Schlagwort: Fohlen

  • Gestütsportrait Neustadt (Dosse) (Teil 1)

    Gestütsportrait Neustadt (Dosse) (Teil 1)

     

    Belantis, Quaterback, Poesie I und Poetin I – diese Namen sind Markenzeichen des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts Neustadt (Dosse). Das „Sanssouci der Pferde“, gegründet vor über 225 Jahren zu preußischen Glanzzeiten, steht in der strukturschwachen Region für Tradition und Wirtschaftskraft. Seine Geschichte ist allerdings von Höhen und Tiefen geprägt.

     

    Während Stuten mit ihren Fohlen das frische Grün genießen, lassen übermütige Jungpferde auf einem Paddock vor dem Landstallmeisterhaus beim Toben und Kräftemessen Sandwolken entstehen. Eifrige Gymnasiasten genießen neben den Auszubildenden des Gestüts beim Putzen und Reiten die Abwechslung vom Theorie geprägten Schulalltag. Ob sich die Schüler der geschichtlichen Bedeutung ihrer Umgebung bewusst sind? Es ist die räumliche und geschichtliche Nähe zum preußischen Königshaus, der die Neustädter Gestüte den Beinamen „Sanssouci“ verdanken. Wer an den weiß verputzten, klassizistisch streng gegliederten historischen Gebäuden vorbeigeht, die schattenspendenden Alleen und wie mit dem Lineal gezogenen Wege bewundert, ahnt meist nicht, dass das Haupt-­ und Landgestüt nordwestlich von Berlin unter strikten wirtschaftlichen Gesichtspunkten am Reißbrett entstand.

     

    „Zum Besten des Landes“

    Walter Teske, Stutenmeister, mit Hengst Quaterback
    © Lafrentz

    Wie so oft zu jener Zeit war die Motivation für die Errichtung des Gestüts durch den preußischen Staat wirtschaftlich ­ militärischer Natur. Friedrich II. (1740 bis 1786) fand noch den Ankauf von Pferden für Militär und Hof aus dem Ausland vorteilhafter. Als nach dessen Tod Friedrich Wilhelm II. (1744 bis 1797) die Regentschaft übernahm, wurde das preußische Gestütswesen reformiert, um unabhängig von Importen zu sein. Das führte im März 1788 zur Gründung der Zuchtanlage „Friedrich Wilhelm“ auf dem Gelände eines alten Maultiergestüts. „Zum Besten des Landes“, so steht es in alten Dokumenten geschrieben. Die Baupläne des sächsischen Baumeisters Ephraim Wolfgang Glasewaldt sahen sparsam ­ schlichte und trotzdem würdevolle Gebäude vor. Die gesamte von Graf Carl­ Heinrich von Lindenau verwirklichte Anlage zeugt von Symmetrie, Ordnung und Ästhetik gleichermaßen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Natur einige Teile zurückerobert, so entstand ein reizvoller Gegensatz. Die historischen Anlagen im heutigen Hauptgestüt und dem einen Kilometer entfernten Kurmärkischen Landgestüt Lindenau ­Hof sind jeweils in sich abgeschlossene Anlagen und über eine ehrwürdige Allee miteinander verbunden. Die gesamte Fläche umfasst etwa 420 Hektar und steht unter Denkmalschutz. Große Teile der alten Gebäude wurden renoviert und Stalleinrichtungen modernisiert. Die Stallungen mit den großzügigen Weide­ und Auslaufflächen wurden allerdings schon in der Gründungsphase so angelegt, dass sie heute noch den modernen Anforderungen an einen Pferdestall entsprechen, gerade in Hinblick auf den Tierschutz. Eine Gruppenhaltung der Stuten und Jungpferde war seit jeher im Gestüt üblich, die historischen Anlagen wurden über die Jahre immer wieder nach den Bedürfnissen und dem Fortschritt der Technik ergänzt. Moderne Details wie Führanlagen oder eine EU­-Besamungsstation sind mittlerweile aus dem Gestütsalltag nicht mehr wegzudenken.

     

    Neue Konzepte

    Im Haupt- und Landgestüt mangelt es nicht an Bewerbern für die Ausbildung zum Pferdewirt © Lafrentz

    Insbesondere zu den Hengstparaden und internationalen Turnieren sind die Neustädter Gestüte ein magnetischer Anziehungspunkt für Reiter, Züchter und Pferdefreunde. Jährlich kommen über 45.000 Menschen. Doch das war nicht immer so. Nach der Wende mussten sich die Gestüte den marktwirtschaftlichen Bedingungen stellen. Durch die Zusammenführung zweier Verwaltungsbereiche des Haupt­- und des Landgestütes ergaben sich einschneidende strukturelle Veränderungen, Personal und Pferdebestand wurden daraufhin reduziert. Stattdessen wurden neue „historische Kernaufgaben“ eingerichtet, zum Beispiel der Landwirtschaftsbereich zur Eigenversorgung der Pferdebestände. Mit einer 2001 gegründeten öffentlichrechtlichen Stiftung, erfolgte eine strategische Ausrichtung auf ein modernes hippologisches Kompetenz­ und Dienstleistungszentrum, das einen festen Platz im touristischen Angebot der Region besitzen sollte. Und der Plan ging auf. Durchdachte Tourismus­ und Sportkonzepte, darunter eine Reit­ und Fahrschule für Reiter aus der Region und ganz Deutschland, locken Besucher, wovon nicht nur Gastronomie und Hotels rundherum profitieren. Führungen und Kremserfahrten werden angeboten, ein Gestüts­ und ein Kutschenmuseum präsentieren historische Werte und bieten einen Ausflug in die Vergangenheit. Wer umgeben vom Hauch der Geschichte seine Hochzeit feiern oder sich auf geschäftliche Meetings konzentrieren möchte, kann hier entsprechende Räumlichkeiten mieten. In historischen Kavaliershäusern können nicht nur Reit­ und Fahrschüler, die Lehrgänge besuchen, untergebracht werden. Sie werden ebenso gern von Gästen genutzt, die ihren Urlaub mit Pferden in der Region Ostprigniz­Ruppin verbringen wollen. Oder die den 2005 verwirklichten Gestütswanderweg zwischen den Gestüten Neustadt und Redefin erkunden möchten, der über 160 Kilometer durch abwechslungsreiche Kultur­ und Naturlandschaften führt. Nicht nur als Arbeitgeber für 64 Mitarbeiter spielen die Gestüte eine wichtige wirtschaftliche Rolle in der strukturschwachen Region, sondern auch als Ausbildungsbetrieb. 15 bis 20 junge Menschen bereiten sich jährlich auf ihre Prüfungen zum Pferdewirt mit Fachrichtung Zucht oder klassische Reitausbildung vor. Nachwuchssorgen kennt man in Neustadt (Dosse) nicht. Aufgrund der bundesweiten Bekanntschaft und dem Renommee des Gestüts durch züchterische und sportliche Erfolge, gibt es jedes Jahr eine Vielzahl von Bewerbungen, sodass die potenziellen Auszubildenden aus einem großen Pool an Bewerbern ausgewählt werden können. Nicht nur die gestütseigenen Auszubildenden kümmern sich um die wertvollen Vierbeiner. Wenn „Reitsport“ auf dem Stundenplan der Prinz­ vom Homburg­ Schule steht, greifen Schüler zu Striegeln und Hufkratzern, Sätteln und Trensen. In dem deutschlandweit bislang einzigartigen Projekt „Reiten in der Schule“ können die 7. bis 10. Klassen der Schule neben Physik und Englisch auch alles Wesentliche über den Reitsport lernen. Die gymnasiale Oberstufe bietet sogar ein Prüfungsfach im Abitur an. 120 Schüler aus ganz Deutschland sind Teil dieses Projektes, das in Kooperation mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) angeboten wird. Ein Erfolgsmodell, denn auf diese Weise konnte nicht nur der Schulstandort Neustadt überhaupt erhalten bleiben. Der Umgang mit dem unvoreingenommenen Wesen Pferd wirkt sich positiv auf die übrigen Unterrichtsleistungen der Schüler aus, wie Lehrer begeistert bemerken. Eine weitere zukunftsweisende Kooperation ging das in Neustadt 2007 gegründete Graf­ Lehndorff­ Institut (GLI) mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein. Benannt nach dem preußischen Oberlandstallmeister Georg Graf von Lehndorff (1833 bis 1914) zählt das GLI zu den wenigen wissenschaftlichen europäischen Organisationen, die für ihre Studien auf gesunde Pferde aus der Stutenherde eines Gestüts zurückgreifen können. Teams aus Tiermedizin, Agrarwirtschaft und Biologie arbeiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ein wesentlicher Bereich beschäftigt sich mit allen Fragen und Dienstleistungen rund um Besamungen, Embryotransfer, Tiefgefriersamenproduktion für Züchter, die in Reproduktionsfragen kompetente Beratungen im GLI finden. Wissenschaftler aus dem In-­ und Ausland zieht es nach Neustadt. Dabei wurden die europäischen Grenzen längst gesprengt, Hippologen aus Amerika oder dem Mittleren Osten forschten bereits am GLI.

     

    Lebendige Kultur

    Abbild von Poesie und Poetin I vor dem Gestüt © Lafrentz

    Den Vergleich mit dem weltberühmten Sanssouci in Potsdam braucht Neustadt (Dosse) nicht zu scheuen. Es führt zwar nicht den prestigeträchtigen Titel UNESCO­ Weltkulturerbe wie Sanssouci, ist allerdings eine der größten Denkmalanlagen in Brandenburg, deutlich umfangreicher als Schloss und Park in der Landeshauptstadt. Ob das Landstallmeisterhaus aus dem Jahr 1788, in dem sich die Gestütsverwaltung sowie das Gestütsmuseum und der Pferdezuchtverband Brandenburg Anhalt befinden, oder der Innenhof, umgeben von Stallungen für Reitpferde und Zuchtstuten, alles hier zeugt von großer Historie. Dazu gehört auch die Bronzestatue des Schimmelhengstes Kolibri, in den 1980er­Jahren das bekannteste Aushängeschild der Neustädter Zucht und Vater von über 2.000 Nachkommen – darunter zahlreiche hervorragende Springpferde. Die Statue des Kobold ­I­ Sohns Kolibri steht für Generationen von großartigen Pferden, die in Neustadt zum Einsatz kamen oder das Licht der Welt erblickten. Aktuell sorgen 41 Hengste dafür, dass die Geschichte des Gestüts fortgeschrieben wird, vom Haflinger Amore Mio von Atlantic über den Englischen Vollblüter Appleby xx on Mamool xx bis hin zum Deutschen Sportpferd Vulkato, ein Vulkano­ Sohn. Haflinger, Voll­ und Kaltblüter sind die Ausnahmen, den weitaus größten Teil der Hengstkollektion repräsentieren die Deutschen Sportpferde. Sie alle sind Elemente der lebendigen Kultur des Haupt-­ und Landgestüts und stehen für die wichtigste landeshoheitliche Aufgabe: die Bereitstellung qualitativ hochwertiger und leistungsgeprüfter Hengste und Stuten. Daran hat sich in 225 Jahren nichts geändert. Bei der Gründung im 18. Jahrhundert waren die Verbesserung des züchterischen Niveaus der preußischen Pferdezucht und damit die Absicherung des Militärbedarfes aus eigenem Bestand erklärtes Ziel. Das züchterische Konzept wurde im Laufe der Jahrhunderte aufgrund der veränderten Nachfrage des Öfteren neu definiert. In den ersten einhundert Jahren, kamen in der preußischen Zucht vor allem arabische und englische Vollblüter zum Einsatz, neben Zuchttieren aus Trakehnen, Zweibrücken und Frankreich. Größe, Leistungsfähigkeit und Schönheit waren gefragt. Der Einfluss eines hoch im Blut stehenden Reitpferds für die Kavallerie und Rennbahn stieß jedoch um 1857 nicht überall auf Zustimmung. Die Wirtschaft brauchte starke Arbeits­ und Lastpferde. Die angestrebte züchterische Neuausrichtung erzielte nicht schnell genug die gewünschten Erfolge, die Kritik wollte nicht verstummen. Daher fasste das Abgeordnetenhaus 1876 einen Auflösungsbeschluss und der wertvolle Pferdebestand wurde auf die Hauptgestüte Graditz und Beberbeck verteilt. Obwohl ihre Beanstandungen zur Schließung des Gestüts geführt hatten, bedauerten die Brandenburger Pferdezüchter den Entschluss. Es dauerte keine zwanzig Jahre, bis zahlreiche Anträge aus den Reihen der Züchter zur Wiedereinrichtung des Zuchtbetriebs führten. Siegfried Graf von Lehndorff (1869 bis 1956) wurde 1895 mit dem Neuaufbau der Wirtschaftspferdezucht betraut. Außerdem wünschte Kaiser Wilhelm II. ein leichtes Husarenpferd für seine Kavallerie. Bald stand Neustadt (Dosse) sowohl für ein bodenständiges starkes Warmblutpferd als auch für ein edelblütiges Kavalleriepferd. Zum Einsatz kamen neben Trakehnerhengsten auch Pferde aus Dänemark, Oldenburg oder dem hannoverschen Zuchtgebiet.

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Susanne Bösche, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Der Hengst Dimaggio (Teil 2)

    Der Hengst Dimaggio (Teil 2)

    Der erste Jahrgang

    Hinter den Kulissen der WM, Dimaggio im Stallzelt mit seinem Züchter Ralf Hollwedel © Ralf Hollwedel privat

    Richtig interessant wurde er für die Züchter jedoch bald: Aus seinem ersten Jahrgang in Deutschland wurden drei Hengste gekört. Seine ersten Nachkommen in Großbritannien – er wurde dort vor allem an Stuten mit Hannoveraner Blut und KWPN­-Stuten angepaart – waren ebenso beeindruckend: Im Jahr 2002 lieferte er sowohl den British Sporthorse­-Champion als auch den British Warmblood-­Champion. Europaweit Aufmerksamkeit erregten seine Nachkommen, als diese die ersten Jungpferdeprüfungen liefen und auf der Weltmeisterschaft der Jungen Pferde zu sehen waren. Als Beispiel sei hier Cherie genannt, 2001 Weltmeisterin der 6-­jährigen Dressurpferde und Gewinnerin des Nürnberger-­Burg-­Pokals im Jahr 2003. Weitere Namen seiner Kinder, die sich eingebrannt haben, sind Del Magico, der Reservesieger der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde 2014 und das Championatspferd Half Moon Delphi, der unter Michael Eilberg zur britischen Equipe gehörte. Das Paar errang zum Beispiel Europameisterschafts­-Bronze 2013 und wurde Vize-Weltmeister in Caen (FRA).

     

     

     

     

    Dimaggios Nachkommen

    Diaggio, 2006 geborener Dimaggio-Sohn aus einer Florestan I-Mutter, deckt bei Suzanne Lavandera in Großbritannien © Suzanne Lavandera

    Als typische Dimaggio-Nachkommen bezeichnet Zuchtexperte Claus Schridde „dunkle Füchse, die sparsam mit Abzeichen gesegnet sind, in einer verfeinerten Form des Donnerhalls, edel auftretend und mit den typischen Donnerhall-­Merkmalen ausgestattet, wie der hohen Versammlungsfähigkeit“. Gute Pferde hat Dimaggio viele gemacht. Sein erster gekörter Sohn war Dinamic, geboren 2003, der über seine Mutter (Rubinstein I x Don Primero) auf Don Primero ingezogen ist. Er war bei Vorwerk, später im Landgestüt Schwaiganger aufgestellt. Züchterisch wird von Dimaggios jüngeren Söhnen viel erwartet, da wären zum Beispiel Dacosta (Dimaggio x Coriander), der im Landgestüt Celle aufgestellt ist, oder der Schimmelhengst Del Magico (Dimaggio x Feinbrand). „Außergewöhnlich gut finde ich persönlich den Desiderio“, erzählt Claus Schridde, der Hengst (Dimaggio x Donnerhall) ist bei der Station Pape aufgestellt.

     

     

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    Der Louisdor-Preisträger

    Dinamic, Vollbruder zu Duke of Britain. Er ist inzwischen als Privatschäler in Cuxhaven aufgestellt © Kiki Beelitz

    Aufsehen erregte auch ein in Großbritannien gezogener Dimaggio­-Sohn, ein Wallach allerdings, namens Duke of Britain, der 2017 bei Horses & Dreams unter dem Kasselmann­-Bereiter Frederic Wanders auffiel. Mit 71,158 Prozent siegte das Paar im Louisdor­-Preis vor Ingrid Klimke, die zwei Pferde platzieren konnte. Duke of Britain, geboren 2007, ist übrigens Vollbruder zu Dinamic, beide stammen aus der Stute Real Gold (Rubinstein I x Don Primero). Dimaggio ist vielfach gern gesehen als Muttervater. Bestes Beispiel für so ein gelungenes Zuchtprodukt mit Dimaggio als Muttervater ist die Fürst­-Heinrich-Tochter Woodlanders Farouche aus der Dimaggio-Tochter Dornröschen, die selbst Grand­-Prix­ Platzierungen vorweisen kann. Woodlanders Farouche wurde im Jahr 2012 und 2011 Weltmeisterin der 5­ bzw. 6-­jährigen Dressurpferde mit jeweils sensationellen Noten. Die ganze Zuchtwelt sprach von ihr, denn die Stute strahlte auf dem Verdener Turnierplatz etwas Besonderes aus. Im Jahr 2016 gewann sie die kleinen Prüfungen, St. Georg und die Intermédiaire I beim CHIO in Aachen. Ihr Vollbruder Franz Ferdinand ist nun bei Pape als Deckhengst tätig. Die Töchter Dimaggios genießen einen sehr guten Ruf als Zuchtstuten, als Beispiel sei hier die Westfälische Siegerstute Dimma von 2012 genannt.

     

    Hohe Noten für Dimaggios Kinder

    Dimaggio schied mit acht Jahren aus dem Sport aus. Seine Kinder sind hocherfolgreich – 2016 gingen gleich zwei direkte Dimaggio-Nachkommen bei den Olympischen Spielen in Rio an den Start. Ein Dressurpferd (FRA) und ein Vielseitigkeitspferd (NZ) © Ralf Hollwedel privat

    Eher ein Geheimtipp sind die Nachkommen des Dimaggio­-Sohns Demirel. Der von der Familie Hölscher aus Gehrde gezogene Hengst deckte im Rheinland bei Ferienhof Stücker – nun machen seine 5­ und 6-­jährigen Kinder mit viel Talent in Jungpferdeprüfungen auf sich aufmerksam. Dimaggios Blut ist aktuell und gefragt: Aktuell Beachtung erhält auch zum Beispiel Dimagico, Hannoveraner Prämienhengst aus dem Jahr 2016, der auf dem Gestüt Bonhomme deckt. Auffällig waren dessen Schritt­ und Rittigkeitsnoten der Hengstleistungsprüfung: Mit 9,0 und 9,25 wurden diese bewertet, genauso wie Leistungsbereitschaft, Interieur und Charakter. Noten, die sich mit der Beschreibungen der Nachkommen durch Suzanne Lavandera decken. Und die hat als Hengsthalterin Dimaggios und Züchterin wie Reiterin nun einige gesehen und selbst angeritten. Ab 2004 deckte Dimaggio für einige Jahre auf dem Gestüt Vorwerk in Deutschland, dann kehrte er nach England zurück. Seine letzten Zuchtjahre verbrachte Dimaggio wieder in Deutschland auf der Station Böckmann, wo er von 2013 an bis zu seinem Tod als Deckhengst zu beziehen war. „Wir haben damals gezielt wieder nach einem D­Blut­Hengst gesucht“, berichtet Wiebke Hammermann, Besamungswartin bei Böckmann und zuständig für die Hengste dort. „Dimaggio war ein bewährter Hengst, und es gab viele Jahrgänge auf den Weltmeisterschaften der Jungen Pferde, auf denen Dimaggio­-Kinder stets weit vorn waren!“ Er war in diesen Jahren einer der Hengste bei Böckmann, die die meisten Stuten bekamen.

     

     

    Von bestem Charakter

    Dimaggio mit seiner Reiterin und Mitbesitzerin Suzanne Lavandera © Suzanne Lavandera

    Von der Vererbung her hinterließ er in dieser Zeit „viel Qualität“, achten mussten die Züchter bei der Anpaarung allerdings auf den möglichst optimalen Rahmen der Stuten. Dimaggio streute von der Größe her, es gibt große und kleine Dimaggios, ebenso kurze und lange. „Mit Stuten so um die 1,68 oder 1,70 hat es immer gut gepasst“, sagt die Frau aus der Praxis, Besamungswartin Wiebke Hammermann. Sie erinnert sich an den Hengst als „ein sehr schlaues, braves und umgängliches Pferd“. Seine Jahre bei Böckmann verbrachte er zwischen Box, Phantom und Paddock, „der war immer gut zufrieden, ein tolles Pferd!“ Gesundheitlich war er stabil, doch ein letzter Schub der Hufrehe führte dann zum Einschläfern. „Für seine gesundheitliche Geschichte hat er ein hohes Alter erreicht!“, sagt Wiebke Hammermann, „und das liegt auch daran, dass das einer war, der immer wollte“. Passt zu den Beschreibungen der Reiterin Dimaggios. Suzanne Lavandera verweist auf die perfekten Interieur­-Eigenschaften der Nachkommen: „Viele seiner Nachkommen haben eine sehr gute Arbeitseinstellung. Sie denken mit und gehen vorwärts. Es sind allerdings keine Pferde, die man beim Anreiten überfallen darf. Das sind keine, die man am Samstag longiert und am Sonntag drauf sitzt. Sie sind nicht frech und sehen keine Gespenster, aber man muss zu Beginn langsam mit ihnen tun, geduldig sein. Das zahlen sie einem zurück, es sind fantastische Pferde vom Gemüt her!“

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Jeannette Aretz, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 2)

    Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 2)

    Eine neue Ära der Architektur  im Stallbau

    Freunde fürs Leben, das waren Alwin Schockemöhle (li.) und Otto Schulte-Frohlinde. Sie verband eine väterliche Freundschaft. Jeden Sonntag telefonierten sie, bis zum Tod des großen Pferdemannes Otto Schulte-Frohlinde © Gräfin von Walderdorff privat

    Doch das Warten auf den Neubau lohnte sich. Wie ungewöhnlich das Bauwerk für die damalige Zeit war, zeigt auch die Erinnerung von Ingo Pape an seinen ersten Besuch auf dem Grönwohldhof, Anfang der 1980er­Jahre. „So etwas wie den Grönwohldhof hatte ich noch nie gesehen, mir ist der Unterkiefer runtergefallen!“, erzählt er, und das Staunen ist ihm auch heute noch, als gestandener Pferdemann, der etwas in der Welt gesehen hat, anzuhören. „Das war für mich wie bei Alice im Wunderland. Nicht nur Architektur, sondern auch dieser Verbund mit dem altem Gutshof, dem Baumbestand, den Seen, diese perfekt gepflegten Grünanlagen, die ganze Komposition war besonders.“ Wenn es heiß war, dann ritten die Rehbeins „auch schon mal um fünf Uhr morgens und mein Vater kam dazu, er saß dann in Bademantel und Schlappen in der Kemenate am Reitplatz“, erinnert sich Ulrike von Walderdorff. Neben dem Reitplatz befanden sich Teiche, Frösche quakten. Auch in der Reithalle hatte Otto Schulte­-Frohlinde, genannt Schufro, einen Rückzugsort, in dem er ebenso geschützt vor den Jahreszeiten und dennoch mit Rundumblick alles beobachten konnte: Das Casino war schon damals technisch so gut ausgestattet, dass er per Knopfdruck alles Mögliche, zum Beispiel die Vorhänge in der Reithalle, steuern konnte. „Vom Casino aus konnte man in alle drei Stallgassen schauen“, erzählt sie. Es thronte imposant über den Stallungen und war so ungewöhnlich gestaltet, dass es von manchen Zeitgenossen als Cockpit bezeichnet wurde. Die Anlage öffnete ihre Tore für viele Prominente der Szene. Ein häufiger Gast war zum Beispiel Alwin Schockemöhle. „Sie hatten eine lebenslange Bindung“, erzählt die Tochter Otto Schulte­-Frohlindes heute, „das war wie Vater und Sohn“. Eines der wichtigen Springpferde Schockemöhles, Donald Rex, wurde später das Ausreitpferd für Schulte­-Frohlinde, als er sich aufgrund seines Schlaganfalls nur noch eingeschränkt bewegen und nicht mehr gut reiten konnte. Das ‚Rex’ im Namen der Springpferde von Schockemöhle stand übrigens stets für die Firma von Otto Schulte­-Frohlinde: Rex Mineralölgesellschaft Paul Ziegler & Co.

    Hochzeit in der Halle

    Eine Hochzeit in der Reithalle – so feierte Gräfin Ulrike von Walderdorff die Tochter Otto Schulte-Frohlindes, ihr Fest. Man beachte die Giebelwand, die als Kennzeichen des Hofes zu Berühmheit gelangte © Gräfin von Walderdorff privat

    Ulrike von Walderdorff feierte übrigens in der großen Vorhalle zur Reithalle ihre Hochzeit – was einmal mehr ein Hinweis darauf ist, wie gigantisch die Anlage gestaltet war. „Mein Vater sagte damals, 1980: ‚Du brauchst kein Hotel, Du kannst hier in der Vorhalle heiraten!’“. Denn so viel finanzieller Background auch da war – den Schulte-­Frohlindes wie auch den Rehbeins war Bodenständigkeit zu eigen. „Wir holten also Teppiche hinunter in die Vorhalle, schmückten alles mit Blumengestecken, und ich stellte Sonnenschirme in der Reithalle auf, das gefiel mir damals so.“ Herbert Rehbein suchte eine Kutsche für das Brautpaar aus, „denn das muss ganz gescheit sein!“, so erinnert die Gräfin seinen Spruch dazu. „An diese Kutsche erinnere ich mich noch gut, und an eine Begebenheit vor deren Einsatz: Der Kutscher suchte einen Stein, um das hintere Rad der Kutsche zu fixieren. Aber er fand keinen und sagte verzweifelt: ,Bei euch ist es ja so gepflegt, da gibt’s ja noch nicht mal mehr einen losen Stein!’“ Penibel sauber und ordentlich war der Hof, auch das prägte die Atmosphäre. So heißt es in der bereits erwähnten Biographie über Herbert Rehbein, man habe auf dem Hof sogar den Eindruck, die Pferde würden sich bemühen, leise zu schnauben. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Auf die Weide kam damals noch kein Sportpferd, wie sich damalige Pfleger erinnern. 200 Hektar gehörten zum Anwesen, genug Platz für die Zuchtstuten und ihre Nachzucht. Einen Teil der Jährlinge schickte Otto Schulte-Frohlinde stets nach Irland, wo sie auf seinem irischen Gut Artramon ihre Kindheit verlebten.

    Ein Fohlen namens Donnerhall

    Donnerhall und Karin Rehbein in Münster © Judith Schrempf

    „Als Otto Gärtner seine Stute Ninette von Donnerwetter, der auf dem Grönwohldhof stand, decken ließ, hatte er ein klares Zuchtziel: „Rappe mal Rappe, ganz klar: Schwarz sollte das Fohlen werden“, so erinnert Zuchtexperte Claus Schridde die Anpaarungsplanung zum Jahrhunderthengst Donnerhall. Doch Ninette brachte 1981 einen Dunkelfuchs zur Welt, und zwar mit zwei ziemlich gleichmäßig weißen Vorderfüßen. Für sein kommendes Buch über Donnerhall hat Claus Schridde mit sämtlichen Zeitzeugen gesprochen, auch mit Otto Gärtner. Bei der Geburt des Ausnahmehengstes sei der Züchter erst einmal enttäuscht gewesen. „Er hatte nicht mit einem Fuchs gerechnet, war aber dann froh, dass es wenigstens ein Dunkelfuchs war“, sagt Schridde. Wenig später kehrte Otto Gärtner auf den Grönwohldhof zurück, um Ninette erneut von Donnerwetter decken zu lassen. Donnerhall lief bei Fuß, und das tat er wohl so imposant, dass die Angestellten sofort nach dem Chef riefen ließen. So erinnert sich Ulrike von Walderdorff heute daran. Sofort habe ihr Vater das Fohlen per Handschlag gekauft. 1981 war das. Fünf Jahre später wurde Donnerhall Siegerhengst auf der DLG-Ausstellung in Hannover. Zu Donnerhalls Karrierebeginn liefen der Turniersport und das Deckgeschäft im Natursprung parallel. Das sind Anforderungen an einen Hengst, die es heute so kaum mehr gibt. Mit Karin Rehbein im Sattel siegte er später vielfach auf Grand­-Prix­-Niveau. Gemeinsam mit seinem Vater Donnerwetter und Pik Bube stellte er das Hengstlot des Grönwohldhofes. Zunächst spielte er in diesem Trio allerdings noch keine herausragende Rolle. „Donnerhall war ein typisches F1­-Kreuzungsprodukt von Hannoveraner und Alt-­Oldenburger Stute, aufgepeppt durch ein bisschen Vollblut, also eigentlich ein bisschen der Zeit hinterher, denn dieses ‚Zuchtrezept‘ gab es in Oldenburg schon seit Mitte der 1960er­Jahre und es erschien daher nicht sonderlich aufregend. Mit der Übersiedlung auf den Grönwohldhof war zwar der Anfang gemacht, doch die Chancen, ein Spitzenvererber zu werden, standen zunächst auch alles andere als gut: Viele Oldenburger Hengste standen Anfang der 80er noch weitgehend arbeitslos als Alibi­-Hengste auf den Stationen, viele derartig gezogene Pferde gingen gar nicht in den Deckeinsatz oder wurden nach einem Jahr Deckeinsatz ohne Prüfung als Reitpferd verkauft“, erinnert sich Schridde. „Insofern hätte wohl kaum jemand erwartet, dass ausgerechnet dieser bei der Körung noch eher unscheinbare Dunkelfuchs der größte Dressurvererber des Jahrtausends werden würde.“ Das Interesse größerer Züchterkreise erwachte laut Claus Schridde nach der Hengstleistungsprüfung, die Donnerhall als Zweiter von 70 Bewerbern in einem außergewöhnlich starken Jahrgang in Adelheidsdorf absolvierte. Er wurde für das Nachbarzuchtgebiet Hannover anerkannt. „14 Nachkommen mit vier unterschiedlichen Brandzeichen aus dem zweiten Jahrgang sind FN­-registriert, darunter zwei weitere gekörte Söhne und mehrere erfolgreiche S­-Pferde“, so Schridde. „Spätestens 1986 wurde die züchterische Öffentlichkeit endgültig auf diesen Hengst aufmerksam: Donnerhall wurde DLG-Champion und düpierte damit vor heimischer Kulisse die starke Konkurrenz aus Hannover.“ Es folgte die unglaubliche züchterische Karriere: Sein gekörter Sohn Don Primero stammt aus dem ersten Jahrgang, „wo Donnerhall vielleicht sechs, sieben Stuten bekommen hatte“, drei davon sind in den FN-Erfolgsdaten registriert. In diesen Jahren weichte so ganz langsam die Landgestüts­ und Stationstreue der Züchter auf. Vorher war es undenkbar gewesen, die Stute aufzuladen und zu einem Privathengsthalter zu fahren. Was heute durch die Mischung der Zuchtgebiete sogar über Landesgrenzen hinaus ganz normal ist, war damals eine Sensation: Ein Oldenburger Hengst in Holstein deckt vorwiegend Töchter eines Hannoveraner Hengstes (Pik Bube). Diese später als eindeutige Passerpaarung bezeichnete Verbindung zwischen Donnerhall und Pik Bube, „war einfach eine Genetik, die gepasst hat!“, sagt Zuchtexperte Claus Schridde. Interessant: Beide Hengste führen Springgenetik, so Schridde, denn Pik Bube habe gleichermaßen auch Springpferde gemacht, und der Donnerhall­-Vater Donnerwetter war der einzige Disput­-Sohn, der S-­Dressur ging und eine Dressurlinie begründete. Interessant ist das vor allem im Hinblick darauf, dass momentan wieder auf Springblut in den hinteren Generationen geachtet wird beispielsweise bewegungsstarke Dressurpferde aus purer Springgenetik entstehen (siehe Sönke Rothenbergers Cosmo).

    Donnerhall und Karin Rehbein

    Karin Rehbein übernahm den Ausbildungsbetrieb des Grönwohldhofes nach dem frühen Tod ihres Mannes © Jacques Toffi

    Ob vor dem Münsteraner Schloss oder in Verden: Karin Rehbein und Donnerhall waren eine Augenweide. Zu Berühmtheit gelangten auch die Pas des Deux mit ihrem Mann Herbert Rehbein. Donnerhall war ein Jahrhunderthengst, aber er war auch das Pferd des Lebens dieser Reiterin. Er wuchs auf dem Grönwohldhof auf und Karin Rehbein erinnert sich heute noch gern an diese Anfangsjahre: „Ich hatte ihn von Anfang an im Auge“, erzählt sie. Das Anreiten übernahm ein Bereiter. Als Donnerhall 5­-jährig war, stieg sie erstmals in den Sattel. „Ich spürte sofort: Er ist besonders“, erinnert sie sich. Donnerhalls Entdecker Otto Schulte­Frohlinde starb 1990, der Hengst war da gerade neun Jahre alt und schon damals das gewinnreichste Dressurpferd Deutschlands. Doch die vielleicht wichtigste Episode in Donnerhalls Turnierkarriere konnte Schulte-­Frohlinde nicht mehr miterleben: Die Weltmeisterschaft in Den Haag 1994. Seine Tochter Ulrike Gräfin von Walderdorff erinnert sich deutlich, und wenn sie von dieser Weltmeisterschaft erzählt, dann wird auch nach mehr als 20 Jahren dieses Erlebnis begreifbar: „Meine Kinder waren damals klein, acht und sechs Jahre alt, aber ich wusste, ich muss da hin“, erinnert sich von Walderdorff. Die Jacke, die sie sich extra für diese Veranstaltung gekauft hat – „kariert“ –, die hat sie immer noch, „und ich würde sie niemals abgeben.“ Karin Rehbein und Donnerhall gewannen in Den Haag Einzelbronze und Gold mit der Mannschaft. „Als die Kür vorbei war, bin ich aufgestanden und habe laut gebrüllt: ‚Es ist Bronze!’“ erzählt Gräfin von Walderdorff, und sie reckt beim Erzählen die Arme in die Luft und ballt die Hand zur Faust. „Die Leute neben mir haben das nicht verstanden, aber es war Bronze und das mit einem deckenden Hengst!“ Diese Situation in Den Haag, das sei der Anfang der Weltkarriere gewesen, die es eben war, weil der Hengst gleichzeitig selbst sporterfolgreich war und so hocherfolgreiche Nachkommen brachte. Zu Donnerhalls Zeiten galt noch die Maxime „Zucht ist Zucht und Sport ist Sport“ – was natürlich auch mit den Kinderschuhen zu tun hatte, in denen die Besamung damals noch steckte. Der Grönwohldhof wurde übrigens auch eine der ersten Besamungsstationen des Landes. Für Reiterin Karin Rehbein war die Europameisterschaft in Verden das wichtigste Turnier überhaupt. „Das war im selben Jahr, in dem mein Mann gestorben war. Ich muss ehrlich sagen, ich war nicht ganz bei mir, stand neben mir. Doch ich ritt wie auf Wolke Sieben.“ Sie und der Hengst Donnerhall zeigten alles, was die Ausbildung im Stall Rehbein ausmachte: Durchlässigkeit par Excellence. Insgesamt erreichte Donnerhall eine Lebensgewinnsumme von 325.265 Euro. Heute hat er eine Linie aufgebaut, die ein Gros der Pferde im internationalen Dressursport stellt.

    Das Ende einer Ära

    Dancier, typstarker Vererber von De Niro, hat schon jetzt große Fußstapfen hinterlassen © Marianne Schwöbel

    Den Grönwohldhof als Mekka des Dressursportes gibt es heute nicht mehr. Herbert Rehbein selbst verstarb 1997 mit nur 50 Jahren. Bereits 1990 starb Otto Schulte-Frohlinde. 2012 starb auch sein Sohn, der Grönwohldhof wurde an Manfred von Allwörden, einen Züchter von Holsteiner Springpferden, verkauft. Der Hengst Donnerhall verstarb 2002. Das Erbe aufrechterhalten, das tun die Hinterbliebenen. Karin Rehbein lebt sehr zurückgezogen. Die Hundeliebhaberin hat eine französische Bulldogge namens Lemmy und ein Grand­-Prix­-Pferd, World Idol, denen sie ihre Zeit schenkt. Ulrike Gräfin von Walderdorff bewirtschaftet das irische Gut Artramon ihres Vaters und hat dort ein kleines Privatmuseum für Donnerhall errichtet: Ein Hotelzimmer, in dem viele Fotos des Hengstes und seiner Kinder zu sehen sind und in das sich Gäste sogar einmieten können. Sie entwarf zu Ehren des Hengstes zwei Seidentücher, auf denen sämtliche gekörte Hengste von Donnerhall und die erfolgreichsten Kinder und Erfolge der Kinder vermerkt sind. Auf dem Anwesen kann man noch zahlreiche weitere Zeitdokumente und Gemälde bewundern. Donnerhalls Nachkommen – darunter allein 121 gekörte Hengste und 245 Staatsprämienstuten – sind zahlreich und auffällig in ihrer Qualität. „An sich muss man diesen Nachkommen bescheinigen, dass sie von Natur aus hervorragende Bergauf­-Pferde sind, dass sie sehr sehr rittig sind, und vor allen Dingen von ihrem Bewegungspotential her, Schritt-­Trab­-Galopp, alles in die Wiege gelegt bekommen haben, um große Pferde zu werden“, so urteilte Uwe Heckmann im Film „Donnerhall – ein Denkmal ganz privat“ (pferdia tv) schon Ende der 1990er­Jahre. Der bekannte Auktionsleiter sollte bis heute recht behalten: Da gibt es einen Damon Hill von Donnerhall aus einer Rubinstein-I­-Parademarsch-­I-­Mutter, der als Sportpferd alles erreichte, was einem Dressurpferd möglich ist, und zudem als Positivvererber auffällt. Da gibt es einen De Niro, der unglaublich viele Sportpferde erster Güte stellt, allen voran Desperados FRH, und zum Beispiel auch Dablino FRH von Annabel Balkenhol oder Olympiapferd Mistral Hojris von Laura Tomlison, die die Erfolge mit dem Fuchswallach noch unter ihrem Mädchennamen Bechtolsheimer erritt. De Niros Sohn Dancier hat sich im Landgestüt Celle unabdingbar gemacht, ebenso wie der direkte Donnerhall­-Sohn Don Frederico, der mit seinen Kindern Diva Royal und Don Johnson FRH im Spitzensport ganz oben mitmischte und mitmischt. Ein paar Worte mehr sollten noch über Don Schufro fallen: Dieser Donnerhall-­Sohn trägt nämlich das Namenskürzel von Otto Schulte-­Frohlinde, Schufro, im Namen. Gezogen nach dem sicheren Rezept Donnerhall mal Pik Bube, ist er seit vielen Jahren auf dem Gestüt Blue Hors in Dänemark beheimatet. 2008 nahm er mit der dänischen Mannschaft an den Olympischen Spielen von Hongkong teil und gewann mit der dänischen Equipe Bronze. Aktuell sorgt er durch seine geniale Tochter Weihegold OLD, die unter Isabell Werth hocherfolgreich ist, für Furore. Seinen Namen hat Don Schufro übrigens Paul Schockemöhle zu verdanken. Er taufte ihn so mit den Worten „Der ist gut genug, den nenn’ ich Don Schufro!“, erzählt Ulrike Gräfin von Walderdorff, „und diesen Mut müssen Sie erst mal haben, das ist würzig“, sagt sie. Schließlich hieß ‚Schufro‘ auch ihr Vater. Ein Hotelzimmer in ihrem irischen Gut ist auch nach diesem Hengst benannt. Und die Geschichte von Don Schufro sagt viel über die Persönlichkeit Paul Schockemöhles aus: Erstens dieser Mut bei der Namensgebung, zweitens das Auge, ein gutes Pferd zu erkennen, und drittens die Geschäftstüchtigkeit: Für unter 2000 Mark soll er das Fohlen gekauft haben, und für mehr als eine Million soll er Don Schufro wieder verkauft haben als 4­-jährigen. Kein schlechtes Geschäft – und geblieben ist ein markanter Hengst für die weltweite Dressurpferdezucht. Vielleicht ist es genau das, was die Faszination Zucht erklärt: Die Ära des Grönwohldhofes als Mekka des Dressursports und der Dressurpferdezucht mag vorbei sein. Doch die Gene des Donnerhall, die sind in hunderten, tausenden von Sportpferden verewigt und werden von Generation zu Generation weitergetragen. Donnerhall hat die Zucht von Dressurpferden weltweit immens geprägt – es gibt bislang kein Pferd, das vergleichbar seinen Stempel aufgedrückt hat. [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Jeannette Aretz, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Fohlengeburt – In freudiger Erwartung

    Fohlengeburt – In freudiger Erwartung

    Die Mehrzahl aller Stuten kann ihr Fohlen ohne Schwierigkeiten allein zur Welt bringen. Doch in zehn Prozent aller Fälle ist menschliche Hilfe nötig. Schlaflose Nächte müssen trotzdem nicht sein. In den Tagen vor der Geburt gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Stute zu überwachen.

     

    Stuten fohlen gern still und heimlich, immer dann, wenn der überwachende Mensch kurz zur Tankstelle fährt oder im Gemeinschaftsraum des Stalles ein Nickerchen macht. Hobbyzüchter kennen dieses Szenario nur zu gut, professionelle Züchter kämen überhaupt nicht mehr ins Bett, wenn sie jede Stute persönlich überwachen würden. Aber so ganz allein lassen will man die geliebten und wertvollen Tiere dann doch wieder nicht. Immerhin treten in jedem zehnten Fall Probleme auf. Und dann ist es gut, wenn ein erfahrener Helfer zur Stelle ist und notfalls den Tierarzt hinzuruft. Vor allem bei Stuten, die bereits Geburtsprobleme hatten, ist die Überwachung von großer Bedeutung. Frühere Schwergeburten, Fohlenverluste oder Erkrankungen während der Trächtigkeit sind Alarmsignale. Aber auch bei vollkommen gesunden Stuten ist es sinnvoll, die Geburt zu überwachen, um eine wirkungsvolle Erstversorgung des Fohlens zu gewährleisten.

    Kameraüberwachung

    Stallkameras filmen die Vorgänge im Stall und geben dem Pferdehalter so die Gelegenheit, seine Stute von zu Hause aus oder von unterwegs zu kontrollieren. © Lafrentz

    Rund die Hälfte aller Züchter nutzen einer Online Umfrage zufolge eine Videokamera als Haupt­-Überwachungselement in den Tagen vor der Geburt. Meist sind Systeme im Einsatz, die entweder über Funk oder Kabel übertragen. Kabelübertragung liefert gewöhnlich ein zuverlässigeres Bild, eignet sich aber nur, wenn Stall und Empfangsgerät in direkter Nähe liegen. Die Kameras sollten mit Infrarotlicht ausgestattet sein, um auch nachts brauchbare Aufnahmen zu machen. Alternativ kann man im Stall ein gedimmtes Licht brennen lassen. Bei modernen Systemen braucht es kein eigenes Fernsehgerät, das ständig in Betrieb ist, sondern die Beobachtung ist mit PC, Tablet oder Smartphone möglich. Anbieter wie „Stallkamera.de“ haben sich auf diese Art der Pferdeüberwachung spezialisiert und liefern dem Stallbetreiber ein komplettes Überwachungssystem für Stall, Weide oder Paddock. Von zu Hause und unterwegs, per Internet oder Handy können Pferdebesitzer dann ihre Tiere beobachten. So werden nicht nur Geburten schnell bemerkt, sondern auch Krankheiten. Die Kameras helfen außerdem, Diebe und Pferdeschänder zu überführen, und geben den Reitern die Gelegenheit, ihre Lieblinge auch vom Urlaub oder vom Büro aus zu kontrollieren. Neben dem Überwachungssystem selbst bietet Stallkamera.de seinen Kunden auch die Installation der Technik vor Ort und das Einrichten des Netzwerkes an. Die Bilder werden dann im Anschluss aber nur für berechtigte Nutzer freigegeben. Andere Anbieter bauen gezielt auf Voyeurismus: Zum Beispiel zeigen Fohlenkameras wie die „Barn Cam“ im Internet verschiedene Abfohlboxen aus aller Welt. Hier kann nicht nur jedermann die Geburt live verfolgen, sondern auch einen Fohlenalarm auslösen, wenn die große Stunde naht.

    Schweißmessung per Gurtsystem

    Bei jeder zehnten Fohlengeburt ist das Eingreifen des Menschen nötig. Dann sorgt eine möglichst zuverlässige Überwachung der Stute für ein hohes Maß an Sicherheit © adobestock/Ingeborg Zeh

    Doch auch das beste Netzwerk ersetzt nicht den regelmäßigen Kontrollgang in den Stall. Trotz Kameraüberwachung muss ein Züchter sich nachts alle zwei Stunden den Wecker stellen, um zumindest einen ausgiebigen Blick auf den Monitor zu werfen. Deshalb schwören viele Stutenbesitzer auf eine andere – oder zusätzliche – Möglichkeit: Geburtsmelder. Diese sehen in der Regel ähnlich aus wie Longiergurte und werden der Stute angelegt, sobald der errechnete Termin näher rückt oder erste Anzeichen der Geburt (siehe Kasten) sichtbar sind. Dabei gibt es verschiedene Systeme. Das erste elektronische Geburtsüberwachungssystem kam in Deutschland 1977 auf den Markt und hält sich dort nach wie vor tapfer: der „Wächtomat“ der Firma  Kegel. Er besteht aus einem Sender am Pferd und einem Empfänger in bis zu 200 Meter Entfernung. Die Stute trägt einen Brust­ oder Deckengurt, an dem ein spritzwasser­- und stoßgeschützter Sender befestigt ist. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Daran befindet sich ein Messfühler, der die elektrische Leitfähigkeit auf dem Fell des Tieres misst. Steigt die Feuchtigkeit durch vermehrtes Schwitzen vor der Geburt an, wird dies über Funk an das Empfangsgerät übermittelt, welches daraufhin den Pferdehalter über eine festgelegte Rufnummer kontaktiert. Wem diese Schweißmessung allein nicht ausreicht, der kann sich für ein Kombisystem entscheiden, das zusätzlich den Geburtsweg der Stute überwacht. Dabei näht der Tierarzt an den Schamlippen der Stute einen Sender an, der mit einem Magneten verbunden ist. Kommt es zur Eröffnungsphase der Geburt, wird der Magnet vom Sender getrennt und dieser löst den Alarm aus. Gemeinsam mit der Schweißmessung verspricht die Firma Kegel somit „nahezu 100-­prozentige Überwachung der Geburtseinleitungsphase.“

    Scheidenkontrollsysteme

    Das sicherlich bekannteste Scheidenkontrollsystem ist das „Jan­ Wolters ­Abfohlsystem“. Zahlreiche Tierkliniken und große Zuchtstätten schwören darauf. „Das ist eindeutig das sicherste System auf dem Markt“, sagt Dr. Christian Schröer von der Tierärztlichen Klinik Siedenburg. Zusätzlich zur Scheidenkontrolle beobachtet der Tierarzt seine Stuten per Videokamera. In seinen Abfohlboxen fohlen jährlich rund 15 Stuten, bei denen Geburtsprobleme bekannt sind oder deren Besitzer keine Zeit für die Überwachung haben. Zusätzlich betreut Dr. Schröer mehrere Zuchtbetriebe, in denen weitere 100 Fohlen pro Jahr geboren werden: „Wir haben auch andere Geburtsmelder ausprobiert. Sie sind einfacher zu handhaben, weil man die Stute nicht sedieren muss, um sie anzubringen. Aber alle hatten häufige Fehlmeldungen.“ Abstoßungsreaktionen und oder Infektionen im Gebärkanal konnte Dr. Schröer noch bei keiner Stute beobachten. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Implantate fachgerecht und steril angebracht würden. „Wir lassen zum Beispiel den Faden immer innen laufen, anstatt außen an den Schamlippen. So kann sich der Schweif der Stute nicht darin verfangen“, sagt Dr. Schröer. Seit mittlerweile 17 Jahren sei das Jan-Wolters­-System nun ohne jeden Ausfall oder Reparatur im Einsatz. „Es erspart uns viel Überwachungsarbeit in der Geburtenkontrolle. Insbesondere bei Problemstuten konnten wir so einige Fohlen durch zeitgerechte Geburtshilfe retten.“ Scheidenkontrollsysteme sind allgemein im Kommen. Der Nachteil: Der Sender schlägt erst an, wenn es bereits zum Austritt der Fruchtblase kommt. Dann hat man natürlich nur noch wenige Minuten Zeit. Deshalb sollten Pferdebesitzer, die einen weiten Weg zum Stall haben und Komplikationen befürchten, sich besser für ein anderes System entscheiden.

    Messung der Körpertemperatur

    Einige Geburtsmelder messen das Liegeverhalten der Stute, andere ihre Temperatur oder die Intensität ihrer Schweißabsonderung. Auch müssen sie robust gebaut sein, denn sie machen einiges mit – Wälzen im Schlamm und auf der Weide inklusive © Lafrentz

    Dass jedoch die Schweißmessung allein nicht ausreicht, um zuverlässig und möglichst ohne tägliche Fehlalarme eine Geburt vorherzusagen, haben mittlerweile die meisten Hersteller erkannt. Deshalb bauen neuere Systeme eher auf die Körpertemperatur. Bei entsprechenden Studien wurde die Temperatur von Stuten vor und während der Geburt gemessen. Dabei kam heraus: Etwa vier Stunden vor der eigentlichen Geburt sinkt die Körpertemperatur um durchschnittlich 0,76 °C ab. Ihren Tiefpunkt erreicht sie zum Zeitpunkt der Geburt. Dieser Temperaturrückgang ist ein relativ sicheres Indiz dafür, dass das Fohlen sich auf den Weg macht. Diese Erkenntnis liegt auch dem Geburtsmelder Radco der Firma Verdor aus Belgien zugrunde. Auch hier befindet sich der Sender in der Scheide, muss jedoch nicht eingenäht werden und baut auch nicht auf die Erweiterung des Geburtskanals. Hier geht es tatsächlich um eine genaue Temperaturmessung, die das System alle fünf Minuten vornimmt. Die bleistiftgroße Messsonde hält durch ein einfaches Klemmsystem in der Scheide, dennoch muss das Pferd aber ein Gurtsystem tragen.

    Kontrolle des Liegeverhaltens

    Noch ein weiteres Indiz spricht für eine bevorstehende Geburt: Das Liegeverhalten der Stute. Die Tierärztin Melanie Borchers untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Häufigkeit der Seitenlage bei Stuten vor der Geburt. Dabei kam heraus, dass eine Stunde vor der Geburt die Zahl der in Seitenlage liegenden Stuten stark ansteigt. Ebenfalls erhöhte sich in dieser Zeit die Aktivität der Stuten, also das vermehrte Aufstehen, Drehen und wieder Hinlegen. Dieses Verhalten kann von Bewegungssensoren an einem Geburtsmelder registriert und ausgewertet werden. Beispielsweise baut der „Birth Alarm“ der Firma Gallagher darauf, dass die Stute sich zur Geburt in die Seitenlage begibt. Wie bei den meisten anderen Systemen auch, arbeiten Sender und Empfänger über Prepaidkarte und Handy. Der Sender sitzt oben auf einem Bauchgurt und wird von einem Überrollbügel geschützt. Das Ganze sieht also ähnlich aus wie ein Voltigiergurt und ist insgesamt sehr stabil gebaut. Da nicht jede Stute während der Geburt die gleichen Verhaltensweisen zeigt, bietet der Birth Alarm zwei verschiedene Einstellungsmöglichkeiten: Die erste ist für Stuten vorgesehen, die sich ausschließlich zur Geburt in die völlige Seitenlage begeben. In dieser Einstellung sendet das System nach 7,6 Sekunden Seitenlage – so lange dauert eine durchschnittliche Wehe – einen Alarm an den Empfänger. Die zweite Einstellung ist für Stuten, die generell häufig in der Seitenlage ruhen. Das betrifft etwa zehn Prozent aller Stuten. Im Falle einer Geburt bereitet sich die Stute nach den ersten Wehen auf die nächste Kontraktionswelle vor und verlässt dazu die seitliche Position. Ruht sie jedoch nur, so bleibt sie wesentlich länger liegen. In der zweiten Einstellung merkt sich das Gerät also die Abfolge von Liegen und Stehen und alarmiert den Züchter erst dann, wenn der Rhythmus einer Geburt entspricht. Außer dem Birth Alarm meldet auch der Columbus GSM Geburtsmelder die Seitenlage der Stute. Hier kann der Sender sowohl in einen Gurt eingepasst als auch am Halfter getragen werden. „Viele Pferdebesitzer wollen ihrer Stute mehr Bewegungsfreiheit geben und suchen deshalb nach Alternativen“, sagt Andreas Wegmann von Columbus. Der Halfter­ Geburtsmelder kann an jedem beliebigen Halfter, direkt unter dem Kinn der Stute, platziert werden und ruft direkt auf dem Handy oder Festnetztelefon an, wenn die Stute in Seitenlage geht. „Das funktioniert nach demselben Prinzip wie bei einer Wasserwaage“, erklärt Wegmann. „Legt die Stute sich hin, so registriert das Gerät den schrägen Winkel und springt an.

    Alleskönner-Halfter

    Das Horse Control Halfter misst sowohl die Temperatur als auch das Liegeverhalten der Stute © Hippomed

    Ebenfalls ein Halfter ­System ist das „Hippomed Horse Control Halfter“. Dieses misst sowohl die Temperatur als auch das Liegeverhalten der Stute. Deshalb besteht es nicht nur aus einem Kästchen mit Sender, sondern zusätzlich aus einem speziellen Halfter, das es in drei Größen gibt. In den Nacken­ und Nasenriemen sind Sensoren eingearbeitet, die die Temperatur des Pferdes messen. Zudem kontrolliert das System das Liegeverhalten der Stute. Spricht beides für eine bevorstehende Geburt, so sendet das Halfter den Alarm an eine Basisstation im Stall. Diese funktioniert über eine SIM ­Karte und leitet den Alarm entsprechend an ein Handy weiter. „An eine Basiseinheit können bis zu acht Halfter angeschlossen werden“, erklärt Hans­ Joachim Neumann von Hippomed. Auch die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Pferdes sind einstellbar – so kann beispielsweise anstelle einer Vollüberwachung auch nur die Temperatur oder nur das Liegeverhalten gemessen werden. Am Halfter selbst besteht zudem die Möglichkeit, die Empfindlichkeit des Systems zu verändern. So können mit dem „Horse Control Halfter“ nicht nur trächtige Stuten, sondern auch Pferde mit Schmerzzuständen überwacht werden, beispielsweise nach einer Kolik oder Operation. Neumann hat das System in Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien entworfen und entwickelt es ständig weiter. „Auch eine Scheidenkontrolle wird künftig nachrüstbar sein“, verrät er.

     

    Teststreifen

    Die so genannten „Harztropfen“ (Präkolostrum), erscheinen etwa ein bis zwei Tage vor der Geburt © Lafrentz

    Wer weder Videokameras installieren, noch einen Geburtsmelder mieten oder kaufen möchte, dem bleibt – neben einem Heubett im Stall – noch eine weitere Möglichkeit der Geburtenkontrolle: Geburts­-Teststreifen reagieren auf Veränderungen des Kalzium­ und Magnesiumgehalts in der Vorkolostralmilch der Stute. Je nach Gehalt lässt sich so voraussagen, ob das Abfohlen innert der nächsten 24 Stunden eintritt. Dazu wird rund ein Milliliter Milch mit destilliertem Wasser gemischt und der Teststreifen hineingetaucht. Inzwischen sind verschiedene Streifen auf dem Markt. Der Merckoquant 110025 (Firma Merck) hat fünf Balken, welche sich proportional zum Erdalkaliengehalt verfärben. Es konnte gezeigt werden, dass die Mehrzahl der Stuten bei einer Verfärbung aller Balken innerhalb der nächsten 24 Stunden gebären. Entwickelt wurde dieser „Gesamthärtetest“ ursprünglich, um den Härtegrad von Wasser zu bestimmen. Tierärzte bestellen ihn stattdessen zur Geburtenkontrolle. Weitere Teststreifen sind der Foal Watch ­Test von Chemetrics Inc. und der Predict­a­foal­-Teststreifen von Animal Healthcare Products. Alle Teststreifen können einfach im Internet bestellt werden.

     

    Anzeichen der Geburt

    • Sechs Wochen vor der Geburt: Vergrößerung des Euters.
    •  Einige Tage vor der Geburt: Einfallen der Kruppe durch die Erweichung der Beckenbänder
    •  Einige Tage vor der Geburt: Absenken des Bauches und Einfallen der Flanken
    •  Ein bis zwei Tage vor der Geburt: Austreten von Präkolostrum („Harztropfen“)
    •  Ein bis zwei Tage vor der Geburt: Schamspalte erscheint verlängert und leicht geöffnet. (Die Vaginal Schleimhaut wird feuchter und glänzend und es kann zum Abfließen von zähem Schleim kommen.)
    •  Vier Stunden vor der Geburt: Deutliches Abfallen der Körpertemperatur
    •  Zwei Stunden vor der Geburt: Milch kann tropfenweise oder im Strahl ablaufen.
    •  Kurz vor der Geburt: Schweißbildung im Bereich der Flanken und Ellbogen  [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Regina Käsmayr, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Gestütsportrait Neustadt (Dosse) (Teil 2)

    Gestütsportrait Neustadt (Dosse) (Teil 2)

     

    Sportpferde gegen Devisen 

    Jährlich kommen über 45.000 Menschen in die Neustädter Gestüte – die meisten davon wollen die berühmten Hengstparaden sehen © Lafrentz

    Anfang des 20. Jahrhunderts – Neustadt (Dosse) hatte die Härten des Ersten Weltkrieges gerade überstanden – mussten sich die Gestüte den Wirren und katastrophalen Folgen des Zweiten Weltkrieges stellen. Die Reparationsforderungen der russischen Siegermacht bedeuteten 1945 das züchterische Aus. Erneut musste eine neue Zuchtpopulation mit mehrheitlich ostpreußischen und hannoverschen Pferden aufgebaut werden. Innerhalb erstaunlich kurzer Zeit schaffte es Gustav Condereit (1886 bis 1972), den Neustädter Gestüten wieder zu einer führenden Rolle in der Brandenburgischen Pferdezucht zu verhelfen. Mit Gründung der DDR wurden die Landgestüte rechtlich zum „volkseigenen Gut“ mit veränderten, an die modernen Ansprüche angepassten Zuchtzielen. Reiten hatte allerdings als Sportart staatlicherseits keine gute Reputation, galt als zu teuer und wurde nicht gefördert. Trotzdem behauptete sich Neustadt (Dosse) als lukrative Geldquelle, dank seiner hochwertigen Sportpferde, die für harte Devisen ins Ausland exportiert werden konnten. Brandenburger Pferde stehen seither für Hochleistungssport, egal ob im Dressurviereck oder im Parcours. Aus der Nachkriegszeit stammt Neustadts herausragende P-­Familie, die weit über die Grenzen Brandenburgs geschätzt wird. Die Linienbegründerin, die Staatsprämienstute Pauline von Dargardt, wurde 10-­jährig 1947 erworben. Sie hatte bereits sechs Fohlen gebracht, in Neustadt fielen fünf weitere. Zwei gekörte Hengste und Palette von Fernab, eine tiefe, ganz im Wirtschaftspferdetyp stehende, braune Stute, deren vier Töchter für eine prosperierende Familiengeschichte rund um Philharmonie, Poesie und Poetin sorgten. Die wohlklingenden Namen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Linie seit Generationen leistungsstarke Pferde hervorbringt. Wesentlichen Bestandteil am Ruhm der P-­Familie hatten die Nachkommen von Sandro Hit mit der Brentano ­II Tochter Poesie. Dazu zählen die vier Vollbrüder Samba Hit I bis IV, insbesondere der bestehende Prämienhengst und Hengstleistungsprüfungssieger Samba Hit I, der mittlerweile auf über 30 Dressursiege in Klasse S zurückblicken kann und nach wie vor in Neustadt deckt. Mit Starlett de Hus stellte Samba Hit 2011 die französische Bundeschampionesse der 4-­jährigen Reitpferde. Seine berühmteste Vollschwester ist die inzwischen verstorbene Ausnahmestute Poetin I – Bundeschampionesse 2000 und 2003 –, die nach ihrem Weltmeistertitel bei den 6-­jährigen Dressurpferden 2003 mit einem rekordverdächtigen Verkaufspreis von 2,5 Millionen Euro für Schlagzeilen sorgte. Neben der durchgezüchteten, hocherfolgreichen P-Linie pflegt Neustadt (Dosse) weitere, kleinere Familien. „Aktuell sind sechs Warmblut­ und eine Trakehnerstutenlinie in der Stutenherde des Gestüts vertreten“, erläutert Landstallmeister Uwe Müller. „Besonders präsent ist die P­-Familie, der die meisten Stuten angehören. Allerdings sind durch die räumlichen Gegebenheiten in der historischen Gestütsanlage der Anzahl der Stuten Grenzen gesetzt. Dennoch legen wir großen Wert auf die Pflege unserer Stutenstämme und versuchen diese in dieser Vielfalt zu erhalten und zukunftsfähig aufzustellen. Dazu nutzen wir in der Anpaarung neben unseren eigenen Hengsten auch interessante Vererber anderer Stationen.“ Viel Prestige genießen auch die Stutenstämme der T­ und der I Linien. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Zur ersteren Familie gehört die auf Grand ­Prix­ Niveau sportlich erfolgreiche Tacita von Dionysos, die in Australien für Furore sorgt. Der süddeutsche Prämienhengst DSP Chetlag von Cellestial ist hingegen über den Hindernissen siegreich. In der Hengstkollektion Neustadts repräsentiert der 2013 geborene, großrahmige Calido Sohn Cloud number nine aus der Theodora diese Linie. Burberry, ein typvoll aufgemachter Fuchs aus der Staatsprämienstute Ibiza, gehört zu den namhaften Vertretern der I­ Linie. Der Balou­du­ Roulet­ Sohn war erster Reservesieger seiner Körung 2007. Inzwischen ist er international in S***­Springen erfolgreich. Im Springparcours hat sich auch die Stute Izmira von Quidam’s Rubin bis S**­Niveau bewährt.

    Traditionell brillieren die Zuchtstuten des Gestüts im Gespann. Ein Highlight ist der Mehrspänner mit 18 hochkarätigen Stuten, der bei der Jubiläumshengstparade im Landgestüt Celle im Jahr 2015 – passend zum Motto „25 Jahre Deutsche Einheit“ – für Begeisterungsstürme sorgte. An der Spitze lief die herrliche Poesie. „Für mich ein unvergesslicher Moment“, erinnert sich Besucherin Marion Weise aus Hannover, noch heute mit glänzenden Augen. „Wie bereitwillig diese Stute im Geschirr ging, als stünde ihr diese Position ganz selbstverständlich zu.“ Poesie, die 2017 ihren 25. Geburtstag feierte, wurde inzwischen von ihrer Schwester Prime Time an der Spitze des Mehrspänners abgelöst.

     

    Züchterische Grundlage

    Elitehengst Quaterback (*2003) hat schon über 60 gekörte Söhne und über 400 Töchter hervorgebracht 
    © Lafrentz

    Den Erfolg der jüngsten Vergangenheit verdankt Neustadt (Dosse) der wertvollen, überlegten züchterischen Arbeit vergangener Jahrzehnte, insbesondere durch den Aufbau solider Stutenlinien. Für sie wurden immer wieder gezielt passende Partner gesucht. Nach der Wende prägten insbesondere Hengste wie der bereits erwähnte Leistungsprüfungssieger Kolibri, sein Sohn Korsar, der acht gekörte Söhne und über dreißig prämierte Töchter brachte, oder das erfolgreiche Dressurpferd Akzento, das später nach England verkauft wurde, die Zucht. Sie machten Neustädter Pferde zu einem Markenzeichen, genau wie Paradiesvogel von Parademarsch, der bis zur schweren Klasse siegreich Dressurprüfungen ging, oder der schicke Leandro ­Sohn Levisto Z, Sieger seiner Hengstleistungsprüfung. Genau wie seine Mutter Hirtin von Carolus I triumphierte der Schimmel im Springparcours. Askari von Acord II, einer der erfolgreichsten Springpferdevererber Deutschlands, wirkt noch immer in Neustadt. Sein Sohn Aragon Z feierte unter Christian Ahlmann Siege auf prestigeträchtigen Springturnieren weltweit. Elegant, doch muskelbepackt trägt Quaterback seinen Namen zu Recht. Ein Bilderbuchsportler aus eigener Zucht, von Quaterman aus der Passionata, selbst eine Tochter der Poesie. Ein enger Verwandter der legendären Poetin also. Elitehengst Quaterback verkörpert, was sein Pedigree verspricht. Er wurde 2006 dreijährig Sieger im Bundeschampionat und brilliert bundesweit in Dressuren der Klasse S. Der noble Fuchs hat nicht nur seinen Verwandten Samba Hit I als gefragtesten Beschäler abgelöst. Quaterbacks Vererberqualitäten sind weltweit gefragt, von Australien bis in die USA ist sein Name ein Begriff. Mehr als 60 seiner Söhne wurden gekört und mehr als 400 Töchter gingen in die Zucht. Seine leistungsbereite und siegreiche Nachzucht, unter anderem war Quaterback 2014 und 2015 erfolgreichster Beschicker der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde, machte ihn über Brandenburgs Grenzen hinaus berühmt.

     

    Neustadt (Dosse) mit glänzenden Aussichten

    Die Jungpferde genießen ihre Jungend in Gruppen auf großzügigen Paddocks © Lafrentz

    Mit dem hochnoblen, dunkelbraunen Quadroneur sorgte Quaterback bereits 2007 für die nächste Generation im Hengststall. Der auf Intermediaire­ I ­Niveau siegreiche Quadroneur geht über Vater und Mutter, der Pirouette von Sandro Hit, auf die berühmte P­Familie Neustadts zurück. Piroutte ist zudem die Großmutter mütterlicherseits des aufstrebenden Dressur­ und Prämienhengstes Belantis von Benetton Dream aus der Philharmonie. Neben einem erlesenen Pedigree zeichnen ihn hervorragende Grundgangarten, exzellente Rittigkeit und ein einzigartiger Charakter aus. Das Bundeschampionat 2014 verließ der Grauschimmel als strahlender Sieger, ein Jahr später wurde er Vizeweltmeister der Jungen Dressurpferde. Wo der Hengst auftritt, erhält er tosenden Applaus, bundesweit wollen sich Züchter sein Potenzial sichern. Bereits 2014 belegte Belantis Platz vier der erfolgreichsten 5­jährigen Deckhengste aus allen deutschen Zuchtverbänden. Inzwischen hat sich Dressurikone Isabell Werth des jungen Talents angenommen. „Belantis hat eine sehr große Bedeutung für unser Gestüt“, bekräftigt Landstallmeister Uwe Müller. „Wir sind sehr stolz, dass mit Isabell Werth die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt seine sportliche Förderung übernommen hat, und setzen große Hoffnung in seine weitere sportliche Entwicklung. Durch seine Erfolge ist er zu unserem Werbeträger in aller Welt geworden, er macht Neustadt (Dosse) bekannt und ist eines der Aushängeschilder unserer Zucht und natürlich der P-­Familie.“ Bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 ist es nicht mehr lange hin. Wer weiß – vielleicht bringt Belantis das erste olympische Edelmetall nach Neustadt. Mit dem strahlenden Siegerhengst der Deutschen Sportpferdekörung in Neustadt, Don Royal von Don Juan de Hus, steht ein weiterer Repräsentant der P­-Linie im eigenen Stall. Seine Mutter, die Rubin ­Royal­ Tochter Prime Time, ist eine Schwester der großartigen Poesie. Aus einer ähnlichen Verbindung von Don Juan de Hus mit der P­-Familie stammte schon die Siegerin des Stutenchampionats 2016, Phantastica. Neben den jungen Helden Ben Benicio, Prämienhengst der Westfälischen Hauptkörung 2015, und Casskeni II, einen hochedlen Holsteiner von Cassini II aus einer Chamonix­ Mutter, sollen die Pachthengste Kasanova de la Pomme und Carleyle die Hengstpalette um international gesuchte Linien ergänzen. Carleyle ist ein patent auftretender junger Holsteiner von Connor aus der For­ Pleasure­ Tochter Zostia – eine extrem leistungsorientierte Abstammung, der der 2011 geborene Prämienhengst fraglos gerecht wird. Mit Kasanova de la Pomme von Bamako de Muze kommt dagegen der Siegerhengst der Körung 2013 des belgischen Warmblutzuchtverbandes zum Einsatz, der entsprechend seiner feinsten Springgenetik in Springprüfungen der Klasse M siegte. Welche Kriterien spielen überhaupt eine Rolle bei der Auswahl von Pachthengsten für Landstallmeister Uwe Müller? „Die Qualität des Pferdes und die Abstammung des Hengstes sind die herausragenden Kriterien“, erklärt Müller. „Unser Ziel ist, den Züchtern qualitativ hochwertige und leistungsstarke Hengste anzubieten, deren Genetik unseren Hengst bestand ergänzt und bereichert. So stammt zum Beispiel Kasanova de la Pomme aus der Hengstlinie des Darco, die bisher noch nicht in Neustadt vertreten war, kombiniert mit einem der besten Stutenstämme Belgiens und der Welt!“ Neustadt (Dosse) ist längst angekommen in der modernen Sportpferdezucht und hat den Wechsel vom reinen Zuchtbetrieb zu einem breit aufgestellten Unternehmen geschafft. Namhafte, international begehrte Deckhengste sowie eine solide, breit gefächerte Stutengrundlage ziehen zehntausende von Menschen magnetisch an und sichern eine glänzende Zukunft, in der trotzdem die alten Traditionen bewahrt werden. [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Susanne Bösche, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 2)

    Fütterung bedarfsgerecht von Zuchtstuten, Deckhengsten und Fohlen (Teil 2)

    Niederträchtigkeit

    Die Phase der Niederträchtigkeit ist tendenziell unkompliziert, was die Rationsgestaltung betrifft. Weidehaltung mit bedarfsangepasster Mineralstoffergänzung schafft günstige Voraussetzungen. Die Grasaufnahme deckt den Bedarf an ß-Carotin und Vitamin E weitestgehend. Vitamin D wird vom Körper bei  Sonneneinstrahlung selbst gebildet. Vitamin K wird durch frisches Grün aufgenommen und zusätzlich durch die Darmbakterien synthetisiert.

    Hochträchtigkeit

    Ab dem achten Trächtigkeitsmonat beginnt der Fetus exponentiell zu wachsen: vom achten bis elften Trächtigkeitsmonat legt er noch 70 Prozent zu, um sein Geburtsgewicht zu erreichen. Daher muss die Ration deutlich nährstoffreicher werden. Der Energiebedarf steigt auf das 1,4-fache, der des Eiweißes auf das 1,5-fache des Erhaltungsbedarfes an. Auch der Kalzium- und Phosphorbedarf steigt aufgrund der Mineralisierung des Skelettes des Fohlens deutlich. Bei bekanntem Kupfer-, Selen- und Jod-Mangel in den Grundfuttermitteln sollte auf die Supplementierung geachtet werden. Raufutteranalysen und anschließende Rationsberechnungen sind in dieser Phase sehr empfehlenswert. Gegen Ende der Trächtigkeit ist die Natrium-Versorgung zu beachten, da ein Mangel die Darmtätigkeit der Stute beeinträchtigt und bei den neugeborenen Fohlen den Darmpechabgang beeinträchtigt. Eine angepasste Vitamin-A- und Vitamin-E-Versorgung sorgt für ausreichende Gehalte in der Biestmilch und ist wichtig, da das Neugeborene zur Zeit der Geburt keine Reserven aufweist.

    Die im Winter überwiegend aufgestallten Stuten bekommen zur Bedarfsabdeckung nährstoffreiches Heu und davon bis zu 2 kg pro 100 kg Lebendmasse und Tag. Gegen Ende der Trächtigkeit sinkt allerdings die Futteraufnahmekapazität: die Heumenge sollte auf etwa 0,5 bis 1 kg pro 100 kg LM und Tag reduziert werden. Zur Nährstoffabdeckung sollte dann ein Zuchtstutenfutter beigefüttert werden – davon circa 0,5 kg pro 100 kg LM und Tag. Dieses Zuchtstutenfutter sollte sich auch als Laktationsfutter eignen und mehr als 15% Rohprotein enthalten. Aufgrund der deutlichen Zunahme des Embryos in den letzten Wochen vor der Geburt kann es zu einer verminderten Darmmotorik kommen. Die Zugabe von Leinsamen oder Mash mit leicht abführender Wirkung kann helfen. Kündigt sich die nahende Geburt an, sollte die Futtermenge deutlich reduziert werden, um Verdauungsstörungen zu vermeiden. Achtung: Ein vollständiger Futterentzug kann eine vorzeitige Geburt auslösen.

    Stutenfütterung nach der Geburt

    In der Laktationsphase braucht die Stute genug Kalzium, um nicht ihre körpereigenen Reserven zu verwenden © adobestock/Nadine Haase

    Zwei bis vier Tage nach der Geburt sollte die Stute verhalten gefüttert werden. Die Heumenge bleibt auf einem niedrigen Stand, das Krippenfutter ebenfalls. Das ist wichtig, da sich direkt nach der Geburt der Geburtskanal und das Verdauungssystem regenerieren. Unter Beachtung des Appetits der Stute wird die Ration schrittweise dem steigenden Bedarf von Stute und Fohlen angepasst. Die Laktationsleistung gehört mit zu den höchsten Leistungsbeanspruchungen. Sie muss durch eine hochwertige Ration nährstoffseitig abgesichert sein. Die Grundlage basiert auf nährstoffreichem, hygienisch einwandfreiem Heu mit einer Menge von mindestens 1,5 kg pro 100 kg LM und Tag beziehungsweise einer ad libitum Vorlage. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Eine bedarfssichernde Krippenfutterergänzung mit Zuchtstutenfutter ist ebenfalls notwendig. Zu beachten ist der bereits erwähnte Rohproteingehalt und die einhergehende Ausstattung mit essentiellen Aminosäuren – insbesondere Lysin und Methionin.  Eine Unterversorgung mit diesen Aminosäuren kann zu Milchmangel und der Absenkung des Milcheiweißgehaltes führen, was sich in der Entwicklungsleistung der Fohlen widerspiegelt. Zur Vermeidung von Verdauungsstörungen sollte die Futtermenge auf mindesten vier Rationen pro Tag verteilt werden. Weidehaltung ist wünschenswert, ebenso wie eine nährstoffangepasste Beifütterung. Mangelerscheinungen äußern sich bei laktierenden Stuten primär in einer schlechteren Milchleistung. Nimmt der Körper beispielsweise nicht genug Kalzium auf, nutzt er die körpereigenen Vorräte. Dieser zweifache Versorgungsengpass garantiert zwar eine weitere Versorgung des Fohlens, belastet aber die Gesundheit der Stute erheblich.

    Fohlenfütterung nach der Geburt

    Die Biestmilch gewährleistet dem Fohlen eine passive Immunisierung ©adobestock/skmjdigital

    Bereits eine Stunde nach der Geburt sucht das Fohlen das Euter der Stute, um die Biestmilch (Kolostrum) aufzunehmen. Neben der hohen Eiweißausstattung von 15 Prozent ist der Vitamin-A und Vitamin-E-Gehalt im Kolostrum wesentlich für die Versorgung des Fohlens. Die Gammaglobuline in der Biestmilch schützen das Fohlen zunächst vor Umweltkeimen, da es selbst noch keine entsprechende Immunabwehr besitzt. Der Antikörpergehalt im Blut des Fohlens steigt deutlich an. So wird es passiv über das Kolostrum immunisiert. Der Antikörpergehalt in der Biestmilch sinkt allerdings innerhalb der ersten acht Stunden nach der Geburt merklich. Daher ist ein frühzeitiger Saugakt lebenswichtig. Im Vorfeld sollten die Stuten etwa sechs Wochen vor der Geburt in den Abfohlstall gebracht werden, um Antikörper gegen stallspezifische Keime zu bilden. Denn: In den ersten Lebenswochen des Fohlens führen Infektionen und hygienische Unachtsamkeiten dazu, dass etwa sieben Prozent der Jungtiere das erste Lebensjahr nicht erreichen.

    Versorgung von Saugfohlen

    In den ersten zwei Lebensmonaten ernährt sich das Fohlen ausschließlich von der Muttermilch © adobestock/Nadine Haase

    Fohlen saugen bis zu 50-mal am Tag circa 250 ml Milch pro Saugakt. Je nach Milchversorgung müssen sie ab dem zweiten Lebensmonat zusätzlich Futter aufnehmen. Zunächst kleine Mengen an Heu, welches nährstoffreich, gut verdaulich und hygienisch einwandfrei sein muss. Sobald Fohlen Beifutter aufnehmen, müssen sie auch Zugang zu Wasser haben. Die Beifütterung von Fohlenfutter sollte über eine Fohlenkrippe erfolgen, die für die Mutterstute nicht zugänglich ist. Empfehlenswert ist ein Fohlenfutter mit mindestens 16 Prozent Rohprotein und etwa 8 Gramm Lysin pro Kilogramm Futter. Bei Weidehaltung nehmen Fohlen zuerst spielerisch und später intensiv Gras auf. Eine kontrollierte Beifutteraufnahme ist sinnvoll, um die Versorgung mit Kalzium, Selen und Kupfer zu gewährleisten.

    Krank durch falsche Ernährung

    Eine der häufigsten Störungen bei Fohlen sind Durchfallerkrankungen. Ursachen dafür sind Ernährungsfehler aber auch Infektionen oder Parasiten, also teils mangelnde Hygiene. Im Alter von sechs Monaten wird das Fohlen üblicherweise abgesetzt. Der Termin hängt von seinem Entwicklungszustand ab. Als Maßstab dient dabei die angestrebte Körpermasse im erwachsenen Zustand. Bei einem Pferd, das im Erwachsenenalter 600 Kilogramm wiegt, wäre ein Richtwert für das Idealgewicht mit sechs Monaten etwa 230 Kilogramm. Neben Mangelerscheinungen ist die Gefahr einer Überversorgung von Mutter und Fohlen groß –größer, als die einer Unterversorgung. Eine erhebliche Gewichtszunahme geschieht stets auf Kosten von Gelenken und Knochen. So schadet sie langfristig dem gesamten Bewegungsapparat. Größenentwicklung und Stockmaß sind – im Gegensatz zur Wachstumsentwicklung – nicht durch die Fütterung zu beeinflussen.

    Abgesetzte Fohlen füttern

    Mit etwa sechs Monaten wird das Fohlen von der Mutter abgesetzt. Die Eiweiß-Versorgung ist dann besonders wichtig                                                      © adobestock/Nadezhda Bolotina

    Ein abgesetztes Fohlen kann keine Muttermilch mehr aufnehmen und ist vollständig auf die Nährstoffversorgung durch Futteraufnahme angewiesen. Im Mittelpunkt steht dabei eine adäquate Eiweißversorgung: Dafür eignet sich ein Fohlenfutter mit einer Eiweißausstattung von mehr als 16 Prozent Rohprotein, das auch essentielle Aminosäuren wie Lysin enthält. Bei zusätzlichem Weidegang und geringerer Krippenfuttergabe ist es sinnvoll, Ergänzungsfuttermittel zu füttern, die die teils niedrigen Kalzium-Gehalte sowie den möglichen Mangel an Kupfer und Selen auffangen.

    Auch das Gewicht gilt es im Block zu behalten: nimmt das Fohlen zu schnell zu oder kümmert es, sollte rationsseitig gegengesteuert werden. Eine Fehlstellung der Gliedmaße kann ein Anzeichen sein. Die sogenannte Sehnenstelzfüßigkeit (Bockhuf) zwischen dem fünften und achten Lebensmonat lässt auf eine Unterversorgung mit Kupfer oder Selen schließen. Fütterungsmaßnahmen und Hufkorrektur sollten zeitnah erfolgen. Ist das Pferd erstmal ausgewachsen, können die entstandenen Fehlstellungen nicht mehr behoben werden.

    Das Ziel von Züchtern und Haltern

    Gesunde und vitale Fohlen sind das Ziel des Züchters. Dazu gehört die Auswahl einer guten Zuchtstute und eines leistungserprobten Hengstes aber vor allem auch Engagement und Know-how: Fütterung, Haltung und Gesundheitsmanagement für tragende Stuten und Fohlen sind die Basis erfolgreicher Zucht.

    Der Autor

    Herr Prof. Dr. Dirk Winter © S. Bensberg

    Fütterungsexperte Prof Dr. Dirk Winter ist gelernter Landwirt und studierte Agrarwissenschaften an der Georg-August Universität Göttingen. Nach seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Leiter für Pferde- und Heimtierernährung in einem großen deutschen Futtermittelunternehmen. Seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Dort ist er Dekan des Studienganges Pferdewirtschaft,  Leiter des Lehr- und Versuchsbetriebes für Pferde sowie Prodekan der Fakultät Agrarwirtschaft, Volkswirtschaft und Management. Als Ausschussvorsitzender des Arbeitskreises Futter und Fütterungstechnik der FN und als Mitglied des Kompetenzzentrums Pferd Baden-Württemberg hat er engen Kontakt zu Organisationen, Institutionen sowie der Praxis der bundesweiten Pferdewirtschaft. Zudem engagiert sich Prof. Winter für die Entwicklung von berufsbegleitenden, online basierten Kursen und damit für die Fortbildung von Nicht-Hochschulangehörigen. [/ihc-hide-content]

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erschienen ist.

  • Rund um die sichere Fohlengeburt

    Rund um die sichere Fohlengeburt

    Eine gute Vorbereitung ist alles, so heißt es oft. Fast jede Fohlengeburt verläuft ohne Komplikationen und die Mutterstute weiß instinktiv, was sie tun muss. Nichts desto trotz entspannt eine gute Vorbereitung den gewissenhaften Züchter und im Ernstfall ist Mutter und Neugeborenem schnell geholfen.

    Die Tage vor der Fohlengeburt

    Zur grundsätzlichen Vorbereitung auf die Fohlengeburt braucht die tragende Stute einen bestehenden Impfschutz. Diesen überträgt sie mit der Muttermilch dann auf ihr neugeborene Fohlen. Bereits einige Wochen vor dem errechneten Abfohltermin steht der Umzug der werdenen Mutter in die Abfohlbox an. So kann sie sich schon an die Umgebung und die Keimflora dort gewöhnen. Dadurch bildet die Stute wichtige Antikörper gegen die neuen Umgebungskeime, welche sie wiederum über die Muttermilch an ihr Fohlen weitergeben wird. So erhält das Fohlen eine passive Immunisierung. In der Abfohlbox ist besonders auf Hygiene zu achten, da das Neugeborene während und kurz nach der Geburt besonders anfällig für Infektionen ist. Eine sterile Umgebung für die Fohlengeburt ist nicht nötig, jedoch eine trockene und sauber gemistete Strohmatratze.

    Ein aufgewecktes und entspanntes Fohlen. / © stock.adobe.com/Foto-Biene

    Zum Schutz des Fohlens empfiehlt es sich, die Hufeisen der Stute runterzunehmen, wenn sie welche trägt. Das Ruhigstellen bzw. dauerhafte Stehen der hochtragenden Stute in der Box ist nicht notwendig. Die Bewegung auf Paddock oder Weide wirkt sich positiv auf ihren gesamten Stoffwechsel aus, von dem wiederum das Fohlen im Mutterleib profitiert. Ebenso verhält es sich mit dem Herdenverband. Die Gesellschaft der Artgenossen trägt maßgeblich zum Wohlbefinden der werdenden Mutter bei. Zu Beginn der der Geburt zieht sich die Stute aus eigenem Antrieb zurück. In der Regel ziehen die Stuten die nächtliche Zeit für die Geburt vor, in der sie sich in der Abfohlbox aufhalten.

    Während des Abfohlens

    Kurz vor der Geburt empfiehlt es sich, den Schweif der werdenden Mutter zu bandagieren. Dadurch können sich die Haare nirgends verfangen oder im Weg sein. Während der Fohlengeburt ziehen es die meisten Stuten vor, ungestört zu sein und separieren sich von der Herde. Diesen Wunsch sollte man auch als Mensch respektieren, solange kein Eingreifen zum Schutz der beiden Tiere notwendig ist. Die Geburt selbst dauert in der Regel wenige Minuten bis hin zu einer halben Stunde. Bei Komplikationen ist es sinnvoll, die Telefonnummer des Tierarztes bereits griffbereit zu haben und ihn zügig zu alarmieren. Bei einer komplikationslosen Fohlengeburt steht die Stute kurz darauf auf und zerreißt dabei die Nabelschnur. Sie sollte daher nicht künstlich durchtrennt werden. Lediglich das Desinfizieren des Nabelstumpfes mit einer Jodtinktur sollte der Mensch übernehmen.

    Nach der Fohlengeburt

    Die erste Milchmahlzeit ist enorm wichtig für das Neugeborene. / © stock.adobe.com/matilda553

    Ist das Fohlen auf der Welt und die Mutter aufgestanden, wird sie sich in der Regel daranmachen, ihr Neugeborenes abzulecken. Tut die Stute dies nicht oder es im Gesicht des Fohlens nicht ordentlich machen, sollte man die Nüstern vorsichtig von der Eihaut befreien, damit es atmen kann. Innerhalb von zwei Stunden nach der Geburt unternimmt das Fohlen die ersten Aufstehversuche und die Mutterstute stößt die Nachgeburt ab. Diese sollte man auf Vollständigkeit kontrollieren bzw. für den Tierarzt aufheben, damit er die Kontrolle durchführen kann. Bleiben Reste der Nachgeburt im Mutterleib zurück, droht der Stute eine Gebärmutterentzündung oder gar Blutvergiftung.

    Ist das Fohlen aufgestanden, folgen bald die ersten Trinkversuche. Mit dem ersten Säugen nimmt das Neugeborene die Kolostral-Milch und damit alle lebenswichtigen Abwehrstoffe auf. Innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem ersten Trinken setzt das Fohlen das sogenannten Darmpech, den ersten schwarzen und festen Kot, ab.

    Zeigt das Fohlen nach erste Mahlzeit Interesse an seiner Umwelt und erkundet die nähere Umgebung, ist dies ein gutes Zeichen für die Gesundheit.

    Horse-Gate/ACG

  • Der Traum von der eigenen Zucht

    Der Traum von der eigenen Zucht

    Ein Fohlen aus der eigenen Stute, das man aufwachsen sieht und selbst ausbilden kann. Der große Traum von der eigenen Zucht. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten. Hier kommt eine kurze Checkliste für den ersten Überblick.

    Realisierbarer Traum

    Für die eigene Zucht sollte man einiges im Auge behalten. Ein eigenes Pferd bedeutet bereits finanziellen Aufwand. Selbst zu züchten, steigert diesen noch einmal. Vor und während der Trächtigkeit benötigt die Stute tierärztliche Betreuung und die Untersuchungen schlagen zu Buche. Dazu addieren sich die Decktaxe und Besamung. Darüber hinaus kostet die eventuelle Pension auf der Hengststation sowie die Aufzucht des Fohlens, dessen Ausrüstung und möglicher Beritt ebenfalls Geld.

    Ein weiterer zu beachtender Punkt ist die Zeit. Das Fohlen benötigt ebenfalls Betreuungszeit, genauso wie die Mutterstute. Des Weiteren fordert die Ausbildung eines Jungpferdes Erfahrung und es kann zu Komplikationen kommen. Zudem sollte man die Eventualität bedenken, dass das Fohlen aus verschiedenen Gründen verkauft werden muss. Dieser Verantwortung musst du dich im Zweifelsfall ebenfalls stellen können.

    Eine geräumige Abfohlbox ist für Mutter und Nachwuchs notwendig und angenehm./ © RobertKraft/stock.adobe.com

    Artgerechte Haltung

    Zur Realisierbarkeit des Traums von der eigenen Zucht gehört auch das Hinterfragen, ob man im Heimatstall der werdenden Mutter und ihrem Nachwuchs das richtige Umfeld bieten kann. Für die Geburt ist eine überwachbare Abfohlbox notwendig. Nachdem das Fohlen auf der Welt ist, benötigt es Sozialkontakte. Neben der Mutterstute bringen gleichaltrige Spielkameraden und ältere Herdenmitglieder dem Nachwuchs das richtige Sozialverhalten bei. Auch ein Aufzuchtplatz kann dafür die passende Lösung sein.

    Eignung der Stute zur Zucht

    Die Grundvoraussetzung für die eigene Zucht ist die Eignung der Stute dafür. Deswegen sollten ganz am Anfang die Untersuchungen der Mutterstute stehen. Dabei wird festgestellt, ob sie gesund genug für eine Trächtigkeit ist und ob sie überhaupt aufnehmen kann. Auch mögliche Stoffwechselerkrankungen, mit der keine Eignung als Zuchtstute besteht, werden dabei erkannt. Weitere Risikofaktoren sind hohes Unter- oder Übergewicht oder Infekte sowie unzureichende Impfungen.

    Die äußerlichen Merkmale einer Stute sind ebenfalls maßgeblich. Bei expliziten Gebäudemängeln empfiehlt sich kein Zuchteinsatz. Die Charaktereigenschaften sind zusätzlich zu beachten, da die Veranlagung in den Genen verankert  ist. Daher wird die Stute ihrem Nachwuchs sehr viel von ihrem Temperament weitergeben.

    Das Alter der Stute ist dabei ebenfalls ein Faktor, der eingerechnet werden muss. Bereits ab 8 Jahren nimmt die Fruchtbarkeit wieder ab. Eine erfahrene Zuchtstute tut sich leichter, aufzunehmen, als eine Stute, die voll im Training ist und noch kein Fohlen hatte.

    Der passende Traum-Hengst

    Neben der Stute nimmt auch der Hengst durch sein Erbgut Einfluss auf den Nachwuchs. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass Mutter und Vater zusammenpassen. Die positiven Eigenschaften deiner Stute sollen für das Fohlen erhalten bleiben, während der Hengst die eventuellen Schwächen ausgleichen sollte. Dadurch können die mütterlichen Merkmale gezielt verbessert werden.

    Extreme Anpaarungen – beispielsweise ein schwerer, großer Hengst mit einer zierlichen Stute – können nicht einschätzbare Nachkommen zur Folge haben. Zudem wiederspricht das dem züchterischen Grundgedanken, der gezielten Verbesserung von Eigenschaften.

    Anerkennung des Fohlens

    Die Papiere erhöhen den Verkaufswert des Nachwuchses. Dazu brauchen beide Elternteile einen Eintrag beim jeweiligen Zuchtverband ihrer Rasse. Für die neue Zuchtstute kann die Aufnahme ins Stutbuch beantragt werden, falls sie noch nicht eingetragen ist. Der erwartete Nachwuchs ist beim Zuchtverband bereits vor der Geburt anzumelden, um eine Abfohlmeldung zu erhalten. Diese ist die Voraussetzung, damit ein Abstammungsnachweis ausgestellt wird und die Registrierung im Zuchtverband erfolgen kann.

    Gute Beratung bei der Zucht

    Bei dem ersten Versuch selbst zu züchten ist ein erfahrener Züchter als Mentor viel wert. Er kann sowohl bei der Beurteilung der zukünftigen Mutterstute als auch bei der Auswahl des passenden Hengstes seine Erfahrung einfließen lassen. Der Zuchtverband bietet ebenfalls Beratungsmöglichkeiten an, beispielsweise in Bezug auf den Deckvertrag. Ein weiterer kompetenter Beistand, der nicht zu unterschätzen ist, stellt der Tierarzt dar. Er betreut die künftige Mutter sowie ihren erwarteten Nachwuchs und greift im Notfall schnell ein. So kann der Traum von der eigenen Zucht Realität werden.

    Horse-Gate/ACG

  • 1. Verdener Online-Auktion: Die Ergebnisse

    1. Verdener Online-Auktion: Die Ergebnisse

    Erfolgreich schloss der Hannoveraner Verband am Samstagabend, 14. September, die erste Verdener Online-Auktion ab. Dabei avancierte die Nummer eins der Fohlenkollektion in einem spannenden Bieterduell direkt zur Preisspitze der Online-Premiere.

    16.500 Euro brachte die For Romance/Fürst Nymphenburg-Tochter Francie Bell Boa (Z.: Jürgen-Heinrich Ohlhoff, Bergen; Ausst.: Ines Holste, Bergen). Das charmante dunkelbraune Stutfohlen aus einem international Grand Prix-erfolgreichen Mutterstamm weckte bereits im Vorfeld das Interesse der internationalen Käuferschaft.

    https://www.youtube.com/watch?v=8kDs7Vr622k

    Gleich zwei Fohlen erzielten mit einem Endgebot von 9.500 Euro den zweithöchsten Zuschlagspreis. Das waren die Hengstfohlen Nummer fünf, Eternal Darling von Erdinger/Dancier (Z. u. Ausst.: Mareike Bartels, Haren) und die Nummer 22, Edison von Emerald van het Ruytershof/Quasimodo van de Molendreef (Z. und Ausst.: Pferdezucht P & S, Farven). Insgesamt 30 Fohlen wurden zur Versteigerung angeboten und erzielten einen Durchschnittspreis von 6.933 Euro. Sieben Fohlen werden in Kürze ihre Reise zu ihren neuen Besitzern in das Ausland antreten.

    Auktionsleiter Jörg-Wilhelm Wegener zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der ersten Verdener Online-Auktion. „Wir freuen uns, dass wir durch diesen zusätzlichen Vermarktungsweg viele neue Aussteller, Interessenten und Käufer ansprechen konnten. Auf diesem Ergebnis können wir für die Zukunft aufbauen.“ Das Interesse an der Online-Auktion spiegelte sich auch in den Zugriffszahlen wieder. User aus 63 Ländern besuchten die Online-Plattform im Rahmen des Auktionszeitraumes und mehr als 200 Personen registrierten sich, um die Möglichkeit zu nutzen, auf die Fohlen zu bieten.

    Alle Auktionsergebnisse sind in der Statistik des Verbandes einsehbar.

    Hannoveraner Verband

  • 3. Westfälische Online-Fohlen-Auktion ab 15.09.

    3. Westfälische Online-Fohlen-Auktion ab 15.09.

    Das Westfälische Pferdestammbuch ruft zur 3. Westfälischen Online Fohlen-Auktion auf.
    Auf 18 streng ausgewählte Dressur- und Springfohlen können in der Zeit vom 15. bis zum 24. September online Gebote abgegeben werden. Interessierte Käufer können bequem von zu Hause aus ausgewählte Fohlen per Klick ersteigern. Angewendet wird ein in vielen anderen Auktionsbranchen etabliertes Online-Bietsystem, dass die hohen Ansprüche an Sicherheit und Funktionalität garantiert.

    „Drei, zwei, eins – Meins“ – Und so funktioniert’s:
    Ab dem 15. September können die Fohlen in der Kollektion mit Video, Foto, Abstammung, Beschreibung und tierärztlicher Untersuchungsbescheinigung angesehen werden. Vor dem ersten Bieten erfolgt die Registrierung und Anmeldung. Das System ist so angelegt, dass immer der notwendige Überblick für den Interessenten gegeben ist. So wird der Bieter z.B. per Email informiert, ob er der Höchstbietende ist oder ob sein Gebot bereits überboten wurde. Die Online-Auktion endet am 24. September um 19.00 Uhr.

    Westfälisches Pferdestammbuch

  • Westfälische Springfohlen-Auktion

    Westfälische Springfohlen-Auktion

    Am 24. Juli fand die Westfälische Springfohlen-Auktion statt. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen zeigten sich die 43 Reitpferde- und Reitponyfohlen sowohl bei der Präsentation am Mittag als auch bei der Auktion durchweg frisch und munter. Das Interesse an den Fohlen war groß.

    Mit 33.000 € das teuerste Fohlen der Auktion war ein Sohn des United Touch S aus einer Con Air-Mutter. Sie hatte bereits 2018 mit Karajan das Spitzenfohlen der Westf. Elite-Auktion im April gebracht. Das auf den Namen „Uncle Sam“ getaufte braune Hengstfohlen wurde gezogen und ausgestellt von Dirk Lohmann aus Schermbeck.

    Der Gesamtumsatz der Springfohlen-Auktion betrug 304.000 € bei einem Durchschnittspreis von 7.070 €.

    Quelle: Westfälisches Pferdestammbuch

  • Fohlen-Spezial: Den Kleinsten im Sommer Gutes tun

    Fohlen-Spezial: Den Kleinsten im Sommer Gutes tun

    Die meisten Fohlen kommen im Frühjahr und Frühsommer auf die Welt. Somit springen sie jetzt schon putzmunter mit den Großen auf der Weide herum und sind nicht mehr so anfällig wie noch kurz nach der Geburt. Jedoch sind sie noch lange nicht so robust und widerstandsfähig wie ausgewachsene Pferde. Ähnlich wie bei Menschen sind die Jüngsten und Ältesten mehr von den Belastungen durch Sonne, Hitze und deren Begleiterscheinungen betroffen. Doch wir können ihnen mit einigen Kleinigkeiten das Leben und Aufwachsen im Sommer deutlich angenehmer machen.

    Anpassung an die Tageszeit

    Gerade für Fohlen ist es sehr wichtig, sich aus der Hitze zurückziehen zu können. Der Kreislauf der Kleinen ist anfälliger für mögliche Nachwirkungen der Hitzebelastung als der ausgewachsener Pferde. Auf der Weide sind unbedingt Unterstellmöglichkeiten anzubieten und der dauerhafte Zugang zu frischem Wasser. Besonders angenehm sind Flächen, auf denen beständig eine leichte Brise weht und die nicht zu nahe am nächsten Waldgrundstück gelegen sind, da sich dort wiederum gerne Insekten aufhalten. Nach Möglichkeit empfiehlt es sich, die Fohlen und Pferde nachts auf die Weide zu lassen und sie am Tag im gut durchlüfteten Stall unterzubringen.

    Präventive Maßnahmen

    Eine große Plage im Sommer sind die herumschwirrenden Insekten. Am besten ist es hier, der Vermehrung von Fliegen und Co. vorzubeugen. Ist der Stall regelmäßig sauber gemistet und werden Obstreste direkt auch außerhalb der Stallgasse entsorgt, halten sich die Brutstätten in Grenzen. Futter- und Wassertröge gut zu reinigen und eventuell mit Essig- oder Zitronensaft auszuwaschen, deren Geruch Insekten nicht mögen – manche Pferde leider aber auch nicht, ist ebenfalls hilfreich. Sämtliche Wasserstellen wie stehendes Wasser am Abspritzplatz, im Waschbecken oder Eimern sollten trockengelegt werden, da sich hier die Insekten auch zu gerne vermehren.
    Fliegenschutzvorrichtungen vor den Stalltüren und -fenstern halten die lästigen Insekten zumindest außerhalb des Stalls. Nicht zu unterschätzen sind Spinnen im Kampf gegen Fliegen und Co. Das Getier, das sich in deren Netzen verfangen hat, kann kein Pferd mehr belästigen.

    Natürliche Helferlein

    Der Markt für Fliegenschutz jeglicher Art ist riesig, geradezu unüberschaubar. Doch welche Mittelchen eignen sich auch für die Kleinsten? Spezielle Fohlen-Fliegenschutzdecken scheint es nicht zu geben. Eventuell ist es möglich hierfür eine in Shetty-Größe zu nutzen, dies muss allerdings im Einzelfall ausprobiert werden.
    Hautverträgliche Alternativen zu chemischen Fliegensprays gibt es allerdings. Ätherische Öle sind mit Wasser verdünnt (10ml Öl auf 1l Wasser) auch für empfindliche Haut geeignet. Mit Aromen wie Zitrone, Lavendel oder Gewürznelke werden Fliegen und Co. abgewehrt. Die Wasser-Öl-Mischung kann leicht mit einem Schwamm aufgetragen oder mit einer alten Sprühflasche direkt aufgesprüht werden. Mit den Aromen wird der natürliche Geruch der Pferde überdeckt und hält die Insekten fern. Da sich die lästigen Sommergenossen jedoch mit der Zeit an den Geruch gewöhnen, solltest du das Aromaöl öfter wechseln, damit der Fliegenschutz effektiv bleibt.
    In geringer Menge kann Pferden auch Knoblauch zu Fressen gegeben werden, um die Insekten abzuwehren. Ist der Knoblauch in den Organismus gelangt, wird der Geruch mit ausgeschwitzt und ist damit ein natürlicher Fliegenschutz. Da zu viel Knoblauch allerdings giftig für Pferde ist, stimme dich bitte mit deinem Tierarzt ab, wie viel du deinem Fohlen und eventuell auch der Mutterstute gefahrlos füttern kannst.

    Mamas Schweif hilft am besten! / © rhoenes/stock.adobe.com

    Eine gute Möglichkeit, Fohlen und Pferden generell an einem heißen Tag etwas Gutes zu tun, ist ihnen eine Abkühlung zu verschaffen. Fohlen kann man zu Beginn mit einem Schwamm abwaschen  und so langsam aufs Abspritzen vorbereiten. Je früher diese Gewöhnung an das kühle Nass aus dem Schlauch erfolgt, desto schneller können die Kleinen die Abkühlung genießen.

    Bei all den menschlichen Bemühungen wird es am Ende jedoch immer nur ein bestes Mittel gegen Mücken und andere lästige Insekten geben: Mamas Schweif! Nirgends versteckt es sich besser und nichts befreit effektiver von den nervenden Stechmücken.

     

    Horse-Gate/ACG

  • Fohlen abgesetzt, was nun? – Ein Auszug aus dem neuen Hengstbuch!

    Fohlen abgesetzt, was nun? – Ein Auszug aus dem neuen Hengstbuch!

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Wenn sich Fohlen ihre ersten Grashalme schmecken lassen, endet die Zeit als Saugfohlen und dem Halter stellen sich Fragen zur Fütterung. Einige interessante Fakten zur Versorgung abgesetzter Fohlen findest du im Blog und demnächst im Buch „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“. Lies mehr zu den wichtigsten Mineralstoffen und dem Idealgewicht von Fohlen. 

    Bereits in der Zeit als Saugfohlen müssen Halter Ernährungsfehler vermeiden und Infektionen oder Parasiten vorbeugen. Diese sind die häufigsten Ursachen für die weit verbreiteten Durchfallerkrankungen bei Fohlen. Hygiene von Umfeld und Futtermitteln bleiben dabei stets im Fokus.

    Das passende Maß

    Im Alter von sechs Monaten werden Fohlen üblicherweise abgesetzt und nehmen keine Muttermilch mehr zu sich. Der ideale Termin dafür hängt vom Entwicklungszustand des Fohlens ab. Als Maßstab dient die angestrebte Körpermasse im Erwachsenenalter. Bei einem Pferd, das ausgewachsen 600 Kilogramm wiegt, wäre ein Richtwert für das Idealgewicht mit sechs Monaten etwa 230 Kilogramm. Neben Mangelerscheinungen ist auch die Gefahr einer Überversorgung von Mutter und Fohlen groß – vielleicht größer, als die einer Unterversorgung. Nimmt das Fohlen stark zu, geschieht das stets auf Kosten von Gelenken und Knochen. So schadet Übergewicht langfristig dem gesamten Bewegungsapparat. Die Wachstumsentwicklung lässt sich durch die Fütterung beeinflussen. Das ist bei Größenentwicklung und Stockmaß nicht der Fall. Eine moderate Aufzucht als Ziel bedeutet, das Fohlen weder unter- noch überzuversorgen.

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Idealgewicht für Fohlen

    Die folgende Tabelle zeigt die Körpermassenentwicklung von Fohlen bei der Geburt und am Ende des jeweiligen Lebensmonats in Kilogramm modifiziert nach Meyer & Coenen 2014:

    [table id=1 /][/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Mineralien zeigen Wirkung

    Ein abgesetztes Fohlen kann keine Muttermilch mehr aufnehmen und ist vollständig auf die Nährstoffversorgung durch Futteraufnahme angewiesen. Besonderes Augenmerk gilt dabei einer adäquaten Eiweißversorgung: Dafür eignet sich ein Fohlenfutter, das eine entsprechende Eiweißausstattung mit mehr als 16 Prozent Rohprotein und essentielle Aminosäuren wie Lysin enthält. Bei zusätzlichem Weidegang und geringerer Krippenfuttergabe ist es sinnvoll, Ergänzungsfuttermittel zu füttern, die die teils niedrigen Kalzium-Gehalte sowie den möglichen Mangel an Kupfer und Selen auffangen.

    Beim Absatzfohlen gilt es, die Gewichtsentwicklung genau zu beobachten. Entwickelt sich das Fohlen zu üppig oder kümmert es, hilft eine Veränderung der Rationen. Besonders sollte auch auf eine Fehlstellung der Gliedmaßen geachtet werden. So kann eine Sehnenstelzfüßigkeit (Bockhuf) zwischen dem fünften und achten Lebensmonat auf eine Unterversorgung mit Kupfer oder auch Selen hinweisen. Frühzeitig erkannt, helfen Fütterungsmaßnahmen und Hufkorrektur, diese Fehlstellung zu beheben. Einmal ausgewachsen, können diese Fehlstellungen jedoch nicht mehr verändert werden und beeinträchtigen den Wert des Pferdes.

    Das Ziel

    Ein kräftiges und gesundes Fohlen ist der Wunsch eines jeden Züchters. © stock.adobe.com/Robert Kraft

    Lebensfrohe und gesunde Fohlen sind das Ziel jedes Züchters. Dazu gehört nicht nur die Auswahl einer guten Zuchtstute sowie eines genetisch wertvollen und leistungserprobten Hengstes, sondern auch das Engagement und Know-how des Züchters und Aufzüchters. Die Fütterung, die angepasste Haltung und das entsprechende Gesundheitsmanagement sind tragende Säulen der erfolgreichen Pferdezucht. Sachgemäße Kenntnisse in diesen Bereichen sind unumgänglich und sollten zum Einmaleins der Pferdezucht gehören.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Mehr erfahren?

    Dieser kurze Auszug basiert auf einem Beitrag von Prof. Dr. Dirk Winter (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), der im kommenden Hengstbuch 2019 „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2019/20“ erscheinen wird. Du willst mehr über die korrekte Fütterung von Zuchtstuten, Deckhengsten und Saugfohlen erfahren? Dann sei einer der Ersten, der das besondere Sammlerstück für Zuchtinteressierte und Hengsthalter in den Händen hält: hier vorbestellen[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • 6. Auktion „Sudheimer Outdoors“ für internationale Springfohlen am 27. April 2019

    6. Auktion „Sudheimer Outdoors“ für internationale Springfohlen am 27. April 2019

    Bereits zum sechsten Mal veranstaltet das Westfälische Pferdestammbuch e.V. in Kooperation mit der Familie Marion und Thomas Sagel während der traditionellen „Sudheimer Outdoors“ in Brakel eine Fohlen-Auktion.

    Das kleine, aber feine Lot springbetonter Fohlen mit internationalen Pedigrees kommt am 27. April 2019 um ca. 20.30 Uhr auf dem Hauptplatz in Brakel unter den Hammer.

    Bei Fragen zur Auktion wenden Sie sich gerne an das Auktionsteam.

    Sehr überzeugender Jahresauftakt für die Turnier-Fohlenauktionen 2018

    Preisgestaltung bei Sudheimer Outdoors in Brakel von 7.000 € bis 24.000 €

    Den Saisonauftakt der Turnier-Fohlenauktionen des Westfälischen Pferdestammbuchs kennzeichneten am Samstagabend (21. April 2018) die Sudheimer Outdoors der Familie Sagel in Brakel. Das besondere Flair dieser Veranstaltung schuf, wie auch in den Vorjahren, wieder optimale Bedingungen für das Gelingen der Auktion. Auktioniert wurden acht springbetont gezogene Fohlen zu einem Gesamtumsatz von 103.000 €, Durchschnittspreis 12.875 €.

    Quelle: Westfälisches Pferdestammbuch

  • Oldenburger: Kataloge für Prämierungstermine online

    Oldenburger: Kataloge für Prämierungstermine online

    Die ersten Registrierungstermine stehen kurz bevor. Hier finden Sie die Kataloge sowie die Zeiteinteilungen für die Termine in Vechta und Mühlen. Bitte melden Sie Ihre Fohlen zur Registrierung an. Anlässlich dieser Termine können Sie Ihre Fohlen für die Summer Mixed Sales am 15. Juni, die Elite-Fohlenauktion am 31. August sowie die Herbst Elite-Auktion am 5. Oktober im Oldenburger Pferde Zentrum Vechta vorstellen.

    Auf den Terminen wird mit der Prämierung mit anschließender Aufnahme der Fohlen des Springpferdezuchtverbandes Oldenburg-International (OS) begonnen, im Anschluss daran folgen die Fohlen des Verbandes der Züchter des Oldenburger Pferdes (OL). Innerhalb der beiden Verbände sollen die Fohlen nach Alphabet der Väter vorgestellt werden. Bei den Zeitangaben handelt es sich um ca.-Angaben. Sollten Sie Ihr Fohlen nicht auf einem dieser Termine vorstellen können, setzen Sie sich bitte telefonisch mit uns in Verbindung für eine Ummeldung.

    Bitte finden Sie hier den Katalog für den Termin in Mühlen.

    Bitte finden Sie hier den Katalog für den Termin in Vechta.

    Eine Druckversion der Kataloge erhalten Sie auf den jeweiligen Terminen.

    Ansprechpartner OL:
    Theresa Glandorf, Tel. 04441-9355-56
    Bastian Scharmann, Tel. 04441-9355-57

    Ansprechpartner OS:
    Michaela Düsing, Tel. 04441-9355-93
    Miriam Stradtmann, Tel. 04441-9355-60

    Quelle: Oldenburger Pferdezuchtverband