Weltmeister Cumano ist tot
25-jährig starb der Schimmelhengst, der mit Cassini I und Landgraf zwei Holsteiner Zuchtlegenden in direkter Linie in seinem Pedigree stehen hat.
Gezogen wurde Cassini I-Sohn Culmano von Willi Lührs in Neumünster aus der Chanel II, einer Stute von Landgraf I-Caletto II-Marlon xx. Culmano führt also das Blut des Caletto II, der ja auch Muttervater von Cassini I ist, und somit das dessen Vaters Cor de la Bryère sowohl auf der Vater- als auch der Mutterseite.
Der Belgier Jos Lansink verdankt dem Schimmel den größten Erfolg seiner Karriere: den Sieg bei der Springreiter-WM in Aachen 2006. Das Finale dieser WM – damals noch mit Pferdewechsel – schrieb Geschichte: Der mächtige Schimmel, oft als „Weißer Riese“ tituliert, war so rittig, dass auch Lansinks Konkurrentinnen Beezie Madden (USA), Meredith Michaels-Beerbaum und Edwina Alexander (Australien) mit ihm gut zurechtkamen. Die WM in der Soers war nur einer von vielen Triumphen des Schimmels: Sein erster Auftritt auf Championatsparkett war bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, wo er 28. wurde, bei den Spielen 2008 in Hongkong war er Neunter, bei den Europameisterschaften 2005 im italienischen San Patrignano schrammte er knapp an einer Medaille vorbei und belegte in der Einzelwertung Platz vier, zwei Jahre später, bei der EM in Mannheim gewann er Silber. Dazu kamen unzählige Top-Platzierungen auf internationalen Turnieren rund um den Globus, unter anderem im kanadischen Spruce Meadows, wo Culmano 2004 den Großen Preis gewann, 2007 Dritter und 2008 Zweiter war.
Auf seiner Facebook-Seite schreibt Lansink über den Schimmel, der seine „Rente“ bei ihm auf der Weide genoss: „Cumano war eines der besten Pferde, die ich je geritten bin. Er war ein Pferd, das niemals aufgab und das mich nie hat hängen lassen.“ Und er schließt mit den Worten: „Danke für alles, mein Freund. Du bist nicht mehr bei uns, aber Du wirst für immer in unseren Herzen leben.“