Aachen: Christoph Sandmann gewinnt Jagd um Punkte
Aachen (fn-press). Vierspännerfahrer Christoph Sandmann hat beim CHIO Aachen die Hindernisfahrprüfung „Jagd um Punkte“ gewonnen. Als 17. Starter fand er den besten Weg durch den Parcours und übernahm die Führung. Er musste allerdings noch zittern, denn nach ihm kamen noch acht starke Hindernisfahrer – unter anderem auch Weltmeister Boyd Exell aus Australien, der im vergangenen Jahr alle Fahrprüfungen in Aachen gewonnen hatte.
Nachdem an den vergangenen beiden Tagen für die Fahrer Dressurprüfungen auf dem Programm standen, ging es heute im Soerser Fahrstadion bei einem speziellen Hindernisfahren darum, innerhalb von drei Minuten möglichst viele Punkte zu sammeln und danach den schnellsten Weg ins Ziel zu finden. Jedes Hindernis hatte hierzu einen Punktewert bekommen und durfte maximal zweimal passiert werden. Der Weg durch Kegel- und das Stangenhindernis war frei zu wählen.
Das Stangenhindernis fungierte als Joker – wurde es fehlerfrei durchfahren, gab es 200 Punkte, fiel allerdings ein Stangenelement zu Boden wurden die 200 Punkte sogar noch abgezogen. „Der Joker war in diesem Jahr so schwer wie noch nie. Das Hindernis war sehr eng und ich konnte vom Kutschbock aus die Stangen gar nicht richtig sehen, so dass man fast blind da durch gefahren ist und es ein bisschen wie ein Lotterie-Spiel war“, erklärte Christoph Sandmann. Der amtierende Deutsche Meister und selbstständige Speditionskaufmann aus Lähden im Emsland kam auf 1900 Punkte und übernahm damit die Führung.
„Es war auch ein bisschen Glück dabei, dass ich die Führung bis zum Ende der Prüfung halten konnte. Denn nach mir kamen noch acht weitere Fahrer und die letzten Starter haben eigentlich einen Vorteil, denn sie können sich die verschiedenen Wege anschauen und den besten dann übernehmen“, erklärte Sandmann. Der US-Amerikaner Chester Weber hätte es auch fast geschafft, aber er kam am Ende nur auf 1800 Punkte und belegte Platz zwei. Besonders knapp wurde es dann beim allerletzten Vierspänner – dem amtierenden Weltmeister aus Australien Boyd Exell. Er hatte bereits 1720 Punkte gesammelt als er zum zweiten Mal auf den Joker zufuhr, der ihm weitere 200 Punkte und damit den Sieg gebracht hätte. Allerdings war die erlaubte Zeit abgelaufen, nur wenige Meter bevor er in das Stangenhindernis einfuhr, so dass der Joker nicht mehr mit gewertet wurde. Es blieb bei 1720 Punkten und wurde Platz sechs. „Es ist ja auch ganz schön, wenn wir mal die deutsche und nicht immer die australische Nationalhymne hören“, sagte Sandmann schmunzelnd.
Gemeinsam mit seinen deutschen Teamkollegen Georg von Stein (Modautal) und Rainer Duen (Minden) hatte er sich diesen Weg durch den Parcours überlegt. Auch Georg von Stein bewältigte zweimal fehlerfrei den Joker, allerdings fiel bei ihm ein Ball am Hindernis mit dem Punktewert 80. Am Ende kam er auf 1760 Punkte und belegte Platz vier hinter dem Tschechen Jiri Nescavil, der lange Zeit mit 1790 Punkten die Führung übernommen hatte. Nicht nur Rainer Duen, sondern und den anderen beiden deutschen Vierspännerfahrern Mareike Harm (Negernbötel) und Michael Brauchle (Lauchheim) wurde das Stangenhindernis zum Verhängnis. Rainer Duen belegte Platz 15 (1340 Punkte), Mareike Harm Platz 18 (1250) und Michael Brauchle Platz 21 (1190).
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews