West-Nil-Virus: Ausbreitung auf dem Vormarsch
Der Herbst hat den angenehmen Aspekt, dass die Anzahl der nervigen Insekten stetig weniger wird. Damit schwirren auch weniger Mücken durch die Lüfte, die das gefährliche West-Nil-Virus übertragen. Gebannt ist die Gefahr der Ansteckung für Menschen und Tiere dadurch jedoch nicht. Für den kommenden Sommer wird von zunehmenden Infizierungen für die ursprünglich aus Afrika stammende Krankheit ausgegangen, wenn die Mücken und ihre Nachkommen wieder unterwegs sind.
Zunahme der Infizierungen mit dem West-Nil-Virus
Erstmals wurde in Deutschland im August 2018 ein Vogel, der sich mit dem West-Nil-Virus angesteckt hatte, gefunden, wie das Friedrich-Löffler-Institut berichtete. Der Bartkauz stammte aus einer Volierenhaltung in Haale an der Saale. Bis Ende 2018 wurden insgesamt 12 Fälle bei Vögeln und 2 Infizierungen bei Pferden registriert.
Dieses Jahr trat bereits im Juli der erste amtliche Nachweis für eine Infizierung auf. Mittlerweile sind 44 Fälle bei Vögeln und 11 Ansteckungen bei Pferden in diesem Jahr angezeigt worden.
Zudem ist die erste Infektion beim Menschen mit dem West-Nil-Virus in Deutschland aufgetreten. Die Person erkrankte als Folge der Ansteckung an einer Gehirnhautentzündung, begab sich deshalb in Leipzig in Behandlung, und ist in der Zwischenzeit wieder genesen. Die erkrankte Person stammt aus Sachsen, einer Region in der sich bereits nachgewiesener Maßen Pferde und Vögel ansteckten.
Impf-Empfehlung für Pferde
Die Möglichkeit für eine Überwinterung der ursprünglich afrikanischen Krankheit in einheimischen Stechmücken wird aufgrund der erneuten Fälle dieses Jahr als hoch eingestuft. Daher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass im nächsten Jahr wiederum neue Ansteckungsfälle auftreten werden. Die ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKO Vet) am Friedrich-Löffler-Institut weist noch einmal auf ihre Empfehlung hin, Pferde in betroffenen Regionen zu impfen, da weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. In Deutschland sind Gebiete der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt betroffen. Für den Einsatz bei Pferden sind aktuell drei Impfstoffe erhältlich. Ein Impfschutz für den Menschen ist noch nicht erhältlich.
Horse-Gate/ACG