Schlagwort: Stute

  • Trächtigkeitsdiagnostik aus medizinischer Sicht

    Trächtigkeitsdiagnostik aus medizinischer Sicht

    Trächtigkeitsdiagnostik – Was muss beachtet werden?

     

    Eine erfolgreiche Besamungsmethode stellt für den Züchter lediglich ein Etappenziel dar. In den darauffolgenden 322 bis 387 Tagen Gravidität (Lateinisch „gravitas“ = Schwere, bedeutet Trächtigkeit) sind regelmäßige Untersuchungen von Stute und Fetus unerlässlich. Nur so lassen sich Veränderungen am Fetus und Gesundheitszustand der Stute rechtzeitig festzustellen.

    Das Ultraschallbild zeigt das Embryo in seinem weiteren Entwicklungszustand. © Aurich

     

     

     

     

     

     

     

     

    Beurteilung der Trächtigkeit

     

    1. Untersuchung zwischen Tag 14 und 18 nach dem Eisprung: Die klinische Trächtigkeitsdiagnostik erfolgt direkt, das heißt mit Hilfe einer transrektalen Ultraschalluntersuchung. Diese kann im Stall oder in der Klinik stattfinden. Sofern kein Untersuchungsstand, in dem die Stute von einem Brustgurt fixiert untergebracht ist, zur Verfügung steht, gibt es alternative Maßnahmen (z. B. Aufheben eines Vorderhufes, Sedierung bei nervösen Tieren, etc.), die eine gefahrlose Untersuchung ermöglichen. Während der Untersuchung wird ein linearer 5- oder 7,5-MHz-Rektalschallkopf eingesetzt. In diesem frühen Zustand der Trächtigkeit untersucht der Tierarzt die gesamte Gebärmutter (Uterus) vom inneren Muttermund bis zu den Hornspitzen und Eierstöcken mindestens zweimal. Die Trächtigkeitsuntersuchung sollte nicht zu früh erfolgen. Bereits ab dem zehnten Tag ist die Frucht ultrasonographisch darstellbar, bis Tag 18 kommt es aber immer noch zu Trächtigkeitsverlusten. Die Ultraschalluntersuchung schadet der Trächtigkeit aber nicht und führt selbst nicht zu Fruchtverlusten. Etwa bis Tag 15 ist die Frucht in der Gebärmutter beweglich und kann sich daher an jeder Stelle des Uterus befinden, ab Tag 16 ist sie an der Basis eines Uterushornes fixiert. Die transrektale ultrasonographische Diagnostik liefert ab dem 14. Tag mit 97 Prozent sehr zuverlässige Ergebnisse. Auch die Qualität der Fruchtanlage lässt sich ultrasonographisch beurteilen. Hier spielt das Wachstum und ab dem 22. Tag die Darstellung der Herzaktion eine wichtige Rolle. Dabei kann festgestellt werden, ob die Herzfrequenz des Embryos vorhanden ist. Falls nicht, muss der Tierarzt nach einer Wartezeit von 24 Stunden einen Abbruch der Trächtigkeit einleiten. Die Ovarien der Stute gehören auch zu den zu untersuchenden Organen, da diese einen oder mehrere Gelbkörper bilden können, was wiederum eine Zwillingsträchtigkeit anzeigen könnte.
    2. Untersuchung je nach Vorgeschichte der Stute ab Tag 24 und 27: Ab diesen Zeitpunkt sind Fruchtwasser, Embryo und dessen Herzaktionen sichtbar.
    3. Untersuchung zwischen dem 30. und 40. Tag Nun kann der Tierarzt eine Trächtigkeit bestätigen. Der 33. Tag ist der letztmögliche Termin, eine Zwillingsträchtigkeit relativ risikofrei, das heißt ohne den Zyklus zu stören (Azyklie), abzubrechen. Nach dem 40. Tag der Frühgravidität sind bis Ende des fünften Monats zunächst keine weiteren ultrasonographischen Trächtigkeitsuntersuchungen erforderlich. Erst ab dem sechsten Monat sollte eine weitere rektale und ultrasonographische Untersuchung auf dem Programm stehen. Bei Stuten mit bekannter Neigung zu Aborten sind auch wiederholte Untersuchungen zu empfehlen. Anzeichen für eine gestörte Gravidität sind eine verdickte Uteruswand, die sich teigig anfühlt, und wenig Fruchtwasser. Um Fetus und Plazenta deutlicher zu sehen, eignet sich die sogenannte transabdominale Ultrasonographie. Dies ist eine Untersuchung mit Ultraschall durch die Bauchdecke der Mutter hindurch. Hierfür reicht es, das Fell gut mit Alkohol zu befeuchten und auf den Ultraschallkopf ausreichend Gel aufzutragen. Der Tierarzt benutzt für diese Untersuchung im Zeitraum vom 80. bis 160. Trächtigkeitstag ein anderes Ultraschallgerät, nämlich das Real-Time B-Mode Gerät mit 5 MHz-Schallkopf, und für Stadien darüber hinaus einen 3,5-MHz-Schallkopf. Um die Uteruswand und Plazenta darstellen zu können, sind höhere Ultraschallfrequenzen erforderlich. Um die Herzaktionen des Fetus zu messen, reichen hingegen niedrigere Frequenzen von 2,5 MHz.
    4. Beurteilung des fetalen Wohlbefindens

    ■ Atembewegungen des Fetus: Diese sind im Bereich des Zwerchfells sichtbar und sollten mindesten 20 Sekunden anhalten.

    ■ Bewegungen des Embryos: Strecken von Körpergliedmaßen, diskrete Bewegungen

    Ab Tag 60 ist die Frucht zu groß, um vollständig abgebildet zu werden. Bilder, wie der Kopf vom Fetus von vorne,
    sind noch möglich. © Aurich

    ■ Herzfrequenz: Am Anfang der Trächtigkeit sind Herzaktionen von 130 Schlägen/Minute messbar, am Ende der Trächtigkeit 60 bis 90 Schläge/Minute. Periodisch kann sich der Herzschlag beschleunigen. In Kombination mit Bewegungen des Embryos ist dies positiv.

    Stute mit Elektronen © Aurich

    ■ Fruchthüllen- und -wässeruntersuchung: Hierfür misst der Tierarzt die Gesamtdicke von Uterus und Plazenta (CTUP= combined thickness of uterus and placenta). Diese sollte zwischen dem 300. und 333. Trächtigkeitstag die Dicke von 12 Millimetern nicht überschreiten. Bei der Fruchtwasseruntersuchung ist die Klarheit des Fruchtwassers relevant. Bei einer gesunden Trächtigkeit verhält sich der Ausschlag echoarm, d. h. das Fruchtwasser ist weitgehend partikelfrei. Auch die Fruchtwassermenge spielt bei der Untersuchung eine wichtige Rolle.

    Überwachung der fetalen Herzfrequenz mittels Elektrokardiographie. © Aurich

     

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Nadia Wattad, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2012/13“ erschienen ist.

  • Zyklusmanipulation bei Stuten (Teil 1)

    Zyklusmanipulation bei Stuten (Teil 1)

    Die Reproduktionstechnologien, die dem Tierarzt heute zur Verfügung stehen, eröffnen dem Züchter Möglichkeiten, die noch bis vor kurzem unvorstellbar waren. Alle haben dasselbe Ziel: Die Trächtigkeit der Stute. Hierbei kann der Natur auf die Sprünge geholfen werden: Angefangen bei der Besamung bis hin zur Zyklusmanipulation. Dabei verwendet der Tierarzt häufig Fachbegriffe, die selbst versierten Zuchtexperten nicht immer auf Anhieb verständlich sind. Auch die ultrasonographische Trächtigkeitsuntersuchung kann viele Fragen aufwerfen. Der Artikel gibt Antwort.

    Die Jahreszeiten bestimmen den natürlichen Fortpflanzungszeitraum der Stute. Insbesondere im Frühjahr und Sommer ist ihre Fortpflanzungsaktivität mit ovulatorischen Sexualzyklen am höchsten. Die Wintermonate lösen die sexuell aktive Phase mit einer reduzierten Ovaraktivität ab. Im Frühjahr und Herbst befindet sich die Stute in einer Übergangsphase, das heißt die Perioden treten zyklisch unregelmäßig auf. Mit der ersten Ovulation (Eisprung) im Frühjahr beginnt die natürliche Zuchtsaison. Bei frei lebenden Stuten nichtdomestizierter Pferderassen tickt die biologische Uhr in der Regel von März bis September. Die Natur hat diesen Zeitraum nicht ohne Grund gewählt, da die Geburt im Frühjahr oder Sommer für das Fohlen günstige Umweltbedingungen bietet und damit das Überleben des Jungtieres wahrscheinlicher ist als in der kalten Jahreszeit. Stuten eingestallter Pferderassen, die über Generationen züchterisch selektiert wurden, sind nicht in demselben Maße von den Launen der Natur betroffen. Ihr Sexualzyklus ist manipulierbar. Dieses Wissen nutzen viele Züchter. Somit ist es nicht mehr erforderlich, die Zuchtsaison von Mitte Februar bis Juli einzugrenzen. Der Fortpflanzungszeitraum ist nur noch bedingt von den Jahreszeiten abhängig. So zeigen bei domestizierten Pferderassen wie den Warmblütern nur circa 30 Prozent der Stuten eine ausgeprägte Ruhe der Eierstocksaktivität im Winter (Winteranöstrus). Viele Stuten haben das ganze Jahr hindurch fruchtbare Zyklen und können daher ein Fohlen zur Welt bringen. Die Länge des Tageslichts steuert das Einsetzen fruchtbarer Zyklen bei Stuten mit Winteranöstrus. Gut im Futter stehende Stuten ovulieren häufig früher im Jahr, was, wie bei anderen Tierarten nachgewiesen, eventuell mit dem Fettgewebshormon Leptin zusammenhängt.

    Gründe für die Manipulation des Sexualzyklus

    Auch mit der Durchführung einer Zyklusmanipulation, können gesunde Fohlen entstehen. © Carola Schubbel/Fotolia.com

    Es gibt unterschiedliche Gründe, den natürlichen Sexualzyklus von Stuten zu manipulieren. Zunächst ist es wichtig, zwischen der Zyklusmanipulation während und außerhalb der Zuchtsaison zu unterscheiden. Letztere ist in der Zucht erwünscht, sofern die Stute möglichst früh im Jahr trächtig werden soll. So hat der Züchter mehr Zeit das potenzielle „Turnierpferd“ auf die Prüfung oder das Hengstfohlen auf die Körung vorzubereiten. Hierbei ist jeder einzelne Monat wertvoll, da der Ausbildungsbeginn eines im Frühjahr geborenen Fohlens früher liegt als der eines natürlich geborenen. Fohlen haben insbesondere dann bessere Chancen auf Fohlenschauen. Diese Entscheidungen gehören zum Zuchtmanagement und sind von materieller Natur geprägt. Der psychischen Fohlenentwicklung muss dies nicht zuträglich sein. Denn ein Fohlen sollte, wie es eigentlich der natürliche Fortpflanzungszyklus vorgibt, im Frühling auf einer saftigen Graskoppel aufwachsen und mit gleichaltrigen Partnern toben, anstatt die meiste Zeit der trüben Wintermonate in einer Box oder auf einem Matschpaddock zu verbringen. Eine frühzeitige und ausreichende Bewegung des Fohlens sorgt zudem für eine gute Entwicklung des Bewegungsapparates und beugt Gelenkchips vor. Während der Zuchtsaison kann die Manipulation des Sexualzyklus hilfreich sein, um die Ovulation einer Stute auf einen bestimmen Zeitpunkt zu legen. Dies ist z. B. sinnvoll, um einen Zeitraum abzupassen, in dem Hengst oder Samen verfügbar sind oder um einer Besamung am Wochenende vorzubeugen. Auch in diesem Fall wäre das Eingreifen in den Sexualzyklus eine Managemententscheidung. Andererseits kann eine Zyklusmanipulation sinnvoll sein, um einen unregelmäßigen, gestörten Sexualzyklus zu beheben: Eine Störung äußert sich beispielweise in einer verzögerten Ovulation oder einem sich nicht zurückbildenden Gelbkörper (= persistierender Gelbkörper), der den Zyklus der Stute blockiert. Die Zyklusmanipulation beeinflusst in solchen Fällen die Fortpflanzungsfunktionen positiv, so dass diese sich normalisieren, was die Aussicht auf eine Trächtigkeit erhöht.

    OVULATION BZW. EISPRUNG

    Der Zyklus einer Stute dauert durchschnittlich 21 Tage. In dieser Zeit reifen im Eierstock der Stute jeweils ein bis zwei Follikel heran bis sie die für den Eisprung und die Befruchtung richtige Größe erreicht haben. Ist die Eizelle reif, platzt der Follikel: Die Eizelle wird in die Eileiter geschwemmt. Dies bezeichnet den Eisprung (Ovulation).

    Richtiger Zeitpunkt der Zyklusmanipulation

    Die Grafik stellt die medizinischen Möglichkeiten der Zyklusmanipulation dar. © Christine Aurich

    Es ist schwierig, den optimalen Zeitpunkt für eine erfolgversprechende Zyklusmanipulation zu bestimmen. Gründe sind die lange und variable Rossedauer der Stute und die Follikelwelle, die pro Zyklus nur einzeln angebildet werden kann. Daher ist es wichtig, die Stute zunächst gynäkologisch untersuchen zu lassen, um den Status quo einzufangen. Prof. Dr. Christine Aurich von der Veterinärmedizinischen Universität Wien gibt folgenden Hinweis: „Bei Nutzung der Besamung kann und sollte man auf eine Zyklusmanipulation nicht verzichten. Allerdings gehört einige Erfahrung und solides Wissen dazu, um zu entscheiden, ob sie notwendig ist und wann sie erfolgen sollte. Eine rein schematische Nutzung der zur Verwendung stehenden Hormone ist sinnlos und schadet mehr als sie nützt.“

     

     

    Rosse- und Ovulationssynchronisation

    Aus Sicht eines Züchters kann es überaus sinnvoll und effektiv sein, den Zyklus einer größeren Stutengruppe einander anzupassen, bzw. zu synchronisieren. Gerade im Fall einer künstlichen Besamung kommt es häufig vor, dass der auserwählte Hengst nur zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar ist oder auch die Samenlieferung in einem bestimmten Zeitraum erfolgen muss. Doch nicht nur bei dieser Form der Belegung kann eine Zyklussynchronisation eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere beim Embryotransfer muss die Empfängerstute möglichst zyklussynchron sein. So stehen die Chancen für eine erfolgreiche Trächtigkeit besonders gut. Nach Aurich ist „neben zahlreichen anderen Faktoren ein möglichst synchroner Ovaluationszeitpunkt von Spender- und Empfängerstute eine wichtige Grundlage für den erfolgreichen Embryotransfer.“ Da die Rosse der Stute relativ lange und variabel ist, lässt sie sich nur bedingt synchronisieren, so dass es vorteilhaft sein kann, mehrere potenzielle Empfängerstuten zur Verfügung zu haben. Der Züchter sollte dann aus diesen diejenige auswählen, deren Eisprung am besten passt. Damit die Zyklussynchronisation erfolgreich verläuft, müssen die Eisprünge der Stute möglichst regelmäßig auftreten. Die für die Synchronisation ausgewählten Stuten müssen zunächst gleichzeitig in die Rosse kommen. Diese lässt sich bei ihrem Beginn mit Hilfe von Gestagenen verschieben oder durch Injektionen eines bestimmten Hormons (PGF2α) induzieren.

    Den Zyklus mit Gestagenen synchronisieren

    Es stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl, um den Zyklus einer Stutengruppe aufeinander abzustimmen: Dazu zählen beispielsweise Gestagene, die einmal so lange gegeben werden können, bis der Gelbkörper, der vor der Behandlung vorhanden war, sich wieder abgebaut hat. Diesen Vorgang des Gelbkörperabbaus bezeichnet man auch als Luteolyse. Nach Behandlungsende ist nun kein endogen gebildetes Progesteron mehr vorhanden. Die Behandlung mit Gestagen dauert 15 Tage. Die Rosse setzt in der Regel am 18. Tag ein. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Gestagenbehandlung auf einen Zeitraum von acht Tagen zu verkürzen und am Ende den Gelbkörperabbau durch Injektion des Medikamentes PGF2α zu induzieren. Dies ist auch bei einer längeren Gestagengabe empfehlenswert, da es bei Stuten gelegentlich trotz Gestagenbehandlung zu Ovulationen und damit zur Entstehung neuer Gelbkörper kommt. Um sicher zu gehen, dass sich der Gelbkörper auflöst, ist es sinnvoll, das Hormon PGF2α zwei Tage nacheinander, also am Tag neun und zehn, zu spritzen. Die Stute kann die Gestagene auf drei unterschiedliche Arten aufnehmen: oral, per Injektion oder mit einer Vaginalspange bzw. -spirale. In den meisten Fällen greifen die Tierärzte zu dem Hormon „Altrenogest“ (Präparat Regumate equine), welches sie dem Tier bei einer Dosis von 0,044 mg /kg täglich acht Tage lang oral, also direkt in das Maul, geben. Alternativen sind eine Progesteron-Injektion bei einer Dosis von 150 mg/Tier und Tag oder eine Vaginalspange über acht Tage. Falls Altrenogest oder Progesteron gegeben werden, sollte die Rosse drei bis sechs Tage nach der Behandlung einsetzen. Bei den Stuten, die Vaginalspangen tragen, erfolgt die Rosse oft früher, als bei Stuten, die oral oder per Injektion behandelt wurden.

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Nadia Wattad, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2012/13“ erschienen ist.

  • Zyklusmanipulation bei Stuten (Teil 2)

    Zyklusmanipulation bei Stuten (Teil 2)

    PROGESTERON

    Die Eierstöcke der Stute bilden das weibliche Geschlechtshormon Progesteron im sogenannten Gelbkörper. Das Hormon fördert das Zustandekommen und den Erhalt einer Trächtigkeit.

    OVULATIONSINDUKTION

    Wer eine medikamentöse Ovulationsinduktion vornehmen lassen möchte, sollte zunächst durch sich wiederholende gynäkologische Untersuchungen den richtigen Applikationszeitpunkt bestimmen. Hierbei ist es wichtig festzustellen, ob die Stute tatsächlich rossig ist. Die typischen Symptome der Rosse können palpatorisch (mit den Fingern ertastend), ultrasonographisch und durch eine Untersuchung von Scheide und Muttermund festgestellt werden.

    Auslöser der Ovulationsinduktion Sobald sich die Rosse dem Ende zuneigt, setzt der Eisprung ein. Das luteinisierende Hormon (LH), welches vermehrt freigesetzt wird, löst letztendlich die Ovulation aus. Die LH-Konzentration, die eine Stute zur Auslösung eines Eisprungs benötigt, unterscheidet sich jedoch.

    Methoden zur Auslösung der Ovulation Mittels Injektion unterschiedlicher Hormone lässt sich ein Eisprung auslösen. So kann die exogene (äußerliche) Zufuhr von synthetischen Analoga des Neurohormons Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), eine Zunahme der LH-Freisetzung endogen (innerlich) auslösen und damit den Eisprung stimulieren.

    Merkmale zur Bestimmung der Rosse

    Die zu erkennende „Radspeiche“ ist ein untrügliches Zeichen für die Rosse. © Aurich

    Vor dem Einsetzen des Eisprungs weist der Follikel einen Durchmesser von mindestens 35 Millimeter auf. Die Genitalien sind schlaff und die Schleimhaut der Gebärmutter weist ultrasonographisch eine „Radspeichenstruktur“ auf. Dieses Ödem (= Wassereinlagerung) der Schleimhaut ist ein fast untrügliches Zeichen für das Vorliegen einer Rosse. Große Follikel können auch in der Gelbkörperphase oder bei einer Trächtigkeit vorhanden sein. Zeigen die Falten der Gebärmutterschleimhaut aber ein ausgeprägtes Ödem, heißt das, dass die Stute nicht unter Progesteron, sehr wohl aber deutlich unter Östrogenen steht. Die Radspeichenstruktur ist daher ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung des Zyklusstandes. Das „Anspritzen“ einer Stute kann zwei verschiedene tierärztliche Eingriffe bedeuten: Die erste ist die Induktion einer Rosse in der Gelbkörperphase. Sobald die Stute einen Eisprung hatte, bildet sich der Gelbkörper normalerweise nach etwa 14 Tagen zurück, sofern sie nicht tragend ist. Eine Injektion von Prostaglandin verkürzt die Länge der Gelbkörperphase. Das Hormon baut den Gelbkörper ab, so dass die Stute wieder in die Rosse kommt. Dies kann unterschiedlich lange dauern und ist vom Zustand der Eierstöcke abhängig. Sind die Follikel in den Eierstöcken eher klein, kann das Einsetzen der Rosse mehrere Tage dauern.[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]

    Falls ein großer Follikel vorhanden ist, kann dieser innerhalb von ein bis zwei Tagen zum Eisprung kommen. Die zweite Art des Anspritzens ist die Induktion eines Eisprungs in der Rosse. Hier wird ein Analogon zum Hormon LH gespritzt. Bei diesem handelt es sich um humanes Choriongonadotropin (hCG). Dieses Hormon wird von schwangeren Frauen gebildet und wirkt bei der Stute wie LH. Sobald bei einer rossigen Stute der Rossefollikel „sprungreif “ ist, also 35 bis 40 Millimeter Durchmesser erreicht hat, kann hCG injiziert werden. Der Eisprung tritt daraufhin in 90 Prozent der Fälle nach 24 bis 48 Stunden ein. Hierbei ist das Alter der Stute relativ unwichtig. Die Kosten schwanken oftmals zwischen 30 bis 70 Euro, je nach weiteren Maßnahmen. Die Hormonbehandlungen begünstigen leider das Auftreten von „Doppelovaluationen“ und damit auch von Zwillingsträchtigkeiten. Dies muss in weiteren Untersuchungen ausgeschlossen werden.

     

    ZWILLINGSTRÄCHTIGKEIT

    Auf dem Ultraschallbild sind zwei Früchte sichtbar. Die kleinere sollte zerstört (im Züchterjargon: „abgedrückt“) werden. © Aurich

    Auch wenn regelmäßige Trächtigkeitsuntersuchungen selbstverständlich sein sollten, spielen diese bei Hormonbehandlungen eine besonders wichtige Rolle, da hierbei häufiger Doppelovaluationen auft reten können. Eine daraus resultierende Zwillingsträchtigkeit ist bereits sicher am 14. oder 15. Tag nach dem Eisprung feststellbar. Bestätigt sich der Verdacht, kann und muss mittels Ultraschall oder durch „Abdrücken“ einer Frucht zwischen Daumen und Zeigefinger die Zwillingsträchtigkeit zu einer Einlingsträchtigkeit reduziert werden. Mit über 90 Prozent ist die Erfolgsrate sehr hoch. Eine Zwillingsträchtigkeit würde in ihrer voranschreitenden Entwicklung das Leben und die Gesundheit der Stute gefährden, darüber hinaus führt sie nur in Ausnahmefällen zur Geburt gesunder, lebensfähiger Fohlen.

     

     

    Zyklusmanipulation der Stute im Winter

    Im Vergleich zu Wildpferden sind domestizierte Pferderassen nicht so lange anovulatorisch. Das heißt, dass bei ihnen nicht zwingend ovulatorische Zyklen nur im Frühjahr oder Sommer auftreten müssen. Normalerweise stellt sich in den Wintermonaten aufgrund der kurzen Tageslichtlänge die Aktivität der Eierstöcke ein. Dadurch werden Hypothalamus und Hypophyse, die die Zyklusaktivität steuern, weniger stimuliert. Ob die Stute fortpflanzungaktiv ist oder nicht, hängt daher weitgehend von der Tageslichtdauer ab. Diese spielt darum auch bei der Zyklusmanipulation eine wichtige Rolle.

    Zyklusmanipulation durch Licht

    Um die Stute früher zyklisch werden zu lassen, kann ein „Lichtprogramm“ helfen. Mit einer künstlichen Beleuchtung kann so eine winteruntypische Tageslichtdauer geschaffen werden. Künstliches Tageslicht hemmt die Freisetzung des Hormons Melatonin. Dies führt wiederum zum früheren Einsetzen des ovulatorischen Zyklus. „Beste Wirkungen bezüglich eines früheren Einsetzens ovulatorischer Zyklen werden erreicht, wenn das Lichtprogramm um den fünft en Dezember gestartet wird“, so Christine Aurich. Dadurch tritt der erste fruchtbare Zyklus im Frühjahr circa 75 Tage früher ein und beginnt so Anfang März. Am Tag reicht es, die Stuten 15 bis 16 Stunden Licht im Wechsel mit acht bis neun Stunden Dunkelheit auszusetzen. Diese „Therapie“ dauert sechs bis acht Wochen. Die Stuten nehmen vom länger zugeführten Licht keinerlei Schaden. Das Lichtprogramm darf jedoch nicht zu früh beendet werden, da die Stuten sonst wieder in den Anöstrus zurückfallen können.

    Zyklusmanipulation durch GnRH und seine Analoga oder durch Gestagen

    Neben dem Lichtprogramm gibt es noch weitere Maßnahmen, um die Stute während des Anöstrus in den Zustand eines ovulatorischen Zyklus` zu versetzen: Mit GnRH und seinen Analoga oder der Applikation von Gestagenen. Die erste Methode ist nicht so einfach umsetzbar, da den Stuten zwei Wochen lang mehrfach täglich GnRH injiziert werden muss. Dies lässt sich nur mit Hilfe von Minipumpen umsetzen und ist daher nicht praktikabel. Nachteile: Minipumpen sind teuer und schwer am Pferd zu befestigen. Vorteile: Die Ovulation beginnt mit 14 Tagen nach Behandlungsbeginn sehr früh. Mit der zweiten Methode – der Applikation von Gestagenen – lässt sich ebenfalls eine Rosseinduktion vornehmen. Die Gestagene wirken jedoch nur dann, wenn die Stute bereits in der sogenannten Übergangsphase zur Zuchtsaison ist. Dies zeigt sich darin, dass vorhandene Follikel mindestens einen Durchmesser von 20 Millimeter haben. Die Gestagenapplikation muss zwischen 12 bis 14 Tage erfolgen. Nachteile: Die Methode wirkt nur bei aktiven Ovarien. Vorteile: Die Ovulation setzt 20 Tage nach der Behandlung ein.

    Resümee

    Insgesamt muss bedacht werden, dass ein Eingreifen in den Zyklus notwendige Gründe erfordert und nicht nur aus monetären Gründen im Vordergrund stehen sollte. Ein medizinischer Eingriff bedeutet nach wie vor Stress für das Tier, den es so gut es geht zu vermeiden gilt. Auch wenn z. B. das Fohlen bei einem frühen Geburtstermin bessere Chancen auf einer Schau hat, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass es von unzureichender Bewegung Gelenkchips davon trägt, größer als bei seinen natürlich geborenen Kameraden, die auf einer Graskoppel ausreichend Bewegung hatten. Unter anderem diese Vor- und Nachteile gilt es bei einer Zyklusmanipulation genau abzuwägen.

    VETERINÄRMEDIZINISCHE UNIVERSITÄT WIEN

    © Christine Aurich

    Prof. Christine Aurich ist Herausgeberin und Autorin der für diese Beiträge verwendeten wissenschaftlichen Lektüre (Aurich, Christine: Reproduktionsmedizin beim Pferd. Gynäkologie – Andrologie – Geburtshilfe; Stuttgart, 2. überarbeitete Auflage, Parey Verlag, 2009). Seit dem Jahr 2000 leitet die Universitätsprofessorin die Besamungs- und Embryotransferstation der Veterinärmedizinischen Universität Wien: Im Jahr 2007 wurde sie zusätzlich Leiterin des Graf Lehndorff -Instituts für Pferdewissenschaft en in Neustadt (Dosse). Kontakt: Klinik für Pferde, Veterinärplatz 1, A-1210 Wien, E-Mail: christine.aurich@vetmeduni.ac.at

     

     

     

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Nadia Wattad, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2012/13“ erschienen ist.

  • Zuchttechnik – Welt der Wunder (Teil 1)

    Zuchttechnik – Welt der Wunder (Teil 1)

    Per Gentest kann man nicht nur Erbkrankheiten erkennen, sondern sogar die Farbe seines zukünft­igen Fohlens auswählen. Auch das Geschlecht kann der Züchter bestimmen und theoretisch braucht die Stute den Nachwuchs nicht einmal mehr auszutragen. Was heute in der Tierzucht alles möglich ist und was viele schon wieder unmöglich finden.

    Sexed semen

    Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten die Gene zu manipulieren © BillionPhotos.com/Fotolia.com

    Ein Sortiersystem für Spermien ermöglicht es, das Geschlecht des Nachwuchses selbst zu bestimmen. Bislang wurden auf diese Art zumeist weibliche Nutztiere erzeugt. In Zukunft­ dürft­en sich die Techniken zur Gewinnung von „sexed semen“ aber noch deutlich verbessern und somit auch für die Pferdezucht interessant werden. Dabei werden die Spermazellen eines Ejakulats mit Fluoreszenzfarbstoff gefärbt, der sich an die DNA anlegt. Da das weibliche Geschlechtschromosom X rund zwei Drittel größer ist als das männliche Y, können die Spermien in einem sogenannten Hochgeschwindigkeitsflowzytometer mit angekoppelter Sortiervorrichtung erfasst und nach einer Laserbestrahlung in zwei Gruppen geteilt werden. Das gewünschte Sperma hat einen Reinheitsgrad von 90 Prozent und kann anschließend ganz normal weiterverarbeitet, abgefüllt und eingefroren werden. Das Problem: Pro Stunde schafft das Sortiersystem „nur“ 15 Millionen gesexte Samenzellen – viele gehen durch mechanische und chemische Schädigungen während des Prozesses verloren. Die Produktionskosten sind aufgrund der aufwendigen Technologie sehr hoch. Um das Preis-Leistungs-Verhältnis im Rahmen zu halten, werden die einzelnen Samendosen deshalb siebenmal stärker verdünnt als normal. Gesextes Sperma sollte also immer gezielt bei jungen, fruchtbaren Tieren nahe der Ovulation eingesetzt werden. Zur künft­igen Nutzung der Methode sagt Prof. Detlef Rath vom Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Löffler-Instituts: „Aufgrund der aktuellen Patentlage kann die kommerzielle Nutzung der Sortiertechnik für Hengstsperma nur durch die texanische Firma Sexing Technologies erfolgen. Für die Besamung mit gesextem Hengstsperma sind die Anforderungen an die Sortiertechnik weitaus höher als z. B. für Bullensperma, weil etwa 15- bis 20-mal mehr Spermien für die tiefuterine Besamung von Stuten benötigt werden. Da jede Samenzelle individuell identifiziert und sortiert werden muss, ist der zeitliche Aufwand für die Erstellung einer Besamungsportion erheblich. Methoden, die eine quantitative Bewertung des Fluoreszenzsignals der DNA ersetzen und damit eine effiziente Sortiergeschwindigkeit zulassen, werden zurzeit forschungsmäßig bearbeitet. Damit wird gesextes Sperma mittelfristig auch für Hengsthalter ein interessantes Werkzeug bei der gezielten Anpaarung werden.“ Im Landgestüt Celle hat man bereits mit der Methode experimentiert und einige Fohlen produziert. „Durch den enormen Aufwand der Herstellung und die damit verbundenen hohen Kosten ist es für uns aber derzeit keine praktikable Option. Der Kosten-Nutzen-Faktor ist unverhältnismäßig, sodass wir diesen Service unseren Kunden leider nicht anbieten können“, sagt die Tierärztin Dr. Gunilla Martinsson.

    Sperma-Kapseln

    Weil der genaue Zeitpunkt für eine erfolgreiche Besamung so schwer bestimmbar ist, liegt die Erfolgsquote bei künstlicher Befruchtung von Stuten nur bei circa 65 Prozent. Forscher am Department für Biosysteme der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich haben deshalb eine neuartige Form der intrauterinen Insemination entwickelt, die pünktlich zum Eisprung zuschlägt: lebende Spermien aus der Cellulose-Kapsel. Einige Hundert dieser winzigen Kapseln werden dem Muttertier kurz vor dem Eisprung in den Uterus eingepflanzt. Darin bleiben die Spermien mindestens drei Tage lang frisch und beweglich. Im Moment des Eisprungs steigt der Spiegel des Luteinisierenden Hormons (LH) im Blut rasch an und sinkt danach genauso schnell wieder ab. Auf diesen abrupten Hormonanstieg reagiert die Kapsel, denn in ihrem Inneren befinden sich Zellen mit LH-empfindlichen Sensoren. Dockt das LH an diese an, so bildet sich das Enzym Cellulase, das die Cellulose-Kapsel von innen her auöst. Die Samenzellen kommen frei und können zur befruchtungsfähigen Eizelle schwimmen. Auf diese Weise vergrößert sich die Erfolgsrate bei der künstlichen Besamung. Das Produkt wurde ursprünglich für Rinder entwickelt, prinzipiell funktioniert es aber bei allen Säugetieren. Im Pferdebereich sind noch weitere Forschungsaktivitäten vonnöten, um das Verfahren erfolgreich anzuwenden, insbesondere weil der Verlauf der Rosse differenzierter ist als die Brunst des Rindes. Der Erfinder Professor Martin Fussenegger kann sich sogar vorstellen, dass die Befruchtungskapsel nach einigen Anpassungen in der menschlichen Reproduktionsmedizin eingesetzt wird: „Das könnte Menschen entlasten, die unter starkem psychischem Druck stehen, wenn es mit dem Kinderkriegen auf natürlichem Weg nicht klappt“, so der Bioingenieur. Zum zukünftigen Einsatz der Technologie schreibt das Züchter-Fachmagazin Pferde Zucht & Haltung: „In der Konsequenz verliert mit diesem Verfahren die bisherige, stark zeitpunktbezogene Befruchtung ihre hohe Relevanz für den Zuchterfolg und die Kapsel-Technologie könnte mit ihrem starken Fokus auf den Zeitraum zu einer Erleichterung im Züchteralltag führen. Dies wäre gerade auch für im Sport hoch erfolgreiche Zuchthengste von Vorteil, deren Einsatz in der Zucht aufgrund des aufwendigen Trainings- und Turniereinsatzes bei den konventionellen Verfahren nur begrenzt möglich ist.“

    Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

    Mit modernen Zuchtmethoden
    wie ICSI wird nur noch ein einziges
    Spermium benötigt, um eine Eizelle
    zu befruchten. Sie muss nicht einmal
    bewegungsfähig sein.
    © Man at Mouse/Fotolia.com

    Bei dieser Art von künstlicher Befruchtung wird das Spermium direkt in das Zytoplasma der Eizelle gespritzt. Dadurch werden sehr gute Befruchtungsergebnisse mit Tiefkühlsperma erzielt, auch dann, wenn es sich bei dem Gefriersamen um mindere Qualität handelt. Ein einziges lebendes Spermium mit intakter DNA reicht dafür aus – es muss nicht einmal mehr bewegungsfähig sein. Die Firma Equine Reproduction Innovations aus Wellington im US-Bundesstaat Colorado bietet in ihrem „Legends“-Programm gezielt ICSI mit Sperma von verstorbenen Araberhengsten an. So wird das wenige noch vorhandene Erbmaterial dieser Hengste optimal ausgenutzt, da nur eine Spermazelle verwendet wird. Darüber hinaus wendet sich das Unternehmen an Stutenbesitzer, deren Tiere trotz gängiger Besamungsmethoden nicht trächtig geworden sind. In Zukunft­ sollen noch weitere verstorbene Hengste anderer Rassen aufgenommen werden.

     

     

     

    Embryotransfer

    Embryotransfer machte es möglich:
    Als 9-Jährige zehnfache Mutter und
    Dressurstar – Weihegold OLD. © Stefan Lafrentz

    Mit dieser Technik werden Embryonen in eine fremde Empfängerstute eingebracht. Der Embryotransfer ermöglicht daher die Zucht mit Stuten, die aus Altersgründen oder verletzungsbedingt nicht in der Lage sind, ein Fohlen auszutragen. Außerdem ergibt sich daraus die Möglichkeit, aus einer Stute mit überdurchschnittlichem Zuchtwert mehrere Fohlen zu ziehen als auf konventionellem Weg. Ein Beispiel hierfür ist die Oldenburger Landeschampionesse Weihegold OLD. Die 9-jährige Don Schufro/Sandro Hit-Tochter war schon als 9-jährige via Embryotransfer zehnfache Mutter und konnte dabei weiterhin im großen Dressursport eingesetzt werden. Bei der Empfängerstute muss es sich nur um eine gesunde Stute handeln, die regelmäßig normal rosst. Der Embryotransfer erfolgt in mehreren Schritten: 1. Zyklussynchronisation von Spender- und Empfängerstute bei Direktübertragung (stattdessen kann auch eine künstliche Befruchtung im Reagenzglas vorausgehen). 2. Bedeckung der Spenderstute, Embryogewinnung durch Gebärmutterspülung. 3. Aufsuchen, Beurteilen, Waschen und Abfüllen des Embryos. 4. Übertragen des Embryos in eine Empfängerstute. Findet kein Direkttransfer statt, so kann der Embryo vorübergehend auch in Stickstoff eingefroren werden. Viele speziell dafür ausgestattete Tierkliniken in Deutschland bieten mittlerweile Embryotransfer an. Die Kosten liegen bei 2.500 Euro bis 3.500 Euro, inklusive Trägerstutenmiete. Extra kommen die Decktaxe und das Futtergeld für die Trägerstute ab dem vertraglich abgestimmten Zeitpunkt dazu. Die Embryogewinnung gelingt jedoch nur in 50 Prozent der Fälle. Nach erfolgtem Transfer liegt die Trächtigkeitsrate aber immerhin zwischen 70 und 80 Prozent. Insgesamt ist diese Methode in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Laut FN-Jahresbericht wurden 2013 nur 394 Fohlen über Embryotransfer gezeugt. Dem gegenüber stehen rund 25.000 Bedeckungen über Frischsperma, 2.300 über Natursprung und 1.100 über Tiefgefriersperma. Eine Untersuchung der Veterinärmedizinischen Universität in Wien hat ergeben, dass 73 Prozent der Züchter in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Methode ablehnen – aufgrund des hohen Aufwands und weil die Kosten nicht hundertprozentig kalkulierbar sind.

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Zuchttechnik – Welt der Wunder (Teil 2)

    Zuchttechnik – Welt der Wunder (Teil 2)

    Klonen

    Der „echte“ ET. © dpa

    Durch das Klonen werden zwei genetisch identische Individuen erschaffen. In den USA erlebte die Technik Anfang der 2000er Jahre einen wahren Boom. Zwischen dem 12. Februar und dem 13. März 2006 kamen in Texas fünf Klone des Quarter-Horse-Hengstes Smart Little Lena auf die Welt. Auch das JahrhundertSpringpferd E.T. von Hugo Simon wurde für 250.000 Dollar in den USA geklont. Mittlerweile gibt „E.T. Cryozootech Stallion“ das Erbgut des verstorbenen Original-E.T. weiter, der als Wallach selbst nicht decken konnte. In der Praxis funktioniert die Prozedur so: Zu Lebzeiten oder kurz nach seinem Tod wird dem zu klonenden Pferd etwas Hautgewebe entnommen. Die darin enthaltenen Zellen werden im Labor als Kultur angelegt und eingefroren. Dann kann es Hunderte von Versuchen geben, bis ein Klon entsteht: Aus der Eizelle einer Schlachtstute wird der Zellkern entfernt und stattdessen ein Kern aus der Körperzelle des „Spenders“ eingesetzt. Im besten Fall entwickelt sich daraus ein Embryo, der einer Leihmutter eingepflanzt wird. Bei einem Klonfohlen brauchte die Firma Cryozootech rund 2000 Eizellen für 22 Embryonen. Nur einer davon wurde als Fohlen ausgetragen. Klone haben immer dasselbe Geschlecht wie ihre Spender. Sie sind eine hundertprozentige genetische Kopie. Ähnlich wie bei eineiigen Zwillingen sehen jedoch auch die Klone nicht immer ganz gleich aus. Die embryonale Entwicklung der Zellen läuft­ manchmal etwas anders ab – sie ist nicht nur vom genetischen Material, sondern auch von den Bedingungen abhängig, die im Uterus herrschen. So unterschied sich beispielsweise die Blesse des „echten“ E.T. von der seines Klons. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Das Gleiche passierte bei der Fuchsstute Sapphire, die als Springpferd für die USA im Jahr 2004 olympisches Mannschaft­sgold holte, und ihren beiden Klonen. Aus ethischen Gründen ist das Klonen von Wirbeltieren sehr umstritten. Klaus Miesner, Geschäft­sführer im Bereich Zucht der FN, sagte in einem Interview mit der Zeit: „Klonen wird von uns als ethisch problematisch und züchterisch nicht sinnvoll und notwendig angesehen und deshalb abgelehnt.“ Zuchtfortschritt werde durch neue Genkombinationen und nicht durch die Vervielfältigung vorhandener Kombinationen erreicht. Bereits nach dem frühen Tod des ersten Klonschafs „Dolly“ im Alter von sechs Jahren wurde gemunkelt, das Erbgut von Klonen ähnle dem alter Tiere. Die Wissenscha­ft streitet das ab und verweist auf weitere völlig gesunde Dolly-Klone. Vermutet wird jedoch, dass Klonfohlen häufiger als Normalgeborene am sogenannten Large Offspring Syndrome leiden. Sie kommen abnormal groß zur Welt und sterben oft­ innerhalb weniger Tage.

    Anti-Baby-Spritze PZP

    Haben bereits Erfahrung mit
    der Anti-Baby-Spritze:
    US-amerikanische Mustangs. © St.MarieLtd/istockphoto.com

    Um die ansteigenden Populationen von Mustangs in Nordamerika in den Griff zu bekommen, entwickelten Biologen, Veterinäre und Wildlife-Manager eine „Anti-Baby-Spritze für das Pferd“: das Medikament PZP. Die Abkürzung steht für Porcine Zona Pellucida – ein langwirkendes Kontrazeptivum, das aus der Hülle von Schweine-Eizellen gewonnen wird. Nach der Injektion bildet die Stute darauf Antikörper, die sich an die Hülle ihrer eigenen Eizellen anlagern und dort ein Andocken der Spermien verhindern. Anders als die Hormondepots, die vielen Zootieren zur Geburtenkontrolle eingepflanzt werden, ist PZP weitgehend frei von Nebenwirkungen. Das bestätigen auch Langzeitstudien, die seit Mitte der 1990er Jahre bei verschiedenen Wildpferden laufen. Die kurzfristige Unfruchtbarkeit der Stuten ist reversibel, wenn nach fünf Jahren mit der Gabe des Medikaments aufgehört wird. Allerdings verschob sich bei einigen Herden nach Absetzen des Medikaments die Decksaison um zwei bis drei Monate nach hinten. Die Empfängnisverhütung über mehrere Jahre hatte das Paarungsverhalten der Stuten durcheinandergebracht. In Deutschland ist PZP weitgehend unbekannt und wird nur in einigen Przewalski-Reservaten eingesetzt.

    Genomische Selektion

    Was in der Rinderzucht schon seit Jahren gang und gäbe ist, schwappt langsam auch in den Pferdebereich: Mithilfe der Genomischen Selektion kann ein Züchter den genetischen Wert eines Tieres direkt bestimmen. Die genetischen Informationen sind über die DNA auf Tausende von Genen verteilt. Genetische Marker sind kleine, wiedererkennbare DNA-Teilchen, die nahe bei den Genen liegen. Marker liefern Informationen über diese Gene und das genetische Potenzial eines Tieres. Die in den letzten Jahren rasante biotechnologische Entwicklung der DNA-Analytik ermöglicht es, aus einer Blut- oder Spermaprobe Zuchtwerte wie Größe, Bewegungspotenzial, Springvermögen, Fruchtbarkeit oder rassetypisches Aussehen abzulesen. Neben den klassischen Pedigree- und leistungsbasierten Zuchtwerten stellt der auf geschätzten Markereffekten basierende genomische Zuchtwert damit eine völlig neue Informationsquelle dar. Durch die genomische Selektion kann man den Zuchtwert eines Pferdes theoretisch schon im Fohlenalter bestimmen und muss weder auf Leistungsnachweise noch auf Nachwuchs warten. In der Freibergerzucht gibt es bereits erste Erfahrungswerte, sodass systematische Phänotypen und DNA-Proben gesammelt werden und in einer entsprechenden Datenbank des Zuchtverbandes einfließen. Ansonsten steckt die Technologie aber noch in den Kinderschuhen. Laut Dr. Uwe Bergfeld vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft­ und Geologie sollte ihr Potenzial zukünft­ig unbedingt genutzt werden. Dafür würden jedoch noch weitere Studien benötigt. Nationale und internationale Kooperationen der Verbände sowie eine Standardisierung der Leistungsprüfung seien eine weitere Voraussetzung für ihr Gelingen. Züchter sollten sich daher gut informieren und ihr Wissen auf dem aktuellen Stand halten.

    Hengstwahl per Computerprogramm

    Cremello erwünscht oder nicht?
    Ein Gentest macht das farbige
    Traumfohlen möglich.
    © Olga Itina/Fotolia.com

    Noch eine Innovation aus der Rinderzucht, die über kurz oder lang die Pferdewelt erobern wird: Das Selektionsprogramm Gencont findet die „optimum genetic contribution“ heraus, also den für ein bestimmtes Zuchtpferd optimalen Partner bei begrenztem Inzuchtzuwachs. Man gibt einfach den Selektionskandidaten mit geschätztem Zuchtwert, Pedigree und einige Optimierungskriterien ein und Gencont schlägt gezielt bestimmte Tiere zur Anpaarung vor. Die Hannoveraner Springpferdezüchter experimentieren bereits damit.

     

     

     

    Farbtest

    Welche Farbe hat das Fohlen aus der Verpaarung eines Fuchses mit einem Rappen? Weil die Antwort je nach Genotyp sehr unterschiedlich ausfallen kann, gibt es diverse Farbtests, die auch in Deutschland von vielen Laboren angeboten werden. Getestet wird zum Beispiel Folgendes:

    • Rotfaktor: Trägt ein nicht fuchsfarbenes Pferd trotzdem das rezessive Rot-Gen und kann somit fuchsfarbene Nachkommen zeugen? Interessant für alle Züchter, die keine Füchse in der Zucht wünschen.
    • Agouti/Wildfarben: Der Test findet heraus, ob das Pferd genetisch Rappe oder Brauner ist. Wichtig zu wissen ist dies eventuell bei Füchsen oder Weißgeborenen für die Zucht.
    • Tobiano: Liegt die Scheckung reinerbig oder mischerbig vor? Man findet so heraus, ob der Schecke seine Zeichnung zu 50 Prozent oder zu 100 Prozent vererbt.
    • Cream: Das Creme-Gen hellt rotes Fell auf, während schwarzes Fell weitgehend unbeeinflusst bleibt. Interessant ist dieser Test daher vor allem bei Rappen, um festzustellen, ob sie das Creme-Gen haben und so Palominos und Falben zeugen können.
    • Silver Dapple/Windfarben: Das Windfarb-Gen beeinflusst entgegengesetzt zum Cream nur das dunkle Fell, Füchse bleiben äußerlich unbeeinflusst. Daher kann es interessant sein, einen Fuchs zu testen, ob er nicht ein Fuchs-Windfarbener ist.
    • Sabino I: Dominante Variante des Sabinos. Nicht alle als Sabino bezeichneten Pferde haben dieses Sabino-Gen, sodass ein Test nur diesen einen dominanten Typ nachweisen kann.
    • Dun (nur in den USA möglich): Zur genauen Bestimmung sollten Fotos sowie Haare der Eltern mitgeschickt werden.

    Übrigens …
    … Hengste samen nicht in die Scheide der Stute ab, sondern sind sogenannte Zervixbesamer.
    Das bedeutet, die Eichel erzeugt durch Aufschwellen einen Unterdruck und saugt sich am Gebärmutterhals an. So gelangt das Ejakulat direkt in den Uterus und spart sich den langen Weg durch die Scheide.
    Das ist der Grund, weshalb künstliche Besamungen vom Tierarzt immer mit einer Pipette direkt in die
    Gebärmutter erfolgen. Noch effzienter ist die Besamung in den Eileiter, bei der nur geringe Spermienzahlen notwendig sind. Sie wird in manchen Fällen bei reduzierter Samenqualität, bei gefrorenem oder
    gesextem Sperma angewandt.
    Das Tierreich schafft diesen Volltreffer übrigens auch ohne Reproduktionsmedizin: Erpel stoßen bei
    der Paarung direkt in den Eileiter der Ente vor.

    [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Hengste des Landgestüts Moritzburg

    Hengste des Landgestüts Moritzburg

    [vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]

    Landgestüt Moritzburg

    Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum Dresden entfernt befindet sich das Landgestüt Moritzburg. Ansässig in den ehemaligen kurfürstlichen Jagdställen, ist es Teil der Sächsischen Gestütsverwaltung, zu der auch die Landesfachschule für Reiten und Fahren gehört. Seit 2004 ist die Einrichtung Wirtschaftsbetrieb.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]Kontakt:

    Sächsische Gestütsverwaltung

    Schloßallee 1
    01468 Moritzburg
    Tel. 035207/ 890 -101
    Fax: 035207/ 890 -102
    poststelle.sgv@smul.sachsen.de
    www.saechsische-gestuetsverwaltung.de[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Banderas_Internet.mp4″][vc_single_image image=“207761″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Banderas

    BANDERAS ist ein Prämienhengst von imposanter Erscheinung. Er erhielt in seinem 30 TT Noten von 8,0 und besser für seine GGA und qualifizierte sich fünfjährig für das Bundeschampionat.

    Mit Vater Le Rouge und Muttervater Friedensfürst folgen zwei Grand Prix Hengste in direkter Kombination.

    Mutter Bandera war Bundeschampionatsfinalistin und Trakehner Jahressiegerstute. BANDERAS kann zwei gekörte Söhne sowie vier Stpr.-Stuten vorweisen. Mit Kaneiras (2018) und Ganderas (2019) errangen bereits zwei BANDERAS Nachkommen die Silbermedaille im Trakehner Championat. Zur Fohlenauktion in Hannover stellte er mit 18.000 € das zweitteuerste Fohlen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Ben_Benicio_Hengstpräsentation2020.MP4″][vc_single_image image=“207771″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Ben Benicio

    BEN BENICIO war Prämienhengst der Westfälischen Körung 2015. Er absolvierte seinen 14-Tage-Test in Adelheidsdorf mit der hervorragenden Endnote von 8,43. Unter dem Sattel von Stefanie Fiedler siegte er 2016 im Westf. Championat, war 2018 qualifiziert für das Bundeschampionat und ist inzwischen siegreich in offenen Prüfungen der Kl. M.

    Sein Vater Benicio war Bundeschampion sowie Rekord – HLP Sieger (dressurbetonte Endnote 9,88!) und ist unter Jessica-Lynn Andersson inzwischen mehrfach siegreich auf Grand Prix-Niveau. BEN BENICO kann bereits zwei gekörte Söhne vorweisen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Bon_Voyage_Gross.mp4″][vc_single_image image=“207773″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Bon Voyage

    BON VOYAGE präsentiert sich als Edelpferd im allerbesten Sinne. Zum Hannoveraner Hengstmarkt wurde dieser komplette Dressurhengst zurecht mit der Prämie ausgezeichnet. Sein Vater Bon Coeur war 3- und 4jährig jeweils Vize-Bundeschampion und setzt seine Karriere inzwischen in Schweden fort, wo auch schon dessen Vater Benetton Dream bis zum Grand Prix gefördert wurde.

    Muttervater Rohdiamant ist ein weiterer Grand-Prix-Hengst im Pedigree. Der Leistungsvererber Argentinus und der wertvolle Blüter Hill Hawk xx runden das Pedigree ab.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Capitano_Gross.mp4″][vc_single_image image=“207775″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Capitano

    Der eindrucksvolle Schwere Warmbluthengst CAPITANO beendete seine Hengstleistungsprüfung als Bester mit der Endnote 8,22. Bei den Moritzburger Bundeschampionaten belegte er mit höchst konstanten Leistungen Jahr für Jahr Spitzenplätze: 2016 Platz vier, 2017 Silbermedialle, 2018 Bronzemedaille. Neben seiner ausgezeichneten Eigenleistung überzeugt vor allem auch CAPITANOS durchschlagende Vererbung: zu den Moritzburger Fohlenchampionaten stellte er bereits drei Siegerfohlen sowie zahlreiche hochplatzierte Finalisten.

    Zu den Moritzburger Hengsttagen stellte er mit Claudius 2018 den Siegerhengst, mit dessen Vollbruder 2019 den Reservesieger.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Cornets_Edition.MP4″][vc_single_image image=“207777″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Cornet’s Edition

    Mit überragendem Vermögen und Übersicht am Sprung spielte CORNET’S EDITION auf seiner Körung 2018 in Verden mit den Abmessungen und katapultierte sich mit seinem sensationellen Freispringen in die Herzen der Züchter. Im Jahr darauf überzeugte er im 14-Tage-Test auf ganzer Linie und ging mit einer springbetonten Endnote von 9,48 als klarer Sieger der Leistungsprüfung hervor. 2020 konnte er seine Qualität als Sieger der Sportprüfung in Verden eindrucksvoll bestätigen! CORNET’S EDITION ist strikt auf Leistung gezogen.

    Sein Vater, Spitzenvererber Cornet Obolensky, dominiert das Geschehen in Zucht und Springsport wie kein anderer Hengst.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Cornets_Pleasure.MP4″][vc_single_image image=“208267″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Cornet’s Pleasure VDL

    Arend Kamphorst hat ein simples, aber höchst erfolgreiches Zuchtrezept: keine Modehengste anpaaren, nur Leistung zählt! Nach diesem Motto hat er CORNET´s PLEASURE VDL gezogen und mit Cornet Obolensky und For Pleasure zwei Hengste kombiniert, die selbst unter den weltbesten Springpferdevererben aufgrund ihrer Eigen- und vor allem Nachkommenleistung eine Sonderstellung einnehmen. Dazu der wertvolle Julio Mariner xx, abgerundet durch Weltcup-Sieger Libero H und Linienbegründer Calypso II.

    Der hannoversche Mutterstamm von CORNET´s PLEASURE VDL gehört zu den Besten der Deutschen Sportpferdezucht. Aus seiner Mutter resultieren mit Diarados Roeschen und Sandros Roeschen bereits zwei international 1.50m erfolgreiche Springpferde.

    Derart komprimierte Spitzengenetik findet man äußerst selten, CORNET´s PLEASURE VDL bietet sie exklusiv![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Dipylon_geschnitten.MP4″][vc_single_image image=“207785″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Dipylon

    DIPYLON – einzigartige Genetik kombiniert mit außerordentlicher Eigenleistung! Siegeswillen, Härte und Sportlichkeit haben diesen Hengst mit Michael Kölz auf den renommiertesten Turnierplätzen Europas zu zahlreichen großartigen Erfolgen geführt, so dass er eine LGS von nahezu 250.000 € vorweisen kann.

    Allein in der Kl. S kann er 29 Siege, u.a. in den Großen Preisen von Redefin, Nördlingen, Darmstadt, Aschersleben und Sommerstorf sowie 142 Platzierungen vorweisen, herausragend dabei sicherlich die drei sensationellen Erfolge beim CHIO Aachen 2018.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Don_Plaisier.MP4″][vc_single_image image=“207787″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Don Plaisir

    DON PLAISIER, Sohn des dressurerfolgreichen und züchterisch sehr interessanten Don Nobless galt zur westfälischen Hauptkörung 2019 als Geheimtipp.

    Vater Don Nobless war Bundeschampionatsfinalist sowie Finalist des Nürnberger Burgpokals und des Louidor–Preises (3. Platz). Im Jahre 2017 gewann er bereits internationale Grand Prix-Prüfungen und stand in Rotterdam beim CHIO in seinem ersten Nationenpreiseinsatz. Als Muttervater steht mit Fürst Heinrich ein weiterer Topvererber im Pedigree. Er war war Siegerhengst bei der Oldenburger Hauptprämienvergabe 2002 und gefeierter Weltmeister der fünfj. Dressurpferde 2003 in Verden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/ElSalvador_Gross.mp4″][vc_single_image image=“207789″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    El Salvador

    Als „Ausnahmeerscheinung“ beschrieb Körkommissar Jörg Schrödter EL SALVADOR, den faszinierenden Sohn des Escolar, der während der Hengsttage des Deutschen Sportpferdes 2018 als Prämienhengst ausgezeichnet wurde. Während der Körung begeisterte der großzügig linierte Junghengst mit beeindruckender Präsenz und überzeugender Bewegungsstärke das Publikum.

    Vater Escolar – Doppelbundeschampion und Burg-Pokal-Zweiter unter dem Sattel von Reitmeister Hubertus Schmidt gehört zu den besten jüngeren Grand-Prix-Pferden der Welt.

    El SALVADOR´s Mutterlinie ist über Sandro Hit und Upan la Jarthe AA blutgeprägt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Fabion_Blue_Hors.MP4″][vc_single_image image=“207791″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Fabion Blue Hors

    Fabion präsentiert sich als Modellathlet vom Scheitel bis zur Sohle, mit großen Linien und einem äußerst korrekten, funktionalen Körper. In seinem Pedigree kombiniert er die beiden großen Vererber Fürstenball und Fidertanz, basierend auf dem enorm leistungsstarken Holsteiner Stutenstamm 5421.

    Vater Farell war überlegener Sieger der Hengstleistungsprüfung und gehört zu den Aushängeschildern des Gestütes Blue Hors in Dänemark. Aus Fabions 2. und 3. Mutter resultieren insgesamt fünf gekörte Hengste, die allesamt bis zur Kl. S bzw. Grand Prix Dressur erfolgreich waren. Weiterhin stammen aus Fabions direkter Mutterlinie die unvergessene Bundessiegerstute Pik Bubes Girl sowie die Beschäler Ramiro´s Son, Don Crusador, Don Bosco und Quantensprung. Von Fabion erwarten wir in der Anpaarung an dressurbetonte Stuten rahmige Pferde mit bedeutenden Reitpferdepoints und großzügigen Grundgangarten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Freiherr_von_Stein.mp4″][vc_single_image image=“207793″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Freiherr von Stein

    Ein Charmeur vom Scheitel bis zur Sohle, der bei jedem seiner Auftritte durch federleichte Bewegungen zu begeistern weiß ist der Millennium-Sohn FREIHERR VON STEIN: 2017 Trakehner Reitpferdechampion und Bronzemedaille auf dem Bundeschampionaten, 2018 qualifiziert zum Bundeschampionat des 5-jährigen Dressurpferdes. 2019 debütierte er unter Susann Göbel in der Kl. M, wo er bei acht Starts fünf Mal siegreich war, wiederum qualifiziert zu den Bundeschampionaten sowie Trakehner Champion in Hannover.

    Neben mehreren Championatsfohlen stellte FREIHERR VON STEIN 2019 gleich zweimal das Spitzenfohlen der Trakehner Auktionen in Hannover und Neumünster.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Fuerst_Wettin_Gross.mp4″][vc_single_image image=“207795″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Fürst Wettin

    Prämienhengst FÜRST WETTIN – seine positive Vererbung sowie die stets beeindruckenden Auftritte unter dem Dressursattel sprechen eine eindeutige Sprache.

    Vater Fürst Heinrich war Weltmeister der 5j. Dressurpferde und gehört zu den erfolgreichsten Hengsten der weltweiten Dressurpferdezucht. FÜRST WETTIN selbst war im Turniersport mit Kay Pawlowska siegreich in Prix St. Georg und Vize-Landesmeister in Burgstädt. Seinen noblen Typ und die auffällige Bewegungsdynamik gibt er durchschlagend an seine Nachkommen weiter. Im Sport ragt derzeit DSP Fierro heraus.

    Er sammelte erste S-Erfolge und sicherte seiner Reiterin Linda Erbe die Silbermedaille der Deutschen Junioren Meisterschaften in München.

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Grimaldi_Internet.mp4″][vc_single_image image=“207797″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Hesselteichs Grimaldi

    HESSELTEICHS GRIMALDI war unangefochtener Siegerhengst der westfälischen Ponykörung 2011. Er ist ein Hengst besonderer Güte – typstark, mit überragenden Bewegungen und exzellenter Leistungsbereitschaft. 2013 war er überragender Sieger der Leistungsprüfung in Prussendorf, mit Höchstnoten bis hin zu 9 und 10 in Dressur, Springen und Gelände. Er stellt Jahr für Jahr Siegerfohlen auf Schauen und Championaten. Inzwischen sind sechs Söhne gekört.

    Mit Delia und Adina konnte er bereits zweimal den Moritzburger Fahrponychampion stellen. Sein gekörter Sohn Gismo wurde an gleicher Stelle Vize-Champion.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Hickstead-Junior.mp4″][vc_single_image image=“207801″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Hickstead Junior

    HICKSTEAD JUNIOR war der gefeierte Sieger in einem hochkarätigen Lot von Springhengsten anlässlich der Körung in Neustadt/Dosse 2018. Er bestätigte diese Einschätzung auch im 14TT mit einer Springnote von 8,55.

    Sein Vater Hickstead White, selbst bereits in der int. Youngstertour erfolgreich, präsentierte seinen ersten Körjahrgang und bestätigte den Eindruck, den schon seine hervorragenden Fohlen hinterließen. Sein Vater Hickstead war Einzel-Olympiasieger, Mutter Queentina ist aktuell siegreich bis S***.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Kanzone_2020_V3.mp4″][vc_single_image image=“207805″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Kanzone

    Zur westfälischen Hauptkörung 2019 begeisterte im Springlot von Anfang an der Kannan–Sohn KANZONE, der als gefeierter Springsieger ausgezeichnet werden konnte. Der Hengst überzeugte mit seiner Ausstrahlung, seinem blutgeprägten Typ, dem korrekten Exterieur sowie seiner Leichtfüßigkeit und Balance in den Bewegungen.

    Im Freispringen wurde deutlich, dass KANZONE mit überragendem Vermögen, einer perfekten Beintechnik und mit bester Bascule ausgestattet ist. Der Vater Kannan ist die aktuelle Nr. 5 der Weltrangliste der Springvererber und war selbst international mit Francois Mathy jun. und Michel Hécart im Springsport erfolgreich.

    Im Pedigree steht als Muttervater mit Chin Chin ein Springvererber internationalen Formates, der selbst zweimal Olympiateilnehmer war und als Höhepunkt seiner sportlichen Karriere in Seoul im Einzelklassement den 6. Platz erreichte.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Lahnstein.mp4″][vc_single_image image=“207807″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Lahnstein

    Mit LAHNSTEIN präsentiert sich ein hochmoderner Springspezialist mit korrektem Fundament sowie weit überdurchschnittlichen, elastischen Grundgangarten. Dazu kommt der einwandfreie Charakter mit bester Einstellung zum Sport. LAHNSTEIN kann zahlreiche Erfolge in Springen bis zur Kl. S vorweisen. Seine Vererbung ist überragend! Aus seinen ersten Jahrgängen kommen mehrere Staatsprämienstuten sowie fünf gekörte Söhne.

    Darunter Landbeschäler Landskron, der sich 2018 mit der Traumnote von 8,7 erneut zum Bundeschampionat qualifizierte. Weiterhin Lausitzer, der den Teilindex Springen der HLP in Marbach mit 9,23 (!) für sich entscheiden konnte.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/LANDSKRON.mp4″][vc_single_image image=“207823″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Landskron

    LANDSKRON zeigte zur Körung in Prussendorf vermögendes, reaktionsschnelles und perfekt balanciertes Freispringen. Vater Lahnstein ist einer der TOP-Vererber des Landgestütes und im Springsport bis zur Kl. S erfolgreich.

    LANDSKRON kommt aus der Stutenfamilie 18A2, die zu den besten Stämmen der Holsteiner Zucht gehört. Diese wertvolle Leistungsgenetik macht LANDSKRON zu einer höchst interessanten Offerte für die Springpferdezucht. Unter dem Sattel siegte er 2018 mehrfach in Springpferdeprüfungen bis zur Kl. M und qualifizierte sich mit der Traumnote von 8,7 zum Bundeschampionat. 2019 etablierte er sich in offenen Springprüfungen mit Erfolgen bis M**.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Last_Man_Standing.mp4″][vc_single_image image=“207845″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Last Man Standing

    Der beeindruckend typierte Holsteiner LAST MAN STANDING kann eine erfolgreiche Karriere vorweisen. Von ihm stammen die OS-Siegerhengste Le Champ Ask (Preisrekord 1,1 Millionen Euro) und Last Man’s Hope. Besonders wertvoll im Pedigree ist die doppelte „Rückvergütung“ auf die Jahrhundertvererber Capitol I und Landgraf I.

    Die Nachkommen des LAST MAN STANDING sind bis zur Kl. S erfolgreich. Immer wieder auffallend ist ihr ausgeglichenes, angenehmes Temperament, verbunden mit besten Rittigkeitswerten. Aus diesem Grund genießt der Hengst auch in den USA als Produzent von Pferden für Hunter Prüfungen einen ausgezeichneten Ruf.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Milbridge.MP4″][vc_single_image image=“207847″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Milbridge

    MILBRIDGE gehörte bereits während der Körung zu den auffälligsten und leistungsstärksten Hengsten des Körlots. Er ließ ausgezeichnetes Vermögen am Sprung erkennen und sicherte sich als einer der komplettesten Hengste den wohlverdienten Titel des 2. Reservesiegers. Der hochveranlagte Junghengst aus dem ersten Körjahrgang des vielbesprochenen Holsteiner Verbandshengstes Million Dollar v. Plot Blue-Vigo d’Arsouilles geht mit der Cambridge-Tochter Louise (Stamm 1866) auf eine Stute mit besonderer Qualität zurück.

    Nach Holsteiner System mit 17-Sternen ausgezeichnet, ist sie nicht nur selbst bis zur Klasse S erfolgreich im Sport gegangen, mit Landaro v. Lancer II hat Sie bereits einen gekörten und international S-erfolgreichen Nachkommen aufzuweisen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Mondrian_Internet.mp4″][vc_single_image image=“207851″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Mondrian

    MONDRIAN bestätigte die in ihn gesetzten Erwartungen in den letzten beiden Jahren im Turniersport. Unter dem Sattel von Linda Casper war er vielfach siegreich und platziert in Dressurpferdeprüfungen bis zur Kl. M.

    Sein Vater Herbstkönig war Reservesieger der Trakehner Hauptkörung 2010. Mit bisher sieben gekörten Söhnen eifert er seinem herausragenden Großvater Consul nach, der mit 9 gekörten Söhnen und 151 eingetragenen Töchtern zu den bedeutendsten Hengsten der Trakehner Zuchtszene gehört. Über die mütterliche Blutführung Münchhausen-Caprimond-Spielhahn xx ist eine gute Typvererbung genetisch abgesichert.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Prinz_Ludwig.MP4″][vc_single_image image=“207861″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Prinz Ludwig

    PRINZ LUDWIG ist ein erfolgreiches Produkt der Landespferdezucht. Sein Vater Palmares gilt als Doppelvererber der allerbesten Sorte und erfreut sich durch die Erzeugung vielseitig talentierter Nachkommen großer Beliebtheit in der Züchterschaft.

    Seine Mutter Kora ist gleichzeitig Mutter des Landbeschälers Lahnstein, der selbst bis zur Kl. S im Springen erfolgreich war und mit überragender Vererbung glänzt. Mit dieser famosen Genetik ausgestattet wundert es nicht, dass PRINZ LUDWIG mit seinen ersten beiden Jahrgängen überzeugen konnten. Seine Fohlen konnten sich vielfach für das Fohlenchampionat qualifizieren.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Quiz5.mp4″][vc_single_image image=“207865″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Quiz

    QUIZ verkörpert das moderne Springpferd in bester Art und Weise: Kraft, Schnelligkeit und Vorsicht sorgen immer wieder für beeindruckende Runden im Parcours. In seinem Pedigree finden sich mit den international erfolgreichen Quality und Lordanos sowie in dritter Generation Zeus ausschließlich Leistungshengste. QUIZ absolvierte den 30TT als Springsieger. 2013 qualifizierte er sich gleich zweimal für die Warendorfer Bundeschampionate. Auch 2019 war er wieder vielfach erfolgreich bis zur Kl. S**.

    Mehrere Nachkommen aus seinen ersten Jahrgängen des QUIZ lassen im Turniersport aufhorchen, darunter Isaria und Quinsy bereits in Springen der Kl. S.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Santo_Domingo_Gross.mp4″][vc_single_image image=“207915″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Santo Domingo

    Seine ersten Fohlenjahrgänge machten SANTO DOMINGO zum Shooting Star. Er lieferte zahlreiche Prämien- und Championatsfohlen, u.a. den Reservesieger und Viertplatzierten des Deutschen Fohlenchampionats in Lienen. Immer wieder sorgen seine Fohlen für Höchstpreise. In Vechta wurde 2019 sein Sohn San Diego gekört und für 93.000€ versteigert.

    2015 gab SANTO DOMINGO sein sportliches Debüt mit Siegen und hohen Platzierungen in Reitpferdeprüfungen. Dem Titel als Reitpferdechampion folgte 2016 der des Landeschampions der 5-jährigen Dressurpferde. 2017 schaffte er als 6-j. den Hattrick im Landeschampionat und gewann mehrfach Dressurpferdeprüfungen der Kl. M.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Si_Senor.MP4″][vc_single_image image=“207917″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Si Senor M

    SI SENOR M war der Liebling des Publikums der Münchener Hengsttage 2019 und wurde zu Recht als Prämienhengst herausgestellt. Sein Vater Sir Heinrich ist das derzeitige Aushängeschild des Landgestütes Warendorf. Selbst Bundeschampion und S-Dressur erfolgreich stammt er aus einem der besten Oldenburger Stutenstämme.

    Dementsprechend stark ist seine Vererbung.  Der Muttervater des SI SENOR M, De Niro, ist der unangefochten beste Dressurhengst der Welt. Kein anderer Hengst produzierte so viele herausragende Pferde für den Top Sport.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://videos.forum-zeitschriften.de/horse-gate.com/videos/Sir_Graditz.MP4″][vc_single_image image=“207919″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Sir Graditz

    Mit SIR GRADITZ hält die Genetik des Triple Weltmeisters Sezuan Einzug in das Landgestüt. Der besonders schöne Typ ist dabei außergewöhnlich, wobei Grundgangarten und Rittigkeit der Abstammung entsprechend ebenfalls auf höchstem Niveau ausgeprägt sind.

    Sezuan selbst war beeindruckender Manier HLP Sieger mit der bis dato noch nie erreichten Bewertung von zehn Mal 10,0. Bundeschampion Sir Donnerhall I ist als Muttervater an dieser Stelle besonders wertvoll. SIR GRADITZ absolvierte seine HLP mit der hervorragenden Endnote von 8,12 und konnte sich im Turniersport bereits mit Erfolgen in Reitpferdeprüfungen in Szene setzen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Genveränderungen – Der Preis der Domestikation (Teil 1)

    Genveränderungen – Der Preis der Domestikation (Teil 1)

    Rund 5.500 Jahre in der Obhut des Menschen haben moderne Pferderassen zu dem gemacht, was sie heute sind. Die Domestikation führte aber auch zu Problemen wie Erbkrankheiten und Inzucht – zu diesem Ergebnis kamen aktuelle Studien, die die DNA von Ur- und Hauspferden verglichen. Jetzt sind vor allem die Züchter in der Verantwortung.

    Auch wenn es in dieser farbenfrohen
    Herde nicht danach aussieht:
    Die moderne Pferdezucht arbeitet
    nach wie vor auf einen Verlust der
    genetischen Vielfalt hin. © Dr. Monika Reißmann

    Im vierten Jahrtausend vor Christus begannen unsere Vorfahren im Westen der eurasischen Steppe nach heutigem Wissensstand mit der Zähmung des Pferdes. Seither hat der Mensch die einst scheuen und wilden Steppenbewohner durch gezielte Zuchtauswahl nach seinen Vorstellungen geformt. Das Pferd wurde zum Fleisch- und Milchlieferanten, zum Reit-, Zug- und Lastentier, zum Kameraden in der Schlacht, zum Statussymbol, zum Sport- und Freizeitpartner und prägte den Lauf der Geschichte wie wohl kein anderes Tier. Darüber, welche Spuren die Domestikation im Erbgut unserer heutigen Pferde hinterlassen hat, konnte lange nur spekuliert werden. Die bei anderen domestizierten Tieren und Pflanzen übliche Vorgehensweise, der DNA-Vergleich zwischen den Haustieren und Kulturpflanzen und ihren wilden Verwandten, konnte beim Pferd nicht zum Einsatz kommen. Denn die Przewalskipferde, die einzige bekannte noch existierende Wildpferdeart, sind keine direkten Vorfahren unserer Hauspferde, sondern eine Schwesternspezies. Ihre Stammeslinie trennte sich wohl schon vor rund 50.000 Jahren von der restlichen Pferdepopulation ab. Erst kürzlich gelang einem internationalen Forscherteam rund um den Molekularbiologen Dr. Ludovic Orlando von der Universität Kopenhagen dennoch der direkte genetische Vergleich zwischen unseren modernen Reitpferden und ihren schon lange ausgestorbenen Ahnen. Dazu sequenzierten die Wissenschaft­ler Genmaterial aus 43.000 und 16.000 Jahre alten Pferdeknochen, die in den Permafrostböden des nordrussischen Taymyr gut konserviert gewesen waren. Eigentlich gab es noch ältere Knochen. Schon 2013 entschlüsselte Orlando zusammen mit Kollegen das Erbgut eines 700.000 Jahre alten Urpferdes, dessen Überreste in den Permafrostböden Alaskas lagen. „Dieses Material war für den Vergleich mit den modernen Hauspferden aber zu alt, da es im Lauf der Evolution vor der Domestikation natürlich auch schon genetische Veränderungen gegeben haben kann“, erklärt der gebürtige Franzose. „Jüngere, also zum Beispiel 7.000 Jahre alte Knochenproben, wären aber auch nicht gut gewesen. Denn es ist ja nicht auszuschließen, dass Archäologen in Zukun­ft herausfinden, dass die Zähmung des Pferdes nicht erst vor 5.500 Jahren, sondern schon viel früher begann. Unsere Wahl ist also auf die Fossilien aus dem Jungpleistozän gefallen. Und das war ein guter Kompromiss.“ Wie genau die Urpferde, denen wir die neuesten wissenschaft­lichen Erkenntnisse zu verdanken haben, aussahen, kann der Forscher nicht sagen. Es ist aber anzunehmen, dass sie weitaus kleiner und gedrungener als heutige Ponyrassen waren. Schließlich war der Hyracotherium, der vermutlich älteste Urahn der Pferde und Pferdeartigen (Esel und Zebras), der schon vor rund 50 Millionen Jahren mit drei Zehen und geflecktem Fell durch die sumpfigen Urwälder des Eozäns streift­e, gerade mal fuchsgroß.

     

    Zähmen durch Genveränderungen

    Im Vergleich zwischen den beiden Urpferden, dem Przewalskipferd und den Vertretern fünf moderner Pferderassen – dem Islandpferd, dem norwegischen Fjordpferd, dem Vollblüter, dem Amerikanischen Traber und dem Arabischen Pferd – ermittelten die Wissenschaft­ler 125 Gene, die für ein großes Spektrum an körperlichen Eigenschaft­en und Verhaltenszügen verantwortlich sind. Bestimmte Gene für die Muskulatur, das Skelett und das Herz-Kreislauf-System wurden bei der Zuchtauswahl offenbar bevorzugt. So lässt sich auch erklären, wie aus kleinen, gedrungenen Wildpferden die modernen großen und gut bemuskelten Hochleistungssportler wurden. Eine entscheidende Rolle spielten offenbar aber auch solche Gene, die das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten der Pferde betreffen. „Dieser Aspekt ist besonders spannend, da er im Zentrum der Domestikation steht. Wir haben Gene entschlüsselt, die die Lernbereitscha­ft sowie das Angst- und Fluchtverhalten kontrollieren. Diese Gene dürft­en bei der Verwandlung von wilden Tieren zu leichter zugänglichen, zahmen Rassen eine zentrale Rolle gespielt haben“, so Orlando. Doch neben allen positiven Ergebnissen kamen die Forscher auch zu dem Schluss, dass die Jahrtausende lange Zuchtauswahl ihren Preis hatte. Domestikation und Inzucht haben zwar zur Entwicklung und dem Erhalt gewünschter Rassemerkmale geführt, aber eben auch dazu, dass sich unerwünschte Genmutationen ausbreiten konnten. In der Fachsprache wird das die „genetische Last“ der Domestikation genannt – ein Phänomen, das bereits bei Hunden, Tomaten und Reis nachgewiesen werden konnte.

    Inzucht schränkt genetische Vielfalt ein

    Zwei Knochenstücke aus den
    Metapodien des 700.000 Jahre
    alten Pferdeskeletts, kurz vor
    der DNA-Untersuchung. © Ludovic Orlando

    Doch nicht nur bei den domestizierten Hauspferderassen, sondern auch bei den Przewalskipferden, die während und nach der letzten Eiszeit in kleinen Haremsgruppen auf den eurasischen Steppen lebten, entdeckten Orlando und sein Team eine vergleichbar hohe Zahl an krankhaft­en Veränderungen im Erbgut. Ein auf den ersten Blick erstaunliches Ergebnis, das die Forscher mit der jüngeren Geschichte der ursprünglichen Rasse erklärten. Die Przewalskipferde waren Ende der 1950er Jahre nämlich fast ausgestorben, es gab nur noch 13 lebende Exemplare. Nur dank enormer züchterischer Anstrengungen von Tierärzten und Biologen des 1985 gestarteten „Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes“ konnte die Art gerettet werden. Heute gibt es wieder rund 2.000 Przewalskipferde, die zum Teil in Zoos und Tierparks, aber auch wieder in freier Wildbahn leben. „Der hohe Inzuchtfaktor ist vermutlich für die große Zahl der Genmutationen verantwortlich“, sagt Orlando. Ein Problem, das nicht nur die 130 bis 140 Zentimeter großen Wildpferde, sondern auch unsere modernen Reitpferde betrifft. Ein hoher Inzuchtfaktor führt dazu, dass krankhaft­e Genmutationen schneller entstehen und sich leichter ausbreiten können. Er geht zudem zwangsläufig mit einer geringeren genetischen Vielfalt einher, die aber nötig wäre, um schädliche Genveränderungen züchterisch zu korrigieren. In vielen Rassen sind einige wenige Hengste übermäßig stark vertreten. Ganz extrem ist das zum Beispiel bei den Friesen, die alle auf einen einzigen Hengst, den 1885 geborenen Nemo 51 P, zurückgehen. „Aber auch in anderen Rassen, zum Beispiel im Dressurbereich, gibt es erhebliche Inzuchtprobleme. Bei den Arabischen Pferden haben wir das Glück, dass sie für verschiedene Bereiche, also zum Beispiel Schau, Rennen, Distanz oder Western, gezüchtet werden“, sagt Dr. Nils Ismer, Tierarzt, Araberzüchter und Vorstandsmitglied im Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferdes (VZAP). „Das macht die genetische Breite automatisch größer. Trotzdem konzentrieren sich auch die Araberzüchter o­ auf die erfolgreichsten Hengste. So findet man zum Beispiel in sehr vielen Stammbäumen von Arabischen Pferden aus der Schauszene den 1995 geborenen Gazal Al Shaqab (Anaza El Farid x Kajora) vom Gestüt Al Shaqab in Qatar.“ Ismer empfiehlt Züchtern, den Inzuchtfaktor für geplante Anpaarungen berechnen zu lassen und vermehrt nach Alternativen zu den populärsten Hengstlinien zu suchen. „Die Zuchtverbände sollten vermutlich noch mehr Aufklärungsarbeit leisten. Im Endeffekt können wir aber nicht viel tun, außer an die Vernunft­ der Züchter zu appellieren.“ Dass die Situation für die Züchter nicht unbedingt einfach ist, weiß auch Ismer. In Zeiten, in denen die Vermarktung von Fohlen sowieso schon schwierig ist, verspricht die Anpaarung mit einem populären Hengst oft­ größere Verkaufschancen. Und auf die können nur die wenigsten Züchter im Interesse der genetischen Vielfalt verzichten.

    Gentests im Kampf gegen Erbkrankheiten

    Zumindest auf einem Gebiet haben es Züchter heute etwas einfacher als ihre Vorgänger: Dank der Molekulargenetik ist es seit einigen Jahren in immer mehr Fällen möglich, Träger von Erbkrankheiten, die auf Mutationen im Erbgut beruhen, zu bestimmen. Das ist besonders bei rezessiv vererbbaren Krankheiten interessant. Anders als dominante Erbkrankheiten brechen diese nämlich nur dann aus, wenn beide Elterntiere in ihren Chromosomensätzen betroffen sind. Ist die Ausprägung der Gene nicht gleich (homozygot), sondern unterschiedlich (heterozygot), kann das Pferd gesund, aber trotzdem ein versteckter Träger einer gefährlichen Erbkrankheit sein. Die Tatsache, dass man mit bloßem Auge nicht erkennen kann, ob ein gesundes Tier Träger einer Mutation ist, machte und macht Tierzucht manches Mal zum Glücksspiel. Paart man nämlich zwei Träger miteinander, liegt das Risiko, dass ein Nachkomme beide defekte Gene erbt und folglich auch erkrankt, bei 25 Prozent. Wird nun so ein klinisch gesunder Träger mittels Gentest identifiziert, muss er nicht unbedingt aus der Zucht ausgeschlossen werden, sollte aber nur gesunde, homozygote Partner bekommen. Unter den Nachkommen gibt es dann höchstens Träger, aber keine kranken Tiere. So schränkt man die Anzahl der möglichen Zuchttiere nicht zu drastisch ein, erhält damit die Genvielfalt und verhindert gleichzeitig den Ausbruch der Krankheit. Auf diese Weise lässt sich im Labor zum Beispiel einfach herausfinden, ob Overo-gescheckte Paint Horses, Araberkreuzungen und Pferde anderer betroffener Rassen Träger der Mutation am Endothelin-B-Rezeptor-Gen sind und damit das autosomal rezessiv vererbte Overo-Lethal-White-Syndrome (OLWS) weitergeben können, das bei betroffenen Tieren zu einem qualvollen Tod in den ersten Lebenstagen führt.

    Die Regelungen in Bezug auf Gentests sind bei den einzelnen Zuchtverbänden unterschiedlich. Einige schreiben bestimmte Gentests für Zuchtpferde vor, andere sprechen bloße Empfehlungen aus. Sehr engagiert auf diesem Gebiet ist die Deutsche Quarter Horse Association (DQHA), die seit dem Deckjahr 2015 einen fünffachen Erbkrankheitentest für alle Hengste vorschreibt. Die Sorge des Verbands kommt nicht von ungefähr, denn 2009 veröffentlichten die Universität Kalifornien und die Universität Minnesota, die die Häufigkeit von Genträgern für Erbkrankheiten bei Quarter und Paint Horses untersucht hatten, alarmierende Hochrechnungen. Im Fokus der Studie standen das oben beschriebene OLWS, die unheilbare Stoffwechselerkrankung HYPP (Hyperkalemic Periodic Paralysis Disease), die Hauterkrankung HERDA (Hereditary Equine Regional Dermal Asthenia), die tödliche GBED (Glycogen Branching Enzyme Deficiency) sowie die Glucogen-Speicher-Störung PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy), die vermutlich zu degenerativen Muskelerkrankungen mit einer Störung im Kohlenhydrat-Stoffwechsel führen kann. „Schätzungsweise 700.000 der 3,24 Millionen Quarter Horses sind bereits Träger eines der genannten Gendefekte“, so das Ergebnis der Studie.

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Heidi van Elderen, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Genveränderungen – Der Preis der Domestikation (Teil 2)

    Genveränderungen – Der Preis der Domestikation (Teil 2)

    Chancen und Grenzen von Gentests


    Natursprung © Grafissimo/istockphoto.com

    Auch wenn die Molekulargenetik Pferden, Züchtern und Besitzern mithilfe zahlreicher Gentests viel Leid, Kummer und finanzielle Verluste erspart, hat sie zumindest nach heutigem wissenschaft­lichen Stand auch Grenzen. Denn der DNA-Test weist immer nur eine Mutation eines spezifischen Gens nach. „Man muss berücksichtigen, dass es für manche Merkmale mehrere unabhängige Allele gibt“, sagt Professor Tosso Leeb vom Institut für Genetik der Universität Bern. In der Praxis bedeutet das, dass auch ein gesundes, homozygotes Tier eine Erbkrankheit bekommen oder weitervererben kann, wenn es noch ein anderes mutiertes Gen trägt, das für das gleiche Krankheitsbild verantwortlich ist. Zudem wird nicht für jede bekannte Mutation ein Gentest als kommerzielle Dienstleistung angeboten. Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Erbkrankheit oder beim Wunsch nach einem Gentest sollten private Tierbesitzer, Züchter, Tierärzte oder Rasseclubs eine in Veterinärgenetik kompetente Forschungsgruppe kontaktieren. „Davon gibt es meiner Einschätzung nach etwa zehn in Europa und rund 25 weltweit. Die Genetiker kennen sich und arbeiten im Wesentlichen auch gut zusammen, in Fällen, in denen die Diagnose der Phänotypen sehr schwierig ist, werden auch klinische Spezialisten hinzugezogen“, sagt Leeb. Die Entwicklung eines Gentests dauert abhängig vom Einzelfall zwischen drei Monaten und einem Jahr, manchmal ist sie aber auch unmöglich. Der Forscher empfiehlt Rasseverbänden, eine gute Datenbank über die Phänotypen in ihrer Population anzulegen und vorsorglich EDTA-Blutproben von möglichst vielen Tieren zu archivieren, damit bei Bedarf ausreichend Probenmaterial von betroffenen und nicht betroffenen Pferden zur Verfügung steht. „Das ist ein guter Tipp aus der Wissenscha­ft, der so noch nicht umgesetzt wird, über den wir aber sicher nachdenken sollten“, sagt Ismer.[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]

    Die Zucht ist Moden unterworfen

    Paart man zwei Paint Horses mit
    der beliebten „Overo-Scheckung“
    miteinander, so kann das Fohlen
    mit der Erbkrankheit OLWS
    geboren werden. © zuzule/Fotolia.com

    Die genetische Diversität ist nicht nur im Kampf gegen krankhaft­e Genmutationen wichtig, sondern auch, um Zuchtziele bei Bedarf anpassen und verändern zu können. Das zeigte vor Kurzem auch eine Studie eines internationalen Forscherteams unter der Leitung von PD Dr. Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW). Die Wissenschaft­ler hatten anhand von 96 Knochen- und Zahnproben aus der Zeit des späten Pleistozäns (ca. 10.000 Jahre v. Chr.) bis zum Mittelalter das stark schwankende Vorkommen der Tigerscheckung rekonstruiert. Während es in der frühen Bronzezeit (2700 bis 2200 v. Chr.) noch zahlreiche Tigerschecken unter den Hauspferden gab, waren Pferde mit schwarzen Flecken auf weißem Grund Ende des Zeitalters fast verschwunden. Das erklären die Wissenschaft­ler unter anderem damit, dass reinerbige Pferde mit diesem Merkmal nicht nur komplett weiß, sondern auch nachtblind sind. Eine Eigenschaft­, die den Pferden in freier Wildbahn das Überleben fast unmöglich macht und die die Tiere so nervös und ängstlich werden lässt, dass sie als Reitpferd nur eingeschränkt genutzt werden können.

    Doch 1.000 bis 1.500 Jahre später faszinierte die hübsche Fellfärbung einige Pferdezüchter offenbar so sehr, dass sie durch die Einkreuzung der damals noch vorhandenen Wildpferde wieder zurück in den Genpool der Hauspferde gebracht wurde. Die Praxis, die domestizierten Herden durch Einkreuzungen von Wildpferden, vor allem Stuten, zu erweitern, war laut dem Ergebnis einer Studie an der Universität Cambridge, wo Vera Warmuth und ein Team 2012 zu dieser Frage DNA-Proben von 322 Pferden aus acht Ländern untersucht hatten, lange weitverbreitet. Im Mittelalter und im Barock erlebten die Tigerschecken unter anderem als Statussymbol der Adligen und Symbol für die Keuschheit einen echten Boom, bevor die Nachfrage wieder nachließ. Heute ist das „leopard spotting“-Gen in zahlreichen Rassen, zum Beispiel bei Norikern, Knabstruppern und Appaloosas, vertreten, gerade bei Freizeitreitern ist das Scheckungsmuster beliebt. „Das Verhalten der Züchter und ihre Präferenzen wechselten damals, genauso wie Vorlieben heutzutage auch Änderungen unterliegen“, so Ludwig. „Heute haben wir jedoch in der Zucht oft­mals das Problem, dass wir auf keine entsprechenden Wildtierarten mehr zurückgreifen können, da sie schlichtweg ausgerottet bzw. die Wildtypen herausgezüchtet wurden. Für den Genpool der heutigen Haustierrassen ist das auf lange Sicht negativ zu beurteilen, da die fehlende genetische Diversität die Möglichkeiten der Zucht zukünftig stark einschränken wird“, so Ludwig.

    Gefährdete Pferderassen erhalten

    Auch Przewalskipferde müssen
    mit Genveränderungen aufgrund
    von Inzucht leben. © Christian Musat/Fotolia.com

    Vor diesem Hintergrund könnten die Bemühungen vieler Vereine und des „Nationalen Fachprogrammes zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen“, wenn schon nicht die wilden Vorfahren unserer Pferde, dann doch wenigstens die alten Hauspferderassen zu erhalten, in Zukunft­ wichtig für die gesamte Pferdezucht werden. Alte Pferderassen zeichnen sich ebenso wie andere alte Nutztierrassen wie Schweine und Rinder dadurch aus, dass sie optimal an die regionalen Bedingungen wie Klima und Bodenverhältnisse angepasst sind. Zudem überzeugen sie oftmals mit einer robusten Gesundheit, einem ausgeglichenen Charakter und vielseitiger Einsetzbarkeit im Freizeitreiten und Fahren, in der Reittherapie, in der Landscha­ftspflege und in der Biolandwirtschaft­. Zu diesen gefährdeten Rassen in Deutschland gehören unter anderem das Schleswiger Kaltblut, das Dülmener Pony, der Leustettener, der Pfalz-Ardenner, das Rheinisch-Deutsche Kaltblut, der Rottaler, das Schwarzwälder Kaltblut, das Schwere Warmblut (einschließlich Alt-Württemberger, Ostfriesisch-Altoldenburgisches Schweres Warmblut, Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut), der Senner sowie das Süddeutsche Kaltblut. „Das nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen wurde im Jahr 2003 von Bund und Ländern beschlossen“, erklärt Barbara Moitz, Pressesprecherin bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft­ und Ernährung (BLE). „Es beschreibt eine langfristige Strategie mit Maßnahmenpaketen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen. Ziel ist, die Vielfalt an Rassen mit ihren spezifischen Eigenschaft­en als Ressource für die Tierzucht und als Kulturgut zu erhalten.“ Hierfür und zur Vermeidung von Inzucht und den damit verbundenen Problemen strebt das Fachprogramm ausreichend große Bestände für jede einheimische Rasse an. „Aber auch innerhalb der Bestände sollte eine ausreichend große genetische Vielfalt vorhanden sein“, so Moitz. Das BLE erfasst jährlich die Anzahl weiblicher und männlicher Herdbuchtiere der in Deutschland gezüchteten Pferderassen, schätzt auf dieser Grundlage die jeweiligen Populationsgrößen und lässt die Rasse vom Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen in bestimmte Gefährdungskategorien einordnen. „Um die Zucht und Erhaltung der gefährdeten einheimischen Pferderassen in ihrer ursprünglichen Umgebung und Nutzung zu unterstützen, gewähren viele Bundesländer eine Förderung, zumeist in Form von Haltungsprämien für Herdbuchtiere“, sagt Moitz. „Darüber hinaus unterstützt die BLE durch Projektförderung Maßnahmen, die Wege zum Abbau bestehender Defizite und Probleme bei der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Agrobiodiversität beispielha­ft aufzeigen und innovative Konzepte mit Vorbildcharakter entwickeln und umsetzen.“ Außerdem plant das BLE die Gründung einer Deutschen Genbank für Nutztiere zur Kryokonservierung, das heißt für die Aufbewahrung von Zellen und Gewebe durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff. Im Moment werden bereits Kryoreserven vom Schleswiger Kaltblut und vom Schweren Warmblut im Institut für Nutztiergenetik des Friedrich-Loeffler-Instituts in Mariensee gelagert. Die Maßnahmen, besonders die Unterstützung durch Haltungsprämien, zeigen bereits Erfolg: „Der Bestand des Schwarzwälder Kaltblutes konnte sich so stabilisieren, dass wir die Rasse in eine geringere Gefährdungskategorie unter Beobachtungspopulation einordnen konnten. Auch die Bestände des Süddeutschen Kaltblutes haben sich erhöht.“

     

    Zum Weiterlesen Die komplette Studie von Ludovic Orlando und seinem Team kann für 10 US-Dollar im PDF-Format (auf Englisch) unter http://www.pnas.org/content/111/52/E5661 erworben werden. In Zukunft­ plant der Forscher weitere Untersuchungen rund um die Domestikation des Pferdes. „Wir sequenzieren im Moment das Erbmaterial von Pferden, die in verschiedenen Epochen, zum Beispiel bei den Römern oder den Skythen gelebt haben. Wir hoffen auf diese Weise zu sehen, wie und wann genau es zu den wichtigsten Veränderungen im Erbgut kam“, so Orlando.

     

     

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Heidi van Elderen, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Vererbung – Die Weiberherrschaft (Teil 1)

    Vererbung – Die Weiberherrschaft (Teil 1)

    Nach außen hin ist der Hengst das dominierende Element in der Pferdezucht. Er soll Exterieur und Interieur des Fohlens bestimmen und die Schwächen der Mutter ausgleichen. Dabei sind sich Züchter längst einig: Stuten prägen das Fohlen mehr. Das hat nicht nur soziale, sondern auch biologische Gründe.

    Der „echte“ ET hat eine unverwechselbare Blesse. © dpa

    Seltsam. Der Hannoveraner-Fuchswallach E.T., der unter seinem Reiter Hugo Simon 3,2 Millionen Euro Preisgeld im Springen gewann, hatte eine unverkennbare Blesse. Sie war breit und kreiste in der Nähe des rechten Auges ein Stück Fuchsfarbe wie ein rotes Ei ein. Da E.T. als Wallach keine Nachkommen zeugen konnte, ließ sein Besitzer ihm Gewebezellen entnehmen und davon in den USA einen Klon herstellen. 2006 kam „E.T. Cryozootech-Stallion“ zur Welt, eine 100-prozentige genetische Kopie. Und dennoch trägt der „neue“ E.T. eine normale dünne Blesse. Äußerst seltsam. Gehen wir davon aus, dass Vater und Mutter, Hengst und Stute, dem Nachwuchs je 50 Prozent an Erbgut liefern. Und gehen wir weiter davon aus, dass das Erbgut allein die Ausprägung zumindest der körperlichen Eigenscha­ften des Fohlens ausmacht. Dann dür­fte dieser Klon keine veränderte Blesse haben. Dass er sie doch hat, hat mit der Stute zu tun, die das Klonpferd austrug. Denn die embryonale Entwicklung der Zellen läuft­ nicht immer gleich – sie ist nicht nur vom genetischen Material, sondern auch von den Bedingungen abhängig, die im Uterus herrschen. Doch dazu später mehr.

    Die Stute liefert mehr Erbgut

    Der Klon von ET trägt ein anderes Abzeichen © Cryozootech

    Grundsätzlich bekommt ein Fohlen je einen haploiden Chromosomensatz (siehe Kasten) von Hengst und Stute geliefert. Die Chromosomen sind aber nicht die einzigen Träger der Erbmasse DNA. Die Mitochondrien enthalten ebenfalls kleine Mengen DNA. Sie sind die Hauptenergielieferanten für den Zellstoffwechsel. Auch die große Eizelle der Stute besitzt Mitochondrien, während die kleine Spermazelle des Hengstes praktisch keine liefert. Daher erhält das Fohlen nur die mütterliche mitochondriale DNA – immerhin zwei Prozent der gesamten zellulären DNA. In Wahrheit liefern also Hengst und Stute nur je 49 Prozent der Erbanlagen über die Chromosomen. Dazu kommen zwei Prozent über die mütterlichen Mitochondrien. Heißt im Klartext: Genetisch betrachtet liefert die Stute 51 Prozent des Erbguts und der Hengst nur 49 Prozent. Der Niederländer Jac Remijnse vom Stutbuch Zangersheide sagte einmal in einem Vortrag über die Bedeutung von Hengstlinien, Stutenstämmen und Vererberkombinationen: „Die Stuten geben die entscheidenden Merkmale zur Leistung weiter“ – und erntete Zustimmung von sämtlichen anwesenden Züchtern. Auch dieser Erfahrungswert könnte mit der mitochondrialen DNA zu tun haben. Denn dort könnte der genetische Knotenpunkt für die Leistung verankert sein. Prof. Dr. Christine Aurich von der Veterinärmedizinischen Universität Wien hat zumindest eine Theorie dazu: „Mitochondrien sind die Kraft­werke der Zellen. Das könnte einen Einfluss auf Schnelligkeit, Leistung und Energie haben, der dann gezielt über die Stute vererbt wird.“ Wissenschaft­lich bewiesen ist das aber nicht. Sicher ist jedoch, dass zahlreiche Eigenschaft­en eines Individuums über sehr komplizierte genetische Vorgänge und mehrere Gene bestimmt werden. Bei diesem Vorgang werden nicht immer beide Erbanlagen von Mutter und Vater gleich „abgelesen“. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]„Theoretisch können bei einem solchen Vorgang im Embryo die Gene an- oder abgestellt werden“, sagt Prof. Dr. Aurich. „Die Umgebung im Uterus hat einen Einfluss auf diesen Prozess.“ Die Umweltbedingungen in der Gebärmutter werden bestimmt durch Haltungs- und Fütterungsfragen sowie durch psychische Aspekte. Hat die trächtige Stute genügend Platz und Zeit zum Ausruhen? Bekommt sie einwandfreies Futter? Atmet sie frische Lu­ft? Ist sie körperlich gesund? Gerade bei Zuchtstuten ist eine häufige Bewegung in den unterschiedlichen Gangarten für eine gute Durchblutung des Uterus vonnöten. Darüber hinaus muss genügend Platz für den Wälzvorgang vorhanden sein, da dieser für die Entwicklung des Fötus im Mutterleib von besonderer Bedeutung ist.

    Stress wirkt sich bereits auf den Embryo aus

    Haltung und Fütterung beeinflussen
    die Umgebung im Uterus der
    Stute. Das hat Auswirkungen
    auf das Fohlen. © Nadine Haase/Fotolia.com

    Artur Landes, der auf dem Eulerhof in Ingolstadt mehrere Zuchtstuten mit Hannoveraner und Holsteiner Abstammung aufgestallt hat, achtet während der Zeit der Trächtigkeit ganz instinktiv darauf, dass die Stuten optimal versorgt werden. Eine eher vollwertige als üppige Fütterung und tägliche ausreichende Bewegung seien für die Stuten essenziell, sagt der Züchter, ebenso wie die Haltung zusammen mit anderen trächtigen Stuten in der Herde. „Die Fütterung wird ständig dem Trächtigkeitsfortschritt angepasst. Dazu sehen wir eine ruhige, stressfreie Umgebung als sehr wichtig an.“ Züchter-Koryphäe Hans-Eberhard Schneider, aus dessen Zucht unter anderem der erfolgreiche Trakehner Elitehengst Van Deyk stammt, achtet vor allem darauf, dass trächtige Stuten nicht zu viel und zu reichhaltiges Futter bekommen. „Eine ausgewogene Ernährung nach Gehalt und Vitalstoffen ist zu dieser Zeit für die Entwicklung eines gesunden Fohlens im Mutterleib und danach wichtig“, so der Vater von Dressur-Queen Dorothee Schneider. Hengsthalter Tobias Galmbacher, der im bayerischen Umpfenbach das Gestüt „Galmbacher Sport Pferde Zucht“ betreibt, sagt ganz klar: „Man kann sich noch so viele Gedanken bei der Anpaarung machen – wenn es dann bei Fütterung und Haltung hapert, sind die Folgen o­ gravierend und später kaum oder nur sehr aufwendig zu korrigieren.“ Die Mutterstute müsse sich dauerha­ft wohlfühlen. „Dazu gehören ein gutes Stallklima, gründliches Misten, sorgfältige Futterzusammenstellung, die richtige Bewegung, tierärztliche Betreuung – und Ruhe.“ Ähnlich wie beim Menschen überträgt nämlich auch die Stute Stress über Hormone auf ihr ungeborenes Fohlen. Die Psychotherapeutin Inge Krens schreibt: „Wenn die Mutter sich zum Beispiel ängstlich fühlt, werden vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen und möglicherweise wird die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigt, weil Adrenalin die Blutgefäße der inneren Organe verengt. Alle Stoffe überschreiten ohne Probleme die Plazentaschranke und stimulieren im Fötus biochemisch die physiologische Reaktion auf genau dieses Gefühl von Angst und Furcht.“ Eine Studie des Imperial College in London wies sogar nach, dass Stresshormone in der Schwangerscha­ft die Intelligenz von Kindern senken und die Chance auf spätere Aufmerksamkeitsstörungen oder Depressionen erhöhen können. Das alles sind Schlussfolgerungen aus dem Humanbereich, eine Übertragbarkeit auf den Veterinärbereich liegt jedoch nahe. All diese Faktoren – und wahrscheinlich noch viele mehr – tragen zur Veränderung und Prägung des Embryos bereits in der Gebärmutter bei. Das betrifft nicht nur psychische, sondern auch körperliche Bereiche. Wie zum Beispiel die Blesse von „E.T. Cryozootech-Stallion“. Die Anlage dafür hatten er und sein Erbgutlieferant hundertprozentig identisch. Doch die genannten Uterusbedingungen waren bei E.T.s Mutter anders als bei der Leihmutter seines Klons. Und eine veränderte Blesse wird nicht die einzige körperliche Auswirkung dieses Phänomens bleiben.

    Das dominante X-Chromosom

    Mikroskopische Ansicht eines
    Chromosoms. Im Inneren windet
    sich spiralförmig die DNA,
    die das Erbgut trägt. © Giovanni Cancemi/Fotolia.com

    Ein weiteres Indiz für die Dominanz der mütterlichen Vererbung findet sich direkt in den Geschlechtschromosomen. Stuten besitzen zwei X-Chromosomen – eines von ihrer Mutter und eines von ihrem Vater. Hengste und Wallache dagegen haben ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom – Ersteres von ihrer Mutter und Letzteres von ihrem Vater. Während das weibliche X-Chromosom sehr groß ist und damit auch viele genetische Informationen beherbergt, ist das männliche Y-Chromsom vergleichsweise klein. Die Vererbungsexpertin Dr. agr. Dr. agr. habil. Ines von Butler-Wemken schreibt in einer Abhandlung über den Einfluss von Stuten in der Zucht: „Auf dem X-Chromosom können nun Erbanlagen liegen, welche dann beim Hengstfohlen, auch bei rezessivem Erbgang, schon in einfacher Kopie direkt wirksam werden. So wird zum Beispiel die Erbinformation zur Bluterkrankheit (…) mit nur einem X-Chromosom von der Stute an das dann kranke Hengstfohlen übertragen. Stuten sollten dagegen zwei solche X-Chromosomen mit dem Erbdefekt besitzen, sie also von der Mutter und von dem Vater erhalten haben, um nicht nur Krankheitsträger, sondern auch selbst von der Krankheit betroffen zu sein. Hinweise auf eine weitere solche X-Chromosom gebundene Erbkrankheit liegen beim Pferd für das Wobbler-Syndrom, eine Gleichgewichtsstörung, vor.“ Das bedeutet: Stuten geben das Auft­reten gewisser Krankheiten rein maternal über ihr X-Chromosom weiter. Doch nur beim Hengstfohlen bricht die Krankheit auch tatsächlich aus. Stutfohlen kompensieren das Problem durch ihr dominantes zweites X-Chromosom.

     

     

     

     

     

     

     

     

    [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Vererbung – Die Weiberherrschaft (Teil 2)

    Vererbung – Die Weiberherrschaft (Teil 2)

    Verhalten wird kopiert

    Das ist noch nicht alles. Bereits im Jahr 1938 fanden die Tierzuchtwissenschaft­ler Arthur Walton und John Hammond heraus, dass Stuten auch die Größe des Fohlens bestimmen, indem sie entsprechende Stoffwechselprodukte produzieren, welche die Größe des Fötus begrenzen können. Für ihre Studie kreuzten sie Shire-Horses und Shetlandponys miteinander. Die Fohlen aus den großen Stuten und den kleinen Hengsten hatten bereits bei der Geburt ein deutlich höheres Körpergewicht und wurden auch später größer als die Fohlen aus den kleinen Stuten und den großen Hengsten. Ähnlich verhält es sich seit jeher bei Hybriden aus Pferd und Esel. Das Maultier ist von der Größe und vom Exterieur seiner Pferdemutter ähnlicher, der Maulesel hingegen seiner Eselsmutter. Bei Genetik und pränatalen Einflüssen hört die Weiberherrschaft­ aber noch lange nicht auf. Auch nach der Geburt geht es weiter. „Die Erziehungszeit nach der Geburt ist von großem Einfluss auf die Verhaltensmuster des Fohlens im späteren Leben“, sagt Hans-Eberhard Schneider. Artur Landes sieht das ähnlich, verweist dabei jedoch gleich wieder auf die Genetik: „Fohlen werden durch ihre Mutter im Verhalten sehr geprägt. Oft­ haben ranghohe Mütter auch ranghohe Fohlen – was natürlich auch dem genetischen Pool der Mutter zuzurechnen ist. Wir stellen immer wieder fest, dass soziale Faktoren zwar einen bedeutenden Einfluss haben. Den genetischen Anteil sehen wir jedoch als bedeutender an.“ Diesen Einwand hat auch Prof. Dr. Aurich. Die genetischen Faktoren solle man bei aller Liebe zur Verhaltenslehre nicht unterschätzen. Neuere Untersuchungen an Leihmüttern und deren über Embryonentransfer entstandenen Fohlen haben gezeigt, dass selbst Charakter und Persönlichkeit eines Pferdes stark von der Genetik geprägt werden. „Die Leihmutter hat zunächst eine gewisse Vorbildfunktion“, erklärt die Veterinärwissenschaft­lerin. „Langfristig sieht man aber, dass die genetischen Einflüsse immer wieder durchkommen.“ Am Ende dominiert die Genetik Im Schweizer Nationalgestüt in Avenches grast eine eigene Herde von Freiberger-, Warmblut- und Traberstuten, um fremde Embryonen auszutragen – und zu Forschungszwecken. Die Besitzer der Transfer-Nachkommen werden regelmäßig nach den Eigenschaft­en ihrer Pferde gefragt. Sie sollen Nervosität, Sozialverhalten und Bewegungsdrang der Tiere bewerten. Dabei kam heraus, dass emotionale Qualitäten und Herdentrieb kaum von der Leihmutter beeinflusst werden. Die für ein Sportpferd entscheidende Bewegungsfreude ist zu zwei Dritteln genetisch festgelegt, also von der Mutter vererbt. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]„Der Einfluss der Empfängerstute scheint minimal zu sein“, sagt der Veterinärmediziner Dominique Burger, zuständig für die züchterischen Belange in Avenches. Ähnliche Ergebnisse hätten auch die Arbeiten des britischen Forschers William Allen erbracht. Er hatte einer Pferdestute einen Zebra-Embryo eingepflanzt. Das kleine Zebra ließ sich von seiner braven Pferdeleihmutter nicht beeindrucken und war vom Tag seiner Geburt an ein unzähmbares Wildtier. Auch Artur Landes glaubt, dass Leihmütter zwar vorübergehend Einfluss auf ein hibbeliges Fohlen haben können. Ob dieser Einfluss nach dem Absetzen jedoch bestehen bleibt, bezweifelt er. Tobias Galmbacher erlebt regelmäßig, dass Jungpferde nach dem Absetzen ein Verhalten entwickeln, bei dem die genetischen Anlagen deutlich zum Tragen kommen. „Das habe ich gerade bei einer zweijährigen Jungstute erlebt, die wahrlich typische Verhaltensweisen ihres Vaters an den Tag legt – den sie nie gesehen hat und von dem sie etliche Hunderte Kilometer entfernt aufgewachsen ist. Als mir ihre Züchter das schilderten, freute mich das natürlich. Es hieß: Es hat mit der Anpaarung gepasst, denn es waren die guten Eigenscha­ften unseres Hengstes gewesen.“

    Die Auswahl einer guten Zuchtstute

    Tobias Galmbacher mit seiner Frau
    Dr. Katja Galmbacher und Sohn Tom © Jan Reumann

    Aus all diesen Gründen ist es so wichtig, bei der Pferdezucht auf die Auswahl der Stute zu achten. Die internationale Männergesellschaft­ hat vor allem unter Amateurzüchtern für die sehr verbreitete Auffassung gesorgt, dass in erster Linie der Hengst für eine gute Nachzucht sorgt. Tatsächlich kommt es aber mehr auf die Stute an – Galmbacher schreibt ihr inklusive aller genetischen und sozialen Faktoren 60 Prozent des Vererberpotentials zu, Landes erhöht auf 65 Prozent und Schneider gar auf 70. Dabei weist Artur Landes darauf hin, dass auch das beste Fohlen ohne fachgerechte Aufzucht und guten Reiter nur die Häl­fte seiner Leistung bringen kann und andersherum ein guter Reiter auch schlechtere Jungpferde unheimlich pushen kann. Auch diese Faktoren tragen dazu bei, dass es nirgends so viele Ausnahmen von den gesagten Einschätzungen gibt wie im Pferdezucht- und Sportbereich. Neben ihrem Gebäude, ihren Leistungen und ihrem Verhalten sollte eine Zuchtstute auch nach ihren weiteren mütterlichen Eigenschaft­en ausgewählt werden. Dazu gehören zum Beispiel die nachgewiesene Fruchtbarkeit und eine hohe Laktationsleistung. Auch das Volumen der Gebärmutter spielt eine Rolle. Wie bereits erwähnt, bekommen kleine Stuten auch kleine Fohlen. Außerdem ist das erste Fohlen einer Stute meist kleiner als die nächsten. Auch ein hohes Alter der Stute bedinge häufig „mickerige Fohlen“, so Prof. Dr. Aurich. Womöglich sorgen auch in diesem Fall biochemische Vorgänge in der Stute dafür, dass das Fohlen nicht mehr zu groß gerät. Wichtig ist außerdem, dass eine Stute gezielt als Zuchttier ausgesucht wird und nicht wegen Krankheit oder einer geplatzten Karriere als Sportpferd in die Mutterrolle gedrängt wird. Zahlreiche Krankheiten wie die Neigung zu Gelenkchips, Hufrolle, Spat, Dämpfigkeit, Kehlkopfpfeifen und Sommerekzem schließen Stuten eigentlich von der Zucht aus, da sie zumindest als Veranlagung an die Fohlen weitergegeben werden können. Absolut ungeeignet für die Zucht sind Stuten mit Erbdefekten (siehe Seite 490). Abschließend ist zu sagen, dass eine erfolgreiche Anpaarung letztendlich immer von beiden Elternteilen abhängt. Auch die beste Stute wird mit einem mittelmäßigen oder schlechten Hengst kaum eine überzeugende Nachzucht liefern. Stutenbesitzer tun deshalb gut daran, beim Betrachten ihres zukün­ftigen Muttertiers die rosa Brille abzunehmen und sich über Zuchtkriterien, Vererbung und Hengstauswahl schlau zu fragen. Ist einmal der perfekte Mann zum Superweib gefunden – dann macht Züchten erst richtig Spaß.

     

     

     

     

     

     

    Darstellung einer tierischen Zelle. Im Zellkern (Mitte) benden
    sich die Chromosomen. Die Mitochondrien (blaue Ovale) haben
    im Inneren eine zweite Membran und tragen ebenfalls DNA. © iStackphotons / istockphoto.com

    Chromosomen sind Strukturen im Zellkern aller Lebewesen, die das Erbgut enthalten. Sie bestehen aus DNA und – als Grundbaustein – aus Proteinen. Pferde haben 64 Chromosomen in einer normalen Körperzelle. Dabei handelt es sich um 32 paarweise vorhandene Chromosomentypen. Teilt sich eine solche Zelle während einer Wachstumsphase, so verdoppeln sich zuvor sämtliche Chromosomen. Die beiden Tochterzellen erhalten wieder je einen gesamten Satz. Das nennt sich Mitose. Anders verhält es sich bei der Meiose, der Reifeteilung. Hier wird der Chromosomensatz halbiert. Eizelle und Spermazelle tragen beim Pferd also jeweils einen haploiden (einfachen) Chromosomensatz. Verschmelzen die Zellen bei der Befruchtung miteinander, so entsteht wieder ein diploider (doppelter) Satz.

    DNA ist die Kurzbezeichnung für Desoxyribonukleinsäure. Sie ist die Trägerin der Gene, also der Erbinformationen. Bei allen Menschen, Tieren und Pflanzen befindet sich der Hauptteil der DNA in den Chromosomen. Ein kleiner Teil davon sitzt jedoch in den Mitochondrien und – bei Pflanzen – in den Chloroplasten.

    Mitochondrien kommen in den Zellen aller Lebewesen vor. Sie fungieren als Energiekra­ftwerke, da sie der Zelle energiereiche Moleküle zur Verfügung stellen. Besonders viele Mitochondrien befinden sich deshalb in Muskel- und Nervenzellen mit hohem Energieverbrauch. Da sie im Plasma schwimmen, werden sie bei der Befruchtung fast ausschließlich von der großen, plasmareichen Eizelle weitergegeben. Die wenigen aus der Spermazelle importierten Mitochondrien werden zum Großteil von der befruchteten Eizelle eliminiert.

    Gene sind jeweils bestimmte Abschnitte der DNA. Labortests können herausfinden, ob ein Pferd ein bestimmtes Gen trägt oder nicht. Die Zustands- oder Ausprägungsform eines Gens wiederum wird als Allel bezeichnet. So kann ein Allel zum Beispiel „normal/gesund“ oder „mutiert“ sein. Ist ein Organismus also homozygot, so liegen zwei gleiche Allele vor. Ist er heterozygot, gibt es zwei verschiedene Allele.

    Rezessive und dominante Erbgänge treten bei der Vererbung einer bestimmten Eigenscha­ft auf. Eine dominante Eigenschaft­ setzt sich gegenüber der rezessiven durch. Damit eine Krankheit rezessiv vererbt wird, muss die Anlage dafür (das Allel) sowohl von der Stute als auch vom Hengst weitergegeben werden. Nur dann bricht die Krankheit beim Fohlen aus. Die Chance dafür liegt bei 25 Prozent. Gibt nur ein Elternteil die Anlage weiter und das andere liefert ein „gesundes“ Nicht-Träger-Chromosom, so trägt das Fohlen die Krankheit zwar weiter, doch sie bricht bei ihm selbst nicht aus. Das passiert in 50 Prozent der Fälle. Ebenso kann es geschehen, dass das Fohlen von beiden Eltern ein Nicht-Träger-Chromosom erhält und damit gänzlich gesund ist. Die Chance dafür liegt wieder bei 25 Prozent. Bei einem dominanten Erbgang sieht die Sache etwas anders aus. Wird eine Krankheit dominant vererbt, so ist bereits ein einfacher Anlageträger von ihr betroffen. In einem solchen Fall bringt das betroffene Tier selbst in Verbindung mit einem gesunden Partner zu 50 Prozent Mutationsträger, also ebenfalls kranke Tiere, hervor.

    Gentests können klären, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, aus einer bestimmten Stute und einem bestimmten Hengst ein gesundes oder krankes Fohlen zu erhalten. Wie bereits erwähnt steigt bei kranken Eltern und dominanten Erbgängen die Wahrscheinlichkeit auf eine Mutationsvererbung signifikant an.

     

     

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Brisbane unter neuer Reiterin

    Brisbane unter neuer Reiterin

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Ein neues Reiter-Pferd-Team ist geboren. Denn zwei vielversprechende Nachwuchstalente haben zueinander gefunden – Shona Benner reitet in Zukunft die Nachwuchs-Grand Prix-Stute Brisbane.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Neues Nachwuchsteam – Brisbane und Shona Benner

    Vielversprechend wirkt die Kombination aus Shona Benner und der elfjährigen Belissimo M-Tochter. Nachdem die Nachwuchsreiterin Benner bereits beste deutsche Reiterin der vergangenen Pony-Europameisterschaften war, soll ihr nun Brisbane die Tore ins Juniorenlager öffnen. Dennoch hat Shona Benner 2020 noch ein Ponyjahr vor sich. Dieses möchte sie noch nutzen, falls sich die Turnierlandschaft wieder einspielt. Mit ihrem Erfolgspony Der kleine Sunnyboy will Shona Benner noch das verbleibende Ponyjahr bestreiten. Unter ihm gewann sie im Jahr 2019 Doppelbronze bei der Europameisterschaft Pony Dressur.

    Daneben kann auch die Nachwuchsstute Brisbane beachtliche Erfolge in ihrer jungen Sportkarriere vorweisen. Bereits 2017 ertanzte die Hannoveranerin mit Helen Langehanenberg den fünften Rang im Finale des Nürnberger Burg-Pokal. Inzwischen geht die Fuchsstute erfolgreich bis Kurz-Grand Prix, unter anderem auch mit Nico Kapche, einem Bereiter bei Langehanenberg. Auch die weitere Dressurkarriere von Brisbane ist erfolgsversprechend, laut Langehanenberg ist der Start in einer Inter II absehbar.

    Shona Benner steht neben der Belissimo M-Tochter noch die achtjährige KWPN-Stute Dancing Florencia zur Verfügung.

    Mehr über den Dressur-Vererber Belissimo M im Portrait unter:

    www.horse-gate.com

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Hengste des Haupt- und Landesgestüts Neustadt (Dosse)

    Hengste des Haupt- und Landesgestüts Neustadt (Dosse)

    [vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]

    Haupt- und Landesgestüt Neustadt (Dosse)

    Das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse) gehört seit seiner Gründung im Jahre 1788 zu den ältesten staatlichen Gestüten in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird seit dem Jahre 2001 als eine Stiftung des öffentlichen Rechts geführt. Das Hengstlot umfasst bewährte Deckhengste mit international erfolgreicher Nachzucht und vielsprechende Junghengste für die Sportpferdezucht sowie ausgewählte Kaltblut- und Sportponyhengste.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]Kontakt:

    Stiftung „Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse)“
    Hauptgestüt 10
    16845 Neustadt (Dosse)

    Tel.: +49 33970 5029-0
    Fax: +49 33970 5029-622
    E-Mail: info@neustaedter-gestuete.de[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/mRyLL0fLD54″][vc_single_image image=“206615″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Quaterback

    Quaterback, entstammt wie Poetin I, Samba Hit und Belantis der berühmten Neustädter P-Familie. Der Bundeschampion 2006 ist Vater von über 70 gekörten Söhnen. Nachkommen qualifizierten sich zu den Bundeschampionaten, den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde und nationalen Championaten.

    Im Grand Prix-Sport sind u.a. Pathetique unter D.Schneider, Bartlgut´s Quebec mit U. Prunthaller (Österreich), Torveslettens Quattro mit A. Blomgren (Schweden) und Quicksilver mit G. Chelius (Luxemburg) hoch erfolgreich. Aktuell nimmt Quaterback Platz 5 im WBFSH-Ranking der weltbesten Dressurververber ein.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/cCGL1GqLDcE“][vc_single_image image=“206617″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    DSP Don Royal

    Körungssieger Don Royal stellt als zweifacher Verbandschampion und als zweifacher Süddeutscher Champion  seine großartigen Voraussetzungen für eine Karriere im Sport unter Beweis.

    Den 14-Tage-Test gewann Don Royal mit 8,79, seine Sportprüfung beendete er mit einer dressurbetonten Endnote von 8,61. 2019 qualifizierte er sich zum Deutschen Bundeschampionat. Die Mutter Prime Time ist eine Schwester der großartigen Poesie. Großmutter Primadonna verweist auf 5 erfolgreiche Nachkommen in Klasse S und die gekörten Frühtau und Caprigold.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/Bi9OPSODSmk“][vc_single_image image=“206619″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Belantis II

    Vollbruder zum Bundeschampion, Vize-Weltmeisters und  DSP-Prämienhengste Belantis . Mit bedeutendem Aufriss, groß angelegten Reitpferdepartien verbunden mit mechanischen Bergaufbewegungen im Trab und Galopp sowie raumgreifendem und gelassenem Schritt ausgestattet.

    Der Vater Benetton Dream war Bundeschampion und kann auf zahlreiche Grand Prix-Platzierungen und züchterische Erfolge verweisen.

    Die Mutter Philharmonie brachte vier Staatsprämienstuten darunter die Siegerin des DSP-Stutenchampionats in München und mehrfach zum Bundeschampionat qualifizierte DSP Phantastica.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/uAb8-y5wmao“][vc_single_image image=“206621″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Le President

    Der Siegerhengst der Körung  in Neustadt 2019 begeistert mit toller Ausstrahlung. Er bewegt sich mit leichtfüßigem, taktsicherem und schwungvollen Trab und einer mit viel Federkraft vorgetragenen Bergauf-Galoppade. Sein Schritt ist von einem unerschütterlichen Takt geprägt.

    Vater Lord Loxley war Bundeschampion, Vize-Weltmeister der jungen Dressurpferde und siegreich bis Inter I. Die Mutter Sympathie stellte zudem den gekörten Vasco da Gama. Über Sir Donnerhall I, den Trakehner Uckermärker und den bis Intermediaire I erfolgreichen Paradiesvogel ist die Dressurveranlagung bestens abgesichert.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/FB-0S4B0r-Y“][vc_single_image image=“206623″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Casskeni II

    Der Holsteiner Prämienhengst Casskeni II steht für Leistungsbereitschaft, Rittigkeit, Vermögen und Sportlichkeit. Aus seinen ersten Fohlenjahrgang sind mehrere Nachkommen bereits siebenjährig schon in der schweren Klasse hocherfolgreich.

    Casskeni II ist sowohl über den Vater als auch über die Mutter auf Caletto II und Cor de la Bryère reingezogen und führt zudem mehrfach das Blut des Ladykiller xx. Seine Schwester Oda weist internationale S-Erfolge auf und ist die Großmutter der auf der WM in Tryon hocherfolgreichen Zeremonie (Laura Kraut). Eine weitere Vollschwester brachte den gekörten Canturat.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/KjTQ3jEye7o“][vc_single_image image=“206627″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Ben Benicio

    BEN BENICIO war Prämienhengst der Westfälischen Hauptkörung 2015. Seinen Veranlagungstest in Adelheidsdorf gewann er mit der Dressur- Endnote 8,85. Er gewann dreijährig das Westfalenchampionat in Münster-Handorf und qualifizierte  sich fünf- und sechsjährig zum Bundeschampionat der Dressurpferde. Mittlerweile ist er siegreich in M-Dressuren.

    Sein Vater Callaho´s Benicio war Bundeschampion, Rekord – HLP Sieger und aktuell erfolgreich auf St. Georg- und Intermediare-Niveau. Die über Hochadel-Fidermark-Brentano II leistungsmäßig abgerundete Mutterlinie bestens kann zahlreiche Erfolgspferde vorweisen.

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/evyVsjfo8wM“][vc_single_image image=“206631″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Dante´s Stern

    Siegerhengst des Deutschen Sportpferdes in München, im gemeinschaftlichen Besitz mit Madeleine Winter-Schulze. In seiner  ersten Turniersaisons war er unter anderem in Nördlingen im Reitpferdechampionat erfolgreich. Ein großer Teil seines ersten Fohlenjahrganges wurde mit Prämien- und Championatsnominierungen bedacht.

    Sein Grand Prix-erfolgreicher Vater Dante Weltino war Teil der schwedischen Dressurequipe bei der EM in Göteburg. Mit Fidertanz und Rohdiamant sind Rittigkeit und Dressurveranlagung im Pedigree von Dante´s Stern bestens abgesichert sind.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/x80K1Mi2kOI“][vc_single_image image=“206635″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Caskarico

    Patenter  Holsteiner, der mit seiner Springveranlagung und abgesichertem Leistungspedigree überzeugt. Im Turniersport ist Caskarico siegreich in Springpferdeprüfungen der Klasse A ** und L.

    Der Vater Casskeni II, genießt mit seiner überzeugenden Vererbung vollstes Vertrauen. Mit Askari und Contender folgen Springvererber allerhöchster Bonität.

    Die Mutter Rayleen von Askari, brachte mit Calato bereits die in internationalen S** Prüfungen erfolgreiche Waitaki Rose und die M-siegreiche Zaileen. Die zweite Mutter Lepona ist die Vollschwester zum S-siegreichen Cansas.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/F3YejLa0l48″][vc_single_image image=“206637″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Benedetto Ragazzo

    Für seine Sporterfolge wurde Benedetto Ragazzo im Januar der Titel „DSP Prämienhengst“ verliehen. So war er  u.a. Süddeutscher  Vizechampion der dreijährigen Reitpferdehengste in Nördlingen.

    Der Vater Bombastic war 2017 Verbandschampion und süddeutscher Champion der sechsjährigen Dressurpferde.

    Aus der Großmutter Prime Time stammt der Körungssieger und zweifache Süddeutsche Champion Don Royal. Benedetto Ragazzo vertritt die berühmte Neustädter P-Familie, daraus stammen u.a. die gekörten Hengste Quaterback, Belantis, Samba Hit I-V, sowie zahlreiche Sportpferde wie die Bundeschampioness und Weltmeisterin Poetin I.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/C2el7BPK9d4″][vc_single_image image=“206639″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Cornetino

    Dieser großrahmige Hengst fällt als nobler Leistungstyp besonders auf. Zahlreiche Erfolge in nationalen und internationalen Springprüfungen der schweren Klasse komplettieren seinen Leistungsnachweiß. Seine Fohlen wurden vielfach prämiert und gefielen besonders durch ihre sehr gute Typausprägung.

    Seine sehr gezielt zusammengeführte Abstammung weist mit Cornet Obolensky, C-Indoctro und Landgraf absolute Spitzenvererber auf. Der Stamm 104A ist seit Generationen einer der sowohl in der Zucht als auch im Sport erfolgreichsten Stutenstämme Holsteins.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/g-oOHfajXEo“][vc_single_image image=“206641″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Andy Pur VDM Z

    Andy Pur VDM Z wurde 2017 für das belgische Studbook SBS gekört. In der Saison 2019 war er vielfach in Springpferdeprüfungen erfolgreich.

    Sein Vater Aktion Pur Z sammelte unter Judy Ann Melchior internationale Meriten, und die Mutter Handy van HD ist in internationalen Springen bis 1,60m platziert.

    Muttervater Tinka’s Boy erreichte 26 internationale Grand Prix Siege. Die Großmutter Candy gewann 2013 den Großen Preis von Calgary und ist zudem Mutter von 8 S-erfolgreichen Nachkommen. Nabab de Reve war in internationalen Springen hoch erfolgreich und brachte zahlreiche internationale Spitzenpferde.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/RxCSzQLZ6jU“][vc_single_image image=“206643″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Dantango

    Großaufgemachter und bewegungsstarker Dressurhengst, der nicht nur mit seinen Reitpferdepoints überzeugt sondern auch über ein sehr gutes Interieur verfügt.

    Die Väter Destano und Florenciano sind im Grand Prix-Sport erfolgreich, die Mutter Florenciana F war westfälische Siegerstute 2011.

    Die Großmutter Nora brachte eine Vielzahl an sporterfolgreichen Nachkommen darunter die in S-Dressuren erfolgreichen Ferdinand F und Ryenna F sowie das bis 1,40m erfolgreiche Springpferd Babalou F.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/96_AAHYwZfc“][vc_single_image image=“206753″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Lirano

    Lirano ist der Erbe seines Vaters Levisto, der vor seiner internationalen Sportkarriere unter Judy Ann Melchior sehr erfolgreich als Pachthengst im brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt gewirkt hat.

    Über den ebenfalls in der schweren Klasse erfolgreichen Coriano und den Vollblüter Sir Shostakovich xx begründet sich Lirano´s Mutterlinie auf dem Holsteiner Stamm 162, aus dem u.a. die gekörten Hengste Carthago, Cancara, Canturo, Cascavelle, Lord Calando und Leonce sowie die internationalen Sportpferde Cöster/ Christian Ahlmann, Lacros/Dirk Schröder und Charleston/Markus Beerbaum stammen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/PuptOmcZnME“][vc_single_image image=“206751″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Vulkato

    Der aus einem Vollblutstamm stammende Vulkato war bisher  22-mal in der Klasse S platziert u.a. in der internationalen Youngster-Tour beim CSI Neustadt (Dosse).

    Der Vater Vulkano ist höchst erfolgreich in internationalen 5-Sterne Springprüfungen gewesen.

    Die Mutter, Carisma P brachte zudem den gekörten Karl von Linde (v. Kannan) sowie Quintana P, die internationale Erfolge in Vielseitigkeitsprüfungen bis CIC*** aufweist. Aus dem Mutterstamm auch Chiara P, Quintano P und Lady Sunshine P sowie die gekörten Ludwig von Linde v. Ludwig von Bayern, Quanikos v. Quaterback und Wanderlust v. Wanderbursch.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_video link=“https://youtu.be/DR6Hk8oLWuk“][vc_single_image image=“206755″][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Vasco da Gama

    Vasco da Gama präsentiert sich als lackschwarzer Edelmann mit viel Typ und Adel. Er war dreijährig siegreich in Reitpferdeprüfungen und legte seine 50-tägige Leistungsprüfung mit der dressurbetonten Endnote von 8,46 ab.

    Der Vater  Van Vivaldi war 2015 Finalist bei der WM der jungen Dressurpferde und konnte im Jahr 2018 erste Siege im St. Georges erzielen. Der Muttervater Sir Donnerhall I ist Vater von Bundeschampions, Weltmeistern und Grand Prix-erfolgreichen Pferde. Über Uckermärker und den bis Intermediaire I erfolgreichen Paradiesvogel ist die Dressurveranlagung bestens abgesichert.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Westfalen: Staatsprämie jetzt auch für verbandsfremde Stuten möglich

    Westfalen: Staatsprämie jetzt auch für verbandsfremde Stuten möglich

    Die Initiative des westfälischen Zuchtausschusses per Ministeriumserlass ist ab dieser Zuchtsaison wirksam.
    Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschatz NRW hat mit einem Erlass vom 1. April 2019 grünes Licht für die Vergabe der Staatsprämie an verbandsfremde Stuten gegeben. Das Thema war im Westfälischen Pferdestammbuch bereits 2018 diskutiert worden. Der ursprüngliche Hintergrund war, dass insbesondere in den von Westfalen betreuten Kleinpferde- und Spezialrassen regelmäßig gute Zuchtstuten aus dem Ursprungszuchtgebiet importiert werden um sie in der westfälischen Zucht einzusetzen. Diese Zuchtstuten waren bislang allerdings von den Prämierungen ausgeschlossen. Daher sprachen sich damals die Zuchtleitung und die Züchterschaft für die Liberalisierung der Staatsprämienvergabe aus. Lediglich die Zustimmung von Ministeriumsseite fehlte noch.

    Zukünftig können also auch drei- und vierjährige Stuten anderer Verbände in Westfalen mit dem Staatsprämientitel dekoriert werden.

    Warmblutrassen

    Bedingungen für westfälische und auswärtige Stuten ist die Absolvierung einer Stutenleistungsprüfung mit der Mindestnote 7,0 bis zum Alter von fünf Jahren, außerdem die Zulassung zur Eliteschau durch die Bewertungskommission anlässlich der Stutbuchaufnahme auf einer Stutenschau. Auswärtige Stuten müssen zudem beim Westfälischen Pferdestammbuch ein eingetragenes Fohlen bis zum Alter von sechs Jahren vorweisen.

    Kaltblut-, Kleinpferde- und Spezialrassen

    Bedingungen für westfälische und auswärtige Stuten ist die Zulassung zur Eliteschau durch die Bewertungskommission anlässlich der Stutbuchaufnahme auf einer Stutenschau. Auswärtige Stuten müssen zudem beim Westfälischen Pferdestammbuch ein eingetragenes Fohlen bis zum Alter von sechs Jahren vorweisen.

    Runderlass des Ministeriums hier.

    Quelle: Westfälisches Pferdestammbuch

  • Wie die Stute, so das Fohlen – Die Stute als dominante Vererberin

    Wie die Stute, so das Fohlen – Die Stute als dominante Vererberin

    Wenn es um das Erscheinungsbild und die Qualitäten des Fohlens geht, wird zunächst meist ein Augenmerk auf den Vater geworfen. Erstaunlich, denn: erfahrene Züchter und Experten sind sich darüber einig, dass die Stute den bedeutenden Teil des Erbguts liefert. Sie ist somit für wichtige Merkmale bezüglich Leistung und Aussehen des Fohlens verantwortlich.

    Das mütterliche Erbgut dominiert

    Die Pferdezucht ist ein Mysterium für sich. Ein herausragender Pedigree von Mutter und Vater spielt eine große Rolle, wenn es um die Vererbung von Top-Leistungen geht. Doch wie lassen sich die Anteile des jeweiligen Elterntiers an der Vererbung verteilen?
    Die Chromosomen von Hengst und Stute liefern das Erbgut für den Neuankömmling. Weitere zwei Prozent jedoch stammen aus den Mitochondrien der Mutter, die sich in der befruchteten Eizelle befinden. Somit erhält das Fohlen 51 Prozent seines Erbguts mütterlicherseits und 49 Prozent vom Vater. Demnach ist die Stute, die dominante Erbgut-Lieferantin und bestimmt unter anderem einen Großteil der Leistung, des Charakters und des Aussehens vom Fohlen.

    Übrigens: Mitochondrien werden als Energiekraftwerke unter den Zellen bezeichnet. Dies liegt daran, dass sich dort energiereiche Moleküle befinden. Deshalb siedeln sich besonders viele Mitochondrien in den Muskel- und Nervenzellen an. Dort also, wo der Körper einen besonders hohen Energieverbrauch verzeichnet.

    Die Wichtigkeit von X-Chromosomen

    X- und Y-Chromosomen sind die wesentlichen Genträger.

    Zurückversetzt in den Biologie-Unterricht aus Schultagen, kommen bestimmt bei jedem vage Erinnerungen an die X und Y-Chromosomen zurück. Die Geschlechtschromosomen beherbergen wichtige genetische Informationen. Weibliche Tiere besitzen zwei X-Chromosomen, männliche Tiere jeweils ein X- und ein Y-Chromosom. Die Stute erhält jeweils ein X-Chromosom mütterlicherseits und das andere Chromosom vom Vater. Das weibliche X-Chromosom ist deutlich größer als das männliche Y-Chromosom und beherbergt demnach mehr genetische Informationen. Somit könnte man auch hier vermuten, dass die Stute mehr Erbgut an das Fohlen weitergeben kann.

    Dies erklärt auch, warum gewisse Krankheiten nur mütterlicherseits, also über das X-Chromosom weitervererbt werden können. Beispielsweise gilt das sogenannte „Wobbler-Syndrom“ als typische X-Chromosom-gebundene Erbkrankheit, die von der Stute an das Hengstfohlen übertragen wird. Bei Stutfohlen bricht die Gleichgewichtsstörung jedoch nicht aus, da das dominante zweite X-Chromosom gesund ist und das kranke Chromosom unterdrückt. So verhindert es, dass die Krankheit ausbricht.

    Die Stute bestimmt die Größe und prägt das Verhalten

    Wenn es um das Aussehen des Fohlens geht, so hat die Stute ebenfalls Einfluss auf wichtige

    Die Stute bestimmt meistens die Größe des Fohlens.

    Komponenten, die Größe des Fohlens zum Beispiel. Bereits im Jahr 1938 konnten die englischen Tierzuchtwissenschaftler Arthur Walton und John Hammond nachweisen, dass Stuten die Größe ihrer Fohlen beeinflussen. Für ihre Studie wurden Shire-Horses mit Shetlandponys gekreuzt.

    Je nach Kreuzung, ließ sich die Größe des Fohlens immer mütterlicherseits zuordnen. Auch bei der Kreuzung von Pferd und Esel setzt sich das äußere Erscheinungsbild der Stute durch.

    Bei einer Studie des Hannoveraner Zuchtverbandes mit 5.347 Stuten fand Dr. Ludwig Christmann außerdem heraus, dass am häufigsten die Kopfform vererbt wird. So kann der Verwandtschaftsgrad zischen Fohlen und Mutter oft direkt am gleichen Kopf ausgemacht werden.

    Jedoch ist nicht nur die Genetik ein ausschlaggebender Punkt, in welche Richtung sich das Fohlen später entwickelt. Wie beim Menschen nicht anders, kommt es nach der Geburt besonders auf die jeweilige Bindung zwischen der Stute und ihrem Fohlen an. Die Stute bringt ihrem Nachwuchs Verhaltensregeln bei und prägt somit den zukünftigen Charakter sowie die Verhaltensweise des Fohlens. So ziehen ranghohe Stuten meistens ranghohe Fohlen heran, die sich dominant und selbstbewusst zeigen.

     

    Auf das Umfeld kommt es an

    Eine ruhige Umgebung sorgt für beste Voraussetzungen für die Entwicklung des Fohlens – bereits vor der Geburt.

    Während der Trächtigkeit spielt eine stressfreie Haltung eine besonders wichtige Rolle. Viel Bewegungsfreiheit, eine ausgewogene Fütterung und frische Luft sind nur einige Faktoren, die die Entwicklung des Fohlens positiv beeinflussen. Der Embryo wird durch eine ruhige Umgebung positiv geprägt. Warum? Weil unerwünschte Stresshormone wie Adrenalin oder Kortisol, die bei Unwohlsein von der Mutterstute produziert werden problemlos die Plazentaschranke überschreiten und somit die Entwicklung des Fohlens deutlich beeinflussen können. Die dadurch entstehende negative Prägung des Embryos kann später nur schwer oder gar nicht mehr korrigiert werden.

     

    Ausgezeichnete Stutenstämme für talentierten Nachwuchs

    Nicht die Stute allein beeinflusst Talent und Charakterstärke des Fohlens. Es kommt vor allem auf den dahinterstehenden Stutenstamm an, der mit herausragenden Pedigrees und Talenten eine starke Vererbe-Linie schafft. Ein wichtiger Aspekt sind also gut durchgezüchtete und vererbungssichere Mutterlinien, die aus langjähriger züchterischer Erfahrung hervorgehen. Ein allgemeines Geheimrezept gibt es für einen solchen erfolgreichen und bewährten Stutenstamm nicht. Jedoch kann ein Augenmerk auf Schaustuten, gekörte Hengste und erfolgreiche Sportpferde gelegt werden, die einen leistungsstarken Stamm hervorbringen können. Besonders die Sport- und Zuchtleistung aus den ersten drei Generationen sind von großer Bedeutung für eine Prognose bezüglich des Nachwuchses.

    Aber Achtung: Auch gute Leistungen und Talente können gesundheitliche Mängel nicht ausgleichen, die einen ganzen Stamm betreffen. Falls es überhaupt möglich ist, dauert es mehrere Generationen, um Erbkrankheiten in einem erfolgreichen Stamm zu eliminieren.

    Mit einer gut gewählten Stute, legt man den Grundstein für eine erfolgreiche Pferdezucht. Der restliche Teil liegt in der Macht und zugleich der Unvorhersehbarkeit der Genetik, die immer wieder für Überraschungen sorgt.

    Autorin: Sophia Tigges (Horse-Gate)