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  • Weltrangliste Dressur: Werth erneut doppelt an der Spitze

    Weltrangliste Dressur: Werth erneut doppelt an der Spitze

    Die Internationale Reiterliche Vereinigung FEI hat die Weltrangliste der Disziplin Dressur aktualisiert. Demnach steht weiterhin Isabell Werth an der Spitze des Rankings, nun jedoch mit der Westfalen Stute Bella Rose. Zuvor hatte sie sieben Monate lang mit Weihegold OLD die Spitzenposition eingenommen. Mit der Oldenburger Stute belegt Werth nun Rang zwei. Nach zwei Siegen beim CHIO Aachen machten Sönke Rothenberger und Cosmo einen großen Sprung nach vorne, zurück in die Top-Zehn – von Rang 44 auf vier.

    Während Isabell Werth mit ihrer Weltmeister-Stute Bella Rose in Fritzens (AUT) und beim CHIO Aachen eine goldene Schleife nach der anderen sammelte, pausierte Weltcup-Siegerin Weihegold OLD auf der sportlichen Bühne, meldete sich aber Ende Juli beim CDI4* Cappeln mit zwei Siegen zurück. Werth bildet weiterhin eine Doppelspitze in der Weltrangliste, lediglich die beiden Pferde tauschten die Plätze.

    Auch Sönke Rothenberger und Cosmo können auf einen erfolgreichen CHIO Aachen zurückblicken. Sie dominierten die Vier-Sterne-Tour und gewannen sowohl Grand Prix als auch Special mit mehr als 80 Prozent, was sie um gleich 40 Plätze in der Weltrangliste nach vorne katapultierte. Damit verdrängten sie Helen Langehanenberg und Damsey FRH von Platz vier auf fünf. Direkt dahinter stehen nun Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB, die sich um zwei Plätze von acht auf sechs verbesserten. Einen Platz raus aus den Top-Zehn sind Dorothee Schneider und DSP Sammy Davis jr., die nun auf Platz elf stehen (vorher neun). Dafür machte die Reitmeisterin aus Framersheim mit Showtime FRH, mit dem sie zum siegreichen deutschen Nationenpreis-Team in Aachen gehörte, einen gewaltigen Satz nach vorne: Für die beiden ging es von Platz 120 direkt in die Top-20.

    Die aktuelle Weltrangliste im Überblick

    • 1. (zuvor Platz 2) Isabell Werth (GER) mit Bella Rose, 2860 Punkte
    • 2. (1) Isabell Werth (GER) mit Weihegold OLD, 2791
    • 3. (3) Laura Graves (USA) mit Verdades, 2652
    • 4. (44) Sönke Rothenberger (GER) mit Cosmo, 2563
    • 5. (4) Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damsey FRH, 2515
    • 6. (8) Jessica von Bredow-Werndl (GER) mit TSF Dalera BB, 2506
    • 7. (5) Kasey Perry-Glass (USA) mit Goerklintgaards Dublet, 2475
    • 8. (7) Daniel Bachmann Andersen (DEN) mit Blue Hors Zack, 2464
    • 9. (6) Isabell Werth (GER) mit Emilio, 2450
    • 10. (10) Daniel Bachmann Andersen (DEN) mit Blue Hors Don Olymbrio, 2354
    • 11. (9) Dorothee Schneider (GER) mit DSP Sammy Davis jr., 2345
    • 20. Dorothee Schneider (GER) mit Showtime FRH, 2246
    • 22. Benjamin Werndl (GER) mit Daily Mirror, 2230
    • 24. (20) Isabell Werth (GER) mit Don Johnson FRH, 2208
    • 27. (23) Jessica von Bredow-Werndl (GER) mit Zaire-E, 2187
    • 31. (28) Benjamin Werndl (GER) mit Famoso OLD, 2062
    • 33. (29) Frederic Wandres (GER) mit Duke of Britain, 2047
    • 34. (33) Ingrid Klimke (GER) mit Franziskus, 2026
    • 38. (37) Fabienne Müller-Lütkemeier (GER) mit Fabregaz, 1998
    • 44. (43) Lisa Müller (GER) mit Gut Wettlkam’s Stand by me OLD, 1927
    • 48. (48) Dorothee Schneider (GER) mit DSP Pathetique, 1886
    • 49. (52) Jan-Dirk Gießelmann (GER) mit Real Dancer FRH, 1883

    Die vollständige Liste finden Sie unter data.fei.org/Ranking/Search.aspx?rankingCode=D_WR

    Quelle: FN

  • CHIO Aachen – Update

    CHIO Aachen – Update

    Heute war der letzte Tag beim Weltfest des Pferdesports und die Athleten haben sich noch einmal spannende Wettkämpfe geliefert. Bei bestem Wetter war die Stimmung auf Platz und Tribünen beim CHIO einzigartig.

    Ein Spitzenereignis bereits am Vormittag war der Grand Prix Kür des großen Dressurpreises von Aachen. Diese Prüfung wurde von deutscher Bestleistung dominiert! Isabell Werth holte mit Bella Rose 90,450 Prozent und damit die Goldmedaille. Einen Hauch dahinter fanden sich mit 89,660 Prozent Dorothee Schneider und Showtime auf dem zweiten Platz ein. Unter Jessica von Bredow-Werndl tanzte TSF Dalera BB mit 87,595 Prozent auf den dritten Platz.

    Der Höhepunkt des CHIO im Springparcours folgte dann am Nachmittag. Im Stechen des Rolex Grand Prix’ gaben die sieben Besten der zwei vorherigen Umläufe noch einmal alles. Am Ende sicherte sich der Amerikaner Kent Farrington mit Gazelle und einer fehlerfreien Runde in 43,98 Sekunden den ersten Platz. Dicht dahinter folgte ebenfalls ohne Fehlerpunkte in 44,35 Sekunden Daniel Deusser auf Tobago Z. Bronze ging mit einem Abwurf und 43,94 Sekunden an den Briten Ben Maher im Sattel von Explosion W. Auf dem vierten Platz ist Simone Blum mit DSP Alice mit einem Abwurf und 46,88 Sekunden gesprungen.

    Bei den Vierspännern stand heute noch die dritte Teilprüfung für den Nationenpreis an: das Kegelfahren. Als beste deutsche Fahrerin holte Mareike Harm mit 8,62 Fehlern den sechsten Platz in der dritten Teilprüfung. Die deutsche Mannschaft belegte in der Gesamtwertung den vierten Platz, obwohl sie nach der Gelände-Teilprüfung noch auf dem dritten Rang lag.

    Horse-Gate/ACG

  • Bella Rose: Die schöne Tänzerin

    Bella Rose: Die schöne Tänzerin

    Isabell Werth nennt sie ihr „Traumpferd“. Nach langer Verletzungspause steht die Westfalenstute von Belissimo M-Cacir AA wieder im Fokus – und überzeugt auf ganzer Linie.

    Vor vier Jahren begeisterte die Stute aus der Zucht von Heinrich und Wilhelm Strunk, Bochum, und im Besitz von Werths Mäzenin Madeleine Winter-Schulze die internationale Dressurszene zuletzt. Bei den Weltreiterspielen in Caen in der Normandie hatte sie großen Anteil an der Goldmedaille der deutschen Mannschaft. Verletzungsbedingt verschwand sie allerdings dann von der großen Dressurbühne. So mancher unkte, ihre Karriere sei zu Ende. Und irrte. Denn nach sorgfältigem, schonendem Aufbau war sie in dieser Saison wieder da: Im Juni beim CDI Schindlhof in Österreich gelang ihr mit zwei Siegen ein fulminantes Comeback. Auch in der CDI4*-Tour in Aachen gab’s zwei goldfarbene Schleifen, ebenso im August in Cappeln.

    Bella Rose, von der die Deutsche Reiterliche Vereinigung übrigens eine neunjährige Tochter (von Flatley; Züchterin: Isabell Werth; Besitzerin: Madeleine Winter-Schulze) mit Namen For You als Turnierpferd gelistet hat, ist eine Tochter des Rheinländers Belissimo M. Dieser Hengst gehört längst zur ersten Garde der deutschen Dressurvererber. Mehr als 1.200 seiner Nachkommen wurden als Turnierpferde eingetragen, mehr als 60 seiner Söhne gekört. Zu den erfolgreichen Kindern des HLP-Siegers, Bundeschampions und unter der Australierin Hayley Beresfor selbst international erfolgreichen Belissimo M gehören Leistungsprüfungssieger, mehr als 100 Staatsprämienstuten und eine ganze Reihe Bundeschampions.

    Das Pedigree verspricht Leistung. Bella Rose hält das Versprechen im Viereck.
    Foto: Stefan Lafrentz

    Der Erfolg ist das Ergebnis konsequenter Leistungszucht, in der ein weiterer Stempelhengst der jüngeren Zuchtgeschichte, Bolero, eine Rolle spielt. Der 1975 geborene Hengst war ein Sohn des Vollblüters Black Sky xx, seine Mutter eine Halbblutstute, 1979 begann er seine Hengstkarriere als niedersächsischer Landbeschäler in Celle. Er hinterließ allein 55 im großen Viereck erfolgreiche Kinder und mehr als 30 gekörte Söhne, stellte Siegerfamilien und Bundeschampionessen. Die sportlich erfolgreichste Tochter des Bolero war Beauvalais, mit der Beatriz Ferrer-Salat 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen Team-Silber und Einzel-Bronze gewann. Zu seinen bedeutendsten Söhnen gehörte Brentano I, der wie sein Vater Landbeschäler wurde und wiederum zwei Bundeschampions stellte. Auch Sven Rothenbergers EM-Pferd Barclay hatte ihn zum Vater, ebenso Debby McDonalds Olympiapferd Brentina. Ein weiterer, selbst im Dressurviereck bis Klasse S erfolgreicher Bolero-Sohn war der aus einer erfolgreichen Hannoveraner Stutenlinie stammende Beltain, der Vater des Belissimo M. Beltains Mutter ist Vollschwester der Celler Landbeschäler Garibaldi I und II und Großmutter der Vollbrüder Wolkenstein I und II sowie des Grand Prix-Pferdes Little Big Man.

    Romadour II, der Muttervater des Belissimo M, brachte mit Nicole Uphoffs Rembrandt eines der erfolgreichsten Dressurpferde seiner Zeit, über seinen Sohn Rosenkavalier und dessen Sohn Rubinstein gilt er als Begründer der für die Dressurpferdezucht so bedeutenden R-Linie. Schließlich sorgt der Vollblüter Lucius, dritter Vater des Belissimo M, den für moderne Sportpferde wichtigen Blutanschluss.

    Dieser findet sich bei Bella Rose auch auf der Mutterseite. Ihre Mutter Cedra II ist eine Tochter des Angloarabers Cacir, von dem knapp 250 Nachkommen in Deutschland als Sportpferde eingetragen, mehr als 100 Töchter als Zuchtstuten registriert und fünf Söhne gekört wurden. Der Hengst, der im Landgestüt Warendorf wirkte, ist ein Enkel des Araberhengstes Djerba Oua, der zu seiner Zeit als erstklassiger Sportpferdemacher in Südfrankreich beliebt war. Auch der 1935 geborene Vollbluthengst Nearco, der im Pedigree vieler international erfolgreicher Sportpferde vertreten ist, findet sich auf der Vaterseite in Cacirs Abstammung. Leistung pur also auf Vater- und Mutterseite. Und das Ergebnis? Ein Pferd wie Bella Rose!

    Autorin: Michaela Weber-Herrmann                           *                                 Foto: Stefan Lafrentz