Cosmo: Bestes Springblut im Viereck
Ab und zu sind Cosmo und sein Vater Van Gogh auf demselben Turnier. Der eine tanzt im großen Viereck, der andere ist in internationalen Parcours unterwegs.
Da sage noch einmal einer, es fänden sich keine Pferde mit Doppelveranlagung mehr. Van Gogh ist ein gutes Beispiel für Springpotential und Bewegungsqualität gleichermaßen, wenn auch das Gros seiner Nachkommen im Parcours erfolgreich ist. Der Numero Uno-Sohn ist einer der Topvererber der niederländischen Station de Wiemselbach. Er war 2005 Sieger seiner Leistungsprüfung mit Rekordpunktzahl. Aus seiner Mutterlinie – mütterlicherseits stammt Van Gogh von Bernstein-Burggraaf-Amor ab – kommen Springpferde wie der unter Abdel Sais international erfolgreiche Der Senaat III ebenso wie Spitzendressurpferde, darunter Emmelie Scholtens Charmeur. Van Gogh ist aber nicht nur als Deckhengst bekannt, sondern überzeugt auch als Springpferd.
Unter Marco Kutscher ist der Hengst international unterwegs, die beiden feierten Siege unter anderem beim Global Champions Tour-Turnier in Valkenswaard, in Hong Kong und in Zürich.
Vater des Van Gogh und somit väterlicher Großvater von Cosmo ist Numero Uno (von Libero H-Lord Calando-Ahorn), der ebenfalls zur Hengstriege der Station de Wiemselbach gehört. Seine Großmutter Feinschnitt, eine Tochter des Hannoveraners Ahorn, brachte auch Kapitol, der fünfjährig bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde im belgischen Lanaken zu den Toppferden gehörte. Der wertvollen Holsteiner Mutterlinie, dem Stamm 429, sind Hengste wie Aldato, Heidelberg und Benedictus zuzurechnen.
Mutter des Cosmo ist KWPN-Stute Lady, eine Tochter des Oldenburgers Frühling (alias Landjonker). Dieser war ein Sohn des Holsteiners Landadel (von Landgraf I), der sowohl auf der Mutter- als auch der Vaterseite das Blut des legendären Vollblüters Ladykiller xx führte. Landadel war einst von der Holsteiner Kommission nicht zur Körung zugelassen worden, brachte aber hervorragende Nachkommen – und zwar auch er sowohl Parcours- als auch Viereckspezialisten. 2001 waren Kinder des Landadel sowohl im Weltcup-Finale Springen als auch in der Dressur vertreten: Helena Weinberg ritt Little Gun im Parcours, Gonnelien Rothenberger Leonardo da Vinci im Viereck. Und Gonnelien Rothenberger, die zusammen mit ihrem Mann Sven 1996 in Atlanta olympisches Silber mit dem niederländischen Team gewann, ist bekanntlich die Mutter des jungen deutschen Championatsreiters. Talente über Generationen hinweg also – bei den Menschen und den Pferden.
Autorin: Michaela Weber-Herrmann *