfließen. FrĂŒher wurde das GefĂ€lle sehr hĂ€ufig wie eine Dachlinie ĂŒber die Mitte des Platzes angelegt. Das Wasser sollte dann zu beiden langen Seiten hin abfließen, weil es so den kĂŒrzesten Weg hat. Das ist theoretisch richtig, allerdings war in der Praxis das GefĂ€lle oft schon nach wenigen Monaten verschwunden, weil es bei der Reitplatzpflege einfach weggeschleppt wurde. Heute lĂ€uft das GefĂ€lle bei den meisten PlĂ€tzen entlang des natĂŒrlichen GefĂ€lles der Umgebung in eine Richtung. Das macht die Reitplatzpflege deutlich einfacher und bei starkem Regen hat das Wasser nur eine Fließrichtung. Eine Alternative dazu sind vertikal entwĂ€ssernde PlĂ€tze, bei denen das Wasser nach unten abfließt. DafĂŒr werden meist Matten oder Platten verbaut und ein optional angelegtes GefĂ€lle ermöglicht eine zusĂ€tzliche OberflĂ€chenentwĂ€sserung. Als Drittes gibt es die Anstausysteme, auch Ebbe-Flut-Systeme genannt. Hier werden Be- und EntwĂ€sserung in der Regel vollautomatisch gesteuert.

    Wasser halten und abfließen lassen

    Vertikal entwĂ€ssernde ReitplĂ€tze werden in der Regel mit einer Trennschicht aus Kunststoffrastern oder -matten gebaut. Auch diese tragen ganz erheblich zur QualitĂ€t des Reitbodens bei. Hier gilt es vor allem, einen guten Kompromiss beim Wassermanagement zu finden. Zum einen mĂŒssen die Raster möglichst viel Wasser nach unten durchlassen, damit sich auch bei starkem Regen keine PfĂŒtzen bilden. Zum anderen sollte noch genĂŒgend Wasser im Boden verbleiben, sodass nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird. Etwas knifflig macht diese Aufgabe, dass nicht jede Matte und jedes Raster gleich gut auf jedem Untergrund funktioniert. Bei einem vertikal entwĂ€ssernden Reitplatz spielt auch die SickerfĂ€higkeit des darunterliegenden Bodens eine große Rolle. Hier bleibt Pferdebetrieben vor einer Kaufentscheidung nichts anderes ĂŒbrig, als sich möglichst viele Referenzbetriebe anzuschauen und dabei immer wieder die natĂŒrlichen Bodenbeschaffenheiten mit den eigenen zu vergleichen. Bei Anstausystemen spielt der natĂŒrliche Untergrund so gut wie keine Rolle, da diese ReitplĂ€tze in einer Folie liegen und damit komplett vom natĂŒrlichen Sickerverhalten des umgebenden Bodens entkoppelt sind.

    Als Zwischenfazit lĂ€sst sich festhalten: Ein Schichtsystem punktet durch geringes Budget und tollem Ergebnis – fordert allerdings einen gewissen Pflegeaufwand. Anstau-Systeme sind pflegeleichter, da sich Betriebe hier das bewĂ€ssern sparen können und die Reiteigenschaften sind sehr konstant. Sie sind jedoch auch teurer.

    Zuschlagstoffe

    Art und Menge der Zuschlagstoffe sind mitverantwortlich fĂŒr die Beschaffenheit der Tretschicht und damit fĂŒr die Abstimmung des Bodens auf eine spezielle Disziplin Diskussionsbedarf gibt es je nach Vorgaben der einzelnen Regionen und BundeslĂ€nder hinsichtlich nicht natĂŒrlich abbaubarer Stoffe. Allerdings werden heutzutage immer mehr natĂŒrliche und damit abbaubare Materialien entwickelt und eingesetzt. Als Material altbekannt sind Hackschnitzel. Sie werden in der Halle relativ hĂ€ufig eingesetzt, hin und wieder auch auf AußenplĂ€tzen, vor allem dann, wenn das Budget eine Rolle spielt. Hackschnitzel sind durchaus in der Lage, die Reiteigenschaften eines Bodens zu verbessern, allerdings verrotten sie gerade im Außenbereich relativ schnell und verunreinigen dann den Sand. Das wĂ€re nicht so schlimm, wenn organisches Abbaumaterial im Sand nicht gleichbedeutend mit Matsch wĂ€re. Verrottete Hackschnitzel sorgen dafĂŒr, dass das Wasser schlechter abfließt, und der Boden wird rutschig, wenn er nass ist. FĂŒr die Hackschnitzel spricht hingegen, dass sie unkompliziert in der Entsorgung sind, relativ wenig kosten und Wasser speichern, das sie wieder an den Sand abgeben können.

    Deutlich lĂ€nger haltbar sind VlieshĂ€cksel und Vliesfasern – sie haben den Hackschnitzeln inzwischen den Rang abgelaufen. Um bezĂŒglich Entsorgung keine Probleme zu bekommen, raten Experten, auf ein Umweltzertifikat oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu achten. Denn es gilt bereits im Vorfeld abzuklĂ€ren, ob und gegebenenfalls wie die Zuschlagstoffe spĂ€ter entsorgt werden mĂŒssen. Abgesehen von einigen Western- und Tölt-Disziplinen laut Experten die Mehrzahl modernen Turnierreitböden inzwischen aus Sand-Vlies-Gemischen, wobei die QualitĂ€t und Produktreinheit von entscheidender Bedeutung sei.

    Mehrere Hersteller setzen inzwischen auf Produkte aus natĂŒrlichen Wollfasern. Darunter ist Baumwolle oder Schafwolle. FĂŒr die natĂŒrlichen Wollfasern spricht die unkomplizierte Entsorgung und eine relativ lange Haltbarkeit, allerdings ist diese doch kĂŒrzer als bei VlieshĂ€cksel und Vliesfasern. Zudem verĂ€ndern sie beim Verrotten die QualitĂ€t des Sands. Je nach Nutzung des Reitbodens mĂŒssen jedoch nicht unbedingt Zuschlagstoffe zum Einsatz kommen.

    Wasser marsch

    Eines vorweg: Über die Pflege des Bodens lassen sich Bodenbeschaffenheiten wie Festigkeit, Durchmischung und gleichmĂ€ĂŸige Schichthöhe der Tretschicht wesentlich beeinflussen. Die optimale Pflege eines Reitbodens fĂ€ngt aber nicht mit dem Reitbahnplaner, sondern mit der richtigen Dosis Wasser an. Aber nicht nur fĂŒr die direkt spĂŒrbaren Reiteigenschaften ist der richtige Wasserstand wichtig. Dass ein Reitboden durch Austrocknen tatsĂ€chlich kaputtgehen kann, ist vielleicht den wenigsten Pferdebetrieben bewusst. Das Wasser sorgt dafĂŒr, dass die Tretschicht fest genug ist, um sich nicht mit dem Unterbau zu vermischen. Denn wenn Tretschicht und Unterbau einmal vermischt sind, muss der gesamte Boden mĂŒhsam abgetragen und wieder ausgesiebt werden. Auch der Sand selbst mag Trockenheit nicht, denn das Sandkorn kann durch Trockenheit porös werden. Man möchte in puncto Wasser viel Wasser im Boden erhalten, andererseits aber auch nicht zu viel haben.  Um das möglich zu machen, braucht es ein ausgewogenes Zusammenspiel von richtigem Sand, passendem Unterbau und dem optimalen Beregnungssystem. ZusĂ€tzlich muss ein optimales QuergefĂ€lle geschaffen werden, um den reibungslosen Wasserabfluss zu gewĂ€hrleisten.

    Mehr Informationen zum Thema Reitboden bieten die kostenfreien Pferdebetrieb eBooks. 

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

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  • Getreide – sinnvoll oder schĂ€dlich?

    Getreide – sinnvoll oder schĂ€dlich?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]„Den sticht der Hafer“  oder „ohne Hafer geht es nicht“ – „mit Hafer und Heu haben schon die GroßvĂ€ter Pferde gefĂŒttert“ Wer nachfragt, trifft auf viele gĂ€nzlich unterschiedliche Aussagen zur Getreide- und insbesondere HaferfĂŒtterung. Doch wie sieht eine sinnvolle Rationsplanung aus? Und spielt es eine Rolle, ob Getreide eingesetzt wird oder nicht?

    Mit den Grundlagen der PferdefĂŒtterung sollten sich alle Pferdehalter, wie aktive Turnierreiter, passionierte Breitensportler, ZĂŒchter oder einfach nur Pferdefreunde auseinandersetzen, um eine tierartgerechte FĂŒtterung zu gewĂ€hrleisten und diese Fragen beantworten zu können.

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    Die FĂŒtterung ist eine wesentliche Grundlage fĂŒr die Gesundheit, LeistungsfĂ€higkeit und Langlebigkeit der Pferde. Trotz der deutlich verĂ€nderten Haltungsformen basiert die moderne PferdefĂŒtterung auch heute noch auf den rohfaserreichen, strukturierten Futtermitteln wie Gras, deren Konservate (Heu, Silage) oder Stroh. ErgĂ€nzt wird das Basisraufutter vielfach durch nĂ€hrstoffreiche Getreide- oder ErgĂ€nzungsfutter. Die aufgenommenen NĂ€hrstoffe und funktionsunterstĂŒtzenden, strukturierten Ballaststoffe (Rohfaser) mĂŒssen vom Pferd so verĂ€ndert werden, dass fĂŒr den Körper nutzbare Stoffe entstehen. Die nicht nutzbaren Futterreste werden zumeist ĂŒber Kot und Harn wieder ausgeschieden. Die VerĂ€nderung erfolgt durch KautĂ€tigkeit, enzymatische und mikrobielle Aufspaltung und biochemische Umsetzungsprozesse.  FĂŒr die FĂŒtterung gilt also stets der Grundsatz: die anatomischen, physiologischen und ethologischen BedĂŒrfnisse der Pferde sind als Basis der tierartgerechten ErnĂ€hrung zu berĂŒcksichtigen.

    Anforderungen an die ErnÀhrung

    Somit ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Getreide als Krippenfutter oder getreidehaltigen ErgÀnzungsfuttermitteln eher zweitrangig zu betrachten.

    Doch was sind anatomische, physiologische und ethologische Anforderungen und welchen Bezug haben sie zur Komponentenauswahl in der Rationsplanung? Dem differenziert aufgebauten Verdauungskanal verdankt das Pferd die FĂ€higkeit sehr unterschiedliche Futtermittel verdauen zu können. So ist es in der Lage konzentrierte NĂ€hrstoffe wie StĂ€rke, Eiweiß und Fett enzymatisch zu verdauen. Daher ist das Pferd auch in der Lage Getreide wie Hafer verdauen zu können. Kohlenhydrate aus GerĂŒstsubstanzen können mit Hilfe mikrobiell hergestellten Enzymen im Dickdarm aufgespalten werden. Somit ist das Pferd in der Lage verschiedene Futtermittel, von jungem, nĂ€hrstoffreichem Gras ĂŒber stĂ€rkereiche oder fettreiche Samen bis hin zu verholztem, rohfaserreichen Gras, aufzunehmen und zu verdauen. Diese VariabilitĂ€t in der Verwertung verschiedener Futtermittel geht aber zu Lasten der Ausnutzung. So können Pferde im Vergleich zu WiederkĂ€uern rohfaserreiche und nĂ€hrstoffarme Komponenten weniger effektiv nutzen. Durch selektives Grasen und eine hohe FutteraufnahmekapazitĂ€t werden diese Nachteile teilweise kompensiert. Außerdem zermahlen Pferden die Nahrungsbestandteile intensiv vor dem Abschlucken und legen dadurch lösliche NĂ€hrstoffe fĂŒr die DĂŒnndarmverdauung frei.

    StÀrkehaltiges Futter nur begrenzt

    Im Vergleich zu Monogastrieren ist das Pferd zwar besser in der Lage, rohfaserreiche Futtermittel verdauungsphysiologisch zu nutzen, die Verdauungseffizienz bei nĂ€hrstoffreichen Futtermitteln wie Getreide ist aufgrund der geringeren Konzentration von Verdauungsenzymen hingegen deutlich schlechter. So sind Pferde aufgrund des nur mit geringer AktivitĂ€t vorkommenden Pankreasenzyms Amylase eingeschrĂ€nkt in der Lage StĂ€rke zu verdauen. StĂ€rkehaltige Futtermittel wie Hafer, Gerste, Mais oder auch stĂ€rkereiche ErgĂ€nzungsfutter in Pellet- oder MĂŒsliform sind somit nur mengenbegrenzt einsetzbar. Maximal 1 g StĂ€rke pro kg Körpergewicht und Mahlzeit wird empfohlen. Auch ist die Struktur und GrĂ¶ĂŸe der StĂ€rkekörner maßgeblich fĂŒr die Verdaulichkeit. Ist die feinkörnige HaferstĂ€rke zu 80 Prozent dĂŒnndarmverdaulich, sind grobkörnige StĂ€rken aus Mais oder Gerste nur zu circa 30 Prozent verdaulich. Ein hydrothermischer Aufschluss dieser StĂ€rkegranula bringt deutliche Verbesserung. Eine ĂŒbermĂ€ĂŸige StĂ€rkezufuhr beziehungsweise schwer verdauliche StĂ€rketrĂ€ger in der Ration können dazu fĂŒhren, dass die StĂ€rke in den Dickdarm einströmt und dort zu FehlgĂ€rungen fĂŒhren kann. Koliken können die Folge sein.

    Die Basisversorgung der FĂŒtterung erfolgt ĂŒber das Raufutter. Um eine pferdgerechte Rationsberechnung durchfĂŒhren zu können, mĂŒssen unbedingt die NĂ€hrwerte der Raufutterversorgung miteinberechnet werden. Deshalb ist eine Analyse des Raufutters in jedem Fall notwendig. Auch die QualitĂ€t verschiedener Heuschnitte der gleichen Weide können sich voneinander unterscheiden. In manchen FĂ€llen kann der Betrieb dank einer Heuanalyse Futter einsparen, zum Beispiel da Zusatzfutter nicht mehr nötig ist.

    Neben den NĂ€hrstoffen liefert die Raufutterversorgung auch BeschĂ€ftigung und KautĂ€tigkeit. Denn ein Pferd verbringt in der Natur einen Großteil des Tages mit der Suche und Aufnahme von Futter. Obwohl das Pferd ein Dauerfresser ist, mĂŒssen die Mengen begrenzt sein, um Übergewicht und andere Krankheiten vorzubeugen. UnterstĂŒtzen können beispielsweise Heunetze oder spezielle Raufen. Die Pausen zwischen den Mahlzeiten sollten – um eine pferdgerechte FĂŒtterung zu gewĂ€hrleisten – möglichst nicht lĂ€nger als vier Stunden sein. Je nach Betriebsstruktur kann dies gerade nachts zu Problemen fĂŒhren. Helfen können hier beispielsweise automatische FĂŒtterungssysteme, die kleinere Mengen an Raufutter zu einstellbaren Zeiten auswerfen.

    Vor- und Nachteile von Getreide

    Doch stellt sich die Frage, ob Pferde ĂŒberhaupt auf die energiereiche GetreidefĂŒtterung angewiesen sind und welche Vor- beziehungsweise Nachteile Getreide in der Rationsgestaltung mit sich bringen kann. Dazu sind Kenntnisse ĂŒber den NĂ€hrstoffbedarf zwingend erforderlich, die in die Rationsgestaltung einfließen mĂŒssen. So sind die physiologischen Anforderungen, die unter anderem auch durch den Leistungsbedarf der Pferde bedingt werden, maßgeblich. Neben der Sport- und Bewegungsleistung zĂ€hlen auch Wachstum, TrĂ€chtigkeit, Laktation und Deckbeanspruchung dazu. Je höher der Leistungsanspruch desto höher der NĂ€hrstoff- und Energiebedarf. Dazu ist es essentiell den Bedarf der Pferde in den Leistungsphasen zu kennen und auch die NĂ€hrstoffausstattung in den Futtermitteln.

    Pferde ohne besondere Leistungsanforderungen beziehungsweise bei leichter Arbeitsbelastung können durchaus mit einer raufutterbasierten Ration bei entsprechender Mineralstoffsupplementierung bedarfsgerecht versorgt werden. Bei einer empfohlenen Raufuttermenge von mindestens 1,5-2 kg/100 kg Körpergewicht und Tag kann der Energiebedarf abgedeckt werden. DarĂŒber hinaus wird dem KaubedĂŒrfnis und der BeschĂ€ftigung durch die Raufuttermenge Rechnung getragen. FĂŒr die Futtersuche und –aufnahme werden pro Tag 12-16 Stunden veranschlagt. Untersuchungen zeigen, dass die Heuaufnahme bei Großpferden 40 Minuten Zeitbudget beansprucht. Bei angenommenen 12 kg Heu werden somit 8 Stunden Futteraufnahme angesetzt. Die Verlangsamung der Futteraufnahme durch Heuraufen beziehungsweise das zusĂ€tzliche Angebot von Stroh sind empfehlenswert. Energiereiche Getreide- oder MischfutterergĂ€nzung ist nicht notwendig und sollte beim Einsatz gegebenenfalls zu einer Reduzierung der Raufuttermenge fĂŒhren, um einer Verfettung (Adipositas) vorzubeugen. WĂ€hrend der Weideperiode werden Pferde mit nur geringer Arbeitsbelastung je nach Grasbestand und Weidezeit ausreichend mit Energie versorgt.

    Die Rationsgestaltung fĂŒr stĂ€rker leistende Pferde sollte durchaus auch energiereiche Krippenfutter beinhalten, wobei die Rationsbasis ein Mindestangebot von 1,5 kg Raufutter/100 kg Körpergewicht und Tag aufweisen muss. Ob der Pferdehalter sich fĂŒr eine Krippenfutterration aus Getreide (z.B. Hafer, Hafer-Gerste; Hafer-Gerste-Mais) und Mineralfutter oder fĂŒr ein ErgĂ€nzungsfutter fĂŒr Pferde in MĂŒsli- oder Pelletform entscheidet, richtet sich in erster Linie auch nach den betrieblichen PrioritĂ€ten. Zu berĂŒcksichtigen bleibt die Begrenzung der StĂ€rkemenge und auch der Fettmenge (1g Fett/kg Körpergewicht und Tag), um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. So sollte bei einem 600 kg Pferd nicht mehr als 1,5 kg Hafer als alleiniges Krippenfutter pro Mahlzeit gefĂŒttert werden. Pferde mit einem erhöhten Energiebedarf mĂŒssen entsprechend mindestens 3 oder mehr Mahlzeiten pro Tag angeboten bekommen. Auf ein Quetschen des Hafers kann bei Pferden mit intakten BackenzĂ€hnen verzichtet werden.

    DĂŒrfen ErgĂ€nzungsfutter fĂŒr Pferde Hafer enthalten?

    Diese Frage kann mit „ja“ beantwortet werden, denn der Hafer bietet ernĂ€hrungsphysiologische Vorteile. Infolge des hohen Spelzanteils und der GrĂ¶ĂŸe wird er gut gekaut. Der relativ hohe Anteil an ungesĂ€ttigten FettsĂ€uren und Schleimstoffen wirken sich gĂŒnstig aus. Die Akzeptanz des Hafers bei Pferden ist gut. Somit eignet sich Hafer durchaus als Komponente im ErgĂ€nzungsfutter. Er kann jedoch auch durch andere Getreidearten ersetzt werden wie Gerste und Mais. Zu beachten bleibt aufgrund der unzureichenden prĂ€cĂ€calen (vor dem Blinddarm stattfindenden) StĂ€rkeverdaulichkeit von Gerste und Mais die vorherige Behandlung (WĂ€rmebehandlung u.Ă€.). Besondere Inhaltsstoffe des Hafers, die auf Temperament und LeistungsfĂ€higkeit Einfluss haben, wurden bisher nicht nachgewiesen.

    Wann sollte auf eine GetreidefĂŒtterung verzichtet werden?

    Zahlreiche FĂŒtterungsfehler, hĂ€ufig in Kombination mit Haltungs- oder Nutzungsfehlern, können zu ernĂ€hrungsbedingten Erkrankungen fĂŒhren. So ist Magenulzera (MagengeschwĂŒr) eine hĂ€ufig diagnostizierte Erkrankung. Aber auch Adipositas oder endokrine Störungen wie Equines metabolisches Syndrom (EMS) oder Equines Cushing-Syndrom (ECS) treten vermehrt auf. Die Begrenzung der Zucker- beziehungsweise StĂ€rkezufuhr sollte bei diesen Pferden besonders berĂŒcksichtigt werden. So sollte der Fokus der Energiezufuhr auf Raufutter gelegt werden. Die Krippenfuttermenge sollte deutlich limitiert werden. StĂ€rkereiche Futtermittel sollten deutlich begrenzt beziehungsweise darauf verzichtet werden. Getreidefreie und stĂ€rkearme ErgĂ€nzungsfutter in Pellet- oder MĂŒsliform bieten sich als Alternative an. Energetische Aufwertung der Rationen durch Fett- beziehungsweise ÖlergĂ€nzung sind in Maßen sinnvoll.

    Fazit

    So bleibt festzuhalten, dass das Pferd von Natur aus ein Raufutterfresser ist. Die Rationsplanung darf also immer nur auf Basis einer ausreichenden Menge an kaufĂ€higem Raufutter (mindestens 4-7 cm HalmlĂ€nge) ausgerichtet sein. Bei einem entsprechenden Energiebedarf ist eine Getreide- oder ErgĂ€nzungsfuttergabe sinnvoll. Das Marktangebot an getreidefreien Futtermitteln ist umfangreich. So kann es fĂŒr kranke Pferde notwendig sein, auf eine StĂ€rke- oder auch Zuckersupplementierung zu verzichten (dazu können auch Zucker wie Fruktane aus Gras gehören). Pferde mit intaktem Verdauungssystem sind durch den differenziert aufgebauten Verdauungskanal aber durchaus in der Lage Getreide und getreidehaltige ErgĂ€nzungsfutter zu verwerten.

    Experte und Autor dieses Fachartikels ist Prof. Dr. Dirk Winter – Hochschule fĂŒr Wirtschaft und Umwelt NĂŒrtingen-Geißlingen

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  • Gutes Stallklima, gesunde Pferde

    Gutes Stallklima, gesunde Pferde

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Gutes Stallklima folgt dem Außenklima. Am leichtesten ist dies durch eine angepasste Planung und Bauweise zu erreichen. In BestandsgebĂ€uden können auch kleine Umbauten viel dazu beitragen, das Stallklima zu verbessern. Die Hauptrollen spielen dabei immer Licht und frische Luft.

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    Pferdebetriebsleiter können das Klima in ihrer Region nicht verĂ€ndern, dessen Auswirkungen aber nutzen, ein StĂŒck weit beeinflussen und so zur Gesundheit der Pferde beitragen. Prinzipiell brauchen Pferde viel Luft und Licht, um sich wohlzufĂŒhlen und gesund zu bleiben.

    Sonnenlicht ist dabei stets vorzuziehen. Es wirkt sich unter anderem positiv auf Verhalten, Immunsystem und Stoffwechsel aus. Die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzaspekten geben an, dass sich Pferde tĂ€glich im natĂŒrlichen Licht aufhalten sollten. Zum Beispiel auf AuslĂ€ufen, Paddocks oder der Koppel. Als weiteren Richtwert geben die Leitlinien an, dass im Pferdestall 80 Lux im Tierbereich fĂŒr acht Stunden tĂ€glich gegeben sein mĂŒssen.

    Licht

    Stallbauer sind sich einig: Je mehr Fenster vorhanden sind und je offener das GebĂ€ude ist, umso besser. Matthias Schlosser vom gleichnamigen Unternehmen und Sandra Manzke von Sulzberger raten zu LichtbĂ€ndern direkt unter dem Dach, einem Lichtfirst und möglichst vielen Fenstern in den SeitenwĂ€nden. Klaus Hartmeyer von Sonntag Stallbau ergĂ€nzt: „Die FensterflĂ€che im VerhĂ€ltnis zur GesamtgrundflĂ€che sollte etwa 1:15 sein. Pro Pferd mindestens 1 mÂČ und grĂ¶ĂŸer.“ Paul Preuß von GROHA spricht davon, ein Minimum von etwa 20 Prozent der verfĂŒgbaren FlĂ€che fĂŒr Fenster bzw. Öffnungen einzuplanen.  UnterstĂŒtzend nutzt Viebrockreithallen das VR-Beleuchtungskonzept. AndrĂ© Richter erklĂ€rt: „Unsere ViLights sind augenschonend und wirken durch ihre warme Lichtfarbe unter 5.000 Kelvin beruhigend.“

     

    Gute Luft

    Schadgase im Pferdestall können unter anderem Erkrankungen der Atemwege verursachen – aber auch StrahlfĂ€ule o. Ä. können Folgen sein. Bei ungenĂŒgender LĂŒftung steigt zum Beispiel die Kohlendioxidkonzentration (CO2) und durch schlechtes Mistmanagement kann unter anderem Ammoniak (NH3) entstehen, das Atemwege und Hufe schĂ€digt. Eine subjektiv wahrnehmbare Konzentration von NH3 im Stallbereich ist ein Hinweis darauf, dass diese zu hoch ist. Achtung! Wird Schwefelwasserstoff (H2S) nachgewiesen, ist das ein Hinweis auf extrem unhygienische ZustĂ€nde. Aktuelle Richtwerte zeigt die Tabelle:

    Neben der Stallhygiene trĂ€gt eine gute BelĂŒftung erheblich dazu bei, Schadgase, Staub und Keime zu reduzieren. FĂŒr einen ausreichenden Luftaustausch ist laut Leitlinien eine Luftgeschwindigkeit von mindestens 0,2 m/s notwendig. Zug gilt es zu vermeiden, eine gesunde Luftbewegung tritt – im Gegensatz zum Luftzug – immer großflĂ€chig auf den Pferdekörper. Ausschlaggebend ist dabei die Bauweise des Stalls.

    Die öffentlich bestellte und vereidigte SachverstĂ€ndige fĂŒr Pferdehaltung, -zucht und –sport Dr. Christiane MĂŒller gibt zu bedenken: „Ein begrenztes Luftvolumen schrĂ€nkt das Leistungsvermögen der Atmungssysteme ein. Großes Luftvolumen im Stall kann beispielsweise durch die Deckenhöhe beeinflusst werden.“ Matthias Schlosser schließt sich an und hĂ€lt fest: „Je hoher das StallgebĂ€ude umso besser fĂŒrs Klima, so befindet sich weniger verbrauchte Luft im Raum. Entsprechend sollte man das Volumen möglichst vorab grĂ¶ĂŸer wĂ€hlen.“ Stallbauer von Schlosser oder GROHA sprechen in diesem Zusammenhang von der natĂŒrlichen Kaminwirkung. Paul Preuß erklĂ€rt: „Zur Be- und EntlĂŒftung des Stalls nutzen wir die Thermik im StallgebĂ€ude. Dazu trĂ€gt auch die Neigung des Daches bei, mindestens 20 Grad finden wir ideal. Ebenso hilfreich ist die Spaceboard-Verschalung, die Luft durchlĂ€sst und sich direkt unter dem Dach befindet.“

    Windschutznetze

    Dominique Jeske von Huesker empfiehlt Windschutznetze und hĂ€lt fest: „Windschutznetze tragen dazu bei, das Stallklima an die Außenklimabedingungen anzupassen. Sie ermöglichen eine Luftbewegung, ohne dass dabei Zugluft entsteht. Hierbei spielen die Windgeschwindigkeit, die Windrichtung, die Lage des GebĂ€udes, die GebĂ€udeform und die GrĂ¶ĂŸe der Zuluft- und Abluftöffnungen, sowie die Temperaturdifferenz zwischen dem Stall und der Umgebung, eine entscheidende Rolle.“ StĂ¶ĂŸt die natĂŒrliche SchwerkraftbelĂŒftung an ihre Grenzen, so sind ZwangsbelĂŒftungssysteme sinnvoll, diese können auch nachtrĂ€glich angebracht werden. Ein Tipp von Paul Preuß: „Sind Stall und Reithalle in einem GebĂ€ude untergebracht, ist es sehr wichtig, den Bereich dazwischen möglichst frei zu halten, um Luft und Licht zirkulieren zu lassen. In zu vielen Betrieben wird genau dieser Bereich oft vollgestellt.“

    Gesundes Maß an Luftfeuchtigkeit

    Die optimale Luftfeuchtigkeit im Stall hĂ€ngt ebenfalls mit der BelĂŒftung zusammen und betrĂ€gt Experten und Leitlinien zufolge zwischen 60 und 80 Prozent. Zu trockene Luft sorgt fĂŒr mehr Staub, zu feuchte Luft bietet idealen NĂ€hrboden fĂŒr Schimmel und Krankheitserreger. Diese wiederum können allergische Reaktionen, Hautirritationen, Reizungen der Augen oder Atemwegserkrankungen verursachen. Dominique Jeske erklĂ€rt: „Trocknen die SchleimhĂ€ute der Atemwege aus, so werden sie gereizt und das steigert die InfektionsanfĂ€lligkeit des Atemtraktes.“ Entsprechend wichtig ist es, die natĂŒrliche Luftbewegung von Anfang an einzuplanen, wie Matthias Schlosser unterstreicht. ZusĂ€tzlich zu grĂ¶ĂŸeren Öffnungen, spricht er Lamellenfenster an: „Sie lassen sich auch feinjustieren. Ganz schließen sollte man sie besser nicht. Sonst schlĂ€gt das Klima ins Negative um.“ Eine nachtrĂ€gliche mechanische Beeinflussung kann ĂŒber das VR-Fresh-Air-System von Viebrockreithallen erfolgen. „In Funktionsbereichen und StĂ€llen versprĂŒht das GerĂ€t WassermolekĂŒle und dieser Nebel bindet den Feinstaub in der Luft. Das minimiert das Insektenaufkommen und sorgt fĂŒr saubere Luft, klare Sicht, optimale Temperaturen und Luftfeuchtigkeit“, sagt AndrĂ© Richter. Zudem soll es Schadgase wie Ammoniak abbauen.

    WohlfĂŒhltemperatur

    Unter natĂŒrlichen Bedingungen sind die meisten Pferde Profis der Thermoregulation. „Sie fĂŒhlen sich bei Temperaturen von minus sieben bis plus 25 Grad am wohlsten und zeigen hier auch ihre beste Leitungsbereitschaft.“, weiß Klaus Hartmeyer. Entsprechend schreiben die Leitlinien vor, dass die Stalltemperatur stets der Außentemperatur folgen soll. Das heißt gleichbleibende Temperaturen im Stall sind kontraproduktiv. Die SachverstĂ€ndige Dr. MĂŒller erklĂ€rt: „Das Pferd ist in der Lage fast jede Außentemperatur in seinem Toleranzbereich zu regulieren. Einzige Voraussetzung ist, dass es permanent die Möglichkeit hat, verschiedene Temperaturbereiche wahrnehmen zu können. Ein Pferd im geschlossenen Stall mit WĂ€rmedĂ€mmung und ZwangsbelĂŒftung hat diese Möglichkeit nicht, seine Thermoregulation wird außer Kraft gesetzt.“

    Generell bietet sich eine offene Bauweise mit Vollholz zur DĂ€mmung an, um optimale Bedingungen zu schaffen. Einmischen sollten sich Betriebsleiter nur in Ausnahmen: Extremtemperaturen in ĂŒberdurchschnittlich heißen Monaten können beispielsweise ein Problem werden. Klaus Hartmeyer berichtet: „Wie die letzten beiden Sommer gezeigt haben, kann bei besonders hohen Temperaturen auch ein Ventilator aus der Rinderhaltung gute Dienste tun.“ Sandra Manzke von Sulzberger stimmt zu: „Eine möglichst großflĂ€chige BelĂŒftung des Stalls ist wichtig, notfalls mit Ventilatoren. Bei Hitze in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit wird es besonders problematisch, da Pferde ihre Temperatur dann nicht mehr ĂŒber schwitzen regulieren können.“ Bei Viebrockreithallen werden nach AndrĂ© Richters Aussagen Ventilatoren in AbhĂ€ngigkeit mit den LĂŒftungsklappen reguliert.

    Auf das Öffnen von Fenstern und TĂŒren sollte der Betriebsleiter auch im Winter nicht verzichten und lediglich in Extremfallen eingreifen. Manzke empfiehlt: „Geschorene, alte oder kranke Tiere einzudecken ist sinnvoller, als den Stall selbst warm zu halten.“

    Wie man sie bettet


    Die Einstreu in Boxen oder Liegehallen beeinflusst die Entwicklung von Schadgasen und je nach Staubgehalt wirkt sie sich auch auf die Atemwege und potenzielle Erkrankungen aus. Möglichst staubfrei und keimarm soll sie sein. Zudem von Vorteil sind eine gute Geruchsbindung und die Saugkraft der Einstreu. Dr. MĂŒller fasst zusammen: „Ein Muss ist Einstreu, die Ammoniak bindet. Reine Gummiboden sind nie ausreichend als Untergrund und BodenbelĂ€ge wie Sand muss man regelmĂ€ĂŸig austauschen.“

    Die Hersteller von Einstreu und BodenbelĂ€gen bieten eine Vielzahl an Optionen. Beispiele dafĂŒr sind die Strohvlies-Einstreu von Hippogold oder die Premium Ecostreu von Boxengold. Anja Hilgers von Boxengold beschreibt diese als reines Naturprodukt: „Die Fichtenholzfasern werden entrindet und in einem innovativen Verfahren thermisch behandelt und entstaubt. Untersuchungen zeigen, dass der Mist so pH-neutral und leichter zu entsorgen ist als herkömmliche Holzprodukte.“ Die Strohvlies-Einstreu von Hippogold ist hydrothermal aufgelöst – also durch Wasser und Hitze in Verbindung mit Druck thermisch entkeimt und neunfach entstaubt, wie Adrian Olah von Hippogold erklĂ€rt und betont: „Diese Technologie verleiht der Einstreu eine hohe Saugkraft und lĂ€sst den entstehenden Mist schneller verrotten.“ Monika Junius von Plocher beschreibt die ideale Einstreu folgendermaßen: „Ich empfehle staubfreie Matratzen-Einstreu, die Faulgas-Bildung verhindert. Meine Empfehlung fĂŒr den Bodenbelag ist genĂŒgend Einstreu, die saugstark, kompostierbar, verformbar und rutschfest beim Hinlegen und Aufstehen ist.“ Auch Walter Heim von Ecora betont: „Gesunde Einstreu muss auf jeden Fall staubfrei sein. Entstaubte SpĂ€ne, kurzgeschnittenes Stroh oder GatterspĂ€hne verwende ich auch selbst.“

    Wichtige Routinen

    Neben den baulichen Voraussetzungen und der Einstreu hat dauerhaftes LĂŒften und eine angebrachte Stallhygiene die positivsten Auswirkungen: Dazu zĂ€hlt tĂ€gliches Entmisten sowie die Pflege einzelner Bauteile – wie Paul Preuß vor allem fĂŒr Holzkonstruktionen festhĂ€lt. GroßflĂ€chiges LĂŒften fordert die natĂŒrliche Thermoregulation der Pferde und lĂ€sst Schadgase und GerĂŒche entweichen; bei Regen ist es von Vorteil, wenn TĂŒren und Fenster sowie Paddocks entsprechende VordĂ€cher haben. Matthias Schlosser rĂ€t außerdem, neben der Witterung auch direkte Sonneneinstrahlung möglichst fernzuhalten.

    Ebenso gilt es, alltĂ€gliche Arbeitsschritte zu ĂŒberdenken, worauf Dr. MĂŒller hinweist: „Staub zu vermeiden, bedeutet auch, Heu und Stroh nicht vor der Pferdenase aufschĂŒtteln oder besser erst zu fegen, wenn die Pferde draußen sind und man die Stallgasse befeuchtet hat. Zudem sollte immer gut gelĂŒftet werden.“ Klaus Hartmeyer merkt zur Stallhygiene auch an, Mistwagen und Kulis besser außerhalb des Stalls abzustellen. Neben der Instandhaltung und Reinigung ist Kontrolle stets relevant: SpĂŒrt man an einer Stelle unangenehmen Luftzug? Sind die Futterautomaten und Raufen trocken und staubfrei? Beim Rundgang durch den Stall sollten solche Dinge immer berĂŒcksichtigt werden.

    Böden im Außenbereich

    Im Außenbereich können Paddock- oder TTE-Platten fĂŒr Auslauf- und Reitplatzbefestigungen sowie in Fressbereichen eine gute Wahl sein. Nicole HĂŒbner von HĂŒbner-Lee erklĂ€rt, dass diese auch nachtrĂ€glich und mit einer geringen Ausgleichsschicht von 3 bis 5 cm direkt auf den Mutterboden verlegt werden können: „Das Verlegen des TTE-Systems ohne Unterbau funktioniert durch das horizontale und vertikale wirkende Verbundsystem der massiven Platten. Die Gitter können sogar auf einer ökologischen Holzelastikschicht verlegt werden. Diese ermöglicht ein gesundes, natĂŒrlich federndes Gehverhalten.“

    Im Außenbereich punkten Böden, die langlebig und auch maschinell gut zu entmisten sind. Ein Vorteil der TTE-Platten ist zudem, dass man sie je nach Nutzung individuell gestalten kann. HĂŒbner erklĂ€rt: „Einige Optionen im Auslaufbereich sind Steine, Holz, Sand oder auch eine WaldbodenfĂŒllung der Platten. FĂŒr maschinell zu entmistende FlĂ€chen und Futterbereiche bietet sich das TTE Pflaster-Grip an. Bei Bereichen in Hanglage oder fĂŒr Kurven empfehle ich die neuen rutschfesten Gummisteine TTE Soft-Pave.“

    Stallklima aus tierÀrztlicher Sicht

    Das Stallklima wirkt primĂ€r auf die Atemwege. Die Pferdelunge ist ein echtes Hochleistungsorgan. Sie hat bei einem 500 kg schweren Pferd ein Volumen von 15 bis 20 Liter und kann bei starken Belastungen pro Minute bis zu 2.000 Liter Luft ventilieren. BezĂŒglich Erkrankungen ist dieses Organ empfindlich. Lungenerkrankungen sind neben Koliken und Lahmheiten einer der hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr – teils kostenintensive – tierĂ€rztliche Behandlungen. Aus einem Infekt kann sich bei schlechter LuftqualitĂ€t, mangelnder Ruhe und Genesungszeit eine chronische Lungenerkrankung entwickeln. Die sogenannte DĂ€mpfigkeit, frĂŒher als COB (chronisch obstruktive Bronchitis) bezeichnet, wird heute RAO (recurrent airway obstruction) genannt. Diese Bezeichnung legt nahe, dass die Erkrankung durchaus reversibel und behandelbar ist. Ein optimales Stallklima ist fĂŒr die Besserung unabdinglich. Die Ursache der Erkrankung ist hĂ€ufig eine viralbedingte Bronchitis, die sich durch eine sogenannte bakterielle SekundĂ€rinfektion verschlimmert. Bei unzureichender Behandlung, genetischer PrĂ€disposition (also familiĂ€rer Vorbelastung), einem schlechten Management und Stallklima kann ein vorerst harmloser bronchialer Infekt mit Husten chronisch werden. Dabei spielen vor allem Schimmelpilze im Heu und Stroh eine wichtige Rolle. Diese können durch allergische Reaktion des Lungengewebes die Erkrankung immer weiter aufrechterhalten und verschlimmern. Staub wirkt Ă€hnlich. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit hohen Staub- und Schimmelpilzkonzentrationen wirkt sich negativ auf das Pferd aus. TierĂ€rztin Dr. Saskia Walther (Uelzener Versicherungen)

    Fazit

    GrundsĂ€tzlich gilt in Bezug auf Stallklima und Baumethoden: GroßzĂŒgiges Planen zahlt sich aus, denn mehr Volumen und offene GebĂ€ude sorgen fĂŒr besseres Klima. Die Bauweise gibt vieles vor, kleinere Verbesserungen sind aber auch im Nachgang möglich. Beispielsweise der Einbau von Bodenplatten und Fenstern, das ErgĂ€nzen von Windnetzen und LĂŒftungsschlitzen sowie die Verwendung von Ventilatoren. Immer vor der wichtigsten Leitlinie: Das Stallklima soll dem Außenklima folgen!

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  • Fit durch den Winter!

    Fit durch den Winter!

    Pferde wollen auch in der kalten Jahreszeit weiterbewegt und trainiert werden. Auch wenn die Koppelzeiten verkĂŒrzt ReitplĂ€tze aufgrund der Witterung gesperrt oder, Hallen ĂŒberbelegt sind. Deshalb stellt sich die Frage nach ergĂ€nzendem Training. Hier sind FĂŒhranlagen, LaufbĂ€nder, Aquatrainer sowie GerĂ€te mit Vibrationstechnik und RĂŒttelplatten interessante Angebote.

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    Im Winter sind Reiter und Pferde mit erschwerten Bedingungen konfrontiert: manche ReitplĂ€tze sind verschneit oder vereist, in der Reithalle ist deutlich mehr los und dennoch wollen die Pferde bewegt und trainiert werden. „FĂŒhranlagen und LaufbĂ€nder können gutes Reiten nie ersetzen, sind aber immer eine sinnvolle TrainingsergĂ€nzung.“, hĂ€lt Michael Krieger von MS Horse ganz klar fest „Speziell in der kĂ€lteren Jahreszeit eignen sie sich, um das Pferd fĂŒrs Reiten vor- oder nachzubereiten. Wenn der Außenplatz im Winter nicht benutzt werden kann, ist es praktisch, auf Laufband oder FĂŒhranlage umzusteigen.“

    Bewegung in der FĂŒhranlage  

    FĂŒhranlagen bieten auch im Winter zusĂ€tzliche Bewegung und das sehr zeiteffizient. Je nach KapazitĂ€t können sechs bis zehn Pferd gleichzeitig bewegt werden. Foto: Röwer&RĂŒb
    FĂŒhranlagen bieten auch im Winter zusĂ€tzliche Bewegung und das sehr zeiteffizient. Foto: Röwer&RĂŒb

     

    Möglichst viele Pferde gleichzeitig in möglichst kurzer Zeit zu bewegen, funktioniert mit FĂŒhranlagen besonders effizient und arbeitswirtschaftlich. Im selben Zeitfenster gehen in der Anlage sechs bis acht, teils sogar zehn Pferde. Beate Lindauer von Uwe Kraft ReitsportgerĂ€te & Metallbau nennt als Mehrwert der FĂŒhranlagen die ganzjĂ€hrig verlĂ€ssliche Bewegung, auch wenn der Koppelgang unmöglich ist: „FĂŒr die Einsteller ist das eine Entlastung, fĂŒr die Betriebe ein attraktives Serviceangebot.“

    „In freier Wildbahn sind Pferde bis zu 16 Stunden tĂ€glich im entspannten Schritt-Tempo unterwegs. So legen sie teils bis zu 50 km zurĂŒck.“, weiß Lindauer. Das Bewegungsangebot ist heute geringer, die Ausgeglichenheit und Gesundheit der Pferde hĂ€ngt aber weiterhin wesentlich von ausreichender Bewegung ab. Lindauer fĂŒhrt aus: „Neben dem Aufbau von Muskeln und Kondition reduziert sich die Stressbelastung erheblich. Eine verbesserte Durchblutung fördert ein gesundes Wachstum, die StĂ€rkung des Bewegungsapparates, die SelbstreinigungskrĂ€fte der Atemwege sowie den gesamten Stoffwechsel. Sehnen, BĂ€nder und Gelenke werden elastisch gehalten. Das beugt Verletzungen vor.“

    Worauf achten beim Bau?

    Entscheidende Fragen beim Bau einer FĂŒhranlage umfassen das Platzangebot und den Standort sowie die Option der Überdachung. Klaus Hartmeyer von Sonntag Stallbau gibt zu bedenken: „FĂŒr eine FĂŒhranlage mit Überdachung der LaufflĂ€chen oder mit VollĂŒberdachung benötigt man eine Baugenehmigung. Außerdem ist zu entscheiden, ob innen ein Longierzirkel entstehen soll.“ ZusĂ€tzlich nennt Lindauer neben der Frage nach dem Budget, die der KapazitĂ€t und der Form: oval oder rund.

    FĂŒr die BodenbelĂ€ge in der FĂŒhranlage rĂ€t Lindauer zu einer Kombination aus betonierter LaufflĂ€che und dem Kraft-Gummiboden: „Er ist speziell fĂŒr die FĂŒhranlage konzipiert und bietet eine Mischung aus Trittsicherheit und GleitfĂ€higkeit. Zudem ist er Ă€ußerst pflegeleicht und einfach zu reinigen.“ Hartmeyer weist auf den Unterschied zwischen ĂŒberdachten und nicht ĂŒberdachten FlĂ€chen hin und nennt neben Naturboden auch Kunststoff, Gitterplatten mit unterschiedlichen Tretschichten, Gummibelag und Steinen aus Gummigranulat als mögliche Optionen. Letztlich ist die Wahl des Bodenbelages immer auch ein Kostenfaktor. Prinzipiell sollte er möglichst eben sein, darf nicht stauben und muss rutschfrei sein.

    FĂŒhranlage oder Laufband

    Laufband und FĂŒhranlage haben beide ihre Vorteile, aber wann ist welche Anschaffung die bessere Option? Lindauer nennt als wesentliche Entscheidungsfaktoren das Platzangebot, den Fokus beim Training, die GrĂ¶ĂŸe des Betriebs und auch die Frage danach, ob es möglich ist, eine Baugenehmigung zu erhalten. Auch Hartmeyer merkt bezĂŒglich der GrĂ¶ĂŸe an: „Wenn der Durchmesser einer FĂŒhranlage unter 14 m liegt, sollte man ĂŒber ein Laufband nachdenken.“ Neben den baulichen Voraussetzungen ist die Hauptfrage, welche Pferde auf dem Betrieb stehen und wie sie bewegt werden sollen. Michael Krieger blickt auf 20 Jahre Erfahrung mit FĂŒhranlagen und LaufbĂ€ndern zurĂŒck und hĂ€lt fest: „Springpferde werden auf das Freispringen eher in der FĂŒhranlage vorbereitet, Turnierpferde laufen vor allem auf dem Laufband.“

    Training auf dem Laufband

    Vorteile der LaufbĂ€nder sind insgesamt geringere Kosten und eine genau kontrollierte Bewegung. Das Laufband ermöglicht ein sehr gezieltes Training der Pferde. Sollen beispielsweise Hinterhand und RĂŒcken gestĂ€rkt werden, empfiehlt Krieger das Bergauflaufen auf dem Band – steuerbar ĂŒber die Hydraulik. So ermöglicht das Laufband ein individuell angepasstes Training. Auch Oliver Sandmann von Sascotec betont: „Das Laufband eignet sich als TrainingsgerĂ€t fĂŒr gezielten Muskelaufbau. Zum einen ist die Steigung einstellbar und zum anderen laufen die Pferde geradeaus statt in der Kurve und können auch mal gefahrlos im Trab laufen.“

    aufbĂ€nder dienen dem gezielten Training bestimmter Muskelpartien. Im Winter sind sie auch fĂŒr das AufwĂ€rmen vor dem Ausritt ideal.
    LaufbĂ€nder dienen dem gezielten Training bestimmter Muskelpartien. Im Winter sind sie auch fĂŒr das AufwĂ€rmen vor dem Ausritt ideal. Foto: Sascotec

    Beim Bodenbelag rĂ€t Sandmann, darauf zu achten, dass dieser dynamisch und gedĂ€mpft ist. Ähnlich wie ein Automotor seien die LaufbĂ€nder von Sascotec entsprechend gepuffert und verfĂŒgen ĂŒber eine durchgĂ€ngige Platte. So sollen die Pferde gelenkschonend trainieren, ein stumpfes Treten wird laut Sandmann vermieden. Er verrĂ€t weiter: „Viele Kunden setzen auf Intervall-Training. Auf eine AufwĂ€rmphase sollte dabei ein individuell angepasstes Intervallprogramm in Abstimmung mit der Pulsmessung folgen.“ ZurĂŒck auf der Geraden lĂ€uft sich das Pferd zurĂŒck zum Ruhepuls. Die Zeit, die es dafĂŒr benötigt, sollte sich im Rahmen eines gezielten Trainings langfristig verkĂŒrzen.

    Aquatrainer 

    Aquatrainer werden primĂ€r in der Reha nach Verletzungen oder Operationen genutzt. „Sie bieten sich im Wiederaufbau von Pferden an.“, betont Krieger. Der Wasserstand und die Geschwindigkeit lassen sich individuell einstellen. Zum Einstieg empfiehlt Sandmann: „Das Wasser sollte zunĂ€chst am besten bis auf Höhe der Kapillargelenke reichen. Die Pferde suchen sich immer den leichtesten Weg und nehmen entsprechend die Hufe aus dem Wasser und laufen darĂŒber. Das will man bei der Bewegung im Aquatrainer auch meist erreichen, denn dieser Bewegungsablauf fĂŒhrt zu mehr Balance, Losgelassenheit und einer starken Konzentration.“ In spĂ€teren Phasen der Reha könne man dann mit dem Wasserstand und der Geschwindigkeit auch etwas spielen und variieren.

    Aquatrainer werden in erster Linie zu Reha-Zwecken eingesetzt. Geschwindigkeit und Wasserstand können je nach Genesungszustand eines verletzten Pferdes angepasst werden. Foto: Sascotec
    Aquatrainer werden in erster Linie zu Reha-Zwecken eingesetzt. Geschwindigkeit und Wasserstand können je nach Genesungszustand eines verletzten Pferdes angepasst werden. Foto: Sascotec

    Vibrationstechnik

    Auch GerĂ€te mit Vibrationstechnik kommen vor allem im Bereich der Reha zum Einsatz. Sandmann erklĂ€rt: „DĂŒrfen Pferde nicht bewegt werden, bieten sich Vibrationsplatten an, die durch ihre Bewegung die Muskeln zum Arbeiten bringen und eine Art Lymphdrainage erzeugen.“ DĂŒrfen ein oder mehrere Beine zeitweise gar nicht bewegt werden, so sind RĂŒttelplatten und Vibrationsstationen interessant, die viergeteilt sind. „Beide GerĂ€te bringen Bewegung in die Muskulatur. Die Muskeln kontrahieren im tieferen Muskelgewebe, was im Wiederaufbau wichtig ist.“, erklĂ€rt Krieger. Die Vierteilung der Vibrationsstationen ist praktisch, wenn das Pferd ein Bein komplett schonen muss. Dann stellt man die vierte Platte einfach ab und benutzt es fĂŒr die anderen drei Beine zum Muskelerhalt. Das wĂŒrde beispielsweise die Symptome von Elefantenbeinen abbauen oder sie verhindern.

    Außerdem sollen die Platten helfen, Koliken in einer frĂŒhen Phase zu verhindern, da sich durch die Vibration die Muskeln entspannen. Sandmann betont: „Wichtig ist dabei, sofort zu reagieren. Wenn die Kolik einsetzt, muss das Pferd auf die Platte – natĂŒrlich immer in Absprache mit dem Tierarzt. Etwa 30 bis 45 Minuten reichen im Normalfall.“ Um das Pferd dort so einfach abstellen und das GerĂ€t anschalten zu können, sollte das Tier bereits vorab an die RĂŒttelplatte herangefĂŒhrt und an die Vibration gewöhnt worden sein. Das kann auch im Rahmen einer prophylaktischen Anwendung sinnvoll sein. „Am besten einmal wöchentlich und direkt in den Alltag integriert an einem fixen Tag“, merkt Sandmann an. Den Massageeffekt und dessen prophylaktische Wirkung beschreibt auch Krieger und berichtet: „Pferde entspannen sich auf den Platten oder auch im Laufband mit Vibration. Zudem verteilen sich die Wirkstoffe verabreichter Medikamente durch die Vibration schneller im Körper. Das hĂ€ngt mit der erhöhten Blutzirkulation zusammen, die auch unterstĂŒtzend beim Abbau von EntzĂŒndungen wirkt.“

    Fazit

    Ob Laufband oder FĂŒhranlage, wichtig ist, dass die Pferde im Stall sich auch im Winter ausreichend und gezielt bewegen – im Sinne ihrer Gesundheit und im Sinne der Reiter. Welches Produkt die richtige Wahl ist, hĂ€ngt stark von der Verfassung der Tiere und den Zielen der Besitzer fĂŒr die Pferde ab.

    Autorin: Lisa Freudlsperger

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  • Pferdebetrieb Video: Lasergesteuert planieren mit Bassler

    Pferdebetrieb Video: Lasergesteuert planieren mit Bassler

    Im Herbst und Winter werden die Reithallen wieder intensiv genutzt. FĂŒr die Behandlung des beanspruchten Reitbodens bietet Bassler mit seinem Reitbahnplaner mit lasergesteuertem Planierschild ein GerĂ€t, das mit seinen Planierzinken auch intensiv genutzten Boden ideal bearbeiten und nivellieren kann. Aber auch zur alltĂ€glichen Pflege ist das GerĂ€t bestens geeignet.

    Die Höhe der Planierschilder ist ĂŒber EmpfĂ€nger und Hydraulikzylinder verstellbar. Der Laser kann, muss aber nicht zum Einsatz kommen. Im Pferdebetrieb-Video auf Youtube zeigt Marcel Bassler den Lieferumfang sowie den Aufbau des Rotationslasers sowie die Montage am GerĂ€t. Außerdem gibt er Tipps fĂŒr die Verwendung des Bahnplaners mit und ohne Laser.

    www.bassler-waldhausen.de