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  • Reitplatzböden: Kann es einen für alle geben?

    Reitplatzböden: Kann es einen für alle geben?

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Spätestens wenn Vertreter verschiedener Reitweisen aufeinandertreffen, beginnt die Diskussion um den perfekten Boden. Aber kann ein Boden alle glücklich machen? Welche Lösungen und Kompromisse sich anbieten, haben wir für Sie zusammengestellt.

    Unterschiedliche Reitweisen und Reitsportdisziplinen stellen unterschiedliche Anforderungen an den Untergrund. Jede Reitweise verlangt vom Boden mehr oder weniger Festigkeit beim Auffußen, Dämpfung, Elastizität, Griffigkeit und Scherfestigkeit. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede? Im Material, im Aufbau? Es ist wohl ein bisschen von allem. Hauptbestandteil eines Reitbodens ist klassischerweise Sand. Somit haben Qualität und Auswahl des passenden Sands auch den größten Einfluss auf die späteren Reiteigenschaften.

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    In der Regel werden für Reitböden Quarzsande verwendet, da diese durch Wasser kompakt und nicht etwa matschig werden. Wasser ist also neben dem passenden Sand der zweitwichtigste Faktor, wenn es um die Reiteigenschaften eines Bodens geht. Ein reiner Springboden wird beispielsweise in der Regel so stark gewässert, dass er das Wasser gerade noch aufnehmen kann. Dadurch liegt der Boden sehr kompakt und bietet eine extrem hohe Scherfestigkeit, also viel Grip in schnellen Wendungen. Das sorgt übrigens auch für das charakteristische Geräusch beim Galoppieren. Die Zuschlagstoffe, über die immer wieder viel diskutiert wird, haben den kleinsten Einfluss: Sie können die Reiteigenschaften eines Bodens zwar verstärken, aber nicht komplett verändern.

    Spezialböden

    Fachleute sind sich einig: Reitplatzböden gezielt auf eine Disziplin auszurichten, ist heutzutage kein Problem. Die größere Herausforderung ergibt sich, wenn Extreme wie Springreiten und Westernreiten mit Sliding Stops auf einer Reitanlage, sprich auf einem Boden, aufeinandertreffen. Einen Boden, der scherfest ist und gleichzeitig ein Rutschen zulässt, gibt es nicht. Die Feinabstimmung für unterschiedliche Reitweisen erfolgen bei den meisten Bödenherstellern über den Entzug oder Zugabe von Wasser. Ein zweiter Aspekt ist die Verwendung spezieller Sandmischungen. Eine Justierung kann schließlich noch über Zuschlagstoffe – beispielsweise Vlieshäcksel oder Holzhäcksel – erfolgen.

    Anforderungen

    Betrachtet man die Wünsche der Reiter einzelner Disziplinen näher, liegen die Unterschiede vor allem in der Tretschicht: Dressurreiter bevorzugen einen elastischen, lockeren Boden, der dennoch Trittsicherheit bietet. Springreiter trainieren gerne auf griffigen, festen Böden. Insbesondere Reitschulen brauchen ein bisschen von allem und einen guten Kompromiss, der es zulässt, eine Dressurstunde auf eine Springstunde folgen zu lassen. Kein Pferd darf ausrutschen, aber der Boden sollte dennoch weich genug sein, dass das Verletzungsrisiko für Reitschüler bei einem Sturz vertretbar bleibt. Ein solcher Boden beziehungsweise eine solche Bodeneinstellung ist für die meisten Pferde auch ein guter Kompromiss für die Alltagsarbeit.

    Aufbau

    Der grundsätzliche Aufbau des Reitbodens ist meist von der darauf gerittenen Disziplin unabhängig. Entscheidend sind nach Angaben von Herstellern hier Vorliebe, Pflege und der preisliche Rahmen. In der Praxis kommen heutzutage häufig sogenannte Drei-Schicht-Systeme zum Einsatz. Sie bestehen aus einer Tragschicht, einer Trennschicht und einer Tretschicht. Alternativ sind auch noch Zwei-Schicht-Plätze zu finden. Diese eignen sich nur, wenn die örtlichen Gegebenheiten stimmen. Dazu gehört die Sickerfähigkeit des Untergrunds. Alle oberflächlich entwässernden Plätze lassen Regenwasser über ein Gefälle abfließen. Früher wurde das Gefälle sehr häufig wie eine Dachlinie über die Mitte des Platzes angelegt. Das Wasser sollte dann zu beiden langen Seiten hin abfließen, weil es so den kürzesten Weg hat. Das ist theoretisch richtig, allerdings war in der Praxis das Gefälle oft schon nach wenigen Monaten verschwunden, weil es bei der Reitplatzpflege einfach weggeschleppt wurde. Heute läuft das Gefälle bei den meisten Plätzen entlang des natürlichen Gefälles der Umgebung in eine Richtung. Das macht die Reitplatzpflege deutlich einfacher und bei starkem Regen hat das Wasser nur eine Fließrichtung. Eine Alternative dazu sind vertikal entwässernde Plätze, bei denen das Wasser nach unten abfließt. Dafür werden meist Matten oder Platten verbaut und ein optional angelegtes Gefälle ermöglicht eine zusätzliche Oberflächenentwässerung. Als Drittes gibt es die Anstausysteme, auch Ebbe-Flut-Systeme genannt. Hier werden Be- und Entwässerung in der Regel vollautomatisch gesteuert.

    Wasser halten und abfließen lassen

    Vertikal entwässernde Reitplätze werden in der Regel mit einer Trennschicht aus Kunststoffrastern oder -matten gebaut. Auch diese tragen ganz erheblich zur Qualität des Reitbodens bei. Hier gilt es vor allem, einen guten Kompromiss beim Wassermanagement zu finden. Zum einen müssen die Raster möglichst viel Wasser nach unten durchlassen, damit sich auch bei starkem Regen keine Pfützen bilden. Zum anderen sollte noch genügend Wasser im Boden verbleiben, sodass nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird. Etwas knifflig macht diese Aufgabe, dass nicht jede Matte und jedes Raster gleich gut auf jedem Untergrund funktioniert. Bei einem vertikal entwässernden Reitplatz spielt auch die Sickerfähigkeit des darunterliegenden Bodens eine große Rolle. Hier bleibt Pferdebetrieben vor einer Kaufentscheidung nichts anderes übrig, als sich möglichst viele Referenzbetriebe anzuschauen und dabei immer wieder die natürlichen Bodenbeschaffenheiten mit den eigenen zu vergleichen. Bei Anstausystemen spielt der natürliche Untergrund so gut wie keine Rolle, da diese Reitplätze in einer Folie liegen und damit komplett vom natürlichen Sickerverhalten des umgebenden Bodens entkoppelt sind.

    Als Zwischenfazit lässt sich festhalten: Ein Schichtsystem punktet durch geringes Budget und tollem Ergebnis – fordert allerdings einen gewissen Pflegeaufwand. Anstau-Systeme sind pflegeleichter, da sich Betriebe hier das bewässern sparen können und die Reiteigenschaften sind sehr konstant. Sie sind jedoch auch teurer.

    Zuschlagstoffe

    Art und Menge der Zuschlagstoffe sind mitverantwortlich für die Beschaffenheit der Tretschicht und damit für die Abstimmung des Bodens auf eine spezielle Disziplin Diskussionsbedarf gibt es je nach Vorgaben der einzelnen Regionen und Bundesländer hinsichtlich nicht natürlich abbaubarer Stoffe. Allerdings werden heutzutage immer mehr natürliche und damit abbaubare Materialien entwickelt und eingesetzt. Als Material altbekannt sind Hackschnitzel. Sie werden in der Halle relativ häufig eingesetzt, hin und wieder auch auf Außenplätzen, vor allem dann, wenn das Budget eine Rolle spielt. Hackschnitzel sind durchaus in der Lage, die Reiteigenschaften eines Bodens zu verbessern, allerdings verrotten sie gerade im Außenbereich relativ schnell und verunreinigen dann den Sand. Das wäre nicht so schlimm, wenn organisches Abbaumaterial im Sand nicht gleichbedeutend mit Matsch wäre. Verrottete Hackschnitzel sorgen dafür, dass das Wasser schlechter abfließt, und der Boden wird rutschig, wenn er nass ist. Für die Hackschnitzel spricht hingegen, dass sie unkompliziert in der Entsorgung sind, relativ wenig kosten und Wasser speichern, das sie wieder an den Sand abgeben können.

    Deutlich länger haltbar sind Vlieshäcksel und Vliesfasern – sie haben den Hackschnitzeln inzwischen den Rang abgelaufen. Um bezüglich Entsorgung keine Probleme zu bekommen, raten Experten, auf ein Umweltzertifikat oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung zu achten. Denn es gilt bereits im Vorfeld abzuklären, ob und gegebenenfalls wie die Zuschlagstoffe später entsorgt werden müssen. Abgesehen von einigen Western- und Tölt-Disziplinen laut Experten die Mehrzahl modernen Turnierreitböden inzwischen aus Sand-Vlies-Gemischen, wobei die Qualität und Produktreinheit von entscheidender Bedeutung sei.

    Mehrere Hersteller setzen inzwischen auf Produkte aus natürlichen Wollfasern. Darunter ist Baumwolle oder Schafwolle. Für die natürlichen Wollfasern spricht die unkomplizierte Entsorgung und eine relativ lange Haltbarkeit, allerdings ist diese doch kürzer als bei Vlieshäcksel und Vliesfasern. Zudem verändern sie beim Verrotten die Qualität des Sands. Je nach Nutzung des Reitbodens müssen jedoch nicht unbedingt Zuschlagstoffe zum Einsatz kommen.

    Wasser marsch

    Eines vorweg: Über die Pflege des Bodens lassen sich Bodenbeschaffenheiten wie Festigkeit, Durchmischung und gleichmäßige Schichthöhe der Tretschicht wesentlich beeinflussen. Die optimale Pflege eines Reitbodens fängt aber nicht mit dem Reitbahnplaner, sondern mit der richtigen Dosis Wasser an. Aber nicht nur für die direkt spürbaren Reiteigenschaften ist der richtige Wasserstand wichtig. Dass ein Reitboden durch Austrocknen tatsächlich kaputtgehen kann, ist vielleicht den wenigsten Pferdebetrieben bewusst. Das Wasser sorgt dafür, dass die Tretschicht fest genug ist, um sich nicht mit dem Unterbau zu vermischen. Denn wenn Tretschicht und Unterbau einmal vermischt sind, muss der gesamte Boden mühsam abgetragen und wieder ausgesiebt werden. Auch der Sand selbst mag Trockenheit nicht, denn das Sandkorn kann durch Trockenheit porös werden. Man möchte in puncto Wasser viel Wasser im Boden erhalten, andererseits aber auch nicht zu viel haben.  Um das möglich zu machen, braucht es ein ausgewogenes Zusammenspiel von richtigem Sand, passendem Unterbau und dem optimalen Beregnungssystem. Zusätzlich muss ein optimales Quergefälle geschaffen werden, um den reibungslosen Wasserabfluss zu gewährleisten.

    Mehr Informationen zum Thema Reitboden bieten die kostenfreien Pferdebetrieb eBooks. 

    Quelle: Pferdebetrieb-Archiv

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  • Verden: Körung und Hengstmarkt der Springhengste

    Verden: Körung und Hengstmarkt der Springhengste

    In diesem Jahr ist die Körung des Hannoveraner Verbandes in einen Spring- und einen Dressurteil aufgeteilt. Den Anfang machten die 30 Springhengste. Nach Pflastermusterung und zweimaligem Freispringen wurden 16 zweieinhalbjährige Parcourshoffnungen gekört, sechs davon mit einer Prämie ausgezeichnet.

    „Es hat Spaß gemacht“, sagte Markus Beerbaum. Der international erfolgreiche Springreiter gehörte zum ersten Mal zur Körkommission des Hannoveraner Verbandes. „Wir hatten einen richtig guten Jahrgang und können optimistisch in die Zukunft blicken. Das honorierten auch die Kunden des Hengstmarktes der Springpferde. Den Spitzenpreis von 64.000 Euro erzielte ein sprunggewaltiger Grey Top/Stolzenberg-Sohn (Z.: Peter Wisch, Otterndorf, Aufz.: Charity und Derek Christianson, Sherwood Park/Kanada). Der Braune aus dem renommierten Stamm der Oböe hatte sich nach der Vorauswahl blendend weiterentwickelt und überzeugte in der Niedersachsenhalle mit scheinbar grenzenlosem Vermögen und einem überaus sportlichen Zuschnitt. „Der Hengst wird später auch seinen Reiter nicht im Stich lassen“, ist Zuchtleiter Ulrich Hahne sicher.

    Käufer und Preise

    Neben Privathengsthaltern und Ausbildungsställen sicherte sich auch das Niedersächsische Landgestüt zwei der hochkarätigen Parcourshoffnungen. Für 60.000 Euro wird ein Chacoon Blue/Balou du Rouet (Z.: Gerd Janssen, Neuschoo, Aufz.: BG Schlüsselburg und Wohlers, Stuhr) eine Box in Celle beziehen. Dazu kommt ein Diamant de Plaisir/Cador-Sohn (Z. u. Aufz.: Jan Crome Sperling, Lutter a. Bbg.), dessen Großmutter St.Pr.St. Fetzi Mutter des Weltklassepferdes Fit for Fun ist, das mit Luciana Diniz zahlreiche große Siege feierte. Der Zuschlag für den Braunen mit feinster Genetik und großem Vermögen erfolgte bei 31.000 Euro. Eine Box im Landgestüt Warendorf wird ein brauner Prämienhengst v. Alaba/Monti Obolensky (Z.: Ferienhof Stücker, Weeze, Aufz.: Christiane und Josef Wilbers, Weeze) beziehen. Der athletische Dunkelbraune kostete 30.000 Euro.

    Die gekörten Springhengste brachten durchschnittlich 35.700 Euro, die Nichtgekörten erzielten einen Durchschnittspreis von 16.700 Euro. Teuerste Offerte war ein Schimmel v. Silvaner DC/Lasino (Z.: ZG Möller und Thomsen, Blyderup-Bov/DEN, Aufz.: Uwe Thomsen, Blyderup-Bov/DEN), der für 42.000 Euro einen neuen Besitzer in den USA gefunden hat.

    Zweite Runde: Dressurhengste

    Am Freitag, 23. Oktober, geht es weiter mit den Dressurhengsten. Ab 9 Uhr stellen sie sich auf der Dreiecksbahn vor und ab 14 Uhr werden sie in der Niedersachsenhalle longiert. Nach den Körurteilen am Samstagvormittag beginnt die Auktion um 15 Uhr mit den Prämienhengsten.

     

  • AmadeusHorseIndoors: Springergebnisse vom Samstag

    AmadeusHorseIndoors: Springergebnisse vom Samstag

    Auch auf dem Springparcours war bei den Amadeus Horse Indoors einiges los am heutigen Samstag. Es fanden unter anderem drei internationale Prüfungen statt.

    Murhof Gruppe Trophy

    Den Start am Samstag machte vormittags das internationale Murhof Gruppe Trophy Springen. Hier hatte die Südafrikanerin Alexa Stais mit ihrem Oldenburger Quintato die Nase vorne. In fehlerfreien 61,23 Sekunden holte sie sich die goldene Schleife mit dem Quidam’s Rubin-Sohn. Knapp auf den Fersen war ihr Shane Breen aus Irland mit der KPWN-Stute Evita. Die beiden kamen ebenfalls ohne Fehler und in 61,97 Sekunden durch den Parcours. Platz drei ging an die Niederlande, vertreten durch Gerco Schröder auf Glock’s Zaranza. Das Paar hatte schlussendlich auch keine Strafpunkte und 65,66 Sekunden auf dem Konto.

    European Youngster Cup U25 World Finale am Samstag

    Im Finale des European Youngster Cups trugen drei Reiter-Pferd-Paar den letzten Kampf im Stechen aus. Als Sieger ging hier Andrzej Oplatek auf dem Oldenburger Conthinder hervor. Der Pole brachte den Parcours in 42,03 Sekunden und ohne Abwurf hinter sich. Die silberne Schleife holte sich die Italienerin Giulia Levi mit Van Dutch in 40,27 Sekunden, allerdings mit 4 Strafpunkten. An dritte Stelle platzierte sich die Amerikanerin Nicolette Hirt auf Vertige de Vigneul mit 8 Strafpunkten und 49,13 Sekunden.

    Stall Römerhof Championat von Salzburg

    Den Abschluss der internationalen Springprüfungen an diesem Samstag macht das Championat von Salzburg. Auch hier konnte sich der Pole Andrej Oplatek ohne Strafpunkte in 41,57 Sekunden gegen die Konkurrenz durch setzen. Mit dem Stakkatol-Sohn Stakkatan konnte er so die goldene Schleife holen. Platz 2 ersprangen sich das irische Team aus Shane Breen und dem Zangersheider Hengst Compelling Z. Die beiden blieben fehlerfrei in 42,35 Sekunden. Als dritte gesellte sich Michael Whitaker aufs Treppchen. Der Brite blieb mit dem KWPN-Wallach Flinstering ebenfalls ohne Strafpunkte und brauchte 42,71 Sekunden für den Parcours.

    Horse-Gate/ACG

     

  • Was war bisher los beim CHIO Aachen? – Teil 1

    Was war bisher los beim CHIO Aachen? – Teil 1

    Seit letzter Woche Freitag ist das CHIO Aachen in vollem Gange. Dieses Wochenende kommt das traditionsreiche Turnier mit etlichen Nationengrößen in den verschiedenen Starterlisten zu seinem heißersehnten Höhepunkt. Was ist seitdem in den großen Prüfungen passiert? Hier kommt der Überblick über die bisherigen Ergebnisse im Dressur-, Spring- und Voltigiersport.

    Die Viereckkünstler

    Den Auftakt für den CHIO bei den Dressurcracks bildete am Donnerstag der Grand Prix der Vier-Sterne-Tour den Sönke Rothenberger und Cosmo mit fast zwei Prozentpunkte Vorsprung für sich entscheiden konnten. 81,370 Prozent erreichte das Paar in der Prüfung. Mit 79,435 Prozent platzierten sich Isabell Werth und Emilio an zweiter Stelle. Die Bronzemedaille geht mit dem Paar Catherine Dufour und Atterupgaards Cassidy, das 78,043 Prozent erhielt, nach Dänemark. Platz 4 mit Jessica von Bredow-Werndl auf Zaire-E, Platz 5 mit Benjamin Werndl auf Daily Mirror und Platz 7 mit Dorothee Schneider auf DSP Sammy Davis sind ebenfalls in deutscher Hand.

    Am Donnerstag fand die erste Wertungsprüfung für den Nationenpreis statt. Die deutsche Mannschaft mit Helen Langehanenberg auf Damsey FRH (71,239 Prozent), Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB (79,000 Prozent), Dorothee Schneider auf Showtime (80,609 Prozent) und Isabell Werth mit Bella Rose (82,783 Prozent) siegte mit großem Vorsprung im Grand Prix. Diesen Abstand konnten die deutschen Reiterinnen am Samstag im Grand Prix Special aufrechterhalten! Helen Langehanenberg erreichte 75, 043 Prozent, Jessica von Bredow-Werndl 79,021 Prozent, Dorothee Schneider 83,617 Prozent und Isabell Werth 84,447 Prozent.

    Die Stangenakrobaten

    Die Springprofis starteten am Dienstag mit dem Eröffnungsspringen ins CHIO, welches der Franzose Olivier Robert mit von Vadrouille d’Avril mit einer fehlerfreien Runde für sich entscheiden konnte. Auf den zweiten Platz sprang Berdenn de Kergane unter der Amerikanerin Laura Kraut. Markus Ehning sicherte sich mit einer ebenfalls fehlerfreien Runde im Sattel von Calanda den dritten Platz.

    Weiter ging es am Mittwoch mit dem Preis von Europa, bei dem sich der Ben Maher im Sattel von Explosion W mit einer fehlerfreien Runde. Ebenfalls ohne Abwurf blieb der Spanier Eduardo Alvarez Aznar mit Rokfeller de Plevile Bois Margot auf dem zweiten Platz. Bronze holte sich Daniel Deusser im Sattel von Scuderia Tobago Z, auch ohne Fehler.
    Am Donnerstag fand der Höhepunkt, der Nationenpreis, statt. Das deutsche Team ersprang sich hier mit nur einem Fehlerpunkt Abstand zu der schwedischen Mannschaft den zweiten Platz. Simone Blum lieferte mit DSP Alice zwei fehlerfreie Runden ab. Christian Ahlmann hatte auf Clintrexo Z in der ersten Runde einen Abwurf und blieb in der zweiten ebenfalls fehlerfrei. Daniel Deusser hatte im Sattel von Calisto Blue in Runde 1 einen Zeitfehler und in der zweiten Runde auch null Strafpunkte. Funky Fred unter Marcus Ehning beendete die erste Runde mit vier Fehlern und musste Dank der drei fehlerfreien Runden seiner Teamkollegen als letzter Reiter nicht mehr starten.

    Die Goldmedaille beim Preis von Nordrhein-Westfalen am Freitag ging wieder an ein deutsches Paar: Daniel Deusser im Sattel von Killer Queen VDM! Platz zwei holte sich Cue Channa unter dem Belgier Olivier Philippaerts und an dritter Stelle platzierte sich die Portugiesin Luciana Diniz mit Vertigo du Desert.

    Die Turnartisten

    Mit den Voltigierern startete der CHIO am Freitag, den 12. Juli. Deren Prüfungen gipfelten am Sonntag im Pas de Deux und Nationenpreis. Bei beiden Wettkämpfen hatten die deutschen Starter die Nasen vorne. Den Pas de Deux entschieden mit 8,726 Punkten Chiara Congia und Justin van Gerven mit Picardo für sich. Den zweiten Platz holten sich Diana Harwardt und Peter Künne auf Sir Laulau mit 8,484 Punkten. Auch der dritte Platz ging an ein deutsches Team: Janika Derks und Johannes Kay mit Diamond Sky erreichten 8,382 Punkten. Der Nationenpreis war dann eine sehr knappe Entscheidung zwischen den beiden deutschen Mannschaften. Mit 27,445 Punkten sicherten sich Jannik Heiland auf Dark Beluga, Janika Derks auf Carousso Hit und dem Team Norka des VV Köln-Dünwald auf Calidor den ersten Platz. Die zweitplatzierte Mannschaft mit Jannis Drewell auf Qualimero OLD, Julian Wilfing auf Feliciano und dem Team Fredenbeck auf Claus erreichte 27,275 Punkte. Mit größerem Abstand folgte mit 24,470 Punkt die österreichische Mannschaft auf dem dritten Platz.

    Horse-Gate/ACG

  • Cosmo: Bestes Springblut im Viereck

    Cosmo: Bestes Springblut im Viereck

    Ab und zu sind Cosmo und sein Vater Van Gogh auf demselben Turnier. Der eine tanzt im großen Viereck, der andere ist in internationalen Parcours unterwegs.

    Da sage noch einmal einer, es fänden sich keine Pferde mit Doppelveranlagung mehr. Van Gogh ist ein gutes Beispiel für Springpotential und Bewegungsqualität gleichermaßen, wenn auch das Gros seiner Nachkommen im Parcours erfolgreich ist. Der Numero Uno-Sohn ist einer der Topvererber der niederländischen Station de Wiemselbach. Er war 2005 Sieger seiner Leistungsprüfung mit Rekordpunktzahl. Aus seiner Mutterlinie – mütterlicherseits stammt Van Gogh von Bernstein-Burggraaf-Amor ab – kommen Springpferde wie der unter Abdel Sais international erfolgreiche Der Senaat III ebenso wie Spitzendressurpferde, darunter Emmelie Scholtens Charmeur. Van Gogh ist aber nicht nur als Deckhengst bekannt, sondern überzeugt auch als Springpferd.

    Unter Marco Kutscher ist der Hengst international unterwegs, die beiden feierten Siege unter anderem beim Global Champions Tour-Turnier in Valkenswaard, in Hong Kong und in Zürich.
    Vater des Van Gogh und somit väterlicher Großvater von Cosmo ist Numero Uno (von Libero H-Lord Calando-Ahorn), der ebenfalls zur Hengstriege der Station de Wiemselbach gehört. Seine Großmutter Feinschnitt, eine Tochter des Hannoveraners Ahorn, brachte auch Kapitol, der fünfjährig bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde im belgischen Lanaken zu den Toppferden gehörte. Der wertvollen Holsteiner Mutterlinie, dem Stamm 429, sind Hengste wie Aldato, Heidelberg und Benedictus zuzurechnen.

    Sönke Rothenberger hat’s ausprobiert: Springen kann Cosmo auch.
    Foto: Stefan Lafrentz

    Mutter des Cosmo ist KWPN-Stute Lady, eine Tochter des Oldenburgers Frühling (alias Landjonker). Dieser war ein Sohn des Holsteiners Landadel (von Landgraf I), der sowohl auf der Mutter- als auch der Vaterseite das Blut des legendären Vollblüters Ladykiller xx führte. Landadel war einst von der Holsteiner Kommission nicht zur Körung zugelassen worden, brachte aber hervorragende Nachkommen – und zwar auch er sowohl Parcours- als auch Viereckspezialisten. 2001 waren Kinder des Landadel sowohl im Weltcup-Finale Springen als auch in der Dressur vertreten: Helena Weinberg ritt Little Gun im Parcours, Gonnelien Rothenberger Leonardo da Vinci im Viereck. Und Gonnelien Rothenberger, die zusammen mit ihrem Mann Sven 1996 in Atlanta olympisches Silber mit dem niederländischen Team gewann, ist bekanntlich die Mutter des jungen deutschen Championatsreiters. Talente über Generationen hinweg also – bei den Menschen und den Pferden.

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann *

  • Springreiten: Die Überflieger

    Wer Pferdesport hört, denkt meist ans Springreiten. In den 50er Jahren waren Reiter wie Winkler, Thiedemann und Co. in Deutschland Volkshelden. Heute gibt es jährlich rund 700 internationale Springturniere weltweit, von denen über die Hälfte mit deutschen Teilnehmern bestückt werden. Ein Championat bleibt aber immer etwas Besonderes. Denn nur alle vier Jahre wird ein Weltmeister oder Olympiasieger gekürt.

    Bundestrainer Otto Becker hat gute Erinnerungen an die USA. Bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky, knapp zwei Jahre nach seinem Amtsantritt, sicherte sich seine Mannschaft überlegen den Sieg. Es war das dritte Gold für Deutschland seit Einführung der Team-Weltmeisterschaften der Springreiter im Jahr 1978 in Aachen. Die Wiederholung gelang allerdings nicht:

    2014, bei den WEG in der Normandie, verpassten die deutschen Springreiter knapp einen Platz auf dem Podest und wurden Vierte, Daniel Deusser landete als bester Deutscher auf Platz sechs. Zwei Jahre später ging nach den Olympischen Spielen eine Ära zu Ende. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum verabschiedete sich nach sieben Olympischen Spielen und 24 Championaten mit Team-Bronze in Rio aus dem deutschen Championatskader. Jetzt wartet der Nachwuchs auf seine Chance. So beispielsweise Laura Klaphake (24), die im vergangenen Jahr ihr erfolgreiches EM-Debüt gab, oder auch die Deutsche Meisterin Simone Blum mit ihrer Stute DSP Alice.

    WM 2018 ohne Pferdewechsel

    Mit den letzten Weltreiterspielen 2014 in Caen ging eine lange Tradition zu Ende. Seit der ersten WM 1953 in Paris tauschten die besten vier Reiter im Finale ihre Pferde. Eine spannende Angelegenheit für die Reiter und Zuschauer, aber nicht immer für die Pferde. 2018 fällt die Medaillenentscheidung daher erstmals ohne Pferdewechsel. Geblieben ist das Zeitspringen zu Beginn, bei dem Fehler und Zeit in Punkte umgerechnet werden. Der Reiter mit der niedrigsten Punktzahl startet mit „weißer Weste“, also null Strafpunkten, in die zweite Prüfung. Alle Übrigen nehmen die Differenz ihres Ergebnisses zum Ersten mit. Wie das Zeitspringen ist auch die zweite Prüfung mit ihren beiden Umläufen Teil der Teamwertung.

     

    Sollten am Ende zwei Teams punktgleich vorne liegen, wird ein Stechen um Mannschafts-Gold ausgetragen. Die ersten beiden Prüfungen sind aber nicht nur fürs Mannschaftsergebnis wichtig. Denn nur die Top 25 dürfen zum Abschluss auch um die Einzelmedaillen reiten und nur die besten zwölf Paare ziehen in den entscheidenden zweiten Umlauf ein.

     

    Die Titelverteidiger

    Mannschaft:

    Gold: Niederlande

    Silber: Frankreich

    Bronze: USA

    Einzelwertung:

    Gold: Jeroen Dubbeldam/NED –

    Zenith SFN

    Silber: Patrice Delaveau/FRA –

    Orient Express HDC

    Bronze: Beezie Madden/USA –

    Cortes ‘C’