Impfen von Pferden als wichtige Prävention
Ob Influenza, Herpes oder Tetanus – eine Immunisierung schützt vor gefährlichen Infektionen und Erkrankungen. Doch wie oft sollte ein Pferd geimpft werden? Welche Impfungen sind notwendig? Wann empfiehlt sich die Impfung?
Warum Impfen wichtig ist: ein kleiner Pik mit bedeutender Wirkung
Ansteckende Krankheiten werden ohne die richtige Vorsorge in Reitställen und Pferdezuchtbetrieben zum gefährlichen „Selbstläufer“. Als gesundheitliche Vorsorge geht kein Weg am regelmäßigen Impfen vorbei. Jedoch ist das Impfen gesetzlich nicht verpflichtend. Nur bei der aktiven Teilnahme an Turnieren, wird ein bestehender Impfschutz vorausgesetzt.
Wie funktioniert eine Impfung?
Jeder kennt es selbst: Nach einem kleinen Piks ist es auch schon geschafft. Doch was geschieht eigentlich beim Impfen? Die Impfung trainiert das eigene Immunsystem gegen spezifische Krankheitserreger. Wie das funktioniert? Das Immunsystem bildet Antikörper und Abwehrzellen, wenn Krankheitserreger in die Quere kommen. Eine Besonderheit ist, dass das Immunsystem Gedächtniszellen bilden kann, die die gleichen Erreger auch noch nach einigen Jahren wiedererkennen. Dies macht sich der Impfwirkstoff zu Nutzen. In kleinen Dosen werden abgeschwächte oder abgetötete Erreger gespritzt, die die entsprechende Abwehrreaktion des Immunsystems auslösen. Mithilfe der Gedächtniszellen kann sich der Körper gegen einen neuen Angriff schützen und Erreger abwehren.
Tetanus | Influenza | Herpes | |
Impfung verpflichtend? | Nein, nur bei Teilnahme am Turniersport | Nein, nur bei Teilnahme am Turniersport | Nein |
Grundimmunisierung | 1te Impfung im Alter von 6 Monaten
2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung
3te Impfung erfolgt 12-14 Monate nach der 2ten Impfung
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1te Impfung im Alter von 6 Monaten
2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung
3te Impfung erfolgt 5-6 Monate nach der 2ten Impfung
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1te Impfung im Alter von 6 Monaten
2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung
3te Impfung erfolgt 5-6 Monate nach der 2ten Impfung
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Auffrischungsimpfung | Alle 1- 3 Jahre | Alle 6 Monate | Alle 6 Monate |
Core- und Non-Core-Komponenten der Impfstoffe
Bei den Impfungen wird zwischen den Core- und Non-Core-Komponenten unterschieden. Core-Komponenten bekämpfen Krankheitserreger, gegen die das Pferd jeder Zeit geschützt sein sollte, um einen tödlichen Ausgang der Krankheit zu verhindern oder um Infektionsketten zu unterbrechen und somit Epidemien zu vermeiden. Non-Core-Komponenten der Impfstoffe richten sich gegen Erreger, die bei Pferden nur unter besonderen Umständen gefährliche Auswirkungen haben könnten.
Core-Komponenten der Impfstoffe richten sich gegen Tetanus, Influenza und Herpes. Non-Core-Komponenten richten sich gegen Druse, Equine Rotavirus-Infektionen,
Equine virale Arteritis, Lyme-Borreliose, Tollwut, Dermatomykosen,
West-Nil-Virus-Infektionen.
Tetanus-Impfung für Pferde ein Muss?
Der Wundstarrkrampf ist eine Infektionskrankheit, die sich langsam und unbemerkt ausbreitet und schließlich zum Tod führen kann. Die tückische Krankheit wird durch bakterielle Erreger hervorgerufen, die sich besonders in Böden oder an rostigen Drähten/Nägeln etc. befinden. Bei einer offenen Verletzung treten die Bakterien in die Wunde ein und lösen die Infektion aus. Dabei werden die muskelsteuernden Nervenzellen angegriffen, welches zu Krämpfen und anschließender Lähmung führt. Besonders Pferde sind anfällig für Tetanusinfektionen, die ohne Impfschutz schnell lebensbedrohlich wird.
Pferdebesitzern sollten mit Hilfe von Tetanus-Impfungen einen Schutz gewährleisten, der in einem Abstand von ein bis drei Jahren aufgefrischt wird. Wichtig ist es, bereits das Fohlen im Alter von 6 Monaten einer Grundimmunisierung zu unterziehen. So hat das Immunsystem die Möglichkeit, Tetanus-Antikörper zu bilden und den Spiegel bei regelmäßigem Nachimpfen aufrecht zu erhalten.
Pferde gegen Herpes impfen
Nach einer Schätzung tragen bis zu 80 Prozent der Pferde die Herpes-Viren in sich. Jedoch brechen diese nicht immer aus. Wie beim Menschen auch, wird Herpes besonders in Stress-Situationen ausgelöst. Herpesviren (EHV) werden in unterschiedliche Virenarten eingeteilt.
Typ 1-Viren können bei trächtigen Stuten Aborte verursachen. Auch können sie zentrale Nervensysteme beschädigen und eine Equinen Herpesvirus Myelitis (EHM) auslösen. EHV 2 und 5 zeigen Krankheitsbilder wie Hornhautentzündungen und Atemwegs-Infekte. Ausschlag an der Genitalienschleimhaut verursacht der Virus-Typ 3. Nasen- und Augenausfluss, Fieber und Husten sind in Anzeichen von EHV Typ 4.
Eine Herpes-Impfung kann keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Experten empfehlen jedoch, Pferde gegen EHV 1 und 4 zu impfen. Im Alter von sechs Monaten sollte die erste Impfung des Fohlens erfolgen. Die zweite Herpes-Impfung findet vier bis sechs danach statt. Einen dritten Piks gibt es dann mit einem Jahr. Um die Wirkung aufrecht zu erhalten wird empfohlen die Pferde alle sechs Monate zu impfen.
Grippe-Impfung für Pferde
Die Influenza-Impfung ist nicht verpflichtend vorgeschrieben, jedoch wird sie von Experten empfohlen. Sie schützt das Pferd vor einer hochansteckenden Grippe, die bei einem geschwächten
Immunsystem besonders bei alten und schwachen Tieren zu einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand führen kann. Typische Merkmale der Pferdegrippe sind Infektionen der Atemwegen und Fieber.
Influenzaviren werden über die Atemwege aufgenommen und abgegeben. Da somit die Übertragung durch die Luft stattfindet, können andere Tiere im Umkreis von bis zu 40 Metern schnell angesteckt werden.
Wie bei den anderen Impfungen auch, muss zunächst eine Grundimmunisierung stattfinden. Danach erhält das Pferd alle sechs Monate eine Impfung zur Auffrischung.
Sollten Sie spezifische Fragen haben, so wenden Sie sich immer an Ihren fachkundigen Tierarzt!
Horse-Gate/Sophia Tigges