Schlagwort: Hannoveraner

  • Destacado FRH im Finale des Nürnberger Burg-Pokals

    Destacado FRH im Finale des Nürnberger Burg-Pokals

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Vom 25. Juni bis zum 28. Juni ereignete sich auf dem Gestüt Schafhof das „Dressurfestival“. Vor allem das Finale zur Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal war ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen. Gewinner Matthias Alexander Rath auf Destacado FRH und Zweitplatzierte Dorothee Schneider auf Villeneuve trennten am Ende nur wenige Prozente.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Denkbar knapp war die Entscheidung auf dem Schafhof. Am Ende siegten Rath und Destacado FRH mit einer Gesamtbewertung von 76,341 Prozent. Knapp hinter dem Gewinnerpaar sicherten sich Dorothee Schneider und der Rheinländer Villeneuve  den zweiten Platz mit 76,049 Prozent.

    Mit diesen Ergebnissen steht eines fest – Destacado qualifizierte sich für das Finale im Nürnberger Burg-Pokal.  Neben seinen sportlichen Erfolgen beweist sich der  Siebenjährige Hannoveraner auch im züchterischen Geschehen. Zwei seiner Nachkommen können bis heute noch bei der Taunus-Talent Auction ersteigert werden: Destination und Daydream.

     

    Mehr über den Hannoveranerhengst erfährst du unter:

    www.horse-gate.com/destacado/

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“214019″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row]

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    Der im Viereck bis zu Nationenpreisen erfolgreiche Glanzrappe De Niro war 2008 erst der dritte Privatbeschäler, der Hannovers höchste Auszeichnung als Hengst des Jahres in Empfang nehmen durfte. Und nun führt er sogar die Weltrangliste der besten Dressurvererber an.

    Sein Namensvetter gilt als einer der besten Schauspieler der Gegenwart: Robert De Niro, berühmt für seine Besessenheit, seinen Perfektionismus und seine Disziplin, mit der er sich in seine Rollen hineinarbeitet und für die er schon mit zwei Oscars belohnt wurde. Im übertragenen Sinne trifft das auf den Hengst De Niro ebenfalls zu, dem die Rolle des vierbeinigen Spitzenvererbers und Dressurcracks auf den Leib geschrieben scheint. „De Niro ist ein überaus intelligentes Pferd, das sich eigentlich nie von etwas aus dem Konzept bringen lässt. Er hat immer alles gleich auf Anhieb gelernt. Tempiwechsel, Pirouetten, Piaffe und Passage – das komplette Grand Prix-Programm beherrschte er innerhalb kürzester Zeit“, charakterisiert Reitmeister Dolf-Dietram Keller seinen ehemaligen Schützling. „Aufgrund seines stets freundlichen, ausgeglichenen und leistungsbereiten Charakters machte das Training mit ihm jeden Tag Spaß.“

    De Niro – Karriere nach Maß

    Einer von sechs Olympiateilnehmern
    in London: Dablino unter Anabel
    Balkenhol.

    Stationen einer Karriere nach Maß: Als Dressurindexsieger und Gesamtreservesieger schloss De Niro 1996 seine HLP in Adelheidsdorf ab, siegte serienweise in Dressurpferdeprüfungen inklusive zweifacher Qualifikation für die Dressurpferde-Bundeschampionate und eilte siebenjährig in S-Dressuren bis hin zur Grand Prix-Klasse von Erfolg zu Erfolg. „Dass wir von den Dressurpferdeprüfungen fast nahtlos in die Grand Prix-Klasse aufgestiegen sind und die Kleine Tour sozusagen übersprungen haben, lag daran, dass wir uns nicht für den Burg-Pokal qualifizieren konnten, als De Niro sieben Jahre alt war.“ Und da das Pferd das Pi-PaProgramm schon sehr gut beherrscht habe, sei man dann eben gleich in der Königsklasse durchgestartet, fährt Keller mit einem Lächeln auf den Lippen fort. Mit seinem Ausbilder Keller gewann De Niro 2001 das Championat der Deutschen Berufsreiter in Verden – und verwies damals Wansuela Suerte mit Hubertus Schmidt und Nector unter Ingrid Klimke auf die Plätze. 2002 stand das Paar im siegreichen Deutschen Nationenpreisteam in Hickstead, gewann in Saumur und holte sich 2003 den Sieg im Hamburger Dressurderby, wobei De Niro gleichwohl die Pferdewertung dieser im Finale mit Pferdewechsel ausgetragenen Traditionsprüfung für sich entschied. Der zweite Titel bei den Deutschen Berufsreitern machte den sportlichen Triumph in diesem Jahr komplett. 2006 bis 2007 saß Theresa Wahler im Sattel des Rappen und verdiente sich in der Piaff-Förderpreis-Serie ihre Grand Prix-Reiter-Sporen.

    Jahrhundertvater Donnerhall

    De Niros Vater: Jahrhunderthengst
    Donnerhall.

    De Niros Vater Donnerhall hat sich den Titel eines Jahrhunderthengstes wahrlich verdient. Der Oldenburger wurde 1981 auf dem Zuchthof von Otto Gärtner im Schleswig-Holsteinischen Travenhorst geboren und von Otto Schulte-Frohlinde für dessen Gestüt Grönwohldhof vor den Toren Hamburgs erworben. Karin und Herbert Rehbein formten aus dem Dunkelfuchs einen 65-fachen Grand Prix-Sieger und zweifachen WM-Teamgoldgewinner. Noch Jahre nach seinem Tod dominiert Donnerhall das Zuchtgeschehen mit 120 gekörten Söhnen, weit über 200 staatsprämierten Töchtern und allein in Deutschland 1.328 registrierten Sportnachkommen, die zusammen über 2,5 Millionen Euro gewannen. Letzter Coup? Alle Pferde der Deutschen Olympia-Dressurdelegation 2012 in London führen ihn auf der Vaterseite: Damon Hill NRW mit Helen Langehaneberg als Sohn sowie Diva Royal (v. Don Frederico) unter Dorothee Schneider, Desperados und Dablino (jeweils v. De Niro) jeweils als Enkel.

     

     

    De Niro – Rittigkeitsvererber

    Die Leistungsbereitschaft ist bei De Niro aber sicherlich nicht allein ein väterliches Erbe. Auch der Muttervater Akzent II genoss den Ruf eines Rittigkeitsvererbers. Die Mutter Alicante aus der Zucht des Amselhofbesitzers Joachim Kemmer wurde von Wolfhart von Samson in den Sport gebracht. „Alicante war ein Stutentraum: wunderschön und einfach phänomenal leicht zu reiten. Stets begriff sie alles direkt beim ersten Mal. Sie war ein Familienpferd und mir kommen heute noch die Tränen, wenn ich daran denke, dass wir sie nach 21 gemeinsamen Jahren im Alter von 28 einschläfern lassen mussten“, erinnert sich Annette Overrath. Die Tochter der De Niro-Züchterin Brigitte Pahl ritt die Stute erfolgreich bis M-Dressuren. „Eigentlich war Alicante als Reitpferd und nicht als Zuchtstute angeschafft worden. Dennoch haben wir sie viermal decken lassen, sozusagen für den Eigenbedarf, dreimal davon von Donnerhall. Ihn hatten wir damals noch als Nachwuchspferd auf einem Turnier gesehen und waren begeistert.“ Gleich das erste Alicante-Fohlen war etwas Besonderes und wurde zweieinhalbjährig unter dem Namen Dimension gekört. Noch eine Steigerung war Alicantes drittes Hengstfohlen, welches am 9. Mai 1993 das Licht der Welt erblickte. „De Niro war von Anfang an ein Hingucker. Als wir ihn bei der Fohlenschau ausluden, war er gleich von einer ganzen Traube Interessenten umringt, die ihn sofort kaufen wollten. Auf die Richter, zu denen seinerzeit u. a. Werner Schockemöhle gehörte, trabte er dann mit Riesentritten zu, blieb ganz kurz vor ihnen stehen und schnaubte einmal kräftig durch. Nach dem Motto: Jetzt komme ich! An Selbstbewusstsein hat es ihm nie gemangelt. Da passte das geflügelte Wort: Er kam, sah und siegte.“ De Niros Pedigree geht über Donnerhall-Akzent II-Wiesenbaum xx dann weiter mit Ferdinand, seines Zeichens Linienbegründer in der Hannoveraner Zucht, der sich u. a. mit Alwin Schockemöhles Spring-Mannschaft S-Olympiasieger Ferdl und Dr. Reiner Klimkes Dressurweltmeister und Team-Olympiasieger Mehmed ein Denkmal setzte. Aus dem Mutterstamm gingen weiterhin mehrere gekörte Hengste hervor, darunter Wapiti, Wogenbrecher und Laurion/ Markus Merschformann bzw. Sören Pedersen (DK), und die mit Franke Sloothaak überaus erfolgreiche Landdame FRH sowie Martin Schaudts Loriot und Gerd Wiltfangs Ferrara.

    Wünschenswertes Edelblut

    Muttervater Akzent II, ein Sohn der
    hannoverschen Vererberlegende
    Absatz.

    „Wir haben seinerzeit allen Angeboten widerstanden und De Niro mit der Hilfe von Jens Kühl selbst auf die Körung vorbereitet.“ Dass der Hengst dann eine Weltkarriere machen würde, damit hatte Annette Overrath allerdings nicht gerechnet. „Dazu gehörte natürlich auch, dass er bei seinem Verkauf in Verden in die richtigen Hände kam.“ Die Studienfreunde Tönne Böckmann und Burkhard Wahler legten 155.000 Mark für den Rappen an. Man sei damals auf der Suche nach einem Donnerhall-Sohn gewesen, „schließlich gab es kaum welche im Hannoveraner Zuchtgebiet – und zwar weder bei den Privaten noch im Landgestüt“, erinnert sich Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen an die Körung im Jahr 1995. Und wann ist man auf De Niro aufmerksam geworden? „Eigentlich schon in dem Moment, in dem der Körkatalog erschien. Der Hengst verfügte genau über die Edelblutanteile, die wir uns gewünscht hatten. Die vielfach erprobten Anpaarungen von Donnerhall mal Pik Bube I waren uns meist einfach zu schwer.“ Und als dann De Niro in Verden die Bühne betrat, sei schnell klar gewesen: der oder keiner! „Er trabte mit diesem sehr guten Hinterbein herein, dass es ihm später so leicht machte in den versammelten Lektionen, und er verfügte über diese wunderbar langen Linien“, gerät Wahler noch heute beim Gedanken daran regelrecht ins Schwärmen. Aber der Hengst sei damals noch recht jugendlich gewesen. „Letztlich war aber genau das wahrscheinlich unser Glück, denn wir hatten befürchtet, dass er ins Celler Lot aufgenommen wird.“ Doch Landstallmeister Dr. Burchard Bade verzichtete auf eine Fesselung des Hengstes für das Niedersächsische Landgestüt in Celle und damit war der Weg frei für das Hengsthalter-Gespann Böckmann-Wahler.

    Volle Decklisten

    Zwar kann sich Burkard Wahler nicht mehr daran erinnern, wessen Idee es war, den Hengst nach dem eingangs beschriebenen US-amerikanischen Schauspieler zu benennen, aber er weiß noch ganz genau, dass De Niro von Anfang an volle Decklisten hatte. „Uns kam natürlich zugute, dass De Niro zwar in Hannover die für Junghengste vorgeschrieben Stutenzahl von 30 nicht überschreiten durfte, er in Oldenburg aber ohne Begrenzung decken durfte.“ De Niros erster Fohlenjahrgang sorgte gleich für Entzücken – bei Züchtern und Zuchtrichtern. Dafür gab es 1997 in Oldenburg die I a-Hauptprämie. Ein Jahr später offenbarte sich die Begehrlichkeit der De Niro-Youngster in messbarer Deutlichkeit: Mehr als zehn seiner Fohlen wurden für durchschnittlich 25.000 Mark versteigert. Jeder wollte gerne so einen kleinen bewegungsgenialen Strahlemann Marke De Niro haben – koste es zum Teil, was es wolle. 1999 gingen die Youngster in Vechta und Medingen für sensationelle 130.000, 81.000 und 62.000 Mark über den Tresen. Und 2000 dann der Gipfel: mit 140.000 Mark-Zuschlagspreis setzte De Niro neue Maßstäbe auf dem Fohlenmarkt. Bei den ersten Reitpferdeverkäufen klingelte es erneut mächtig in den Züchterkassen. 200.000 Mark kostete Daily Hero 2001 in Vechta, 450.000 Mark Da Vinci in Medingen.

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    „Was er einmal begriffen hat, das kann er!“

    Beide, Daily Hero und Da Vinci, sind längst in der Klasse S erfolgreich, genau wie bald 200 weitere De Niro-Sprösslinge. Unter ihnen Anabel Balkenhols Mediencup-Sieger, Otto-Lörke-Preisträger, WM-Teamdritter und Olympiateilnehmer Dablino FRH. Sechsjährig entdeckte ihn Anabels Vater, der Mannschafts-Olympiasieger Klaus Balkenhol, als er bei der WM der jungen Dressurpferde in Verden Rang fünf belegte. Im Sattel des Fuchses aus der Zucht von Weert-Arnold Sweers, der auch den Vollbruder D-Online zog, saß Holga Finken. „Dablino lernt enorm schnell. Was er einmal begriffen hat, das kann er dann auch“, lobt Anabel Balkenhol ihr Spitzenpferd. Einzig sein Hasenherz macht seiner Reiterin zu schaffen – und das bei einem Stockmaß von locker 1,75 Meter. Doch mit vielen vertrauensbildenden Maßnahmen hat es das Paar in die internationale Spitze des Vierecksports geschafft . Letzte Kostprobe war der Special von Hagen, bei dem der Notentrend, nach herausragenden Piaffen, Passagen und Serienwechseln, gen 80 Prozent ging – hätten nicht bei den Pirouetten ein paar Flöhe gehustet, die den Hannoveraner Wallach just aus dem Konzept brachten… Zu De Niros Referenzen gehört weiterhin Fabienne Lütkemeiers vierfacher Jugend-EM-Goldgewinner, Burg-Pokal-Zweiter und Olympia-Reservist D’Agostino. Klaus Lahmann in Bad Eilsen zog den eleganten Fuchs, der von Martin Waldvogel in den Sport gebracht wurde, aus seiner Shogun xx-Tochter Serenade. Zwar erhielt D’Agostino 2007 für Baden-Württemberg die Zuchtzulassung, doch entschied sich seine neue Besitzerfamilie Lütkemeier, ihn zu kastrieren. Dieses Schicksal teilt D’Agostino mit dem Dressurpferde-Weltmeister Deveraux OLD, der mit Sanneke Rothenberger in der Jungen Reiter-Tour EM-Gold sowie den FEI World-Cup in Frankfurt gewann und nun im Piaff-Förderpreis für Furore sorgt. „Devil“, wie Sanneke Rothenberger ihren Oldenburger Rappen aus der Zucht von Auguste Berding, Dinklage, nennt, sei ein richtiger Charmeur. Stets freue er sich auf das Reiten und „deswegen macht er auf sich aufmerksam, wenn er nicht früh genug dran kommt.“

    Sechs Olympiakandidaten in London

    Hannoveraner Hengstmarktspitze
    Hotline mit Allan Grøn (DK).

    In die Kategorie Olympiakandidaten gehören neben Dablino und D’Agostino auch Delgado unter Beatriz Ferrer Salat (ESP), Donnerfee mit Claudia Fassaert (BEL) und, als Reservepferd für Kanada. Devon L mit Diane Creech. FBW De Vito belegte 2012 mit der Dänin Lone Jörgensen im Weltcup-Finale von s´Hertogenbosch Rang zehn. Im internationalen Grand Prix-Zirkus mischen oder mischten Don’t Forget/Henri Ruoste (FIN), D’Accord/Dennis Callin (USA) bzw. Jan Herrmann, Daintree und Dick Tracy OLD/Alexandra Bimschas, Rhapsodie Queen/Hayley Beresford (AUS), Dio Mio/Christilot Boylen (CAN), Dixieland/Andrea Timpe, Finally/Mette Rosencrantz (USA), Dance with Wolves/Carl Hester (GBR), Daquino/Dr. Peter Brenske, Darjeeling/Stephan Köberle sowie Dumas/Michaela Jordan mit – und nicht zu vergessen der Deutsche Meister der Berufsreiter 2011, De Value unter Hartwig Burfeind, und der Bundeschampion und frischgebackene Deutsche Vizemeister der Berufsreiter 2012, Daily Pleasure unter Holga Finken. „De Niro ist ein extrem schlaues Pferd, das sehr leicht gelernt hat. Hinzu kommen sein exzellentes Hinterbein und sein starker, gesunder Rücken. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Er bringt also allein schon vom Körper her alle Voraussetzungen für höchste Versammlung mit. Wenn andere nicht mehr wollten, dann ging es bei ihm erst richtig los – und genau dieses Wollen und Können gibt er seinen Nachkommen weiter“, erklärt Burkhard Wahler das Vererbungsgeheimnis des De Niro, welches sich längst selbst Zuchtbücher wie die sonst so abgeschotteten Holsteiner und KWPNler zunutze machen wollen. Und er fügt hinzu, dass die Begehrlichkeit des De Niro viel mit seinem sportlichen Coming Out zu tun hat: „Wir züchten heute für den Sport und wo kann man deutlicher sehen, ob ein Pferd die Anlagen zum Grand Prix mitbringt als im Grand Prix selbst?“ Von daher sei es für ihn völlig verständlich, dass Züchter, die ihre Idee vom Leistungspferd realisieren möchten, bevorzugt auf Hengste mit Sporterfolgen zurückgreifen würden: „Eine Philosophie übrigens, der wir uns auf dem Klosterhof Medingen stets verpflichtet gefühlt haben.“

    Mit 330.000 Euro Hengstmarktspitze

    Die Zahl der gekörten Söhne des De Niro liegt laut Jahrbuch Zucht bei über 60. Dazu gehört auch Depardieu. Der Rappe war 2000 Oldenburger Kör-Reservesieger und wurde dann in Dänemark zum Siegerhengst proklamiert. Anschließend bezog der dreifache Oldenburger Dressurpferde-Landeschampion, Burg-Pokal-Qualifikant und zweifache Hannoveraner Landeschampion seine Box bei Emma Hindle (GBR) auf Brookhouse Stud. Vier gekörte Söhne stehen für Depardieu zu Buche, wie der Hannoveraner Champion und Dressurpferde-WM-Platzierte Deveraux. Der dunkelbraune Wallach Diamonds Forever von Depardieu ist neuer Star im Stall von Anabel Balkenhol. Und dann ist da noch der Hannoveraner Kör- und HLP-Sieger Dancier. 330.000 Euro legte 2004 der damalige Landstallmeister Dr. Burchard Bade hin, um den schmucken Rappen mit Strichblesse, durchgehender Schnippe und drei weißen Füßen für Celle zu sichern. Kaum günstiger war 2001 der zweite Reservesieger Desert Moon, der mit 530.000 Mark über den Hengstmarkt verkauft wurde. 300.000 Euro kostete der HLP-Sieger Duke of Oldenburg 2009 in Medingen, den Hergen und Roland Schweers gezogen haben. Dancier, selbst über die Bundeschampionate bis Inter I erfolgreich, stellte mehr als 20 gekörte Söhne. Viele von ihnen gingen auf dem Prämienring der Jahrgangsbesten, wurden teuer gehandelt, wie zuletzt der Prämienhengst Danciano, der für 320.000 Euro in den Stall Schockemöhle wechselte, und setzten sich an die Spitze, wie der amtierende Weltmeyer-Preisträger Dancing World vom Gestüt Famos. Hinzu kommen hocherfolgreiche Nachwuchssportpferde, Siegerstuten und teure Auktionsfohlen.

    Zweiter Bildungsweg

    Einen kleinen Umweg nahm die Karriere des Desperdos FRH, der den Verdener Körplatz 2003 als teuerster nicht gekörter Hengst in Richtung Gestüt Sprehe verließ. Nach Bronze beim Bundeschampionat 2004 trat der von Herbert Schütt gezogene Rappe im November desselben Jahres erneut vor die Hannoveraner Körkommission und bekam nicht nur den Segen, sondern eine Prämie noch oben drauf. Vom Rehbein-Schüler Falk Rosenbauer meisterlich gefördert, sicherte sich Desperados 2010 in Hamburg das Blaue Band des Derbysiegers und Rang zwei im Mediencup-Finale. 2001 folgten der Wechsel unter den Sattel von Kristina Sprehe und der Sprung in die internationale Viereckphalanx, wofür es am Ende der Saison in Stuttgart den prestigeträchtigen Otto-Lörke-Preis gab. Und es sollte noch besser kommen: 2012 Sieg im Dortmunder Meggle Champions Finale, DM-Doppelbronze, Sieg im Großen Aachener Dressurpreis und Teamsilber bei den Olympischen Spielen von London. In die Entscheidung um die Weltcup-Krone 2013 von Göteborg konnte Desperados, nach seiner Titelverteidigung in Dortmund, verletzungsbedingt nicht eingreifen. Desperados Tochter Doris Day aus der Zucht von Heinrich Ramsbrock gewann dreijährig, was es zu gewinnen gab: Bundeschampionat, Landeschampionat und die Hannoveraner Stutenschau. 2012 trabte Delany bei der Herwart von der Decken-Schau ihren Konkurrentinnen auf und davon. Destano, einer von 13 gekörten Söhnen, avancierte in Vechta zum Oldenburger Hauptprämiensieger. Das Fohlen Desert Storm war mit 28.500 Euro Spitze in Vechta, in Verden kostete ein Stutfohlen 26.000 Euro. Der Oldenburger De Niro-Sohn Denaro stellte mit dem in Bayern gezogenen Birkhof ’s Denario den Reitpferde-Bundeschampion 2007 und Dressurpferde-Bundeschampion 2009, der mit seiner Ausbilderin Nicole Casper bereits Inter I-Siege verbuchen konnte.

    Die Danone-Brothers

    Neben dem Hannoveraner Reservesieger De Janeiro und dem Neustädter Reserversieger Danzas fehlt nun noch die Erwähnung des Brüdertrios Danone I, Danone II und Der Designer, die alle drei von Dr. Bianca Helmcke, Jameln, aus deren Weltmeyer-Tochter Well Done gezogen wurden. Danone I, 2003 Siegerhengst in Schweden, 2008 erstmals in der schweren Klasse erfolgreich und 2012 mit Theresa Wahler siegreich bis Grand Prix, lieferte sein Meisterstück sicherlich im Oldenburger Reservesieger Dante Weltino ab, der im Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen beheimatet ist, sich für das Bundeschampionat qualifizierte und sich Anfang 2013, gerade einmal sechsjährig, gleich mit einem Sieg in einer Dressurpferdeprüfung der Klasse M für höhere Aufgaben empfahl. Danone II wandelte mit Erfolgen 2001 im Burg-Pokal-Finale und 2012 bis Inter II ganz auf den Spuren seines Bruders Danone I, musste im März 2013 infolge eines Beinbruchs aber eingeschläfert werden. Der Designer, Prämienhengst in Verden, war im Dezember 2011 mit 1,1 Millionen Preisspitze der P.S.I.-Auktion – Kunden aus Russland sicherten sich den Glanzrappen.

    De Niros Töchter

    Die Oldenburger Siegerstute Fire and Ice.

    Gerne setzt sich De Niro mit seinen Töchtern in Szene. Was 2000 der I b-Brillantringstute Die Weingard nicht ganz gelang, machte 2001 die fuchsfarbene Edina aus dem bewährten Züchterhause Fleitmann in Großenkneten im Schlosspark zu Rastede perfekt – sie holte den ersten Oldenburger Stutentitel für ihren Vater De Niro. 2011 wiederholte Fire and Ice diesen Titelgewinn, zur Freude ihres Züchters Dieter Scherwitzki aus Holdorf, der die Schwarzbraune aus einer Mutter von Lord Liberty-Riesling gezogen hat. Die Töchter des De Niro geben ihre besondere Qualität gerne weiter. Erstes Beispiel: De Nira. Ihr Sohn Hotline, 2005 Hannoveraner Körsieger in Verden, katapultierte mit einem Zuschlagspreis von 850.000 Euro die Rekordmarke bei Verbandsauktionen in eine kaum noch vorstellbare Höhe. Der Halbtrakehner (v. Hofrat) avancierte in Schlieckau zum HLP-Sieger und wurde später Dänischer Dressurchampion. Für das Gestüt Blue Hors siegt er nun in Grand Prix-Dressuren. De Nira brachte außerdem Real Dancer (v. Rubin Royal), 2012 Vierter im Burg-Pokal mit Jan-Dirk Gießelmann im Sattel. Zweites Beispiel: Schicke Deern. In Anpaarung mit Fidertanz brachte die staatsprämierte De Niro-Tochter auf dem Hof von Peter Wreesmann, Lastrup, die spätere Oldenburger Siegerstute Fifty-Fifty OLD zur Welt, die in den Dressurstall Rothenberger ins hessische Bad Homburg wechselte. Drittes Beispiel: Annabel. Sie brachte zunächst mit Jazz den gekörten Hengst Chagall und mit Johnson den Dressurpferde-WM-Dritten Bretton Woods. Der Rappe, der von Matthias Rath auf höhere Aufgaben vorbereitet wird, gewann 2001 in den Niederlanden überlegen die VSN-Trophy, wobei seine Rittigkeit mit der Maximalnote 10,0 bewertet wurde. Zuvor war er beim 50-Tage-Test des KWPN eine Klasse für sich. Die Liste der Beispiele ließe sich noch deutlich verlängern…

    De Niro – Das Alphatier

    De Niro geht es gut mit seinen 20 Jahren. „Und zwar so gut, wie es einem 20 Jahre alten Hengst nur gehen kann. Sicher, wenn ich ihn mit mir vergleiche“, räumt Burkhard Wahler ein und spielt dabei scherzhaft auf sein eigenes Alter von 57 Jahren an, „dann zieht und zwackt es schon mal ein bisschen hier und da.“ Aber De Niro sei topfit und genieße nach wie vor sein Programm – „sonst wäre er nicht glücklich“, ist sich Wahler sicher. Jeden Tag werde er von einer Bereiterin erst ins Gelände spazieren geritten und dann folgten ein paar Lektionen. Heute, wie früher im Viereck, könne ihn dabei nichts erschüttern. „Wind, klappernde Zelte, unruhige Zuschauer am Rand… Wenn andere am liebsten die Flucht ergriff en hätten, dann konzentrierte sich De Niro umso mehr auf seinen Reiter.“ Nur Lusitanos mit wallender Mähne und berittene Polizisten, die konnten ihn schon mal aus der Fassung bringen. „Er ist eben ein richtiges Alphatier“, lacht Wahler – diesen Status hat er sich ja nun auch redlich verdient…

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • Neue Körkommissare in Hannover

    Neue Körkommissare in Hannover

    Am 29. Mai trafen sich Hannovers Hengstaufzüchter in Verden. Auch in diesem Jahr soll die Körung im Herbst – unter Einhaltung der dann geltenden behördlichen Auflagen – das Highlight des Züchterjahres werden. Zum ersten Mal wird die Körkommission dabei disziplinbezogen in zwei Gruppen ihr Urteil fällen. Der Dressurreiter Hannes Baumgart und der international erfolgreiche Springreiter Markus Beerbaum werden die Kommission komplettieren.

    Körten bisher die Disziplinexperten für Dressur und Springen alle Hengste gemeinsam mit der Zuchtleitung, werden sich diese zukünftig nur mit den Youngstern ihrer Sparte beschäftigen. Lediglich Zuchtleiter Ulrich Hahne und Martin Spoo als Vertreter des Bezirksverbandes Nordrhein-Westfalen werden bei der Körung aller Hengste mitwirken.

    Erstmals zwei disziplinbezogene Kommissionen

    In beiden Disziplinen wurde die Kommission verstärkt. Bei den Dressurhengsten wurde neben Heike Kemmer und Hans-Heinrich Meyer zu Strohen der Dressurreiter und Ausbilder Hannes Baumgart, Verden-Döhlbergen, vom Vorstand neu in die Körkommission berufen. „Für mich schließt sich mit der Berufung in die Körkommission ein Kreis“, sagt Hannes Baumgart. „Mit meiner Familie habe ich über Jahre viele Hengste vorbereitet, dann war ich lange Testreiter bei den Hengstleistungsprüfungen. Die Berufung in die Körkommission sehe ich daher auch als Anerkennung meiner Arbeit, und darüber freue ich mich sehr.“

    Ebenfalls aus dem Verdener Umland kommt der neue Körkommissar für die Springpferde. Mannschaftswelt- und Europameister Markus Beerbaum wird sich nun gemeinsam mit Martin Klintworth und Jörg Münzner dem Thema Junghengste widmen. Markus Beerbaum freut sich auf diese neue Aufgabe: „Die Hannoveraner liegen mir am Herzen, denn unsere größten Erfolge haben Meredith und ich auf Hannoveranern gefeiert. Daher freue ich mich, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich zukünftig in die Entwicklung des Hannoveraner Springpferdes einbringen zu können.“

    www.hannoveraner.com

  • Verdener Auktion – Online am 30. Mai

    Verdener Auktion – Online am 30. Mai

    Verden. Die ersten Bieterduelle laufen bereits, doch das große Finale der Verdener Auktion Online beginnt morgen. Am Samstag, 30. Mai warten 46 hochtalentierte Dressur- und 23 Springpferde mit Pedigrees der Spitzenklasse auf neue Besitzer. Ab 14 Uhr können die letzten Gebote für die Dressurpferde abgegeben werden. Ab 18.30 Uhr schließen sich die Springpferde an.

    Jeweils drei Minuten zeitversetzt gehen die Auktionspferde am Samstagnachmittag in das „Bid up“, das Finale, bei dem ein jedes Gebot die Bietzeit um weitere drei Minuten verlängert – solange, bis kein weiteres Gebot im Zeitraum eingeht. Von der jugendlichen Nachwuchshoffnung für Parcours, Viereck und Vielseitigkeit bis zum volljährigen und erfolgsverwöhnten Sportpartner ist bei der Verdener Auktion für jeden etwas dabei. Alle Auktionskandidaten finden Sie mit vollständigen Informationen, Pedigrees, Fotos und Videos online auf www.verdener-auktion-online.com.

    Rückfragen und Folgeveranstaltungen

    Für jegliche Fragen rund um die Verdener Auktion stehen das Team des Auktionsbüros und die Kundenberater zur Verfügung. Die Registrierung und das Bieten sind auf der Webseite www.verdener-auktion-online.com möglich.

    Wer bei den Reitpferden nicht zum Zuge gekommen ist, braucht nicht lange zu warten: Vom 3. bis 6. Juni kann man bei einer weiteren Verdener Online-Auktion Besitzer eines qualitätvollen Fohlens werden. Im Online-Auktionsreigen folgen weitere Fohlenauktionen vom 10. bis 13. Juni und vom 1. bis 4. Juli.

    Weitere Informationen: www.hannoveraner.com

     

     

  • Kronschatz der Zucht – Was gute Stutenstämme auszeichnet (Teil 2)

    Kronschatz der Zucht – Was gute Stutenstämme auszeichnet (Teil 2)

    In der Trakehner Zucht werden sowohl Hengste als auch Stuten traditionell mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter benannt. Ähnlich dem Holsteiner Verband ist die fortlaufende Dokumentation der Familienzugehörigkeit (im Abstammungsnachweis ausgewiesen) ein Qualitäts- und Gütesiegel für das entsprechende Pferd. Gewisse Assoziationen zu bestimmten Pferden werden sofort geweckt. Wenn die Trakehner Hauptgestütsfamilien der Kassette, Halensee oder Corrida genannt werden, weiß jeder Interessierte Bescheid, wenn es um die Dohna’sche K-Familie geht. Eine Trakehner Stutenfamilie mit weltweitem Einfluss ist die der Arbeitgeberin:

    Arbeitgeberin 239 v. Alaskafuchs-Flachs-MarcusCentauer-Antinous-Ehrenmann O16A (Lenkeit-Haassel)

    Abdullah, Sch., Trak., * USA 71, v. Donauwind u. Abiza v. Maharadscha-Absalon, PB USA, internat. SPR erf. mit Conrad Homfeld (USA) Abendglanz, Df., Trak., * 60, v. Poet xx u. Abendrot v. Absalon-Alaskafuchs, Ldb. Zweibrücken Aberdeen, Sch., Trak., * USA 90, v. Händel u. Aida v. Händel-Maharadscha, PB USA Abisko, B., Trak., * 87, v. Sokrates u. Abendstille II v. Solstice xx-Donauwind, PB Rhpfs., Holst. Amiego, Sch., Trak., * 74, v. Händel u. Abiza v. Maharadscha-Absalon, PB USA, Nieders., internat. GEV erf. mit Peter Grey (Bermuda) Arlington, F., Trak., * 88, v. Ravel u. Amazone III v. Catarakt-Valentin, PB Nieders., SUI Asher, Sch., Trak., * USA, v. Heinzelmann u. Alouette v. Tannenberg-Maharadscha, PB USA Astor, Sch., Trak., * 64, v. Pregel u. Abendstunde v. Altan-Absalon, Ldb. Marbach Atlas, R., Trak., * 62, v. Boris u. Athene v. Hansakapitän-Altan, Reitpferd Taarlo, F., * NL 77, v. Rigoletto u. Natasja v. Ghyll Manor xx-Carajan, PB NL, CZE Viva Vechta, B., * Oldbg. 2010, v. Vivaldi u. Roxanne v. Ferro-Lancer II, PB

    und die Elite-Stute Abiza, Sch., Trak., * 63, v. Maharadscha-Absalon-Alaskafuchsdas international erfolgreiche Springpferd Andrea (v. Marome NW u. Laika v. Voltaire-Jasper-Nimmerdor-Ghyll Manor xx-Carajan-Absalon) Jan-Gerd Bruggink (NL)

    Coulisa mit Denis Lynch,
    eine Tochter des Couleur Rubin. © Dressurleistungszentrum Lodbergen

    In Oldenburg wird die züchterische Bedeutung der Oldenburger Stutengrundlage durch die Namensgebung versinnbildlicht: Die Anfangsbuchstaben, meist sogar die Wortstämme der Mutterstutennamen sind identisch. Und so finden sich denn auch der Stamm der Weissena, der Rudilore, der Cinderella, der Blankenese und wie sie alle heißen in den Pedigrees von Sportcracks und Zuchtstars. Speziell der Stamm der Rudilore nahm über Hengste wie Couleur Rubin, Conterno-Grande und Rubin Royal in den letzten Jahren eine fulminante Entwicklung. Aber eine Dokumentation der Familienzugehörigkeit im Abstammungsnachweis, zumindest dann, wenn der Stamm rein oldenburgische Wurzeln hat, wird nicht vorgenommen. Gut 350 Stutenstämme, die die Verdrängungszucht der späten 1960er Jahre überlebt bzw. den Umzüchtungsprozess vom Karossier zum Reitpferd erfolgreich durchlaufen haben, sind zurzeit in der Oldenburger Zucht aktiv. Hier wäre künft­ig zumindest eine Ausweisung der Familienzugehörigkeit denkbar und wünschenswert, auch wenn heutzutage der sicherlich größere Teil der alljährlich geborenen Oldenburger Fohlen seinen mütterlichen Ursprung in anderen Zuchtgebieten hat.

    Typischer Original-Oldenburger Stutenstamm 177. Rudigunde v.

    Siegbert-Euphrat-Ruberto-Balderich Chaccomino, B., * Oldbg. 2007, v. Chacco Blue u. Rumina v. Ramino-Volturno, PB Congress, Sch., * Oldbg. 2006, v. Cornet Obolensky u. u. Grannuschka v. Grannus-Ramino, LH Ldg. Warendorf Conterno Grande, Db., * Oldbg. 95, v. Contender u. Grannuschka v. Grannus-Ramino, PB Oldbg., internat. SPR erf. mit Marco Kutscher, Philipp Weishaupt Couleur Rouge, F., * Oldbg. 2002, v. Cordalmé Z u. Grannuschka v. Grannus-Ramino, PB Oldbg. Couleur Rubin, F., * Oldbg. 96, v. Cordalmé Z u. Grannuschka v. Grannus-Ramino, PB Oldbg., internat. SPR erf. mit Ludger Beerbaum D-Day, Sch., * Oldbg. 92, v. Donnerschwee u. Rudira v. Welt As-Goldpilz, PB NL, SWE De Luxe, R., * Oldbg. 97, v. De Niro u. Randora v. Andiamo-Absinth, Ldb. Moritzburg, USA Don Chico, Db., * Oldbg. 2000, v. Donnerhall u. Tia Romina v. Rubinstein I-Traumdeuter/T., PB Oldbg. Fürstenstern, Schwb., * Bad.-Wttbg. 2010, v. Fürst Nymphenburg I u. Sarina v. SterntänzerDonnerschlag, PB USA Gio-Granno, B., * Oldbg. 90, v. Grannus u. Rumina v. Ramino-Volturno, PB Bay., Mecklbg., Oldbg., internat. SPR erf. mit Franke Sloothaak Let’s talk about, Db., * Oldbg. 2004, v. Laurentio u. Rudona v. Donnerschwee-Welt As, LH Ldg. Marbach Markgraf, B., * Oldbg. 65, v. Miracolo xx u. Rudilore v. Condor-Ludwin, PB Oldbg., Körsieger Poliac, B., * Oldbg. 85, v. Prinz Miro u. Rudileine v. Miracolo xx-Condor, PB Südafrika Rockefeller, Db., * Oldbg. 2005, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB DK Romanov, Db., * Oldbg. 2000, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB DK Royal Edition, Db., * Oldbg.2004, v. Rubin Royal u. Runira v. De Niro-Karon/T., PB Nieders. Royal Jubilee, Db.,* Oldbg. 99, v. Rohdiamant u. Aphrodite v. Andiamo-Welt As, PB DK Royal Kingdom, R., * Oldbg. 2003, v. Rohdiamant u. Zina v. Welt Hit II-Rubinstein I, PB Rubin Royal, Db., * Oldbg. 96, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB Oldbg. Rumicello, Db., * Oldbg. 2001, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB Oldbg. Rubin Action, Db., * Oldbg. 2003, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB Oldbg. Rubino Vincento, F., * Oldbg. 2002, v. Rohdiamant u. Rumirell v. Grundstein II-Akzent II, PB Oldbg. Rustin, B., * Oldbg. 99, v. Rubinstein I u. Ruby-Girl v. Castro-Inschallah AA, PB Oldbg. Schufro Hit, Db., * Oldbg. 2003, v. Sandro Hit u. Rudonja v. Don Schufro-Inschallah AA, PB DK, Körsieger Showdancer, R., * Oldbg. 2008, v. Sir Donnerhall I u. Rudilora v. Donnerschwee-Welt As, PB Brdbg. Spirit of Sandro Hit, Db., * Oldbg. 2002, v. Sandro Hit u. Rosebel v. Rubinstein I-Inschallah AA, PB AUT Tantris, Db., * Oldbg. 89, v. Traumdeuter/T. u. Rubina-Aktuella v. Aktuell-Volturno, PB Oldbg., USA Weltgotthard (Weltgold), B., * Oldbg. 81, v. Welt As u. Rudore II v. Goldpilz-Waidmannsheil, PB ARG, MEX

    Über Verbandsgrenzen hinweg

    Malta, Mutter von Radetzky,
    Hannoverscher Stutenstamm
    der Kebandina, auf einer Zeichnung
    von Ernst Kühlbrandt.

    Ein gutes Beispiel für die weite Verbreitung eines Stutenstammes über alle Zuchtgebietsgrenzen hinaus liefert die hannoversche Stutenfamilie 659/Kebandina, die im Gestüt Vornholz eine große Blüte erlebte. Im Mutterland Hannover verkümmerte dieser Stamm, aber die genialen Ideen und züchterischen Visionen des Clemens Freiherr von Nagel gaben dieser Familie in Westfalen ihre phänomenale Einzigartigkeit. Aus dieser Familie kam schon in den 1950er und 1960er Jahren eine ganze Reihe internationaler Sportpferde und selbst in Holstein hat sich ein gesonderter Zweig dieser starken Linie entwickelt, etikettiert mit der Stammnummer 8808. Nach dem Tode des Barons von Nagel Ende der 1970er Jahre wurden die Pferde gewissermaßen in alle Winde verstreut und es hat lange gedauert, bis die neuen Besitzer eigene Wege gefunden hatten, mit diesem wertvollen Vermächtnis umzugehen. Inzwischen gibt es aber wieder viel positive Wahrnehmung von diesem Stamm – so lieferte dieser zum Beispiel Hengste wie Don Schufro, Don Primero sowie Ribot und Granulit.

     

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    Hannoverscher Stutenstamm 659. Kebandina v. Kirkland-Julius Caesar-Schamord-Schwarzwald-Tüchtig-Norfolk (in Holstein Stamm 8808)

    Leonidas v. Landos unter Mark Todd,
    erfolgreich in 4-Sterne-CCI.
    Aus dem Stamm der Kebandina,
    gezogen von Gabriele Pochhammer. © Julia Rau

    Adelfos, Sch., * Holst. 83, v. Athlet Z u. Condina v. Caletto I-Romanow, PB SUI, internat. SPR erfolgreich Aldato, F., * Holst. 81, v. Almé Z u. Omana v. Romanow-Pernod xx, PB Westf. Caracol, B., * Westf. 92, v. Cartusch u. Fantasie v. Foxtrott-Usurpator xx, PB Westf. Carlson SL Z, Sch., * Zang. 2006, v. Ciro Z u. Picarda v. Pablo-Ramino, PB BEL Classico, Schwb., * Oldbg. 91, v. Classiker u. Fantastica v. Donnerhall-Pik Bube I, PB Oldbg., (FN: Capuccino 16) internat. DRE erfolgreich (Karin Rehbein) Davido ’s Hit, R., * Oldbg. 2002, v. Don Davido u. Fiesta Mexicana v. Sandro Hit-Continue, PB Oldbg., USA Didrik Design, B., * DK 86, v. Didriksen u. Vinca II v. Goldnger-Velten xx, PB DK Don Primero, Schwb., * Oldbg. 85, v. Donnerhall u. Fantasia v. Pik Bube I-Unkenruf/T., PB Holst., SWE, Oldbg., internat. DRE erfolgreich (Karin Rehbein) Don Schufro, Df., * Oldbg. 93, v. Donnerhall u. Fiesta v. Pik Bube I-Unkenruf/T., PB Oldbg., DK, internat. DRE erfolgreich (Lars Pedersen/Andreas Helgstrand/DK) Dozent, B., * Hann. 66, v. Du­ II u. Winkelflocke v. Winkel-Abendkerl, Ldb. Dillenburg Favoloso L, Db., * Oldbg. 2010, v. Fürst Romancier u. Fantasie R v. Rubin Royal-Classiker, PB Oldbg. Finnland I, Db., * Hann. 29, v. Flirt u. Kebandina v. Kirkland-Julius Caesar, Ldb. Celle Finnland II, Db., * Hann. 32, v. Flirt-Kirkland-Julius Caesar, Ldb. Osnabrück u. Lack For Jump, B., * Hann. 2001, v. For Feeling u. Patricia v. Prestige Pilot-Carvo xx, PB CAN Fürst, B., * Hann. 39, v. Futurist I u. Flickerei v. Flirt-Kirkland, Ldb. Osnabrück Godeward, Sch., * Westf. 78, v. Gottwalt u. Tirade v. Ramzes AA-Pernod xx, PB Westf. Good Year, F., * Westf. 92, v. Goodwill u. Maleysia v. Paradox I-Romanow, Ldb. Warendorf Granulit, Sch., * Hess. 92, v. Grannus u. Raggio di Luna v. Romanow-Herold, PB Oldbg., Holst., RSA, HLP-Sieger, 1996 I a-Hauptprämie Itens, B., * NL 90, v. Mytens xx u. Zaline v. Nimmerdor-Romanow, PB NL Lord Leopold, B., * Bad.-Wttbg. 2007, v. Lord Sinclair I u. Fatima v. Sandro Hit-Classiker, PB Bad.-Wttbg. Lord Schufro, Db., * Oldbg. 2010, v. L’Espoir u. Sunny Girl v. Sandro Hit-Donnerhall, PB Neumond, B., * NL 88, v. Nimmerdor u. Corien v. Apart-Romanow, Dt. Reitschule Warendorf Novize, B., * Hann. 73, v. Novum xx u. Dünenspiel v. Du­ II-Winkel, Ldb. Celle Odenwald, Db., * Westf. 40, v. Oxyd/T. u. Trendelburg v. Thronerbe-Kirkland, Ldb. Janow Podlaski Pacic Sunset, R., * Westf. 79, v. Polydor u. Franca v. Frühling-Ramzes AA, PB Palisandergrund, Db., * Westf. 77, v. Polydor u. Franca v. Frühling-Ramzes AA, PB Rhpfs., LH Ldg. Warendorf Pentagon’s Peron M, B., * AUT 2000, v. Placido-Sun u. Farina M v. Donnerhall-Pik Bube I, PB AUT Polany, Db., * Rhld. 88, v. Polydor u. Fabel v. FoxtrottUsurpator xx, Ldb. Warendorf, Körsieger Raban, Sch., * Westf. 54, v. Ramzes AA u. Malta v. Oxyd/T.-Meleager, PB RSA Radetzky, Sch., * Westf. 51, v. Ramzes AA u. Malta v. Oxyd/T.-Meleager, Ldb. Warendorf Rasputin, Db., * Holst. 73, v. Ramiro u. Marion v. Ramzes AA-Krol Walca, Holst. Verb. Red Label, Df., * Oldbg. 2005, v. Romanov u. Fabina v. Donnerhall-Pik Bube I, PB DK Ribot, Sch., * Westf. 81, v. Raubritter u. Tirolerin v. Pernod xx-Oxyd/T., PB Westf. Rio Negro, Schwb., * Westf. 70, v. Ramiro u. Fiona v. Pernod xx-Zew, Holst. Verb., PB Bay. Ron Rubin, Db., * Oldbg. 2003, v. Rubin Royal u. Donna Primera v. Donnerhall-Pik Bube I, PB Sachs. Rudisha, B., * Oldbg. 2010, v. Romanov u. Fiesta’s Girl v. Donnerhall-Pik Bube I, PB DK Salamander, Db., * Hann. 81, v. Shogun xx u. Glanzocke v. Glander-Winkel, Reitpferd (FN: Shogun 23) Sandro’s Success, Schwb., * Oldbg. 2002, v. Sandro Hit u. Fabelia v. Festrausch-Donnerhall, PB USA Sunny-Boy, Db., * Oldbg. 97, v. Sandro Hit u. Fantastica v. Donnerhall-Pik Bube I, PB Oldbg., DK Topas, B., * Bad.-Wttbg. 2011, v. Totilas u. Fatima v. Sandro Hit-Classiker, PB Bad.-Wttbg. Veneziano, F., * Oldbg. 2010, v. Vivaldi u. Fabina v. Donnerhall-Pik Bube I, PB DK Wappenprinz, Sch., * Hann. 86, v. Wendland II u. Mazurka v. Herold-Ramzes AA, Reithengst Zatchmo, B., * Oldbg. 2009, v. Zack u. Fiesta’s Girl v. Donnerhall-Pik Bube I, PB DK sowie beispielsweise die international erfolgreichen Springpferde Cindy Crawford (v. Cheenook u. Parodie v. Pik Ramiro-Carvo xx-Pernod xx) Piet Raymakers (NL) Elastique 2 (v. Ehrensold u. Aglaia v. Aar-Pluchino xx-Krol Walca-Oxyd/T.) Jörg Münzner Enigk (v. Endspurt xx u. Alpengerte v. AbendkerlFarina-Futurist I-Denksport-Finnland I) Hans-Günter Winkler Feuerdorn (v. Krol Walca u. Fischerin v. Zew-Flirt) Hans-Günter Winkler und die Dressurpferde Macbeth (v. Pernod xx u. Marina v. Krol WalcaOxyd/T.) Willi Schultheis Malteser (v. Humboldt/T. u. Malta v. Oxyd/T.- Meleager) Otto Lörke Mariano (Vollbruder zu Radetzky) Dr. Josef Neckermann Rubelit (v. Unkenruf/T. u. Fabiola v. Herold-ZewFlirt) Christine Stückelberger (SUI) Tiga (v. Ramzes AA u. Tirolerin v. Pernod xxOxyd/T.) Heinz Lammers

    und Fabina (Vollschwester zu Don Schufro), Siegerstute der Oldenburger Elitestutenschau 2003 in Rastede.

    Die unterschätzten Familien Stets sollte man sich hüten, Stämme aus denen bisher nur wenig oder gar keine Hengste und Sportpferde resultierten, gänzlich zu verteufeln. Denn auch sehr alte hannoversche Mutterlinien von Hengsten wie des doppelten Jungpferdeweltmeisters Florencio I oder des geschätzten Bruderquartetts Farewell I-IV haben vor 20 Jahren noch gänzlich im Verborgenen geblüht. Irgendwann kommt eine züchterische Initialzündung, die o­ft sehr schnell zur nahezu schlagartigen Vergrößerung von Stutenfamilien führt. Ein Beispiel: Die Familie der Deckspitze gibt es im Mutterland Hannover gar nicht mehr. Sie ist nachweisbar bis 1880, aber erst im Jahr 2000 wurde der erste Hengst (Farewell I) gekört und die Familie rückte in den nächsten Jahren schlagartig ins Rampenlicht. Zu verdanken ist dies der züchterischen Schaffenskraft­ von Alfons Baumann in Rees, der mit diesem Stamm, der über 100 Jahre vor sich hin dümpelte, nunmehr einen Wertbegriff geschaffen hat.

    Hannoversche Stutenfamilie 223. Deckspitze v. Dekan-Neheim-Kinnbart-Sportkönig-Morgenrot I-Angelo-Norgarth-Sidonius-Milambus

    Fergana (Fidermark-Rosenkavalier),
    Siegerstute der Westfälischen
    Eliteschau 2007. Eine von 49 selbst
    gezogenen Staatsprämienstuten
    der Familie Baumann. © Alfons Baumann

    Apollon, B.,* Westf. 2011, v. Ampère u. Dolores v. Davignon I-Apart, PB Dancing Diamond, Df., * Westf. 2009, v. Diamond Hit u. Fantasie v. Fidermark-Rosenkavalier, LH Ldg. Warendorf Dankeschön, Df., * Westf. 2007, v. Danone I u. Fantasie v. Fidermark-Rosenkavalier, Ldb. Warendorf Davos, B., * Westf. 2010, v. Danone I u. Fantasie v. Fidermark-Rosenkavalier, Ldb. Marbach Farewell I, B., * Westf. 98, v. Fidermark u. Riga v. Rosenkavalier-Apart, PB Oldbg., Hann. Farewell II, B., * Westf. 99, v. FidermarkRosenkavalier-Apart, PB Westf. Farewell III, Db., * Westf. 2000, v. FidermarkRosenkavalier-Apart, PB Oldbg., Bundeschampion Farewell IV, B., * Westf. 2001, v. FidermarkRosenkavalier-Apart, PB Westf., USA Florentianer, B., * Westf. 99, v. Florestan I u. Roxanne v. Rosenkavalier-Apart, PB Rhpfs. Licosto, Df., * Westf. 2005, v. Licotus u. Roxanne v. Rosenkavalier-Apart, PB Rhld., Hann. Maybach, R., * Westf. 2001, v. Münchhausen/T. u. Diva v. Davignon I-Apart, PB Westf., USA Rosenquarz, B., * Westf. 95, v. Rosenkavalier u. Alexa v. Apart-Feuerschein I, Ldb. Warendorf

    Gleiches gilt für den schmalen, aber dennoch weitverzweigten Stamm des Florencio I, der bis 1910 nachgewiesen ist, also auch schon über 100 Jahre existiert, und doch erst nach dem ersten Bundeschampionatsau­ritt von Florencio I Wahrnehmung erfuhr.

    Hannoversche Stutenfamilie 914. Agenda v. Amselkönig II u. Allerkresse v. Allermeist-Faschist I-Spee I-Most I-Deichmann-Macdon

    Charisma, Db., * AUT 97, v. Caprimond/T. u. Rapunzel v. Renoir I-Weinhang, PB AUT Cor de la Bis R, B., * Bay. 89, v. Consul/T. u. Einsicht v. Einblick-Kurier, HLP LK I, Süddt. Champion (n. gek.) Florencio I, B., * Westf. 99, v. Florestan I u. Walessa v. Weltmeyer-Pik Bube II, PB Oldbg., NL Florencio II, Schwb., * Westf. 2000, v. Florestan I-Weltmeyer-Pik Bube II, PB GBR Leonardo da Vinci, Schwb., * Hann. 2003, v. Lauries Crusador xx u. Donata v. Davignon I-Don Juan, PB NL Walton, R., * Hann. 97, v. Weltmeyer u. Donja v. Don Juan-Argentan I, PB AUS

    Das Fazit lautet also: Für einen Stutenstamm gibt es keine Regel, sein Einfluss, seine Bedeutung und damit einhergehend seine Wertschätzung sind immer von den Menschen abhängig, die sich mit ihm beschä­ftigen und ihn pflegen.

     

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Claus Schridde, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.

  • Verdener Auktion Online: Trainingszeit beginnt!

    Verdener Auktion Online: Trainingszeit beginnt!

    Endlich ist soweit: die Pferde der Verdener Auktion Online im Mai haben ihre Boxen in der Ausbildungs- und Absatzzentrale bezogen. 73 vorzügliche Reitpferde warten auf neue Besitzer. Interessenten können nach Absprache und unter Einhaltung der behördlichen Auflagen ihre Wunschkandidaten bei der täglichen Arbeit begutachten und ausprobieren. Am Sonnabend, 30. Mai, kann dann ab 14 Uhr das Traumpferd bequem von zu Hause aus ersteigert werden.

    Einige der Auktionspferde zeigen sich doppelveranlagt und sind sowohl den Dressur- als auch den Springsportanforderungen gewachsen. Für diese Pferde ist auch die Ausbildung zum Vielseitigkeitspferd denkbar. Die Auswahl der Auktionspferde wurde so ausgelegt, dass nicht nur Profireiter fündig werden, sondern auch Amateur- und Freizeitreiter den idealen Partner für Sport und Freizeit finden.

    Der Besuch des Trainings und das Ausprobieren der Pferde ist ausschließlich nach telefonischer Terminvereinbarung mit den Kundenberatern des Hannoveraner Verbandes möglich, um die Personenzahl auf der Anlage gering zu halten. Die Sonderpräsentationen kann man sich live auf den Bildschirm holen. Am Freitag, 22. Mai, und am Mittwoch, 27. Mai – jeweils Dressur ab 9 Uhr und Springen ab 13 Uhr – werden die Auktionspferde im Livestream zu sehen sein.

    Die Online-Versteigerung der Dressurpferde findet am Sonnabend, 30. Mai, ab 14 Uhr statt. Ab 18 Uhr sind die Springpferde an der Reihe. Das Bieten ist bereits ab Sonntag, 24. Mai, ab 9 Uhr möglich. Für jegliche Fragen rund um die Verdener Auktion stehen das Team des Auktionsbüros und die Kundenberater zur Verfügung. Die Registrierung und das Bieten sind auf der Webseite www.verdener-auktion-online.de möglich.

    Wer bei den Reitpferden nicht zum Zuge gekommen ist, braucht nicht lange zu warten: Vom 3. bis 6. Juni kann man bei einer weiteren Verdener Online-Auktion Besitzer eines qualitätvollen Fohlens werden. Im Online-Auktionsreigen folgen weitere Fohlenauktionen vom 10. bis 13. Juni und vom 1. bis 4. Juli.
    Weitere Informationen: www.hannoveraner.com

  • Weltwunder Weltmeyer (Teil 1)

    Weltwunder Weltmeyer (Teil 1)

    Weltmeyer ist bis heute einer der erfolgreichsten Vererber in der hannoverschen Reitpferdezucht mit unzähligen Töchtern und Söhnen, die in Zucht und Sport große Erfolge feiern. Die Geschichte eines Zuchtheros, der schon bei seiner Geburt ein Star war. Ein echtes (Pferde-)Weltwunder eben.

    Die stolze Familie Meyer
    mit Weltmeyer-Nachzucht
    (von links): Hermann Meyer,
    Jochen Meyer, Stefanie Meyer © privat

    Gleich nach der Geburt dieses Fohlens 1984 hätte er es gewusst, erinnert sich Hermann Meyer, der Züchter des Phänomens Weltmeyer: „Ich habe ihn gesehen und sofort gespürt, dass dieses Fohlen einmal ein ganz Besonderer wird.“ Nicht nur besonders, sondern sogar noch mehr: „Mir war klar, dass dies ein Pferd ist, wie man es nur einmal im Leben bekommt. Und ich hatte Recht. Einen derartigen Erfolg erleben wohl nur die wenigsten Züchter mehr als einmal. Unserem Zuchtstall ist es nicht mehr gelungen, obwohl sowohl ich als auch mein Sohn Jochen immer wieder tolle Pferde gezogen haben. Aber ein Weltmeyer war nicht mehr dabei.“ Auch wenn Hermann Meyer als hocherfolgreicher Züchter von Hannoveraner Pferden wahrlich nicht nur für einen Weltmeyer verantwortlich zeichnet, war dieses Pferd doch jenes, das man für immer mit seinem Namen in Verbindung bringen wird. Auch heute wird im Stall Meyer-Allwörden erfolgreich gezüchtet. 2007 übernahm Sohn Jochen den Betrieb vom Vater. Für die ganze Familie ist Weltmeyer, der bereits 2011 verstarb und zuvor lange Jahre im Landgestüt Celle stationiert war, nach wie vor präsent. „Wir sprechen oft von ihm, schon allein, weil wir einige seiner Nachkommen im Stall haben“, erklärt Hermann Meyer. Seinen ersten Namen „Weltwunder“ gab Meyer dem Hengstfohlen nicht von ungefähr, sondern weil er von Anfang an solch große Stücke auf ihn hielt. Es war Liebe auf den ersten Blick, als der Züchter das hübsche Fuchsfohlen mit der Keilblesse erstmals sah. „Er hatte von Anfang an eine großartige Ausstrahlung. Man konnte sich dem nicht entziehen, wie er auftrat“, erinnert sich Meyer. Gezogen hatte er Weltmeyer aus seiner Erfolgsstute Anka, die er dem Celler Spitzenbeschäler World Cup I zugeführt hatte.

    Berühmte Ahnen

    Weltmeyer entstammt dem hannoverschen Flavius-Zweig und wurde zu dessen bedeutendstem Vertreter. Dieser Zweig geht zurück auf den 1918 geborenen Hengst Flavius, der wiederum der ältesten hannoverschen Linie, der des Flick, angehört. Wöhler, der Ur-Ur-Großvater von Weltmeyer, wurde 1950 geboren und brachte 1971 den Hengst Woermann, welcher dem Flavius-Zweig zur Blüte verhalf. Bereits bei seiner Eigenleistungsprüfung fiel der Hengst aus der Zucht von Werner Thalmann durch seine sehr guten Gangarten sowie das Springvermögen und ein „energisches Temperament sowie seine sehr gute Rittigkeit“ auf, wie der damalige Celler Landstallmeister Dr. Christian Freiherr von Stenglin betonte. In seiner Wirkungszeit brachte Woermann über 1.100 Nachkommen, unter ihnen Weltmeyers Vater World Cup I aus der Zucht von Hans-Eduard Börger. World Cup I hatte noch drei Vollbrüder. Alle vier Pferde wurden von Hans-Eduard Börger in Loxstedt aus einer Sender-Lugano-Mutter namens Sendernixe gezogen. Drei der Hengste blieben in Deutschland und wurden in Celle „verbeamtet“, World Cup IV ging nach Kanada. Woermann in Kombination mit Sender wurde schnell zu einer Passer-Anpaarung. Sender war Vater von 24 gekörten Hengsten, von denen der bekannteste der DLG-Sieger Söldner ist. Außerdem brachte er 27 Staatsprämienstuten hervor. Der 1977 geborene Dunkelfuchs World Cup I war Woermanns bedeutendster Nachkomme. Neben ihm zeugt Wenzel I, ebenfalls aus dem ersten Jahrgang von Woermann, von der beeindruckenden Vererberleistung des Hengstes.

    World Cup I – der große Wurf

    World Cup I zeigte von Anfang an seine hohe Qualität. Bereits bei seiner Körung wurde er zum Siegerhengst ausgerufen. Er gewann seine Leistungsprüfung mit 137 Punkten und war sowohl 1984 in Frankfurt am Main als auch 1986 in Hannover Reservesieger bei der DLG–Ausstellung. Das Interesse der Züchter für den Hengst war geweckt. Insgesamt war World Cup I Vater von 24 gekörten Söhnen und 27 Staatsprämienstuten. Herausragend waren Warkant, der nur kurz nach Weltmeyer 2011 verstarb, Walt Disney, Wogenspieler und Woodstock. All diese Hengste waren wie ihr Vater für das Celler Landgestüt tätig. Warkant war neben Weltmeyer eine echte Größe der hannoverschen Zucht und kann heute laut FN 19 gekörte Nachkommen sowie 56 Staatsprämienstuten vorweisen. Insgesamt etwa 50 seiner Kinder waren in Dressurprüfungen der schweren Klasse am Start. Herausragend zeigten sich vor allem Wansuela Suerte unter Hubertus Schmidt, Olympiasiegerin 2004 und Weltmeisterin 2006 mit der deutschen Mannschaft, sowie Wahajama UNICEF, die unter Ann-Kathrin Linsenhoff große Erfolge feierte und mittlerweile als Zuchtstute eine zweite Karriere absolviert. Mit Thiago kann sie einen beeindruckenden Prämienhengst von Totilas vorweisen. Auch als Vater von Sportpferden war World Cup I erfolgreich. Das meiste Preisgeld verdiente der 1987 geborene Fuchshengst Welcome, der unter Isabell Werth in den 90er-Jahren große Erfolge feierte, jedoch stets im Schatten der Stars Gigolo und Fabienne stand. Die Gewinnsumme der Nachkommen des World Cup I beläuft sich auf rund 600.000 Euro. 1996 erhielt World Cup I für seine züchterische Leistung den Titel Hannoveraner Hengst des Jahres zuerkannt. Ein Titel, den auch seine zwei berühmtesten Söhne, eben Weltmeyer und Warkant, wenig später tragen sollten.

    Anka – ein Hochzeitsgeschenk fürs Leben

    Weltmeyers Züchter besaß mit der Staatsprämienstute Anka ein herausragendes Pferd. In den Stall mitgebracht hatte Anka seine Ehefrau Edith. „Sie hatte sie als Hochzeitsgeschenk – oder man könnte auch sagen als eine Art Mitgift – dabei“, schmunzelt Hermann Meyer. „Damals ahnte noch keiner von uns, welche Art von Hochzeitsgeschenk Anka war. Wo bei anderen das Teeservice ein Jahr später schon in der Ecke steht und selbst lieb gewonnene Gegenstände sich irgendwann abnutzen, ist Anka bei uns bis heute präsent. Sie ist das langlebigste Hochzeitsgeschenk, das man sich vorstellen kann. Immer noch haben wir ihre Kinder und Enkel auf unserem Hof.“ Die braune Tochter des Spitzenhengstes Absatz wurde 1976 geboren und zunächst ausnahmslos mit Grande belegt. Bereits in diesen jungen Jahren von 1980 bis 1983 zeigte sich die Qualität der Anka als Zuchtstute. Ihr erstes Fohlen Graziano war bis zur Klasse M erfolgreich. 1981 kam mit Giaccomo ein echter Schleifensammler auf die Welt. Der Wallach wurde von Dr. Andrea Baumgart, der Besitzerin des Pferdes, sowie von Kathrin Stemmler und teilweise auch vom viel zu früh verstorbenen Dressur-Bundestrainer späterer Jahre, Holger Schmezer, im Dressursport vorgestellt. Er war bis Grand-Prix-Niveau erfolgreich. 1983 beschloss Hermann Meyer schließlich, seine Stute mit einem neuen Hengst anzupaaren, „nachdem es in Kombination mit Bolero nicht hatte mit der Qualität klappen wollen.“ Die Wahl fiel auf World Cup I. Die beste Entscheidung seiner züchterischen Karriere, betont Meyer heute. Für den Züchter war World Cup I in Kombination mit Anka nicht nur einmal ein Erfolg: „Am herausragendsten war natürlich Weltmeyer, aber ich habe meine Anka noch mehrfach von diesem Hengst decken lassen. Ausgewählt hatte ich World Cup I, weil ich ihn bei der DLG-Ausstellung gesehen hatte und er mir dort gefiel. Wir haben später noch einen Vollbruder von Weltmeyer gezüchtet. Dieser ging nach Bayern und dort in die Zucht. Er ist jedoch ein ganz anderer Typ. Es ist wie bei menschlichen Geschwistern. Diese ähneln sich ja auch nicht zwangsläufig. Vollschwestern von Weltmeyer hatten wir ebenfalls einige, eine davon ging nach Österreich, eine nach Amerika und zwei behielten wir hier auf dem Hof.“ Weltmeyers Vollschwester Wenezia ist bis heute im Stall der Meyers geblieben und erinnert an ihren berühmten Bruder. Der 1988 geborene Wallach World Play war bis Klasse S im Sport erfolgreich. Auch World-Cup I-Sohn Warkant deckte Hermann Meyers Spitzenstute. Das Resultat war die 1996 geborene und bis Klasse L im Sport gehende Stute Warianka 2. Weltmeyers Muttervater Absatz galt ebenfalls als einer der besten Vererber seiner Zeit. Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass Weltmeyers Vorfahren keine Unbekannten waren. Neben mehreren gekörten Söhnen brachte der 1960 bei Willi Brunkhorst geborene Hengst vor allem einige international bekannte Sportpferde, etwa Alwin’s Ass, aktiv unter Franke Sloothaak, sowie Admiral II, der von Fritz Fricke bis Grand Prix geritten wurde. Absatz lieferte demnach sowohl Dressur- als auch Springpferde.

    Mustergültiger Junghengst

    Einer von Weltmeyers letzten
    Auftritten vor großem
    Publikum: 22-jährig trabte er
    bei den Weltreiterspielen in
    Aachen 2006 „wie ein Junger“,
    so sein Züchter. © Kiki Beelitz

    Doch zurück ins Jahr 1984, zurück zu Weltmeyer und seinen ersten Schritten als Weltwunder. Diesen Namen sollte der junge Hengst über seine ersten Jahre hinweg behalten. Für Züchter Hermann Meyer erschien er jeden Tag mehr wie selbiges und er ließ es sich nicht nehmen, das Jungpferd in seinem eigenen Zuchtstall heranwachsen zu sehen. Kaufangebote gab es reichlich schon im Fohlenalter, aber Meyer schlug sie allesamt aus. „Ich dachte mir: Diesen einen will ich mal länger behalten“, erklärt er sein Vorgehen. „Sogar ein guter Kunde aus Kanada, der viele Pferde bei mir gekauft hat, durfte in dieser Zeit einen ganzen Schwung mitnehmen, aber Weltmeyer bekam er nicht. Ich war mir sicher, dass er ein Großer wird, darum habe ich den Verkauf entsprechend hinausgezögert.“ Deshalb konnte der Züchter 1986 selbst auf dem Körplatz in Verden einen herausragenden jungen Hengst vorstellen, der bereits auf den ersten Blick das Publikum mit seiner Athletik und dem stattlichen Aussehen begeistern konnte. Merkmale, die er später fast immer an seine Nachkommen vererben sollte. Man war einhellig der Meinung, dass dieser Junghengst etwas Besonderes sei. Sein Anblick entzückte die fachkundigen Züchter vom ersten Moment an, ebenso wie das reitsportbegeisterte Restpublikum. Die Richter ließen sich ebenfalls anstecken und die Körkommission proklamierte das „Weltwunder“ zum Siegerhengst. Hermann Meyer weiß, dass er „vor allem mit seinem gewaltigen Trab punktete. Er war ein richtiger Beschälertyp vom Gebäude und Bewegungsablauf her. Er faszinierte die Menschen. Es konnte bei ihm eigentlich nichts schiefgehen. Wir hatten nur dafür zu sorgen, dass er gesund blieb, und das ist uns gelungen.“ Nach der Körung ging der Junghengst in den Besitz des Landgestüts Celle über. Dr. Burchard Bade, damals Landstallmeister, war vom ersten Moment an begeistert und ließ ihn in der Heimat der hannoverschen Zucht aufstellen. Von diesem Tag an trug er den Namen Weltmeyer, der ihm von Bade selbst gegeben wurde. Er sollte den Namen des Züchters beinhalten und ebenfalls den „Welt“-Aspekt hervorheben. Denn schließlich sollte der Junghengst ab jetzt nicht nur deutschen Boden, sondern mit seinen Nachkommen die ganze Welt hannoversch erobern. Neben der Körung in Verden wurde Weltmeyer im gleichen Jahr auch für die rheinische Zucht in Wickrath anerkannt. Außer diesen beiden Zuchtverbänden ist er auch in Bayern, Brandenburg-Anhalt sowie Sachsen-Thüringen eingetragen. „Mich hat es schon gefreut, dass Weltmeyer praktisch meinen Namen tragen durfte“, erinnert sich sein Züchter an den Moment, als das Weltwunder verschwand und ein Weltmeyer geboren war.

    Erste Meriten

    Unter den bedeutendsten
    Nachkommen Weltmeyers
    ist Weltall/Martin Schaudt.
    Er sorgte nicht nur durch
    Spitzenleistungen in der
    Dressur für Furore,
    sondern auch durch einen
    schlimmen Autounfall. © Kiki Beelitz

    Dass Weltmeyer eine der besten Investitionen des Landgestüts gewesen sein sollte, erkannte man bereits ein Jahr später. 1987 absolvierte der Hengst seine HLP in Adelheidsdorf und zeigte sich herausragender denn je. Denn er rief nicht nur solide seine Leistung ab, sondern zeigte Außergewöhnliches. Bis heute ist es vergleichsweise wenigen Hengsten gelungen, sowohl im Springen als auch in der Dressur einen Index in den beiden Disziplinen und in der Gesamtnote über 140 Punkten zu erlangen. Weltmeyer ist einer derjenigen, die dieses Kunststück vollbrachten. Dass sich der Junghengst damit die Spitze des 40 Pferde starken Feldes sicherte, muss nur der Form halber erwähnt werden. 143,96 Punkte lautete das Endresultat in der Gesamtwertung. 143,94 in der Dressur, 141,44 im Springen, was ihm in der Disziplin, für die er im Grunde überhaupt nicht gezüchtet worden war, den dritten Rang einbrachte. Weltmeyer begeisterte und zeigte sich als Talent auf allen Hochzeiten. Im gleichen Jahr nahm Weltmeyer unter dem Obersattelmeister des Landgestüts Celle, Hans-Peter Klaus, an den Bundeschampionaten in Vechta teil – wiederum ein durchschlagender Erfolg. Denn als erster Hengst des Landgestüts Celle überhaupt sicherte sich der dreijährige Jungspund dort die Goldmedaille. 1988 wurde er zum besten Hengst des Jahres gekürt, 1989 folgte die Auszeichnung bei der DLG-Ausstellung in Frankfurt am Main, wo er wiederum als Sieger vom Platze ging. Die Serie der Erfolge hatte auch züchterische Folgen. Denn bereits in seinen ersten Jahren war der Junghengst überaus gefragt.

    Top-Vererber

    Nachdem seine ersten Auftritte auf der großen Bühne und vor allem sämtliche Leistungsabfragen derart sensationell verlaufen waren, ließen es sich die Züchter nicht nehmen, Weltmeyer sofort in ihr Herz zu schließen. Jeder wollte ein Fohlen von ihm. Doch Dr. Burchard Bade schob den Begehrlichkeiten aus allen Ecken des Zuchtgebiets zunächst einen Riegel vor. Für Weltmeyer sollten nur die Besten gut genug sein. So wurden zunächst ausschließlich Staatsprämienstuten für die Bedeckung zugelassen. Später wurde diese Restriktion zurückgenommen. Gespannt wartete man auf den ersten Zuchtjahrgang und wie sich dieser vor der hannoverschen Körkommission wohl präsentieren würde. 1991 war der große Moment gekommen und die ersten Nachkommen stellten sich dem Urteil der Kommission. Das Resultat des Weltmeyer war mehr als überzeugend. Sein Sohn Wittinger wurde zum Sieger ernannt und war der große Star der Körung. Doch damit nicht genug: Der Hengst Wonderful belegte den „Silberrang“ des Reservesiegers. Alles Weltmeyer, möchte man da meinen und das völlig zu Recht! Denn auch drei weitere Hengste von ihm wurden gekört.

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Alexandra Koch, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Brisbane unter neuer Reiterin

    Brisbane unter neuer Reiterin

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Ein neues Reiter-Pferd-Team ist geboren. Denn zwei vielversprechende Nachwuchstalente haben zueinander gefunden – Shona Benner reitet in Zukunft die Nachwuchs-Grand Prix-Stute Brisbane.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Neues Nachwuchsteam – Brisbane und Shona Benner

    Vielversprechend wirkt die Kombination aus Shona Benner und der elfjährigen Belissimo M-Tochter. Nachdem die Nachwuchsreiterin Benner bereits beste deutsche Reiterin der vergangenen Pony-Europameisterschaften war, soll ihr nun Brisbane die Tore ins Juniorenlager öffnen. Dennoch hat Shona Benner 2020 noch ein Ponyjahr vor sich. Dieses möchte sie noch nutzen, falls sich die Turnierlandschaft wieder einspielt. Mit ihrem Erfolgspony Der kleine Sunnyboy will Shona Benner noch das verbleibende Ponyjahr bestreiten. Unter ihm gewann sie im Jahr 2019 Doppelbronze bei der Europameisterschaft Pony Dressur.

    Daneben kann auch die Nachwuchsstute Brisbane beachtliche Erfolge in ihrer jungen Sportkarriere vorweisen. Bereits 2017 ertanzte die Hannoveranerin mit Helen Langehanenberg den fünften Rang im Finale des Nürnberger Burg-Pokal. Inzwischen geht die Fuchsstute erfolgreich bis Kurz-Grand Prix, unter anderem auch mit Nico Kapche, einem Bereiter bei Langehanenberg. Auch die weitere Dressurkarriere von Brisbane ist erfolgsversprechend, laut Langehanenberg ist der Start in einer Inter II absehbar.

    Shona Benner steht neben der Belissimo M-Tochter noch die achtjährige KWPN-Stute Dancing Florencia zur Verfügung.

    Mehr über den Dressur-Vererber Belissimo M im Portrait unter:

    www.horse-gate.com

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Weltwunder Weltmeyer (Teil 2)

    Weltwunder Weltmeyer (Teil 2)

    Wittinger, der Mustergültige

    Eine berühmte Verwandte
    von Weltmeyer ist Wansuela
    Suerte/Hubertus Schmidt.
    World Cup I war ihr
    Großvater. © Kiki Beelitz

    Aus Weltmeyers erstem Jahrgang stammt Wittinger. Der Hengst hatte nicht nur die markante Fuchsfarbe vom Vater geerbt, sondern auch seine Ausstrahlung. Er war selbst in Dressurprüfungen bis St. Georg unter der bekannten Ausbilderin Susanne Lebek unterwegs. Doch zunächst beeindruckte er das Publikum bei seiner Hengstleistungsprüfung, die er mit dem sensationellen Dressurergebnis von 152,73 Punkten abschloss und mit 149,46 sogar eine höhere Gesamtpunktzahl als sein Vater erhielt. Wittinger sollte etliche gekörte Söhne sowie im Sport erfolgreiche Nachkommen haben. Die Stute What’s up ebnete dem jungen Stephan Köberle den Weg in den internationalen Dressursport. Aufgrund einer zu niedrigen Befruchtungsrate ging die züchterische Karriere von Wittinger jedoch schneller als vermutet zu Ende. Andere Nachkommen traten auf den Plan.

     

     

     

     

     

    Wolkenstein II und Wolkentanz

    Kann 26 gekörte Söhne und
    100 Töchter mit Staatsprämie
    vorweisen: Wolkentanz I. © Bernd Eylers

    Ein wenig über den Wolken schwebten Wolkenstein II und Wolkentanz wohl von Anfang an. Die Meriten ihres Vaters machten es möglich. Wolkenstein II war 1992 Reservesieger seiner Körung und gewann 1993 das Bundeschampionat des Deutschen Reitpferdes in Mannheim. Auch bei seiner Hengstleistungsprüfung siegte er im gleichen Jahr. Der 1990 geborene Hengst war bis zum Schluss wie sein Vater in Celle stationiert. Er schien mit ihm noch weiter verbunden zu sein, denn nur drei Tage nach Weltmeyers Tod starb der Fuchs an einem Aortenabriss. Der von Dr. Max Schulz-Stellenfleth gezogene Spitzenvererber Wolkenstein II lieferte 47 gekörte Nachkommen und 156 Staatsprämienstuten. Seine Nachkommen im Sport gewannen etwa 800.000 Euro an Preisgeld. Am berühmtesten dürfte die Stute Wolke Sieben sein, die mit Sanneke Rothenberger erfolgreich aus dem Junge-Reiter-Lager in die U25-Dressur hineinwuchs. Wolkentanz I war ebenfalls Siegerhengst seiner Körung und holte 1994 den Titel des Bundeschampions. Der 1991 geborene Hengst weist 26 gekörte Söhne und 100 Töchter mit Staatsprämie auf. Seine Nachkommen gewannen um die 550.000 Euro. Herausragend ist der 1999 geborene Wito Corleone 2, der zunächst unter Alexandra Bimschas und später unter dem Luxemburger Sascha Schulz große Erfolge bis zum Grand Prix feiern konnte. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]

    Auf dem Höhepunkt

    Weltmeyer selbst wurde bis S-Niveau in der Dressur ausgebildet. Bedeutende Prüfungen ging er jedoch nicht mehr. Der Fokus lag bei ihm auf der Zucht. Während seiner gesamten züchterischen Karriere, die von 1988 bis 2011 dauern sollte, wurde Weltmeyer niemals im Natursprung eingesetzt. Nachdem er seine ersten beiden Jahre in Celle verbracht hatte, ging er in die Besamungsstation Ankum. Zeitweise deckte er pro Jahr mehr als 600 Stuten. Weltmeyer war in den 90er-Jahren längst zur Marke geworden, die ihren Kindern zuverlässig herausragende Bewegungen und eine großartige aktive Hinterhand mitgab. Außerdem ist die Charakterstärke und Intelligenz der meisten Nachkommen deutlich erkennbar. Kein Wunder also, dass Weltmeyer 1998 vom Zuchtausschuss des Verbandes zum Hannoveraner Hengst des Jahres ernannt wurde. Nur zwei Jahre nach seinem Vater wurde damit auch ihm diese höchste Ehre zuteil. Hermann Meyer erinnert sich an den Auftritt von Weltmeyer 2006 in Aachen im Rahmen der Weltreiterspiele, wo er an der Hand vorgeführt wurde. „Dieser Auftritt vor dem gigantischen Publikum in der Soers wird mir in Erinnerung bleiben. Er war bereits 22 Jahre alt und trabte dort wie ein Junger. Weltmeyer war einfach ein gewaltiger Hengst.“ 2011 verstarb Weltmeyer, für viele unerwartet, da er sich kurz zuvor noch bester Gesundheit erfreut und vor Kraft nur so gestrotzt hatte. Doch eine Kolik setzte seinem Leben ein plötzliches Ende. Was bleibt, ist eine züchterische Legende, ein Linienbegründer, ein Pferd, dessen Charakter und Bewegungsvermögen man nicht vergisst. Bis zum Jahr 2011 wurden über 4.000 Nachkommen in Hannover registriert. Auch nach seinem Tod folgten noch etliche nach. 470 Töchter von Weltmeyer wurden zu Staatsprämienstuten ernannt. Insgesamt wurden 111 seiner Söhne laut FN gekört. Die Liste der herausragenden Nachkommen, die ab 1989 das Licht der Welt erblickten, ist lang und kann nur auszugsweise wiedergegeben werden, anhand einiger leuchtender Beispiele, deren Leistung man bis heute nicht vergessen hat.

    Warum Nicht FRH

    Weltmeyer-Sohn Warum
    Nicht FRH, genannt
    „Hannes“, tanzte unter
    Dressurkönigin Isabell Werth
    bis ganz nach oben. © Kiki Beelitz

    Große Karriere im Dressurviereck machte der Weltmeyer-Sohn Warum Nicht FRH. Der Wallach beeindruckte von Beginn seiner Karriere an durch seine Größe, war aber keine explizite Schönheit und wirkte stets etwas schlaksig. Es war die geniale Reitkunst der Isabell Werth, die diesen Fuchs derart zur Geltung brachte. Die deutsche Dressurkönigin hatte es mit dem 1996 geborenen, 1,83 Meter großen Pferd nicht immer leicht, glaubte jedoch fest an sein Talent. „Er war ein Pferd mit großen Partien und verfügte über super Grundgangarten. Dazu kam, dass er bei keinerlei Lektionen irgendeine Schwäche zeigte. Er war sehr selbstbewusst, aber auch ziemlich bodenscheu. Das machte es nicht immer einfach mit ihm. Dennoch gehörte Hannes zu meinen besten Pferden.“ Den Spitznamen „Hannes“ hatte Warum Nicht FRH zu Ehren seines ehemaligen Reiters Hannes Baumgart bekommen. Bereits mit neun Jahren war Warum Nicht FRH in Aachen beim CHIO am Start und weit vorne platziert. Ein Jahr später war der Wallach Werths erste Wahl für die Weltreiterspiele in Aachen 2006. Doch eine Verletzung machte die Pläne zunichte und rief Satchmo auf den Plan, der durch eine hochklassige Leistungssteigerung zwei Gold- sowie eine Bronzemedaille sichern konnte und seinen Stallkollegen vorerst in den Schatten stellte. 2010 kam jedoch noch einmal ein großes Jahr für Hannes mit der Teilnahme an den Weltreiterspielen in Kentucky und der dort gewonnenen Mannschafts-Bronzemedaille. Außerdem war der Fuchswallach im Weltcup-Geschehen stets aktiv und gewann 2007 das Finale. 2008 reichte es zum zweiten Platz. Die Lebensgewinnsumme von Warum Nicht FRH belief sich auf circa 700.000 Euro, als Werth ihn 2012 nach einem Hüftbruch auf die Weide verabschiedete. Mit dieser Summe steht Warum nicht FRH bis heute an der Spitze der Nachkommen des Weltmeyer als absoluter Top-Verdiener. 19-jährig verstarb „Hannes“ während einer Kolikoperation. Er zeigte in seinem Sport, was für ein Pferd mit nicht optimalem Aussehen, aber viel Athletik möglich ist.

    Auf dem Weg zu den Sternen

    Der anhand seiner Erfolge wohl bedeutendste Nachkomme des Weltmeyer im Sport hatte einen Namen, der ihn sogleich der Erde entschweben ließ: Weltall. Der braune, 1994 geborene Wallach, geritten von Martin Schaudt, war kein einfaches Pferd, jedoch eines mit einem herausragenden Talent für Piaffe und Passage sowie die Verstärkungen. Im Bewegungsablauf und der Durchlässigkeit zeigte der stets recht heiße Wallach Schwächen. Jedoch war es ein Autounfall 2004, der Weltalls gerade im Aufstieg befindlichen Stern empfindlich abzubremsen schien. Durch den Crash mit einem Lkw wurde der Wallach aus dem Transporter geschleudert. Dabei erlitt er Verbrennungen und Abschürfungen, vor allem jedoch eine Nervenquetschung, aufgrund derer er seinen Schweif nicht mehr vollständig heben konnte. In der Folgezeit gab es Diskussionen im Dressurlager, ob man ein derartig gehandicaptes Pferd denn zu den Olympischen Spielen schicken könne. Man konnte und entschied sich richtig, denn das Paar trug zur Goldmedaille bei den Spielen 2004 in Athen bei. Im Herbst 2004 holte Weltall den Sieg beim German Masters in Stuttgart sogar mit einer Weltrekord-Leistung. Damals zeigte sich sein Reiter Martin Schaudt schwer beeindruckt: „Wir waren ja zu Beginn des Jahres nach dem Unfall ganz unten. Es ist unglaublich, mit welcher Kämpfernatur er es geschafft hat, zurückzukommen.“ 2007 wurde Weltall an die Familie Meggle verkauft. Unter deren Reiter Dieter Laugks war der Wallach noch bis 2012 im Grand-Prix-Sport hocherfolgreich. Neben Warum nicht FRH ist Weltall ein weiterer Nachkomme des Weltmeyer, der auf eine Gewinnsumme von über 100.000 Euro blicken kann. Genauer gesagt, waren es rund 213.000 Euro, die der Wallach für sich verbuchte. 2004 ging Weltall übrigens bei den Olympischen Spielen im selben Team wie Wansuela Suerte (Reiter: Hubertus Schmidt), der wohl berühmtesten Tochter von Warkant, einem Sohn des World Cup I – Verwandte unter sich.

    Top-Athleten überall

    Bei weitem nicht nur in Deutschland, sondern rund um den Globus verteilt, trafen sich die Nachkommen des Weltmeyer schon bald in den Dressurvierecken der Welt. Bekannt wurde unter anderem Emma Hindles Wie Weltmeyer. 1990 geboren war er einer der ersten Nachkommen von Weltmeyer, die im Sport groß auftrumpften. Der Hengst wurde nach Großbritannien verkauft und nahm unter deren Flagge an den Olympischen Spielen in Sydney 2000 und Athen 2004 teil. Der zunächst von Holga Finken ausgebildete Wie Weltmeyer gewann mit seiner Reiterin 2003 sogar die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften mit dem Team des Union Jack. Wie Weltmeyer brachte selbst erfolgreiche Nachkommen hervor. Herausragend war der von Fiona Bigwood, einer weiteren Britin, gerittene Wie Atlantico de Ymas, der zur Silbermannschaft der Weltreiterspiele in Kentucky gehörte. Außerdem ist Wie Weltmeyer Vater des 1996 geborenen, gekörten Hengstes Weltdieb. Die 1989 geborene Stute Weserperle ist die herausragende Tochter des Weltmeyer auf dem großen Viereck. Sie war Ellen Schulten-Baumers erstes Erfolgspferd und arbeitete sich mit ihrer jungen Reiterin bis zu Starts beim CHIO in Aachen hoch. 1996 und 1997 wurden sie zunächst Mannschafts- und Einzel-Vizeeuropameister bei den Junioren, 1998 Mannschafts- und Einzel-Europameister bei den Jungen Reitern. Bis in den B-Kader schaffte es das Paar auf dem Höhepunkt der Karriere. Weserperle verstarb jedoch sehr jung mit nur 14 Jahren, was leider ihrer Geschichte ein trauriges Ende setzte. „Bis heute ist mir Weserperle unvergessen“, erinnert sich Ellen Schulten-Baumer. „Wir sind damals zu einem Dreamteam zusammengewachsen, auch wenn das am Anfang für mich gar nicht so aussah. Wir gingen durch dick und dünn zusammen. Woran ich mich bis heute erinnere, ist ihre unglaubliche Charakterstärke.“ Weltrang war unter Christine Eglinski und HansJörg Kaltenböck bis zum Grand Prix Special erfolgreich. Er ist der erfolgreichste „nicht-hannoversche“ Nachkomme des Weltmeyer im Sportgeschehen und stammte aus der bayerischen Zucht. Der 1990 geborene Hengst brachte sowohl sportlich erfolgreiche wie auch gekörte Nachkommen hervor. Ebenfalls aus der bayerischen Zucht stammte Wanesco, der unter Holga Finken, Frank Freund und Ute Belitz bis zur Klasse S im Viereck brillierte. Der 1994 geborene Wallach Welttender nahm unter Andrea Timpe erfolgreich bis Intermediaire I an Dressurprüfungen teil und ebnete der damals noch blutjungen Reiterin den Weg vom Junge-Reiter-Lager in den Seniorensport.

    Springen können sie auch

    Auch wenn es eine Tatsache ist, dass die meisten Nachkommen des Weltmeyer auf den Dressurvierecken dieser Welt zu Hause sind, entdeckt man auch im Springparcours immer wieder Nachkommen des Spitzenvererbers. Nach Gewinnsumme ganz vorne steht Win Again 6, der im Parcours bis Klasse S unter Philipp Schober unterwegs war. Der 1996 geborene Hengst wurde selbst Vater einiger eingetragener Zuchtstuten und Sportpferde. Zugegebenermaßen sind es wenige Springpferde, die den Namen Weltmeyer als Vater in ihrem Pedigree aufweisen können. Doch diese wenigen zeugen davon, dass der Hengst auch hier über Vererbertalent verfügte, wie er es einst bei seiner Hengstleistungsprüfung selbst gezeigt hat. Insgesamt elf Bundeschampions unterschiedlicher Disziplinen gehen auf Weltmeyers Konto. Zu ihnen gehören Wolkenstein II, Wolkentanz, White Star oder Welt Hit I, aber auch das Fahrpferd Westminster. Wanecso gelang das Kunststück, seinen Titel des Bundeschampions gleich zwei Mal zu holen.

    Karriere auch als Muttervater

    Nicht nur seine direkten Nachkommen leisteten Herausragendes. Weltmeyer war zudem ein überragender Muttervater. Besondere Beachtung verdient Florencio, der 1999 geboren wurde. Er trumpfte unter Hans-Peter Minderhoud bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde in Verden 2004 auf und holte den Sieg in die Niederlande. Dabei erhielt er die höchste Wertnote, die jemals bei diesem Wettkampf vergeben worden war. Ein Jahr später wiederholte der Hengst den Triumph, bevor er sich hauptsächlich der Zucht widmen sollte. Auch der Bundeschampion FS Lord Loxley sowie die Bundeschampioness La Perla tragen Weltmeyer-Blut in sich. Bis heute sind Nachkommen des Hengstes im Sport unterwegs. Insgesamt gewannen die Söhne und Töchter des Weltmeyer bislang laut FN über 2,7 Millionen Euro.

     

    Eines der letzten Fotos von
    Weltmeyer, bevor er im Jahr
    2011 unerwartet an einer
    Kolik verstarb. © Niedersächsisches Landgestüt Celle

    Hermann Meyer ließ es sich übrigens ebenfalls nicht nehmen, Weltmeyer als Zuchthengst einzusetzen. „Er ist nach wie vor bei uns“, verrät der Züchter. „Auch in diesem Jahr hatten wir ein Weltmeyer-Fohlen aus TG-Sperma. Einige junge Weltmeyer sind zudem bei uns auf dem Hof geblieben. Er vererbt sich wirklich gut und irgendwie haben die Pferde alle etwas von ihm, wenn sie auch ganz eigene Persönlichkeiten zeigen. Doch seine besonders aktive Hinterhand vererbt Weltmeyer wirklich bestens. Wir nutzen ihn gerne in Kombination mit Stuten, die ihren Fohlen wohl eine wenig aktive Hinterhand mitgeben würden.“ So blieb Weltmeyer für seinen Züchter eine Familienangelegenheit. „Wir sprechen oft über ihn, weil er eben so etwas Besonderes war. Oft erinnere ich mich wie gestern daran, dass das Fohlen vor mir stand, und denke mir, so etwas erlebt man nur einmal.“ Aus einem Stall in Freiburg, am höchsten Punkt Niedersachsens an der Mündung der Elbe gelegen, machte sich ein Fuchshengst daran, die Welt zu erobern. Und diese vereint er in seinem Namen mit seinem Züchter: Hermann Meyer, dem mit diesem Pferd der eine große Wurf gelang, von dem jeder träumt.

     

     

     

     

     

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Alexandra Koch, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Stakkato – Unvergessener Hannoveraner Vererber

    Sein Name ist aus der Springpferdezucht nicht weg zu denken: der braune Hannoveraner Stakkato ist ein absolutes Vererbertalent. Mit seinen 27 Jahren ist die Vererberlegende auf dem Landgestüt Celle nach wie vor über TG-Sperma verfügbar, auch wenn er letztes Jahr aus der aktiven Zucht ausgeschieden ist. Bis 2011 war er insgesamt 14 Jahre unter Eva Bitter im Sport unterwegs und baute sich mit seiner Springmanier einen Ruf auf.

    Im Jahr 1998 holte sich Stakkato den Titel als Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde. Im Jahr darauf war er Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Springpferde. 2003 erreichten Eva Bitter und der Spartan-Sohn die Goldmedaille der Deutschen Meisterschaften der Damen. Im darauffolgenden Jahr wurden die beiden Vizemeister. 2007 folgte die Auszeichung des Hannoveraner Verbandes als Hengst des Jahres. 2010 – ein Jahr vor seinem Ruhestand – standen Stakkato und Eva Bitter ein zweites Mal ganz oben auf dem Treppchen der Deutschen Meisterschaften. Dazwischen konnte das erfoglreiche Team unzählige weitere Platzierungen und Siege sammeln, sodass Stakkatos Lebensgewinnsumme bei knapp 250.000 Euro liegt.

    Stakkato als Vererber

    Special One 2 und Tobias Meyer in Nörten-Hardenberg im Mai 2019. / © www.sportfotos-lafrentz.de/Stefan Lafrentz

    Doch der Braune ist nicht nur im Parcours ein Erfolgsgarant. Stakkato von Spartan-Pygmalion-Goldstern stammt aus der Zucht von August Meyer. Sein Zuchtwert beträgt 135 Indexpunkte bei 98-prozentiger Sicherheit. Der Hannoveraner hat insgesamt 73 gekörte Söhne, von denen 63 im Hengstbuch I eingtragen sind. Von seinen 500 als Zuchtstuten eingetragenen Töchtern sind 103 als Staatsprämien- bzw. Prämienstute geführt. Gemeinsam blicken Stakkatos Nachkommen auf eine Lebensgewinnsumme von über 3 Millionen Euro. Beispielsweise Satisfaction FRH eifert seinem Vater nach. Der Dunkelbraune war bis 2012 mit Marco Kutscher erfolgreich im Parcours unterwegs. Auch Eva Bitter startete mit Sambuca auf einer Nachfahrin des Stakkato. Unter Tobias Meyer ist der 14-jährige Special One 2 erfolgreich auf internationalem Parkett unterwegs.

    Die FN ehrte den Ausnahmehengst mit einem Porträt in ihrer Reihe Alte Helden. Dort wird u.a. sein Alltag nach dem Sport gezeigt.

    Horse-Gate/ACG

  • Der Hannoveraner Verband (Teil 1)

    Der Hannoveraner Verband (Teil 1)

    Der Hannoveraner Verband ist einer der größten Warmblutzuchtverbände der Welt, mit starker bundesdeutscher und weltweiter Präsenz. Die letzten Jahrzehnte waren von enormen sportlichen wie züchterischen Erfolgen geprägt, aber auch immer wieder von dem Bemühen, sich zu modernisieren, sein Profil zu schärfen und damit weltweit erfolgreich zu bleiben. Zuchtleiter Ulrich Hahne erläutert im Gespräch mit Franz-Josef Neuhaus, wie die Zukunft des Verbandes aussehen kann.

    Passt ein Verband mit den derzeitigen Vereinsstrukturen noch in die Zeit? Was wäre sinnvoll, zu ändern? Ulrich Hahne:

    Möglichst alle Mitglieder sollen an                           Verbandsentscheidungen teilhaben                           © Hannoveraner Verband

    Zum einen ist die Strukturreform sicher ein wichtiges Werkzeug, vor allem, was die Gremien angeht. Da ist sicher Handlungsbedarf! Zum anderen vielleicht die Gegenüberstellung mit einer extrem anderen Struktur, die sich überwiegend auf Dienstleistungen beschränkt. Dazu müssen wir uns stärker als bisher die Frage stellen, was die Züchter heute und in Zukunft von einem Zuchtverband verlangen. Die Generallinie heute ist, möglichst alle Züchter mitzunehmen, alle Mitglieder an den Verbandsentscheidungen mitbestimmen zu lassen. Vielleicht ist das in Zukunft aber nicht das entscheidende Kriterium. Möglicherweise hat die junge Züchtergeneration, die digital vernetzt ist, kein Interesse an den Strukturen von Verbänden mitzuarbeiten. Es mag den Wunsch geben, noch einen breiteren Rahmen für züchterische Ideen und Entscheidungen zu haben. Züchter, die nur zwei oder drei Jahre bei uns sind, haben vielleicht nicht das Interesse an der Meinungsbildung und Mitwirkung im Verband. Hier ist es wichtig, die Meinung der Züchter von heute zu erfahren, um gemeinsam den Rahmen für mögliche Veränderungen abzustecken.

    Gibt es für kurzzeitig züchtende Pferdeleute die Möglichkeit einer Mitgliedschaft in „Light-Version“?

    Die Möglichkeit einer „Light-Version“ haben wir bereits geschaffen. Dies gilt für Züchter, die nur ein Fohlen züchten wollen, zum Beispiel mit einer Stute, die sie immer geritten haben. Hier gelten Sonderbedingungen mit reduzierten Gebühren.

    Die deutschen Pferdezuchtverbände sind in den letzten 20 Jahren deutlich geschrumpft. So auch der Hannoveraner Verband. Wo steht er heute?

    Der Hannoveraner Verband hat derzeit etwas mehr als 12.000 Mitglieder, darunter über 8.000 aktive Züchter mit über 15.000 Stuten. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Gedeckt werden von diesen Stuten etwas mehr als 9.000. Damit haben sich die Zahlen in den letzten Jahren stabilisiert. Die Tendenz ist, dass die Anzahl der gedeckten Stuten pro Züchter ansteigt (Hinweis der Redaktion: diese Zahlen lagen im Jahr 2005 bei ca. 15.000 Mitgliedern, 10.000 aktiven Züchtern und 19.000 eingetragenen Stuten). Wir haben immer noch leichte Rückgänge bei den Mitgliedern, jedoch Zuwächse bei den gedeckten Stuten und den registrierten Fohlen.

    Prozesse, die bei Ihnen weitestgehend abgeschlossen sind, sind die Integration von hessischen und rheinischen Warmblutzüchtern in den Verband. Wie hat sich das zahlenmäßig dargestellt und was hat sich dadurch inhaltlich verändert?

    Grundsätzlich hat der Hannoveraner Verband schon eine längere Tradition in der Durchführung von Fusionen mit anderen Stutbüchern. Bereits Mitte der 70er-Jahre begann es mit dem Ostfriesischen Stutbuch und wenn man sich die Prozesse anschaut, hat der Verband mit jeder Fusion dazugelernt. Die ostfriesischen Stuten wurden damals alle noch ins Vorbuch einge tragen, die hessischen Stuten wurden – soweit es die Abstammung erlaubte – bereits ins Hauptstutbuch eingetragen. Damals hat man beschlossen, auf den Auktionen und Körungen sollen nur Hannoveraner vermarktet werden und als wir mit den Rheinländern fusioniert haben, hatten wir die ersten rheinischen Hengste schon vor der Fusion auf der Körung. Daran kann man sehen, dass der Verband eigentlich von Fusion zu Fusion offener geworden ist. Zahlenmäßig ist es natürlich so, wenn ein gesamter Verband kommt, ist das erst einmal ein großes Plus. Wobei man sagen muss, dass durch eine Fusion der Strukturwandel in der Region beschleunigt wird. Andererseits gehen nicht alle älteren Züchter diesen Schritt mit und natürlich suchen auch Züchter ihre züchterische Heimat dann eher woanders. Es erfolgt also keine 100-prozentige Übernahme.

    Bei der Hengst-Auktion im Anschluss an die Körung kam es in Verden zu einem nicht für möglich gehaltenen Preisrekord: über zwei Millionen Euro! Kleine, private Hengsthaltungen aber auch das Landgestüt haben keine Chance mehr. Wird es in Zukunft Hengst-Monopole geben?

    Züchter freuen sich über die Kaufkraft der Hannoveraner-Interessierten          © Lafrentz

    Diese Entwicklung ist sicher nicht vorhersehbar gewesen und sie hat Licht und Schatten. Erst einmal ist es positiv, wenn wir in Verden Pferde hochpreisig verkaufen, denn das ist die Forderung unserer Züchter. Des Weiteren ist es gut, wenn diese hochpreisigen Hengste unseren Züchtern zur Verfügung stehen. Auch das ist gewährleistet. Wenn Sie jetzt ansprechen, dass kleinere traditionelle Hengsthaltungen oder auch das Landgestüt keine Chance mehr haben, ist es nicht ganz richtig. Beispielsweise hat das Landgestüt Celle – wenn auch nicht in der Masse – sehr gut eingekauft und dies gemeinsam mit einem traditionellen hannoverschen Privathengsthalter. Hier gibt es vielleicht auch Verschiebungen. Früher mussten wir auf das Celler Lot verzichten, heute kommen Investoren mit hoher Kaufkraft von außerhalb. Ich glaube, wir werden uns darauf einstellen müssen, weil wir es auch nicht verhindern können.  [/ihc-hide-content]

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Interview mit Zuchtleiter Ulrich Hahne,  welches Franz-Josef Neuhaus mit ihm geführt hat und im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Der Hannoveraner Verband (Teil 2)

    Der Hannoveraner Verband (Teil 2)

    Der Erfolg einer Zucht hängt entscheidend von den Stutenstämmen ab. Wie unterstützt der Verband die Züchter?

    Der Hannoveraner Verband hatte in den ersten 100 Jahren kein Stutenstamm-System. Stattdessen lag das Wissen über Stuten und Stämme bei einzelnen, besonders interessierten Züchtern, die Stärken und Schwächen ihres eigenen Stammens und einzelner anderer Stämme gut kannten. Eine Nomenklatur der Stämme gibt es erst seit 2007. Seitdem haben wir etwa 1.600 Stämme benannt, die einen Hannoveraner Ursprung haben. Unsere Züchter haben über „meinHannoveraner“ kostenlos die Möglichkeit, auf das Stutenstammsystem online zuzugreifen. Sie können sich über Pferde, die aus ihrem Stutbuch kommen und darüber, welche Anpaarungen schon einmal gut funktioniert haben, informieren. Diese Fülle von Informationen unterstützen. den Züchter.

    Was ist aus dem Programm Hannoveraner Springpferdezucht und der G-Initiative geworden?

    Springbegabte Hannoveraner-Fohlen versprechen eine rosige Zukunft            © adobestock/Anita Zander

    Die G-Initiative ist sicherlich nicht mehr so im Fokus, war aber eine Initiative, die Wirkung gezeigt hat. Erfreulich ist, dass Züchter dieses Blut immer wieder auf der Mutterseite verankern konnten und damit die Grundlage für interessante Anpaarungen, z.B. mit Holsteiner Genetik, geschaffen haben. Das Programm Hannoveraner Springpferdezucht würden sich manche noch etwas straffer, etwas ausgeprägter in den Anforderungen wünschen. Wir sehen es als Entwicklungsschritt. Heute ist eine deutliche Spezialisierung eingetreten mit einer hochmotivierten Sparte von Springpferdezüchtern. Die Vermarktung dieser Pferde zeichnet inzwischen eine hohe Begehrlichkeit im Auktionsgeschehen aus. Wir werden weitermachen und abwarten, wie diese neue Generation an springbegabten Pferden in den Sport hineinwächst. Das Bundeschampionat war schon ein deutlicher Gradmesser, Hannover sammelte Medaillen wie kaum zuvor. Wir sind im Moment dabei, die Kriterien der Springpferdzucht neu zu überdenken. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Denn Springpferde muss man anders sehen als Pferde fürs Viereck. Wir brauchen neue Kriterien und müssen uns Gedanken zur Gewichtung dieser Kriterien machen. Hierzu läuft ein Pilot-Projekt, das wir bei der Stutbuchaufnahme und bei der Körung fahren. Ebenso steht die Öffnung des Zuchtbuches für internationale und sporterfolgreiche Vererber in einer logischen Reihe von Maßnahmen zur Förderung der Springpferdezucht in Hannover.

    Häufig wird die große Anzahl der deutschen Zuchtverbände in Frage gestellt, v. a. im Hinblick auf den internationalen Wettbewerb.  Diese regionalen Strukturen werden oft als Relikt von gestern angesehen…

    Dann bin ich vielleicht auch von gestern. Das sehe ich nicht nur in Hannover, sondern auch in anderen Verbänden: eine sehr hohe Identifikation der Züchter mit ihrem Pferd, mit dem Hannoveraner, mit dem Oldenburger, mit dem Holsteiner, mit dem Westfalen. Diese Verbundenheit zeigt sich an vielen Stellen und ist sehr ausgeprägt. Deshalb glaube ich, dass wir nicht zu einem deutschen Reitpferd kommen werden. Sicherlich wird es noch zu einer Konzentration in der Verbandslandschaft kommen. Im Übrigen bin ich überzeugt, dass ein gewisser nationaler Wettbewerb uns auch bei der Lösung wichtiger Fragen hilft.

    Wie sieht eine bessere Betreuung der Züchter vor Ort aus? Wo wollen Sie ansetzen?

    Das ist ein Bereich, wo noch mehr geht. Es gibt beispielsweise einen Arbeitskreis , der sich mit der Frage der Züchterbindung befasst. Dort sind Hauptamtler und Vorstandsmitglieder vertreten. Eine der ersten Maßnahmen, die umgesetzt wurde, war, dass wir in den Regionen sogenannte Züchterbetreuer eingesetzt haben. Für diese Personen haben wir Aufgaben vorgesehen wie die Registrierung von Fohlen, die Eintragung von Stuten und die Beratung der Züchter. Alles Weitere soll sich entwickeln.

    Bringen Holzpferde-Aktionen oder Züchter Nachwuchs-Förderung wie Jungzüchter Wettbewerbe die Pferdezucht weiter?

    Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Das war die Idee, die Ludwig Christmann in den 80er-Jahren umgesetzt hat, mit der Erfindung der Jungzüchterarbeit. Sie begann in Hannover und hat sich weltweit durchgesetzt, sodass es inzwischen sogar Weltmeisterschaften für Jungzüchter gibt. Die Jugend möglichst früh an uns zu binden, darüber aufzuklären, was wir machen, eine Identifikation mit dem Hannoveraner Pferd zu schaffen, ist etwas, das uns langfristig weiterbringen wird. Mit der Holzpferde-Aktion sind wir auf die Initiative „Pferde für unsere Kinder“ eingegangen. Wenn wir es nicht schaffen, Kinder für den Reitsport zu begeistern, dann brauchen wir irgendwann auch keine Pferde mehr zu züchten. Deshalb muss es ein ausgesprochen wichtiges Thema der Pferdezuchtverbände sein, sich um Jugendarbeit zu kümmern.

    Aktivitäten unter dem Etikett „Hannover-International“ kosten viel Kraft und Geld. Wie nützen sie dem Verband?

    Grundsätzlich bringt dieser Einsatzbereich mehr ein, als er kostet. Aktuelle Auswertungen bestätigen das. Wenn wir Pferde verkaufen wollen, müssen wir auch Präsenz in den Ländern zeigen. Aus Kostengründen aufzuhören, würde dazu führen, dass die Akzeptanz des Hannoveraner Verbandes schwinden würde. Nur Pferde verkaufen geht nicht. Deshalb ist das auch ein sehr wichtiger Bereich, der traditionell im Verband gewachsen ist. Ich glaube nicht, dass die Betreuung der hannoverschen Züchter im Kernzuchtgebiet darunter leidet. Das Gegenteil ist eher der Fall: Sie profitieren von den Auslandsaktivitäten.

    Ulrich Hahne

    Zuchtleiter Ulrich Hahne © Franz Josef Neuhaus

    Ulrich Hahne wurde im August 1972 in einer Hannoveraner Züchterfamilie mit Oldenburger Wurzeln geboren. Als Jungzüchter der ersten Stunde war er von 1996 bis 2001 auch Verbandsjugendsprecher. Nach einer landwirtschaftlichen Lehre neben dem agrarwirtschaftlichen Studium in Kiel arbeitete er als Aushilfskraft beim Holsteiner Verband und betreute dort mit Herbert Blöcker die Zuchtstutenprüfungen. 2001 wurde Ulrich Hahne Stutbuchführer beim

    Hannoveraner Verband, später stellvertretender Zuchtleiter und Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit. Seit Sommer 2019 ist er Zuchtleiter des Verbandes. Ulrich Hahne lebt mit seiner Familie im Landkreis Verden und züchtet Hannoveraner mit der Vorliebe für blutgeprägte Springpferde. [/ihc-hide-content]

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Interview mit Zuchtleiter Ulrich Hahne,  welches Franz-Josef Neuhaus mit ihm geführt hat und im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Desperados FRH unerwartet verstorben

    Desperados FRH unerwartet verstorben

    Deutscher Meister, einige Einzel- und Mannschaftstitel bei Welt- und Europameisterschaften, über 70 Siege in der Schweren Klasse: das ist nur ein Auszug aus Desperados‘ Karriere. Seit 2010 bildete der bildhübsche Rappe mit lediglich etwas weiß an drei Beinen ein erfoglreiches Team mit seiner Reiterin Kristina Bröring-Sprehe.

    Im Jahr 2016 nahm Desperados an den Olympischen Spielen in Rio de Janero teil. Mit Mannschaftsgold und Einzelbronze kehrte der schwarze Hengst zurück. Nach einer Verletzungspause folgte 2018 das erfolgreiche Comeback mit Kristina Bröring-Sprehe im Sattel. Alle vier Prüfungen, in denen der Hannoveraner Hengst gestartet war, entschied er für sich.

    Desperados FRH und Kristina Bröring-Sprehe. / © www.sportfotos-lafrentz.de

    Wie Kristina Bröring-Sprehe via Facebook bekannt gibt, wollte sie ihren „Despi“ dieses Jahr in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Knapp 600.000 Euro Lebensgewinnsumme hat Desperados während seiner Karriere gewonnen.

    Im Alter von 19 Jahren ist der Hannoveraner am gestrigen Freitag überraschend verstorben. Als Ursache nennt das Gestüt Sprehe einen Aortaabriss. Abstammend von De Niro-Wolkenstein II-Matcho AA blickt Desperados selbst auf 35 gekörte Söhne. Sein Nachkomme Destiny aus einer Stute von Sandro Hit-Argentinus ist mittlerweile unter Kristina Bröring-Sprehe im großen Viereck unterwegs. Die beiden feierten einen Tag zuvor noch ihren ersten Grand Prix Sieg.

    Horse-Gate/ACG

  • Verden: Heute schon die Champions von morgen kaufen

    Verden: Heute schon die Champions von morgen kaufen

    Fohlen- und Zuchtstuten präsentieren sich bei Verden International

    Morgen und übermorgen ist es soweit: Am 9. und 10. August findet die Verdener Fohlen- und Zuchtstutenauktion statt. Sie ist in das Veranstaltungskonzept des großen Turniers „Verden International“ integriert. Am Freitagabend haben ab 18 Uhr die Fohlen mit Springgenen ihren großen Auftritt. Am Samstagabend gehört die Niedersachsenhalle ab 18 Uhr den Dressurfohlen. Die Präsentationen der Fohlen auf dem Turniergelände werden an beiden Tagen ab 13 Uhr live im Internet übertragen. Dass man in Verden die Champions von morgen findet, hat die Herwart von der Decken-Schau am vergangenen Dienstag eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die beiden Siegerstuten Hann.Pr.A. Flora und Hann.Pr.A. Starena der Verbandsstutenschau wurden vor drei Jahren als Fohlen in der Niedersachsenhalle versteigert.

    Das Team um Jörg-Wilhelm Wegener hat eine erlesene Kollektion von 124 Nachwuchshoffnungen sorgfältig ausgewählt. „Wir freuen uns über die große Resonanz bei den Vorauswahlterminen. Mit der Kollektion der Fohlen für die Verdener Auktion im August können wir eine hohe Qualität an Nachwuchspferden sowohl mit dressur- als auch mit springbetontem Pedigree anbieten“, sagt der Auktionsleiter. 38 Fohlen mit springbetontem Pedigree stehen am Freitagabend, 9. August, zum Verkauf – davon 24 Hengst- und 14 Stutfohlen. Der Sonnabend, 10. August, steht ganz im Zeichen der dressurbetonten Fohlen. 86 bewegungsstarke Youngster mit interessanten Pedigrees stehen dann zum Verkauf. Die 47 Hengst- und 40 Stutfohlen stammen von 59 verschiedenen Vätern ab.

    Am Freitagmittag, 9. August, präsentieren sich die Fohlen mit springbetontem Pedigree ab 13 Uhr auf dem Außenplatz. Ab 18 Uhr werden sie in der Niedersachsenhalle versteigert. Am Samstagmittag, 10. August, werden die Fohlen mit dressurbetontem Pedigree sowie die Zuchtstuten ab 13 Uhr an gleicher Stelle präsentiert. Auch an diesem Abend beginnt die Versteigerung in der Niedersachsenhalle um 18 Uhr. Die Eintrittskarten für Verden International gelten gleichzeitig auch für die Auktion.

    Weitere Informationen: www.hannoveraner.com

    Hannoveraner Verband