WM Ponyfahrer: Deutsches Team bleibt nach Gelände auf Goldkurs
Minden (fn-press). Bei den Weltmeisterschaften der Ponyfahrer in Minden in Ostwestfalen hat das deutsche Team seinen Vorsprung auf die anderen Nationen halten können. Mit 784,18 Punkten führt das deutsche Team vor dem abschließenden Kegelfahren vor den Niederländern mit 803,79 Punkten und der Mannschaft aus Belgien mit 810,61 Punkten. Außerdem gewann Niels Kneifel die Geländeprüfung der Zweispänner und Nachwuchsfahrerin Marlena Brenner liegt auf Goldkurs bei den Einspännern.
„Wir sind super zufrieden, wir haben hier tolle Leistungen im Gelände gesehen“, so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring) über seine Ponyfahrer. Die Einspänner hatten schon fünf Punkte rausgeholt, die Zweispänner haben dann wieder sieben Punkte verloren und die Vierspänner haben wieder zwei Punkte gut gemacht – so ging es auf und ab in den acht Hindernissen auf dem Gelände der Firma Gewe in Minden-Kutenhausen.
Pony-Vierspänner: Platz zwei für Michael Bügener im Gelände
Als letztes starteten die Pony-Vierspänner am Nachmittag. Für die deutsche Mannschaft gingen Steffen Brauchle (Lauchheim) und Michael Bügener (Gronau) an den Start. „Michael hat sehr kleine Ponys, die hier in den engen Hindernissen doch einige Vorteile haben, daher haben wir ihn auch in die Mannschaft genommen. Und er hat eine tolle Leistung gezeigt“, freute sich Bundestrainer Geiger, dass seine Taktik aufging. Platz zwei im Gelände hinter dem Niederländer Jannes Kinds, der nun die kombinierte Wertung anführt, war das Ergebnis für Bügener. Auch Steffen Brauchle, amtierender Vize-Weltmeister, ist ein starker Marathonfahrer. Er startete gleich mit einer Bestzeit im ersten Hindernis und beendete die Prüfung auf Platz fünf. In der Einzelwertung konnte er sich dadurch auf den Bronzerang vorschieben, hinter seinem Teamkollegen Bügener, der auf Silber-Kurs unterwegs ist.
Jaqueline Walter, die nicht nur Teilnehmerin ist, sondern als Tochter von Veranstalter Christof Weihe mit zum Orga-Team gehört, zeigte nach Platz acht in der Dressur mit Platz sieben im Gelände wieder eine gute Leistung. „Heimvorteil gibt es bei uns nicht, es irritiert die Pferde eher, wenn plötzlich alles anders aussieht als sonst im Training“, erklärte Bundestrainer Wolfgang Lohrer (Meißenheim), der in Minden gemeinsam mit Cheftrainer Geiger die Ponyfahrer betreut. Tobias Bücker (Emsdetten), mehrfacher Mannschafts- und Einzel-Weltmeister, liegt zur Zeit auf Rang zwölf, Sven Kneifel (Wunstorf) auf Rang 14. Dieter Höfs ist nach Platz fünf in der Dressur weit zurückgefallen. Ein Beifahrer musste in Hindernis drei absteigen und einen Strang wieder befestigen – fünf Strafpunkte für Höfs und Platz 20 im Marathon. Auch bei Thomas Köppen und seinen Norwegern lief es nicht ganz rund: Platz 21 im Gelände und Platz 21 im der kombinierten Wertung.
Pony-Zweispänner: Sieg für Niels Kneifel
Nach seinem Dressursieg konnte der amtierende Vize-Weltmeister der Pony-Zweispänner Jan-Felix Pfeffer (Oering) seine Führung in der Einzelwertung auch weiterhin behaupten. Er belegte Platz 13 in der Geländeprüfung, ein gefallener Ball direkt in Hindernis eins kostete zwei Strafpunkte. „Die Ponys waren super drauf, der Ball war sehr ärgerlich“, so Pfeffer. Ihm auf den Fersen ist die Britin Tara Wilkinson. Dahinter auf Bronzekurs rangiert zur Zeit Dieter Baackmann aus Emsdetten, Einzel- und Mannschaftsweltmeister 2011, der ebenfalls seinen dritten Platz aus der Dressur nach Platz 15 im Gelände halten konnte. In Hindernis eins stand sein Gespann kurz, er musste eine Volte fahren, aber dann lief es. „Kein Ball, in der Kombi den Platz gehalten, alles tip top“, so sein Fazit. Mit knapp vier Punkten Abstand zu den Medaillenrängen folgt Max Berlage (Schüttorf) auf Rang vier. Veranstalter Christof Weihe, der Zweiter in der Dressur war, gab auf, nachdem er sich in Hindernis fünf so festgefahren hatte, dass es für ihn und seine Ponys weder vor noch zurück ging.
Der schnellste Pony-Zweispänner aber war Niels Kneifel aus Wunstorf. Er ließ die gesamte internationale Konkurrenz hinter sich und gewann die Geländeprüfung. „Ich wohne keine 45 Minuten von hier entfernt, meine ganze Fußballmannschaft ist hier zum Anfeuern, das ist der Hammer“, freute er sich. „Eigentlich liefen die Geländeprüfungen in dieser Saison eher bescheiden, aber wir haben ein paar Sachen verändert und die Ponys waren einfach top!“, sagte er im Anschluss an seine Prüfung. In der Einzelwertung belegt er nun Rang acht. Dann musste er aber auch schnell zum nächsten Hindernis, denn sein Zwillingsbruder Sven startete bei den Pony-Vierspännern und musste natürlich lautstark unterstützt werden.
Pony-Einspänner: Marlena Brenner auf Goldkurs
Den Anfang hatten die Pony-Einspänner am Vormittag gemacht. Hier fuhren die 22-jährige Marlena Brenner (Quendorf) und ihr 20-jähriger Leonardo, die im vergangenen Jahr noch Jugend-Europameisterin wurden, nach Platz drei in der Dressur auf Platz sechs in der Geländeprüfung. Damit konnte sie sich nun ganz nach vorne in der kombinierten Einzelwertung fahren. Eine – oder genauer sogar zwei – Schrecksekunden gab es allerdings in Hindernis zwei, dem Zirkus-Hindernis mit vielen Fähnchen und bunten Stangen, als ihr Marathonwagen gleich zweimal in Schräglage geriet und nicht auf vier, sondern nur noch auf zwei Rädern stand. „Das erste Mal hab ich mich schon erschrocken und war dann vom Kopf richtig raus, so dass es dann gleich zu einem Folgefehler kam“, erklärte Marlena. Sie bezeichnete es als wichtigen „Hallo Wach-Moment“ und konzentrierte sich danach richtig. Dann lief es für sie und Leonardo rund. „Ich habe mich schon gefreut, dass ich hier in der Mannschaft bin, aber dass ich hier morgen als Führende und damit als Letzte in den Kegelparcours einfahre, an den Gedanken muss ich mich noch gewöhnen“, sagte sie lachend.
Auch Titelverteidiger Fabian Gänshirt (Lahr) konnte nach seinem fünften Platz in der Dressur durch Platz sechs in der Geländeprüfung einige Plätze gut machen. Er liegt zur Zeit auf dem Bronzerang hinter dem Belgier Gilles Pirotte. Allerdings unterlief Gänshirt ein Patzer in Hindernis drei, dem Hindernis mit dem Wintergarten. Auf dem Weg zu Tor A lief sein Pony David L fast von der falschen Seite durch das Ziel. Er konnte noch rechtzeitig anhalten und musste rückwärts setzen, um nicht das Ziel zu durchfahren. „Das hat mich zwölf Sekunden und einen Ball gekostet, nur weil ich einen Moment nicht aufgepasst habe“, ärgerte er sich, denn sonst hätte er den Marathon vermutlich gewonnen. „Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht und ich stehe dann morgen nicht so unter Druck, als wenn ich als Letzter einfahren müsste“, so Gänshirt. Auch die dritte deutsche Mannschaftsfahrerin bei den Zweispännern Katja Helpertz und Nordstern’s Störtebecker zeigte flotte Runden im Gelände. Sie belegte Platz zwölf und konnte sich nach ihrem zehnten Platz in der Dressur und auf Rang sieben der Einzelwertung verbessern. Beste Deutsche bei den Einspännern war Sandra Schäfer aus Nordwalde mit Carino S mit Platz vier im Gelände und liegt nun auf Platz zwölf der kombinierten Wertung. Dressursieger Herbert Rietzler (Rettenberg) und sein Edelbluthaflinger Nakuri rutschten nach Platz 23 in der Geländeprüfung auf Platz 15 der Einzelwertung ab. Sie rangieren damit vor Niels Grundmann (Fredenbeck) und Tadeus, die nach Platz 13 im Gelände, nun auf Platz 16 der Einzelwertung sind. Seine Schwester Pia belegt zur Zeit Rang 26.
Alle Ergebnisse unter www.turnierdienst-brinkmann.de
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews