Schwarzer Edelstein, brillantes Genie, aber auch wilder Teufel – die Begriffe, mit denen Sandro Hit tituliert wird, sind vielfältig. Und auch wenn immer wieder Kritik an ihm laut wird, was dieser Oldenburger in kurzer Zeit geschaffen hat, ist phänomenal: zehn Bundeschampions, sieben Siegerhengste, über 100 gekörte Söhne sowie Auktionsspitzen in exorbitanten Höhen.
Sandro Song: Mit Sandro Hit schuf dessen Vater Sandro Song sein absolutes Meisterstück.
So glamourös, wie seine Nachkommen oft glänzen, so bodenständig ist er selbst geboren. „Ein echter Bramscher Junge“, sagt Züchterin Gabriele Harder-Brune über „ihren Sandro Hit“. Für die Leiterin der Bramschen Zucht lagen die in unmittelbarer Nachbarschaft stehenden Hengste für ihre Zuchtstuten nahe. Und das war erst einmal der Hengstleistungsprüfungssieger Ramino, der bei Melanie Kötter in Bramsche stand und mit ihr Europameister der Junioren wurde. Nach Italien verkauft, gewann er dort anschließend fünfmal den Titel italienischer Meister. „Ramino führte über Ramiro bewährtes Leistungsblut und hat sich selbst im Sport mehrfach bewiesen“, so die Züchterin, die mit ihrem Ehemann Reinhold einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 15 Hektar führt. Ramino wählte sie für ihre Stute Lassie, deren Vater Welt As in den 1980er und 1990er Jahren zahlreiche Top-Sportpferde lieferte. Der Bekannteste ist sicherlich Anky van Grunsvens Olympiasieger und Weltmeister Bonfire, doch auch im Parcours überzeugten Welt As-Nachkommen wie Leroy Brown mit Wout Jan van der Schans oder Wendy unter Heinrich Wilhelm Johannsmann. Das Produkt Loretta paarte sie mit Sandro Song an, damals im nahe gelegenen Gestüt Bonhomme beheimatet. „Sandro Song war gerade Siegerhengst und führte die wertvollen Sandro-Gene. Er gefiel uns sehr gut und zudem hatten wir das Glück, dass er so nahe war. Also ließen wir Loretta in zwei aufeinander folgenden Jahren von ihm im Natursprung decken“, berichtet Harder-Brune. Sandro überzeugte zuvor als Holsteiner Halbblüter von Sacramento Song xx im Springsport unter Franke Sloothaak.
Ein schickes Rappfohlen
1993 kam ein Rapphengst zur Welt. Einer, der später die moderne Pferdezucht ganz entscheidend prägen sollte: Sandro Hit. „Er war ein ganz auffallendes Fohlen, sehr schick, dazu in dunkler Jacke, bewegte sich sehr gut und war im Umgang ganz simpel“, erzählt die Züchterin. Beim Brenntermin wurde er direkt für die Oldenburger Auktion zugelassen. Dort sicherte ihn sich Paul Schockemöhle, der für das Rappfohlen stolze 24.000 Mark – zu der Zeit noch richtig viel Geld – anlegte. „Bernd Huslage und Franz Pieper haben ihn für mich auf der Vechtaer Fohlenauktion entdeckt und gekauft. Mein Auftrag war, Hengstfohlen mit Körfähigkeit zu kaufen. Letztlich haben mich an Sandro Hit als Fohlen sein herausragender Typ, seine Korrektheit und die Bewegungsqualität überzeugt“, berichtet Schockemöhle. Die Rechnung ging – anfangs allerdings schleppend – auf. Der Rappe von Sandro Song-Ramino-Welt As wurde 1995 in Oldenburg gekört. Damals debütierte Sandro Hit mit Securus als die beiden ersten Sandro Song-Söhne auf der Körung. Nobel, langbeinig, schick und bewegungsstark präsentierte sich Sandro Hit – ins Prämienlot gelangte er allerdings noch nicht. Auch in der Hengstleistungsprüfung fiel Sandro Hit nicht sonderlich auf. Durchschnittliches Mittelfeld, wenn nicht Hinterfeld – da landete er mit 99.80 Punkten als 16. von 33. Im Springen – darauf deutete seine Abstammung ja eigentlich hin – landete er gar nur auf Rang 22 mit mageren 82.17 Punkten. Immerhin: Die Rittigkeit wurde mit 115.72 Punkten bewertet. Doch trotz der eher normalen bis mageren Aussichten sollte es ganz anders kommen. Sandro Hits Geburtsstätte liegt unweit der Friedensstadt Osnabrück. Rund acht Stuten stehen stets in der Zucht. Sandro Hits Mutter Loretta, inzwischen 21-jährig, bekommt ihr Gnadenbrot. Sie hat sich phänomenal vererbt: Bisher brachte sie mit Sandro Hit, dem vier Jahre später geborenem Grand Prix erfolgreichen Vererber Diamond Hit und dem im Jahr 2000 geborenen Royal Hit drei gekörte Hengste. „Zu diesen dreien gibt es jeweils Vollschwestern – während Sandro Hits Schwester La Traviata vor drei Jahren zu Xavier Marie nach Frankreich verkauft wurde, ging die Diamond Hit-Schwester als Fohlen zu Paul Schockemöhle. Die Royal Hit-Schwester Loretta Live haben wir behalten“, berichtet Harder-Brune.
Dr. Ulf Möllers „Leib- und Magenpferd“: Sandro Hit, unter ihm Bundeschampion und Weltmeister.
Insgeheim hofft sie auf einen vierten gekörten Hengst: Einen 2007 geborenen Jährling von Riccione aus der Loretta ziehen sie selbst auf. „Wir versuchen, die interessantesten und besten Stuten für unsere Zucht zu halten. Aus Sandro Hits Schwester haben wir hier noch die Royal Diamond-Tochter Lavirca, die als Elite- und Brillantringstute ausgezeichnet wurde, während deren Vollschwester für 45.000 Mark über die Fohlenauktion wechselte.“ Loretta hat den Titel Elitestute mehr als verdient. Mit Diamond Hit stellte sie den sportlich erfolgreichsten Sohn, mit dem Emma Hindle Grand Prix-Erfolge feiert und ihn für die Olympischen Spiele 2009 in die nähere Auswahl zog. Der Don Schufro-Sohn war 2002 Vizeweltmeister und Vize-Bundeschampion, wurde als VTV-Dressurhengst ausgezeichnet und liegt seit Jahren beständig in der Zuchtwertschätzung auf vorderen Plätzen. Über 13 gekörte Söhne hat er bereits gestellt, darunter den 2005er Bundeschampion Donovan, der nach großen Erfolgen in Amerika zu früh einging. Auch die 2008- er WM-Bronzemedaillen-Gewinnerin Diamantenbörse, die 2007 auf dem Bundeschampionat unter Jessica Süss Dritte wurde, zählt zu Diamond Hits erfolgreichen Nachkommen. Halbbruder Royal Hit von Royal Dance war 2002 zweiter Reservesieger auf der Oldenburger Körung, brachte bereits mehrere gekörte Söhne und wirkt inzwischen auf der Bloomfield-Farm in Australien. Sein Sohn Royal Doruto war 2008 unter Kira Wulferding Oldenburger Landeschampion.
Voll Harmonie und Eleganz
Halbbruder Diamond Hit: Grand Prix erfolgreicher Spitzenvererber mit Bundeschampions und Auktionsspitzen
Zurück zu Sandro Hit: Den absoluten Durchbruch schaffte der Hengst erst mit sechs Jahren. Zuvor auf keinem Turnier gewesen, startete er 1999 in eine Saison, die den Titel Ausnahme nicht zu scheuen brauchte: Vor rund 15.000 Zuschauern gewann er die Weltmeisterschaft der sechsjährigen Dressurpferde in Arnheim. Wenige Wochen später siegte er ebenfalls unter Dr. Ulf Müller mit einem „Gänsehaut-Ritt“ und der Traumnote 9,5 im Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde. Dicht gedrängt saßen die Zuschauer am Dressurviereck, als der noble, schwarze Beau seine Prüfung leichtfüßig, voller Harmonie und Eleganz absolvierte. Eine Vorstellung, die Kommentator Christoph Hess zu den Worten verleitete: „Hier wird die Faszination Dressursport deutlich.“ Der vormals eher im Hintergrund auftretende Hengst, von vielen bereits als schwierig abgestempelt, war zum Star avanciert. Das ließ natürlich auch die Züchter aufhorchen. Immer mehr wollten den Oldenburger Rappen für ihre Stuten einsetzen. „Die Nachfrage wurde so groß, dass wir das Reiten stark in den Hintergrund stellen mussten. Somit gaben wir auch seine Turnierkarriere auf “, erzählt Dr. Ulf Möller, der Reiter, den Sandro Hit gesucht und gefunden hatte. Als wirklich schwierig empfand er den Hengst nie. „Ich konnte von Anfang an einen besonderen Draht zu ihm aufbauen.“ Große Auftritte hat Sandro Hit seitdem „nur“ noch auf den Hengstschauen der Station Paul Schockemöhle. Doch da herrscht stets volles Haus – die Vechtaer Auktionshalle platzt aus allen Nähten. Meist bekommt Möller seinen „Schwatten“ drei Wochen zuvor. Doch die Zeit reicht, um ihn optimal zu präsentierten. „Es ist faszinierend, aber je mehr Publikum da ist, umso stolzer zeigt sich der Hengst. Er scheint es regelrecht zu genießen, im Rampenlicht zu stehen. Ihn so vorstellen zu können, macht wirklich Spaß, weil er eine unheimliche Bergauftendenz hat und toll mitmacht“, so Möller.
Mit den Weltmeister- und Bundeschampionatstiteln war 1999 auch der Grundstein gelegt für eine Zuchtkarriere. Doch würde Sandro Hit sie nutzen können? Er konnte. Schon ein Jahr später präsentierte er aus seinem ersten Jahrgang das bisher wohl spektakulärste, sagenumwobenste, faszinierendste, aber zugleich auch traurigste Kapitel seiner Laufbahn: Im Jahr 2000 gewann seine Tochter Poetin, damals noch recht schmal, hochbeinig und geradezu elfenhaft, das Bundeschampionat der dreijährigen Reitpferde. Neustadts Landstallmeister Dr. Jürgen Müller hatte recht gehabt, als er für seine Brentano II-Tochter Poesie 1996 den damals noch unbekannten Rappen gleich in seinem ersten Deckjahr wählte. Poetin wirkte wie ein Magnet – ein Pferd, wie es nur selten eines gibt, dazu perfekt gemanagt. Sechsjährig schwebte sie unter Kathrin Meyer zu Strohen durchs Viereck und tat es ihrem Vater absolut gleich: Mit Traumnoten entschied sie sowohl die Weltmeisterschaft wie auch die Bundeschampionate für sich. Dann kam die PSI-Auktion und jeder wartete gebannt, wie viel Geld für sie auf den Tisch gelegt werden würde. Als Uwe Heckmanns Hammer bei 2,5 Millionen Euro fiel, freute sich das niederländische Ehepaar Patty und Peter van der Zwan. Doch die Freude hielt nicht lange, bald schon wurde klar, dass sie Zahlungsprobleme hatten. Damit fand die Erfolgsstory Poetin ein tragisches Ende. Alle Pferde des Ehepaars wurden zwangsversteigert, Poetin wurde für 900.000 Euro an den Franzosen Xavier Marie veräußert. Ihr via Embryotransfer entstandenes Stutfohlen „A special Poetin“, eine Jazz-Tochter, wurde von Paul Schockemöhle für 138.000 Euro ersteigert und avancierte damit zum bis dato teuersten Warmblutfohlen überhaupt.[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]
WM- und Bundeschampionats-Bronze und S-Erfolge: San Remo
Der neue Besitzer sollte mit Poetin nicht glücklich werden dürfen. Am 12. Dezember 2005 muss Xavier Marie die traurige Nachricht bekannt geben, dass Poetin wegen einer schweren Hufrehe eingeschläfert wurde. Doch Poetin hat eine ganze Reihe an Vollgeschwistern. Bisher gibt es vier Hengste namens Samba Hit I bis IV und drei Stuten namens Poetin II, III und IV. Samba Hit I bis III wurden gekört, der erste wurde 2001 Vize-Bundeschampion der Dreijährigen. Seine Hengstleistungsprüfung beendete der Neustädter Landbeschäler als Sieger, sechsjährig holte er sich wiederum auf dem Bundeschampionat Bronze und belegte 2006 den vierten Platz im Nürnberger Burgpokal. Inzwischen ist er unter seinem ständigen Reiter Christian Flamm Grand Prix-erfolgreich. Samba Hit II war Körsieger von Berlin-Brandenburg und wirkt ebenfalls im Landgestüt Neustadt/Dosse, Nummer drei ging bereits als Fohlen an Paul Schockemöhle und wechselte via PSI-Auktion für 280.000 Euro nach England. Eine in der Pferdezucht schier einmalige Erfolgsserie einer Passerpaarung. „Unser Landgestüt zählte damals zu den ersten, die Sandro Hit trotz seiner schlechten Prüfung großes Vertrauen als Vererber geschenkt haben. Gleich das erste Produkt war mit Poetin solch ein Knaller, dass der Siegeszug von Sandro Hit mit einem Pferd aus Neustadt/Dosse begann. Wir haben diesem Hengst sehr viel zu verdanken, sowohl sportlich wie züchterisch“, berichtet Dr. Jürgen Müller, Landstallmeister aus Neustadt/Dosse. Der jüngste Samba Hit wurde 2009 geboren. Mehr könnten folgen: „Wir haben beim Verkauf von Poetin an Paul Schockemöhle ausgehandelt, dass deren Mutter Poesie lebenslang an Sandro Hit angepaart werden darf “, so Müller. Die drei Vollschwestern zu Poetin wirken alle in Neustadt/Dosse, Nummer II startete ebenfalls auf dem Bundeschampionat, Nummer IV musste dort jedoch 2008 aufgeben, während die dritte ihre Stutenleistungsprüfung souverän gewann. Und die Generationenfolge geht weiter: Samba Hit I hat bereits 13 gekörte Söhne, darunter Siegerhengst Samba’s Diamond, der 2006 auf der Körung in Neustadt/Dosse ganz vorne stand. Sein inzwischen in Amerika wirkender Sohn Samba Olé stellte den Siegerhengst der Neustädter Körung 2008. Mit 161 Punkten steht Samba Hit I an neunter Stelle in der Zuchtwertschätzung – bundesweit. Nachdem Poetin im Jahr 2000 die erste Bundeschampionesse von Sandro Hit wurde, eiferten ihr in steter Reihenfolge Halbgeschwister nach. Nur ein Jahr später gewann der NRW-Prämienhengst Show Star von der Station Holkenbrink das Bundeschampionat der dreijährigen Hengste. Jedes Jahr darauf war er erfolgreich in Warendorf am Start, wurde 2007 Zweiter beim Nürnberger Burgpokal-Finale und kann Grand Prix-Erfolge vorweisen. Als Vererber trat er besonders über seinen gekörten, für 140.000 Euro versteigerten Sohn Sheraton, den für 120.000 Euro zugeschlagenen Simply Clever oder den Bundeschampionats-Finalisten Showmaker in Erscheinung. 2004 folgte der Rheinländer Sandro Classic FS als dritter Nachkomme, der das Bundeschampionat unter Jana Freund mit einer goldenen Schleife verlässt.
Nahezu jedes Jahr ein Bundeschampion: 2005 war es San Rubin.
2005 ist es der aus einer Rubinstein-Stute gezogene San Rubin, der unter Dr. Ulf Möller mit einem mit 9,3 bewerteten Traumritt das Championat der fünfjährigen Dressurpferde gewinnt. Wenig später wechselt er für 260.000 Euro über die PSI-Auktion nach Amerika und startete dort eine Zeit lang erfolgreich unter Olympiareiter Steffen Peters. 2006 war das Jahr der Silberaster, die unter Andrea Müller-Kersten Bundeschampionesse wurde, wenngleich ihr Verhalten an der Hand doch sehr zu wünschen übrig lies. Ein Jahr später gewann sie erneut unter Helen Langehanenberg und holte mit ihr fünfjährig Bronze auf der Weltmeisterschaft. Via Embryotransfer wurde sie mehrfach Mutter – unter anderem von einem Fidertanz-Sohn, der für 36.000 Euro als Fohlen versteigert wurde. Im Bundeschampionatsfinale musste sie jedoch zurückgezogen werden – beim Wegspringen auf dem Abreiteplatz hatte sie sich vertreten. Ihr bisweilen schwieriges Temperament hatte sie schon ein paar Mal gezeigt – Genie und Wahnsinn können bei Sandro Hit-Nachkommen eben doch recht nah beieinander liegen.
2007 gewannen jedoch gleich zwei Sandro Hit-Töchter das Bundeschampionat: Neben Silberaster war das bei den sechsjährigen Dressurpferden die Rheinländerin Samira, die im Trab und der Losgelassenheit jeweils 10,0 erhielt. Direkt im Anschluss wurde sie für eine enorme Summe zum Ehepaar Pidgley nach England verkauft und soll von Markus Gribbe im Sport vorgestellt werden. Ein Jahr zuvor war es der zweite Reservesieger Sir Donnerhall, der unter Dr. Ulf Möller die Schärpe der fünfjährigen Dressurpferde gewann. Zuvor wurde er nach dem Qualifikationssieg mit 9,2 Vize-Weltmeister – den Sieg verschenkte er durch ein Wieher-Geplänkel mit einem oberhalb des Verdener Stadions stehenden Polizeipferd. Dennoch kann Sir Donnerhall bereits auf Rekorde blicken: Mit einer Rittigkeitsnote von 9,5, 9,75 im Trab und 9,5 im Galopp erhielt er eines der höchsten 30-Tage-Test-Ergebnisse überhaupt und setzt mit dem Dressurindex von 163 beim 70-Tage-Test in Adelheidsdorf einen Meilenstein. Aus seinem ersten Jahrgang wurden direkt sieben Söhne gekört, darunter mit Sir Rubin der Reservesieger Oldenburgs, der 2008 direkt Oldenburger Landeschampion wurde. Ein Sohn kostete 100.000 Euro, während auf der NRW-Körung 2007 Käufer 150.000 Euro für einen Sir Donnerhall-Sohn anlegten. Auf der Körung in Vechta stellte er 2008 erneut den Reservesieger, ein spektakulär trabender Brauner aus der Zucht von Xavier Marie. Zudem stammte der an vierter Stelle rangierte Hengst von ihm – eine Stelle dahinter wurde Sir Donnerhalls Vollbruder platziert. Mit Sir Nymphenburg stellte Sir Donnerhall 2008 den Siegerhengst der Süddeutschen Körung, mit Son of Cologne zudem den zweiten Reservesieger der NRW-Körung.
Überhaupt: Auf der Station von Paul Schockemöhle steht eine ganze Reihe an Sandro Hit-Söhnen. Einen, den er „unbedingt haben musste, weil es solch einen Sandro Hit-Sohn bisher nicht gab“, wie Schockemöhle verkündete, war San Amour. Der schwarzbraune Nobelmann wurde 2006 zweiter Reservesieger und ließ die Gebote bis auf 450.000 Euro klettern. Damit wurde der aus einer Plaisir d’Amour-Mutter gezogene Hengst Preisspitze und holte sich zwei Jahre später die Hauptprämie mit einem 340 Fohlen umfassenden Premierenjahrgang. Hinter ihm platzierte sich mit Swarovski ein Rappe der Station Sprehe, der seinen 30-Tage-Test mit 9,25 in der Rittigkeit gewann und im 70-Tage-Test als Dritter mit 129.41 Punkten endete – für den Teilbereich Dressur erhielt er 138.75 Punkte. Samarant hingegen, ganz im Sandro Hit-Typ stehend und über die Großmutter reines Vollblut führend, war 2005 Finalist beim Bundeschampionat und war Hannoveraner Vize-Landeschampion in Verden. Inzwischen wirkt er in Dänemark. Seine Nachfolge soll bei Schockemöhle unter anderem der Rapphengst Sarkozy von Sandro Hit-Weltmeyer antreten. Altbewährt hingegen ist der aus bestem Mutterstamm des Gestüts Vornholz gezogene Sunny Boy, einer der ersten gekörten Söhne von Sandro Hit. Selbst bis S erfolgreich, startete er mit viel Erfolg auf dem Bundeschampionat und hat bereits Prämienhengste wie Spielberg in Westfalen gezeugt.
Außergewöhnliche Leistung
Nobel. schwarz, bewegungsstark: Sandro Hit gibt seine Eigenschaften weiter.
Über 100 gekörte Hengste stehen bereits in Sandro Hits Zuchtbilanz, eine enorme Summe. Addiert man die gekörten Enkel hinzu, kommt man auf bombastische Zahlen. Wer sich davon tatsächlich durchsetzen wird – darüber kann erst in einigen Jahren Auskunft gegeben werden. Fakt jedoch ist, dass Sandro Hit in seiner Generation Außergewöhnliches geleistet hat. Sieben Siegerhengste hat er bisher zu stellen vermocht. Stoiber SN gewann 2006 beim Zuchtverband für Deutsche Pferde in Kreuth, Sieger Hit und Soliman de Hus 2007 in Vechta und Verden, zuvor waren es Sir Willson, Sandrit und Samba Hit II. Stedinger war es im Jahr 2002. Aus einer Landadel-Futuro-Mutter gezogen, avancierte er schnell zu einem der meistfrequentierten Hengste Deutschlands. Gleich aus seinem ersten Jahrgang wurden 2006 neun Söhne gekört – darunter mit Status Quo Oldenburgs Siegerhengst.
Züchterisch immer mehr in den Vordergrund drängt der Siegerhengst Stedinger.
Nahezu noch bedeutender schlug das Jahr 2008 ein, als Stedinger bei den dreijährigen Hengsten mit dem auf der NRW-Körung 2007 für 160.000 Euro versteigerten Schumacher den Vize-Bundeschampion und mit Statesman unter Heiko Klausing den Bronzegewinner der dreijährigen Hengste stellte. Schumacher wurde zuvor Westfalenchampion der dreijährigen Hengste in Münster-Handorf, gewann Reitpferdeprüfungen mit Noten bis 9,1 und zählte unter Claudia Rüscher zu den auffallendsten Erscheinungen in Warendorf. Statesman stand wenig später erneut im Rampenlicht, als er für 400.000 Euro über die Vechtaraner Eliteauktion wechselte. Er wurde nach Luxemburg zugeschlagen, soll aber im Gestüt Vorwerk aufgestellt werden. Auch Soliman de Hus und Sieger Hit zählen zu Sandro Hits Siegerparade. Erster entfachte auf der Hannoveraner Körung 2007 ein heißes Bietergefecht, ehe der Sandro Hit-Donnerhall-Sohn für 700.000 Euro an Xavier Marie zugeschlagen wurde. Zweiter gewann wenig später die Körung in Oldenburg und wechselte für 340.000 Euro nach Dänemark. Wer Zahlenspiele liebt, dem liefert Sandro Hit viel Stoff: Die Auktionsergebnisse all seiner Nachkommen zusammenzuzählen, dürfte ein interessantes Ergebnis aufdecken. Da werden einige Millionen zusammenkommen. Denn teuer wurden viele seiner Nachkommen. 750.000 Euro kostete auf der PSI-Auktion 2005 ein aus einer Calypso II-Mutter gezogener Hengst namens Santa Cruz, 166.000 Euro auf der gleichen Auktion der ganz ähnlich gezogene See You. Nahezu alle Auktionsplätze verdanken Sandro Hit Spitzenpreise. Auch Salieri wechselte 2002 über die Auktion – ihn ersteigerte Sissy Max-Theurer. Der im typisch edel-dunklen Sandro Hit-Look aufgemachte Dunkelbraune feierte 2006 unter Tochter Vicky sein Grand Prix-Debut und gewann 2007 eine Weltcup-Kür sowie zehn Grand Prix-Prüfungen. „Salieri ist sehr leichfüßig, temperamentvoll und überaus fein zu reiten. Für mich ein Traumpferd, das einem ein Traumgefühl gibt. Nur im Umgang teilweise eine Nervensäge, da er stets die ungeteilte Aufmerksamkeit wünscht“, erzählt Sissy Max-Theurer über ihn. Erfolge auf Intermediaire I-Niveau konnte siebenjährig bereits der Sandro Hit-Rohdiamant-Nachkomme Sancisco vom Gestüt Kempkehof feiern. Unter Ronald Lüders gewann er Inter I-Küren und hat auch mit hoch bewerteten Prämienfohlen auf sich aufmerksam gemacht.
Auf der ganzen Welt verteilt
Salieri holte mit Victoria Max-Theurer als erster Sandro Hit-Sohn Grand Prix Erfolge.
Sandro Hit ist überall – seine Nachkommen sind auf der ganzen Welt verteilt. In Amerika etwa gewann der Oldenburger Hengst Starlight den Titel „Grand Champion Stallion“ auf der Zuchtschau in Devon 2008. In Holland gewann der Sandro Hit-Flemmingh-Sohn Sandreo 2004 das Finale des Pavo-Cup und siegte ein Jahr später beim Hengstwettbewerb in s’Hertogenbosch. Auch die Landgestüte haben sich längst mit Sandro Hit-Blut eingedeckt. Während Siegerhengst Soliman de Hus in Celle wirkt, hat Warendorf auf den ebenfalls aus einer Donnerhall-Mutter stammenden Westfalen Sandro Bedo gesetzt. Der Reitpferde-Sieger, der mit 135.68 Punkten Zweiter in der 2005er Hengstleistungsprüfung von Warendorf war, stellte 2008 einen Prämienhengst in Münster-Handorf. Während im brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse die Linie über Samba Hit und Söhne gepflegt wird, wirkt im sachsen-anhaltinischen Landgestüt Prussendorf der Rapphengst Sarotti aus einer Mutter von Wolkenstein II – er hat in seinem 30-Tage-Test mit 9,25 die Höchstnote für die Rittigkeit bekommen. In Marbach ist Sir Sandro von Sandro Hit-Weltmeyer aufgestellt. Dazu kommen unzählige Privathengststationen, die sich mit Sandro Hit-Blut eingedeckt haben. Einer der sportlich erfolgreichsten darunter ist der Rappe San Remo von der Station Pape. Er schrammte jeweils haarscharf an einer Goldmedaille vorbei – zuerst auf der Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde 2006, als er um Hundertstel geschlagen Bronze gewann. Dann kurze Zeit später beim Bundeschampionat, wo er sich nach Siegen in der Einlauf- und Finalqualifikation mit den Traumnoten 9,1 und 9,4 wiederum mit Bronze zufrieden geben musste. Mit 151.03 Punkten und zehn Noten zwischen 9,0 und 10,0 gewann er bereits den Dressurindex seiner HLP in Münster-Handorf. Inzwischen hat er mit seiner ständigen Reiterin Susan Pape S-Erfolge erzielt. Zehn Bundeschampions, bedeutende Siegerhengste, sündhaft teure Auktioniken – Sandro Hit hat Enormes geleistet. Kaum ein Hengst hat die „Moderne“ der Oldenburger Zucht und der Reitpferdezucht weltweit in den vergangenen Jahren so geprägt wie dieser Hengst. Kaum einer hat so viele Emotionen ausgelöst, ob Freudentränen bei den Bundeschampionaten, Jubeljuchzer auf den Auktionen.
[vc_row][vc_column][vc_column_text]Die Bundeschampionate 2020 in Warendorf sind bereits in vollem Gange. Auch die ersten Championpferde stehen bereits fest. Bei den fünfjährigen Springpferden siegte Charly mit Bestleistungen unter Christian Kukuk.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Name Charly ist Programm, denn so heißt der neue Champion der fünfjährigen Springpferde. Bereits in den vergangenen Tagen meisterten Kukuk und Charly souverän die unterschiedlichen Leistungsanforderungen im Springparcours.
Schlussendlich lieferte der Chaman-Sohn aus einer Stakkato Mutter am Finaltag eine Spitzen-Performance ab und zeigte zwei Runden, die mit der Wertnote 9,1 und 9,3 bewertet wurden. Der Nachwuchsstar, aus der Zucht und im Besitz von Madelein Winter-Schulze, läuft seit Ende letzten Jahres unter dem Sattel von Christian Kukuk.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]An zweiter Stelle platzierte sich der Hengst Cashmere. Mit der Wertnote 9,0 in beiden Umläufen war er dem Bundeschampion Charly dicht auf den Fersen. Cashmere ist ein Sohn des Cristallo aus einer Contender Mutter und stammt aus der Zucht von Dr. Axel Schürner. Vorgestellt wurde der strahlende Reserve-Siegerhengst der Westfalen-Körung 2017 von Marco Kutscher.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“215851″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“215853″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Platz drei im Finale belegte Coros unter Hendrik Dowe. Im ersten Finalumlauf hatte der Hengst von Cornet Obolensky, aus der Zucht von Werner Buschsieweke, mit einer 9,5 die Höchstnote erhalten. Im zweiten Umlauf hingegen erhielt das Paar eine 8,3.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]