Schlagwort: Influenza

  • Influenza: Impfungen sind unabdingbar

    Influenza: Impfungen sind unabdingbar

    Anfang Januar berichteten wir bereits ĂŒber wichtige Impfungen als prĂ€ventive Maßnahme vor gefĂ€hrlichen Infektionen und Erkrankungen.

    Aufgrund aktueller AusbrĂŒche von Influenza bei Pferden in verschiedenen europĂ€ischen LĂ€ndern, unter anderem in Deutschland, hat der Weltreiterverband FEI noch einmal an Pferdehalter appelliert, ihre Tiere regelmĂ€ĂŸig gegen das Virus impfen zu lassen. „Die Impfung von Pferden gegen Influenza ist der SchlĂŒssel zur BekĂ€mpfung der Ausbreitung des Virus“, sagte Göran Åkerström, leitender VeterinĂ€r der FEI. „Es ist wichtig, dass alle Pferde geimpft werden, unabhĂ€ngig davon, ob sie an Turnieren teilnehmen oder mit anderen Pferden in Kontakt kommen.“ Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf ihren Internetseiten.

    Bleibende SchÀden durch hochansteckende Virus-Erkrankung

    Die Influenza ist eine Virus-Erkrankung des gesamten Atmungsapparates. Sie ist hoch ansteckend und gefĂ€hrdet ganze BestĂ€nde vor allem nicht oder nicht korrekt geimpfter Pferde. Die Symptome sind starker, trockener Husten, hohes Fieber, Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten. Im Extremfall fĂŒhrt die Influenza zu chronischem Husten und bleibenden SchĂ€den an den Atemwegen. Influenzaviren sind weltweit verbreitet. AlljĂ€hrlich erkranken Pferde aufgrund einer Infektion mit diesen Viren. „Wie auch in den aktuell auftretenden FĂ€llen handelt es sich dabei zumeist um nicht geimpfte Pferde“, erlĂ€utert Dr. Henrike Lagershausen, Leiterin der FN-Abteilung VeterinĂ€rmedizin und Tierschutz. „Es ist daher unabdingbar, den gesamten Pferdebestand zu impfen. Nur durch eine korrekte Grundimmunisierung und regelmĂ€ĂŸige Wiederholungsimpfungen kann das Immunsystem genĂŒgend Antikörper bilden, um einen Ausbruch der Infektion vorzubeugen oder abzuschwĂ€chen.“ FĂŒnf bis sechs Monate nach der Wiederholungsimpfung sinkt die Menge der Antikörper. Der Schutz kann danach noch ausreichend sein, um das Einzeltier vor Symptomen der Erkrankung zu schĂŒtzen (klinischer Schutz). Ein virologischer Schutz ist in den meisten FĂ€llen dann jedoch nicht mehr gegeben, das heißt im Falle einer Ansteckung wird das Pferd nicht merklich krank, scheidet aber Viren aus und ist Ansteckungsquelle fĂŒr weitere Pferde.

    Notwendige ImpfĂŒberprĂŒfungen

    Die Influenzaviren besitzen die FĂ€higkeit, ihre Eigenschaften von Zeit zu Zeit zu verĂ€ndern. Daher sind wiederkehrende ÜberprĂŒfungen der an den aktuellen AusbrĂŒchen beteiligten VirenstĂ€mmen notwendig, um gegebenenfalls neue ImpfstĂ€mme in die Impfstoffe zu ĂŒbernehmen. Zurzeit ist in Deutschland nur ein Impfstoff verfĂŒgbar, der die beiden von der Welttiergesundheitsorganisation (OIE) empfohlenen Influenza-StĂ€mme enthĂ€lt. Werden andere als die im Feld kursierenden Influenza-StĂ€mme im Impfstoff verwendet, kann der Organismus dennoch eine gewisse ImmunitĂ€t (sog. KreuzimmunitĂ€t) gegen die kursierenden StĂ€mme entwickeln. Diese ist umso höher, je höher die Menge der Antikörper zum Zeitpunkt einer Ansteckung ist, d.h. die Impfung darf nicht lange zurĂŒckliegen.

    Impfvorschriften

    FĂŒr Pferde, die am Turniersport teilnehmen, schreibt die FN die Influenza-Impfung nach erfolgter Grundimmunisierung alle sechs Monate vor. Der Grund ist einfach: Die Impfung gegen Influenzavirusinfektionen ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die einzige Maßnahme, um speziell bei Pferden im Sport, die Infektion, das Auftreten der Erkrankung und deren Ausbreitung zu verhindern. Geregelt ist die Impfvorschrift in der Leistungs-PrĂŒfungs-Ordnung (LPO). NĂ€here Informationen finden sich in den DurchfĂŒhrungsbestimmungen. Pferde, die nicht im Turniersport eingesetzt werden und selten mit Pferden aus anderen BestĂ€nden zusammentreffen, sind einem geringeren Infektionsdruck ausgesetzt, sodass nach der korrekten Grundimmunisierung eine Impfauffrischung einmal jĂ€hrlich ausreichen kann.

    Weitere Informationen bietet der FN-Film zum Thema Impfen, der ĂŒber Youtube auf anderen Internetseiten eingebunden werden kann: www.youtube.com/watch?v=y3t06xehlD8

    Wie man sein Pferd und auch die Pferde anderer vor ansteckenden Krankheiten schĂŒtzen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag: www.pferd-aktuell.de/veterinaermedizin/hygiene/hygiene-in-stall-und-auf-turnier sowie im Hygieneleitfaden der FN, der hier zum Download zur VerfĂŒgung steht: www.pferd-aktuell.de/shop/index.php/cat/c96_Veterinaermedizin.html#20885

    Quelle: FN

  • Impfen von Pferden als wichtige PrĂ€vention

    Impfen von Pferden als wichtige PrÀvention

    Ob Influenza, Herpes oder Tetanus – eine Immunisierung schĂŒtzt vor gefĂ€hrlichen Infektionen und Erkrankungen. Doch wie oft sollte ein Pferd geimpft werden? Welche Impfungen sind notwendig? Wann empfiehlt sich die Impfung?

    Warum Impfen wichtig ist: ein kleiner Pik mit bedeutender Wirkung

    Ansteckende Krankheiten werden ohne die richtige Vorsorge in ReitstĂ€llen und Pferdezuchtbetrieben zum gefĂ€hrlichen „SelbstlĂ€ufer“. Als gesundheitliche Vorsorge geht kein Weg am regelmĂ€ĂŸigen Impfen vorbei. Jedoch ist das Impfen gesetzlich nicht verpflichtend. Nur bei der aktiven Teilnahme an Turnieren, wird ein bestehender Impfschutz vorausgesetzt.

    Wie funktioniert eine Impfung?

    Jeder kennt es selbst: Nach einem kleinen Piks ist es auch schon geschafft. Doch was geschieht eigentlich beim Impfen? Die Impfung trainiert das eigene Immunsystem gegen spezifische Krankheitserreger. Wie das funktioniert? Das Immunsystem bildet Antikörper und Abwehrzellen, wenn Krankheitserreger in die Quere kommen. Eine Besonderheit ist, dass das Immunsystem GedĂ€chtniszellen bilden kann, die die gleichen Erreger auch noch nach einigen Jahren wiedererkennen. Dies macht sich der Impfwirkstoff zu Nutzen. In kleinen Dosen werden abgeschwĂ€chte oder abgetötete Erreger gespritzt, die die entsprechende Abwehrreaktion des Immunsystems auslösen. Mithilfe der GedĂ€chtniszellen kann sich der Körper gegen einen neuen Angriff schĂŒtzen und Erreger abwehren.

     

     

    Tetanus Influenza Herpes
    Impfung verpflichtend? Nein, nur bei Teilnahme am Turniersport Nein, nur bei Teilnahme am Turniersport Nein
    Grundimmunisierung 1te Impfung im Alter von 6 Monaten

     

    2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung

     

    3te Impfung erfolgt 12-14 Monate nach der 2ten Impfung

     

    1te Impfung im Alter von 6 Monaten

     

    2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung

     

    3te Impfung erfolgt 5-6 Monate nach der 2ten Impfung

     

    1te Impfung im Alter von 6 Monaten

     

    2te Impfung folgt 4 bis 6 Wochen nach der ersten Impfung

     

    3te Impfung erfolgt 5-6 Monate nach der 2ten Impfung

     

    Auffrischungsimpfung Alle 1- 3 Jahre Alle 6 Monate Alle 6 Monate

     

    Core- und Non-Core-Komponenten der Impfstoffe

    Bei den Impfungen wird zwischen den Core- und Non-Core-Komponenten unterschieden. Core-Komponenten bekĂ€mpfen Krankheitserreger, gegen die das Pferd jeder Zeit geschĂŒtzt sein sollte, um einen tödlichen Ausgang der Krankheit zu verhindern oder um Infektionsketten zu unterbrechen und somit Epidemien zu vermeiden. Non-Core-Komponenten der Impfstoffe richten sich gegen Erreger, die bei Pferden nur unter besonderen UmstĂ€nden gefĂ€hrliche Auswirkungen haben könnten.

    Core-Komponenten der Impfstoffe richten sich gegen Tetanus, Influenza und Herpes. Non-Core-Komponenten richten sich gegen Druse, Equine Rotavirus-Infektionen,
    Equine virale Arteritis, Lyme-Borreliose, Tollwut, Dermatomykosen,
    West-Nil-Virus-Infektionen.

    Tetanus-Impfung fĂŒr Pferde ein Muss?

    Rostige ZĂ€une können bei einer Verletzung zu einer schnellen Wundinfektion mit Tetanus fĂŒhren.

    Der Wundstarrkrampf ist eine Infektionskrankheit, die sich langsam und unbemerkt ausbreitet und schließlich zum Tod fĂŒhren kann. Die tĂŒckische Krankheit wird durch bakterielle Erreger hervorgerufen, die sich besonders in Böden oder an rostigen DrĂ€hten/NĂ€geln etc. befinden. Bei einer offenen Verletzung treten die Bakterien in die Wunde ein und lösen die Infektion aus. Dabei werden die muskelsteuernden Nervenzellen angegriffen, welches zu KrĂ€mpfen und anschließender LĂ€hmung fĂŒhrt. Besonders Pferde sind anfĂ€llig fĂŒr Tetanusinfektionen, die ohne Impfschutz schnell lebensbedrohlich wird.

    Pferdebesitzern sollten mit Hilfe von Tetanus-Impfungen einen Schutz gewĂ€hrleisten, der in einem Abstand von ein bis drei Jahren aufgefrischt wird. Wichtig ist es, bereits das Fohlen im Alter von 6 Monaten einer Grundimmunisierung zu unterziehen. So hat das Immunsystem die Möglichkeit, Tetanus-Antikörper zu bilden und den Spiegel bei regelmĂ€ĂŸigem Nachimpfen aufrecht zu erhalten.

    Pferde gegen Herpes impfen

    Nach einer SchÀtzung tragen bis zu 80 Prozent der Pferde die Herpes-Viren in sich. Jedoch brechen diese nicht immer aus. Wie beim Menschen auch, wird Herpes besonders in Stress-Situationen ausgelöst. Herpesviren (EHV) werden in unterschiedliche Virenarten eingeteilt.

    Typ 1-Viren können bei trĂ€chtigen Stuten Aborte verursachen. Auch können sie zentrale Nervensysteme beschĂ€digen und eine Equinen Herpesvirus Myelitis (EHM) auslösen. EHV 2 und 5 zeigen Krankheitsbilder wie HornhautentzĂŒndungen und Atemwegs-Infekte. Ausschlag an der Genitalienschleimhaut verursacht der Virus-Typ 3. Nasen- und Augenausfluss, Fieber und Husten sind in Anzeichen von EHV Typ 4.

    Eine Herpes-Impfung kann keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Experten empfehlen jedoch, Pferde gegen EHV 1 und 4 zu impfen. Im Alter von sechs Monaten sollte die erste Impfung des Fohlens erfolgen. Die zweite Herpes-Impfung findet vier bis sechs danach statt. Einen dritten Piks gibt es dann mit einem Jahr. Um die Wirkung aufrecht zu erhalten wird empfohlen die Pferde alle sechs Monate zu impfen.

     

    Grippe-Impfung fĂŒr Pferde

    Die Influenza-Impfung ist nicht verpflichtend vorgeschrieben, jedoch wird sie von Experten empfohlen. Sie schĂŒtzt das Pferd vor einer hochansteckenden Grippe, die bei einem geschwĂ€chten

    Influenza-Viren können besonders bei Fohlen und schwachen Pferden gravierende Folgen haben.

    Immunsystem besonders bei alten und schwachen Tieren zu einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand fĂŒhren kann. Typische Merkmale der Pferdegrippe sind Infektionen der Atemwegen und Fieber.

    Influenzaviren werden ĂŒber die Atemwege aufgenommen und abgegeben. Da somit die Übertragung durch die Luft stattfindet, können andere Tiere im Umkreis von bis zu 40 Metern schnell angesteckt werden.

    Wie bei den anderen Impfungen auch, muss zunÀchst eine Grundimmunisierung stattfinden. Danach erhÀlt das Pferd alle sechs Monate eine Impfung zur Auffrischung.

     

     

    Sollten Sie spezifische Fragen haben, so wenden Sie sich immer an Ihren fachkundigen Tierarzt!

    Horse-Gate/Sophia Tigges