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  • 50% auf L’Année Hippique 2019!

    50% auf L’Année Hippique 2019!

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    L’Année Hippique 2019

     

    Ein umfangreiches Jahrbuch der wichtigsten Ereignisse des Reitsports,

    untermalt mit herrlichen Weltklasse-Fotografien und detaillierten Artikeln, die die Atmosphäre jeder Meisterschaft wiedergeben und spannende Geschichten erzählen. Unter anderem von den Longines FEI Europameisterschaften Springen und Dressur Rotterdam (NED) und vielen weiteren Veranstaltungen. Wir laden Sie ein, auf einen Rückblick der Longines FEI World Cup™ Springsaison, FEI World Cup™ Dressursaison und FEI World Cup™ Fahrsaison. Erleben Sie die Wettkampfdynamik der Vielseitigkeitssaison, die Longines FEI Nations 2019 Cup™ Springen und FEI Nations Cups™ Dressur und Vielseitigkeit. Träumen Sie von zukünftigen Champions, denn wir berichten über die FEI/WBFSH Spring-Weltmeisterschaften für junge Pferde in Lanaken (BEL), die Longines FEI/WBFSH Dressur-Weltmeisterschaften für junge Pferde in Ermelo (NED) und die FEI/WBFSH Spring-Weltmeisterschaften für junge Pferde in Le Lion d’Angers (FRA).

    Wie immer ehren wir diejenigen, die uns verlassen haben, und belohnen Heldinnen und Helden mit unseren traditionellen L’Année Hippique Awards. L’Année Hippique ist das erste und beste Reitsport-Jahrbuch, das Ihnen zeigt, viele Hintergrundinformationen und Interviews bietet:

    Zum Beispiel Zurück im Rampenlicht – De Sjiem; im Gespräch mit U.S. Equestrian Federation Director of Sports Will Connell;  Hermès Grand Palais -Für die Leidenschaft der Pferde. Wir hoffen, Sie für die neue Ausgabe von L’Année Hippique begeistern zu können – beispielsweise für Sie selbst, als Geschenk für einen Reiter und/oder Freund. L’Année Hippique ist der ultimative Bildband und das Jahrbuch für Reitsportbegeisterte, das auf hochwertigem Papier gedruckt ist und ein hochwertiges Sammlerstück ist.

     

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  • Das Körmodell der Niederlande

    Das Körmodell der Niederlande

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Züchter traditioneller niederländischer Warmblutpferde, heutzutage meist als niederländische Sportpferde bezeichnet, sind in einem gemeinsamen Verband organisiert. Eine registrierte Zucht ist in den Niederlanden seit 1887 dokumentiert.

    Seitdem wurden fast alle neugeborenen Fohlen in den Zuchtbüchern erfasst.  Zu Beginn gab es eine große Anzahl regionaler Zuchtverbände, die nicht ohne Konkurrenzdenken oder Rivalitäten untereinander existierten, bis sie die Effizienz einer Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Ziel hin erkannten. Mehr dazu liest du hier im Blog und ab sofort im Buch „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Zuchtbücher in den Niederlanden verschmolzen nach und nach miteinander – solange, bis es nur noch zwei Verbände gab: Die N.W.P. im Norden der Niederlande und die V.L.N. im Rest des Landes. Zum Zusammenschluss dieser beiden Zuchtbücher kam es schließlich im Jahr 1970. Das war die Geburtsstunde des Warmbloed Paardenstamboek in Nederland – des Warmblut-Zuchtbuches der Niederlande. Zum 100-jährigen Jubiläum der eingetragenen Warmblutzucht in den Niederlanden im Jahr 1988 verlieh Königin Beatrix dem Zuchtbuch das Prädikat „royal“ bzw. königlich. Aus dem Zuchtbuch wurde so offiziell das KWPN, der Verband der Königlichen Niederländischen Sportpferde.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Ziele der Zucht

    Die Zuchtziele wurden ständig an die Anforderungen der letzten Jahrzehnte angepasst. Zu Beginn war dieses Ziel ein Pferd für landwirtschaftliches Arbeiten. Regionale Unterschiede zwischen den Pferden entstanden vor allem aufgrund der Beschaffenheit des Bodens, den die Tiere bearbeiteten. Der schwere Groninger dominierte auf lehmigen, tonhaltigen Böden. Den leichteren Gelderländer fand man vor allem auf Weidegrund. Nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzte die Mechanisierung die Pferdekraft zunehmend. Die Bindung zwischen dem Landwirt und seinem Pferd blieb jedoch bestehen. Genau in dieser Zeit begann sich der Reitsport zu entwickeln, welcher bis dahin ausschließlich Wohlhabenden und Militäroffizieren vorbehalten war. Der Reitsport forderte einen anderen Typ von Pferd und ein neues Zuchtprogramm zielte darauf ab, diesem Wandel gerecht zu werden. Durch das Einkreuzen von Vollbluthengsten und Hengsten aus deutschen und französischen Zuchtgebieten entwickelte sich aus dem ursprünglichen Ackerpferd ein modernes Sportpferd. Das geschah in einer relativ kurzen Zeitspanne. Zusätzlich zur Selektion nach erblichen Defekten kam eine Zuchtauswahl je nach gewünschtem Exterieur und Bewegungsweise.

    Strenge Auswahlkriterien

    Die Hengstauswahl wurde dabei permanent angepasst, um diejenigen Hengste zur Zucht zuzulassen, die voraussichtlich zu einem deutlichen Fortschritt in Richtung der angestrebten Zuchtziele beitragen würden. Kein anderes Zuchtbuch weltweit wählt so rigoros nach Exterieur, Bewegung, Gesundheit, Charakter und sportlichem Talent aus. Die beiden Hauptausrichtungen in der Zucht sind Springen und Dressur. Das Zuchtziel ist stets die Leitungsfähigkeit des Pferdes sowie Gesundheit und korrekte Ausführung der Bewegungen und idealerweise ein attraktives Exterieur.

    Durch Richteraugen

    Einer der Richter der KWPN ist Cor Loeffen. Er ist mit Pferden aufgewachsen. Sein Großvater nutzte Pferde, um Mehl und Treibstoff mit dem Wagen zu transportieren. Cor Loeffens Vater war der Leiter des regionalen Reiterverbandes und übernahm das Familienunternehmen. Nachdem Lastkraftwägen den Einsatz von Pferden überflüssig gemacht hatten, fand die Familie dennoch bald ihren Weg zurück in die Welt der Pferde. Im Jahr 1966 kaufte die Familie erneut Pferde und begann, eine Reitschule aufzubauen. Cor Loeffen war damals 12 Jahre alt. Er und alle seine fünf Geschwister ritten. Auf eine Kindheit mit Pferden folgte das Studium an der nationalen Pferdeakademie in Deurne, an der er nach seinem Abschluss einige Jahre später als Lehrer arbeitete. Cor Loeffen erinnert sich: „Ich habe an der Akademie in Deurne bis zu dem Tag unterrichtet, als sie leider ihre Türen schließen musste. Insgesamt etwa 40 Jahre. Seit 1989 bin ich auch als Richter für die KWPN im Einsatz.“ …[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“169923″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ alignment=“center“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“169921″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ alignment=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Mehr erfahren?

    Dieser kurze Auszug basiert auf einem Beitrag von Inge van der Net, welcher in „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erscheint. Du willst mehr über Arbeit und Ansichten der KWPN-Richter erfahren? Dann sei einer der Ersten, der das besondere Sammlerstück für Zuchtinteressierte und Hengsthalter in den Händen hält: hier bestellen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“166367″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ onclick=“custom_link“ img_link_target=“_blank“ link=“https://horse-gate.com/hengstbuch-2019/?C=2892/3″][/vc_column][/vc_row]

  • Neues aus dem Hengstbuch – Tiergerecht in Pferdezucht und Pferdesport

    Neues aus dem Hengstbuch – Tiergerecht in Pferdezucht und Pferdesport

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    Tier- und menschengerechte Lösungen im Pferde-Business

    Die Rolle des Pferdes hat seit den 1950er Jahren eine deutliche Veränderung erfahren, ebenso die Bedeutung von Tierschutz und Tierwohl. Eine immer breitere Öffentlichkeit interessiert und engagiert sich in diesem Bereich. Dabei stehen auch der Reitsport und die Zucht mit im Fokus.

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Ansehen und Rolle des Pferdes haben sich in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gewandelt. Waren Hans Günther Winkler und Co. in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hierzulande noch echte Helden und standen viele Menschen allein über ihre Arbeit in Kontakt mit Pferden, änderte sich dies in den folgenden Jahren rapide. Bereits in den 1960er Jahren hatten nur noch wenige Menschen arbeitsbedingt Kontakt zu den Tieren. Erst mit der Entdeckung des Pferdes als Partner für Freizeit und Sport stiegen die Pferdezahlen und die der Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen, wieder rapide an. Mit mehr als 1,3 Millionen Pferden und Ponys, die heute in Deutschland leben, hat sich ihre Zahl im Vergleich zum Ende der 1960er Jahre mehr als vervierfacht. Dennoch hat man den Eindruck, dass gerade in den letzten Jahren das Thema Pferd mehr und mehr aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwindet. Hinzu kommt eine völlig veränderte Einstellung weiter Bereiche der Gesellschaft zum Tier und seiner Nutzung. Einer, der sich bereits seit Jahren mit dieser Problematik auseinandersetzt, ist Thomas Casper, der Leiter der Hengststation Birkhof im baden-württembergischen Donzdorf. Er gehört auch zu den Gründern der Initiative Kinder für unsere Pferde, die das Thema Pferd wieder mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit stellen will – speziell in der Arbeit mit Kindern.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Thomas Hartwig: Die Bedeutung von Tierwohl und Tierschutz im Blickfeld der Öffentlichkeit wächst. Wie hat sich der Spannungsbogen zwischen Reitern und Züchtern einerseits und Tierschützern andererseits in den letzten Jahren verändert?

    Thomas Casper: Generell muss man sagen, dass sich die Zeit geändert hat. Die Gesellschaft beobachtet uns Reiter und Züchter ganz anders, als noch vor wenigen Jahrzehnte. Dies kommt einerseits daher, dass die Gesellschaft ganz generell einen völlig neuen Blickwinkel zum Thema Tierhaltung und Tiernutzung entwickelt hat. Das gilt es erst einmal ganz nüchtern und klar festzuhalten. Und dies betrifft natürlich auch das Thema Pferd. Zum anderen denke ich, dass sich diese veränderte Perspektive auch dadurch ergeben hat, dass wir als Pferdehalter und -nutzer, ganz gleich ob Zucht oder Leistungs- und Breitensport, zu wenig getan haben, diese Entwicklungen zu erkennen und wahrzunehmen und daraus auch Schlüsse zu ziehen. Wir merken es erst dann, wenn es in bestimmten Bereichen unseres Sports oder der Zucht rückläufige Zahlen oder große Aufschreie gibt. Aber dann ist es für ein proaktives Handeln meistens reichlich spät. Wir müssen akzeptieren, dass wir zwei, drei oder vier Millionen Pferdenutzer nicht auf einer einsamen Insel leben, auf der alle Menschen so sind und so denken wie wir. Wir müssen sehen, dass unsere Gesellschaft in Deutschland noch weitere 75 oder 78 Millionen Menschen hat, die bezüglich der Tiernutzung eine völlig andere Auffassung haben können als wir. Wichtig ist mir, dass wir viel mehr rüber bringen, wie faszinierend das Lebewesen Pferd ist und welche positiven Effekte der Umgang mit dem Pferd für uns Menschen, etwa im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen, aber auch für unsere Umwelt und unsere Gesellschaft – etwa über das Therapeutische Reiten – hat.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Wir müssen aber auch erkennen, dass wir als Pferdeleute insgesamt und verallgemeinernd von der Gesellschaft wahrgenommen werden. Das heißt, die Gesellschaft unterscheidet nicht zwischen einem Haflinger und einem Warmblut oder zwischen Spitzen- und Freizeitsport. Wenn in irgendeinem dieser Bereiche ein tierschutzrelevantes Verhalten beobachtet wird, übertragen das weite Teile der Gesellschaft automatisch auf die gesamte Gruppe der Pferdenutzer. Deshalb bringt es auch überhaupt nichts, wenn sich einzelne Gruppierungen innerhalb der Pferdenutzung, seien es nun Verfechter einer bestimmten Reitweise, Fans einer bestimmten Rasse oder einer bestimmten Haltungsform gegenüber den anderen Pferdenutzern als die Alleinseligmachenden aufspielen oder sich gegenseitig anschwärzen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“168957″ add_caption=“yes“ alignment=“center“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“168973″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ alignment=“center“][vc_column_text]Dadurch öffnen wir nur Tür und Tor für solche Menschen, die der Pferdenutzung generell ablehnend gegenüber stehen. Auf der anderen Seite halte ich es für sehr wichtig, dass wir die schwarzen Schafe in unseren Reihen, die wir natürlich wie jede andere Sportart oder Form der Tiernutzung auch haben, herausstellen und sanktionieren. Wir müssen die Tierschützer sein, die einerseits Fehlverhalten aufzeigen und sanktionieren und die andererseits der Gesellschaft zeigen, dass das, was wir mit den Pferden machen richtig ist. Wir müssen so stark sein, dass wir aufzeigen, was man mit einem Pferd machen kann und wo die Grenzen überschritten werden. Wir dürfen nicht immer erst warten, bis wir für Dinge angegriffen werden. Wir müssen nicht reagieren, sondern agieren.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Wo liegen die Hauptproblemfelder in Sachen Tierschutz rund um das Pferd?

    Ich glaube, dass wir gerade im Bereich der jungen Pferde schonender, stressfreier und altersangemessener agieren könnten. Ich glaube, dass man, sofern die individuellen Voraussetzungen gegeben sind, auch ein dreijähriges Pferd problemlos anreiten kann. Aber wir müssen uns dabei immer an der individuellen Situation des Pferdes orientieren. Das heißt, dass es Pferde gibt, die mit zweieinhalb Jahren physisch wie psychisch weiter entwickelt sein können, als Pferde, die ein halbes oder ein ganzes Jahr älter sind. Hinzu kommt die Frage, wer macht was und in welcher Intensität mit welchem Pferd in welchem Entwicklungsstand. Da wird unter Umständen das Anreiten des jüngeren Pferdes durch den erfahrenen und sensiblen Reiter deutlich weniger Belastungen produzieren, als das Anreiten des älteren Pferdes durch einen weniger qualifizierten Menschen. Normen, die stumpf nur auf das Alter des Pferdes abstellen, werden dem Thema nur wenig gerecht.[/vc_column_text][vc_column_text]Die zurzeit diskutierten Veränderungen in den Leitlinien Tierschutz im Pferdesport des zuständigen Bundesministeriums dürften zumindest langfristig auch das Thema Körungen tangieren. Wie sehen Sie das?

    Das ist ein heißes Eisen, besonders aus der Sicht der Zuchtverbände und der Hengstaufzüchter. Ich persönlich könnte mir ein System vorstellen …..

    Mehr erfahren?

    Stöber schon bald in unserem neuen Hengstbuch 2019/20! Dieser kurze Auszug basiert auf einem Interview zwischen Thomas Hartwig und Thomas Casper, Leiter der Hengststation Birkhof Das Gesamte Interview und viele weitere spannende Beiträge findest du im Hengstbuch „Ausgewählte Hengst Deutschlands“![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“166367″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ onclick=“custom_link“ img_link_target=“_blank“ link=“https://horse-gate.com/hengstbuch-2019/?C=2892/2″][/vc_column][/vc_row]

  • Rückblick auf die 25. EQUITANA in Essen

    Rückblick auf die 25. EQUITANA in Essen

    Mehr Fachbesucher – gestiegene Internationalität – weniger Publikum / mehr als 180.000 Besucher kommen nach Essen.

    Die EQUITANA hatte Geburtstag und sie alle kamen: Größen wie Ingrid Klimke und Isabell Werth, Stars wie Jessica von Bredow-Werndl und ihr Bruder Benjamin Werndl, Legenden wie Ludger Beerbaum und Ikonen wie Horseman Monty Roberts, Webstars wie Annica Hansen und junge Reiterinnen und Ausbilder wie Lisa Röckener. Das Ganze in der für die EQUITANA typischen Atmosphäre – hautnah, greifbar und auf Augenhöhe. Denn wo gibt es das schon: Lehrstunden, Live-Trainingseinheiten und Seminare mit Reitsportgrößen, Bundestrainern und Top-Ausbildern aller Disziplinen?

    Die Antwort darauf gibt Christina Uetz, seit fast 20 Jahren Chefin der EQUITANA: „Die Messe ist in dieser Form weltweit einmalig. Trotz ihrer Größe als Weltmesse schafft die EQUITANA solche Momente im direkten Austausch, abseits des Turnierplatzes. EQUITANA, das sind neun Tage und Nächte voller Emotionen.“

    Ein Konzept, das bei Besuchern ebenso gut ankommt wie bei den Spitzensportlern selbst. Beispielsweise bei Ingrid Klimke, der zweifachen Mannschaftsolympiasiegerin der Vielseitigkeit: „Die EQUITANA ist eine gelungene Mischung, in der jeder etwas für sich findet. Das gefällt mir besonders gut. Diese Zusammenführung verschiedener Interessen und Disziplinen ist einzigartig und sorgt dafür, dass alle sich auf der Messe wohl fühlen. Und auch für Uta Gräf, selbst Grand Prix-Ausbilderin, ist die EQUITANA schlicht ein „Bildungsurlaub“.

    Weltweit wichtigste Business-Plattform: Kunden aus allen Kontinenten im Plus

    Doch nicht nur reiterlich setzte die diesjährige EQUITANA Akzente. Auch als weltweit größte Messe unterstrich die „Mutter aller Pferdemessen“ ihre Stellung als international wichtigster Branchentreffpunkt. Mit Kunden aus allen Kontinenten – von Amerika über Australien, Asien und Arabien bis nach Südafrika und großen Besucherdelegationen aus Brasilien, China und Russland.

    Sie sorgten in den Investitionsgüterhallen für eine intensive Nachfrage, auch wenn Branchenkenner nach dem Boom der vergangenen beiden Jahre von einer leicht abflauenden Konjunktursituation sprechen. Das unterstreicht Klaus Reinken, Geschäftsführer der Waldhausen GmbH & Co. KG: „Nach den fetten Jahren hat sich das Klima im Reitsportmarkt etwas abgekühlt. Wir bewegen uns auf einem Niveau unter dem Boom-Jahr 2017 und oberhalb von 2015. Dennoch gilt: Qualität läuft.“

    Eine Einschätzung, die Klaus Böckmann, Geschäftsführer der Böckmann Fahrzeugwerke GmbH, teilt: „Die Zulassungszahlen im Fahrzeug- und Transportsektor sind leicht rückläufig. Umso wichtiger war es für uns, dass die EQUITANA weiter an Internationalität gewonnen hat. Wir sind deshalb sehr zufrieden, wir haben gut verkauft.“ Das bestätigt auch Paul Spliethoff, der Geschäftsführer der Rampelmann & Spliethoff GmbH & Co. KG: „Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir ein Mehrfaches an Geschäftsabschlüssen. Für uns wichtig – und das hat die EQUITANA 2019 bestätigt – ist die hohe Internationalität der Kontakte auf der Messe.“

    Insgesamt zählte die EQUITANA mit rund 33.000 Fachbesuchern gegenüber der Vorveranstaltung ein leichtes Plus von drei Prozent.

    Ungebetene Gäste wüten: Orkan Eberhard und seine Brüder

    Dass es dennoch nicht die geplante ganz große Geburtstagsfeier wurde, lag auch am Besuch eines ungebetenen Gastes, der am ersten Sonntag die EQUITANA fest im Griff hatte. Orkan „Eberhard“ wütete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometer über Essen und brachte den gesamten Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen und den Fernverkehr in ganz Deutschland vollständig zum Erliegen. Weitere Sturmtiefs und nahezu tägliche Unwetterwarnungen folgten.

    Mit gravierenden Auswirkungen für die EQUITANA: Mit 183.000 Besuchern, davon 25.000 Gästen bei den Abendveranstaltungen und Shows, blieb die EQUITANA zwölf Prozent unter dem Vorveranstaltungsergebnis.

    „Mit der kommenden EQUITANA 2021 steht uns wieder das gesamte Messegelände zur Verfügung. Das eröffnet neue Spielräume für die Planung der EQUITANA, die dann nicht mehr „under construction“ stattfindet“, sagt Hans-Joachim Erbel, CEO des Veranstalters, Reed Exhibitions Deutschland. Im Zuge der Ausbauten hatte die diesjährige EQUITANA ein in Teilen eingeschränktes Flächenangebot nutzen können.

    Die kommenden Veranstaltungen der EQUITANA

    Die kommende EQUITANA findet vom 13. – 21. März 2021 auf dem Messegelände Essen statt.

    Neu im Programm ist die EQUITANA Open Air in Mannheim, die vom 5. bis 7. Juli 2019 auf dem Maimarktgelände stattfindet. Im Jahr darauf findet in Neuss vom 11. bis 14. Juni  2020 die EQUITANA Open Air im Rennbahnpark Neuss statt.

    Weitere Informationen zur EQUITANA, den Cups und den Gewinnern des EQUITANA Innovationspreises sowie Pressefotos finden Sie im Pressebereich unter www.equitana.com

    Quelle: equitana.com

     

  • Klosterhof: Balkenhol und FRH Davinia la Douce gewinnen Grand Prix

    Klosterhof: Balkenhol und FRH Davinia la Douce gewinnen Grand Prix

    Sie kam, sah und siegte: FRH Davinia la Douce und Anabel Balkenhol haben den Grand Prix de Dressage beim Medinger Auktions Cup gewonnen. Die Münsteranerin und die elf Jahre alte Hannoveraner Fuchsstute erlangten mit 72,40 Prozent eine der drei großen Hauptprüfungen des 19. Medinger Auktions Cup.

    Eine starke Reiter-Pferd-Kombi mit Zukunftspotential

    Mit der smarten Davinia la Douce hat die Reiterin noch einiges vor.  “Ich bereite sie hier beim Auktions Cup auf die großen Turniere der kommenden Monate vor”, sagte Anabel Balkenhol.  Insgesamt elf Paare traten zum Grand Prix de Dressage an. Fabienne Müller-Lütkemeier aus Paderborn platzierte sich mit dem  Hannoveraner Hengst Flynn PCH auf den zweiten Rang und konnte mit Fats Domino auch gleich noch Platz drei belegen. Fats Domino ist elf Jahre alt, stammt von Fidertanz ab und hat eine De Niro-Tochter zur Mutter. Die erfolgreiche Reiterin und ihre Mutter Gina Capellmann-Lütkemeier erwarben den braunen Hannoveraner einst auf dem Klosterhof bei einer Herbstauktion.

    Am Freitag stehen noch weitere fünf Prüfungen des Medinger Auktions Cups aus. Darunter fallen Prüfungen von der Dressurpferdeprf. Kl. M bis zum Grand Prix Special und zur Grand Prix Kür, die den glanzvollen Abschluss des Auktion Cup 2018 bildet.

    Vom Auktionspferd zum Grand Prix-Gewinner

    Die Sportprüfungen verhelfen zu einem vorläufigen Ausblick bezüglich der zukünftigen Auktionspferde und -Fohlen, die die Kollektion der 29. Herbstauktion bilden. Insgesamt 40 Fohlen und 22 Reitpferde kamen bei der Herbstauktion am Samstag ab 15.00 Uhr zur Versteigerung. In den vergangenen Jahrzehnten haben immer wieder Auktionspferde des Klosterhofes im internationalen Sport aufgetrumpft. Allein neun Nachkommen von Klosterhof-Vererbern waren bei den Weltreiterspielen dabei, beim CHIO Aachen eroberten sechs Nachkommen der Klosterhof-Hengste die Dressur-Finals.

    Die Herbstauktion hat sich längst einen Namen gemacht und sorgt dafür, dass die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Züchtern stets eine außergewöhnliche Fohlenkollektion hervor bringt.

    Die 40 Fohlen zeigten sich am Freitag, 28. September, ab 16.00 Uhr den Interessenten live auf dem Klosterhof Medingen in Bad Bevensen, gleich danach folgte die Gala-Präsentation der Reitpferde und die Grand Prix Kür.

    Quelle: Klosterhof Medingen

     

  • Adelheidsdorf: Balou du Rouet-Sohn gewinnt 14-Tage‐Test

    Der vierjährige Hannoveraner erzielte mit der 8,33 nicht nur die höchste gewichtete Gesamtnote, sondern hatte mit 8,45 auch die beste springbetonte Endnote der 24 Absolventen.

    Beeindruckende Noten hat der von Marcel Heuthaus, Drentwede, aus einer Calypso II-­‐ Graphit-­‐Stute gezogene Fuchs im Zeugnis stehen: 9,5 für Leistungsbereitschaft, je 9,25 für Interieur und als vom Fremdreiter vergebene Rittigkeitsnote, je 9,0 für Charakter/Temperament und als von der Bewertungskommission vergebene Rittigkeitsnote, 8,5 für die Springanlage und je 7,5 für Galopp und Schritt. Lediglich im Trab konnte der 2016 in Verden gekörte Hengst, der unter dem Sportnamen Bar Keeper H mit Jacek Pacynski in dieser Saison bereits Erfolge in Springpferdeprüfungen der Klasse A sammelte, weniger überzeugen – 6,0. Als Prüfungssieger reiht er sich ein in die lange Liste der erfolgreichen Nachkommen des von Paul Schockemöhle gezogenen und auf dessen Station eingesetzten Oldenburger Hengstes Balou du Rouet (von Baloubet du Rouet-­‐Continue-­‐Domino), der bereits eine Nachkommen-­‐Lebensgewinnsumme von knapp 3,3 Millionen Euro, mehr als 50 gekörte und anerkannte Söhne und rund 450 als Zuchtstuten eingetragene Töchter vorweisen kann. Im von der World Breeding Federation for Sport Horses veröffentlichten Ranking der weltbesten Springvererber belegte er im vergangenen Jahr Platz acht, auf der Liste der Top-­‐Vielseitigkeitsvererber wurde er an neunter Stelle geführt. Sportgeprüfte Pferde finden sich auch auf der Mutterseite: Die Hannoveraner Stute Cira von Calypso II, die Mutter des Prüfungssiegers, war im Parcours bis zur schweren Klasse erfolgreich, Großmutter Georgina von Graphit sammelte Siege und Platzierungen bis Klasse M. Ein weiterer Hengst knackte die 8er-­‐Marke in Sachen gewichtete Gesamtnote: der dreijährige Hannoveraner Fontaine. Der Rappe vom Fürstenball-­‐Sohn Finest wurde von der Zuchtgemeinschaft Fockenberg im westfälischen Dorsten gezogen aus einer Samarant-­‐ Ginsberg-­‐Stute gezogen und vom niederländischen Team Nijhof in Adelsheidsdorf ins Rennen geschickt. Seine Gesamtnote: 8,08. Auch seine dressurbetonte Endnote – die 8,76 – war die zweitbeste des gesamten Prüfungsfeldes. Mit 9,5 wurde nicht nur die Leistungsbereitschaft benotet, sondern auch der Galopp des Hengstes.

    9,16 für Totilas‐Enkel

    Eine 9,5 für den Galopp erzielte nur noch ein weiterer Teilnehmer: ein noch namenloser KWPN‐Hengst von Toto Jr-­‐Sir Sinclair-­‐Democraat. Das niederländische Glock Horse Performance Center mit Sitz in Oosterbeek, für das unter anderem Edward Gal reitet, hatte den Schwarzbraunen in Adelheidsdorf angemeldet. Edward Gal dürfte an diesem Dreijährigen besonders großes Interesse haben: Sein Vater Toto Jr. ist der erste gekörte Sohn des Totilas, mit dem Gal bekanntlich unter anderem 2010 in Lexington/USA dreifacher Weltmeister wurde und der heute zur Schockemöhle-­‐Hengstriege gehört. Der Totilas-­‐Enkel erzielte in Adelheidsdorf fast durchweg Topnoten: Nahe am Ideal – mit 9,75 – bewertete der Fremdreiter die Rittigkeit, je eine 9,5 gab es für Interieur, Charakter/Temperament, Leistungsbereitschaft, den Trab, den Galopp und als Rittigkeitsnote von der Kommission. Selbst mit seiner schlechtesten Grundgangarten-­‐Note – der 8,0 für den Schritt – gehörte er auch in Sachen Schritt zu den Prüfungsbesten. Schwer tat er sich – was bei einem Blick auf seine Ahnentafel kaum anders zu erwarten war – dagegen in Sachen Stangenarbeit: 4,5 gab’s fürs Freispringen. Haushoher Dressursieger wurde er natürlich dennoch: Die 9,16 war seine gewichtete dressurbetonte Endnote.

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann

  • Adelheidsdorf in Zahlen: Wissenswertes und Amüsantes zum aktuellen Hengsttest

    Adelheidsdorf in Zahlen: Wissenswertes und Amüsantes zum aktuellen Hengsttest

    Mit der Bewertung von Grundgangarten und Rittigkeit endete gestern die 14-tägige Veranlagungsprüfung für Hengste in Adelheidsdorf. Das niederländische Landgestüt Celle, zu dem die Prüfungsanstalt Adelheidsdorf gehört, hat eine Menge Zahlen dazu zusammengetragen:

    40 angemeldete Hengste
    11 nicht angelieferte Hengste
    29 Teilnehmer an der Prüfung
    3 krankheitsbedingte Ausfälle
    26 Hengste zur Abschlussprüfung zugelassen

    25 Mitarbeiter im Einsatz
    1.572mal Huf ausgekratzt
    0 Mitarbeiter vom Pferd gefallen
    918 Zöpfe geflochten
    108mal Schweif eingeflochten
    18 Liter Glanzspray verbraucht
    3 Liter Huffett eingesetzt

    2 Eisen verloren
    392mal Gebiss ausgewaschen und Trense geputzt
    3 Liter Lederfett verbraucht
    1.836 Mähnengummis benutzt

    18 Maschinen Wäsche gewaschen
    352mal Gamaschen verschnallt
    1.136mal Bandage gewickelt
    30 Liter Kaffee für die Bewertungskommission gekoch

    39 Liter Kaffee für Besucher und Aussteller bereitgestellt
    1.176 Kilogramm Hafer ausgegeben
    3.136Kilogramm Heu in 241 kleinen Ballen verfüttert

    Quelle: Niedersächsisches Landgestüt Celle

     

  • Weltmeister Cumano ist tot

    25-jährig starb der Schimmelhengst, der mit Cassini I und Landgraf zwei Holsteiner Zuchtlegenden in direkter Linie in seinem Pedigree stehen hat.

    Gezogen wurde Cassini I-Sohn Culmano von Willi Lührs in Neumünster aus der Chanel II, einer Stute von Landgraf I-Caletto II-Marlon xx. Culmano führt also das Blut des Caletto II, der ja auch Muttervater von Cassini I ist, und somit das dessen Vaters Cor de la Bryère sowohl auf der Vater- als auch der Mutterseite.

    Der Belgier Jos Lansink verdankt dem Schimmel den größten Erfolg seiner Karriere: den Sieg bei der Springreiter-WM in Aachen 2006. Das Finale dieser WM – damals noch mit Pferdewechsel – schrieb Geschichte: Der mächtige Schimmel, oft als „Weißer Riese“ tituliert, war so rittig, dass auch Lansinks Konkurrentinnen Beezie Madden (USA), Meredith Michaels-Beerbaum und Edwina Alexander (Australien) mit ihm gut zurechtkamen. Die WM in der Soers war nur einer von vielen Triumphen des Schimmels: Sein erster Auftritt auf Championatsparkett war bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, wo er 28. wurde, bei den Spielen 2008 in Hongkong war er Neunter, bei den Europameisterschaften 2005 im italienischen San Patrignano schrammte er knapp an einer Medaille vorbei und belegte in der Einzelwertung Platz vier, zwei Jahre später, bei der EM in Mannheim gewann er Silber. Dazu kamen unzählige Top-Platzierungen auf internationalen Turnieren rund um den Globus, unter anderem im kanadischen Spruce Meadows, wo Culmano 2004 den Großen Preis gewann, 2007 Dritter und 2008 Zweiter war.

    Auf seiner Facebook-Seite schreibt Lansink über den Schimmel, der seine „Rente“ bei ihm auf der Weide genoss: „Cumano war eines der besten Pferde, die ich je geritten bin. Er war ein Pferd, das niemals aufgab und das mich nie hat hängen lassen.“ Und er schließt mit den Worten: „Danke für alles, mein Freund. Du bist nicht mehr bei uns, aber Du wirst für immer in unseren Herzen leben.“

     

  • Dressur: Die Tänzer

    Man nennt sie zu Recht auch die Tänzer im Viereck, die Dressurpferde und ihre Reiter. Sie reiten in Tryon um den Team- und zwei Einzeltitel.

    Die Bilanz der deutschen Dressurreiter bei Weltmeisterschaften ist phänomenal: Seit der Premiere 1966 in Bern gewannen deutsche Teams im Frack bei den 13 Auflagen des Welt-Championats elf Mal Gold.

    Drei Medaillensätze

    Feierliche Stille herrscht, wenn Pferd und Reiter ihren Grand Prix zelebrieren. Auf Weltmeisterschaftsniveau werden die schwierigsten Lektionen verlangt, wie Piaffe oder Passage, Galopp-Piouretten und Galoppwechsel in Serie. Bei den Weltreiterspielen wird insgesamt drei Mal um Medaillen geritten.

    Neben der Teamwertung stehen zwei Einzel-Entscheidungen auf dem Programm. Jeweils drei oder vier Paare einer Nation bilden ein Team, wobei nur die drei besten Ergebnisse gezählt werden. Die Teamprüfung entscheidet aber nicht nur über die Mannschaftsmedaillen, sondern auch über den Einzug in den „Grand Prix Special“, in dem sich die besten 30 um die Einzel-Medaillen bewerben. Zum Abschluss geht es für die 15 Besten in der Kür noch einmal um Gold, Silber und Bronze, für die Zuschauer das Sahnehäubchen der Dressur Weltmeisterschaften. Und dann wird zu Musik getanzt, werden die Stärken jedes Pferdes in ausgeklügelten Choreographien demonstriert und Höchstschwierigkeiten aneinandergereiht. Ein Augenschmaus nicht nur für Dressur-Fans! Bei Punktgleichheit auf Platz eins entscheidet nicht die technische Ausführung der einzelnen Lektionen, sondern die künstlerische Gestaltung der Kür über die Goldmedaille.

    Titelverteidigung ausgeschlossen

    Sicher ist schon jetzt: Eine Titelverteidigung in den Einzel-Wettbewerben wird es nicht geben: Die Britin Charlotte Dujardin, die 2014 in Caen in der Normandie beide Goldmedaillen gewinnen konnte, hat ihren Valegro aus dem Sport verabschiedet. Zum Kreis der Favoriten zählt einmal mehr Isabell Werth, die neun Medaillen von Weltmeisterschaften in ihrer Sammlung hat, darunter allein sieben goldene.

    Aber sie hat auch in der eigenen Mannschaft starke Konkurrenz: Beispielsweise Sönke Rothenberger und sein Cosmo zählen zu den jungen starken Newcomern.

     

    Die Titelverteidiger

    Mannschaft: Gold: Deutschland (Fabienne Lütkemeier – D’Agostino FRH,

    Kristina Bröring-Sprehe – Desperados FRH, Helen Langehanenberg

    – Damon Hill NRW, Isabell Werth – Bella Rose)

    Silber: Großbritannien

    Bronze: Niederlande

     

    Einzelwertung:

    Grand Prix Special: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Kristina Sprehe/GER – Desperados FRH

    Grand Prix Kür: Gold: Charlotte Dujardin/GBR – Valegro

    Silber: Helen Langehanenberg/GER – Damon Hill NRW

    Bronze: Adelinde Cornelissen/NED – Jerich Parzival N.O.P.

     

  • Paradressur: Die Kämpfer

    Im Jahr 2010 wurden Reiter mit Behinderung fest ins Programm der Weltreiterspiele integriert. Seither haben die deutschen Para-Dressurreiter fleißig zur deutschen Medaillenbilanz beigetragen

     In Deutschland wird der Pferdesport für Menschen mit Behinderung vom Deutschen Kuratorium für Therapeutisches Reiten betreut, ein Anschlussverband der FN. Allerdings geht es nicht um therapeutische Heileffekte, sondern um Leistung im Sattel.

    Premiere 2010

    Seit 2006 ist der Reitsport für Menschen mit Behinderung achte Disziplin unter dem Dach des Weltreiterverbandes FEI. Und 2010 bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky wurden gleich zwei Premieren gefeiert: Erstmals fanden die Weltreiterspiele nicht in Europa statt, und zum ersten Mal waren die Dressurwettbewerbe, der Reiter mit Handicap,die sogenannte Para-Dressur, integriert.Seitdem sind sie selbstverständlicher Teil des Gesamtprogramms.

     Elf Mal Gold

    Insgesamt elf Medaillensätze werden bei den Para-Reitern vergeben, in Teamund Einzelwertung und in der Kür. Das klingt viel, erklärt sich aber aus der Einteilung in fünf Wettkampfklassen. Die sogenannten „Grades“ sind abhängig vom Grad der Behinderung der Reiter.Die am schwersten gehandicapten Reiter starten in Grade I und absolvieren Prüfungen im Schritt und teilweise im Trab, während ab Grade III auch Galoppsequenzen gefordert werden und vor allem die Kür in Grade IV in der Regel auch viele Lektionen der schweren Klasse des Regelsports beinhaltet.

    6.000 winkende Fans

    Austragungsort der Para-Wettbewerbe ist die frühere Hauptarena des Tryon International Equestrian Centre. Sie bietet 6.000 Zuschauern Platz. Die ganz sicher als Anerkennung toller Leistungen nicht klatschen, sondern winken werden. Der „stille Applaus“ ist ein Gebot der Fairness. Die Pferde sollen nicht erschrecken, damit die Reiter nicht in Not kommen.

     

    Die Titelverteidiger

     

    Mannschaft: Gold: Großbritannien

    Silber: Niederlande

    Bronze: Deutschland (Elke Philipp – Regaliz,

    Hannelore Brenner – Women of the

    World, Carolin Schnarre – Del Rusch,

    Britta Näpel – Let’s Dance)

     

    Einzelwertung Championshiptest:

    Grade Ia: Gold: Sophie Christiansen/GBR – Janeiro

    Silber: Sara Morganti/ITA – Royal Delight

    Bronze: Laurentia Tan/SIN – Ruben James

    Grade Ib: Gold: Lee Pearson/GBR – Zion

    Silber: Pepo Puch/AUT – Fine Feeling S

    Bronze: Nicole Den Dulk/NED – Wallace

    Grade II: Gold: Rixt van der Horst/NED – Uniek

    Silber: Natasha Baker/GBR – Cabral

    Bronze: Lauren Barwick/CAN – Off to Paris

    Grade III: Gold: Hannelore Brenner/GER – Women

    of the World

    Silber: Sanne Voets/NED – Vedet PB

    Bronze: Susanne Jensby Sunesen/DEN –

    Thy’s Que Faire

    Grade IV: Gold: Michèle George/BEL – FBW Rainman

    Silber: Sophie Wells/GBR – Valerius

    Bronze: Frank Hosmar/NED – Alphaville N.O.P.

    Kür:

    Grade Ia: Gold: Sara Morganti/ITA – Royal Delight

    Silber: Sophie Christiansen/GBR – Janeiro

    Bronze: Elke Philipp/GER – Regaliz

    Grade Ib: Gold: Lee Pearson/GBR – Zion

    Silber: Pepo Puch/AUT – Fine Feeling

    Bronze: Nicole Den Dulk/NED – Wallace

    Grade II: Gold: Rixt van der Horst/NED – Uniek

    Silber: Lauren Barwick/CAN – Off to Paris

    Bronze: Demi Vermeulen/NED – Vaness

    Grade III: Gold: Sanne Voets/NED – Vedet PB

    Silber: Hannelore Brenner/GER – Women

    of the World

    Bronze: Annika Lykke Risum/DEN – Aros A’Fenris

    Grade IV: Gold: Michèle George/BEL – Rainman

    Silber: Sophie Wells/GBR – Valerius

    Bronze: Frank Hosmar/NED – Alphaville N.O.P.

     

     

     

  • Vielseitigkeit: Die Triathleten

    Dressur, Springen, Geländeritt – nicht von ungefähr wird die Vielseitigkeit die „Krone der Reiterei“ genannt. Der Triathlon im Sattel verlangt sportliche Höchstleistungen auf der Basis von absolutem Vertrauen zwischen Reiter und Pferd.

    Was Jahrzehnte zumindest in Europa vor allem eine Domäne der Reiter aus Großbritannien war, ist seit einigen Jahren auch eine Medaillenbank für deutsche Equipen: die Vielseitigkeit.Ein Reiter schrieb in diesem Zusammenhang Geschichte: Michael Jung. Als erster Deutscher wurde der Schwabe 2010 Weltmeister, ein Jahr später Europameister und 2012 in London Doppel-Olympiasieger. Damit ist er bis heute der einzige Reiter seiner Disziplin, der zeitgleich alle drei Titel für sich beanspruchen konnte. Damit nicht genug, wiederholt Michael Jung 2016 den Einzel-Olympiasieg in Rio de Janeiro.

    Die größte Konkurrenz kommt seit Jahren aus den eigenen Reihen:

    2014 wurde Sandra Auffarth in der Normandie Weltmeisterin, im vergangen Jahr sicherte sich Ingrid Klimke in Strzegom den Titel der Europameisterin – Jung wurde jeweils Zweiter. Im Team hoffen die Deutschen darauf, in Tryon ihren WM-Titel zu verteidigen, nicht nur gegen Mannschaftsolympiasieger Frankreich, sondern auch gegen die amtierenden Europameister aus Großbritannien.

    Galopp über Golfrasen

    Eine Vielseitigkeitsprüfung besteht aus drei Teilen, beginnend mit der Dressur und endend mit einem Springen. Kernstück ist und bleibt jedoch der Geländeritt. In Tryon führt die rund 5.700 Meter lange Geländestrecke über das Gelände eines früheren Golfplatzes, das unmittelbar an das des Reitsportzentrums angrenzt. Verantwortlich für ihre Gestaltung ist der Brite Captain Mark Phillips, Vater der Queen-Enkelin und Weltmeisterin von 2006, Zara Tindall. Von 2001 bis 2012 war Phillips Trainer der US-amerikanischen Vielseitigkeitsreiter, bis 2016 Gelände-Parcourschef im deutschen Vielseitigkeits-Mekka Luhmühlen.

    Maximal 42 Sprünge erwarten Reiter und Pferd auf der Strecke, im Idealfall beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit 570 Meter/Minute, umgerechnet gut 34 km/h. Vor dem abschließenden Springen müssen alle Pferde einen offiziellen Vet-Check passieren. Gestartet wird dann in umgekehrter Reihenfolge des Zwischenstandes, das heißt, der Reiter mit der größten Chance auf den Titel reitet als Letzter über die Ziellinie. Dann liegt Spannung in der Luft, die Zuschauer halten den Atem an – einer von vielen Momenten, die die Faszination dieses Sports ausmachen.

    Die Titelverteidiger

    Mannschaft:

    Gold: Deutschland (Sandra Auffarth

    – Opgun Louvo, Michael

    Jung – fischerRocana FST,

    Ingrid Klimke – FRH Escada,

    Dirk Schrade – Hop and Skip)

    Silber: Großbritannien

    Bronze: Niederlande

     

    Einzelwertung:

    Gold: Sandra Auffarth/GER –

    Opgun Louvo

    Silber: Michael Jung/GER –

    fischerRocana FST

    Bronze: William Fox-Pitt/GBR –

    Chilli Morning

  • WM-Historie: Eine glänzende Bilanz

    Die Parcours-Spezialisten machen den Anfang: Von 1953 an werden in unregelmäßigen Abständen Weltmeisterschaften der Springreiter ausgetragen. Schon bei der Premiere in Paris gibt es eine Medaille für Deutschland: Fritz Thiedemann gewinnt Silber. Die ersten Dressur Weltmeisterschaften finden 1966 in Bern statt. Mannschafts-Gold und alle Einzel-Medaillen gehen an deutsche Reiter: Josef Neckermann gewinnt Gold, Harry Boldt Silber und Reiner Klimke Bronze. Ebenfalls 1966 feiern die Vielseitigkeitsreiter im britischen Burghley ihre WM-Premiere, deutsche Reiter spielen dabei allerdings keine Rolle. Die erste Vielseitigkeitsmedaille für Deutschland gibt’s bei den Weltmeisterschaften 1974, die ebenfalls in Burghley ausgetragen werden: Das aus Martin Plewa, Herbert Blöcker, Horst Karsten und Kurt Mergler bestehende Team galoppiert auf den Bronzerang. Die nicht-olympischen Disziplinen ziehen erst später nach. Münster ist 1972 Austragungsort der ersten Weltmeisterschaft der Vierspännerfahrer, 1986 finden die ersten Weltmeisterschaften im Voltigieren im schweizerischen Bulle statt. Im selben Jahr kämpfen auch die Distanzreiter in Rom erstmals um WM-Titel und Medaillen. 1990 bündelt der Weltreiterverband (Fédération Equestre Internationale, FEI) die Wettbewerbe zu einer gemeinsamen Veranstaltung, die Weltreiterspiele sind geboren. Die Premiere findet in Stockholm statt. Zwölf Jahre später 2002 gibt die Reining, die „Western-Dressur“, ihren Einstand im spanischen Jerez de la Frontera. Als achte und vorerst letzte Disziplin sind die Para-Dressurreiter seit 2010 in Kentucky mit von der Partie.

    Medaillenspiegel

    1953 fanden die ersten Weltmeisterschaften der Springreiter statt, die übrigen Disziplinen folgten nach und nach. Wie erfolgreich deutsche Pferdesportler bei WM und Weltreiterspielen waren, zeigt die Übersicht (Quelle: FN).

    Abbildung: FN
    Abbildung: FN
  • WEG 2018: Eine Vorschau auf die Weltreiterspiele

    In acht Disziplinen messen sich die besten Pferdesportler weltweit vom 11. bis zum 23. September im US-amerikanischen Tryon. Die deutschen Teams blicken optimistisch auf die Weltreiterspiele. Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) erklärte: „Wir haben uns zwei Ziele gesetzt: Erstens wollen wir uns in Tryon Quotenplätze für die Olympischen Spiele in Tokio reservieren und zweitens im Medaillenspiegel unter den ersten drei landen.“

    Auf der Jahrespressekonferenz in Warendorf bezeichnet Dr. Peiler die Weltreiterspiele als wichtiges Barometer zur Standortbestimmung: „Wo stehen wir in der Welt in unseren Disziplinen (Dressur und Para-Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten und Reining), aber auch in der Pferdezucht?“. Zudem betont er die große Herausforderung, die die Weltreiterspiele darstellen: „Sie sind eine Mammutaufgabe für jeden Veranstalter, und das nicht nur finanziell, sondern auch für uns als Verband.“ 51 Pferde und 135 Menschen, darunter 47 Aktive sowie Pferdepfleger, Trainer, Betreuerstab und Pferdebesitzer, stehen aktuell auf der Reiseliste in die USA. Insgesamt haben sie 20.100 Kilogramm Gepäck dabei und rund 5.500 Kilogramm Futter. Die Kosten für das Unternehmen betragen rund 1,5 Millionen Euro, die zum größeren Teil (800.000 Euro aus Eigenmitteln) vom Verband bewältigt werden müssen. Der Rest stammt aus Sportfördermitteln des Bundes, allerdings nur für die olympischen und paralympischen Disziplinen.

    Neben Sportchef Peiler waren auch Bundestrainer und Aktive der acht Disziplinen auf der Pressekonferenz im Gespräch mit rund 50 Medienvertretern. Es begannen die Springreiter. Sie starten am kommenden Wochenende in Samorin in der Slowakei in die Nationenpreis-Saison. Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) hält fest: „Die Nationenpreise sind eine Sichtungsmöglichkeit. Im Team zu reiten ist eine besondere Situation und bringt anderen Druck mit sich. Trotzdem zählt natürlich der Gesamteindruck eines Paares und eine individuelle Saisonplanung wird einbezogen.“ Er gab zu bedenken, dass die Saison in diesem Jahr besonders lang dauert und erklärt: „Wir wollen die Pferde so einsetzen, dass sie im September frisch nach Tryon fahren können“, sagte Becker.

    Eine echte Auswahl bei den Pferden hat die Weltcup-Siegerin in der Kür, Isabell Werth (Rheinberg). Mit gleich drei Pferden rangiert sie momentan in den Top-Ten weltweit. Weihegold OLD, mit der sie gerade beim Weltcup Finale in Paris triumphierte, habe gerade eine kleine Pause, während der Wallach Emilio schon am kommenden Wochenende beim Turnier ‚Horses&Dreams‘ in Hagen an den Start gehen wird.

    Beim Weltcup-Finale in Göteborg überholte die US-Amerikanerin Laura Graves, Werth und Weihegold im Grand Prix, bei der EM in Göteborg waren Sönke Rothenberger und Cosmo knapp hinter ihr. Auf Fragen bezüglich der aktuellen Konkurrenzsituation, antwortete die sechsfache Olympiasiegerin: „Es ist ganz klar so, dass niemand auf dem Baum schläft und alle anderen heiß darauf sind, mir das Leben schwer zu machen. Es ist wichtig, sich auf sich selbst zu fokussieren, an den eigenen Stellschrauben zu drehen und so Gutes zu erhalten und weiterzuentwickeln.“ Ähnlich betrachtet Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorecu (Warendorf) die Konkurrenz: „Meine Augenmerk liegt bei unseren Reitern und ich setze all meine Energie da rein, mit dem bestmöglichen Team nach Tryon zu fahren. Ich schaue nicht rechts oder links.“

    Sönke Rothenberger (Bad Homburg) wird mit seinem Top-Pferd Cosmo am kommenden Wochenende in Hagen bei Horses&Dreams starten. Für die Beiden ist es das erste Turnier des Jahres. „Wir halten es seit einigen Jahren so, dass Cosmo über den Winter eine Pause bekommt und wir ihn für die Außensaison aufbauen.“ Der 23-Jährige beschreibt seine Zielsetzung für die anstehenden Turniere: „Wir wollen natürlich gern in Tryon dabei sein. Aber es gibt genügend tolle Paare in Deutschland, mit Desperados und Showtime sind zwei starke Pferde wieder dabei, es gibt viele gute Reiter. Ich beginne meine Saison in Hagen und die Deutsche Meisterschaft in Balve ist ein weiterer wichtiger Punkt meiner Planung, alles Weitere werden wir sehen.“

    Vielseitigkeit: „Konditionell anspruchsvoll“

    Frische Eindrücke aus Tryon brachte Bundestrainer Hans Melzer (Salzhausen) mit in die Pressekonferenz. Er hatte gemeinsam mit einer DOKR-Delegation ein Testevent besucht und schilderte seine Eindrücke von der Geländestrecke: „Der Hauptteil spielt sich auf einem ehemaligen Golfplatz um einen See ab, das Geläuf ist toll. Allerdings ist das sehr wellig, so dass man hier eher ‚praktische‘ Pferde mit einem nicht so großen Galopp braucht, weil die ständig aus dem Rhythmus kommen“, sagte er. Melzer ist sich sicher: „Das wird konditionell sehr anspruchsvoll, noch mehr als vor vier Jahren in der Normandie. Die letzten drei Minuten der Strecke geht es nur bergauf.“

    Ingrid Klimke (Münster) zeigt sich gelassen. Die mehrfache Mannschaftsolympiasiegerin, -weltmeisterin und -europameisterin wurde im vergangenen Jahr in Strzegom Europameisterin in der Einzelwertung. „Mein Ziel war es immer, einmal alleine oben auf dem Treppchen zu stehen. Damit stehe ich nicht mehr so unter Druck, denn diese Medaille habe ich ja jetzt“, sagt sie. Trotzdem werde sie bei der WM „natürlich nicht einfach nur so mitreiten“. Ob sie die deutschen Farben in Tryon vertreten wird und mit welchen Teamkollegen, entscheidet sich nach der letzten Sichtung in Strzegom Anfang August. Zuvor setzt der Bundestrainer auf eine individuelle Vorbereitung aller WM-Kandidaten, einige über Kurzprüfungen. Wichtige Meilensteine sind wie immer die Deutsche Meisterschaften Luhmühlen sowie der CHIO Aachen.

    Para-Dressur: Ziel Teammedaille

    Britta Bando (Hamburg) sprach von maßloser Enttäuschung. Die Equipechefin der Para-Dressurreiter 2017 war seit Jahren erstmals ohne Teammedaille vom Championat zurückgekehrt. Aber das sei der Ansporn, erst recht weiterzuarbeiten: „Wir wollen wieder eine Medaille und wir wollen nach Tokio, denn wir essen alle gerne Sushi“, erklärt Bando lachend. Die Konkurrenz macht das nicht einfach. Vor allem das dänische Team habe tolle neue Pferde. „Es ist toll, dass der Para-Sport so wächst, aber es geht manchmal schneller als wir denken. Gerade bezüglich des Pferdematerials gibt es einen Riesenwechsel“, bestätigte auch EM-Silbermedaillengewinner (Grade III) Steffen Zeibig aus Arnsdorf, der 2017 Kür-Gold mit seiner Stute Feel Good verpasste.

    Ein besonderes Ass zur WM-Saison: In Mannheim, beim ersten von drei Sichtungsturnieren in diesem Jahr, soll die rheinische Grand-Prix-Reiterin Regine Mispelkamp aus Geldern das Team deutscher Para-Dressurreiter verstärken. „Sie muss allerdings erst noch klassifiziert werden“, so Bando. Fünf Grades gibt es im Para-Sport, von I bis V, je nach Stärke der Behinderung. „Auch wenn wir nur noch vier statt fünf Reiter entsenden dürfen, bleiben wir bei unserem Motto, dabei möglichst viele Grade beim Championat zu besetzen“, sagte Bando.

    Voltigierer wollen den Titel

    Mit zwei EM-Titeln im Vorjahr haben sich die Voltigierer auch für Tryon viel vorgenommen. „Wir wollen deutsche Weltmeister haben, aber in welcher Disziplin ist noch nicht absehbar“, sagte Disziplintrainer Kai Vorberg. Dafür gibt es in Tryon eine zusätzliche Chance. Neben den bekannten Medaillen im Gruppen-, Einzel- und Doppelvoltigieren ist erstmals auch eine WM-Länderwertung ausgeschrieben. Wie beim Nationenpreis nach dem Aachener Muster bilden dafür die Gruppe und zwei Einzelvoltigierer ein Länderteam. „Das ist eine tolle Chance für die Nationen, sich zu positionieren“, erklärte Vorberg, der sich dadurch eine noch größere Beteiligung an den Voltigier-Weltmeisterschaften erhofft.

    Anders als die Dressurreiter treten die Voltigierer jedes Jahr mit einer neuen Kür an. Mit einem Sieg verabschiedete sich Jannis Drewell (Steinhagen) beim Weltcup-Finale in Dortmund von seiner letztjährigen Kür. Für die WM-Saison greift er auf ein neues „altes“ Thema zurück: „Der mit dem Wolf tanzt“. Darauf hatte er zuletzt vor zehn Jahren bei seiner ersten DM gesetzt.

    Rekordverdächtig

    Mit maximal 16 Aktiven stellen die Voltigierer das größte Sportler-Kontingent unter den Disziplinen. Die Vierspännerfahrer stellen den Pferderekord auf. Drei Vierspännerfahrer reisen mit je fünf Pferden in die USA. Und noch einen Rekord können die Fahrer für sich in Anspruch – beim Gepäck. Zwei Schiffscontainer werden vier bis sechs Wochen vor den Weltreiterspielen mit den Kutschen, Geschirren, Futter und Sattelschränken bepackt und  losgeschickt. „Wann wir die drei Fahrer für Tryon benennen, hängt tatsächlich auch davon ab, wann diese Container losgeschickt werden“, erklärte Karl-Heinz Geiger, Bundestrainer der Vierspänner. Denn die Deutschen Meisterschaften der Vierspänner sind erst vom 16. bis 19. August in Donaueschingen. „Es kann also sein, dass wir schon vor der DM entscheiden müssen, wer nach Tryon fährt, weil wir vorher schon packen müssen“, so Geiger. Einer der Kandidaten ist Georg von Stein (Modautal), der im vergangenen Jahr mit der Vierspänner-Mannschaft die Silbermedaille bei der Europameisterschaft in Göteborg gewonnen hat. „Aber in erster Linie müssen meine fünf Top-Pferde fit bleiben“, sagte von Stein zu seinen Chancen. „Unser Ziel ist eine Mannschaftsmedaille und möglichst auch noch eine Einzel-Medaille“.

    Reining: „Den Fluch besiegen“


    Eine Medaille gab auch Nico Hörmann, Bundestrainer der Disziplin Reining, als Ziel für seine Mannschaft bei den Weltreiterspielen aus. „Seit 2002 haben wir Reiner immer den vierten Platz bei Weltreiterspielen belegt und hatten mit allen erdenklichen Schwierigkeiten zu kämpfen, obwohl wir ansonsten bei Europa- und Weltmeisterschaften in den letzten Jahren immer eine Rolle gespielt und eine Medaille geholt haben. Wir treten in Tryon an, um diesen Fluch zu besiegen“, so Nico Hörmann. Als Favorit auf den Titel gilt jedoch Gastgeber und Mutterland des Westernreitens, die USA. Eine der deutschen Kandidaten ist Julia Schumacher (Bitz), die Team-Silber und Einzel-Bronze bei ihrem Championatsdebüt bei der EM 2017 in Givrins/SUI gewann. In drei Wochen reitet sie die erste Sichtung mit ihrem Pferd „Little“.

    In der Disziplin Distanzreiten sieht Nico Hörmann (Bundestrainer der Reiner, FN-Koordinator für Reining und Distanzreiten) die amtierende Europameisterin Sabrina Arnold als Kandidatin für die Weltreiterspiele. „Sabrina ist im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gut geritten und unsere stärkste Reiterin“, erklärte er bei der Pressekonferenz. Trotzdem muss sie sich wie alle anderen durch gute Leistungen in diesem Jahr in Frankreich empfehlen. „Wir haben nur eine kleine Distanzreiter-Szene und der Sichtungsweg ist anspruchsvoll, aber wenn alles gut läuft, haben wir eine realistische Chance auf die Top Fünf – mit viel Glück vielleicht sogar eine Medaille“, so Hörmann.

    Quelle: FN – Pferd aktuell