„Der diesjährige Hengstjahrgang hat neue Maßstäbe hinsichtlich des Einsatzes von Fremdblut in unserer Zucht gesetzt“, kommentierte Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen nach der Körung- „Das spiegelt sich auch in der Genetik des Prämienlots wider“, sagte er. „Neben dem Siegerhengst Cadilo mit reiner Holsteiner Genetik machen die Nachkommen von Cornet Obolensky und Kannan deutlich, dass fremdes Blut mit den wertvollen Holsteiner Mutterstämmen neue, wichtige Impulse für unsere Zucht ermöglichen kann“. Insgesamt waren 59 Hengste zur diesjährigen Körung erschienen, von denen 25 mit einem positiven Körurteil die Holstenhallen von Neumünster verlassen haben. Die 18 gekörten Hengste wechselten zu einem Durchschnittspreis von 67.888 Euro den Besitzer, fünf Hengste wurden ins Ausland (Schweiz, Südafrika, Belgien und Finnland) zugeschlagen. Die nicht gekörten Hengste kosteten im Schnitt 21.222 Euro.
Holsteiner Körung 2018: Der Siegerhengst kommt aus Ostholstein
Cadilo heißt der Holsteiner Siegerhengst des Jahres 2018. Der Sohn des Casall aus der Edwina v. Diarado (Stamm 2495) kam bei Klaus-Peter Wiepert in Neuratjensdorf zur Welt. Er war auch Besitzer des umjubelten Siegerhengstes von 2005, Diarado, gewesen, der inzwischen ein hoch erfolgreicher Vererber ist und bereits 43 bundesweit gekörte Söhne aufweisen kann.
“Cadilo verkörpert alles, was ein Spitzenpferd ausmacht“, lobte der Berichterstatter Axel Wöckener. „Er war typvoll und korrekt, sein Springen war vom Allerfeinsten“. Cadilo wurde bei der Auktion für 155.000 Euro in die Schweiz verkauft. Zum Reservesieger erkor die Körkommission bestehend aus Michael Gonell (Eckernförde), Jens Hauschildt (Seester), Lars Nieberg (Sendenhorst), Christian Thoroe (Haselund) und Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen (Kiel) einen der fünf zur Holsteiner Körung erschienen Cornet Obolensky-Söhne: Colcannon aus der Contender-Tochter Batik (Stamm 5881). Züchter des Hengstes ist der US-Amerikaner Dr. Steven Passman, dessen Stuten bei Timm Peters in Bargenstedt zu Hause sind. Der Schwarzbraune war ein Athlet durch und durch und einer der besten im Freispringen. Colcannon wird den Holsteiner Züchtern erhalten bleiben, denn er wechselte auf der Auktion für 135. 000 Euro in den Besitz der Hengststation Maas J. Hell in Kl. Offenseth. Der zweite Reservesieger, Keaton v. Kannan-Contendro I (Stamm 4847) aus der Zucht von Rudolf Schmitt, Wöhrden, und dem Besitz der Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH stand nicht zum Verkauf.
7 prämierte Hengste
Die hohe Qualität des diesjährigen Hengstjahrgang spiegelte sich auch in der Anzahl der prämierten Hengste wieder: Insgesamt sieben Hengste wurden mit der begehrten Auszeichnung bedacht. Neben den drei bereits erwähnten waren das Cantari v. Cascadello I-Askari Stamm (8772) aus der Zucht von Reimer Detlef Hennings, Bendorf, und dem Besitz der Hennings & Hennings GbR, Bendorf, & Ulrich Volkhausen, Lemgo, Conscha v. Cascadello II-Canturo (St. 318D1; Reimer Detlef Hennings, Bendorf; Glantz & Hamann GbR, Ammersbek), Shot Gun v. Stakkato Gold-Carthago (St. 2666), ebenfalls aus der Zucht von Reimer Detlef Hennings, Bendorf, und dem Besitz von Reimer Hennings & Dieter Mehrens, Struvenhütten) sowie Von Holstein v. Vagabond de la Pomme-Clearway (St. 8813), der von Erja Aholainen, Hollingstedt, gezogen und von Kai Gerken, Lasbek, ausgestellt wurde.