
Minden (fn-press). Die deutschen Ponyfahrer haben bei ihrer Heim-WM in Minden die Mannschafts-Goldmedaille gewonnen. Obwohl sie nach Dressur und GelĂ€nde einen komfortablen Vorsprung auf die Titelverteidiger aus den Niederlanden hatten, wurde es zum Ende doch noch einmal richtig spannend. AuĂerdem gab es Gold und Bronze in der Einzelwertung der EinspĂ€nner, Gold bei den VierspĂ€nnern und Silber bei den ZweispĂ€nnern. âDas ist fĂŒr mich die erste Goldmedaille mit der Mannschaft und somit auch fĂŒr mich persönlich ein toller Erfolgâ, freute sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger.
Den Anfang im Kegelparcours machten die Pony-EinspĂ€nner. Nach Dressur und GelĂ€nde lag Katja Helpertz (Nettetal) mit Nordsternâs Störtebecker auf Rang sieben. Aber der Abstand zur FĂŒhrenden, ihrer Teamkollegin Marlena Brenner, (Quendorf) betrug gerade mal 5,95 Punkte, also weniger als zwei BĂ€lle. Und Katja Helpertz und ihr championatserfahrenes Pony, die schon vor zwei Jahren gemeinsam Bronze gewonnen haben, blieben fehlerfrei und setzten die Konkurrenz, unter Druck. Ohne Fehler im Parcours und in der Zeit blieb dann nach ihr auch der Schweizer Cedric Scherrer mit Donovanâs Dusty.
Alle anderen sammelten Strafpunkte im Parcours, so auch Teamkollege und Titelverteidiger Fabian GĂ€nshirt (Lahr). Er lag mit Pony David L nach Dressur und GelĂ€nde auf dem Bronzerang, allerdings fielen zwei BĂ€lle, das bedeutete sechs Strafpunkte und nur noch Platz sieben am Ende. Nach ihm startete der Belgier Gilles Pirotte, der mit Rubens das GelĂ€nde gewonnen hatte. Er kam mit 5,14 Strafpunkten ins Ziel, so dass sich die fĂŒhrende Marlena Brenner 6,45 Strafpunkte erlauben durfte. Die 22-JĂ€hrige, die mit ihrem 20-jĂ€hrigen Pony Leonardo im vergangenen Jahr noch Jugend-Europameisterin geworden war, zeigte bei ihrer ersten Weltmeisterschaft starke Nerven. Eine flotte und blitzsaubere Runde fuhren die beiden durch den Kegelparcours und sicherten sich die Goldmedaille. âIch war schon sehr nervösâ, gab die neue Weltmeisterin nachher zu. Silber ging an den Schweizer Yannik Scherer und Bronze wieder an Katja Helpertz. Der Titelverteidiger Fabian GĂ€nshirt wurde am Ende Siebter. âZwei BĂ€lle runter, das ist natĂŒrlich schon schade, aber ich freue mich, dass meine Teamkolleginnen es dann im Kegelfahren noch rausgerissen habenâ, so GĂ€nshirt. Die beiden fehlerfreien Runden von Helpertz und Brenner zĂ€hlten nĂ€mlich auch fĂŒr die Mannschaftswertung. So dass der deutsche Vorsprung kurzzeitig sogar noch gröĂer geworden war, da bei den NiederlĂ€ndern 2,56 Punkte dazu kamen.
Nakuri hatte SpaĂ im Kegelparcours
Eine fehlerfreie Runde im Kegelparcours hatte am Morgen schon Herbert Rietzler mit Nakuri gezeigt. Nach dem Sieg in der Dressur war das Paar nach Platz 23 im GelĂ€nde in der kombinierten Wertung weit zurĂŒckgefallen. âNakuri mag die GelĂ€ndeprĂŒfungen nicht so richtig und hier hat er mich richtig hĂ€ngen gelassen, umso schöner, dass er im Kegelfahren dann wieder so gut war. Da sieht er die Kegel und man merkt, dass ihm das richtig SpaĂ machtâ, sagte Rietzler ĂŒber seinen Edelbluthaflinger-Hengst. Am Ende belegten sie Platz zwölf in der kombinierten Wertung. Sandra SchĂ€fer aus Nordwalde und die Geschwister Niels und Pia Grundmann aus Fredenbeck belegten bei ihren ersten Weltmeisterschaften die PlĂ€tze 15, 18 und 27.
Pony-ZweispÀnner: Jan-Felix Pfeffer verteidigt seine Silbermedaille
Dann kamen die Pony-ZweispĂ€nner. Max Berlage (SchĂŒttorf) lag nach Dressur und GelĂ€nde auf Rang vier. An Hindernis 14 fiel aber ein Ball und 1,45 Punkte fĂŒr ZeitĂŒberschreitung lieĂen ihn auf Rang fĂŒnf abrutschen. âIch bin super stolz, wenn mir einer vorher erzĂ€hlt hĂ€tte, dass ich meine erste WM auf Platz fĂŒnf beende, hĂ€tte ich das nicht geglaubtâ, so Max Berlage. âUnd am meisten freut mich, dass ich hier doch noch ein Ergebnis fĂŒr die Mannschaft liefern konnte, obwohl das Kegelfahren sonst nicht so meine StĂ€rke ist.â Denn bei den beiden anderen ZweispĂ€nnern, die auch zur Mannschaft gehören, kamen noch mehr Strafpunkte zusammen. Bei Dieter Baackmann (Emsdetten), nach Dressur und GelĂ€nde auf Bronzekurs, fielen sogar drei BĂ€lle, es wurden mit Zeitfehlern 14,76 Punkte fĂŒr ihn und er beendete die WM auf Platz 13. Die Britin Tara Wilkinson konnte sich mit vier Strafpunkten dann vorlĂ€ufig schon Silber sichern. FĂŒr den fĂŒhrenden Jan-Felix Pfeffer bedeutete das, dass er sich 8,77 Punkte hĂ€tte erlauben können. Doch es lief nicht ganz rund. Schon an Hindernis acht fiel ein Ball und am Ende wurden es 9,03 Punkte, so dass ganz knapp nicht mehr fĂŒr Gold reichte. Wie vor zwei Jahren gewann er Silber. Weltmeisterin wurde die Britin Tara Wilkinson. Bronze ging an Piet van den Broeck aus Belgien. Hinter Max Berlage auf Rang sechs platzierte sich der Sieger der GelĂ€ndeprĂŒfung Niels Kneifel (Wunstorf), der ebenfalls seine erste WM fuhr. Birgit KohlweiĂ (Weil der Stadt) belegte nach einer fehlerfreien Runde im Kegelparcours am Ende Platz 16, Thomas Schuppert kam auf Platz 18.
Pony-VierspĂ€nner: Michael BĂŒgener wird Weltmeister
âDen Micha hatten wir nicht auf dem Zettel fĂŒr einen Weltmeistertitelâ, gab Cheftrainer Karl-Heinz Geiger zu. Pony-VierspĂ€nnerfahrer Michael BĂŒgener sollte mit seinen Ponys ein gutes GelĂ€ndeergebnis fĂŒr die Mannschaft liefern. Doch bei seinem WM-DebĂŒt fuhr er schon am Freitag âdie Dressur seines Lebensâ und belegte Platz vier. Im GelĂ€nde, seiner Paradedisziplin, wurde er Zweiter, nur der NiederlĂ€nder Jannes Kinds war schneller in den Hindernissen und ĂŒbernahm damit auch die FĂŒhrung in der kombinierten Wertung.
Die Mannschaftsfahrer Michael BĂŒgener und Steffen Brauchle (Lauchheim), amtierender Vize-Weltmeister, lagen nach Dressur und GelĂ€nde auf dem Silber- bzw. dem Bronzerang. Doch bei Steffen Brauchle lief es im Parcours gar nicht rund. Seine Ponys nahmen einen kompletten Kegel mit und einige BĂ€lle fielen, so dass er auf 19,9 Strafpunkte kam. Er rutschte auf Rang neun ab und lieferte das Streichergebnis fĂŒr die Mannschaft. âMichael darf jetzt nicht mehr als 15 Strafpunkte machen, dann ist die Mannschafts-Goldmedaille wegâ, so Equipechef Fritz Otto-Erley. Michael BĂŒgener fuhr in den Kegelparcours ein und lieferte eine fehlerfreie Runde ab. Lediglich 3,16 Punkte fĂŒr ZeitĂŒberschreitung standen auf der Anzeigetafel und bedeuteten Gold fĂŒr das deutsche Ponyteam und vorlĂ€ufig Silber fĂŒr BĂŒgener. Dann kam als letzter Fahrer der NiederlĂ€nder Jannes Kinds und als bei ihm auch der zweite Ball fiel, war klar, dass BĂŒgener Gold gewonnen hatte. Silber ging an den NiederlĂ€nder Jan de Boer, Bronze an die Belgierin Tinne Bax. Jaqueline Walter, Tochter von Veranstalter Christof Weihe, und Mitglied des WM-Orga-Teams, belegte nach guten Leistungen in allen drei TeilprĂŒfungen (Dressur Platz acht, GelĂ€nde Platz sieben, Kegel Platz acht) am Ende den sechsten Rang in der kombinierten Wertung. Die anderen deutschen Einzelfahrer Tobias BĂŒcker (Emsdetten) wurde Zehnter, Sven Kneifel (Wunstorf) Zwölfter, Dieter Höfs belegte Platz 20 und Thomas Köppen und seine Norweger Platz 21.
Am Ende gewann das deutsche Team mit 800,82 Punkten vor den Titelverteidigern aus den Niederlanden mit 812,86 Punkte. Bronze ging an die Ponyfahrer aus Belgien mit 834,89 Punkten. Insgesamt waren Teams aus sieben Nationen am Start. âWir Fahrer bedanken uns fĂŒr eine auĂergewöhnliche Weltmeisterschaft. Der Ablauf istgut organisiert, das Essen ist gut, das Heu ist super, wir hatten noch keinen Stromausfall im Fahrerlager â es gibt einfach nichts zu meckern. Toll, was Christof Weihe hier mit seinem doch eher kleinen Team leistetâ, sprach Jan-Felix Pfeffer beim Fahrerball im Namen aller Teilnehmer ein Dankeschön an den Veranstalter in Minden. evb
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews


























