[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bereits mehrfach hat das belgische Gestüt Zangersheide geklonte Hengste für die Zucht anerkannt. Nun steht auch in Zukunft der gekörte Klon Cumano Alpha Z von Weltmeister Cumano der Züchtergemeinschaft zur Verfügung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Weltmeister Cumano – lebt in seinem Klon weiter
Der berühmte Holsteiner Hengst Cumano verfügte über bewährte Blutströme: Vater Cassini I war unter Franke Sloothaak international erfolgreich und später ein begehrter Vererber. Cumanos Mutter stammte von dem berühmten Ladykiller xx-Sohn Landgraf I ab.
Seine sportliche Karriere begann der erfolgreiche Schimmel unter dem Belgier Marc van Dijck, der mit ihm u.a. den Fünf-Sterne-Großen Preis von Lummen gewann. Im Jahr 2002 wechselte Cumano dann in den Stall von Jos Lansink. Für Pferd und Reiter bedeutete das einen deutlichen, sportlichen Karriereschub: Gemeinsam vertraten sie die belgischen Farben bei den Olympischen Spielen von Athen. Größter Sporterfolg von Pferd und Reiter drückte sich dann im Weltmeistertitel von Aachen aus.
Nachdem der talentierte Holsteinerhengst 2018 im Alter von 25 Jahren verstarb, soll nun sein Klon Cumano Alpha Z in die Fußspuren des Vaters treten. Zukünftig deckt der dreijährige Hoffnungsträger in Zangersheide. In Cumano Alpha Z leben die Weltmeistergene des Vaters Cumano weiter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://youtu.be/9pcy8qkKwEo“ align=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Lest mehr zum Thema „Klone in der Zucht“ unter: https://horse-gate.com/category/zuchtcontent/
Ulla Salzgebers Rusty gibt´s jetzt dreimal. Einmal in Ungarn auf der Rentnerkoppel, ein zweites Mal als Jährling in Frankreich und ein drittes Mal, ebenfalls als Jährling, in Texas. Die Nachricht, dass Ulla Salzgebers legendäres Olympiapferd Rusty zwei Klone hat, kam nur wenige Tage nach dem Aufreger aus Oregon, USA: Dort war es Genforschern erstmals gelungen, embryonale Stammzellen zu klonen. In der Pferdewelt nichts Neues. Aktuell leben rund 150 geklonte Pferde weltweit, sechs Klon-Hengste stehen bereits im Deckeinsatz. Auf dem letzten FEI Sport-Forum ließ der Weltreiterverband offiziell Klone und ihre Nachzucht für FEI-Veranstaltungen zu. Wird bald wieder ein junger Rusty durchs Viereck schweben?
Dollys Erbe
Mit Dolly, dem Schaf, das schottische Wissenschaftler 1996 klonten, fing alles an. Das erste geklonte Pferd kam 2003 zur Welt, in Cremona in Italien: das Haflingerfohlen Prometea. Die Stute, die das Fohlen austrug, war auch Lieferant für das Erbmaterial – sie trug also ihre eigene Zwillingsschwester aus. Prometeas Schöpfer waren Wissenschaftler aus dem Team um Dr. Cesare Galli vom Laboratorio di Tecnologia della Riproduzione (LTR). Sie entnahmen Tierkadavern in einem Schlachthaus Hunderte Eizellen, kultivierten sie und ersetzten das Erbgut durch die DNA aus Hautzellen erwachsener Pferde. Die Ausbeute war mager: Aus 841 rekonstruierten Eizellen entstanden innerhalb einer Woche lediglich 22 Embryonen. Nur ein Fötus entwickelte sich schließlich zu einem Fohlen. Prometea war eine x-beliebige Schöpfung. Doch zwei Jahre später gelang es den italienischen Forschern, in Zusammenarbeit mit dem französischen Gen-Labor Cryozootech, das erste Hochleistungspferd zu klonen: den damals 20-jährigen Vollblut-Araber Pieraz, der in den 90er-Jahren zweimal Distanz-Weltmeister war. Das Retortenfohlen Pieraz-Cryozootech-Stallion gab den Experimenten eine Art züchterische Legitimierung: Pieraz war ein Spitzensportler, von dem die Pferdezucht profitiert hätte – wäre er nicht Wallach gewesen.
Das erklärte Ziel der Forscher lautete nun, das Erbgut von Ausnahmepferden, die früh starben oder kastriert wurden, an spätere Generationen weiterzugeben. Zu diesem Zweck legte Cryozootech eine Gendatenbank an. Seitdem zieht Dr. Eric Palmer, der das Unternehmen 2001 gegründet hat, von Stall zu Stall, um den Besitzern von Spitzenpferden deren Erbmaterial abzukaufen. Das Prozedere für den Gen-Kauf ist einfach: Ein Tierarzt stanzt den Pferden eine fingernagelgroße Hautprobe aus der Brust. Die darin enthaltenen Zellen werden dann im Labor kultiviert und tiefgefroren. Zum Klonen wird die Konserve wieder aufgetaut, mit einer entkernten Eizelle verschmolzen und einer Leihstute eingesetzt. Das Honorar? Darüber schweigen sich alle Seiten aus.
Palmer hat mit seiner Shopping-Tour Erfolg: Bei Cryozootech können sich Züchter aus einem 56 Seiten starken Katalog für 200.000 Euro ihren ganz persönlichen Klon aussuchen. Dazu kommen noch etwa 30.000 Euro für die Rechte am Genmaterial, die genaue Summe hängt vom Original ab. Zu haben wären zum Beispiel noch Beauvalais (Heike Kemmer) oder Jolie Coeur (Franke Sloothaak). Auch die Namensliste der Spender, die bereits als Vorlage dienten, ist beeindruckend: Quidam de Revel, E.T., Calvaro, Poetin, Ratina. Und nun auch Rusty. Das Lettische Warmblut, mit dem Ulla Salzgeber unter anderem zweimal olympisches Mannschaftsgold sowie Einzelbronze und Einzelsilber holte, ist ein Wallach. „Wir planen, die beiden Rusty-Klone als Deckhengste einzusetzen“, sagt Palmer.
Nachdem der Weltreiterverband FEI im Juni 2012 den lange umstrittenen Einsatz von Klonen im Sport offiziell erlaubt hat, zieht Palmer die Zusammenarbeit mit einem erstklassigen Dressurreiter in Betracht. „Die Zucht und Ausbildung von Dressurpferden ist neu für uns – wir sind eher Genforscher als Pferdeleute“, sagt er. „Wir suchen gerade nach Partnern aus der Dressurwelt, denn wir werden nun auch darüber nachdenken müssen, Klone in den Sport zu bringen.“ Wäre die natürliche Konkurrenz noch gegeben, wenn man im Parcours gegen drei E.T.s und im Viereck gegen zwei Rustys antreten müsste? Die amerikanische Tierärztin und Genforscherin Dr. Katrin Hinrichs, die 2005 an Quidams Klonprozess beteiligt war, beruhigte damals: „Klonen ist nicht dazu da, Turniercracks hervorzubringen. Dazu sind die Bedingungen, denen ein geklontes Fohlen sowohl im Mutterleib als auch nach der Geburt ausgesetzt ist, zu unterschiedlich. Zwar hat ein Klon das gleiche Erbmaterial wie seine Vorlage, doch seine Wesensmerkmale sind vermutlich ganz anders. Denn Aufzuchtbedingungen, gute oder schlechte Erfahrungen und nicht zuletzt die Qualität der Ausbildung und des Reiters spielen eine entscheidende Rolle für den Charakter und die Qualität eines Sportpferdes.“ Das sieht auch der Chef-Veterinär der FEI, Graeme Cooke, der beim FEI Sport-Forum dabei war, ähnlich. Trotzdem: Die Züchter wollen den E.T.-Klon, der mittlerweile sieben Jahre alt ist, springen sehen – und er springt! Im Moment zwar nur auf der Internetseite von Cryozootech, doch er geht so locker-flockig durch den Parcours, dass man sich ihn durchaus als erfolgreiches Springpferd vorstellen kann.
Der Versuch, Rusty zu klonen, dauerte insgesamt acht Jahre. „Beim Klonen kommen viele Abgänge und Frühgeburten vor“, erklärt Palmer. „Das liegt an einer fehlerhaft en Reprogrammierung des Genoms, auch epigenetische Abnormalitäten genannt. Defekte Embryonen gehen ab.“ Die Entstehung der Rusty-Klone ist schwer in Zahlen zu fassen. „Tausende gesammelter Eizellen, Hunderte Zelltransfers, Dutzende Embryonen, über zehn fehlgeschlagene Trächtigkeiten…“, resümiert der Wissenschaftler. „Die Embryonen, die nach drei Wochen gesund sind, entwickeln sich relativ normal.“
Prof. Dr. vet. med. Eckhard Wolf vom Genzentrum der LMU München hat allerdings eine gesundheitliche Beeinträchtigung bei Klonen beobachtet: „Tatsächlich treten Defekte an verschiedenen Organen bei Klontieren wesentlich häufiger auf als bei natürlich gezeugten Tieren. Dies kann natürlich mit schweren Leiden für das Tier verbunden sein.“ Auch eine Calvaro-V-Kopie kam erst nach fünf Jahren gesund zur Welt, unter anderem deshalb, weil ein vorheriges Fohlen eine Frühgeburt war und, genau wie Dolly, an Arthritis litt. Das gesunde Fohlen war dann bei seiner Geburt schon zu 25 Prozent an Investoren verkauft. Denn das Geschäft mit den Klonen ist nicht nur einem elitären Kreis vorbehalten.
Es gibt durchaus günstige Möglichkeiten, im großen Reproduktions-Roulette mitzuspielen. Beim sogenannten Cell Banking kann man zum Beispiel das Genmaterial seines eigenen Pferdes einfrieren lassen (ca. 5000 Euro) oder sich beim Clone Sharing für einen ähnlichen Betrag an einem Klon beteiligen. Man kann in Frankreich sogar seinen eigenen Vierbeiner reproduzieren lassen (Kosten: 250.000 Euro). Deutlich preiswerter bekommt man einen Pferde-Klon in den USA. Das Unternehmen ViaGen in Austin/Texas ist die einzige Firma weltweit, die das Klonen von Haustieren und Pferden kommerziell betreibt. 125 gesunde Pferdeklone habe die Firma bereits hervorgebracht und in die ganze Welt geliefert, berichtet ViaGen, und 2000 Leihstuten stünden zur Verfügung. Auch hier muss der Kunde dem Labor lediglich eine Hautprobe zur Verfügung stellen, um den Rest kümmern sich die Wissenschaftler. Für 165.000 Dollar fliegt schließlich das gesunde Fohlen mit seiner Leihmutter zum Auftraggeber, nach dem Absetzen reist die Mutterstute wieder zurück nach Texas. „Die Nachfrage nach geklonten Pferden steigt stetig an“, sagen die amerikanischen Forscher. „Die meisten Auftraggeber kommen aus Europa und Südamerika.“ Aber hat ein Klon überhaupt ähnliche Wesensmerkmale wie das Original? „Bisher gibt es dazu keine systematische Untersuchung“, sagt Wolf. „Meine Vermutung ist, dass sich das geklonte Tier durchaus stark vom Original unterscheiden kann. Ich denke, dass viele der Auftraggeber mit dem Ergebnis unzufrieden sein werden.“
Dass Klone sich natürlich fortpflanzen können, ist seit 2008 bewiesen. Wieder waren die Italiener am schnellsten: Klon-Sensation Prometea brachte ein gesundes Hengstfohlen zur Welt. „Prometea hat gezeigt, dass sie ein ganz normales und gesundes Tier ist“, freute man sich in Cremona. „Der letzte Beweis für ihre Normalität ist die natürliche Geburt von Pegaso.“ Die Kopie des Vollblüters Pieraz deckt in Frankreich bereits seit 2009 und hat über 30 gesunde Fohlen vorzuweisen, seit letztem Jahr sogar einen Enkel. Der Klon von Hugo Simons Spitzenpferd E.T., der 3,2 Millionen Euro zusammensprang, bekam 2010 zum ersten Mal Nachwuchs. Seit 2012 ist das Tiefgefriersperma von E.T. weltweit zu haben, und das ist gar nicht so teuer. Bei Reservierung sind 600 Euro und bei Trächtigkeit der Stute 800 Euro fällig. „Damit wollen wir zeigen, dass Klonen bei der Zucht helfen kann und im finanziellen Rahmen vieler Züchter liegt“, so Cryozootech. Auch der Klon des Ausnahme-Hengstes Quidam de Revel steht seit 2012 in Belgien im Deckeinsatz, Gemini (Klon von Gem Twist) pflanzt sich fleißig fort und auch die Kopien von Levisto Z und Chellano decken in Zangersheide.
Das belgische Stutbuch Zangersheide ist es auch, welches den Reproduktionen von Pieraz, E.T., Levisto und Chellano ihre Zuchterlaubnis erteilt hat. Gestütschef Léon Melchior ist dafür bekannt, dass er neuen Techniken und Methoden offen gegenüber steht. Vor gut 30 Jahren begann Zangersheide mit künstlicher Besamung – gegen den Willen der deutschen Zuchtverbände. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Heute gehört sie zur züchterischen Normalität. Auch beim Embryotransfer spielte Melchior eine Vorreiterrolle und schließlich war Zangersheide das erste Zuchtbuch, das Klone zuließ. Der Belgier ist allerdings nur an Springblut interessiert. Deshalb ließ Palmer Rusty Klon 1 und Rusty Klon 2 ins britische Anglo European Studbook (AES) eintragen. „AES hat außerdem zwei Klone von Gem Twist und einen von Romulus 16 aufgenommen“, freut er sich. Auch das holländische KWPN Stutbuch zog mit und nahm zwei Klone des Dressurhengstes Jazz auf, der jahrelang das Ranking der besten Vererber des Weltzuchtverbandes anführte. „Ich hoffe, das nächste Stutbuch, das Klone registriert, wird ein deutsches sein“, sagt Palmer.
Hinrichs führt an der A&M Texas University die erste Langzeitstudie zum Thema durch. Seit sechs Jahren beobachtet sie 14 Pferde, die sie selbst geklont hat. Dabei interessieren sie vor allem zwei Fragen: Wie sehr ähneln die Klone ihren Vorbildern und wie kann Klonen für die Pferdeindustrie genutzt werden? „Wie stark die Ähnlichkeit zum Spendertier ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Davon stehen zwei direkt mit dem Klonen in Verbindung“, erklärt die Genforscherin. „Das sind zum einen Veränderungen der Mitochondrien, die das Erbmaterial enthalten, und zum anderen epigenetische Veränderungen. Dadurch kann ein Klon zum Beispiel etwas kleiner, größer, kräftiger oder zierlicher ausfallen als das Original.“ Oder, wie im Falle von E.T.s Kopie, nicht dieselbe auffällige Blesse haben. Diese kleinen Veränderungen im Erscheinungsbild entstehen, da Chromosomen nicht nur eins zu eins vererbt, sondern auch durch Lebensumstände beeinflusst werden können. So ist ein Embryo, der im Reagenzglas erzeugt wird, anderen Bedingungen ausgesetzt als einer, der in der Gebärmutter heranwächst. „Das kommt auch beim Embryotransfer vor“, erklärt Hinrichs, „aber beim Klonen fällt es mehr auf, weil man ein bestimmtes Aussehen erwartet.“
Diese Abweichungen sowie gesundheitliche Probleme, die bei vielen neugeborenen Klonen auftreten, machen es für Hinrichs unwahrscheinlich, dass die Klone genauso leistungsfähig sind wie ihre Vorbilder. Sie könnten aber eingesetzt werden, um leistungsfähige Nachkommen zu zeugen, sagt sie. „Klonen ist eine Möglichkeit des Gen-Bankings, ähnlich wie bei Tiefgefriersperma. Auf diese Weise können sich unfruchtbare oder tote Pferde weiter fortpflanzen.“ Aber: „Beim Klonen kann auch Missbrauch und Manipulation betrieben werden und es ist schwer vorhersehbar, wie weit das gehen kann. Klonen ist nicht nur ineffizient und kostspielig, sondern aufgrund der vielen Einflussfaktoren auch ungeeignet, um Champions zu schaffen. Klonen ist nicht dazu da, Sportpferde zu machen, sondern Zuchttiere.“
Es ist noch ungeklärt, wer das Recht am Genmaterial von Zuchtpferden hat. Streng genommen ist der Züchter der Ideengeber einer Anpaarung und somit Inhaber des Urheberrechts. Lässt ein Züchter jedoch, zum Beispiel wegen Mängeln am Exterieur, ein Pferd kastrieren und verkauft es als Wallach, könnte der Käufer aus dessen Genmaterial einen Klon zu erzeugen. Obwohl Klonen in der EU nicht verboten ist, weder zur Fleischproduktion noch zu Forschungszwecken, sind sich Experten einig, dass in Deutschland vorerst nicht geklont wird: zu teuer, zu aufwändig, zu strenge Gesetze. „Deutschland hat ein sehr strenges Tierschutzgesetz“, erklärt Genforscher Wolf. „Klon-Experimente mit Tieren sind hier genehmigungspflichtige Tierversuche. Um eine Genehmigung zu erhalten, müssen wir nachweisen, dass potenzielle Leiden, Schmerzen oder Schäden beim Klonierungsprozess oder an den Klonen selbst im Gleichgewicht zum zu erwartenden Erkenntnisgewinn stehen. Deswegen brauchen Forscher in Deutschland einen triftigen Grund, um eine Genehmigung zu erhalten, zum Beispiel die Aussicht auf neue Erkenntnisse zur Bekämpfung von Krankheiten.“ Dass in Deutschland das Klonen für die Pferdezucht zugelassen wird, ist für Wolf deshalb kaum vorstellbar.
Um ein Pferd zu klonen, wird ihm ein fingernagelgroßes Stück Haut aus der Brust gestanzt. Die Zellen werden im Labor als Kultur angelegt und in flüssigem Stickstoff tiefgefroren. Zum Klonen wird die Konserve aufgetaut und mit einer entkernten Eizelle verschmolzen, sodass ein Embryo entsteht. Dieser wird dann einer Leihstute eingesetzt. Die meisten Klon-Versuche scheitern. Der Embryo verkümmert oder es kommt zu Frühgeburten. Für diese hohe Fehlerquote werden sogenannte Imprinting-Defekte verantwortlich gemacht. Das heißt, dass die Prägung („imprinting“) der Gene falsch abläuft. Denn ein Embryo, der im Reagenzglas erzeugt wird, ist anderen Bedingungen ausgesetzt, als einer, der in der Gebärmutter heranwächst.
Klone berühmter Pferde:
Insgesamt leben weltweit etwa 150 geklonte Pferde.
Pieraz-Cryozootech-Stallion (geb. 2005) ist der Klon des Araber-Wallachs Pieraz (v. Pierscien/Farazdac), der in den 90er-Jahren zweimal Distanz-Weltmeister wurde. Pieraz 2 ist im Studbook Zangersheide eingetragen und deckt seit 2009 in Frankreich. Er hat über 30 Nachkommen.
Paris-Texas (geb. 2005) ist der Klon von Quidam de Revel (v. Jalisco B/Nankin), den dessen Besitzer Fleming Velin selbst für 250.000 Euro in Auftrag gegeben hat. Er ist 2012 in Belgien in den Deckeinsatz gegangen.
E.T.-Cryozootech-Stallion (geb. 2006) ist der Klon von Hugo Simons Spitzenpferd E.T. FRH (v. Espri/Garibaldi II). E.T. 2 ist im Studbook Zangersheide eingetragen und deckt seit 2008 in Frankreich. Sein Tiefgefriersperma ist seit 2012 weltweit erhältlich. Im März 2010 erblickte sein erstes Fohlen das Licht der Welt, mittlerweile hat er mehrere Nachkommen.
Poetin 1 und Poetin 2 (geb. 2007) sind zwei Klone der Dressur-Weltmeisterin Poetin (v. Sandro Hit/Brentano), die mit einem Auktionspreis von 2,5 Millionen Euro zum teuersten Dressurpferd aller Zeiten wurde. Da sie bereits mit acht Jahren wegen Hufrehe eingeschläfert werden musste, stand sie der Zucht nicht persönlich zur Verfügung.
Chellano Z II (geb. 2008) ist der Klon vom Zangersheider Spitzenvererber Chellano I (v. Contender a. d. Fayence, Holsteiner Stamm 6879) und deckt bereits selbst.
Gemini (geb. 2008) ist der Klon des Vollblüters Gem-Twist (v. Good Twist a. d. Coldly Noble), der im Springsport eingesetzt wurde. Er war dreimal Horse oft the Year und gewann in Seoul Doppel-Silber. Mittlerweile kam noch ein zweiter Gem-Twist-Klon auf die Welt, beide sind im Anglo European Studbook (AES) eingetragen. Gemini steht im Deckeinsatz.
Calvaro-Cryozootech-Stallion (geb. 2008) ist der Klon von Willi Melligers „weißem Mythos“ Calvaro V (v. Cantus/ Merano). Bereits 2006 war ein Calvaro-Klon auf die Welt gekommen, hatte jedoch nicht überlebt. Die Produktion dauerte laut den beteiligten Wissenschaft lern fünf Jahre.
Levisto Alfa Z (geb. 2009) ist ein Klon des erfolgreichen Springhengstes Levisto Z (v. Leandro/Carolus I). Der Holsteiner ist unter Leon Melchiors Tochter Judy-Ann im Springsport erfolgreich und steht aktuell in Zangersheide im Zuchteinsatz.
Ratina Alfa Z, Ratina Beta Z und Ratina Gamma Z (geb. 2009) sind drei Klone von Ludger Beerbaums Superstute Ratina Z (Ramiro Z/Almé Z). Züchter der Hannoveranerin, die 2010 in Riesenbeck starb, war Leon Melchior.
Air Jordan Alfa Z (geb. 2009) ist ein Klon des Oldenburgers Air Jordan (v. Argentinus/Matador), der Daniel Deußer im internationalen Springsport über Nacht bekannt machte. Der Hengst war im Besitz von Jan Tops und Gestüt Zangersheide und wurde nach Italien verkauft .
Grande Dame II ist ein Klon von Grande Dame (v. Grannus/Ramino). Die Stute war unter Jan Tops und Judy-Ann Melchior bis 2008 im Sport erfolgreich und in mehr als 60 internationalen Springen platziert.
Top Gun Cryozootech (geb. 2010) ist der Klon von Top Gun La Silla. Der Hannoveraner (v. Grannus/Winnetou) war unter Jan Tops erfolgreich. Mit dem holländischen Team sicherte sich das Paar EM- und Olympia-Gold. Der Hengst starb 2005 im Alter von 23 Jahren.
Romulus 17 ist der Klon von Romulus 16 (KWPN, v. Armstrong a. d. Warina), der unter Charles Damian von 1998 bis 2004 im britischen Spring-Team erfolgreich war und in die Vorauswahl für Olympia in Sidney kam. Seine jetzige Besitzerin Julia Harrison Lee ritt ihn erfolgreich im Amateurbereich. Sein Klon ist im Anglo European Studbook (AES) eingetragen.
Die holländische Deckstation Broere beauft ragte 2011 Cryozootech mit Klonen des Niederländischen Warmbluts Jazz, das jahrelang das Ranking der besten Dressurvererber des Weltzuchtverbandes anführte. 2012 kamen zwei gesunde Fuchshengste zur Welt, die im KWPN-Stutbuch eingetragen sind.
Rusty Klon 1 und Rusty Klon 2 (geb. 2012) sind die Reproduktionen von Ullas Salzgebers Olympia-Pferd Rusty (v. Rebuss/Akcents). [/ihc-hide-content]