Die Krankheit ist erblich bedingt und sorgt für aufgeblähte Luftsäcke. Neben den aufgeblähten Ganaschen sind Schnarchgeräusche und Schluckstörungen weitere Anzeichen.
Anatomische Besonderheit der Equiden
Von der Luftsacktympanie direkt betroffen sind die Luftsäcke. Diese sind besonders bei Equiden. Die Luftsäcke gehören als Schleimhaut-Aussackungen der Ohrtrompete zu den oberen Atemwegen. Die Ohrtrompete stell die Verbindung von Mittelohr und Rachenraum dar. Dort findet der Druckausgleich statt. Vor den Luftsäcken befindet sich jeweils eine Klappe. Diese steuert den Druckaustausch zwischen Rachenraum und Luftsack beim Schlucken. Zusätzlich hat die Luftsackklappe als Verschlussmechanismus die Aufgabe, das Eindringen von Keimen und Bakterien zu verhindern. Bei einer Luftsacktympanie ist eine Schleimhautfalte als Teil der Klappe zu groß geraten, sodass dieser Verschlussmechanismus gestört wird. Durch die Missbildung kann nicht mehr sämtliche Luft nach dem Druckausgleich aus den Luftsäcken entweichen. In der Folge sammelt sich dort immer mehr Luft an und die Luftsäcke blähen sich zunehmend auf.
Die aufgeblähten Luftsäcke sind das auffälligste äußere Anzeichen. Diese Schwellung im Ganaschenbereich ist weich, nicht schmerzhaft und lässt sich eindrücken. Hörbar sind die angestrengte Atmung und variierende Schnarchgeräusche. Diese entstehen, wenn die Schwellung innerlich auf das Rachendach drückt. Zusätzlich sorgt der eingeengte Rachenbereich für Schluckbeschwerden. Dazu kommt der mögliche Austritt von Milch oder Futterbestandteilen über die Nüstern. Durch die Schluckstörung kommt die Milch nicht komplett in der Speiseröhre an, sondern sammelt sich teilweise in den Luftsäcken an. Ab diesem Zeitpunkt steigt das Risiko für betroffene Fohlen stark an. Die fehlgeleitete Milch gelangt über den Luftsack in die Luftröhre und die Lunge. So entsteht ohne Behandlung eine lebensbedrohliche Lungenentzündung. Der milchige Ausfluss und häufig auch husten nach dem Saugen ist ein Anzeichen für eine drohende Lungenentzündung.
Heilungschance
Die Verdachtsdiagnose aufgrund der Symptome kann mit einer endoskopischen Untersuchung des Tierarztes abgesichert werden. Das Endoskop wird dabei in den Luftsack vorgeschoben, sodass die Luft daraus abgelassen wird. So nimmt die typische Schwellung im Ganaschenbereich ab. Röntgenbilder können zusätzliche Sicherheit verschaffen. Auf ihnen ist die Vergrößerung des einen und die Verengung des anderen Luftsacks zu sehen. Zudem sind Sekretansammlungen in den Luftsäcken sichtbar.
Die Tierärztliche Hochschule Hannover betreibt seit einigen Jahren ein Forschungsprojekt zur Aufklärung der seltenen Krankheit. In der Klinik wurde ein minimalinvasiver Eingriff entwickelt, der zudem ohne Vollnarkose auskommt. Dabei wird die zu groß geratene Schleimhautfalte durch einen Laser gekürzt. Danach funktioniert der Verschlussmechanismus der Klappe vor den Luftsäcken wieder wie vorgesehen. Die Operation bringt nach Erkenntnissen der Tierärztlichen Hochschule Hannover sehr gute Ergebnisse.
Nach einer erfolgreichen Operation spricht von dieser Seite aus nichts gegen eine spätere sportliche Karriere des Fohlens. Von einem züchterischen Einsatz sollte man absehen. Da die Luftsacktympanie eine erblich bedingte Krankheit ist, besteht die Gefahr, dass sie an die Nachkommen weitergegeben wird. Die Rassen Arabisches und Englisches Vollblut, Quarter Horses und Traber sind häufiger von der Erkrankung betroffen. Doch auch bei einige deutsche Zuchtlinien wurde die Luftsacktympanie festgestellt. Tendenziell sind Stuten häufiger als männliche Vertreter betroffen.
Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie treffen Reitvereine, Pferdebetriebe und andere selbstständige Unternehmen im Bereich Pferdesport mit besonderer Härte. In der aktuellen Krise brechen zum Beispiel Einnahmen aus dem Reitunterricht weg und es stellen sich kapitale Existenzfragen. In dieser Woche haben Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat ein historisches Hilfspaket für die Betroffenen der Corona-Krise beschlossen. Die FN hat zahlreiche Informationen zu Förderanträgen und Programmen in den Bundesländern zusammengestellt.
Corona-Soforthilfe für Kleinstunternehmen und Solo-Selbständige
Das jüngst beschlossene Soforthilfepaket für „Kleinstunternehmen und Solo-Selbstständige“ hat ein Gesamtvolumen von derzeit 50 Mrd. Euro. Solo-Selbstständige (z.B. Trainer) und Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten können einen einmaligen Zuschuss von 9.000 Euro erhalten. Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten können einen einmaligen Zuschuss von 15.000 Euro erhalten. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden, sofern es vollständig benötigt wird. Mehr Details über das Soforthilfeprogramm gibt es hier: www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/coronavirus.html („Soforthilfe für Solo-Selbstständige und Kleinstbetriebe“). Ziel des Zuschusses ist die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz der Antragsteller und die Überbrückung von akuten Liquiditätsengpässen, etwa durch laufende Betriebskosten wie Mieten oder Kredite für Betriebsräume. Der Bund hat Leitplanken für dieses Paket aufgestellt und in den Bundesländern werden nun unter hohem Tempo die Durchführungsbestimmungen erarbeitet.
Dort, wo diese Bestimmungen bereits veröffentlicht wurden, werden auch Sportvereine und -verbände als grundsätzlich antragsberechtigt bzw. förderfähig bezeichnet. Beispielhaft sind die entsprechenden Förderkriterien in Baden-Württemberg oder in Nordrhein-Westfalen. In Baden-Württemberg wird folgendes als Unternehmen bezeichnet: „…jede Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübt“. In NRW heißt es: „Den Antrag stellen dürfen gemeinnützige Unternehmen, die unternehmerisch tätig sind. Dies umfasst auch entsprechende Vereine.“
Um hier möglichst frühzeitig die berechtigten Ansprüche deutlich zu machen, empfiehlt die FN allen Vereinen, Verbänden und selbstständigen Unternehmen (z.B. Betriebe, Trainer) unbedingt Förderanträge bei den in den Ländern zuständigen Ansprechpartnern zu stellen. Zu den Antragsberechtigten müssen auch Vereine und Verbände zählen, die Beschäftigungsverhältnisse haben bzw. wirtschaftlich oder unternehmerisch tätig sind und in der Folge der Coronavirus-Pandemie in eine existenzbedrohende Wirtschaftslage und/oder Liquiditätsprobleme geraten sind. Die entsprechenden Stellen finden Sie in der Übersicht zu Förderprogrammen der Bundesländer.
Seit gestern ist es möglich, auf die Auktionspferde der Online Elite-Auktion des Westfälischen Pferdestammbuchs zu bieten:
„Das Coronavirus und die Maßnahmen zu dessen Eindämmung betreffen auch uns als pferdehaltenden Betrieb mit Publikumsverkehr. Auf Grund dieser Situation wird die Westfälische Elite-Auktion am 5. April 2020 um 14.00 Uhr in einer Online-Auktion enden. Das gesamte Lot der Elite-Auktion wird ab dem 25.03.2020 auf unserer Online-Auktionsseite „onlineauction.westfalenpferde.de“ mit ausführlichen Informationen (Röntgenbilder, Protokoll der Ankaufsuntersuchung, weiterer aktuelle Videos) zu den jeweiligen Pferden veröffentlicht. Die ersten Gebote können ab Freitag, den 27. März abgegeben werden.
Da eine öffentliche Präsentation der Auktionspferde aus gegebenem Anlass nicht mehr stattfinden kann, haben wir uns kurzfristig entschlossen, speziell für diese Online-Auktion weitere Videoaufnahmen der einzelnen Auktionspferde am letzten Trainingstag in Münster-Handorf zu erstellen und auf der Internetseite unserer Online-Auktion zu veröffentlichen. Wir erhoffen uns hiermit, Ihnen unser Auktionslot noch detailreicher in den kommenden Tagen direkt ins Wohnzimmer bringen zu können.
Die neuen Videos der Auktionspferde finden Sie dann auch in der Mediathek von clipmhorse.tv.
Vom dreijährigen Youngster bis hin zu sporterfolgreichen Nachwuchstalenten bleiben auf dieser Auktion keine Wünsche offen. Besuchen Sie uns direkt zum Online-Auktionsstart am 27. März 2020 – 9:00 Uhr. Nach der Anmeldung können Sie sich ausführlich über die tollen Pferde der Westfälischen Elite-Auktion informieren und im Anschluss, bequem und sicher Gebote auf Ihren Favoriten abgeben.
Bei Fragen rund um die Auktion steht unser Team des Westfälischen Pferdestammbuchs um Auktions- und Vermarktungsleiter Thomas Münch jederzeit zur Verfügung.“
In unserem Hengstverzeichnis sind weitere Details zu den Vererbern einsehbar.
Die Körkommission des Hannoveraner Verbandes sichtete am 15. März das Lot der springbetonten Hengste anlässlich der Sportprüfung in Verden. Sieben der vorgestellten Körkandidaten erhielten die Anerkennung für Hannover, darunter auch der vielversprechende Landbeschäler Chadwick von Cascadello I-Cassini II-Candillo.
Der sportive Oldenburger Springpferdehengst konnte bereits im Vorjahr durch besonders typvolle Fohlen, darunter das springbetonte Reservesieger Hengstfohlen zum Sächsischen Fohlenchampionat, auf sich aufmerksam machen.
Das Landgestüt Moritzburg freut sich, Chadwick in der Zuchtsaison 2020 nun auch den Hannoveraner Züchtern über den Frischsamenversand zur Verfügung stellen zu können.
Die deutsche Warm- und Kaltblutzucht bleibt weiter stabil. Rasseübergreifend betrachtet waren 2019 die Stuten- und Bedeckungszahlen allerdings rückläufig. Besonders bemerkbar macht sich dies bei den Bedeckungen in der Ponyzucht. „Das erleben wir ja hautnah in vielen Bereichen von Pferdesport und Pferdezucht. Im Sport werden die Starterfelder der Springpferde sowie der Spring- und Vielseitigkeitsponys bei den Bundeschampionaten immer kleiner. Es sind aber auch einige andere Ponyrassen betroffen, was sicherlich auf viele Faktoren zurückzuführen ist. Ich denke da an die sich verändernden wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Erhöhung von Futterkosten und Weideland oder die zunehmenden Auflagen bezüglich Düngeverordnung, Leitlinien zur Pferdehaltung etc.. Und nicht zuletzt spielt hier sicher auch der demografische Wandel eine Rolle. Wir haben einfach weniger Kinder und Jugendliche in Deutschland“, sagt Theodor Leuchten, Vize-Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und Vorsitzender des FN-Bereichs Zucht.
In der Warmblutzucht ist eine Stabilisierung zu erkennen; sowohl die Zahl der eingetragenen Zuchtstuten (2019: 51.944, 2018: 51.649) als auch die der neu registrierten Stuten erhöhten sich leicht von 8.231 auf 8.263. Bei den Bedeckungen waren die Züchter etwas zurückhaltender gegenüber dem Vorjahr. Diese lagen zwar erneut oberhalb der 30.000er Marke, gingen jedoch um rund zwei Prozent von 31.327 auf 30.694 zurück. Bei der Zahl der registrierten Fohlen wirkte sich ein kleiner positiver Trend in der Warmblutzucht aus. Mit insgesamt 25.709 Warmblutfohlen gab es im Vorjahr 0,6 Prozent mehr Nachwuchs als 2018 (25.560).
Insgesamt betrachtet war die deutsche Pferdezucht 2019 jedoch leicht rückläufig. Über alle Rassen hinweg ging die Stutenzahl von 81.140 im Jahr 2018 auf 80.873 zurück, die Bedeckungen sanken von 45.202 auf 43.287 und damit noch unter das Niveau von 2017 (44.978).
Besonders betroffen vom Rückgang ist die Ponyzucht. Wenngleich die Zahl der eingetragenen Stuten gerade einmal um 0,6 Prozent zurückging (von 19.589 auf 19.477), sank die Zahl der Bedeckungen jedoch um 7,8 Prozent, so dass im kommenden Jahr über 700 Ponyfohlen weniger zu erwarten sind (2018: 9.847, 2019: 9.083). Von diesen rückläufigen Entwicklungen bei den Bedeckungen sind insbesondere die drei größten Populationen in der Ponyzucht betroffen: Deutsche Reitponys, Islandpferde und Shetland Ponys. Erfreulich hingegen die Entwicklung bei den Schweren Warmblütern und Kaltblütern. Hier liegt ein leichtes Plus an Stuten und Bedeckungen vor.
Nach wie vor rückläufig ist die Zahl der gekörten Hengste über alle Rassen hinweg. Waren 2018 noch 7.544 Hengste in ein Hengstbuch eingetragen, lag ihre Zahl 2019 bei 7.244. Dies gilt auch für die Warmblutzucht. Hier sank die Zahl der potenziellen Vererber um rund vier Prozent von 2.398 auf 2.305. Erfreulich ist dagegen die Entwicklung der leistungsgeprüften Hengste. Wurden im Jahr 2015, also vor der HLP-Reform, gerade einmal 280 Hengste bundesweit geprüft, traten 2019 insgesamt 439 Hengste zur Hengstleistungsprüfung für Reitpferde an. Dabei gab es ein Plus bei den Sportprüfungen (188 Teilnehmer in 2019; 182 Teilnehmer in 2018) und den 14-tägigen Veranlagungsprüfungen (176 Teilnehmer in 2019; 172 Teilnehmer in 2019), wohingegen deutlich weniger Hengsthalter die 50-tägige Veranlagungsprüfung nutzten (75 Teilnehmer in 2019; 95 Teilnehmer in 2018).
Alle Zahlen aus dem Bereich Zucht der FN können kostenlos im FN-Shop heruntergeladen werden. Der komplette FN-Jahresbericht 2019 erscheint voraussichtlich Ende April. Hb
Moderne Hengste mit Charme, Charisma und beachtlicher Bewegungsqualität unter dem Sattel – das sind die gekörten Nachwuchstalente der Oldenburger Online Elite-Auktion.
Registrieren Sie sich jetzt ganz einfach und sichern Sie sich Ihren Sonnenschein. Impressionen der gekörten Reithengste finden Sie auf der Oldenburger Homepage unter www.oldenburger-pferde.com.
Vier Hengste erhielten im Rahmen einer individuellen Sattelkörung ein positives Körurteil:
Faustino v. Fahrenheit – Sandro Hit – Rubinstein I, Kat. Nr. 10/54, aus dem berühmten Stamm der Weissena, aus dem auch Oldenburgs Multichampionesse Weihegold OLD unter Isabell Werth stammt.
Fiction Factory v. Fürst Jazz – San Amour I – Rohdiamant, Kat. Nr. 56, aus dem Stutenstamm der Waldhexe, aus dem auch die Grand Prix-siegreichen Quadriga’s Don Cismo unter Dorothee Schneider sowie West Side Story OLD unter Estelle Wettstein, Schweiz.
Funchal v. Fürstenball – Ampère – Lauries Crusador xx, Kat. Nr. 57, aus dem Stutenstamm der Traudel, dem auch Finally Love entspringt, Grand Prix-siegreich unter Katharina Stumpf,
Vitorio v. Vitalis – San Amour I – Alabaster, Kat. Nr. 63, aus dem Stutenstamm der Amsa, der auch Vize-Bundeschampionesse und Brillantringstute Alice OLD lieferte.
Registrieren Sie sich ganz einfach und los geht’s. Sie haben Fragen zur Online Elite-Auktion? Dann wenden Sie sich gerne jederzeit an das Oldenburger Supportteam unter Tel. +49(0)173-7573538 oder per E-Mail an support@oldenburger-pferde.com. Alternativ können Sie sich ganz bequem von zuhause unser Tutorial „So funktioniert die Oldenburger Online Elite-Auktion“ anschauen: https://youtu.be/ViD6vKga7sI. Hier erklären wir Ihnen, wie Sie für Ihren Wunschkandidaten bieten oder lesen Sie die FAQs: https://oldenburger-pferde.com/upload/News/Auktion/FAQs_DEU.pdf.
Selbstverständlich können Sie Ihren Favoriten aus der Elite-Kollektion auch ganz bequem am Telefon per Bietauftrag ersteigern. Bitte kontaktieren Sie hierfür die Mitarbeiter des Oldenburger Auktionsbüros. Unser Team erfüllt wie gewohnt Ihre Wünsche. Bitte finden Sie hier den Bietauftrag: https://oldenburger-pferde.com/de/auktion/sale-service/?p=0
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Wer Litzen, Bänder oder Seile seines Weidezauns mit einem Knoten verbindet, büßt schnell an Hütesicherheit ein. Der Grund: Ein Knoten wirkt wie ein Widerstand, der den Stromfluss behindert. Sicherer verbinden Sie Litzen, Bänder oder Seile mit dem Litzclip von AKO-Agrartechnik. Der Litzclip kann werkzeuglos montiert werden und ist für neue sowie bereits bestehende Zaunanlagen geeignet.
Das sagen Experten: »Verknoten von Litzen und Bändern ist ein echtes No-Go. Gerade bei Bändern ist es eher Zufall, ob sich die Leiterbahnen der beiden Bandenden berühren. Das Verknoten geht außerdem zu Lasten des Materials. Beim Zuziehen wird automatisch am Leitermaterial gerissen, weil der Knoten, so fest es geht, zugezogen werden soll. Dadurch können – je nach Leitermaterial – die Drähte brechen und es kann zum Funkensprung kommen. Diese Bruchstellen sind der Schwachpunkt in der Anlage und müssen verhindert werden.«
So geht’s: AKO Litzclip-Verbinder aus Edelstahl gewährleisten eine durchgehende Elektrifizierung des Leitermaterials und halten selbst hohen Zugkräften stand. Durch einfaches Verschieben der widerstandsfähigen Verschlusskappen aus Kunststoff nach außen wird eine sichere und schnelle Fixierung des Leitermaterials gewährleistet. Die geringe Schlitzbreite der Verschlusskappen garantiert optimalen Kontakt des Leitermaterials zur Verbindungsplatte und damit höchste Leitfähigkeit durch Anpressen des Leitermaterials an die Metallplatte.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Am Freitag, den 27. März 2020, 13:00 Uhr, bieten wir ein Webtalk zum Thema »Corona: Das müssen Pferdebetrieb wissen!« an. Referent ist Betriebsberater und Reitsportexperte Georg W. Fink, Dipl. Ing. agr., öbv Sachverständiger für Reitanlagen und Stallbau in der Pferdehaltung, FN Amateurreitlehrer, Richter (BA / VL / DL / SM) und Parcourschef (SS / VL).
Wir beleuchten darin alle wichtigen Fragen, die für Pferdebetriebe in Corona-Zeiten wichtig sind. Wie können die Hygienemaßnahmen durchgesetzt werden? Müssen Einsteller ausgesperrt werden? Was passiert, wenn ein Einsteller, ein Mitarbeiter oder ich selber an Corona erkranke? Unser Experte Georg Fink berät und gibt Antworten auf diese und weitere Fragen.
Hier gibt es das Video in gekürzter Version:
https://youtu.be/hZs51H9QuLc[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][cq_vc_bannerblock bannertitle=“Infos zum Webinar“ titleborder=“dashed“ titlebordersize=“2px“ titlebordercolor=“#fcb53a“ titleborderwidth=“150px“ bannercontent=“Online-Webinar: »Corona: Das müssen Pferdebetrieb wissen!« Datum: 27. März 2020 Uhrzeit: 13:00 bis 13:45 Uhr Zugang: PC/Mobilgerät Referent: Georg W. Fink“ bannercontentsize=“1.0em“ bannerbutton=“Hier anmelden“ buttonshape=“4px“ backbuttonbg=“#fcb53a“ backbuttonhoverbg=“#d1d1d1″ isarrow=“arrowtop“ arrowcolor=“#fcb53a“ link=“url:https%3A%2F%2Ftier-akademie.de%2Fwebinar-corona%2F||target:%20_blank|“][vc_column_text]Bitte beachten: Anmeldeschluss ist 26.03.2020 um 16:00 Uhr
Zugangsdaten: Login erhalten Sie am 27.03.2020 bis spätestens 10:00 Uhr![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der westfälische Adlige Clemens von Nagel gehört zu den Menschen, die in der Pferdezucht und im Pferdesport unauslöschbare Spuren hinterlassen haben. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, seinen Lebensweg darzustellen und die Stationen zu beschreiben, die auf ihn einen nachhaltigen Eindruck machten und sein Leben beeinflussten.
Mit Clemens Freiherr von Nagel verbinden sich Begriffe wie Gestüt Vornholz und Ramzes AA, die Stutenfamilie der Kebandina und Ramiro. Doch da gab es noch mehr, vor allem seine Lebensgeschichte mit den Stationen wie Wickrath, Beberbeck, Warendorf und Racot oder die Zeit als Kavallerist. All dies prägte den jungen von Nagel und schärfte seinen Blick für das Pferd, das ihm vorschwebte: ein Leistungspferd für den Sport.
Geboren im Landgestüt Wickrath
Man schrieb das Jahr 1908, es war der 1. April: Der junge Paul von Nagel, bisher Mitglied einer sogenannten Remontekommission (Auswahl von Pferden für militärische Zwecke), erhielt seine Ernennungsurkunde als Gestütsdirektor für das preußische Landgestüt Wickrath (im ehemaligen Schloss der Reichsgrafen Quadt-Wyckradt-Hüchtenbruch). Seine „Besoldung erfolgt in vierteljährlichen Raten, zusätzlich wird Entschädigung für bare Auslagen gewährt und eine Dienstwohnung“, die sich im Schloss der Gestütsanlage befand. Im gleichen Jahr, einen Tag vor Heiligabend, wurden Paul von Nagel und seine Gattin Elisabeth Gräfin von Merveldt Eltern eines Jungen, der den Namen Clemens erhielt. Er war der Erstgeborene.
In den 1880er-Jahren noch als „Ablagerungsstätte für züchterischen Bauschutt aus den Hauptgestüten“ bezeichnet, übernahm Paul von Nagel das auf höchstem Niveau stehende und fast ausschließlich auf Kaltblut-Hengsthaltung spezialisierte Landgestüt Wickrath, das von Nagels Vorgänger zu außerordentlicher Qualität entwickelt hatten. Der Hengstbestand lag bei über 200 Vatertieren, der Bezirk des Landgestütes reichte vom Niederrhein bis nach Koblenz und in den Bereich des heutigen Saarlandes. Die Familie von Nagel wuchs, die Kinder Marie Luise, Josef, Georg und Franz wurden in Wickrath geboren. Der Gestütsdirigent war mit seiner Familie im Schloss untergebracht, das Gestütspersonal wohnte im Bereich der sogenannten Ewigkeit. Für den jungen Clemens wie für die Gestütskinder war der gesamte Gestütsbereich ein herrlicher Spielplatz. Besondere Attraktionen waren die alljährlichen Hengstparaden, die tausende von Besuchern aus der gesamten Provinz anzogen. Wie viel Gefallen der noch junge Clemens von Nagel an diesen „Kraftpaketen“ gefunden hatte, zeigt die Tatsache, dass er später (dies ist nur wenigen bekannt) auf dem geerbten Schloss Vornholz auch Kaltblüter züchtete, darunter gekörte Hengste wie Liktor sowie die Brüder Mentor I, II und III.
Mitten im 1. Weltkrieg, im März des Jahres 1916, verstarb der Landstallmeister des Preußischen Hauptgestütes Beberbeck Eugen von der Marwitz. Nach kurzer Rücksprache mit dem Dirigenten von Wickrath versetzte die Preußische Gestütsverwaltung Paul von Nagel nach Beberbeck (Hessen).
Beberbeck war 1876 aus einer bestehenden Gestütsanlage des hessischen Kurfürsten Wilhelm II. hervorgegangen. Einem Hauptgestüt wie Beberbeck (so auch u. a. Trakehnen) fiel die Aufgabe zu, für die Landgestüte qualitätsvolle und systematisch durchgezüchtete „Halbblut“-Hengste zu liefern, die als Garanten der jeweiligen gewünschten Blutführung und Rassenspezialisierung Kern und Grundstock für die Landespferdezuchten in den zu versorgenden Landgestüten eingesetzt wurden. Von 1905 bis 1922 lieferte Beberbeck 163 Land- und sechs Hauptbeschäler (pro Jahr 9,4 Beschäler), viele davon in die ost- und westpreußischen Landgestüte.
Ferner musste Paul von Nagel als Leiter des Hauptgestüts Beberbeck seine Mutterstutenherde (in Beberbeck waren dies rund 120 Stuten) laufend optimieren, d. h. durch junge Stuten ergänzen und für sogenannte Hauptbeschäler sorgen. Gerade die letzten beiden Aspekte waren eine sichtbare Demonstration des durch die Gestütsleitung im Einvernehmen mit der zentralen Gestütsverwaltung gesteckten Zuchtzieles.
Im Mai 1917 wurde Ida von Nagel, die jüngste Schwester von Clemens, geboren; zu ihr hatte Clemens zeitlebens ein besonderes Verhältnis. Die beiden verband die Liebe zu den Pferden, zur Zucht wie zum Sport.
In Beberbeck, circa 8,5 Kilometer vom kleinen Garnisonsstädtchen Hofgeismar mitten im Reinhardswald gelegen, bildete das Hauptgestüt gewissermaßen eine fast autarke Arbeits- und Wohnstätte. Denn neben der Pferdezucht betrieb man in Beberbeck Landwirtschaft; nicht nur, um die Pferde versorgen zu können, sondern auch, um die dort arbeitenden und lebenden Familien zu ernähren. Sämtliche Mitarbeiter besaßen Deputatvieh, Acker- und Gartenland für den Anbau von benötigten Futtermitteln und Gemüse für den eigenen Verzehr. Man lebte in gestütseigenen Häusern, hatte eine Schule auf dem Gelände des Gestüts (ein Klassenraum für alle Jahrgänge) und sogar einen eigenen Friedhof, man war eine große Gemeinschaft, vom Landstallmeister bis zum Ackerknecht.
Waren die Kaltblüter in Wickrath ausschließlich Zugpferde vornehmlich für die Landwirtschaft, so zeichneten sich die Beberbecker als hoch im Blut stehende Reitpferde aus. Aufgezogen unter harten Bedingungen (die jungen Jahrgänge wurden im sogenannten Mauerpark der nahegelegenen Sababurg, einem Vorwerk von Beberbeck, gehalten) wuchsen hier Pferde heran, die im Ruf standen, besondere Leistungspferde zu sein. So besaßen die mit der Goldmedaille ausgezeichneten Olympiapferde von 1936, Kronos, Absinth und Nurmi, Beberbecker Ahnen. Clemens, der hier mit seinen Geschwistern einen großen Teil seiner Jugendjahre verbrachte, wurde schnell von seinem Vater in vielerlei alltägliche Dinge des Gestütsbetriebs einbezogen. Ob es die Auswahl der Partner für die gestütseigenen Stuten war, die Begutachtung der geborenen Fohlen, das Ausrangieren von Zuchtpferden oder die Feldbestellung auf den landwirtschaftlichen Flächen, an vielen Stellen ging er mit und genoss die Vorzüge, dass die Familie dort wohnte, wo der Vater arbeitete. Um die reiterliche Ausbildung von Clemens von Nagel kümmerte sich persönlich der langjährige Sattelmeister und ehemalige Manteuffel-Dragoner Wilhelm Großberndt. Nachdem bei Clemens die reiterlichen Grundlagen gelegt waren, wurde er schnell mit in den allgemeinen Ausbildungsbetrieb einbezogen. Dies schaffte viele Kontakte zu den Gestütswärtern und deren Kindern, die zu einem großen Teil sein Leben lang hielten und von Clemens gepflegt wurden.
Ein bedeutendes und ernstes Thema für Landstallmeister von Nagel war das Anfang der 20er-Jahre zeitweilige Auftreten von ansteckender Blutarmut im Bestand der Zuchtpferde von Beberbeck, ein Thema, welches auch seinen Sohn Clemens später bei seiner eigenen Zuchtarbeit in Vornholz beschäftigte.
Das Ende von Beberbeck zeichnete sich bereits in der ersten Hälfte der 20er-Jahre ab, als die Anzahl der Halbblutstuten halbiert und um die gleiche Menge mit Kaltblutstuten aufgefüllt wurde. Grund war der Versailler Vertrag, der dem Kriegsverlierer Deutschland vorschrieb, seine Kavallerie-Regimenter drastisch zu reduzieren. Folge war der starke Rückgang der Nachfrage nach Militärremonten. Gleichzeitig verlangte die Landwirtschaft aufgrund geänderter Wirtschaftsweisen nach mehr „Zugkraft “. Als dann die auftretende Wirtschaftskrise die Staatsfinanzen in eine immer stärkere Bedrängnis brachte, zog die Berliner Reichsregierung die Notbremse und verkaufte den Bestand an Halbblut-Zuchtstuten mit Nachzucht (rund 160 Tiere) für eine halbe Million Goldmark an den polnischen Staat, die Kaltblüter wurden auf andere Staatsgestüte verteilt.
Als am 3. Dezember 1929 die letzten Gebrauchspferde in einer Hofauktion verkauft und aus der Bahn geführt worden waren, erklang ein letztes Halali vom Uhrturm hinunter in den Hof des Hauptgestütes: Paul von Nagel, begleitet von seinem Sohn Clemens, zog den Hut und faltete seine Hände zu einem kurzen Gebet. Eine traurige Situation, die viele der Umstehenden sehr bewegte. Der Bläser auf dem Turm war der junge Emil Bremer, der später Hauptsattelmeister im Landgestüt Warendorf wurde.
Zurück nach Westfalen
Die Familie von Nagel ging nach Warendorf, zurück ins heimatliche Westfalen. Dort war die Stelle des Landstallmeisters freigeworden. Das staatliche Gestüt an der Ems war ein Landgestüt mit Warm- und Kaltblütern. Vor allem die Warmblutzucht hatte seit der Umstellung der Zucht auf hannoversche Grundlage eine rasante Entwicklung gemacht. Die Familie wohnte im Landstallmeisterhaus an der Sassenberger Straße. Von Warendorf bis zum Schloss des Onkels August von Nagel in Ostenfelde sind es gerade mal 15 Kilometer. Einige der Beberbecker Gestüter folgten ihrem Chef nach Warendorf, sehr zur Freude des Landstallmeisters und seiner Familie. So fiel allen der Neuanfang leichter. Der Reitunterricht für Clemens und seine Geschwister fand unter fast idealen Bedingungen statt: gedeckte Reitbahn, bestes Reitmaterial durch die vorhandenen Zuchthengste und ein Ausbilder mit bestem Renommee: Leopold Jacobowski. Zu den beliebtesten Pferden der Nagel-Kinder gehörten das Bewegungswunder, der Aktionstraber Nepal, und der Beberbecker Hengst Meleager, der für die Stutenfamilie der Dodona (Herbert de Baey) und seine Olympiapferde wie Ahlerich, Rembrandt und Amon in der Gegenwart Bedeutung erlangte. Hippologisch war das Landgestüt Warendorf aus dem Schatten seines großen Bruders Celle herausgetreten. 230 Hengste standen hier, darunter viele westfälische Eigengewächse, rund 80 Deckstellen wurden betrieben und eine gut ausgebildete Stammbelegschaft war mit der Züchterschaft in der Provinz fest vernetzt. Die Hengstparade in den 30er-Jahren, vor allem der römische Kampfwagen mit dem Gestüter Bernhard Nienaber an den Leinen von Schatzherr, Burgschwan, Amoroso und Amorso war reichsweit ein legendäres Spektakel.
Clemens von Nagel, der seine Gymnasialbildung zeitweilig bei den Benediktinern im Kloster Ettal erhalten hatte, verpflichtete sich im Frühjahr 1929 (er war 21 Jahre), beim Reichsheer für 12 Jahre Dienst zu tun. Wie sein Vater, der u. a. beim Reiterregiment 4 gedient hatte, zog es auch den jungen Clemens zur Kavallerie nach Potsdam.
Die „Reiter-4“ war eine Eliteeinheit und bestand aus vier Eskadronen, dem Stab und der Ausbildungseskadron; die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften waren hochqualifiziert und sehr angesehen. Die schmucken Uniformen, der intensive Umgang mit den Pferden, ob beim Schwadron-Exerzieren, im Gelände oder in der Reitbahn, das Fluidum des alten geliebten Potsdam, die soldatenfreundlichen Bürger und die besondere Atmosphäre einer alten Residenz – das war wohl das Besondere, das auch Clemens anzog. Auch als das Regiment auf zwei Standorte (Potsdam und Perleberg) verteilt wurde, tat dies Clemens von Nagels Eifer keinen Abbruch. Seine Karriere war zielgerichtet: Fähnrich, Leutnant, Oberleutnant. Fragt man sich nach der Triebfeder für diesen Berufsweg, so waren es bestimmt nicht monarchistische Sehnsüchte oder eine Annäherung an den republikanischen Staat, sondern vielmehr die Möglichkeit, einen traditionellen Lebensstil (die Leidenschaft für Pferde, den Reitsport und die Jagd als Elemente einer adligen Lebenswelt) und militärische Arbeit sinnvoll miteinander verknüpfen zu können. Dass am Ende besonders die Kavallerie (das Reiterregiment 4 wurde 1935 aufgelöst) unter einem enormen Veränderungsdruck stand, war sicher tragisch. Doch Clemens gehörte noch zu den jungen Offizieren, die u. a. zur legendären Kavallerieschule Hannover abgeordnet wurden, um Ausbildungsabschnitte zu absolvieren (wie Offiziersausbildung im Reiterregiment mit hochqualifizierter Reitausbildung). Seinen Urlaub und seine freie Zeit verbrachte er in Warendorf, er hielt intensiven Kontakt zu seinem geschätzten Vater, vor allem nachdem dieser erkrankt war, und zu seinem auf dem Familienschloss in Ostenfelde lebenden Onkel August.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet nach eigenen Angaben ab sofort Darlehen zur Liquiditätssicherung für Unternehmen der Landwirtschaft, des Gartenbaus und des Weinbaus an. Dieses Angebot gilt für Betriebe, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Betroffene Unternehmen können laut Rentenbank Darlehen aus dem Programm Liquiditätssicherung in Anspruch nehmen, wenn sie ihrer Hausbank mitteilen, inwiefern der Liquiditätsbedarf durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde.
Laufzeiten: vier, sechs oder zehn Jahren
Die Rentenbank bietet die Liquiditätssicherungsdarlehen mit Laufzeiten von vier, sechs oder zehn Jahren an. Beim zehnjährigen Darlehen soll beispielsweise eine Zinsbindung von fünf oder zehn Jahren wählbar sein. Die Darlehen sind mit einem Tilgungsfreijahr und einem einmaligen Förderzuschuss ausgestattet, der aktuell 1,50 % der Darlehenssumme beträgt, so die Landwirtschaftliche Rentenbank. Der effektive Zinssatz beträgt in der günstigsten Preisklasse (A) zurzeit 1,00 %
Hausbank ist zuständig
Info: Bei den Förderdarlehen der Rentenbank sind die Kreditanträge an die Hausbank zu richten. Weitere Informationen zum Liquiditätssicherungsprogramm finden Sie unter www.rentenbank.de.
Im Rahmen der Motorisierung und Technisierung des Heeres wurde 1935 das Reiterregiment 4 aufgelöst. Große Teile wurden zur Auffüllung in das Panzerregiment 6 in Neuruppin eingebracht. Clemens von Nagel wurde auf Umwegen über das Kavalleriekommando Bamberg in das Reiterregiment 15 nach Paderborn versetzt. In der dortigen Leitungsriege war er von damals bekannten Reiterpersönlichkeiten von internationalem Format umgeben. Unter anderem waren da der ehemals langjährige Leiter der westfälischen Reit- und Fahrschule Paul Stecken (lebt heute in der Nähe von Münster), der Coppa d´Oro-Gewinner Hermann von Nagel, der Olympiagold-Gewinner in der Vielseitigkeit Rudolf Lippert und der ehemalige Leiter des Springstalls in der Kavallerieschule Hannover Edwin Graf zu Rothkirch und Trach sowie Georg und Philipp von Boeselager, Kavalleristen und Widerständler gegen das Naziregime. Die ansonsten vor allem mit westfälischen Mannschaft en und Offizieren des hiesigen Adels besetzte Einheit hatte als ideales Übungsgelände die Senne, ein über 200 Quadratkilometer großes Heidegebiet zwischen Paderborn und Gütersloh. Kilometerlange Galoppstrecken, Naturhindernisse, Wassergräben und eine regimentseigene Hundemeute, und das alles rund 50 Kilometer entfernt von Warendorf, waren für Clemens von Nagel glückliche Bedingungen, um seine Kenntnisse und Fähigkeiten rund ums Pferd zu festigen.
Zwei Schicksalsschläge zwangen Clemens von Nagel, seine langfristigen Pläne für seine militärische Laufbahn aufzugeben: Bereits am 13. März 1935 verstarb sein Onkel August von Nagel, ein Pferdemann im Wortsinn (er hatte u. a. einige Jahre in Irland hinter den besten Hundemeuten auf der grünen Insel gejagt), und im gleichen Jahr, am 3. Oktober, sein Vater Paul. Zunächst versuchte er, mit Freistellungen und Beurlaubungen den Spagat zwischen Militärkarriere und Führung eines großen land- und forstwirtschaftlichen Betriebes hinzubekommen. Dieser Doppelbelastung konnte Clemens nicht lange standhalten. Ende 1936 gab man seinem Antrag auf Entlassung aus dem Heer und Übernahme in das Reserve-Offizierskorps des Regiments statt und er wurde Schlossherr auf Vornholz.
Schnell ging von Nagel daran, im Herzen des Münsterlandes ein Gestüt aufzubauen; zunächst war es seine Absicht, Vollblüter für den Hindernissport und gleichzeitig für den Springsport zu züchten. Auf Empfehlung des damaligen Leiters des Rennstalls an der Kavallerieschule Hannover, Oberst Hans Jay, kaufte von Nagel den rennbewährten Vollbluthengst Marcellus xx, der über seinen Vorfahren Le Sancy xx eine ordentliche Portion Springveranlagung mitbekommen hatte. Zu seinen ersten Partnerinnen auf Vornholz gehörte die ausgesprochen schicke und harmonische Perlenreihe xx von Anakreon xx. Aus der erstmaligen Anpaarung fiel 1938 Perpetua xx, die trotz der Kriegsumstände auf der Rennbahn 80.000 Reichsmark gewann. Vollbruder Pernod xx, ein Jahr später geboren, galoppierte immerhin 40.000 Reichsmark zusammen und war in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg unter dem Reiter des Stalles Vornholz, Willi Schultheis, in mehr als 70 Dressurprüfungen der mittleren und schweren Kategorie siegreich. Pernod xx kam 15-jährig in die Zucht, auch dort verdiente er beachtliche Meriten: seine Kinder Puschkin, Piccolo und Prunus gingen wie der vielseitige Puschkyn bis zur Klasse S, Macbeth sogar bis Grand Prix. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]
Als Deutschland im Herbst 1939 Polenangriff und damit den 2. Weltkrieg initiierte, war von Nagel zunächst als Offizier in einer berittenen Aufklärungsabteilung an der Westfront. Anfang November erhielt er die Order, sich unverzüglich auf den Weg nach Lodz in Polen zu machen. Alles Weitere würde er dort vom „Beauftragten für Pferdezucht und Gestütswesen beim Oberbefehlshaber Ost“ Gustav Rau erfahren. Die deutsche Reichswehr verfolgte das Ziel, in den sogenannten zurückgegliederten Ostgebieten und für das Generalgouvernement eine eigene Gestütsverwaltung aufzubauen, um damit die Pferdeproduktion anzukurbeln. Für von Nagel lautete der konkrete Einsatzbefehl vor Ort: Kommandeur des Hauptgestüts Racot. Kommandeure in 13 weiteren Heeresgestüten waren u. a. der Vater von Inge Theodorescu, Oberstleutnant Hans Fellgiebel, der das häufig als polnisches Trakehnen bezeichnete Janow Podlaski übernahm. Die durch die Kriegseinwirkungen gebeutelten, vornehmlich polnischen Gestüte, die fast 80 Prozent ihrer Hengste verloren hatten, wurden durch gezielte Maßnahmen in relativ kurzer Zeit wieder aufgebaut, die Bestände an Zuchttieren aufgefüllt und größtenteils verbessert. Die Benutzung der Hengste stieg umgehend rasant an.
Wie kam es zur Berufung von Nagels? Rau hatte den jungen Oberleutnant von Nagel anlässlich verschiedener Termine mit seinem Vater, Landstallmeister von Nagel, in Beberbeck und Warendorf kennen und schätzen gelernt. Der wesentlichste Aspekt war, dass die Beberbecker Stuten, als sie nach Polen transportiert worden waren, größtenteils in Racot gelandet waren. All diese original Beberbecker Zuchtpferde kannte von Nagel im Detail. Durch die Kriegseinwirkungen waren sie zwar in alle Winde zerstreut worden, doch eine intensive Suche führte dazu, dass die meisten von ihnen wieder aufgefunden wurden. Nach etwa zwei Jahren Einsatz in Polen wurde von Nagel von Rau als militärischer Leiter ins Heeresremontegestüt nach Grabau bei Lübeck geschickt. Mit ihm gingen Teile der Beberbeck-Racoter Stuten sowie die sogenannten Leistungsstuten, also Stuten, die als erfolgreiche Sportpferde ihre erste Karriere hinter sich hatten und nun entsprechend den Vorstellungen Raus und von Nagels als Zuchtstuten mit Spitzenhengsten, teilweise mit Sporterfolgen, angepaart wurden, um daraus besondere Leistungspferde zu züchten. Zu den Leistungsstuten gehörten u. a. Tora, die 1936 Gold gewonnen hatte, und die Rittersporn xx-Tochter Warszawianka, die ebenfalls bei der Olympiade in Berlin vorne mit dabei war. Ziel war es, Spitzensportler zu züchten. Daneben war es Raus Vision, in diesem Versuchsgestüt ein vielseitig einsatzbares Militärpferd zu züchten: beides Ideen, die aufgrund der Ereignisse nicht realisiert wurden. Spätestens hier reifte die Idee, bei sich auf dem heimatlichen Gestüt (seine Schwester Ida hatte während der Kriegsjahre den Familienbetrieb geleitet) eine Leistungszucht mit Halbblütern für den Turniersport aufzubauen und die ohnehin bei Kriegsende danieder liegende Vollblutzucht aufzugeben.
Der verlorene Krieg brachte Deutschland und den anderen kriegsbeteiligten Ländern entbehrungsreiche Jahre. Clemens von Nagel fand schnell Kontakt zur englischen Besatzungsmacht und über den Pferdesport auch manchen privaten Kontakt. Den Engländern waren die Aktivitäten des westfälischen Landadligen nicht verborgen geblieben, und als von Nagel den Engländern anbot, bei sich auf seinem Gestüt ein „Showjumping“ zu veranstalten, griffen diese gerne zu. Deutsche waren als Kriegsverlierer nicht zugelassen, aber sie durften ihre Pferde und ihr reiterliches Vermögen den Anwesenden in einer „Dressage Exhibition“ zeigen, und Willi Schultheis zog auf dem bewährten Dorffrieden alle Register. Die britischen Zuschauer waren begeistert. Eine Wiederholung wurde vereinbart und fand im Jahr darauf statt. Bald waren deutsche Teilnehmer zugelassen und spätestens 1948 war dieses Turnier in Deutschland ein, wie man heute sagen würde, Top-Event, welches von seinem Initiator den Namen „Turnier der Sieger“ erhielt und in Münster bis heute seine Fortsetzung fand.
Bereits kurz nach der Übernahme des Familienbesitzes hatte von Nagel hannoversche Stuten im Raum Verden und an der Unterelbe gekauft, die teilweise Beberbecker Blut führten. Die bekannteste ist ohne Zweifel die Finnländerin von Flirt aus der Kebandina von Kirkland-Julius Caesar. Die züchterischen Anstöße, die durch diese Stute bis heute weltweit gegeben wurden, sind enorm. Die Verbreitung ihres Blutes resultierte in Nachkommen wie Radetzky, Don Primero und Don Schufro. Eine ausführliche Beschreibung der Kebandina-Familie (von Nagel hatte auch die Halbschwester der Finnländerin mit Namen Trendelburg gekauft ) ist im Buch „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2012/2013“ unter „Das Vermächtnis des Clemens von Nagel“ nachzulesen.
Weniger bekannt ist die Vornholzer Stutenfamilie der Altdeutsche von Alsterpreis a. d. Sabobilla von Schumann-Colonel, die ihren Ursprung an der Unterelbe hat. Die Vorfahren sind auf den Deckstationen Hechthausen, Großenwörden und Hollern entstanden. Interessant ist, dass die Väter der in der beigefügten Stammtafel aufgeführten Stuten häufig Beberbecker Blut führen. So ist bei Alsterpreis, dem Vater der Altdeutschen, auf der Mutterseite der original Beberbecker Comet vertreten. Ebenso stammt die Großmutter der Altdeutschen, die Anhang-Stute 790, von einem Enkel des Beberbeckers Colorado mit Namen Colonel. Dies waren Gründe für von Nagel, die Stute Altdeutsche 1936 von Johann von Borstel in Krautsand zu kaufen; Züchter war Rudolf Büther in Hollern.
Die Eintragung der Altdeutschen war in Westfalen kein Problem, da sich bereits 1920 das Westfälische Pferdestammbuch entschieden hatte, auf hannoverscher Basis zu züchten. Welche Qualität diese Stute hatte, belegt die vorgenommene Punktierung: Für alle Kriterien von Gebäude, Fundament und Gang gab es die Punktzahl 8 (auf einer Skala von 1 bis 10). Ihre herausragenden Kinder stammen allesamt vom harten Beberbecker Beschäler Oxyd von Irrlehrer. Der harte, großrahmige Hunter hatte außer in Beberbeck einige Jahre in Ostpreußen als Landbeschäler gewirkt, besaß nach von Nagels Meinung eine exzellente Blutführung und hatte seine Rittigkeit als Reit- und Jagdpferd unter Beweis gestellt. Der Rappe Oxyd wird als ausdrucksstark und tief beschrieben, seine Gänge beeindruckten. Vor allem seine Töchter waren edle und harmonische Modelle. Durch die Verbindung der ausgesuchten Hannoverschen Stuten mit dem Beberbecker Hengst Oxyd, der zudem einen Schuss Vollblut besaß, entstand das in der Literatur viel gerühmte Vornholzer Pferd.
Zu Altdeutsches Nachkommen zählen die drei Onyx-Brüder sowie ihre Tochter Admiralität. Onyx I wurde Landbeschäler im damaligen Landgestüt Lack, welches unter militärischer Leitung stand und Hengste für den Warthegau zur Verfügung stellte. Onyx II wurde ebenfalls gekört und an den westfälischen Privathengsthalter Cosack, einen ausgesprochenen Edelpferde-Mann, verkauft . Onyx III erhielt ebenfalls das Prädikat gekört und sorgte mit seinen Stallnachbarn Afrika und Chronist xx als Adular für eine handfeste olympische Überraschung.
Admiralität erhielt dreijährig die Staatsprämie und wurde in den Vornholzer Stutenbestand eingereiht.
Sie brachte mehrere Töchter, zu nennen sind besonders vier. Arie, Admira, Adria und Sieglinde.
■ Arie (v. Ramzes AA) brachte sieben Stutfohlen: Arosa wurde Mutter des M-Springpferdes Ribana von Ramiro und Großmutter von Wolke (v. Weltmeister), ebenfalls im M-Parcours erfolgreich, sowie Magic Mouse (v. Aristokrat), auf dem Viereck M-siegreich.
■ Arosas Tochter Adeline war Großmutter des SSpringpferdes Calida von Calido sowie der Sportpferde Acorada von Acorado, Cherubin von Calido, und der Vollgeschwister Co-Jack und Celebration, beide von Cassandro; Arosas Tochter Ramona brachte den Privatbeschäler Gran Rio von Graditz. Aries Tochter Ariane von Herold wurde durch ihren Sohn Uhland bekannt, der Usurpator xx-Sohn ging unter Peter Weinberg Nationenpreise u. a. in La Baule sowie Große Preise wie den von Dortmund 1977. Aries Tochter Elke von Herold wurde die Staatsprämie zugesprochen.
■ Admiras (von Ramzes AA) Enkel und Urenkel zeichnen sich durch besondere sportliche Leistungsfähigkeit im Parcours und auf dem Viereck aus, so zum Beispiel die S-Springpferde Ikhor von Ingbert, Wicking von Wikinger und Paradiso 9 von Paradiso sowie das S-Dressurpferd Mario von Martinez.
■ Nachkommen der Adria von Ramzes AA sind der Ldb. Fröhlich, Ldb. Plinius, Pb. Lord Loh und Pb. Pablo Picasso. Sie selber wurde Mutter eines Leistungshengstes, der eine Hengstlinie von internationaler Bedeutung auf den Weg brachte, denn ihr arabisch aufgemachter Sohn Perseus wurde Vater des Pilatus, der bekanntermaßen die Halbbrüder Pilot und Polydor brachte, die durch ihre springgewaltigen Kinder jahrelang die Gewinnsummen-Hitlisten in Deutschland anführten. In Adrias Nachkommenschaft fallen die große Anzahl von S-Pferden in der Dressur (u. a. Faustus von Fontanus xx, Babou von Bormio xx) und im Springen (u. a. Snop von Schwangau, Diamant von Draufgänger) auf.
■ Sieglinde vom harten Ebbesloher Sünder xx belegt mit ihren Kindern und Enkeln wie bei den o. g. Schwestern einmal mehr die vielseitige Eignung und das entsprechende Leistungsvermögen im Reitsport; M- und S-Pferde vornehmlich über den Stangen sind in diesem Zweig der Altdeutsche-Familie keine Seltenheit, zum Beispiel Pan Am von Polydor, First Faisal von Faisal, Penny Lane von Dunhill H, Pageno von Pilot und Aragorn von Anmarsch. Der letztgenannte Wallach entstammt einer Nebenlinie, die von der Frühlingsduft I-Tochter Freisonne initiiert wurde und in Bayern reihenweise Springpferde gebracht hat.
Oxyd wurde zu einem bedeutenden Stützpfeiler der Vornholzer Sportpferdeschmiede, denn durch seine Nachkommen begann nun für die Zuchtstätte Vornholz eine Ära des sportlichen Erfolgs: Vornholzer Pferde zogen ausgebildet und vorgestellt durch Otto Lörke, Willi Schultheis, Alfons Przybylski und Ida von Nagel von Turnier zu Turnier, von Sieg zu Sieg. Die komplette bundesdeutsche Dressurequipe bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki, die Bronze gewann, stammte aus der Vornholzer Zucht, Adular (a. d. Altdeutschen) v. Oxyd, Afrika (aus einer weiteren hannoverschen Stute namens Anlage vom Beberbecker Anlauf) v. Oxyd und der Marcellus xx-Sohn Chronist xx – ein nie dagewesener und so leicht nicht wiederholbarer Triumph durch eine einzige Zuchtstätte. Nur durch eine plötzlich aufgetretene Lahmheit wiederholte sich dieser spektakuläre Erfolg der Vornholzschen Zucht vier Jahre später in Stockholm nicht – Chronist xx, vorgesehen für Hannelore Weygand, musste durch den Trakehner Perkunos ersetzt werden. Doch die beiden Oxyd-
Nachkommen Adular (jetzt unter Liselott Linsenhoff) und Afrika (jetzt mit Anneliese Küppers) halfen, Mannschaftssilber zu sichern, Adular schaffte mit seiner Reiterin sogar Einzelbronze.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Anfang März körte der Dänische Warmblutzuchtverband in Herning die neuen Junghengste. Gleich darauf wurden die Körlinge bei ihrer ersten Leistungsprüfung auf die Probe gestellt: Vor allem die Söhne von Asgard’s Ibiza und Dream Boy überzeugten die Richter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Helgstrand Dressage Youngster räumt ab
Im Anschluss an die Körung in Herning ging es für die Hoffnungsträger weiter Richtung Tørring. Dort traten die frisch gekörten Dressurhengste an zur Veranlagungsprüfung. Normalerweise wird diese in Dänemark als 10-Tage-Test durchgeführt, doch für ausgewählte Junghengste hieß es vier Tage länger durchhalten, um auch in Deutschland zur Zucht zugelassen zu werden. Von 19 Hengsten, die an den Start gingen, überzeugten am Ende alle und bestanden die Veranlagungsprüfung.
Notenbester war ein Oldenburger Hengst der Helgstrand Dressage, Iron v. Asgard’s Ibiza x Hohenstein: Für sein Interieur gab es die Bestnote 10,0. Aber auch in den anderen Bewertungsgrundlagen überzeugte der junge Rappe. Für Trab, Galopp, Rittigkeit und Fremdreiter-Rittigkeit gab es jeweils die Wertnote 9,0. Sein Schritt benotete die Kommission mit einer 8,0.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203543″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203545″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Blue Hors Hoffnungsträger überzeugt mit Höchstnoten
Neben Iron v. Asgard’s Ibiza, ein Hoffnungsträger aus dem Besitz der Helgstrand Dressage, überzeugte eine weiterer junger Hengst mit Traumnoten. Blue Hors Monte Carlo heißt der zweite Favorit der jüngsten Veranlagungsprüfung. Bereits auf der Körung in Herning und auf der KWPN-Körung zählte Blue Horse Monte Carlo zu den Lieblingen der Körkommission und avancierte jeweils zum Prämienhengst. Auch der Dream Boy-Sohn überzeugte mit seinem Interieur und erhielt darauf die Höchstnote 10,0. Für die Fremdreiter-Rittigkeit gab es eine 8,5. Insgesamt gab es dreimal die Spitzennote 9,0 auf Trab, Galopp und Rittigkeit. Wie auch sein Konkurrent Iron erzielte der niederländische Youngster Monte Carlo eine Bewertung von 8,0 auf den Schritt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Weiter Informationen zu den Top-Vererbern unter: www.horse-gate.com/hengstverzeichnis
Infolge des altersbedingten Ausscheidens der Vornholzer Hengste Marcellus xx, Oxyd xx und Pernod xx sowie durch den Weggang des Ausbildergespanns Lörke/ Schultheis richtete Baron von Nagel sein Augenmerk stärker auf den zum damaligen Zeitpunkt noch recht kleinen Springstall. Mit dem Ankauf der polnischen Schimmelhengste Ramzes AA und Krol Walca steckte der Baron ein neues Ziel für seine Zucht. Vornehmlich die Töchter des Oxyd bildeten den Grundstock für den Erfolg des Ramzes AA, der aus heutiger Sicht einer der bedeutendsten Leistungsvererber der deutschen, wenn nicht europäischen Warmblutzucht nach dem 2. Weltkrieg ist.
Ramzes AA war während des 2. Weltkrieges zunächst als Remontehengst im polnischen Janow Podlaski eingesetzt, später aufgrund der Kriegsentwicklung nach Grabau verlegt und bei Kriegsende an den polnischen Offizier Witalis Bielecki gekommen, der ihn auf den ersten Turnieren der Alliierten nach dem Krieg ritt. Von Nagel kaufte ihn, nicht zuletzt weil er seine Qualitäten kannte.
Ramzes AA bestritt unter Micky Brinkmann erfolgreich eine Reihe von M-Springen, bis er sich das Fesselbein brach. Mit unglaublicher Geduld ertrug er seine Verletzung und trug so zu seiner Genesung bei, erholte sich und blieb der Zucht erhalten. Bereits in seinem Deckeinsatz in Polen hatte er sehr gute Jagd- und Springpferde gemacht, mehr im Huntertyp seines Vaters Rittersporn xx als im arabischen Typ seiner Mutter Jordi. Genau dies kam dem Vornholzer Zuchtziel mit seinen vornehmlich Beberbecker, Holsteiner und hannoverschen Stuten sehr entgegen.
Bei den Westfalen wurde Ramzes AA zunächst in die Zuchtwertklasse IV eingestuft, die Holsteiner zeigten weniger Zurückhaltung und sicherten sich den Hengst für zwei Decksaisons (1951 und 1952, später nochmal 1959/1960). Der beispiellose Siegeszug des Anglo-Arabers nahm seinen Anfang: Während er (der ausnahmslos seine Schimmelfarbe vererbte) in Holstein Spitzenspringpferde wie Ramona (Alwin Schockemöhle), Retina (Fritz Thiedemann), Romanus (Hans Günter Winkler) und Ramzes XIII (Kurt Jarasinski) sowie hochklassige Töchter und gekörte Söhne lieferte, brachte er in Westfalen Talente fürs Viereck, zum Beispiel Mariano (Silber und Gold 1968 in Mexiko unter Josef Neckermann), Tiga (Grand Prix-Pferd unter Heinz Lammers) und den aus einer Abdel Krim-Hersdorf gezogenen Remus (Silber und Gold in Tokio 1964 unter Harry Boldt), um nur einige zu nennen. In der westfälischen Zucht war es der Ramzes AA-Sohn Ldb. Radetzky, ein Vollbruder des Mariano, der als Kronerbe des Ramzes-Blutes galt. Dieser Schimmel, gezogen in Vornholz, aus der hochedlen Malta von Oxyd (a. d. Meerfahrt von Meleager, den von Nagel aus seiner Zeit in Beberbeck, Warendorf und Racot kannte), wurde Warendorfer Landbeschäler und war das beste Beispiel der hervorragenden Reitpferdeeigenschaft en, die Ramzes AA vererbte. Radetzky war bis Grand Prix ausgebildet und wird mit Blick auf seine Vererbungsleistung mit Hengsten wie Duellant und Abglanz gleichgesetzt.
Als Ramzes AA mit fast dreißig Jahren nach 18-jähriger Decktätigkeit 1966 eingeschläfert wurde, wurden die Freunde dieses Hengstes mit einer eigens gedruckten Karte benachrichtigt; seine Geschichte war noch nicht zu Ende, sie begann gerade erst – und hält bis heute an.
Der andere Polen-Import, der o. g. Krol Walca, ein etwas derber Dunkelschimmel, stammte vom Vollblüter Jantos xx, der in Racot gewirkt hatte. Krol Walcas Mutter Warszawianka (siehe oben) war ohne Zweifel das erfolgreichste Springpferd Polens in den 20er- und 30er-Jahren und nahm an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil. Krol Walca stand immer im Schatten von Ramzes AA und wurde vornehmlich für die eigenen Vornholzer Stuten benutzt; unter anderem brachte er das Springpferd Feuerdorn (H.G. Winkler).
Die Erfolge der „Ramzes-Expedition“ im Land zwischen den Meeren ließen Clemens von Nagel, diesen von der Norm abweichenden, genialen Horseman, dem das Brandzeichen nie zur Ersatzreligion geworden war, schnell umdenken. In den 50er-Jahren, als durch die unaufhaltsame Motorisierung in der Landwirtschaft die schweren Holsteiner alten Schlages verschwanden, kaufte Clemens von Nagel gezielt einige dieser Stuten aus bewährten Springstämmen. Er war überzeugt, dass eine edle Sportpferdezucht an gewisses Maß an Substanz und Kaliber benötigt. Das schien ihm durch die kalibrigen Stuten „mit den gemeißelten Köpfen auf Wikingerhälsen“ (Gustav Rau) gewährleistet. Gleichzeitig mit diesen Stuten kauft e er den Landbeschäler Herold v. Herder-Makler I vom damals kurz vor der Schließung stehenden Landgestüt Traventhal. Herold war ein Erhalterhengst alten Typs, der in Holstein „unmodern“ geworden war und gehäuft das Springblut der holsteinischen Favorit-Tobias-Linie führte.
Clemens von Nagels neues Konzept lautete nun: Verankerung des natürlichen Springvermögens, der Springfreudigkeit, Leistungsbereitschaft und Unverdrossenheit des Holsteiners in der Vornholzer Zucht auf drei Wegen: einmal durch holsteinische „Reinzucht“, durch die Kombination der angekauft en Holsteiner Stuten mit Herold, zweitens durch Anpaarung dieser Stuten mit Veredler-Hengsten wie Ramzes AA und Vollblütern wie Usurpator xx und drittens, umgekehrt, Anpaarung der Altvornholzer Stuten mit Herold. Aus diesen Kombinationen entstanden im Laufe der nächsten Jahre Pferde, die dem Gestüt neue sportliche und züchterische Impulse und Erfolge brachten. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Besonders hervorgetan haben sich als Mutterstuten die sporterfolgreiche Heideblume von Heidebauer-Loretto-Heinitz, Mutter des Goldmedaillenpferdes Robin v. Ramzes und weiterer S-erfolgreicher Nachkommen, Nachtrose von Fangball-Loretto-Lorenz, Mutter des in Westfalen erfolgreichen Deckhengstes Roderich v. Ramzes, Laute von Fanatiker-Nubier-Neptun, Mutter des Vornholzer Vererbers Romanow v. Ramiro, und Pomeranze v. Löwenjäger, Mutter des international erfolgreichen Springpferdes Fatinitza v. Ramiro.
Ein besonderer Glücksgriff gelang Baron von Nagel mit dem Kauf der Stute Valine von Cottage Son xx-Logenschließer-Favorit, die tragend nach Westfalen kam und hier im Mai 1964 ein Hengstfohlen von Raimond (v. Ramzes) bekam: Ramiro, eine Hengstlegende mit Weltformat und ein gewaltiges Sportpferd mit Ausnahmequalitäten, aber auch ein Streitpunkt zwischen dem westfälischen Zuchtverband und von Nagel, der sich über viele Jahre hinzog. Der kapitale Braune, oft als erster Euro-Hengst bezeichnet, hinterließ unvergessliche Sportkinder wie Ramzes (Mannschaftsbronze Olympiade Los Angeles), Rodney, Rosella G (zweifache Bundeschampionesse Springen) und die Spring-Ikone Ratina, vererbungsstarke Töchter, die bis heute wirken, zum Beispiel Ramira, die Mutter des zweifachen Bundeschampions Springen Monte Bellini, oder Ramiros Söhne bzw. Enkelsöhne wie Ramirado bzw. Rockwell, Rock for Ever und Revolverheld. Dies alles war möglich, obwohl man ihn anfangs nur in Zuchtwertklasse IV (nur für Stuten des Hengsthalters) einstuft e. Wie sportlich talentiert Ramiro war, belegt seine erste Sportsaison 1971 als 6-Jähriger unter Fritz Ligges: anfangs noch in L- und M-Prüfungen ging es Ende 1971 bereits über ländliche S-Parcours – und 1973 bei der EM in Hickstead landete er auf Platz 8.
In den 70er-Jahren stand der Vornholzer Gestütsherr vor der Aufgabe, die zu enge Blutbasis seiner Zucht zu erweitern, denn die eingesetzten Stuten führten ein- oder mehrfach Ramzes-Blut. Um sich nicht der Gefahr der Inzucht auszusetzen, durfte nur beschränkt weiteres R-Blut über seinen Enkel Ramiro und dessen Sohn Romanow eingebracht werden. Von Nagel erinnerte sich an die gute Wirkung anglo-arabischen Blutes in seiner Zucht und in Leistungszuchten überhaupt. Er erwarb den großrahmigen anglo-arabischen Vollblüter Kallistos, geboren 1970, der als Sohn des Arabers Djerba Qua ox und der Keseybiss, eine springgeprüfte Hauptgestütsstute in Pompadour, Nachfahre einer im Renn- und Hindernissport renommierten Familie ist. Die Entscheidung war erwartungsgemäß richtig: Kinder (aus Vornholzer Zeit wie auch aus dem späteren Einsatz bei Familie Lackner in Borgholzhausen) dieses Schwarzbraunen machten vom Fleck weg im Sport auf sich aufmerksam, Mütter dieser Sportler waren häufig Töchter des Ramiro. Erfolgspferde wie Korsar (Fritz Ligges) und Kaktus sowie Kalypso (Ulrich Meyer zu Bexten) belegten die Richtigkeit dieses züchterischen Konzeptes.
Das letzte Kapitel der Vornholzer Zucht schließlich schrieb noch einmal ein Holsteiner. Vierzehn Tage vor seinem Tod einigte sich Clemens von Nagel mit dem damaligen Geschäftsführer des Holsteiner Verbandes, Johann Maas Hell, über die Anpachtung eines Junghengstes. Es handelte sich um keinen anderen als Caletto I v. Cor de la Bryère, der seinen ersten Deckeinsatz als junger, unbekannter und nicht unumstrittener Hengst in Vornholz begann. Das westfälische Pferdestammbuch verweigerte ihm die Anerkennung, aber die fünf Stutfohlen, die er in dieser halben Saison produzierte, gingen ihren Weg: als Siegerstute der Dreijährigen, als Sportpferd oder als Stammmutter von Erfolgspferden. Caletto I, selbst unter Michael Rüping erfolgreich in Championaten, stand jahrelang in jeder Zuchtwertschätzung ganz oben.
Von Nagel, kein Ewig-Gestriger, hat sich an die Lebensstationen, die ihn besonders berührt haben, stets aktiv erinnert und die Freundschaft mit den damit verbundenen Personen gepflegt. Besonders die Zeit in Beberbeck und in den Kavallerieregimentern lag ihm am Herzen. Bis zu seinem Tod fanden jährlich sogenannte „Beberbecker Treffen“ statt. Hierzu wurden die ehemaligen Mitarbeiter, die teilweise im Landgestüt Warendorf untergekommen waren, sowie Mitglieder der eigenen Familien nach Vornholz eingeladen. Das gedruckte Programm sah eine Besichtigung der Hengste und Stuten sowie der jungen Jahrgänge und einer Reitabteilung vor, anschließend saß man an einer Kaffeetafel beziehungsweise beim Abendessen gemütlich beisammen.
In größeren Abständen wurden Regiments- und Husarentage auf dem Schloss abgehalten. Vor großer Zuschauerkulisse erschallte Marschmusik von englischen und deutschen Kapellen, vorgetragen über die Wiese vor dem Schloss. ReiterInnen (darunter Olympiasieger Fritz Ligges, der ehemalige Vorsitzende des Westfälischen Pferdestammbuches, Gustav Meyer zu Hartum, und die langjährige Vornholzer Gestütsleiterin und ehemalige Chefredakteurin des St. Georg, Gabriele Pochhammer) in traditionellen Uniformen beziehungsweise im Damensattel marschierten auf und zeigten reiterliches Können, Husarenkommers und Manöverball bildeten den Abschluss dieser Traditionstage.
Clemens Freiherr von Nagel-Doornick blieb keine Zeit mitzuerleben, wie richtig auch diese von ihm eingeleitete fünfte Phase für das züchterische Gesamtkonzept seines in Westfalen, ja in Deutschland einmaligen Privatgestüts der Leistungspferdezucht war. Er starb nach einem Leben, welches durch Pferde von Anfang bis Ende geprägt war, im September des Jahres 1977. Der Gestütsbetrieb wurde eingestellt, der Pferdebestand fast gänzlich verkauft. Geblieben sind vor allem die vielen Spuren der Hengste Ramzes AA, Radetzky und Ramiro, oder der Stuten, wie Adria, die über ihren Pluchino xx-Sohn Perseus und dessen Sohn Pilatus Urgroßmutter der Welthengste Pilot und Polydor wurde, alles Pferde, die Westfalens Zucht Weltgeltung verschafft haben und den Pferdesport weitergebracht haben.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Am gestrigen Sonntag verstarb der Holsteiner Grand Prix-Hengst Carabas unerwartet im Alter von 22 Jahren. Seine letzten zehn Lebensjahre verbrachte der Dressurstar im Besitz der Familie Schwiebert auf dem Helenenhof. Gestern jedoch der große Schock für Familie Schwiebert – Carabas brach auf seinem Paddock tot zusammen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Sportliche Erfolge des Carnaby-Sohn
Im Jahr 1998 kam Carabas, ein Sohn des Carnaby, bei Ernst Daufeldt in Nordfriesland zur Welt. Zwei Jahre später avancierte er zum Siegerhengst der Holsteiner Körung. Von nun an ging es für den Holsteiner nur noch steil bergauf. Noch auf der Holsteiner Auktion von 2000 wechselte der Junghengst in den Besitz des Gestüts Tannenhof. Danach wurde der Carnaby-Sohn von Oliver und Katrin Luze erfolgreich auf Reitpferdeprüfungen vorgestellt. Mit einem Alter von sechs Jahren nahm er am Finale der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde teil. Bereits ein Jahr später dann der große Durchstart – Carabas und Oliver Luze waren mehrfach in internationalen S-Prüfungen bis Intermédiaire I siegreich. Neben diesen Erfolgen ist auch der fünfte Rang im Finale des Nürnberger Burgpokals im Jahr 2006 besonders zu erwähnen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203465″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Einzug bei Familie Schwiebert auf dem Helenenhof
Bereits 2006 unterstützte Rainer Schwiebert Oliver Luze beim Training des Holsteiner Hengstes. Zwei Jahre später reihten sich zahlreiche Siege auf Grand-Prix-Niveau. Krönung der Turniersaison 2008 war wohl der Sieg im „Mediencup“ in Donaueschingen. Daraufhin wurde der Carnaby-Sohn an Andreas Helgstrand verkauft. Dieser stellte den Allrounder auf dem CHIO Aachen im Jahr 2009 vor. Jedoch trennten sich bald die Wege von Däne Andreas Helgstrand und Holsteiner Carabas.
Im Jahr 2010 erwarben Jessica und Rainer Schwiebert den Grand-Prix Hengst. Ab diesem Zeitpunkt tanzte sich der Carnaby-Sohn in die Herzen der Familie Schwiebert und wurde zu einem festen Familienmitglied. Insgesamt zehn Jahre seines Lebens verbrachte der ausdrucksstarke Hengst auf dem Helenenhof. Gemeinsam konnte das Pferd-Reiter-Team Rainer Schwiebert und Carabas 30 Platzierungen in Grand Prix, Grand Prix Special und Kür erreiten. Auch auf dem internationalen Parkett bewies das Duo sein Können.
Nach zahlreichen Siegen und Platzierungen erfolgte im Jahr 2015 die wohlverdiente Verabschiedung des Holsteiner Hengsts aus dem Dressursport – mit einem vierten und fünften Platz auf dem Turnier in Redefin.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Dressurvererber Carabas
Bisher stellte der Carnaby-Sohn sieben gekörte Söhne, darunter der Holsteiner Carantas. Insgesamt verdienten seine Nachkommen 260.000 Euro. Unter allen Carabas Kindern sind 22 Nachkommen in S-Dressuren erfolgreich, sechs Stück in S-Springen. Vor allem die Stute Cayenne machte im Jahr 2007 Schlagzeilen. Besagte Westfalen Stute wurde von ZG Wittig/Tiemann gezogen und gewann unter Susan Pape die Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde in Verden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Weiter Informationen zu Carabas unter: https://horse-gate.com/carabas/
Die Corona-Pandemie hat Konsequenzen in allen Bereichen des Lebens. Auch vor der Pferdezucht macht sie nicht halt. So hat auch das Haupt-und Landgestüt Marbach Maßnahmen und Umstrukturierungen bezüglich des Deckbetriebes eingeleitet. „Wir werden einen größtmöglichen Züchterservice gewährleisten“, sagt Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, „doch dazu müssen wir angesichts der Coronakrise in dieser Decksaison umdisponieren. Wir werden ausnahmsweise die Servicestationen Biberach, Ellwangen und Zogenweiler in dieser Saison nicht beschicken, dafür das Angebot der Besamungsstation Offenhausen erweitern. Die Entscheidung schmerzt uns alle sehr. Die Servicestationen sind wichtige Anlaufstellen für die Züchter in der Fläche und die Pferdezuchtvereine unverzichtbare Partner.“
Stationstierärzte übernehmen Stutenuntersuchungen und Besamungen
„Wir haben mit den Stationstierärzten Dr. Banzhaf/Depfenhart für die Station Biberach, Dr. Wiese für die Station Ellwangen, und Dr. Rist für die Station Zogenweiler vereinbart, dass sie die Betreuung der Stuten voll gewährleisten“. Nach Terminvereinbarung mit den Stationstierärzten können die Stuten auf der Servicestation oder im Züchterstall untersucht und besamt werden.
Erweiterung des Angebots an Besamungshengsten
Die für die Servicestationen vorgesehenen Hengste werden in die Hengstriege der Besamungsstation Offenhausen und der Servicestation Marbach eingegliedert. Zusätzlich zu den bereits ab Anfang Februar im Frischsamenversand angebotenen Hengste sind nach EU-Quarantäne bereits ab dem 7. April die Hengste BENEDIKT, GIULIANI/T., MOMENTUM und WM DEVDAS ox im Versand. Ab dem 22. April wird zudem Frischsamen der Hengste DOCTOR BLUE, HICKSTEAD GOLD, LIMONCINO, QUITE GREAT und des Schwarzwälder Kaltbluthengstes MARKSTEIN verschickt. Die der Deutschen Reiterlichen Vereinigung angeschlossenen Pferdezuchtverbände haben einen Sonderbeschluss gefasst, nach dem Hengste in der Saison 2020 auch ohne Nachweis der notwendigen Hengstleistungsprüfung ins Hengstbuch I eingetragen werden können. Diese Ausnahmegenehmigung betrifft die Hengste BENEDIKT, HICKSTEAD GOLD, MOMENTUM, QUITE GREAT und WM DEVDAS ox.
Auf der Servicestation Marbach werden im Natursprung decken die Landbeschäler CHALLATUS R, DAVOS, HOCHFEIN sowie die Schwarzwälder Kaltbluthengste MARKUS und VICTOR.
Erhaltungszuchtprogramm Schwarzwälder Kaltblut
Im Erhaltungszuchtprogramm Schwarzwälder Kaltblut, das auf den Einsatz einer ausgewählten Vielfalt an Hengsten aus den sieben Hengstlinien angewiesen ist, wurden die Servicestation St. Märgen sowie die Regiestationen Bonndorf, Elzach-Prechtal, Laichingen, VS-Obereschach, Salem und Waldkirch-Kohlenbach am 19. und 20. März regulär beschickt. Die Stationierung der Regiestation Nordbaden erfolgt am 26. März und wird durch den Hengst WILLIAM erweitert. Zudem wird der Hengst MARKSTEIN ab dem 22. April im Frischsamenversand verfügbar sein, und die Hengste MARKUS und VICTOR decken auf der Servicestation Marbach im Natursprung.
Ansprechpartner für die Züchter
Ansprechpartner für die Züchter sind das Team der EU-Besamungsstation Offenhausen um HSM Ralf Belz und PWM Sabine Spaag, Tel. (0 73 85) 9 68 42-0, sowie HSM Helmut Waidmann und PW Josef Büchele auf der Servicestation Marbach, Tel. (0171) 3 08 93 46, die durch die Gestütstierärztin Dr. Yvonne Zander betreut wird. „Unsere Mitarbeiter arbeiten in der Servicestation Marbach und auf der Besamungsstation Offenhausen in Teams im Wechsel, um Betrieb und Service leisten zu können. Die Gestüter sind mit Herzblut, Disziplin und guten Ideen für ihre Züchter da“, sagt Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck, „Mein ganz großer Dank gilt ihnen, aber natürlich auch den Züchtern, Vorständen und Tierärzten, die sich voller Verständnis der neuen Situation stellen. Gemeinsam werden wir sie meistern!“.