Vier Tage, täglich um 20 Uhr vier Fohlen in der Online-Auktion, das war das Programm vom 9. bis 12. Juni 2020 der Süddeutschen Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH – und es hat gefruchtet. Die teuerste Offerte der 16
angebotenen Fohlen war ein Sohn des DSP-Elitehengstes Quaterback aus einer Mutter von Donnerhall. Der Fuchshengst begeisterte zahlreiche Bieter aus Deutschland, Österreich und Luxemburg, die um den Strahlemann kämpften. Letztlich hatte der Dressurstall Windhof, welcher 2020 bei den DSP Hengsttagen bereits mit dem ehemaligen Elite-Auktionsfohlen Finley den Körsieger stellte, den längsten Atem. Somit sicherte sich der Dressurstall Windhof den bewegungsopulenten Quaterback-Sohn aus der Zucht von Valerie Huck aus München.
Teurstes Springfohlen Forever ET
Eine exquisite Offerte war das teuerste Springfohlen: Das Stutfohlen Forever ET. Züchter Paul Scheuerer aus Adlkofen hatte seine Stute von Chacco Blue aus dem direkten Mutterstamm von Hugo Simons legendären ET mit
For Pleasure besamen lassen und heraus kam Forever ET. Bieter aus den USA, der Schweiz, Deutschland, Niederlande boten auf dieses genetische Highlight. Letztlich fiel der virtuelle Hammer bei 28.000 Euro zugunsten der USA.
Fazit über die 4×4 DSP-Online-Fohlenauktion
Erfreulich groß war der Zustrom an weltweiten Kunden auf der Internetplattform Horse24.com. Ein weiteres Fohlen wechselte nach Luxembourg sowie je eines nach Polen und Ungarn. Für die 16 Fohlen konnte ein Durchschnitt von 12.125 Euro erzielt werden. „Das ist ein Spitzenergebnis untermauert mit einer sehr guten Verkaufsquote. Die Kollektion war sehr gut und wir konnten sowohl Sportreiter als auch zahlreiche Hengstaufzüchter bedienen,“ freut sich Vermarktungsleiter Fritz Fleischmann.
Noch zwei weitere Online-Auktionen, am 7. Juli mit 20 Dressurfohlen und am 14. Juli mit 18 Springfohlen stehen auf dem Auktionsprogramm. Geplant ist dann umzusteigen und die Elite-Fohlenauktion der Springfohlen am 24.
Juli und die der Dressurfohlen am 25. Juli 2020 wieder live in Form von Hybridauktionen auf Hofgut Kranichstein in Darmstadt eingebunden in die DSP-Championate stattfinden zu lassen.
Mehr über den Elite-Vererber Quaterback unter: www.horse-gate.com/quaterback/[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“213573″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row]
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Zucht und Hengsthaltung scheinen aktuell in einem starken Wandel begriffen – ähnlich tiefgreifend wie bei der Einführung der künstlichen Besamung. War es früher eine vergleichsweise bunte Hengststations-Landschaft, geht heute der Trend zu immer weniger, dafür größeren Stationen. Sie sind es, die den meist teuren Ankauf und auch das sportliche Herausbringen ihrer Hengste inklusive des entsprechenden Marketings bewerkstelligen können.
LT: Züchter wünschen sich ein gutes Fohlen von einem qualitätsvollen Hengst, der über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt. Das erhöht die Verkaufschancen für den Pferdenachwuchs beträchtlich und damit die Aussicht, im züchterischen Bemühen nicht draufzahlen zu müssen, sondern bestenfalls Geld zu verdienen. Viele kleinere Hengststationen können da nur schwer mithalten. Zumal der finanzielle Background diverser Hengsthaltungen nicht mehr nur aus dem Verkauf von Samen generiert werden, sondern durch andere – zum Teil auch pferdeferne – Unternehmungen gestützt werden kann.
Inzwischen scheint eine neue Stufe erreicht: die der Zusammenarbeit großer Hengststationen. Bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung war Ende 2018 die Bekanntgabe der Kooperation von Paul Schockemöhle und dem Dänen Andreas Helgstrand, die ihre Dressurhengste fortan gemeinsam anbieten. Ein Interview mit Paul Schockemöhle zu den Hintergründen.
Was hat Sie dazu bewogen, Ihren Betrieb um eine Hengststation zu erweitern?
Paul Schockemöhle: Noch zu Zeiten, als ich selbst geritten bin, bzw. Topreiter wie Franke Sloothaak, Ludger Beerbaum, Otto Becker und später Andreas Kreuzer in meinem Team waren, und wir fast die komplette deutsche Mannschaft gestellt haben, lag mein Fokus klar auf dem Sport. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Mich hat die Zucht zwar schon immer sehr interessiert, aber es fehlte damals einfach die Zeit. Denn wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Als sich Franke, Ludger und Otto dann selbstständig machten und eigene Sponsoren fanden und das Ganze in der Form nicht mehr aufrecht zu erhalten war, habe ich mich der Realität gebeugt. Richtig angefangen hat es dann mit Sandro Hit.
Sandro Hit, der 1993 von der Vechtaer Fohlen-Auktion kam, war also der Gründerhengst Ihrer Station?
Vor ihm hatte ich nur sehr wenige Hengste. Aber Sandro Hit schlug gleich sehr gut ein und hat mir viel Erfolg gebracht. Wenn ich eine EU-Besamungsstation mache, muss ich Leute dafür einstellen. Für den besten Hengst brauchte ich die besten Leute – und die habe ich auch gefunden.
Und die deutsche Wiedervereinigung hat ebenfalls ihren Teil beigetragen, richtig?
Ja, mit dem Mauerfall 1989 ergab sich die Möglichkeit, in der Lewitz ein großes Gut für die eigene Zucht zu kaufen.
Dass der Aachen-Vierte Chacco-Blue Ihr Lieblingshengst war – und diese Wertschätzung mit Platz Eins in der Weltrangliste der besten Springvererber rechtfertigen kann – ist bekannt. Kommt Sandro Hit ebenfalls eine Sonderstellung zu?
Man soll ja alle Pferde gleich behandeln, aber wenn Sie mich nach dem Gefühl für einen Hengst fragen, dann spielt Sandro Hit wegen seiner enormen Leistungsbereitschaft eine besondere Rolle. In diese Reihe gehört für mich noch Totilas, das außergewöhnlichste Dressurpferd der Welt. Ein unheimlicher Kämpfer. Zwar ist er kein Fohlenmacher, aber jetzt, wo seine Nachkommen unter dem Reiter gehen, steht seine Vererbungskraft außer Frage.
In einem Interview 2015 kündigten Sie an, Ihre Unternehmungen auf den Moment vorbereiten zu wollen, wenn Sie nicht mehr so stark im operativen Geschäft tätig sind. Ist dies der Hintergrund der Kooperation mit Andreas Helgstrand?
Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Meine Tochter Vivien ist Haupterbin. Sie ist in der Pferdebranche aufgewachsen, kommt, wie ich selbst, aus dem Bereich Springen und kennt sich bestens aus. Sie wird also die Springpferdeschiene weiter machen, zumal wir hier mit Hengsten, wie Conthargos, Chacoon Blue und Diaron für die Zukunft bestens aufgestellt sind. Aber ich will ihr nicht alles zumuten. Und außerdem fühle ich mich selbst noch sehr fit. [lacht]
Bei den Dressurhengsten hielten Sie es für besser, mit Andreas Helgstrand zu kooperieren?
Hier bin ich dem Grundsatz gefolgt: If you can’t beat them, join them. Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen. Es war eine sachliche, kaufmännische Entscheidung, besser zusammen zu gehen, als gegeneinander zu arbeiten. Und die Kooperation läuft gut. Sie beschränkt sich aber auf die Dressurhengste.
Ihr gemeinsamer Hengstkatalog umfasst nicht irgendwelche Hengste, sondern 70 Sieger und Champions auf allen Ebenen. Besteht da nicht die Gefahr, sich selbst zu kannibalisieren?
Die Zusammenarbeit war eine kurzfristige Entscheidung. Es stimmt, dass es fast verwirrend ist, wie viele gute Dressurhengste wir gemeinsam den Züchtern anbieten. Künftig werden wir auf eine optimale Größe hin selektieren. Hengste mit weniger Zuspruch werden wir nicht weiter aufstellen, sondern weiter fördern, um sie dann zu verkaufen.
Sie sind Hengsthalter und Pferdehändler. Stehen denn alle Ihre Hengste zum Verkauf?
Wir haben Hengste, die sehr gut angenommen werden, wenn ich zum Beispiel an Sandro Hit oder Sir Donnerhall I denke. Für diese Hengste gab es auch schon sehr lukrative Kaufangebote etwa aus den USA. Aber diese Hengste sind nicht zu verkaufen.
Wo geht denn Ihrer Meinung nach der Trend in der Hengsthaltung hin?
Die Pferdewelt war immer klein, nun ist sie globaler geworden. Zumindest, was die EU anbelangt. Ich habe ja auch schon früh mit niederländischen Hengsthaltern, wie Wiebe Yde van der Lageweg, Henk Nijhof und Joop van Uytert kooperiert. Man wird nie allein bleiben auf der Welt. Im Hengstgeschäft herrscht Wettbewerb. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass auch eine kleine Station einmal einen tollen Hengst hat.
Sport und Zucht: Streben Sie beides für Ihre Hengste an?
Sport bedeutet für die züchterische Nutzung immer eine Einschränkung. Erst recht, wenn ich am Spitzensport teilhaben will. Aber durch unsere Vielfältigkeit ist das absolut möglich und wir streben das auch an.
Sie bieten in diesem Jahr Ihren Züchtern über Ihre Station Embyrotransfer an. Liegt darin die Zukunft?
Wir betreiben in der Lewitz seit zehn Jahren Embryotransfer. Inzwischen kommen bei uns im Jahr 500 Embryotransfer-Fohlen zur Welt. Es geht ja darum, nicht zu vermehren, sondern zu züchten. Und da Pferdezucht sehr langwierig ist und der Einsatz der Pferde im Sport auch seine Zeit braucht, sollten wirklich nur die besseren Stuten für die Zucht genommen werden. Die Belgier und die Niederländer machen uns das vor – und zwar mit Hilfe von Embryotransfer. Deutschland, wo Embryotransfer nicht so verbreitet ist, hat dagegen gerade im Springsport stark an Boden verloren.
Sehen Sie noch weitere Gründe für die schwindende Vormachtstellung der deutschen Zucht?
Auch im Turniergeschehen sind uns die Niederländer, Belgier und andere Länder inzwischen weit voraus. Vor 30 Jahren waren Deutschland und Frankreich noch führend. Jetzt sind es die Niederlande und Belgien. Hinzu kommt, dass die deutsche Wirtschaft nicht mehr so am Reitsport interessiert ist. Aber wenn ich die Chancen für uns nicht sehen würde, müsste ich mein Gestüt in der Lewitz zumachen.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Schockemöhle.
Paul Schockemöhle entstammt einer Pferdefamilie: Sein Bruder Alwin gewann u.a. 1960 Olympia-Springgold auf Ferdi, sein zweiter Bruder Werner war hoch
angesehener Zuchtrichter. Er selbst avancierte schon während seiner eigenen Karriere im Springsport zu einem Multi-Unternehmer und weltweit gefragten Experten in Sachen Pferd. Züchter, Hengsthalter, Manager, Entdecker und Vermarkter – „PS“ sitzt in jedem Sattel. Sportlich setzte er sich mit Deister und dem – bis heute unerreichten – dreifachen EM-Goldgewinn von 1981, 83 und 85 ein Denkmal. Zudem gilt er als Meistermacher, denkt man an die Karrieren von Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak, Dirk Hafemeister, Otto Becker und Meredith Michaels-Beerbaum. Von seiner Station aus beeinflussten Hengste wie Sandro Hit, Sir Donnerhall, Chacco-Blue und Balou du Rouet die Zucht nachhaltig. Die auf seinem Gestüt Lewitz in Mecklenburg gezogenen Pferde gehören zu den besten der Welt. So ging 2018 bei den Weltreiterspielen im US-amerikanischen Tryon die Rekordzahl von zehn Pferden aus Schockemöhles Zucht in der Parcoursentscheidung an den Start.
19 Hengste aus deutscher Zucht sind in den Top-Ten-Listen Dressur, Springen und Vielseitigkeit vertreten. Der Mecklenburger Chacco-Blue und der Holsteiner Contendro I führen auch 2019 die Rangliste des Weltzuchtverbandes (WBFSH) in den Disziplinen Springen beziehungsweise Vielseitigkeit an. In der Dressur gab es einen Wechsel an der Spitze. Der Hannoveraner De Niro, der seit 2012 mit nur einmaliger Unterbrechung die Dressurrangliste angeführt hat, belegt nun Rang vier. Neue Nummer eins ist – wie zuletzt 2011 – der niederländische Fuchshengst Jazz vor seinem Sohn Johnson. Bester deutscher Dressurvererber ist Oldenburger Sandro Hit auf Platz drei.
Sandro Hit, ein Sandro Song-Sohn aus der Zucht von Reinhold Harder (Bramsche) tauchte 2012 erstmals in den Top Ten der Vererber auf und arbeitete sich seither kontinuierlich nach vorne. In den vergangenen Jahren belegte er jeweils Platz zwei. Zu den aktuell erfolgreichsten Nachkommen des mittlerweile 26-jährigen Rapphengstes, der selbst Bundeschampion und Dressurpferde-Weltmeister war, gehört unter anderem Dorothee Schneiders Erfolgspferd Showtime FRH. Insgesamt finden sich in der Weltrangliste Dressur sieben Vererber aus deutscher Zucht.
2015 katapultierten die Erfolge seiner Nachkommen den drei Jahre zuvor verstorbenen Mecklenburger Hengst Chacco-Blue (von Chambertin-Contender) in die Top Ten der weltbesten Springvererber. In diesem Jahr führt der braune Hengst (Züchter: Karl-Heinz Köpp, Groß Stieten) das Ranking nun zum vierten Mal in Folge an. Zweiter ist der Franzose Diamant de Semilly vor dem zweitbesten deutschen Hengst, dem Holsteiner Casall (Züchter: Wilfried Thomann, Drelsdorf). Daneben finden sich zwei weitere deutsche Hengste in den Top Ten der Springpferdevererber.
Auch Contendro I ist Wiederholungstäter
Bereits zum fünften Mal liegt der Holsteiner Contendro I (von Contender, Züchter: Manfred Birchler, Bilten) auf der Liste der Vielseitigkeitsvererber an der Spitze. Der Holsteiner machte nicht zuletzt durch die Erfolge seines Hannoveraner Sohnes Chipmunk FRH aufmerksam, zunächst mit Julia Krajewski und seit diesem Jahr mit Michael Jung unter dem Sattel. Auf den zweiten Platz verbessern konnte sich der Trakehner Hengst Grafenstolz (von Polarion), der nicht nur selbst Bundeschampion war und Vielseitigkeitspferde-Weltmeister war, sondern sich für alle drei Sparten der Bundeschampionate empfehlen konnte. Bei den jetzigen WM der jungen Vielseitigkeitspferden waren alleine zwei seiner Nachkommen unter den Top Acht platziert. Mit acht Hengsten in den Top Ten ist die deutsche Pferdezucht in der Vielseitigkeit besonders stark vertreten.
WBFSH Top 10 Dressur
1. Jazz, Niederländisches Warmblut (KWPN) von Cocktail
2. Johnson, Niederländisches Warmblut (KWPN) von Jazz
3. SANDRO HIT, Oldenburger von Sandro Song (Züchter: Reinhold Harder, Bramsche)
4. DE NIRO, Hannoveraner von Donnerhall (Züchterin: Brigitte Pahl, Fockbeck)
5. QUATERBACK, Deutsches Sportpferd von Quaterman (Züchter: Stiftung BHLG, Neustadt/Dosse)
6. DON FREDERICO, Hannoveraner von Donnerhall (Züchterin: Angelika Westerhoff, Bleckede)
7. FIDERTANZ, Rheinisches Reitpferd von Fidermark (Züchter: Hermann Schult, Hünxe)
8. RUBIN-ROYAL, Oldenburger von Rohdiamant (Züchterin: Harli Seifert, Löningen)
9 . Vivaldi, Niederländisches Warmblut (KWPN) von Krack C
10. DON SCHUFRO, Oldenburger von Donnerhall (Züchter: Martin Meier, Dörpstedt)
WBFSH Top 10 Springen
1. CHACCO-BLUE, Mecklenburger von Chambertin (Züchter: Karl-Heinz Köpp Groß Stieten)
2. Diamant de Semilly, Selle Francais von Le Tot de Semilly
3. CASALL, Holsteiner von Caretino (Züchter: Wilfried Thomann, Drelsdorf)
4. Toulon, Belgisches Warmblut (BWP) von Heartbreaker
5. Cornet Obolensky (ex Windows van het Costersveld), Belgisches Warmblut (BWP) von Clinton
6. Kasmir van’t Schutteshof, Belgisches Warmblut (sBs) von Nabab de Reve
7. Nabab de Reve, Belgisches Warmblut (BWP) von Quidam de Revel
8. CARDENTO, Holsteiner von Capitol I (Züchter: Reimer Witt, Norderwöhrden)
9. BERLIN (CASPAR), Holsteiner von Cassini I (Züchter: Josef Unkelbach, Köln)
10. Mylord Carthago, Selle Francais von Chartago
WBFSH Top 10 Vielseitigkeit
1. CONTENDRO I, Holsteiner von Contender (Züchter: Manfred Birchler, Bilten)
2. GRAFENSTOLZ, Trakehner von Polarion (Züchter: Gestüt Heinen-Bönninghardt, Issum)
3. Jaguar Mail, Selle Francais von Hand in Glove xx
4. QUITE EASY, Holsteiner von Quidam de Revel (Züchter: Harm Thormählen, Kollmar)
5. COURAGE II, Holsteiner von Capitol I (Züchterin: Christiane Kuhn, Quarnstedt
6. DIARADO, Holsteiner von Diamant de Semilly (Züchter: Klaus Thingholm Kristensen, DK)
7. ARS VIVENDI, Holsteiner von Acord II (Züchter: Jörg Kröger, Quickborn)
8. Valentino, Niederländisches Warmblut (KWPN) von Now or Never
9. LIMMERICK, Holsteiner von Lancer II (Züchter: Peter Thomsen, Epenwoehrden)
10. OBOS QUALITY, Oldenburger von Quick Star (Züchter: Gestüt Lewitz)
Christian’s Chacco ist der Warendorfer Youngster-Champion 2019 im Preis der Firma Ssang Yong Motors Deutschland. Katrin Eckermann gelang mit dem Hannoveraner Hengst der einzige strafpunktfreie Ritt im Stechen, das nur drei der 31 Starter erreicht hatten.
Katrin Eckermann ist bekannt für flotte Runden, als erste Starterin legte sie mit 47,07 Sekunden eine Zeit vor, die ihre beiden nachfolgenden Konkurrenten mächtig unter Druck setzten. Dabei zeigte nicht nur die Reiterin Mut zum Risiko, Christian’s Chacco bewies auch deutlich seine Qualität als vorsichtiges Springpferd. Leicht zu merken ist die Abstammung des Hengstes: Vater ist Chacco Blue , der Muttervater Balou de Rouet. Züchter ist das Gestüt Lewitz, Besitzer Christian Glanemann. Nicht schwer zu raten, warum und wie der Name zusammengesetzt ist.
Ein ganz schnelles Pferd ist auch der Zweitplatzierte, Cellato mit Dieter Smitz. Das bewies das Paar schon mit seinem Sieg in der ersten Qualifikation. Im Stechen des Warendorfer Youngster-Championats war der Holsteiner von Cellestial-Calato noch schneller als Christian’s Chacco, (0/46,43 Sek.), ein Abwurf verhinderte den Sieg. Und diesen Abwurf leistete sich nicht Cellato, sondern sein Reiter, der den Sprung vor der letzten Linkswendung so weit innen ritt, dass er mit dem Fuß den Fangständer umwarf. Vier Strafpunkte gab es auch dafür, Platz zwei für Cellato. Züchter des braunen Wallachs ist Jörn Kusel, Besitzer Petra Niemann.
Zuccero, ein Hengst im Besitz der Holsteiner Hengsthaltung GmbH, komplettierte das Trio im Stechen. Der Schimmel, geritten von Bart van der Maat, kam ebenfalls mit vier Strafpunkten ins Ziel (48,22 Sek.), dritter Platz. Der von Hanno Köhnke gezogene Hengst hat Zirocco Blue zum Vater, Muttervater ist Caretino.
Ohne Springfehler, aber mit einem Strafpunkt für Zeitüberschreitung beendeter Corcovado L unter Marie Ligges den Umlauf, Platz vier im Warendorfer Youngster-Championat. Der Westfale von Cornet Obolensky trägt den Buchstaben L hinter seinem Namen für Ligges, Maries Vater Kai Ligges ist Züchter und Besitzer.
Katrin Eckermann war auch mit Daddy’s Destiny erfolgreich unterwegs
Daddy’s Destiny, die Tochter des Comme il faut-Acasino, unter Katrin Eckermann war nach ihrem Sieg in der zweiten Qaulifikation Favoritin auf den Titel. Das Paar lieferte den schnellsten Ritt im Umlauf mit einem Springfehler, Platz fünf für die OS-Stute. Diaron, Bundeschampion 2017 und 2018, hätte das Triple erreichen können, wenn er das Stechen erreicht hätte. Der Schimmelhengst unter Patrick Stühlmeyer begann den Parcours überzeugend, doch am Einsprung der dreifachen Kombination, einem der niedrigeren Sprünge des Parcours, patzte der Diarado-Come On- Sohn. Vier Strafpunkte, Platz acht statt Triple.
Für die 31 Starter hatte Parcourschef Peter Schumacher einen anspruchsvollen S**-Kurs auf die Burandtwiese gestellt. Eine dreifache und eine zweifache Kombination galt es zu bewältigen, einem offenen Wassergraben folgte in Richtung Ausgang ein Steilsprung. Nicht nur auf dieser Linie wurde die Rittigkeit der Pferde abgefragt, insgesamt war der Kurs recht technisch. Nur vier Ritte ohne Abwurf, sieben Paare hatten einen Abwurf. Eine häufige Fehlerquelle war nicht auszumachen, die Abwürfe verteilten sich auf den ganzen Parcours.
„Wenn man in das Stadion einritt, wuchs Chacco gefühlt einige Zentimeter unter mir. Er legte einen Schalter um und war an“, beschreibt Andreas Kreuzer seinen jahrelangen Erfolgsgaranten für die schwersten Parcours der Welt. Auch seine sprunggewaltigen Nachkommen triumphieren rund um den Globus. Bei der 1. Oldenburger Special Edition am Samstag, 15. Juni, im Oldenburger Pferde Zentrum Vechta haben Sie die einzigartige Chance sich Ihren ganz besonderen Chacco-Blue-Nachkommen zu sichern.
Paul Schockemöhle sagt über seinen Liebling Chacco-Blue: „Ein Pferd mit einem solchen Kampfgeist hatte ich noch nicht gehabt.“ Eine Rarität ist das Hengstfohlen Creed, Kat. Nr. 36, v. Chacco-Blue – For Pleasure – Carthago – Grand Veneur. Dieser Überflieger wird bei der 1. Oldenburger Special Edition im Auktionsring in Vechta faszinieren. Mutter Gitana del Terriccio ist selbst erfolgreich in 1,45 m-Springen. Ihre Schwester Indiana del Terriccio v. Can Can ist in 1,55 m Parcours unterwegs. Aus dieser sporterfolgreichen Familie stammen zahlreiche 1,60 m Erfolgspferde, wie Cacciatore unter Gianni Govoni/ITA, Percine Dream unter Juan Ignacio Rojo/ARG und Luca Maria Moneta/ITA.
Neu in der Kollektion sind Embryonen mit Spitzengenetik – auch von Chacco-Blue. Entdecken Sie Ihren Embryo-Diamanten in der 1. Oldenburger Special Edition in Vechta und glänzen damit.
Chacco’s Erbe: Ein Embryo-Diamant v. Chacco-Blue – Baloubet du Rouet – Pilot. Mutter Baloubine ist die Schwester von Batida de Coco, unter Christian Kukuk 1,45 m-Parcours erfolgreich und mit Victoria von der Leyen bei den Junioren/Jungen Reitern international in 1.40 m-Springen platziert.
Rarität in Vechta: Das Hengstfohlen Creed, Kat. Nr. 36, v. Chacco-Blue – For Pleasure – Carthago – Grand Veneur. (gr. Feldhaus)
Chiara’s Erfolg: Ein Embryo-Diamant v. Chacco-Blue – Numero Uno – Coronado. Mutter Napapirji ist die Schwester von Chiara v. Contender, siegreich in zahllosen Großen Preisen und Gewinnerin von mehr als 2 Mio. Euro unter Ludger Beerbaum. Aus dem Mutterstamm 1120 stammen zahlreiche 1,60 m-Parcours erfolgreiche Sportler wie Chesall Zimequest v. Casall unter Simon Delestre/FRA.
Die 1. Oldenburger Special Edition wird komplettiert von talentierten Springpferden direkt zum Losstarten und weiteren exklusiven Elite-Fohlen von Spritzenhengsten wie Don VHP Z, Taloubet Z, Cornet Obolensky oder For Pleasure.
Bitte klicken Sie hier um direkt zur Kollektion der 1. Oldenburger Special Edition zu gelangen:
Einen gedruckten Katalog können Sie im Auktionsbüro Vechta bestellen.
Selbstverständlich können Sie Ihren Favoriten auch ganz bequem am Telefon ersteigern. Bitte kontaktieren Sie hierfür folgende Mitarbeiter des Oldenburger Auktionsbüros.
Wer sich für die Zucht von Springpferden interessiert, kommt auf den internationalen Turnierplätzen an einem Namen nicht vorbei: Chacco-Blue. Da machte auch der Große Preis von Hessen keine Ausnahme.
Der Holsteiner Vater
50 Pferde standen auf der Startliste dieses Weltranglisten-Springens mit Stechen in Frankfurt – alleine neun (!) von ihnen Söhne und Töchter des Chacco-Blue. Der 1998 geborene Braune war ein holsteinisch geprägter Hengst, der die Mecklenburger Zucht in den Fokus rückte. Sein Vater Chambertin (von Cambridge-Cor de la Bryère-Lord), der unter Jörg Naeve sechsjährig zum Seriensieger in Klasse M avancierte, musste verletzungsbedingt aus dem Sport genommen werden und gehörte später zur Hengstriege des baden-württembergischen Gestüts Birkhof. Gut 500 seiner Kinder wurden als Sportpferde eingetragen, mehr als 100 waren und sind in Klasse S erfolgreich, Chambertins Nachkommen-Lebensgewinnsumme liegt bei deutlich über 1,6 Millionen Euro. Rund 160 seiner Töchter gingen in die Zucht, 14 Chambertin-Söhne wurden gekört. Von diesen ist Chacco-Blue zweifellos der bedeutendste.
Paul Schockemöhles Liebling
Er wurde von Karl-Heinz Köpp aus der Mecklenburger Stute Contara (von Contender-Godavari xx) gezogen und kam 1998 zur Welt. Als Fünfjähriger war der deutlich von Cor de la Bryère geprägte Hengst unter André Plath beim Bundeschampionat Sechster. In Warendorf fiel der Paul Schockemöhle auf, der ihn kaufte. Im Jahr darauf – dann unter dem Iren Cameron Hanley – schaffte er es erneut ins Finale in Warendorf, in den großen Sport brachte ihn Alois Pollmann-Schweckhorst. Später ebnete er Andreas Kreuzer den Weg in den internationalen Sport, der mit ihm im Großen Preis von Aachen Dritter wurde. Dem Paar wurde eine große gemeinsame Karriere vorhergesagt, doch im Alter von 14 Jahren verstarb der Hengst, der als Liebling von Paul Schockemöhle galt, an den Folgen einer Borreliose-Infektion.
Obwohl er früh starb, hinterließ er für die Zucht rund 40 gekörte Söhne und beinahe 700 als Zuchtstuten eingetragene Töchter. Noch beeindruckender sind die Zahlen in Sachen Sport: 1249 seiner Kinder wurden für den Turniersport eingetragen, 350 feierten Erfolge in der schweren Klasse, die Lebensgewinnsumme seiner Nachkommen liegt aktuell bei deutlich über drei Millionen Euro.
Familientreffen in internationalen Parcours
Und diese steigt und steigt. Im Großen Preis von Hessen, um beim Beispiel zu bleiben, gehörten zwei der Chacco-Blue-Nachkommen zu den Platzierten: Der Fuchshengst Tailormade Chaloubet wurde unter dem Sattel des Dänen Soren Pedersen Vierter. Da hatte Paul Schockemöhle gleich doppelt Grund zur Freude: Das 13-jährige Oldenburger Springpferd aus einer Baloubet du Rouet-Pilot-Stute stammt aus eigener Zucht, er wurde in Schockemöhles Gestüt Lewitz geboren. Wie übrigens auch schon die Stute, die unter dem Sportnamen Baloupetra unter Markus Merschformann zahlreiche Siege in der schweren Klasse bis Drei-Sterne-Niveau feierte. Sir brachte sechs in Klasse S erfolgreiche Nachkommen, darunter auch den unter Meredith Michaels-Beerbaum und Markus Beerbaum in Großen Preisen und in der Weltcup-Tour erfolgreichen Coupe de Coeur-Sohn Comanche.
Zu den Platzierten des Großen Preises in Frankfurt gehörte auch der Chacco-Blue-Sohn Chacgrano. Der Hengst ist ein „Doppel-Jobbher“ und nicht nur im Sport erfolgreich, sondern auch Deckhengst in Diensten der Station Schockemöhle. Patrick Stühlmeyer pilotierte ihn auf Rang elf. Und wieder ist Paul Schockemöhle in mehr als einer Hinsicht Vater des Erfolgs: Züchter und Besitzer von Chacgrano ist sein Gestüt Lewitz, Patrick Stühlmeyer ist Bereiter des Stalls Schockemöhle. Auch Chacgranos Mutter brachte mehr als einen S-Sieger: Fünf Kinder mit Erfolgen in Springen der schweren Klasse weist die züchterische Bilanz der Oldenburgerin von Grannus-Wohlgemuth-Zarid xx (Züchter: Udo Haarlammert) aus. Die unter dem Neuseeländer Bruce Goodin erfolgreiche Stute Caltona von Calvaro Z ist eines davon.
Die weiteren Nachkommen des Chacco-Blue im Großen Preis von Frankfurt: Die elfjährige Hannoveraner Stute Caramia (Mutter von Almox Prints J-Pilot-Fortissimo; Züchter: Joachim Betz), im Oktober Siegerin im Großen Preis von Riesenbeck, wurde unter Kendra Claricia Brinkop 15.
Auf Platz 16 sprang der in den Niederlanden aus einer Lancer II-Stute gezogene zehnjährige Delvaux mit der Niederländerin Kim Emmen.
Chanyon wurde unter 20. Im Sattel dieses Oldenburger Wallachs saß mit Philip Rüping ein weiterer Bereiter des Stalls Schockemöhle. Die beiden gewannen in dieser Saison unter anderem den Großen Preis des Dobrock-Turniers. Auch Chanyon stammt aus der Zucht des Gestüts Lewitz, seine Mutter Lisanna von Grand Canyon-Lindberg-Domspatz brachte vier in S-Springen erfolgreiche Nachkommen, darunter Chanyons Vollbruder Chacco-Grande, mit dem Philipp Siegel Schleifen sammelt und L.B. Carwyn on Come On, der unter der Schweizer Olympiareiterin Christina Liebherr erfolgreich war.
Mit nur 13 hundertstel Sekunden Abstand folgte eine weitere Chacco-Blue-Tochter auf Rang 21: die elfjährige Chacenny mit Zoe Osterhoff. Auch sie stammt aus der Zucht von Paul Schockemöhle. Auch ihre Mutter Penny Girl von Cento-Continue-Latus I wurde im Sport geprüft, sie ging unter dem Sportnamen „Centolove“ unter dem Spanier Alejandro Fernandez Sanchez Springen bis Klasse M.
Auf Platz 27 folgte die neunjährige Chaccara mit Max Haunhorst, auch sie aus der Zucht des Gestüts Lewitz. Ihre Mutter ist die Quidam de Revel-Latus I-Ramiro-Stute Laturelle (Sportname: Quilata), die Holger Hetzel in dieser Saison erfolgreich bis Drei-Sterne-Niveau ritt. Mit Chaccaras Vollbruder Chalisco gewann Emil Hallundbaek im Juli dieses Jahres bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Fontainebleau mit der dänischen Mannschaft Bronze.
wurde die Ungarin Mariann Hugyez mit Chacco Boy. Und wie sollte es auch anders sein – Züchter dieses 13-jährigen Oldenburger Springpferds ist das Gestüt Lewitz. Chacco Boys Mutter, die Westfalenstute Paola von Pit I-Frühlingsball-Filter (Züchter: Klaus Kleine) ging Springen bis Klasse M.
Quitha Blue, mit der der Brasilianer Joao Victor Castro 45.wWurde, war die Neunte im Bunde der Chacco-Blue-Kinder im Großen Preis von Frankfurt. Die zwölfjährige Braune wurde von Reinhold Peter aus einer Stute von Quattro B-Landadel-Jet Run gezogen.
Die Erben in Mühlen
Keine Frage, Paul Schockemöhle setzte auf Chacco-Blue. Nicht weiter verwunderlich also, dass sich dessen Blut auch heute noch mehrfach in der Mühlener Hengstriege findet. Neben Chacgrano, der in Frankfurt am Start war, ist auch der Fuchshengst Chacfly S, der mit der sensationellen Note 9,49 seinen 50-Tage-Test in Adelheidsdorf abschloss, ein Sohn des Chacco-Blue. Seine Mutter stammt von Sir Shutterfly, dem Vollbruder von Meredith Michaels-Beerbaums Gewinnsummen-Millionär Shutterfly. Weiter geht’s im Pedigree mit dem einstigen Erfolgspferd des heutigen Bundestrainers Otto Becker, dem Mannschafts-Olympia- und Weltcup-Sieger Cento.
Neunjährig ist der Mecklenburger Schimmel Chacoon Blue aus einer Cartoon-Domino-Mutter, der aus der gestütseigenen Zucht stammt. Auch sein Vater Cartoon, ein Sohn des Holsteiners Carthago, wurde von Paul Schockemöhle gezogen, deckte aber nur wenige Jahre. Auch Chacoon Blue schloss seine Prüfung mit einem hervorragenden Ergebnis ab: Er gewann seinen 30-Tage-Test mit 9,4. Im Sport machte Chacoon Blue mit S-Siegen und Platz zwei im Springen der siebenjährigen Hengste im Rahmen der Bundeschampoionate 2016 unter Florian Meyer zu Hartum auf sich aufmerksam. Inzwischen ist er unter Philip Rüping auch international platziert.
Auch Hengste aus Chacco-Blue-Müttern stehen in Mühlen: Da ist zum einen Action Blue, der sechsjährige Action Breaker-Sohn aus einer Stute von Chacco-Blue-Landor S. Auch Baloutaire PS‘ von Balou du Rouet hat mit eine Chacco Blue-Tochter zur Mutter. Weiter geht’s im Pedigree des siebenjährigen Hengstes mit Voltaire und Quidam des Revel.
Weltweit die Nummer eins
Was der Blick auf die Startlisten der internationalen Parcoursspezialisten vermuten lässt, bestätigt übrigens der auf die Ranglisten der World Breeding Federation for Sporthorses, kurz WBFSH. Chacco-Blue ist auch 2018 – wie bereits 2017 – die Nummer eins der Springvererber weltweit. Und das mit deutlichem Abstand: Auf 31.387 Punkte im „Sire ranking“ brachte es der Mecklenburger dank seiner Nachkommen in der zurückliegenden Saison, 19.405 Punkte sammelten die Kinder des Diamant de Semilly, 14.831 die Söhne und Töchter des Casall und 12.985 die von Cornet Obolensky. Ein eindeutiges Ergebnis!
Horse-Gate/Michaela Weber-Herrmann
Foto: Einer von neun Chacco-Blue-Nachkommen im Großen Preis von Hessen: Tailormade Chaloubet. Fotograf: Stefan Lafrentz