[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der westfĂ€lische Adlige Clemens von Nagel gehört zu den Menschen, die in der Pferdezucht und im Pferdesport unauslöschbare Spuren hinterlassen haben. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, seinen Lebensweg darzustellen und die Stationen zu beschreiben, die auf ihn einen nachhaltigen Eindruck machten und sein Leben beeinflussten. Â
Mit Clemens Freiherr von Nagel verbinden sich Begriffe wie GestĂŒt Vornholz und Ramzes AA, die Stutenfamilie der Kebandina und Ramiro. Doch da gab es noch mehr, vor allem seine Lebensgeschichte mit den Stationen wie Wickrath, Beberbeck, Warendorf und Racot oder die Zeit als Kavallerist. All dies prĂ€gte den jungen von Nagel und schĂ€rfte seinen Blick fĂŒr das Pferd, das ihm vorschwebte: ein Leistungspferd fĂŒr den Sport.
Geboren im LandgestĂŒt Wickrath
Man schrieb das Jahr 1908, es war der 1. April: Der junge Paul von Nagel, bisher Mitglied einer sogenannten Remontekommission (Auswahl von Pferden fĂŒr militĂ€rische Zwecke), erhielt seine Ernennungsurkunde als GestĂŒtsdirektor fĂŒr das preuĂische LandgestĂŒt Wickrath (im ehemaligen Schloss der Reichsgrafen Quadt-Wyckradt-HĂŒchtenbruch). Seine âBesoldung erfolgt in vierteljĂ€hrlichen Raten, zusĂ€tzlich wird EntschĂ€digung fĂŒr bare Auslagen gewĂ€hrt und eine Dienstwohnungâ, die sich im Schloss der GestĂŒtsanlage befand. Im gleichen Jahr, einen Tag vor Heiligabend, wurden Paul von Nagel und seine Gattin Elisabeth GrĂ€fin von Merveldt Eltern eines Jungen, der den Namen Clemens erhielt. Er war der Erstgeborene.
In den 1880er-Jahren noch als âAblagerungsstĂ€tte fĂŒr zĂŒchterischen Bauschutt aus den HauptgestĂŒtenâ bezeichnet, ĂŒbernahm Paul von Nagel das auf höchstem Niveau stehende und fast ausschlieĂlich auf Kaltblut-Hengsthaltung  spezialisierte LandgestĂŒt Wickrath, das von Nagels VorgĂ€nger zu auĂerordentlicher QualitĂ€t entwickelt hatten. Der Hengstbestand lag bei ĂŒber 200 Vatertieren, der Bezirk des LandgestĂŒtes reichte vom Niederrhein bis nach Koblenz und in den Bereich des heutigen Saarlandes. Die Familie von Nagel wuchs, die Kinder Marie Luise, Josef, Georg und Franz wurden in Wickrath geboren. Der GestĂŒtsdirigent war mit seiner Familie im Schloss untergebracht, das GestĂŒtspersonal wohnte im Bereich der sogenannten Ewigkeit. FĂŒr den jungen Clemens wie fĂŒr die GestĂŒtskinder war der gesamte GestĂŒtsbereich ein herrlicher Spielplatz. Besondere Attraktionen waren die alljĂ€hrlichen Hengstparaden, die tausende von Besuchern aus der gesamten Provinz anzogen. Wie viel Gefallen der noch junge Clemens von Nagel an diesen âKraftpaketenâ gefunden hatte, zeigt die Tatsache, dass er spĂ€ter (dies ist nur wenigen bekannt) auf dem geerbten Schloss Vornholz auch KaltblĂŒter zĂŒchtete, darunter gekörte Hengste wie Liktor sowie die BrĂŒder Mentor I, II und III.
Mitten im 1. Weltkrieg, im MĂ€rz des Jahres 1916, verstarb der Landstallmeister des PreuĂischen HauptgestĂŒtes Beberbeck Eugen von der Marwitz. Nach kurzer RĂŒcksprache mit dem Dirigenten von Wickrath versetzte die PreuĂische GestĂŒtsverwaltung Paul von Nagel nach Beberbeck (Hessen).
Beberbeck war 1876 aus einer bestehenden GestĂŒtsanlage des hessischen KurfĂŒrsten Wilhelm II. hervorgegangen. Einem HauptgestĂŒt wie Beberbeck (so auch u. a. Trakehnen) fiel die Aufgabe zu, fĂŒr die LandgestĂŒte qualitĂ€tsvolle und systematisch durchgezĂŒchtete âHalbblutâ-Hengste zu liefern, die als Garanten der jeweiligen gewĂŒnschten BlutfĂŒhrung und Rassenspezialisierung Kern und Grundstock fĂŒr die Landespferdezuchten in den zu versorgenden LandgestĂŒten eingesetzt wurden. Von 1905 bis 1922 lieferte Beberbeck 163 Land- und sechs HauptbeschĂ€ler (pro Jahr 9,4 BeschĂ€ler), viele davon in die ost- und westpreuĂischen LandgestĂŒte.
Ferner musste Paul von Nagel als Leiter des HauptgestĂŒts Beberbeck seine Mutterstutenherde (in Beberbeck waren dies rund 120 Stuten) laufend optimieren, d. h. durch junge Stuten ergĂ€nzen und fĂŒr sogenannte HauptbeschĂ€ler sorgen. Gerade die letzten beiden Aspekte waren eine sichtbare Demonstration des durch die GestĂŒtsleitung im Einvernehmen mit der zentralen GestĂŒtsverwaltung gesteckten Zuchtzieles.
Im Mai 1917 wurde Ida von Nagel, die jĂŒngste Schwester von Clemens, geboren; zu ihr hatte Clemens zeitlebens ein besonderes VerhĂ€ltnis. Die beiden verband die Liebe zu den Pferden, zur Zucht wie zum Sport.
In Beberbeck, circa 8,5 Kilometer vom kleinen GarnisonsstĂ€dtchen Hofgeismar mitten im Reinhardswald gelegen, bildete das HauptgestĂŒt gewissermaĂen eine fast autarke Arbeits- und WohnstĂ€tte. Denn neben der Pferdezucht betrieb man in Beberbeck Landwirtschaft; nicht nur, um die Pferde versorgen zu können, sondern auch, um die dort arbeitenden und lebenden Familien zu ernĂ€hren. SĂ€mtliche Mitarbeiter besaĂen Deputatvieh, Acker- und Gartenland fĂŒr den Anbau von benötigten Futtermitteln und GemĂŒse fĂŒr den eigenen Verzehr. Man lebte in gestĂŒtseigenen HĂ€usern, hatte eine Schule auf dem GelĂ€nde des GestĂŒts (ein Klassenraum fĂŒr alle JahrgĂ€nge) und sogar einen eigenen Friedhof, man war eine groĂe Gemeinschaft, vom Landstallmeister bis zum Ackerknecht.
Waren die KaltblĂŒter in Wickrath ausschlieĂlich Zugpferde vornehmlich fĂŒr die Landwirtschaft, so zeichneten sich die Beberbecker als hoch im Blut stehende Reitpferde aus. Aufgezogen unter harten Bedingungen (die jungen JahrgĂ€nge wurden im sogenannten Mauerpark der nahegelegenen Sababurg, einem Vorwerk von Beberbeck, gehalten) wuchsen hier Pferde heran, die im Ruf standen, besondere Leistungspferde zu sein. So besaĂen die mit der Goldmedaille ausgezeichneten Olympiapferde von 1936, Kronos, Absinth und Nurmi, Beberbecker Ahnen. Clemens, der hier mit seinen Geschwistern einen groĂen Teil seiner Jugendjahre verbrachte, wurde schnell von seinem Vater in vielerlei alltĂ€gliche Dinge des GestĂŒtsbetriebs einbezogen. Ob es die Auswahl der Partner fĂŒr die gestĂŒtseigenen Stuten war, die Begutachtung der geborenen Fohlen, das Ausrangieren von Zuchtpferden oder die Feldbestellung auf den landwirtschaftlichen FlĂ€chen, an vielen Stellen ging er mit und genoss die VorzĂŒge, dass die Familie dort wohnte, wo der Vater arbeitete. Um die reiterliche Ausbildung von Clemens von Nagel kĂŒmmerte sich persönlich der langjĂ€hrige Sattelmeister und ehemalige Manteuffel-Dragoner Wilhelm GroĂberndt. Nachdem bei Clemens die reiterlichen Grundlagen gelegt waren, wurde er schnell mit in den allgemeinen Ausbildungsbetrieb einbezogen. Dies schaffte viele Kontakte zu den GestĂŒtswĂ€rtern und deren Kindern, die zu einem groĂen Teil sein Leben lang hielten und von Clemens gepflegt wurden.
Ein bedeutendes und ernstes Thema fĂŒr Landstallmeister von Nagel war das Anfang der 20er-Jahre zeitweilige Auftreten von ansteckender Blutarmut im Bestand der Zuchtpferde von Beberbeck, ein Thema, welches auch seinen Sohn Clemens spĂ€ter bei seiner eigenen Zuchtarbeit in Vornholz beschĂ€ftigte.
Das Ende von Beberbeck zeichnete sich bereits in der ersten HĂ€lfte der 20er-Jahre ab, als die Anzahl der Halbblutstuten halbiert und um die gleiche Menge mit Kaltblutstuten aufgefĂŒllt wurde. Grund war der Versailler Vertrag, der dem Kriegsverlierer Deutschland vorschrieb, seine Kavallerie-Regimenter drastisch zu reduzieren. Folge war der starke RĂŒckgang der Nachfrage nach MilitĂ€rremonten. Gleichzeitig verlangte die Landwirtschaft  aufgrund geĂ€nderter Wirtschaftsweisen nach mehr âZugkraft â. Als dann die auftretende Wirtschaftskrise die Staatsfinanzen in eine immer stĂ€rkere BedrĂ€ngnis brachte, zog die Berliner Reichsregierung die Notbremse und verkaufte den Bestand an Halbblut-Zuchtstuten mit Nachzucht (rund 160 Tiere) fĂŒr eine halbe Million Goldmark an den polnischen Staat, die KaltblĂŒter wurden auf andere StaatsgestĂŒte verteilt.
Als am 3. Dezember 1929 die letzten Gebrauchspferde in einer Hofauktion verkauft und aus der Bahn gefĂŒhrt worden waren, erklang ein letztes Halali vom Uhrturm hinunter in den Hof des HauptgestĂŒtes: Paul von Nagel, begleitet von seinem Sohn Clemens, zog den Hut und faltete seine HĂ€nde zu einem kurzen Gebet. Eine traurige Situation, die viele der Umstehenden sehr bewegte. Der BlĂ€ser auf dem Turm war der junge Emil Bremer, der spĂ€ter Hauptsattelmeister im LandgestĂŒt Warendorf wurde.
ZurĂŒck nach Westfalen
Die Familie von Nagel ging nach Warendorf, zurĂŒck ins heimatliche Westfalen. Dort war die Stelle des Landstallmeisters freigeworden. Das staatliche GestĂŒt an der Ems war ein LandgestĂŒt mit Warm- und KaltblĂŒtern. Vor allem die Warmblutzucht hatte seit der Umstellung der Zucht auf hannoversche Grundlage eine rasante Entwicklung gemacht. Die Familie wohnte im Landstallmeisterhaus an der Sassenberger StraĂe. Von Warendorf bis zum Schloss des Onkels August von Nagel in Ostenfelde sind es gerade mal 15 Kilometer. Einige der Beberbecker GestĂŒter folgten ihrem Chef nach Warendorf, sehr zur Freude des Landstallmeisters und seiner Familie. So fiel allen der Neuanfang leichter. Der Reitunterricht fĂŒr Clemens und seine Geschwister fand unter fast idealen Bedingungen statt: gedeckte Reitbahn, bestes Reitmaterial durch die vorhandenen Zuchthengste und ein Ausbilder mit bestem Renommee: Leopold Jacobowski. Zu den beliebtesten Pferden der Nagel-Kinder gehörten das Bewegungswunder, der Aktionstraber Nepal, und der Beberbecker Hengst Meleager, der fĂŒr die Stutenfamilie der Dodona (Herbert de Baey) und seine Olympiapferde wie Ahlerich, Rembrandt und Amon in der Gegenwart Bedeutung erlangte. Hippologisch war das LandgestĂŒt Warendorf aus dem Schatten seines groĂen Bruders Celle herausgetreten. 230 Hengste standen hier, darunter viele westfĂ€lische EigengewĂ€chse, rund 80 Deckstellen wurden betrieben und eine gut ausgebildete Stammbelegschaft war mit der ZĂŒchterschaft  in der Provinz fest vernetzt. Die Hengstparade in den 30er-Jahren, vor allem der römische Kampfwagen mit dem GestĂŒter Bernhard Nienaber an den Leinen von Schatzherr, Burgschwan, Amoroso und Amorso war reichsweit ein legendĂ€res Spektakel.
Clemens von Nagel, der seine Gymnasialbildung zeitweilig bei den Benediktinern im Kloster Ettal erhalten hatte, verpflichtete sich im FrĂŒhjahr 1929 (er war 21 Jahre), beim Reichsheer fĂŒr 12 Jahre Dienst zu tun. Wie sein Vater, der u. a. beim Reiterregiment 4 gedient hatte, zog es auch den jungen Clemens zur Kavallerie nach Potsdam.
Die âReiter-4â war eine Eliteeinheit und bestand aus vier Eskadronen, dem Stab und der Ausbildungseskadron; die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften waren hochqualifiziert und sehr angesehen. Die schmucken Uniformen, der intensive Umgang mit den Pferden, ob beim Schwadron-Exerzieren, im GelĂ€nde oder in der Reitbahn, das Fluidum des alten geliebten Potsdam, die soldatenfreundlichen BĂŒrger und die besondere AtmosphĂ€re einer alten Residenz â das war wohl das Besondere, das auch Clemens anzog. Auch als das Regiment auf zwei Standorte (Potsdam und Perleberg) verteilt wurde, tat dies Clemens von Nagels Eifer keinen Abbruch. Seine Karriere war zielgerichtet: FĂ€hnrich, Leutnant, Oberleutnant. Fragt man sich nach der Triebfeder fĂŒr diesen Berufsweg, so waren es bestimmt nicht monarchistische SehnsĂŒchte oder eine AnnĂ€herung an den republikanischen Staat, sondern vielmehr die Möglichkeit, einen traditionellen Lebensstil (die Leidenschaft fĂŒr Pferde, den Reitsport und die Jagd als Elemente einer adligen Lebenswelt) und militĂ€rische Arbeit sinnvoll miteinander verknĂŒpfen zu können. Dass am Ende besonders die Kavallerie (das Reiterregiment 4 wurde 1935 aufgelöst) unter einem enormen VerĂ€nderungsdruck stand, war sicher tragisch. Doch Clemens gehörte noch zu den jungen Offizieren, die u. a. zur legendĂ€ren Kavallerieschule Hannover abgeordnet wurden, um Ausbildungsabschnitte zu absolvieren (wie Offiziersausbildung im Reiterregiment mit hochqualifizierter Reitausbildung). Seinen Urlaub und seine freie Zeit verbrachte er in Warendorf, er hielt intensiven Kontakt zu seinem geschĂ€tzten Vater, vor allem nachdem dieser erkrankt war, und zu seinem auf dem Familienschloss in Ostenfelde lebenden Onkel August.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank bietet nach eigenen Angaben ab sofort Darlehen zur LiquiditĂ€tssicherung fĂŒr Unternehmen der Landwirtschaft, des Gartenbaus und des Weinbaus an. Dieses Angebot gilt fĂŒr Betriebe, die unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Betroffene Unternehmen können laut Rentenbank Darlehen aus dem Programm LiquiditĂ€tssicherung in Anspruch nehmen, wenn sie ihrer Hausbank mitteilen, inwiefern der LiquiditĂ€tsbedarf durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde.
Laufzeiten: vier, sechs oder zehn Jahren
Die Rentenbank bietet die LiquiditĂ€tssicherungsdarlehen mit Laufzeiten von vier, sechs oder zehn Jahren an. Beim zehnjĂ€hrigen Darlehen soll beispielsweise eine Zinsbindung von fĂŒnf oder zehn Jahren wĂ€hlbar sein. Die Darlehen sind mit einem Tilgungsfreijahr und einem einmaligen Förderzuschuss ausgestattet, der aktuell 1,50 % der Darlehenssumme betrĂ€gt, so die Landwirtschaftliche Rentenbank. Der effektive Zinssatz betrĂ€gt in der gĂŒnstigsten Preisklasse (A) zurzeit 1,00 %
Hausbank ist zustÀndig
Info: Bei den Förderdarlehen der Rentenbank sind die KreditantrÀge an die Hausbank zu richten. Weitere Informationen zum LiquiditÀtssicherungsprogramm finden Sie unter www.rentenbank.de.
Im Rahmen der Motorisierung und Technisierung des Heeres wurde 1935 das Reiterregiment 4 aufgelöst. GroĂe Teile wurden zur AuffĂŒllung in das Panzerregiment 6  in Neuruppin eingebracht. Clemens von Nagel wurde auf Umwegen ĂŒber das Kavalleriekommando Bamberg in das Reiterregiment 15 nach Paderborn versetzt. In der dortigen Leitungsriege war er von damals bekannten Reiterpersönlichkeiten von internationalem Format umgeben. Unter anderem waren da der ehemals langjĂ€hrige Leiter der westfĂ€lischen Reit- und Fahrschule Paul Stecken (lebt heute in der NĂ€he von MĂŒnster), der Coppa dÂŽOro-Gewinner Hermann von Nagel, der Olympiagold-Gewinner in der Vielseitigkeit Rudolf Lippert und der ehemalige Leiter des Springstalls in der Kavallerieschule Hannover Edwin Graf zu Rothkirch und Trach sowie Georg und Philipp von Boeselager, Kavalleristen und WiderstĂ€ndler gegen das Naziregime. Die ansonsten vor allem mit westfĂ€lischen Mannschaft en und Offizieren des hiesigen Adels besetzte Einheit hatte als ideales ĂbungsgelĂ€nde die Senne, ein ĂŒber 200 Quadratkilometer groĂes Heidegebiet zwischen Paderborn und GĂŒtersloh. Kilometerlange Galoppstrecken, Naturhindernisse, WassergrĂ€ben und eine regimentseigene Hundemeute, und das alles rund 50 Kilometer entfernt von Warendorf, waren fĂŒr Clemens von Nagel glĂŒckliche Bedingungen, um seine Kenntnisse und FĂ€higkeiten rund ums Pferd zu festigen.
Zwei SchicksalsschlĂ€ge zwangen Clemens von Nagel, seine langfristigen PlĂ€ne fĂŒr seine militĂ€rische Laufbahn aufzugeben: Bereits am 13. MĂ€rz 1935 verstarb sein Onkel August von Nagel, ein Pferdemann im Wortsinn (er hatte u. a. einige Jahre in Irland hinter den besten Hundemeuten auf der grĂŒnen Insel gejagt), und im gleichen Jahr, am 3. Oktober, sein Vater Paul. ZunĂ€chst versuchte er, mit Freistellungen und Beurlaubungen den Spagat zwischen MilitĂ€rkarriere und FĂŒhrung eines groĂen land- und forstwirtschaftlichen Betriebes hinzubekommen. Dieser Doppelbelastung konnte Clemens nicht lange standhalten. Ende 1936 gab man seinem Antrag auf Entlassung aus dem Heer und Ăbernahme in das Reserve-Offizierskorps des Regiments statt und er wurde Schlossherr auf Vornholz.
Schnell ging von Nagel daran, im Herzen des MĂŒnsterlandes ein GestĂŒt aufzubauen; zunĂ€chst war es seine Absicht, VollblĂŒter fĂŒr den Hindernissport und gleichzeitig fĂŒr den Springsport zu zĂŒchten. Auf Empfehlung des damaligen Leiters des Rennstalls an der Kavallerieschule Hannover, Oberst Hans Jay, kaufte von Nagel den rennbewĂ€hrten Vollbluthengst Marcellus xx, der ĂŒber seinen Vorfahren Le Sancy xx eine ordentliche Portion Springveranlagung mitbekommen hatte. Zu seinen ersten Partnerinnen auf Vornholz gehörte die ausgesprochen schicke und harmonische Perlenreihe xx von Anakreon xx. Aus der erstmaligen Anpaarung fiel 1938 Perpetua xx, die trotz der KriegsumstĂ€nde auf der Rennbahn 80.000 Reichsmark gewann. Vollbruder Pernod xx, ein Jahr spĂ€ter geboren, galoppierte immerhin 40.000 Reichsmark zusammen und war in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg unter dem Reiter des Stalles Vornholz, Willi Schultheis, in mehr als 70 DressurprĂŒfungen der mittleren und schweren Kategorie siegreich. Pernod xx kam 15-jĂ€hrig in die Zucht, auch dort verdiente er beachtliche Meriten: seine Kinder Puschkin, Piccolo und Prunus gingen wie der vielseitige Puschkyn bis zur Klasse S, Macbeth sogar bis Grand Prix. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]
Als Deutschland im Herbst 1939 Polenangriff und damit den 2. Weltkrieg initiierte, war von Nagel zunĂ€chst als Offizier in einer berittenen AufklĂ€rungsabteilung an der Westfront. Anfang November erhielt er die Order, sich unverzĂŒglich auf den Weg nach Lodz in Polen zu machen. Alles Weitere wĂŒrde er dort vom âBeauftragten fĂŒr Pferdezucht und GestĂŒtswesen beim Oberbefehlshaber Ostâ Gustav Rau erfahren. Die deutsche Reichswehr verfolgte das Ziel, in den sogenannten zurĂŒckgegliederten Ostgebieten und fĂŒr das Generalgouvernement eine eigene GestĂŒtsverwaltung aufzubauen, um damit die Pferdeproduktion anzukurbeln. FĂŒr von Nagel lautete der konkrete Einsatzbefehl vor Ort: Kommandeur des HauptgestĂŒts Racot. Kommandeure in 13 weiteren HeeresgestĂŒten waren u. a. der Vater von Inge Theodorescu, Oberstleutnant Hans Fellgiebel, der das hĂ€ufig als polnisches Trakehnen bezeichnete Janow Podlaski ĂŒbernahm. Die durch die Kriegseinwirkungen gebeutelten, vornehmlich polnischen GestĂŒte, die fast 80 Prozent ihrer Hengste verloren hatten, wurden durch gezielte MaĂnahmen in relativ kurzer Zeit wieder aufgebaut, die BestĂ€nde an Zuchttieren aufgefĂŒllt und gröĂtenteils verbessert. Die Benutzung der Hengste stieg umgehend rasant an.
Wie kam es zur Berufung von Nagels? Rau hatte den jungen Oberleutnant von Nagel anlĂ€sslich verschiedener Termine mit seinem Vater, Landstallmeister von Nagel, in Beberbeck und Warendorf kennen und schĂ€tzen gelernt. Der wesentlichste Aspekt war, dass die Beberbecker Stuten, als sie nach Polen transportiert worden waren, gröĂtenteils in Racot gelandet waren. All diese original Beberbecker Zuchtpferde kannte von Nagel im Detail. Durch die Kriegseinwirkungen waren sie zwar in alle Winde zerstreut worden, doch eine intensive Suche fĂŒhrte dazu, dass die meisten von ihnen wieder aufgefunden wurden. Nach etwa zwei Jahren Einsatz in Polen wurde von Nagel von Rau als militĂ€rischer Leiter ins HeeresremontegestĂŒt nach Grabau bei LĂŒbeck geschickt. Mit ihm gingen Teile der Beberbeck-Racoter Stuten sowie die sogenannten Leistungsstuten, also Stuten, die als erfolgreiche Sportpferde ihre erste Karriere hinter sich hatten und nun entsprechend den Vorstellungen Raus und von Nagels als Zuchtstuten mit Spitzenhengsten, teilweise mit Sporterfolgen, angepaart wurden, um daraus besondere Leistungspferde zu zĂŒchten. Zu den Leistungsstuten gehörten u. a. Tora, die 1936 Gold gewonnen hatte, und die Rittersporn  xx-Tochter Warszawianka, die ebenfalls bei der Olympiade in Berlin vorne mit dabei war. Ziel war es, Spitzensportler zu zĂŒchten. Daneben war es Raus Vision, in diesem VersuchsgestĂŒt ein vielseitig einsatzbares MilitĂ€rpferd zu zĂŒchten: beides Ideen, die aufgrund der Ereignisse nicht realisiert wurden. SpĂ€testens hier reifte die Idee, bei sich auf dem heimatlichen GestĂŒt (seine Schwester Ida hatte wĂ€hrend der Kriegsjahre den Familienbetrieb geleitet) eine Leistungszucht mit HalbblĂŒtern fĂŒr den Turniersport aufzubauen und die ohnehin bei Kriegsende danieder liegende Vollblutzucht aufzugeben.
Der verlorene Krieg brachte Deutschland und den anderen kriegsbeteiligten LĂ€ndern entbehrungsreiche Jahre. Clemens von Nagel fand schnell Kontakt zur englischen Besatzungsmacht und ĂŒber den Pferdesport auch manchen privaten Kontakt. Den EnglĂ€ndern waren die AktivitĂ€ten des westfĂ€lischen Landadligen nicht verborgen geblieben, und als von Nagel den EnglĂ€ndern anbot, bei sich auf seinem GestĂŒt ein âShowjumpingâ zu veranstalten, griffen diese gerne zu. Deutsche waren als Kriegsverlierer nicht zugelassen, aber sie durften ihre Pferde und ihr reiterliches Vermögen den Anwesenden in einer âDressage Exhibitionâ zeigen, und Willi Schultheis zog auf dem bewĂ€hrten Dorffrieden alle Register. Die britischen Zuschauer waren begeistert. Eine Wiederholung wurde vereinbart und fand im Jahr darauf statt. Bald waren deutsche Teilnehmer zugelassen und spĂ€testens 1948 war dieses Turnier in Deutschland ein, wie man heute sagen wĂŒrde, Top-Event, welches von seinem Initiator den Namen âTurnier der Siegerâ erhielt und in MĂŒnster bis heute seine Fortsetzung fand.
Bereits kurz nach der Ăbernahme des Familienbesitzes hatte von Nagel hannoversche Stuten im Raum Verden und an der Unterelbe gekauft, die teilweise Beberbecker Blut fĂŒhrten. Die bekannteste ist ohne Zweifel die FinnlĂ€nderin von Flirt aus der Kebandina von Kirkland-Julius Caesar. Die zĂŒchterischen AnstöĂe, die  durch diese Stute bis heute weltweit gegeben wurden, sind enorm. Die Verbreitung ihres Blutes resultierte in Nachkommen wie Radetzky, Don Primero und Don Schufro. Eine ausfĂŒhrliche Beschreibung der Kebandina-Familie (von Nagel hatte auch die Halbschwester der FinnlĂ€nderin mit Namen Trendelburg gekauft ) ist im Buch âAusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2012/2013â unter âDas VermĂ€chtnis des Clemens von Nagelâ nachzulesen.
Weniger bekannt ist die Vornholzer Stutenfamilie der Altdeutsche von Alsterpreis a. d. Sabobilla von Schumann-Colonel, die ihren Ursprung an der Unterelbe hat. Die Vorfahren sind auf den Deckstationen Hechthausen, GroĂenwörden und Hollern entstanden. Interessant ist, dass die VĂ€ter der in der beigefĂŒgten Stammtafel aufgefĂŒhrten Stuten hĂ€ufig Beberbecker Blut fĂŒhren. So ist bei Alsterpreis, dem Vater der Altdeutschen, auf der Mutterseite der original Beberbecker Comet vertreten. Ebenso stammt die GroĂmutter der Altdeutschen, die Anhang-Stute 790, von einem Enkel des Beberbeckers Colorado mit Namen Colonel. Dies waren GrĂŒnde fĂŒr von Nagel, die Stute Altdeutsche 1936 von Johann von Borstel in Krautsand zu kaufen; ZĂŒchter war Rudolf BĂŒther in Hollern.
Die Eintragung der Altdeutschen war in Westfalen kein Problem, da sich bereits 1920 das WestfĂ€lische Pferdestammbuch entschieden hatte, auf hannoverscher Basis zu zĂŒchten. Welche QualitĂ€t diese Stute hatte, belegt die vorgenommene Punktierung: FĂŒr alle Kriterien von GebĂ€ude, Fundament und Gang gab es die Punktzahl 8 (auf einer Skala von 1 bis 10). Ihre herausragenden Kinder stammen allesamt vom harten Beberbecker BeschĂ€ler Oxyd von Irrlehrer. Der harte, groĂrahmige Hunter hatte auĂer in Beberbeck einige Jahre in OstpreuĂen als LandbeschĂ€ler gewirkt, besaĂ nach von Nagels Meinung eine exzellente BlutfĂŒhrung und hatte seine Rittigkeit als Reit- und Jagdpferd unter Beweis gestellt. Der Rappe Oxyd wird als ausdrucksstark und tief beschrieben, seine GĂ€nge beeindruckten. Vor allem seine Töchter waren edle und harmonische Modelle. Durch die Verbindung der ausgesuchten Hannoverschen Stuten mit dem Beberbecker Hengst Oxyd, der zudem einen Schuss Vollblut besaĂ, entstand das in der Literatur viel gerĂŒhmte Vornholzer Pferd.
Zu Altdeutsches Nachkommen zĂ€hlen die drei Onyx-BrĂŒder sowie ihre Tochter AdmiralitĂ€t. Onyx I wurde LandbeschĂ€ler im damaligen LandgestĂŒt Lack, welches unter militĂ€rischer Leitung stand und Hengste fĂŒr den Warthegau zur VerfĂŒgung stellte. Onyx II wurde ebenfalls gekört und an den westfĂ€lischen Privathengsthalter Cosack, einen ausgesprochenen Edelpferde-Mann, verkauft . Onyx III erhielt ebenfalls das PrĂ€dikat gekört und sorgte mit seinen Stallnachbarn Afrika und Chronist xx als Adular fĂŒr eine handfeste olympische Ăberraschung.
AdmiralitÀt erhielt dreijÀhrig die StaatsprÀmie und wurde in den Vornholzer Stutenbestand eingereiht.
Sie brachte mehrere Töchter, zu nennen sind besonders vier. Arie, Admira, Adria und Sieglinde.
â Â Arie (v. Ramzes AA) brachte sieben Stutfohlen: Arosa wurde Mutter des M-Springpferdes Ribana von Ramiro und GroĂmutter von Wolke (v. Weltmeister), ebenfalls im M-Parcours erfolgreich, sowie Magic Mouse (v. Aristokrat), auf dem Viereck M-siegreich.
â  Arosas Tochter Adeline war GroĂmutter des SSpringpferdes Calida von Calido sowie der Sportpferde Acorada von Acorado, Cherubin von Calido, und der Vollgeschwister Co-Jack und Celebration, beide von Cassandro; Arosas Tochter Ramona brachte den PrivatbeschĂ€ler Gran Rio von Graditz. Aries Tochter Ariane von Herold wurde durch ihren Sohn Uhland bekannt, der Usurpator xx-Sohn ging unter Peter Weinberg Nationenpreise u. a. in La Baule sowie GroĂe Preise wie den von Dortmund 1977. Aries Tochter Elke von Herold wurde die StaatsprĂ€mie zugesprochen.
â  Admiras (von Ramzes AA) Enkel und Urenkel zeichnen sich durch besondere sportliche LeistungsfĂ€higkeit im Parcours und auf dem Viereck aus, so zum Beispiel die S-Springpferde Ikhor von Ingbert, Wicking von Wikinger und Paradiso 9 von Paradiso sowie das S-Dressurpferd Mario von Martinez.
â Nachkommen der Adria von Ramzes AA sind der Ldb. Fröhlich, Ldb. Plinius, Pb. Lord Loh und Pb. Pablo Picasso. Sie selber wurde Mutter eines Leistungshengstes, der eine Hengstlinie von internationaler Bedeutung auf den Weg brachte, denn ihr arabisch aufgemachter Sohn Perseus wurde Vater des Pilatus, der bekanntermaĂen die HalbbrĂŒder Pilot und Polydor brachte, die durch ihre springgewaltigen Kinder jahrelang die Gewinnsummen-Hitlisten in Deutschland anfĂŒhrten. In Adrias Nachkommenschaft fallen die groĂe Anzahl von S-Pferden in der Dressur (u. a. Faustus von Fontanus xx, Babou von Bormio xx) und im Springen (u. a. Snop von Schwangau, Diamant von DraufgĂ€nger) auf.
â Sieglinde vom harten Ebbesloher SĂŒnder xx belegt mit ihren Kindern und Enkeln wie bei den o. g. Schwestern einmal mehr die vielseitige Eignung und das entsprechende Leistungsvermögen im Reitsport; M- und S-Pferde vornehmlich ĂŒber den Stangen sind in diesem Zweig der Altdeutsche-Familie keine Seltenheit, zum Beispiel Pan Am von Polydor, First Faisal von Faisal, Penny Lane von Dunhill H, Pageno von Pilot und Aragorn von Anmarsch. Der letztgenannte Wallach entstammt einer Nebenlinie, die von der FrĂŒhlingsduft I-Tochter Freisonne initiiert wurde und in Bayern reihenweise Springpferde gebracht hat.
Oxyd wurde zu einem bedeutenden StĂŒtzpfeiler der Vornholzer Sportpferdeschmiede, denn durch seine Nachkommen begann nun fĂŒr die ZuchtstĂ€tte Vornholz eine Ăra des sportlichen Erfolgs: Vornholzer Pferde zogen ausgebildet und vorgestellt durch Otto Lörke, Willi Schultheis, Alfons Przybylski und Ida von Nagel von Turnier zu Turnier, von Sieg zu Sieg. Die komplette bundesdeutsche Dressurequipe bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki, die Bronze gewann, stammte aus der Vornholzer Zucht, Adular (a. d. Altdeutschen) v. Oxyd, Afrika (aus einer weiteren hannoverschen Stute namens Anlage vom Beberbecker Anlauf) v. Oxyd und der Marcellus xx-Sohn Chronist xx â ein nie dagewesener und so leicht nicht wiederholbarer Triumph durch eine einzige ZuchtstĂ€tte. Nur durch eine plötzlich aufgetretene Lahmheit wiederholte sich dieser spektakulĂ€re Erfolg der Vornholzschen Zucht vier Jahre spĂ€ter in Stockholm nicht â Chronist xx, vorgesehen fĂŒr Hannelore Weygand, musste durch den Trakehner Perkunos ersetzt werden. Doch die beiden Oxyd-
Nachkommen Adular (jetzt unter Liselott Linsenhoff) und Afrika (jetzt mit Anneliese KĂŒppers) halfen, Mannschaftssilber zu sichern, Adular schaffte mit seiner Reiterin sogar Einzelbronze.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Anfang MĂ€rz körte der DĂ€nische Warmblutzuchtverband in Herning die neuen Junghengste. Gleich darauf wurden die Körlinge bei ihrer ersten LeistungsprĂŒfung auf die Probe gestellt: Vor allem die Söhne von Asgardâs Ibiza und Dream Boy ĂŒberzeugten die Richter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Helgstrand Dressage Youngster rÀumt ab
Im Anschluss an die Körung in Herning ging es fĂŒr die HoffnungstrĂ€ger weiter Richtung TĂžrring. Dort traten die frisch gekörten Dressurhengste an zur VeranlagungsprĂŒfung. Normalerweise wird diese in DĂ€nemark als 10-Tage-Test durchgefĂŒhrt, doch fĂŒr ausgewĂ€hlte Junghengste hieĂ es vier Tage lĂ€nger durchhalten, um auch in Deutschland zur Zucht zugelassen zu werden. Von 19 Hengsten, die an den Start gingen, ĂŒberzeugten am Ende alle und bestanden die VeranlagungsprĂŒfung.
Notenbester war ein Oldenburger Hengst der Helgstrand Dressage, Iron v. Asgardâs Ibiza x Hohenstein: FĂŒr sein Interieur gab es die Bestnote 10,0. Aber auch in den anderen Bewertungsgrundlagen ĂŒberzeugte der junge Rappe. FĂŒr Trab, Galopp, Rittigkeit und Fremdreiter-Rittigkeit gab es jeweils die Wertnote 9,0. Sein Schritt benotete die Kommission mit einer 8,0.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203543″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“203545″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Blue Hors HoffnungstrĂ€ger ĂŒberzeugt mit Höchstnoten
Neben Iron v. Asgardâs Ibiza, ein HoffnungstrĂ€ger aus dem Besitz der Helgstrand Dressage, ĂŒberzeugte eine weiterer junger Hengst mit Traumnoten. Blue Hors Monte Carlo heiĂt der zweite Favorit der jĂŒngsten VeranlagungsprĂŒfung. Bereits auf der Körung in Herning und auf der KWPN-Körung zĂ€hlte Blue Horse Monte Carlo zu den Lieblingen der Körkommission und avancierte jeweils zum PrĂ€mienhengst. Auch der Dream Boy-Sohn ĂŒberzeugte mit seinem Interieur und erhielt darauf die Höchstnote 10,0. FĂŒr die Fremdreiter-Rittigkeit gab es eine 8,5. Insgesamt gab es dreimal die Spitzennote 9,0 auf Trab, Galopp und Rittigkeit. Wie auch sein Konkurrent Iron erzielte der niederlĂ€ndische Youngster Monte Carlo eine Bewertung von 8,0 auf den Schritt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Weiter Informationen zu den Top-Vererbern unter: www.horse-gate.com/hengstverzeichnis
Infolge des altersbedingten Ausscheidens der Vornholzer Hengste Marcellus xx, Oxyd xx und Pernod xx sowie durch den Weggang des Ausbildergespanns Lörke/ Schultheis richtete Baron von Nagel sein Augenmerk stĂ€rker auf den zum damaligen Zeitpunkt noch recht kleinen Springstall. Mit dem Ankauf der polnischen Schimmelhengste Ramzes AA und Krol Walca steckte der Baron ein neues Ziel fĂŒr seine Zucht. Vornehmlich die Töchter des Oxyd bildeten den Grundstock fĂŒr den Erfolg des Ramzes AA, der aus heutiger Sicht einer der bedeutendsten Leistungsvererber der deutschen, wenn nicht europĂ€ischen Warmblutzucht nach dem 2. Weltkrieg ist.
Ramzes AA war wÀhrend des 2. Weltkrieges zunÀchst als Remontehengst im polnischen Janow Podlaski eingesetzt, spÀter aufgrund der Kriegsentwicklung nach Grabau verlegt und bei Kriegsende an den polnischen Offizier Witalis Bielecki gekommen, der ihn auf den ersten Turnieren der Alliierten nach dem Krieg ritt. Von Nagel kaufte ihn, nicht zuletzt weil er seine QualitÀten kannte.
Ramzes AA bestritt unter Micky Brinkmann erfolgreich eine Reihe von M-Springen, bis er sich das Fesselbein brach. Mit unglaublicher Geduld ertrug er seine Verletzung und trug so zu seiner Genesung bei, erholte sich und blieb der Zucht erhalten. Bereits in seinem Deckeinsatz in Polen hatte er sehr gute Jagd- und Springpferde gemacht, mehr im Huntertyp seines Vaters Rittersporn xx als im arabischen Typ seiner Mutter Jordi. Genau dies kam dem Vornholzer Zuchtziel mit seinen vornehmlich Beberbecker, Holsteiner und hannoverschen Stuten sehr entgegen.
Bei den Westfalen wurde Ramzes AA zunĂ€chst in die Zuchtwertklasse IV eingestuft, die Holsteiner zeigten weniger ZurĂŒckhaltung und sicherten sich den Hengst fĂŒr zwei Decksaisons (1951 und 1952, spĂ€ter nochmal 1959/1960). Der beispiellose Siegeszug des Anglo-Arabers nahm seinen Anfang: WĂ€hrend er (der ausnahmslos seine Schimmelfarbe vererbte) in Holstein Spitzenspringpferde wie Ramona (Alwin Schockemöhle), Retina (Fritz Thiedemann), Romanus (Hans GĂŒnter Winkler) und Ramzes XIII (Kurt Jarasinski) sowie hochklassige Töchter und gekörte Söhne lieferte, brachte er in Westfalen Talente fĂŒrs Viereck, zum Beispiel Mariano (Silber und Gold 1968 in Mexiko unter Josef Neckermann), Tiga (Grand Prix-Pferd unter Heinz Lammers) und den aus einer Abdel Krim-Hersdorf gezogenen Remus (Silber und Gold in Tokio 1964 unter Harry Boldt), um nur einige zu nennen. In der westfĂ€lischen Zucht war es der Ramzes AA-Sohn Ldb. Radetzky, ein Vollbruder des Mariano, der als Kronerbe des Ramzes-Blutes galt. Dieser Schimmel, gezogen in Vornholz, aus der hochedlen Malta von Oxyd (a. d. Meerfahrt von Meleager, den von Nagel aus seiner Zeit in Beberbeck, Warendorf und Racot kannte), wurde Warendorfer LandbeschĂ€ler und war das beste Beispiel der hervorragenden Reitpferdeeigenschaft en, die Ramzes AA vererbte. Radetzky war bis Grand Prix ausgebildet und wird mit Blick auf seine Vererbungsleistung mit Hengsten wie Duellant und Abglanz gleichgesetzt.
Als Ramzes AA mit fast dreiĂig Jahren nach 18-jĂ€hriger DecktĂ€tigkeit 1966 eingeschlĂ€fert wurde, wurden die Freunde dieses Hengstes mit einer eigens gedruckten Karte benachrichtigt; seine Geschichte war noch nicht zu Ende, sie begann gerade erst â und hĂ€lt bis heute an.
Der andere Polen-Import, der o. g. Krol Walca, ein etwas derber Dunkelschimmel, stammte vom VollblĂŒter Jantos xx, der in Racot gewirkt hatte. Krol Walcas Mutter Warszawianka (siehe oben) war ohne Zweifel das erfolgreichste Springpferd Polens in den 20er- und 30er-Jahren und nahm an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin teil. Krol Walca stand immer im Schatten von Ramzes AA und wurde vornehmlich fĂŒr die eigenen Vornholzer Stuten benutzt; unter anderem brachte er das Springpferd Feuerdorn (H.G. Winkler).
Die Erfolge der âRamzes-Expeditionâ im Land zwischen den Meeren lieĂen Clemens von Nagel, diesen von der Norm abweichenden, genialen Horseman, dem das Brandzeichen nie zur Ersatzreligion geworden war, schnell umdenken. In den 50er-Jahren, als durch die unaufhaltsame Motorisierung in der Landwirtschaft die schweren Holsteiner alten Schlages verschwanden, kaufte Clemens von Nagel gezielt einige dieser Stuten aus bewĂ€hrten SpringstĂ€mmen. Er war ĂŒberzeugt, dass eine edle Sportpferdezucht an gewisses MaĂ an Substanz und Kaliber benötigt. Das schien ihm durch die kalibrigen Stuten âmit den gemeiĂelten Köpfen auf WikingerhĂ€lsenâ (Gustav Rau) gewĂ€hrleistet. Gleichzeitig mit diesen Stuten kauft e er den LandbeschĂ€ler Herold v. Herder-Makler I vom damals kurz vor der SchlieĂung stehenden LandgestĂŒt Traventhal. Herold war ein Erhalterhengst alten Typs, der in Holstein âunmodernâ geworden war und gehĂ€uft das Springblut der holsteinischen Favorit-Tobias-Linie fĂŒhrte.
Clemens von Nagels neues Konzept lautete nun: Verankerung des natĂŒrlichen Springvermögens, der Springfreudigkeit, Leistungsbereitschaft und Unverdrossenheit des Holsteiners in der Vornholzer Zucht auf drei Wegen: einmal durch holsteinische âReinzuchtâ, durch die Kombination der angekauft en Holsteiner Stuten mit Herold, zweitens durch Anpaarung dieser Stuten mit Veredler-Hengsten wie Ramzes AA und VollblĂŒtern wie Usurpator xx und drittens, umgekehrt, Anpaarung der Altvornholzer Stuten mit Herold. Aus diesen Kombinationen entstanden im Laufe der nĂ€chsten Jahre Pferde, die dem GestĂŒt neue sportliche und zĂŒchterische Impulse und Erfolge brachten. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Besonders hervorgetan haben sich als Mutterstuten die sporterfolgreiche Heideblume von Heidebauer-Loretto-Heinitz, Mutter des Goldmedaillenpferdes Robin v. Ramzes und weiterer S-erfolgreicher Nachkommen, Nachtrose von Fangball-Loretto-Lorenz, Mutter des in Westfalen erfolgreichen Deckhengstes Roderich v. Ramzes, Laute von Fanatiker-Nubier-Neptun, Mutter des Vornholzer Vererbers Romanow v. Ramiro, und Pomeranze v. LöwenjĂ€ger, Mutter des international erfolgreichen Springpferdes Fatinitza v. Ramiro.
Ein besonderer GlĂŒcksgriff gelang Baron von Nagel mit dem Kauf der Stute Valine von Cottage Son xx-LogenschlieĂer-Favorit, die tragend nach Westfalen kam und hier im Mai 1964 ein Hengstfohlen von Raimond (v. Ramzes) bekam: Ramiro, eine Hengstlegende mit Weltformat und ein gewaltiges Sportpferd mit AusnahmequalitĂ€ten, aber auch ein Streitpunkt zwischen dem westfĂ€lischen Zuchtverband und von Nagel, der sich ĂŒber viele Jahre hinzog. Der kapitale Braune, oft als erster Euro-Hengst bezeichnet, hinterlieĂ unvergessliche Sportkinder wie Ramzes (Mannschaftsbronze Olympiade Los Angeles), Rodney, Rosella G (zweifache Bundeschampionesse Springen) und die Spring-Ikone Ratina, vererbungsstarke Töchter, die bis heute wirken, zum Beispiel Ramira, die Mutter des zweifachen Bundeschampions Springen Monte Bellini, oder Ramiros Söhne bzw. Enkelsöhne wie Ramirado bzw. Rockwell, Rock for Ever und Revolverheld. Dies alles war möglich, obwohl man ihn anfangs nur in Zuchtwertklasse IV (nur fĂŒr Stuten des Hengsthalters) einstuft e. Wie sportlich talentiert Ramiro war, belegt seine erste Sportsaison 1971 als 6-JĂ€hriger unter Fritz Ligges: anfangs noch in L- und M-PrĂŒfungen ging es Ende 1971 bereits ĂŒber lĂ€ndliche S-Parcours â und 1973 bei der EM in Hickstead landete er auf Platz 8.
In den 70er-Jahren stand der Vornholzer GestĂŒtsherr vor der Aufgabe, die zu enge Blutbasis seiner Zucht zu erweitern, denn die eingesetzten Stuten fĂŒhrten ein- oder mehrfach Ramzes-Blut. Um sich nicht der Gefahr der Inzucht auszusetzen, durfte nur beschrĂ€nkt weiteres R-Blut ĂŒber seinen Enkel Ramiro und dessen Sohn Romanow eingebracht werden. Von Nagel erinnerte sich an die gute Wirkung anglo-arabischen Blutes in seiner Zucht und in Leistungszuchten ĂŒberhaupt. Er erwarb den groĂrahmigen anglo-arabischen VollblĂŒter Kallistos, geboren 1970, der als Sohn des Arabers Djerba Qua ox und der Keseybiss, eine springgeprĂŒfte HauptgestĂŒtsstute in Pompadour, Nachfahre einer im Renn- und Hindernissport renommierten Familie ist. Die Entscheidung war erwartungsgemÀà richtig: Kinder (aus Vornholzer Zeit wie auch aus dem spĂ€teren Einsatz bei Familie Lackner in Borgholzhausen) dieses Schwarzbraunen machten vom Fleck weg im Sport auf sich aufmerksam, MĂŒtter dieser Sportler waren hĂ€ufig Töchter des Ramiro. Erfolgspferde wie Korsar (Fritz Ligges) und Kaktus sowie Kalypso (Ulrich Meyer zu Bexten) belegten die Richtigkeit dieses zĂŒchterischen Konzeptes.
Das letzte Kapitel der Vornholzer Zucht schlieĂlich schrieb noch einmal ein Holsteiner. Vierzehn Tage vor seinem Tod einigte sich Clemens von Nagel mit dem damaligen GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Holsteiner Verbandes, Johann Maas Hell, ĂŒber die Anpachtung eines Junghengstes. Es handelte sich um keinen anderen als Caletto I v. Cor de la BryĂšre, der seinen ersten Deckeinsatz als junger, unbekannter und nicht unumstrittener Hengst in Vornholz begann. Das westfĂ€lische Pferdestammbuch verweigerte ihm die Anerkennung, aber die fĂŒnf Stutfohlen, die er in dieser halben Saison produzierte, gingen ihren Weg: als Siegerstute der DreijĂ€hrigen, als Sportpferd oder als Stammmutter von Erfolgspferden. Caletto I, selbst unter Michael RĂŒping erfolgreich in Championaten, stand jahrelang in jeder ZuchtwertschĂ€tzung ganz oben.
Von Nagel, kein Ewig-Gestriger, hat sich an die Lebensstationen, die ihn besonders berĂŒhrt haben, stets aktiv erinnert und die Freundschaft mit den damit verbundenen Personen gepflegt. Besonders die Zeit in Beberbeck und in den Kavallerieregimentern lag ihm am Herzen. Bis zu seinem Tod fanden jĂ€hrlich sogenannte âBeberbecker Treffenâ statt. Hierzu wurden die ehemaligen Mitarbeiter, die teilweise im LandgestĂŒt Warendorf untergekommen waren, sowie Mitglieder der eigenen Familien nach Vornholz eingeladen. Das gedruckte Programm sah eine Besichtigung der Hengste und Stuten sowie der jungen JahrgĂ€nge und einer Reitabteilung vor, anschlieĂend saĂ man an einer Kaffeetafel beziehungsweise beim Abendessen gemĂŒtlich beisammen.
In gröĂeren AbstĂ€nden wurden Regiments- und Husarentage auf dem Schloss abgehalten. Vor groĂer Zuschauerkulisse erschallte Marschmusik von englischen und deutschen Kapellen, vorgetragen ĂŒber die Wiese vor dem Schloss. ReiterInnen (darunter Olympiasieger Fritz Ligges, der ehemalige Vorsitzende des WestfĂ€lischen Pferdestammbuches, Gustav Meyer zu Hartum, und die langjĂ€hrige Vornholzer GestĂŒtsleiterin und ehemalige Chefredakteurin des St. Georg, Gabriele Pochhammer) in traditionellen Uniformen beziehungsweise im Damensattel marschierten auf und zeigten reiterliches Können, Husarenkommers und Manöverball bildeten den Abschluss dieser Traditionstage.
Clemens Freiherr von Nagel-Doornick blieb keine Zeit mitzuerleben, wie richtig auch diese von ihm eingeleitete fĂŒnfte Phase fĂŒr das zĂŒchterische Gesamtkonzept seines in Westfalen, ja in Deutschland einmaligen PrivatgestĂŒts der Leistungspferdezucht war. Er starb nach einem Leben, welches durch Pferde von Anfang bis Ende geprĂ€gt war, im September des Jahres 1977. Der GestĂŒtsbetrieb wurde eingestellt, der Pferdebestand fast gĂ€nzlich verkauft. Geblieben sind vor allem die vielen Spuren der Hengste Ramzes AA, Radetzky und Ramiro, oder der Stuten, wie Adria, die ĂŒber ihren Pluchino xx-Sohn Perseus und dessen Sohn Pilatus UrgroĂmutter der Welthengste Pilot und Polydor wurde, alles Pferde, die Westfalens Zucht Weltgeltung verschafft haben und den Pferdesport weitergebracht haben.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Am gestrigen Sonntag verstarb der Holsteiner Grand Prix-Hengst Carabas unerwartet im Alter von 22 Jahren. Seine letzten zehn Lebensjahre verbrachte der Dressurstar im Besitz der Familie Schwiebert auf dem Helenenhof. Gestern jedoch der groĂe Schock fĂŒr Familie Schwiebert  – Carabas brach auf seinem Paddock tot zusammen.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]
Bereits 2006 unterstĂŒtzte Rainer Schwiebert Oliver Luze beim Training des Holsteiner Hengstes. Zwei Jahre spĂ€ter reihten sich zahlreiche Siege auf Grand-Prix-Niveau. Krönung der Turniersaison 2008 war wohl der Sieg im âMediencupâ in Donaueschingen. Daraufhin wurde der Carnaby-Sohn an Andreas Helgstrand verkauft. Dieser stellte den Allrounder auf dem CHIO Aachen im Jahr 2009 vor. Jedoch trennten sich bald die Wege von DĂ€ne Andreas Helgstrand und Holsteiner Carabas.
Im Jahr 2010 erwarben Jessica und Rainer Schwiebert den Grand-Prix Hengst. Ab diesem Zeitpunkt tanzte sich der Carnaby-Sohn in die Herzen der Familie Schwiebert und wurde zu einem festen Familienmitglied. Insgesamt zehn Jahre seines Lebens verbrachte der ausdrucksstarke Hengst auf dem Helenenhof. Gemeinsam konnte das Pferd-Reiter-Team Rainer Schwiebert und Carabas 30 Platzierungen in Grand Prix, Grand Prix Special und KĂŒr erreiten. Auch auf dem internationalen Parkett bewies das Duo sein Können.
Nach zahlreichen Siegen und Platzierungen erfolgte im Jahr 2015 die wohlverdiente Verabschiedung des Holsteiner Hengsts aus dem Dressursport â mit einem vierten und fĂŒnften Platz auf dem Turnier in Redefin.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]
Dressurvererber Carabas
Bisher stellte der Carnaby-Sohn sieben gekörte Söhne, darunter der Holsteiner Carantas. Insgesamt verdienten seine Nachkommen 260.000 Euro. Unter allen Carabas Kindern sind 22 Nachkommen in S-Dressuren erfolgreich, sechs StĂŒck in S-Springen. Vor allem die Stute Cayenne machte im Jahr 2007 Schlagzeilen. Besagte Westfalen Stute wurde von ZG Wittig/Tiemann gezogen und gewann unter Susan Pape die Weltmeisterschaft der fĂŒnfjĂ€hrigen Dressurpferde in Verden.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Weiter Informationen zu Carabas unter: https://horse-gate.com/carabas/
Die Corona-Pandemie hat Konsequenzen in allen Bereichen des Lebens. Auch vor der Pferdezucht macht sie nicht halt. So hat auch das Haupt-und LandgestĂŒt Marbach MaĂnahmen und Umstrukturierungen bezĂŒglich des Deckbetriebes eingeleitet. âWir werden einen gröĂtmöglichen ZĂŒchterservice gewĂ€hrleistenâ, sagt Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck, âdoch dazu mĂŒssen wir angesichts der Coronakrise in dieser Decksaison umdisponieren. Wir werden ausnahmsweise die Servicestationen Biberach, Ellwangen und Zogenweiler in dieser Saison nicht beschicken, dafĂŒr das Angebot der Besamungsstation Offenhausen erweitern. Die Entscheidung schmerzt uns alle sehr. Die Servicestationen sind wichtige Anlaufstellen fĂŒr die ZĂŒchter in der FlĂ€che und die Pferdezuchtvereine unverzichtbare Partner.â
StationstierĂ€rzte ĂŒbernehmen Stutenuntersuchungen und Besamungen
âWir haben mit den StationstierĂ€rzten Dr. Banzhaf/Depfenhart fĂŒr die Station Biberach, Dr. Wiese fĂŒr die Station Ellwangen, und Dr. Rist fĂŒr die Station Zogenweiler vereinbart, dass sie die Betreuung der Stuten voll gewĂ€hrleistenâ. Nach Terminvereinbarung mit den StationstierĂ€rzten können die Stuten auf der Servicestation oder im ZĂŒchterstall untersucht und besamt werden.
Erweiterung des Angebots an Besamungshengsten
Die fĂŒr die Servicestationen vorgesehenen Hengste werden in die Hengstriege der Besamungsstation Offenhausen und der Servicestation Marbach eingegliedert. ZusĂ€tzlich zu den bereits ab Anfang Februar im Frischsamenversand angebotenen Hengste sind nach EU-QuarantĂ€ne bereits ab dem 7. April die Hengste BENEDIKT, GIULIANI/T., MOMENTUM und WM DEVDAS ox im Versand. Ab dem 22. April wird zudem Frischsamen der Hengste DOCTOR BLUE, HICKSTEAD GOLD, LIMONCINO, QUITE GREAT und des SchwarzwĂ€lder Kaltbluthengstes MARKSTEIN verschickt. Die der Deutschen Reiterlichen Vereinigung angeschlossenen PferdezuchtverbĂ€nde haben einen Sonderbeschluss gefasst, nach dem Hengste in der Saison 2020 auch ohne Nachweis der notwendigen HengstleistungsprĂŒfung ins Hengstbuch I eingetragen werden können. Diese Ausnahmegenehmigung betrifft die Hengste BENEDIKT, HICKSTEAD GOLD, MOMENTUM, QUITE GREAT und WM DEVDAS ox.
Auf der Servicestation Marbach werden im Natursprung decken die LandbeschÀler CHALLATUS R, DAVOS, HOCHFEIN sowie die SchwarzwÀlder Kaltbluthengste MARKUS und VICTOR.
Erhaltungszuchtprogramm SchwarzwÀlder Kaltblut
Im Erhaltungszuchtprogramm SchwarzwĂ€lder Kaltblut, das auf den Einsatz einer ausgewĂ€hlten Vielfalt an Hengsten aus den sieben Hengstlinien angewiesen ist, wurden die Servicestation St. MĂ€rgen sowie die Regiestationen Bonndorf, Elzach-Prechtal, Laichingen, VS-Obereschach, Salem und Waldkirch-Kohlenbach am 19. und 20. MĂ€rz regulĂ€r beschickt. Die Stationierung der Regiestation Nordbaden erfolgt am 26. MĂ€rz und wird durch den Hengst WILLIAM erweitert. Zudem wird der Hengst MARKSTEIN ab dem 22. April im Frischsamenversand verfĂŒgbar sein, und die Hengste MARKUS und VICTOR decken auf der Servicestation Marbach im Natursprung.
Ansprechpartner fĂŒr die ZĂŒchter
Ansprechpartner fĂŒr die ZĂŒchter sind das Team der EU-Besamungsstation Offenhausen um HSM Ralf Belz und PWM Sabine Spaag, Tel. (0 73 85) 9 68 42-0, sowie HSM Helmut Waidmann und PW Josef BĂŒchele auf der Servicestation Marbach, Tel. (0171) 3 08 93 46, die durch die GestĂŒtstierĂ€rztin Dr. Yvonne Zander betreut wird. âUnsere Mitarbeiter arbeiten in der Servicestation Marbach und auf der Besamungsstation Offenhausen in Teams im Wechsel, um Betrieb und Service leisten zu können. Die GestĂŒter sind mit Herzblut, Disziplin und guten Ideen fĂŒr ihre ZĂŒchter daâ, sagt Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck, âMein ganz groĂer Dank gilt ihnen, aber natĂŒrlich auch den ZĂŒchtern, VorstĂ€nden und TierĂ€rzten, die sich voller VerstĂ€ndnis der neuen Situation stellen. Gemeinsam werden wir sie meistern!â.