Kategorie: Gesundheit

  • Auf die richtige Anwendung kommt es an!

    Auf die richtige Anwendung kommt es an!

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Hier seht Ihr alles in einem Video erklärt. Der KERALIT Huffestiger ist die bewährte Hilfe bei:

    • Instabilem Horn
    • Erhöhtem Abrieb
    • Fäulnisprozessen der Hufwand
    • Bei WLD
    • Mangel an Elastizität

    Für zähes und wiederstandsfähiges Horn, egal ob Barhuf oder Beschlagen!

     [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_video link=“https://youtu.be/jiKBjUXe5E8″ title=“Huffestiger“][/vc_column][/vc_row]

  • Natürliche Behandlung von Pferden: Vielversprechende Therapieansätze mit CBD & Co.

    Natürliche Behandlung von Pferden: Vielversprechende Therapieansätze mit CBD & Co.

    CBD-Produkte boomen in Deutschland. Sie verdanken es ihren zahlreichen positiven Auswirkungen auf unsere physische und seelische Gesundheit. Das nicht psychoaktive Cannabinoid, das aus dem weiblichen Hanf gewonnen wird, ist unter anderem für seine angstlösende, entzündungshemmende und entkrampfende Wirkung bekannt. Auch gegen Übelkeit kommt es erfolgreich zum Einsatz. Zurzeit erforschen Wissenschaftler außerdem weitere pharmakologische Effekte, darunter die antipsychotischen Eigenschaften von CBD-Öl und Co. Was Menschen gut tut, hilft oftmals auch Tieren. Gute Erfahrungen werden bereits seit einiger Zeit mit Cannabinoid bei Hunden und Katzen gemacht. Mittlerweile haben sie auch erfolgreich Einzug in die Pferdewelt gehalten.

    CBD-Produkte: effiziente Ergebnisse bei Pferden

    Der Nutzen von CBD-Öl für das Pferd steht außer Frage, ist jedoch noch weitgehend unbekannt. Die meisten Pferdebesitzer haben eine enge Verbindung zu ihren Tieren. Sie leiden zu sehen, stellt eine große Belastung dar. Die Tiermedizin ist zwar weit fortgeschritten, jedoch kann der begleitende Einsatz von Cannabinoid durchaus sinnvoll sein. CBD lässt sich für zahlreiche Beschwerden bzw. Erkrankungen bei Pferden hinzuziehen. Dazu gehören:

    • allgemeine Gesundheitsbehandlung
    • Arthritis
    • chronische Schmerzen
    • emotionaler Stress
    • Entzündungen
    • Krebsbehandlung
    • Verdauungsbeschwerden

    Am häufigsten wird CBD in Ölform für die Behandlung von Pferden verwendet. Sie können es leicht unters Futter mischen, in der Regel wird es problemlos angenommen. Für äußere Verletzungen wie Schürfwunden oder zur Anwendung bei Gelenkentzündungen empfehlen sich CBD-haltige Cremes oder Lotionen. Ebenso wie beim Menschen sollte das Produkt auch bei Pferden langsam eingeführt werden. Das heißt, zunächst beginnen Sie mit einer geringeren Dosis, die nach und nach gesteigert wird. Bei Unsicherheiten über das entsprechende Maß bei Ihrem Tier ziehen Sie bestenfalls einen Tierarzt zurate.

    Alternatives Heilmittel für Pferde: reine chinesische Kräuter

    Unsere Gesellschaft beschäftigt sich immer häufiger mit alternativen Heilmitteln als Ersatz für chemische Medikamente. Sie verfügen über den Vorteil, dass keinerlei negative Nebenwirkungen auftreten. So werden beispielsweise vermehrt chinesische Kräutermischungen herangezogen. Die Heilkraft von Pflanzen wird in China seit Jahrtausenden eingesetzt. Die chinesische Heilkunde basiert auf dem Hintergrund, Disharmonien im Körper zu erkennen und mit Kräutern zu behandeln und dadurch die Wiederherstellung der Gesundheit zu erreichen. Sowohl durch unsere Haut als auch die der Tiere verlaufen Meridiane. Dabei handelt es sich um Energiebahnen, die mit einzelnen Organen oder auch ganzen Organsystemen korrespondieren. Chinesische Kräuter können diese positiv beeinflussen. Gute Erfahrungen wurden bei verschiedensten Beschwerden von Pferden gemacht, darunter:

    • Atemschwierigkeiten
    • Augenproblemen
    • Blasenentzündungen
    • Cushing-Syndrom
    • Hufproblemen
    • Magen- und Darmentzündungen
    • Mähnenekzem
    • Muskel- und Sehnenproblemen
    • Narkolepsie

      China ist bekannt für seine fantastische Kräutervielfalt.
      China ist bekannt für seine Kräutervielfalt.
    • Schmerzen
    • unerwünschtes Verhalten

    Psyche und Körper: eine Einheit, auch bei Pferden

    Sie kennen es bestimmt aus dem Humanbereich: Es gibt immer mehr Ärzte, die die Psyche in ihre Behandlungen mit einbeziehen. Ein gutes Beispiel dafür:

    Die Zahl der Menschen, die über chronische Rückenschmerzen klagen, steigt stets an. Viele Mediziner haben erkannt, dass die Angst vor den Schmerzen das Leiden noch verstärkt. Deshalb behandeln sie Körper und Seele – mit bestem Erfolg.

    Französische Wissenschaftler fanden heraus, dass auch Pferde unter Angst, Stress und Trauer leiden können. Sie erbrachten sogar den Nachweis von vorhandenen Depressionen. Das Verhaltensprofil ähnelt dem der Menschen, beispielsweise kommt eine Abstumpfung auf Reize zutage. Wir erkennen zwar, wenn Pferde Probleme haben, leider können sie uns jedoch ihre Sorgen nicht mitteilen. Im schulmedizinischen Bereich finden sich nur wenige Psycho-Medikamente für Vierbeiner auf dem Markt. In der Regel sind die Kosten dafür auch kaum zu stemmen. Hilfe bietet eine Kombination aus Futteroptimierung, Homöopathie und Kräutern.

    Globuli für Pferde

    Die kleinen Kügelchen finden nur wenig Akzeptanz in der Schulmedizin. Deshalb gelten sie noch immer als „Geheimwaffe“ für die erfolgreiche Behandlung von Aggressionen, Wut und Trauer. Sie wirken auf folgende Weise:

    Das Grundprinzip ist leicht zu verstehen: Ähnliches wird mit Ähnlichem bekämpft. Das bedeutet, Pferde erhalten die Grundsubstanz, die für das Krankheitsbild verantwortlich sind, in stark verdünnter Form. Ihr Körper wird auf diesem Weg zur Selbstheilung angeregt.

    Einfach ist es nicht, dass individuell passende Globuli für unsere Tiere zu finden. In diesem Fall sind die Besitzer gefragt, die das Verhalten ihrer Pferde intensiv beobachten müssen. Weiterhin wenden Homöopathen Muskeltests aus der Kinesiologie zum Herausfinden des jeweiligen Mittels an. Herauskristallisiert haben sich ein paar natürliche Stoffe, die für ihre Effizienz bekannt sind. Häufig werden sie kombiniert. Anwendung finden zum Beispiel:

    • Ignatia – zur Verringerung von Eifersucht
    • Argentum Nitricum – zur Linderung von Nervosität
    • Natrium Muriaticum – zur Bewältigung von Kummer und infolge dessen Rückzug eines Pferdes
    • Nux vomica – zur Besänftigung bei zornigem, wütendem Verhalten
    Der Einsatz von Globulis bei schwierigen Pferden ist in vielen Fällen hilfreich.
    Der Einsatz von Globulis bei schwierigen Pferden ist in vielen Fällen hilfreich.

    Akupunktur bei Pferden

    Die Akupunktur ist ein Teil der chinesischen Heilbehandlung. Seit vielen Jahrzehnten profitieren sowohl Menschen als auch Tiere von dem vielseitigen Einsatz der winzig kleinen Nadeln. Die Wirkungsweise der Akupunktur stützt sich auf folgende Erkenntnisse: Lebensenergie fließt durch menschliche und tierische Körper, und zwar auf Leitbahnen, die mit dem Straßenverkehrsnetz vergleichbar sind. Oft wird der fließende Verkehr durch einen Stau behindert, der durch einen Unfall entsteht. Er löst sich nach und nach durch die Sicherung des Ortes sowie die Entfernung der Unfallwagen auf. Auf Pferde lässt sich das Szenario wie folgt übertragen:

    Wird der Energiefluss blockiert, ist eine Erkrankung oder eine Verspannung die Folge. Die Nadeln ersetzen den Abschleppwagen. Er hebt die Blockade auf und die Lebensenergie kann wieder ungehindert fließen.

    Außerdem wirken die Nadeln stimulierend, mit der Folge, dass die Selbstheilungskräfte des Pferdekörpers aktiviert werden.

  • Podcast: Stutenmanagement & Fruchtbarkeit

    Podcast: Stutenmanagement & Fruchtbarkeit

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     Präsentiert von:

    [/vc_column_text][vc_column_text]Zwischen März und September sind die Stuten aufnahmebereit und die Züchter oft nervös. Wie bereitet man die Stute auf die Bedeckung vor? Welche Probleme kann es geben? Und was tun, wenn sie einfach nicht aufnimmt?

    Im Podcast mit Prof. Stanislaus von Korn (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen) haben wir uns mit genau diesen Fragen zu Fruchtbarkeit und Stutenmanagement beschäftigt. Der Experte steht Rede und Antwort zu den Fragen: Woran erkenne ich, dass meine Stute bereit für eine Bedeckung und anschließende Trächtigkeit ist? Was sind Warnzeichen, bei denen man von einer Bedeckung absehen sollte? Außerdem erklärt der Dozent, wie man die Fruchtbarkeit bei einer gesunden Stute durch Fütterung, entsprechende tierärztliche Versorgung und auch Haltung fördern kann.

    Weitere Fragen betreffen mögliche Fertilitätsprobleme und deren Ursachen. Ob und ab wann die Rosse künstlich eingeleitet werden soll, beleuchtet Prof. von Korn anschließend ebenso wie die Frage nach den Versuchen: Wie viele Anläufe also ratsam sind, wenn die Stute nicht aufnimmt und auch welchen Einfluss die Art der Bedeckung auf den Deckerfolg hat. Abschließend gibt der Experte noch einen kurzen Ausblick darauf, wie häufig er tierärztliche Untersuchungen und Ultraschall in der frühen Phase der Trächtigkeit empfiehlt und wann eine Stute, die gerade abgefohlt hat, erneut gedeckt werden kann.

    Geballte Informationen gibt es für alle Horse-Gate-Exclusive-Mitglieder im kompletten Podcast. Das erste Viertel der Audiodatei steht auch Nicht-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung.

    Viel Spaß beim Reinhören und viel Erfolg in der Zucht![/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]https://horse-gate.com/wp-content/uploads/2021/03/Podcast-vonKorn_kurz.mp3[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1587727739524{background-color: #efefef !important;border-radius: 2px !important;}“][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Unser Experte:

    Prof. Dr. Stanislaus von Korn lehrt und erforscht seit über 25 Jahren die Fachgebiete Tierzucht sowie Pferdezucht an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und anderen Hochschulen. Seine Fachschwerpunkte sind Zuchtwertschätzung, Stutenmanagement und Exterieurlehre.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

     

     

    [/vc_column_text][vc_single_image image=“215709″ img_size=“full“ alignment=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Der erste Teil dieses Podcasts ist kostenlos. In voller Länge können ihn Horse-Gate Exclusive-Mitglieder gratis anhören. Noch kein Mitglied? Hier könnt ihr euch registrieren.

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    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Kostenloses e-Book: Intelligente Software

    Kostenloses e-Book: Intelligente Software

    Unsere Schwester-Homepage, das Profi-Magazin Pferdebetrieb bietet zusammen mit dem Software-Hersteller Acclaro PS eine kostenlosen Ausgabe von Pferdebetrieb KOMPAKT zum Thema intelligente Stall-Software.

    Das e-Book können Sie sich ab sofort gratis herunterladen und darin erfahren, wie Software das Leben und Arbeiten auf der Reitanlage erleichtert.

    Inhalte des e-Books

    Zu Beginn des e-Books geht es darum, die Funktionen und Grundlagen der Software-Lösung Acclaro PS zu beschreiben. Das folgende Kapitel zeigt auf, wie die Software zur Pferdegesundheit beitragen kann. Darin erklären Pferdebetrieb und Acclaro, wie intelligente Futterpläne die Rationsgestaltung vereinfachen können und wie die Software Medikation und Impfmanagement fehlerfrei und lückenlos umsetzen kann. Abschließend steht die Vernetzung auf der Anlage im Mittelpunkt und damit die Kommunikation zwischen Gestütsleitung, Mitarbeitern und Kunden. Neben Einsatz- und Belegungsplänen für Mitarbeiter und Gebäude thematisiert dieses Kapitel auch die Verwaltung der Weiden sowie die wichtigen Themen Finanzbuchhaltung und die Vernetzung von Maschinen und Automaten mit der Software.

    Zum Download

    Laden Sie sich hier ganz einfach das e-Book als PDF herunter und lesen Sie mehr über die Zukunft der Software, die bereits bestehenden und noch geplanten Verknüpfungen mit anderen Automaten und weiteren Schnittstellen. Auch in Hinblick auf die leider weiterhin aktuelle Corona-Pandemie kann Software die Abläufe verschlanken und helfen, Anwesenheiten mit weniger Aufwand zu dokumentieren.

    Hier gelangen Sie zum kostenlosen PDF!

     

  • Podcast: Jungpferdefütterung im Winter

    Podcast: Jungpferdefütterung im Winter

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     Präsentiert von:

    [/vc_column_text][vc_column_text]Im Podcast mit Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen) stehen Fütterung und Aufzuchtmanagement von Fohlen und Jungpferden im Winter im Fokus. Innerhalb des ersten Lebensjahres und speziell in den Sommermonaten ist die Gewichtsentwicklung der Fohlen rasant aber wie sieht die gesunde Entwicklung ab dem 6. Lebensmonat aus? Erfahren Sie in diesem Podcast mehr über die bedarfsgerechte Fütterung von Jungpferden und worauf Sie bei Raufutter, Mineralfutter und Kraftfutter achten sollten. Hören Sie außerdem, wie Sie den Futterzustand trotz dichtem Winterfell prüfen können und inwieweit sich die Haltung der Jungpferde auf deren gesunde Entwicklung auswirkt.

    Viel Spaß beim Reinhören und viel Erfolg in der Aufzucht![/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]https://www.horse-gate.com/wp-content/uploads/Podcast-Winter.mp3[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1587727739524{background-color: #efefef !important;border-radius: 2px !important;}“][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Unser Experte:

    Fütterungsexperte Prof. Dr. Dirk Winter von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ist gelernter Landwirt und hat Agrarwissenschaften an der Georg-August Universität Göttingen studiert. Nach seiner Promotion arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Leiter für Pferde- und Heimtierernährung in einem deutschen Futtermittelunternehmen. Seit dem Jahr 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Dort ist er Dekan des Studienganges Pferdewirtschaft, Leiter des Lehr- und Versuchsbetriebes für Pferde sowie Prodekan der Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management. Als Ausschussvorsitzender des Arbeitskreises Futter und Fütterungstechnik der FN und als Mitglied des Kompetenzzentrums Pferd Baden-Württemberg hat er engen Kontakt zu Organisationen, Institutionen sowie der Praxis der bundesweiten Pferdewirtschaft. Zudem engagiert sich Prof. Winter für die Entwicklung von berufsbegleitenden, online basierten Kursen und damit für die Fortbildung von Nicht-Hochschulangehörigen.

    www.weiterbildung-pferd.de[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

     

     

    [/vc_column_text][vc_single_image image=“220893″ img_size=“full“ alignment=“center“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Foto: © S. Bensberg

    Dieser Podcast ist kostenlos. Mehr Podcasts können Horse-Gate Exclusive-Mitglieder gratis anhören. Noch kein Mitglied? Hier könnt ihr euch registrieren.

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  • Luftsacktympanie: Vererbbare Gefahr

    Luftsacktympanie: Vererbbare Gefahr

    Die Krankheit ist erblich bedingt und sorgt für aufgeblähte Luftsäcke. Neben den aufgeblähten Ganaschen sind Schnarchgeräusche und Schluckstörungen weitere Anzeichen.

    Anatomische Besonderheit der Equiden

    Von der Luftsacktympanie direkt betroffen sind die Luftsäcke. Diese sind besonders bei Equiden. Die Luftsäcke gehören als Schleimhaut-Aussackungen der Ohrtrompete zu den oberen Atemwegen. Die Ohrtrompete stell die Verbindung von Mittelohr und Rachenraum dar. Dort findet der Druckausgleich statt. Vor den Luftsäcken befindet sich jeweils eine Klappe. Diese steuert den Druckaustausch zwischen Rachenraum und Luftsack beim Schlucken. Zusätzlich hat die Luftsackklappe als Verschlussmechanismus die Aufgabe, das Eindringen von Keimen und Bakterien zu verhindern. Bei einer Luftsacktympanie ist eine Schleimhautfalte als Teil der Klappe zu groß geraten, sodass dieser Verschlussmechanismus gestört wird. Durch die Missbildung kann nicht mehr sämtliche Luft nach dem Druckausgleich aus den Luftsäcken entweichen. In der Folge sammelt sich dort immer mehr Luft an und die Luftsäcke blähen sich zunehmend auf.

    Anzeichen einer Luftsacktympanie

    Milchreste, die in die Luftröhre und Lunge gelangen, können lebensbedrohlich werden. / © stock.adobe.com/helenedevun

    Die aufgeblähten Luftsäcke sind das auffälligste äußere Anzeichen. Diese Schwellung im Ganaschenbereich ist weich, nicht schmerzhaft und lässt sich eindrücken. Hörbar sind die angestrengte Atmung und variierende Schnarchgeräusche. Diese entstehen, wenn die Schwellung innerlich auf das Rachendach drückt. Zusätzlich sorgt der eingeengte Rachenbereich für Schluckbeschwerden. Dazu kommt der mögliche Austritt von Milch oder Futterbestandteilen über die Nüstern. Durch die Schluckstörung kommt die Milch nicht komplett in der Speiseröhre an, sondern sammelt sich teilweise in den Luftsäcken an. Ab diesem Zeitpunkt steigt das Risiko für betroffene Fohlen stark an. Die fehlgeleitete Milch gelangt über den Luftsack in die Luftröhre und die Lunge. So entsteht ohne Behandlung eine lebensbedrohliche Lungenentzündung. Der milchige Ausfluss und häufig auch husten nach dem Saugen ist ein Anzeichen für eine drohende Lungenentzündung.

    Heilungschance

    Die Verdachtsdiagnose aufgrund der Symptome kann mit einer endoskopischen Untersuchung des Tierarztes abgesichert werden. Das Endoskop wird dabei in den Luftsack vorgeschoben, sodass die Luft daraus abgelassen wird. So nimmt die typische Schwellung im Ganaschenbereich ab. Röntgenbilder können zusätzliche Sicherheit verschaffen. Auf ihnen ist die Vergrößerung des einen und die Verengung des anderen Luftsacks zu sehen. Zudem sind Sekretansammlungen in den Luftsäcken sichtbar.

    Die Tierärztliche Hochschule Hannover betreibt seit einigen Jahren ein Forschungsprojekt zur Aufklärung der seltenen Krankheit. In der Klinik wurde ein minimalinvasiver Eingriff entwickelt, der zudem ohne Vollnarkose auskommt. Dabei wird die zu groß geratene Schleimhautfalte durch einen Laser gekürzt. Danach funktioniert der Verschlussmechanismus der Klappe vor den Luftsäcken wieder wie vorgesehen. Die Operation bringt nach Erkenntnissen der Tierärztlichen Hochschule Hannover sehr gute Ergebnisse.

    Nach einer erfolgreichen Operation spricht von dieser Seite aus nichts gegen eine spätere sportliche Karriere des Fohlens. Von einem züchterischen Einsatz sollte man absehen. Da die Luftsacktympanie eine erblich bedingte Krankheit ist, besteht die Gefahr, dass sie an die Nachkommen weitergegeben wird. Die Rassen Arabisches und Englisches Vollblut, Quarter Horses und Traber sind häufiger von der Erkrankung betroffen. Doch auch bei einige deutsche Zuchtlinien wurde die Luftsacktympanie festgestellt. Tendenziell sind Stuten häufiger als männliche Vertreter betroffen.

    Horse-Gate/ACG

  • Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 1)

    Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 1)

    Die Fütterung von Zuchtstute und Deckhengst beeinflusst Gesundheit und Zuchterfolg. Züchter und Hengsthalter sollten den Energie- und Nährstoffbedarf kennen und darauf eingehen. Auch und besonders während und nach der Trächtigkeit, um die Stoffwechselleistungen von Zuchtstuten und Fohlen zu erfüllen. Eine zielgerichtete Fütterung sichert Gesundheit und Langlebigkeit der Tiere sowie den wirtschaftlichen Erfolg des Züchters. 

    Nährstoffversorgung von Deckhengsten 

    Häufig werden Hengste neben der Deckbeanspruchung als Reitpferde genutzt. Die Rationsgestaltung orientiert sich daher oft eher an der Reit-, als an der Deckleistung. Außerhalb der Deckzeit orientieren sich die Bedarfswerte an den Werten für Reitpferde also je nach Arbeitsleistung. Bei aktiven Hengsten ist ein Energiezuschlag von etwa 10 Prozent denkbar. Ist es möglich, kann der Nährstoffbedarf auch über Weidehaltung mit einer zusätzlichen Mineralfutterapplikation abgedeckt werden. Achtung: Eine energetische Überversorgung wirkt sich unvorteilhaft auf die Libido aus!

    Vier Wochen vor der geplanten Deckzeit sollte die Energie- und Eiweißzufuhr leicht erhöht werden. ©adobestock/Annalene

    Vier Wochen vor der geplanten Deckzeit sollte die Energie- und Eiweißzufuhr leicht erhöht werden. Gleichzeitig sollten Hengsthalter die Versorgung mit essentiellen Aminosäuren insbesondere mit Methionin und Cystein sowie Lysin anpassen: Pro Tag sollten 5 Gramm Methionin und Cystein sowie 8 Gramm Lysin pro 100 kg Körpermasse und Tag verabreicht werden. Zudem ist das 1,7:1 Verhältnis von Kalzium gegenüber Phosphor sowie die ausreichende Versorgung des Hengstes mit Zink, Selen sowie Vitamin A und Vitamin E zu beachten. In der Praxis haben sich Zuchtstutenfutter auch in der Deckhengstfütterung bewährt. Ein aromatisches, nährstoffreiches Raufutter wie Heu, Heulage oder Luzerneheu sowie Gras stellen die Rationsgrundlage dar. Präparate mit spermaqualitäts- und libido-steigernder Wirkung zeigen bei bedarfsdeckenden Rationen keinen nachweisbaren Effekt.

    Fütterung für Zuchtstuten nach dem Zyklus 

    Die Fütterung von Zuchtstuten folgt deren Zyklus: In unterschiedlichen Leistungsphasen ändert sich ihr Bedarf und entsprechend die Rationsgestaltung. In jedem Fall muss die Fütterung stets den Leitlinien der Pferdefütterung und damit den anatomischen, physiologischen und ethologischen Ansprüchen folgen. Fütterung, Haltung und Gesundheitszustand beeinflussen die Fruchtbarkeit der Stute. Der Rossezyklus wird u.a. durch Licht und Jahreszeit gesteuert. Daher eignet sich das ausgehende Frühjahr (nicht das Winterende) besonders gut für eine Belegung. Die Rosse vorzuverlegen ist aufwendig und nicht empfehlenswert. Die Versorgung der güsten Stute orientiert sich am Leistungsstand. Wird die Stute sportlich eingesetzt, muss sie wie ein Sportpferd gefüttert werden. Die Unterscheidung der Arbeitsbeanspruchung in marginale, leichte, mittlere, mittel-schwere und schwere Beanspruchung ist sinnvoll. Wird eine Stute sportlich nicht genutzt, orientiert sich ihr Bedarf am Erhaltungsbedarf.

    Empfehlenswert ist Weidehaltung mit einer entsprechenden Mineralstoffsupplementierung © adobestock/Reimar

    Empfehlenswert ist Weidehaltung mit einer entsprechenden Mineralstoffsupplementierung: Stutenhalter sollten dabei auf das Verhältnis von Kalzium und Phosphor sowie auf die Spurenelemente Kupfer, Selen und Jod achten. Im Süden Deutschlands herrscht eher Jod-Mangel, im Norden eine Überversorgung. Magnesium und Eisen sind in der Regel gut abgedeckt, Natrium und Chlor fehlen tendenziell und müssen zusätzlich gefüttert werden. Solange der Nährstoffgehalt stimmt, empfiehlt es sich mit Stuten auch bis zum Ende der Trächtigkeit zu arbeiten. Körperlichen Aktivitäten können sich positiv auf die Geburt auswirken.

    Füttern mit Know-How bei Belegung der Stute

    Ein guter Futterzustand ist bei der Belegung wichtig. Stutenhalter können sich dabei am Body Condition Scoring-System (BCS) für Pferde von Wright et al.  (1998) orientieren. Der Futterzustand lässt sich demnach an Hals, Widerrist, Rücken und Kruppe, Rippen und Hinterhand ablesen. In gutem Zustand zeichnet sich ein fließender Übergang vom Hals zur Schulter ab. Der Rücken soll gleichmäßig ausgeprägt sein, die Hüfthöcker nicht fühlbar und die Fettschicht über den Rippen dick genug, sodass diese weder sichtbar noch zu ertasten sind (Wright et al. 1998). Der Rosse-Eintritt korreliert mit dem Anteil an Körperfett. Etwa sechs Wochen vor der Bedeckung sollte der Stutenhalter die Energiezufuhr steigern. Geht die Stute (noch) nicht auf die Weide und erhält rohfaserreiches Grundfutter kann die Zulage eines Stutenzuchtfutters mit circa 16 Prozent Rohprotein zielführend sein und verbessert die Aminosäurezufuhr. Die Vitaminversorgung ist bei Weidehaltung in der Regel ausreichend abgedeckt. Fehlen Vitamin A oder E kann eine Zulage von 180 Internationale Einheiten (IE) an Vitamin A und 0,18 mg Vitamin E pro Kilogramm Lebendmasse vor dem Bedecken sinnvoll sein. Neben Vitamin A wird dem Provitamin A – auch ß-Carotin genannt – ein Einfluss auf die Ovartätigkeit zugeschrieben. Das ß-Carotin ist im Zusammenhang mit Zink wichtig für die Bildung von Fruchtbarkeitshormonen und anschließend für die Entwicklung des Embryos. Während der Weidezeit ist ß-Carotin reichlich in frischem Gras und Heu zu finden. Allerdings wird es während der Lagerung von Heu abgebaut. Ein ß-Carotin-Mangel kann zu spätem oder schwach ausgeprägtem Rosseverhalten und fehlender Follikelbildung führen. Vitamin E und die essentiellen Fettsäuren haben ebenfalls eine wichtige Funktion in der Steuerung der Keimdrüsen und sind daher unentbehrlich für die Eientwicklung. In der Winterfütterung empfiehlt es sich, Möhren oder Luzernegrünmehl sowie Leinsamen, Lein- oder auch Mariendistelöl zu füttern. ß-Carotin eignet sich als Zusatzprodukt  oder Ergänzungsfutter.

    Um die Rosse auszulösen, bietet es sich an, circa 14 Tage vor der Belegung die Krippenfuttermenge um etwa 20 Prozent zu erhöhen. Die gesteigerte Energie- und Nährstoffversorgung soll die Konzeption der Stute verbessern und die Ovulationsrate erhöhen.

    Beispielrationen für Warmblutstuten (600 kg KG), kg / Tag
    niederträchtig hochträchtig
    Heu, mittlere Qualität 9 9
    Möhren 2
    Hafer 1 1
    Sojaextraktionsschrot
    Zuchtstutenfutter 2
    Mineralfutter, vitaminiert 0,1
     
    ME (MJ) 64 85
    Davon Rohprotein (g) 670 900

    Fütterung nach der Bedeckung

    Ist das Ei erfolgreich befruchtet, entwickelt sich innerhalb von elf Monaten ein Fohlen, das bei der Geburt etwa 50 Kilogramm wiegt. Eine durchschnittliche 600-Kilogramm-Warmblutstute nimmt in diesem Zeitraum etwa 160 Kilogramm zu. Während der ersten 50 Tage ist der Embryo noch nicht mit dem Uterus verbunden. Er ernährt sich über die Sekretion der Gebärmutter. Das macht ihn besonders anfällig für die Ernährungsdefizite. Stutenhalter sollten entsprechend innerhalb der ersten zwei Monate die Energiezufuhr nicht ändern und das Futter nicht umstellen. In trockenen Monate wie Juli und August zählt ein gutes Weidemanagements, um Nährstoffdefizite zu verhindern.

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Fohlengeburt – In freudiger Erwartung

    Fohlengeburt – In freudiger Erwartung

    Die Mehrzahl aller Stuten kann ihr Fohlen ohne Schwierigkeiten allein zur Welt bringen. Doch in zehn Prozent aller Fälle ist menschliche Hilfe nötig. Schlaflose Nächte müssen trotzdem nicht sein. In den Tagen vor der Geburt gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Stute zu überwachen.

     

    Stuten fohlen gern still und heimlich, immer dann, wenn der überwachende Mensch kurz zur Tankstelle fährt oder im Gemeinschaftsraum des Stalles ein Nickerchen macht. Hobbyzüchter kennen dieses Szenario nur zu gut, professionelle Züchter kämen überhaupt nicht mehr ins Bett, wenn sie jede Stute persönlich überwachen würden. Aber so ganz allein lassen will man die geliebten und wertvollen Tiere dann doch wieder nicht. Immerhin treten in jedem zehnten Fall Probleme auf. Und dann ist es gut, wenn ein erfahrener Helfer zur Stelle ist und notfalls den Tierarzt hinzuruft. Vor allem bei Stuten, die bereits Geburtsprobleme hatten, ist die Überwachung von großer Bedeutung. Frühere Schwergeburten, Fohlenverluste oder Erkrankungen während der Trächtigkeit sind Alarmsignale. Aber auch bei vollkommen gesunden Stuten ist es sinnvoll, die Geburt zu überwachen, um eine wirkungsvolle Erstversorgung des Fohlens zu gewährleisten.

    Kameraüberwachung

    Stallkameras filmen die Vorgänge im Stall und geben dem Pferdehalter so die Gelegenheit, seine Stute von zu Hause aus oder von unterwegs zu kontrollieren. © Lafrentz

    Rund die Hälfte aller Züchter nutzen einer Online Umfrage zufolge eine Videokamera als Haupt­-Überwachungselement in den Tagen vor der Geburt. Meist sind Systeme im Einsatz, die entweder über Funk oder Kabel übertragen. Kabelübertragung liefert gewöhnlich ein zuverlässigeres Bild, eignet sich aber nur, wenn Stall und Empfangsgerät in direkter Nähe liegen. Die Kameras sollten mit Infrarotlicht ausgestattet sein, um auch nachts brauchbare Aufnahmen zu machen. Alternativ kann man im Stall ein gedimmtes Licht brennen lassen. Bei modernen Systemen braucht es kein eigenes Fernsehgerät, das ständig in Betrieb ist, sondern die Beobachtung ist mit PC, Tablet oder Smartphone möglich. Anbieter wie „Stallkamera.de“ haben sich auf diese Art der Pferdeüberwachung spezialisiert und liefern dem Stallbetreiber ein komplettes Überwachungssystem für Stall, Weide oder Paddock. Von zu Hause und unterwegs, per Internet oder Handy können Pferdebesitzer dann ihre Tiere beobachten. So werden nicht nur Geburten schnell bemerkt, sondern auch Krankheiten. Die Kameras helfen außerdem, Diebe und Pferdeschänder zu überführen, und geben den Reitern die Gelegenheit, ihre Lieblinge auch vom Urlaub oder vom Büro aus zu kontrollieren. Neben dem Überwachungssystem selbst bietet Stallkamera.de seinen Kunden auch die Installation der Technik vor Ort und das Einrichten des Netzwerkes an. Die Bilder werden dann im Anschluss aber nur für berechtigte Nutzer freigegeben. Andere Anbieter bauen gezielt auf Voyeurismus: Zum Beispiel zeigen Fohlenkameras wie die „Barn Cam“ im Internet verschiedene Abfohlboxen aus aller Welt. Hier kann nicht nur jedermann die Geburt live verfolgen, sondern auch einen Fohlenalarm auslösen, wenn die große Stunde naht.

    Schweißmessung per Gurtsystem

    Bei jeder zehnten Fohlengeburt ist das Eingreifen des Menschen nötig. Dann sorgt eine möglichst zuverlässige Überwachung der Stute für ein hohes Maß an Sicherheit © adobestock/Ingeborg Zeh

    Doch auch das beste Netzwerk ersetzt nicht den regelmäßigen Kontrollgang in den Stall. Trotz Kameraüberwachung muss ein Züchter sich nachts alle zwei Stunden den Wecker stellen, um zumindest einen ausgiebigen Blick auf den Monitor zu werfen. Deshalb schwören viele Stutenbesitzer auf eine andere – oder zusätzliche – Möglichkeit: Geburtsmelder. Diese sehen in der Regel ähnlich aus wie Longiergurte und werden der Stute angelegt, sobald der errechnete Termin näher rückt oder erste Anzeichen der Geburt (siehe Kasten) sichtbar sind. Dabei gibt es verschiedene Systeme. Das erste elektronische Geburtsüberwachungssystem kam in Deutschland 1977 auf den Markt und hält sich dort nach wie vor tapfer: der „Wächtomat“ der Firma  Kegel. Er besteht aus einem Sender am Pferd und einem Empfänger in bis zu 200 Meter Entfernung. Die Stute trägt einen Brust­ oder Deckengurt, an dem ein spritzwasser­- und stoßgeschützter Sender befestigt ist. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Daran befindet sich ein Messfühler, der die elektrische Leitfähigkeit auf dem Fell des Tieres misst. Steigt die Feuchtigkeit durch vermehrtes Schwitzen vor der Geburt an, wird dies über Funk an das Empfangsgerät übermittelt, welches daraufhin den Pferdehalter über eine festgelegte Rufnummer kontaktiert. Wem diese Schweißmessung allein nicht ausreicht, der kann sich für ein Kombisystem entscheiden, das zusätzlich den Geburtsweg der Stute überwacht. Dabei näht der Tierarzt an den Schamlippen der Stute einen Sender an, der mit einem Magneten verbunden ist. Kommt es zur Eröffnungsphase der Geburt, wird der Magnet vom Sender getrennt und dieser löst den Alarm aus. Gemeinsam mit der Schweißmessung verspricht die Firma Kegel somit „nahezu 100-­prozentige Überwachung der Geburtseinleitungsphase.“

    Scheidenkontrollsysteme

    Das sicherlich bekannteste Scheidenkontrollsystem ist das „Jan­ Wolters ­Abfohlsystem“. Zahlreiche Tierkliniken und große Zuchtstätten schwören darauf. „Das ist eindeutig das sicherste System auf dem Markt“, sagt Dr. Christian Schröer von der Tierärztlichen Klinik Siedenburg. Zusätzlich zur Scheidenkontrolle beobachtet der Tierarzt seine Stuten per Videokamera. In seinen Abfohlboxen fohlen jährlich rund 15 Stuten, bei denen Geburtsprobleme bekannt sind oder deren Besitzer keine Zeit für die Überwachung haben. Zusätzlich betreut Dr. Schröer mehrere Zuchtbetriebe, in denen weitere 100 Fohlen pro Jahr geboren werden: „Wir haben auch andere Geburtsmelder ausprobiert. Sie sind einfacher zu handhaben, weil man die Stute nicht sedieren muss, um sie anzubringen. Aber alle hatten häufige Fehlmeldungen.“ Abstoßungsreaktionen und oder Infektionen im Gebärkanal konnte Dr. Schröer noch bei keiner Stute beobachten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Implantate fachgerecht und steril angebracht würden. „Wir lassen zum Beispiel den Faden immer innen laufen, anstatt außen an den Schamlippen. So kann sich der Schweif der Stute nicht darin verfangen“, sagt Dr. Schröer. Seit mittlerweile 17 Jahren sei das Jan-Wolters­-System nun ohne jeden Ausfall oder Reparatur im Einsatz. „Es erspart uns viel Überwachungsarbeit in der Geburtenkontrolle. Insbesondere bei Problemstuten konnten wir so einige Fohlen durch zeitgerechte Geburtshilfe retten.“ Scheidenkontrollsysteme sind allgemein im Kommen. Der Nachteil: Der Sender schlägt erst an, wenn es bereits zum Austritt der Fruchtblase kommt. Dann hat man natürlich nur noch wenige Minuten Zeit. Deshalb sollten Pferdebesitzer, die einen weiten Weg zum Stall haben und Komplikationen befürchten, sich besser für ein anderes System entscheiden.

    Messung der Körpertemperatur

    Einige Geburtsmelder messen das Liegeverhalten der Stute, andere ihre Temperatur oder die Intensität ihrer Schweißabsonderung. Auch müssen sie robust gebaut sein, denn sie machen einiges mit – Wälzen im Schlamm und auf der Weide inklusive © Lafrentz

    Dass jedoch die Schweißmessung allein nicht ausreicht, um zuverlässig und möglichst ohne tägliche Fehlalarme eine Geburt vorherzusagen, haben mittlerweile die meisten Hersteller erkannt. Deshalb bauen neuere Systeme eher auf die Körpertemperatur. Bei entsprechenden Studien wurde die Temperatur von Stuten vor und während der Geburt gemessen. Dabei kam heraus: Etwa vier Stunden vor der eigentlichen Geburt sinkt die Körpertemperatur um durchschnittlich 0,76 °C ab. Ihren Tiefpunkt erreicht sie zum Zeitpunkt der Geburt. Dieser Temperaturrückgang ist ein relativ sicheres Indiz dafür, dass das Fohlen sich auf den Weg macht. Diese Erkenntnis liegt auch dem Geburtsmelder Radco der Firma Verdor aus Belgien zugrunde. Auch hier befindet sich der Sender in der Scheide, muss jedoch nicht eingenäht werden und baut auch nicht auf die Erweiterung des Geburtskanals. Hier geht es tatsächlich um eine genaue Temperaturmessung, die das System alle fünf Minuten vornimmt. Die bleistiftgroße Messsonde hält durch ein einfaches Klemmsystem in der Scheide, dennoch muss das Pferd aber ein Gurtsystem tragen.

    Kontrolle des Liegeverhaltens

    Noch ein weiteres Indiz spricht für eine bevorstehende Geburt: Das Liegeverhalten der Stute. Die Tierärztin Melanie Borchers untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Häufigkeit der Seitenlage bei Stuten vor der Geburt. Dabei kam heraus, dass eine Stunde vor der Geburt die Zahl der in Seitenlage liegenden Stuten stark ansteigt. Ebenfalls erhöhte sich in dieser Zeit die Aktivität der Stuten, also das vermehrte Aufstehen, Drehen und wieder Hinlegen. Dieses Verhalten kann von Bewegungssensoren an einem Geburtsmelder registriert und ausgewertet werden. Beispielsweise baut der „Birth Alarm“ der Firma Gallagher darauf, dass die Stute sich zur Geburt in die Seitenlage begibt. Wie bei den meisten anderen Systemen auch, arbeiten Sender und Empfänger über Prepaidkarte und Handy. Der Sender sitzt oben auf einem Bauchgurt und wird von einem Überrollbügel geschützt. Das Ganze sieht also ähnlich aus wie ein Voltigiergurt und ist insgesamt sehr stabil gebaut. Da nicht jede Stute während der Geburt die gleichen Verhaltensweisen zeigt, bietet der Birth Alarm zwei verschiedene Einstellungsmöglichkeiten: Die erste ist für Stuten vorgesehen, die sich ausschließlich zur Geburt in die völlige Seitenlage begeben. In dieser Einstellung sendet das System nach 7,6 Sekunden Seitenlage – so lange dauert eine durchschnittliche Wehe – einen Alarm an den Empfänger. Die zweite Einstellung ist für Stuten, die generell häufig in der Seitenlage ruhen. Das betrifft etwa zehn Prozent aller Stuten. Im Falle einer Geburt bereitet sich die Stute nach den ersten Wehen auf die nächste Kontraktionswelle vor und verlässt dazu die seitliche Position. Ruht sie jedoch nur, so bleibt sie wesentlich länger liegen. In der zweiten Einstellung merkt sich das Gerät also die Abfolge von Liegen und Stehen und alarmiert den Züchter erst dann, wenn der Rhythmus einer Geburt entspricht. Außer dem Birth Alarm meldet auch der Columbus GSM Geburtsmelder die Seitenlage der Stute. Hier kann der Sender sowohl in einen Gurt eingepasst als auch am Halfter getragen werden. „Viele Pferdebesitzer wollen ihrer Stute mehr Bewegungsfreiheit geben und suchen deshalb nach Alternativen“, sagt Andreas Wegmann von Columbus. Der Halfter­ Geburtsmelder kann an jedem beliebigen Halfter, direkt unter dem Kinn der Stute, platziert werden und ruft direkt auf dem Handy oder Festnetztelefon an, wenn die Stute in Seitenlage geht. „Das funktioniert nach demselben Prinzip wie bei einer Wasserwaage“, erklärt Wegmann. „Legt die Stute sich hin, so registriert das Gerät den schrägen Winkel und springt an.

    Alleskönner-Halfter

    Das Horse Control Halfter misst sowohl die Temperatur als auch das Liegeverhalten der Stute © Hippomed

    Ebenfalls ein Halfter ­System ist das „Hippomed Horse Control Halfter“. Dieses misst sowohl die Temperatur als auch das Liegeverhalten der Stute. Deshalb besteht es nicht nur aus einem Kästchen mit Sender, sondern zusätzlich aus einem speziellen Halfter, das es in drei Größen gibt. In den Nacken­ und Nasenriemen sind Sensoren eingearbeitet, die die Temperatur des Pferdes messen. Zudem kontrolliert das System das Liegeverhalten der Stute. Spricht beides für eine bevorstehende Geburt, so sendet das Halfter den Alarm an eine Basisstation im Stall. Diese funktioniert über eine SIM ­Karte und leitet den Alarm entsprechend an ein Handy weiter. „An eine Basiseinheit können bis zu acht Halfter angeschlossen werden“, erklärt Hans­ Joachim Neumann von Hippomed. Auch die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes sind einstellbar – so kann beispielsweise anstelle einer Vollüberwachung auch nur die Temperatur oder nur das Liegeverhalten gemessen werden. Am Halfter selbst besteht zudem die Möglichkeit, die Empfindlichkeit des Systems zu verändern. So können mit dem „Horse Control Halfter“ nicht nur trächtige Stuten, sondern auch Pferde mit Schmerzzuständen überwacht werden, beispielsweise nach einer Kolik oder Operation. Neumann hat das System in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien entworfen und entwickelt es ständig weiter. „Auch eine Scheidenkontrolle wird künftig nachrüstbar sein“, verrät er.

     

    Teststreifen

    Die so genannten „Harztropfen“ (Präkolostrum), erscheinen etwa ein bis zwei Tage vor der Geburt © Lafrentz

    Wer weder Videokameras installieren, noch einen Geburtsmelder mieten oder kaufen möchte, dem bleibt – neben einem Heubett im Stall – noch eine weitere Möglichkeit der Geburtenkontrolle: Geburts­-Teststreifen reagieren auf Veränderungen des Kalzium­ und Magnesiumgehalts in der Vorkolostralmilch der Stute. Je nach Gehalt lässt sich so voraussagen, ob das Abfohlen innert der nächsten 24 Stunden eintritt. Dazu wird rund ein Milliliter Milch mit destilliertem Wasser gemischt und der Teststreifen hineingetaucht. Inzwischen sind verschiedene Streifen auf dem Markt. Der Merckoquant 110025 (Firma Merck) hat fünf Balken, welche sich proportional zum Erdalkaliengehalt verfärben. Es konnte gezeigt werden, dass die Mehrzahl der Stuten bei einer Verfärbung aller Balken innerhalb der nächsten 24 Stunden gebären. Entwickelt wurde dieser „Gesamthärtetest“ ursprünglich, um den Härtegrad von Wasser zu bestimmen. Tierärzte bestellen ihn stattdessen zur Geburtenkontrolle. Weitere Teststreifen sind der Foal Watch ­Test von Chemetrics Inc. und der Predict­a­foal­-Teststreifen von Animal Healthcare Products. Alle Teststreifen können einfach im Internet bestellt werden.

     

    Anzeichen der Geburt

    • Sechs Wochen vor der Geburt: Vergrößerung des Euters.
    •  Einige Tage vor der Geburt: Einfallen der Kruppe durch die Erweichung der Beckenbänder
    •  Einige Tage vor der Geburt: Absenken des Bauches und Einfallen der Flanken
    •  Ein bis zwei Tage vor der Geburt: Austreten von Präkolostrum („Harztropfen“)
    •  Ein bis zwei Tage vor der Geburt: Schamspalte erscheint verlängert und leicht geöffnet. (Die Vaginal Schleimhaut wird feuchter und glänzend und es kann zum Abfließen von zähem Schleim kommen.)
    •  Vier Stunden vor der Geburt: Deutliches Abfallen der Körpertemperatur
    •  Zwei Stunden vor der Geburt: Milch kann tropfenweise oder im Strahl ablaufen.
    •  Kurz vor der Geburt: Schweißbildung im Bereich der Flanken und Ellbogen  [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 2)

    Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 2)

    Niederträchtigkeit

    Die Phase der Niederträchtigkeit ist tendenziell unkompliziert, was die Rationsgestaltung betrifft. Weidehaltung mit bedarfsangepasster Mineralstoffergänzung schafft günstige Voraussetzungen. Die Grasaufnahme deckt den Bedarf an ß-Carotin und Vitamin E weitestgehend. Vitamin D wird vom Körper bei  Sonneneinstrahlung selbst gebildet. Vitamin K wird durch frisches Grün aufgenommen und zusätzlich durch die Darmbakterien synthetisiert.

    Hochträchtigkeit

    Ab dem achten Trächtigkeitsmonat beginnt der Fetus exponentiell zu wachsen: vom achten bis elften Trächtigkeitsmonat legt er noch 70 Prozent zu, um sein Geburtsgewicht zu erreichen. Daher muss die Ration deutlich nährstoffreicher werden. Der Energiebedarf steigt auf das 1,4-fache, der des Eiweißes auf das 1,5-fache des Erhaltungsbedarfes an. Auch der Kalzium- und Phosphorbedarf steigt aufgrund der Mineralisierung des Skelettes des Fohlens deutlich. Bei bekanntem Kupfer-, Selen- und Jod-Mangel in den Grundfuttermitteln sollte auf die Supplementierung geachtet werden. Raufutteranalysen und anschließende Rationsberechnungen sind in dieser Phase sehr empfehlenswert. Gegen Ende der Trächtigkeit ist die Natrium-Versorgung zu beachten, da ein Mangel die Darmtätigkeit der Stute beeinträchtigt und bei den neugeborenen Fohlen den Darmpechabgang beeinträchtigt. Eine angepasste Vitamin-A- und Vitamin-E-Versorgung sorgt für ausreichende Gehalte in der Biestmilch und ist wichtig, da das Neugeborene zur Zeit der Geburt keine Reserven aufweist.

    Die im Winter überwiegend aufgestallten Stuten bekommen zur Bedarfsabdeckung nährstoffreiches Heu und davon bis zu 2 kg pro 100 kg Lebendmasse und Tag. Gegen Ende der Trächtigkeit sinkt allerdings die Futteraufnahmekapazität: die Heumenge sollte auf etwa 0,5 bis 1 kg pro 100 kg LM und Tag reduziert werden. Zur Nährstoffabdeckung sollte dann ein Zuchtstutenfutter beigefüttert werden – davon circa 0,5 kg pro 100 kg LM und Tag. Dieses Zuchtstutenfutter sollte sich auch als Laktationsfutter eignen und mehr als 15% Rohprotein enthalten. Aufgrund der deutlichen Zunahme des Embryos in den letzten Wochen vor der Geburt kann es zu einer verminderten Darmmotorik kommen. Die Zugabe von Leinsamen oder Mash mit leicht abführender Wirkung kann helfen. Kündigt sich die nahende Geburt an, sollte die Futtermenge deutlich reduziert werden, um Verdauungsstörungen zu vermeiden. Achtung: Ein vollständiger Futterentzug kann eine vorzeitige Geburt auslösen.

    Stutenfütterung nach der Geburt

    In der Laktationsphase braucht die Stute genug Kalzium, um nicht ihre körpereigenen Reserven zu verwenden © adobestock/Nadine Haase

    Zwei bis vier Tage nach der Geburt sollte die Stute verhalten gefüttert werden. Die Heumenge bleibt auf einem niedrigen Stand, das Krippenfutter ebenfalls. Das ist wichtig, da sich direkt nach der Geburt der Geburtskanal und das Verdauungssystem regenerieren. Unter Beachtung des Appetits der Stute wird die Ration schrittweise dem steigenden Bedarf von Stute und Fohlen angepasst. Die Laktationsleistung gehört mit zu den höchsten Leistungsbeanspruchungen. Sie muss durch eine hochwertige Ration nährstoffseitig abgesichert sein. Die Grundlage basiert auf nährstoffreichem, hygienisch einwandfreiem Heu mit einer Menge von mindestens 1,5 kg pro 100 kg LM und Tag beziehungsweise einer ad libitum Vorlage. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Eine bedarfssichernde Krippenfutterergänzung mit Zuchtstutenfutter ist ebenfalls notwendig. Zu beachten ist der bereits erwähnte Rohproteingehalt und die einhergehende Ausstattung mit essentiellen Aminosäuren – insbesondere Lysin und Methionin.  Eine Unterversorgung mit diesen Aminosäuren kann zu Milchmangel und der Absenkung des Milcheiweißgehaltes führen, was sich in der Entwicklungsleistung der Fohlen widerspiegelt. Zur Vermeidung von Verdauungsstörungen sollte die Futtermenge auf mindesten vier Rationen pro Tag verteilt werden. Weidehaltung ist wünschenswert, ebenso wie eine nährstoffangepasste Beifütterung. Mangelerscheinungen äußern sich bei laktierenden Stuten primär in einer schlechteren Milchleistung. Nimmt der Körper beispielsweise nicht genug Kalzium auf, nutzt er die körpereigenen Vorräte. Dieser zweifache Versorgungsengpass garantiert zwar eine weitere Versorgung des Fohlens, belastet aber die Gesundheit der Stute erheblich.

    Fohlenfütterung nach der Geburt

    Die Biestmilch gewährleistet dem Fohlen eine passive Immunisierung ©adobestock/skmjdigital

    Bereits eine Stunde nach der Geburt sucht das Fohlen das Euter der Stute, um die Biestmilch (Kolostrum) aufzunehmen. Neben der hohen Eiweißausstattung von 15 Prozent ist der Vitamin-A und Vitamin-E-Gehalt im Kolostrum wesentlich für die Versorgung des Fohlens. Die Gammaglobuline in der Biestmilch schützen das Fohlen zunächst vor Umweltkeimen, da es selbst noch keine entsprechende Immunabwehr besitzt. Der Antikörpergehalt im Blut des Fohlens steigt deutlich an. So wird es passiv über das Kolostrum immunisiert. Der Antikörpergehalt in der Biestmilch sinkt allerdings innerhalb der ersten acht Stunden nach der Geburt merklich. Daher ist ein frühzeitiger Saugakt lebenswichtig. Im Vorfeld sollten die Stuten etwa sechs Wochen vor der Geburt in den Abfohlstall gebracht werden, um Antikörper gegen stallspezifische Keime zu bilden. Denn: In den ersten Lebenswochen des Fohlens führen Infektionen und hygienische Unachtsamkeiten dazu, dass etwa sieben Prozent der Jungtiere das erste Lebensjahr nicht erreichen.

    Versorgung von Saugfohlen

    In den ersten zwei Lebensmonaten ernährt sich das Fohlen ausschließlich von der Muttermilch © adobestock/Nadine Haase

    Fohlen saugen bis zu 50-mal am Tag circa 250 ml Milch pro Saugakt. Je nach Milchversorgung müssen sie ab dem zweiten Lebensmonat zusätzlich Futter aufnehmen. Zunächst kleine Mengen an Heu, welches nährstoffreich, gut verdaulich und hygienisch einwandfrei sein muss. Sobald Fohlen Beifutter aufnehmen, müssen sie auch Zugang zu Wasser haben. Die Beifütterung von Fohlenfutter sollte über eine Fohlenkrippe erfolgen, die für die Mutterstute nicht zugänglich ist. Empfehlenswert ist ein Fohlenfutter mit mindestens 16 Prozent Rohprotein und etwa 8 Gramm Lysin pro Kilogramm Futter. Bei Weidehaltung nehmen Fohlen zuerst spielerisch und später intensiv Gras auf. Eine kontrollierte Beifutteraufnahme ist sinnvoll, um die Versorgung mit Kalzium, Selen und Kupfer zu gewährleisten.

    Krank durch falsche Ernährung

    Eine der häufigsten Störungen bei Fohlen sind Durchfallerkrankungen. Ursachen dafür sind Ernährungsfehler aber auch Infektionen oder Parasiten, also teils mangelnde Hygiene. Im Alter von sechs Monaten wird das Fohlen üblicherweise abgesetzt. Der Termin hängt von seinem Entwicklungszustand ab. Als Maßstab dient dabei die angestrebte Körpermasse im erwachsenen Zustand. Bei einem Pferd, das im Erwachsenenalter 600 Kilogramm wiegt, wäre ein Richtwert für das Idealgewicht mit sechs Monaten etwa 230 Kilogramm. Neben Mangelerscheinungen ist die Gefahr einer Überversorgung von Mutter und Fohlen groß –größer, als die einer Unterversorgung. Eine erhebliche Gewichtszunahme geschieht stets auf Kosten von Gelenken und Knochen. So schadet sie langfristig dem gesamten Bewegungsapparat. Größenentwicklung und Stockmaß sind – im Gegensatz zur Wachstumsentwicklung – nicht durch die Fütterung zu beeinflussen.

    Abgesetzte Fohlen füttern

    Mit etwa sechs Monaten wird das Fohlen von der Mutter abgesetzt. Die Eiweiß-Versorgung ist dann besonders wichtig                                                      © adobestock/Nadezhda Bolotina

    Ein abgesetztes Fohlen kann keine Muttermilch mehr aufnehmen und ist vollständig auf die Nährstoffversorgung durch Futteraufnahme angewiesen. Im Mittelpunkt steht dabei eine adäquate Eiweißversorgung: Dafür eignet sich ein Fohlenfutter mit einer Eiweißausstattung von mehr als 16 Prozent Rohprotein, das auch essentielle Aminosäuren wie Lysin enthält. Bei zusätzlichem Weidegang und geringerer Krippenfuttergabe ist es sinnvoll, Ergänzungsfuttermittel zu füttern, die die teils niedrigen Kalzium-Gehalte sowie den möglichen Mangel an Kupfer und Selen auffangen.

    Auch das Gewicht gilt es im Block zu behalten: nimmt das Fohlen zu schnell zu oder kümmert es, sollte rationsseitig gegengesteuert werden. Eine Fehlstellung der Gliedmaße kann ein Anzeichen sein. Die sogenannte Sehnenstelzfüßigkeit (Bockhuf) zwischen dem fünften und achten Lebensmonat lässt auf eine Unterversorgung mit Kupfer oder Selen schließen. Fütterungsmaßnahmen und Hufkorrektur sollten zeitnah erfolgen. Ist das Pferd erstmal ausgewachsen, können die entstandenen Fehlstellungen nicht mehr behoben werden.

    Das Ziel von Züchtern und Haltern

    Gesunde und vitale Fohlen sind das Ziel des Züchters. Dazu gehört die Auswahl einer guten Zuchtstute und eines leistungserprobten Hengstes aber vor allem auch Engagement und Know-how: Fütterung, Haltung und Gesundheitsmanagement für tragende Stuten und Fohlen sind die Basis erfolgreicher Zucht.

    Der Autor

    Herr Prof. Dr. Dirk Winter © S. Bensberg

    Fütterungsexperte Prof Dr. Dirk Winter ist gelernter Landwirt und studierte Agrarwissenschaften an der Georg-August Universität Göttingen. Nach seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Leiter für Pferde- und Heimtierernährung in einem großen deutschen Futtermittelunternehmen. Seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Dort ist er Dekan des Studienganges Pferdewirtschaft,  Leiter des Lehr- und Versuchsbetriebes für Pferde sowie Prodekan der Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management. Als Ausschussvorsitzender des Arbeitskreises Futter und Fütterungstechnik der FN und als Mitglied des Kompetenzzentrums Pferd Baden-Württemberg hat er engen Kontakt zu Organisationen, Institutionen sowie der Praxis der bundesweiten Pferdewirtschaft. Zudem engagiert sich Prof. Winter für die Entwicklung von berufsbegleitenden, online basierten Kursen und damit für die Fortbildung von Nicht-Hochschulangehörigen. [/ihc-hide-content]

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Die Gesundheitsdatenbank der FN-Zuchtverbände

    Die Gesundheitsdatenbank der FN-Zuchtverbände

    Bereits im Jahr 2013 hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) das Projekt „Gesundheitsdatenbank für Pferde“ initiiert. Im Rahmen ihrer Jahrestagung 2014 wurden erste Details bekannt. Danach jedoch wurde es ruhiger um das Projekt und fast schon geriet es in der Öffentlichkeit in Vergessenheit. Grund genug, nachzufragen und einen Blick auf das ambitionierte Projekt und dessen Nutzen für die Pferdezucht und -haltung in Deutschland zu werfen. Im Interview gibt Dr. Klaus Miesner, der Geschäftsführer des Bereiches Zucht bei der FN, Einblick in die Fortschritte der vergangenen Jahre.

    Wie entstand die Idee zur Gesundheitsdatenbank? Wie sahen die ersten Entwicklungen aus? Dr. Klaus Miesner:

    Die Gesundheit eines Pferdes oder eines Ponys ist in allen Bereichen – sei es in Sport, Zucht oder Freizeitreiterei – die Grundvoraussetzung für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Aus diesen Gründen ist die Gesundheit des Pferdes in den Zuchtzielen aller deutschen Zuchtverbände ein fester und besonders wichtiger Bestandteil. Bislang wird allerdings nur indirekt, also über Exterieur- und Leistungsmerkmale, hinsichtlich der Gesundheit selektiert. Im Rahmen von Körungen werden veterinärmedizinische Mindestanforderungen erfasst. Darüber hinaus nutzen einige Zuchtverbände die Ergebnisse der veterinärmedizinischen Untersuchungen von Auktionspferden. Grundlegend aber fehlt es an einer systematischen Erfassung von Informationen über Häufigkeit und Verteilung von Erkrankungen. Aus ihnen wiederum könnten wichtige Rückschlüsse für Zucht und Haltung gezogen werden. Um die Möglichkeiten zur Umsetzung des Zuchtziels Gesundheit zu verbessern, riefen die Zuchtverbände vor circa fünf Jahren unter dem Dach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) das Gemeinschaftsprojekt „Gesundheitsdatenbank Pferd“ ins Leben. 2014 begann auch der Aufbau der Datenbank im Rechenzentrum Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) in Verden. Ziel ist es, Erkenntnisse über die Häufigkeit des Auftretens verschiedener Erkrankungen zu sammeln, um langfristig eine Verbesserung der Gesundheit aller Pferderassen und in allen Zuchtgebieten zu erreichen. Dieses Projekt soll mit Hilfe einer Datenbasis aus allen Verbänden und der Veterinärpraxis gelingen. Eine systematische Erfassung sowie die Auswertung standardisierter Gesundheitsdaten von Pferden aller Rassen soll die Ableitung gezielter züchterischer Maßnahmen gewährleisten.

    Seit 2014 haben Presse und FN wenig berichtet. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? 

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    Wichtig ist die Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierkliniken                         © adobestock/antoine-photographe

    Für den Aufbau einer aussagekräftigen Datenbasis in der „Gesundheitsdatenbank Pferd“ ist es wichtig, die den jeweiligen Zuchtverbänden vorliegenden Gesundheitsdaten um möglichst viele Daten aus der gesamten tierärztlichen Praxis zu erweitern. Hier sind alle Pferdehalter und deren Tierärzte gefragt. Denn jeder Pferdehalter hat die Möglichkeit, die gesundheitsrelevanten Daten seiner Pferde durch den eigenen Tierarzt anonymisiert zur Verfügung zu stellen und somit aktiv zu Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl beizutragen. Die Teilnahme am Projekt ist selbstverständlich freiwillig, die zugrunde liegende Einverständniserklärung für die Datenweitergabe juristisch abgesichert. Sie räumt dem Pferdebesitzer ein, die Daten später zu löschen. Für uns sind diese Daten der Schlüssel zum Erfolg. Nur mit Deckhengsten und vorselektierten Auktionspferden allein können wir für die Gesundheitsdatenbank keine umfangreiche Basis schaffen. Um aussagekräftige Hinweise für Zucht und Sport zu geben, benötigen wir die Gesundheitsdaten von deutlich mehr Pferden. Das gesamte Projekt steht und fällt mit der Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierkliniken. Es ist enorm wichtig, dass die standardisierte Erfassung und Weiterleitung der erfassten Gesundheitsdaten der Pferde in den Tierkliniken keinen unnötigen Mehraufwand verursacht. Hier sind wir aktuell noch gefragt und arbeiten gemeinsam mit der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) an einer Lösung, die allen entgegenkommt.

    Gibt es in dieser Hinsicht schon konkrete Ansätze, die Sie mit uns teilen können?

    Noch sind wir in der Ausarbeitung eines eigenen Systems zur Datenerfassung, aber es gibt Pläne für eine gemeinsam nutzbare Datenbank oder Cloud, auf die jeder Tierarzt und jede Klinik Zugriff hat. Wir müssen hier mit einer einheitlichen Lösung arbeiten und dafür sorgen, dass jeder mit dem System umgehen kann. Wir möchten als Verband Vorurteile beheben, Angst nehmen und dafür sorgen, dass der Aufbau der Gesundheitsdatenbank für jeden nachvollziehbar ist. Es soll klar werden, dass hier weder zusätzliche Arbeit noch Schwierigkeiten hinsichtlich des Datenschutzes und ähnlicher Problematik auftreten.

    Was bietet die Gesundheitsdatenbank und wem wird sie in Zukunft besonders nützlich sein?

    Möglichst alle Kör- und Auktionspferde sollen in der Gesundheitsdatenbank erfasst werden © Lafrentz

    Bislang werden die klinischen und röntgenologischen Untersuchungsbefunde der Körhengste im Rahmen des „Projekts Gesundheitsdatenbank“ erfasst. Angestrebt wird zudem die Berücksichtigung der Gesundheitsdaten möglichst aller Kör- und Auktionspferde sowie die Ausdehnung auf die klinischen und röntgenologischen Untersuchungsbefunde möglichst vieler Ankaufs- und Routineuntersuchungen in den verschiedenen Tierkliniken innerhalb Deutschlands. Aufgrund der notwendigen Standardisierung sollen gerade diese Befunde basierend auf dem Ankaufsuntersuchungs-Protokoll sowie dem Röntgenleitfaden Protokoll der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) erhoben werden, um aktuellen Standards und wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen. Zukünftig sollen züchterisch wissenschaftliche Auswertungen durch die Gemeinschaft der Zuchtverbände in Abstimmung mit Veterinären und Wissenschaftlern Erkenntnisse für Zuchtprogramme liefern. Hierzu ist eine Vielzahl von Daten notwendig. Wir wünschen uns selbstverständlich, dass dadurch noch mehr Wert auf die Zucht von gesunden Pferden gelegt wird und wir beispielsweise genetisch bedingte Erkrankungen besser verstehen und ihnen entgegenwirken können. Letztendlich dient dieses Projekt allen Pferdezüchtern, Pferdesportlern, Pferdehaltern und -besitzern und letztendlich den Pferden selbst.

    Wagen wir einen Ausblick: Ab wann kann man die Datenbank in vollem Umfang nutzen?

    Die Datenbank ist schon nutzbar und es sind auch schon standardisierte Gesundheitsdaten von den Hengsten der Körungen einiger Zuchtverbände durch deren Vertragskliniken eingepflegt worden. Ein Anfang ist also gemacht! Aktuell wird mit der Gesellschaft für Pferdemedizin (GPM) die Rechtsfrage hinsichtlich der Nutzung der Protokolle für Ankaufsuntersuchungen und Röntgenleitfaden geklärt. Darüber hinaus geht es allerdings darum, die Nutzung in den Tierkliniken möglichst einfach zu gestalten. Wenn wir diese letzten Hürden erfolgreich übersprungen haben, werden wir mit einer Kampagne an die Öffentlichkeit gehen, welche klarmachen soll, welche Vorteile das „Projekt Gesundheitsdatenbank“ für jeden Pferdehalter hat. Letztendlich hoffen FN und Zuchtverbände, dass wir unsere Zucht nachhaltig stärken können. Wir glauben, dass wir in ein bis zwei Pferdegenerationen durch unsere heutige Arbeit sagen können, dass die Datenbank ein Erfolg ist. Denn dann werden wir sehen, ob unsere Fohlen gesünder als heute sind. Wir hoffen, für dieses Unterfangen möglichst viele Pferdehalter motivieren zu können, sodass wir eine aussagekräftige Antwort erhalten. [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Interview mit Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereiches Zucht bei der FN, welches Alexandra Koch mit ihm geführt hat und im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Rund um die sichere Fohlengeburt

    Rund um die sichere Fohlengeburt

    Eine gute Vorbereitung ist alles, so heißt es oft. Fast jede Fohlengeburt verläuft ohne Komplikationen und die Mutterstute weiß instinktiv, was sie tun muss. Nichts desto trotz entspannt eine gute Vorbereitung den gewissenhaften Züchter und im Ernstfall ist Mutter und Neugeborenem schnell geholfen.

    Die Tage vor der Fohlengeburt

    Zur grundsätzlichen Vorbereitung auf die Fohlengeburt braucht die tragende Stute einen bestehenden Impfschutz. Diesen überträgt sie mit der Muttermilch dann auf ihr neugeborene Fohlen. Bereits einige Wochen vor dem errechneten Abfohltermin steht der Umzug der werdenen Mutter in die Abfohlbox an. So kann sie sich schon an die Umgebung und die Keimflora dort gewöhnen. Dadurch bildet die Stute wichtige Antikörper gegen die neuen Umgebungskeime, welche sie wiederum über die Muttermilch an ihr Fohlen weitergeben wird. So erhält das Fohlen eine passive Immunisierung. In der Abfohlbox ist besonders auf Hygiene zu achten, da das Neugeborene während und kurz nach der Geburt besonders anfällig für Infektionen ist. Eine sterile Umgebung für die Fohlengeburt ist nicht nötig, jedoch eine trockene und sauber gemistete Strohmatratze.

    Ein aufgewecktes und entspanntes Fohlen. / © stock.adobe.com/Foto-Biene

    Zum Schutz des Fohlens empfiehlt es sich, die Hufeisen der Stute runterzunehmen, wenn sie welche trägt. Das Ruhigstellen bzw. dauerhafte Stehen der hochtragenden Stute in der Box ist nicht notwendig. Die Bewegung auf Paddock oder Weide wirkt sich positiv auf ihren gesamten Stoffwechsel aus, von dem wiederum das Fohlen im Mutterleib profitiert. Ebenso verhält es sich mit dem Herdenverband. Die Gesellschaft der Artgenossen trägt maßgeblich zum Wohlbefinden der werdenden Mutter bei. Zu Beginn der der Geburt zieht sich die Stute aus eigenem Antrieb zurück. In der Regel ziehen die Stuten die nächtliche Zeit für die Geburt vor, in der sie sich in der Abfohlbox aufhalten.

    Während des Abfohlens

    Kurz vor der Geburt empfiehlt es sich, den Schweif der werdenden Mutter zu bandagieren. Dadurch können sich die Haare nirgends verfangen oder im Weg sein. Während der Fohlengeburt ziehen es die meisten Stuten vor, ungestört zu sein und separieren sich von der Herde. Diesen Wunsch sollte man auch als Mensch respektieren, solange kein Eingreifen zum Schutz der beiden Tiere notwendig ist. Die Geburt selbst dauert in der Regel wenige Minuten bis hin zu einer halben Stunde. Bei Komplikationen ist es sinnvoll, die Telefonnummer des Tierarztes bereits griffbereit zu haben und ihn zügig zu alarmieren. Bei einer komplikationslosen Fohlengeburt steht die Stute kurz darauf auf und zerreißt dabei die Nabelschnur. Sie sollte daher nicht künstlich durchtrennt werden. Lediglich das Desinfizieren des Nabelstumpfes mit einer Jodtinktur sollte der Mensch übernehmen.

    Nach der Fohlengeburt

    Die erste Milchmahlzeit ist enorm wichtig für das Neugeborene. / © stock.adobe.com/matilda553

    Ist das Fohlen auf der Welt und die Mutter aufgestanden, wird sie sich in der Regel daranmachen, ihr Neugeborenes abzulecken. Tut die Stute dies nicht oder es im Gesicht des Fohlens nicht ordentlich machen, sollte man die Nüstern vorsichtig von der Eihaut befreien, damit es atmen kann. Innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt unternimmt das Fohlen die ersten Aufstehversuche und die Mutterstute stößt die Nachgeburt ab. Diese sollte man auf Vollständigkeit kontrollieren bzw. für den Tierarzt aufheben, damit er die Kontrolle durchführen kann. Bleiben Reste der Nachgeburt im Mutterleib zurück, droht der Stute eine Gebärmutterentzündung oder gar Blutvergiftung.

    Ist das Fohlen aufgestanden, folgen bald die ersten Trinkversuche. Mit dem ersten Säugen nimmt das Neugeborene die Kolostral-Milch und damit alle lebenswichtigen Abwehrstoffe auf. Innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem ersten Trinken setzt das Fohlen das sogenannten Darmpech, den ersten schwarzen und festen Kot, ab.

    Zeigt das Fohlen nach erste Mahlzeit Interesse an seiner Umwelt und erkundet die nähere Umgebung, ist dies ein gutes Zeichen für die Gesundheit.

    Horse-Gate/ACG

  • Streitthema Reitergewicht: Was ist das Maximum?

    Streitthema Reitergewicht: Was ist das Maximum?

    In jüngster Zeit ist das Reitergewicht ein intensiv diskutiertes Thema. Wie schwer ein Reiter sein darf, hängt jedoch von vielen Faktoren ab und ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Aus Sicht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist eine maximale Gewichtsbelastung von 15 bis 20 Prozent des Körpergewichtes des Pferdes als Richtwert angemessen. Eine „scharfe“ Grenze wird der Sache jedoch in keiner Weise gerecht.

    Fakt ist: Das Gewicht des Reiters und die Tragkraft des Pferdes müssen aufeinander abgestimmt sein. Keinesfalls das Risiko bestehen, dass das Pferd durch das Reitergewicht bedingte gesundheitliche Schäden erleidet. Die Tragkraft eines Pferdes ist dabei individuell unterschiedlich und hängt von zahlreichen Einflussfaktoren ab, sodass es bisher nicht seriös möglich ist, diese über eine einfache Formel zu berechnen. Der prozentuale Anteil des Reitergewichts im Verhältnis zum Körpergewicht des Pferdes kann lediglich einen Anhaltspunkt für die maximal tolerable Gewichtsbelastung eines Pferdes bieten, diese aber nicht exakt bestimmen. So kann ein Reitergewicht, welches 20 Prozent des Körpergewichtes des Pferdes entspricht, unter optimalen Bedingungen für das Pferd noch gut annehmbar, in anderen Fällen unter weniger guten Voraussetzungen seitens des Pferdes und des Reiters aber deutlich zu belastend für das Pferd sein.

    Zulässiges Reitergewicht ist von vielen Faktoren abhängig

    Maßgebliche Faktoren für die Tragkraft eines Pferdes sind unter anderem dessen Größe, Exterieur und Trainingszustand. Kräftige, gedrungene Pferde können mehr Gewicht tragen als hochbeinige, schmale Pferde. Pferde mit weit ausladender, gut bemuskelter Lendenpartie und stabilem Fundament sind belastbarer, hier ist insbesondere der Röhrbeinumfang als ein Indikator zu nennen. Exterieurmängel hingegen setzen die Tragkraft herab. Auch die Konstitution des Pferdes ist entscheidend. Unter- oder übergewichtige sowie schlecht bemuskelte Pferde können weniger Gewicht tragen als Pferde, die sich in einem guten Ernährungszustand befinden. Sehr junge oder sehr alte Pferde sind unter Umständen noch nicht oder nicht mehr so belastbar. Weiterhin können Pferde ihre Tragkraft innerhalb gewisser biomechanischer und physikalischer Grenzen durch entsprechendes Training entwickeln. Dadurch sind sie auch in der Lage, durch Anspannung der Bauchmuskulatur und Aufwölbung des Rückens das Reitergewicht innerhalb gewisser Grenzen zu kompensieren.

    Es muss bei der Festlegung einer maximalen Gewichtsbelastung zudem berücksichtigt werden, welche Art von Leistung von einem Pferd gefordert wird. Bei einer moderaten Ausdauerleistung, wie sie ein Pferd beispielsweise in langsamer Gangart zeigt, kann es eine höhere Gewichtsbelastung besser tolerieren als bei einer kurzen, intensiven Belastung. Auch ein optimal passender Sattel stellt eine wichtige Komponente dar.

    Besonders wichtig sind aber der Reiter selbst sowie dessen reiterliche Fähigkeiten und Körperproportionen. Ein gut ausgebildeter, ausbalanciert und geschmeidig einsitzender Reiter wird den Pferderücken immer weniger belasten als ein Reitanfänger mit weniger Körpergewicht.

    FN

  • Foal Squeezing – mit Wickeltechnik Fohlen retten

    Foal Squeezing – mit Wickeltechnik Fohlen retten

    Ein gesundes Fohlen muss in der Lage sein in nur wenigen Minuten nach der Geburt stehen zu können und lebenswichtige Funktionen wie der Saugreflex sollten schnellstmöglich eintreten. Fünf von hundert Fohlen leiden unter dem sogenannten Fehlanpassungssyndrom (FAS), aus dem englischen Neonatal Maladjustment Syndrome (NMS). Nur mit Hilfe einer Intensiv-Betreuung sind die meisten betroffenen Fohlen nur überlebensfähig.

    © School of Veterinary Medicine der University of California

    US-amerikanische Veterinär Dr. John E. Madigan vom Department of Medicine and Epidemiology, School of Veterinary Medicine der University of California entwickelte die Foal Squeezing Technique, um Fohlen das Leben zu retten.

    Fehlanpassungssyndrom (FAS) – wie macht es sich bemerkbar?

    [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Das Neonatal Maladjustment Syndrome (NMS) kann durch verschiedene Symptome erkannt werden. Das Fohlen zeigt beispielsweise gar keinen oder nur einen verminderten Saugreflex. Somit ist es nicht in der Lage das wichtige Kolostrum bzw. die Biestmilch aufzunehmen, welche das Neugeborene mit vielen Antikörpern, Mineral- sowie Nährstoffen in den ersten 12 Stunden nach der Geburt versorgt. In den ersten Lebensstunden ist das Fohlen nämlich in der Lage diese überlebenswichtigen Antikörper und Nährstoffe von der Darmwand aus direkt in das Blut aufzunehmen.

    Dummy Foal – schusselig und orientierungslos

    Das Fohlen mit dem Fehlanpassungssyndrom wird auch oft als „Dummy Foal“ bezeichnet. Es wirkt verwirrt und orientierungslos. So kann es passieren, dass es seine Mutter nicht erkennt oder dass Euter nicht findet. Auch ein teilnahmsloses „In-der-Ecke-stehen“ mit hängendem Kopf ist ein deutliches Zeichen für das Syndrom. Die Orientierungslosigkeit kann auch anhand des ziellosen Herumwandern, auch als „wanderer“ bezeichnet, deutlich werden. Weiteres auffälliges Verhalten können stetiges Kauen, Zähneknirschen oder eine Zungenlähmung sein. Die Bezeichnung „Dummy Foal“ leitet sich demnach vom schusselig wirkenden Verhalten ab, welches ein Fohlen mit dem Fehlanpassungssyndrom zeigt.

    Foal Squeezing – Innovative Wickeltechnik

    Die auf den ersten Blick zunächst etwas „brutal“ erscheinende Technik wurde von Dr. John E. Madigan entwickelt. In seiner 2017 veröffentlichten Studie legt er dar, dass Fohlen, die mit dem Neonatal Maladjustment Syndrome (NMS) auf die Welt kommen, mit Hilfe der speziell entwickelten Squeeze Method eine höhere und schnellere Chance auf Genesung haben.

    Das steckt hintere der Foal Squeezing Method

    Lange Zeit wurde vermutet, dass Fohlen mit einem Fehlanpassungssyndrom aufgrund von zu wenig Sauerstoffzufuhr während des Geburtsvorganges die Symptome von Orientierungslosigkeit und Schwäche zeigen. Dr. John E. Madigan jedoch fand heraus, dass neuro inhibitorische Steroide
    mitverantwortlich für den schlafähnlich reduzierten Bewusstseinszustand sind, der gegeben ist, während sich das Fohlen im Uterus befindet. Diese Steroide werden normalerweise während der 20- bis 40-minütigen Geburt nicht mehr ausgeschüttet, damit sich die lebenswichtigen Grundfunktionen des Körpers aktivieren können und das Fohlen direkt nach der Geburt in der Lage ist, selbstständig den Euter der Mutter zu finden.

     

    Das neonatale Fehlanpassungssyndrom kann hervorgerufen werden, wenn eine Geburt zu schnell verläuft und somit das Fohlen die Produktion des beruhigenden Botenstoffes nicht rechtzeitig einstellen konnte. Das ausschlaggebende Signal erhält das Fohlen während des Geburtsprozesses, durch den entstehenden Druck auf den Körper. Dieser Druck muss jedoch mindestens 20 Minuten gegeben sein.

    So funktioniert die Wickeltechnik

    Und hier kommt die lebensrettende Wickeltechnik zum Einsatz. Dr. John Madigan ahmt den Geburtsvorgang noch einmal mit Hilfe der Wickeltechnik nach. Das Fohlen wird am Thorax und am unteren Teil des Halses mit einem Seil umwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht, den nötigen Druck auf die spezifischen Stellen auszuüben. So bald das Fohlen mit dem Strick umwickelt ist, fällt das Fohlen wieder in eine Art sedierten Zustand. So sollte es mindestens 20 Minuten liegen bleiben. Nach dieser Zeit zeigen die Fohlen meistens schon ein normales Verhalten wie direkt nach einer richtigen Geburt. Die Studie von Dr. Madigan zeigt, dass die Chance auf eine Normalisierung des Zustandes innerhalb der ersten 24 Stunden 15,1 Mal höher ist als ohne eine Behandlung. Auch im Vergleich zu einer medikamentösen Behandlung schneidet die Wickeltechnik um das 17,5fache erfolgreicher ab. Die Foal Squeeze Procedure ist demnach eine fortschrittliche Behandlungsweise, die das Leben eines Dummy Foals retten kann. Diese Technik sollte jedoch ausschließlich von geschulten Veterinären angewandt werden.[/ihc-hide-content]

    Horse-Gate/ST

     

  • Ammenstute: Rettung für verwaiste Fohlen

    Ammenstute: Rettung für verwaiste Fohlen

    Sowohl die Trächtigkeit als auch die Geburt bieten ein hohes Risikopotential. Ist die Pferdemutter nicht in der Lage, ihr neugeborenes Fohlen zu versorgen, kann eine sogenannte Ammenstute aus der Notsituation heraushelfen. Dieser Fall tritt beispielsweise dann ein, wenn die Mutterstute ihr Neugeborenes nicht annimmt oder im schlimmsten Fall die Geburt nicht überlebt.

    Glücksfall Ammenstute

    Die passende Größe ist bei einer Ammenstute wichtig, damit das Fohlen gut saugen kann. / © stock.adobe.com/Reimar

    Die beste Lösung für diesen Fall ist eine fremde Stute, die das neugeborene Fohlen annimmt. Am ehesten neigen bewährte Zuchtstuten dazu, ein fremdes Neugeborenes unter ihre Fittiche zu nehmen. Jedoch ist es kein Ausschlusskriterium, wenn eine Stute nicht aus der Zucht ist. Ebenso ist die Rasse nicht wichtig. Die Ammenstute sollte für eine gute Vorbildfunktion in der Herde sozialisiert sein und von der Größe her zum Waisenfohlen passen, damit dieses gut trinken kann.

    Allerdings sind nicht nur äußere Faktoren ausschlaggeben für ein gutes Verhältnis zwischen Ammenstute und Waisenfohlen. Zwischen den beiden muss die Chemie stimmen. Leichter machen kann man es ihnen beispielsweise mit dem Geruch. Stirbt das eigene Fohlen der späteren Ammenstute, ist es hilfreich ein Stück Eihaut von diesem einzufrieren. Damit kann das fremde Neugeborene abgerieben werden, sodass es nach der neuen Mutterstute riecht. In den ersten Tagen reagiert diese noch auf die Botenstoffe der Eihaut. Ebenso ist es für die auserkorene Ammenstute leichter, wenn das Waisenfohlen zu ihr kommt und sie es in der gewohnten, sicheren Umgebung kennenlernt. Unter Aufsicht lässt man die beiden zusammen, um zu sehen, wie die Chemie zwischen ihnen ist. Dabei kann es durchaus zwei, drei Tage dauern, bis sie sich gegenseitig akzeptieren und einander annehmen. Hier sollte man sich also in Geduld und ruhig bleiben üben.

    Win-Win-Situation

    Nimmt eine Stute, deren Fohlen kürzlich verstorben ist, ein Waisenfohlen an, hat das für sie ebenfalls Vorteile. Oftmals ziehen sich Stuten in sich zurück, verschließen sich emotional und geben sich auf, wenn sie ihr Fohlen verloren haben. Mit der Annahme eines Waisenfohlens können sie oft wieder Lebensmut fassen und gehen in der Aufgabe auf. Somit hat der Besitzer der Ammenstute ebenfalls einen Vorteil durch das Arrangement mit dem Besitzer des Waisenfohlens.

    Wenn Ammenstute und Waisenfohlen einander angenommen haben, dürfen sie nicht mehr getrennt werden. Daher sollten sich die beiden Besitzer bereits vor der Zusammenführung einig sein. Dazu sind im Vorfeld einige Fragen zu beantworten, beispielsweise, wo die Pferde stehen und wie die Versorgung sowie das Finanzielle geregelt ist. Im Hinblick auf die oben erläuterte Win-Win-Situation für beide Parteien, sollte die Notlage des Fohlenbesitzers nicht ausgenutzt werden.

    Nötige Vorbereitungen

    Auch wenn man sich nicht gern mit dem schlimmsten anzunehmen Fall beschäftigt, ist im Falle des Todes der Mutterstute schnelles Handeln geboten. Das neugeborene Fohlen braucht schnellstmöglich Milch. Innerhalb seiner ersten zwei Lebensstunden muss es Kolostralmilch für die nötigen Abwehrstoffe zu sich nehmen. In dieser Zeit ist es oft nicht möglich eine geeignete Ammenstute zu finden. Daher ist eine Möglichkeit, der Stute im Vorfeld Kolostrum abzunehmen. Dieses kann auch problemlos eingefroren werden und nicht nur für einen möglichen Notfall als Sicherheit dienen.
    Grundsätzlich sollten wichtige Telefonnummern im Vorfeld bereitliegen. Dann können Tierärtze oder Ammenstutenvermittler zügig angerufen werden, wenn der Ernstfall eintritt.

    Lämmernuckel sind auch für Fohlen geeignet. / © stock.adobe.com/grafikplusfoto

    Um das Fohlen mit Kolostrum versorgen zu können, sind auch vorrätige Nuckelflaschen zu empfehlen. Hierbei sollten Lämmernuckel gewählt werden. Darüber hinaus ist etwas Fohlenmilch auf Vorrat sinnvoll – oder zumindest das Wissen, wo diese schnell besorgt werden kann.

    Neben der Fütterung ist die Sozialisierung des Waisenfohlens sehr wichtig. Dafür ist eine Ammenstute ebenfalls gut geeignet. Der Fohlennotdienst „Ammenstuten Deutschland“ ist hierfür eine gute Anlaufstelle mit gutem Netzwerk im Hintergrund. Gibt es keine passende Ammenstute, muss anderweitig für sozialen Kontakt des Fohlens gesorgt werden. Dabei ist es nicht wichtig, wie die Pferde-Gesellschaft aussieht. Ein akzeptierender Wallach oder ein weiteres Waisenfohlen eignen sich als Sozialkontakte ebenfalls gut. Dann ist eine Handaufzucht mit der Flasche eine mögliche Alternative zur Ammenstute.

    Horse-Gate/ACG

  • Decke oder nicht Decke? Das ist hier die Frage!

    Decke oder nicht Decke? Das ist hier die Frage!

    In jedem Stall kommt mit dem ersten kühlen Wetter eine fast schon Glaubensfrage auf: Decke ich mein Pferd ein oder nicht? Dabei treffen oft verhärtet Fronten der Befürworter und der Gegner aufeinander. Dazu kommt dann noch die weitere Überlegung, wie warm sollte die Winterdecke sein, wenn das Pferd eine aufgelegt bekommt? Hier kommt eine kurze Checkliste zur Erleichterung der Entscheidung:

    Fell vs. Decke

    Sobald sich die Tage verkürzen steht bei den Pferden der Fellwechsel an. In der Zeit entwickeln sie ihren eigenen Wetterschutz, das Winterfell. Bekommen die Tiere zu früh eine Decke aufgelegt, verringert sich die Ausprägung des Winterfells.

    Mit Winterfell sind die meisten Pferde nicht darauf angewiesen, eingedeckt zu werden. Geschorene Pferde hingegen benötigen einen zusätzlichen Schutz. Die Ausnahme bildet hier der sogenannte Rallye- oder Streifen-Schnitt, bei dem nur seitlich ein geschorener Streifen dort verläuft, wo die Tiere am meisten schwitzen. Bei dieser Schur besteht normalerweise kein Bedarf an einer Decke.

    Zustand der Pferde

    Besonderen Schutz zusätzlich zu ihrem eigenen Fell benötigen hauptsächlich alte und junge Pferde. Auch wenn die Tiere in einem anfälligen körperlichen Zustand sind, beispielsweise mager oder krank, ist es hilfreich und angebracht, sie einzudecken. Achte daher auf den Fettspeicher deines Pferdes und decke es gegebenenfalls bei kaltem und rauem Wetter ein.

    Wettervorhersagen

    Nass, kalt und windig… Zeit für eine Decke! / © Dolnikov/stock.adobe.com

    Auch im Winter sind Pferde gerne draußen an der frischen Luft. Ist das Wetter dann allerdings nasskalt und windig, genießen sie auch gerne zusätzlichen Schutz davor. Die Regennässe kann die natürliche isolierende Wirkung des Winterfells stören und der Wind verschlimmert diesen Zustand zusätzlich. Ein Wetterschutz wie Bäume oder eine Unterstellmöglichkeit verbessert die Situation für die Weidepferde schon deutlich. Hier bietet sich eine Decke – auch nach Kondition des Pferdes und Dauer des Aufenthaltes auf der Weide – zum Schutz der Tiere ebenfalls an.

    Bei Schnee besteht diese Thematik hingegen meistens nicht. Dieser bleibt üblicherweise ohne zu Schmelzen auf dem Winterfell liegen und beeinträchtigt die isolierende Wirkung nicht.

    Außentemperaturen

    Beziehe bei der Entscheidung, ob Decke oder keine Decke, nicht dein eigenes Temperaturempfinden mit ein. Pferde können mit einem Wetterschutz und nach der Gewöhnung an die Kälte mit Temperaturen bis circa -15 Grad gut ohne Decke umgehen.

    Problematisch wird es für die Vierbeiner eher, wenn sie bei zu warmem Wetter eingedeckt sind. Erst wenn die Temperaturen nachts auf 5 bis 10 Grad sinken, sollte eine Decke in Betracht gezogen werden. Dabei gilt natürlich nach wie vor, die Umstände und den Zustand der Pferde zu beachten.

    Überprüfen der Decke

    Wenn du dich fürs Eindecken entschieden hast, kannst du die richtige Dicke der Winterdecke auch ohne Sensor leicht testen. Mit der Hand unter der Decke kann hinter dem Widerrist gefühlt werden. Ist das Pferd dort kühl, reicht sie ihm vermutlich nicht. Fühlt sich das Fell feucht an, deutet dies auf leichtes Schwitzen hin und dass dem Pferd zu warm ist.

    Horse-Gate/ACG