Hannoveraner Verband bezieht Stellung – Vorstand weist Vorwürfe zurück
Bremen/Verden, 19.07.2019. Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte und Behauptungen rund um den Hannoveraner Verband, die in der Öffentlichkeit hohe Wellen schlagen. Bisher hatte sich der Vorstand nicht zu den Vorwürfen geäußert, die unter anderem die fristlose Kündigung des bisherigen Geschäftsführers und Zuchtleiters Dr. Werner Schade betreffen. Der Vorstand hatte sich bewusst Zeit für eine Stellungnahme genommen, um vorab intern Prozesse abzustimmen. Aufgrund der aktuellen Berichterstattungen sieht sich der Verband allerdings nun in der Pflicht den Delegierten und Mitgliedern gegenüber, zu den vorliegenden Anschuldigungen Stellung zu beziehen.
Die Kündigung von Dr. Werner Schade als Geschäftsführer und Zuchtleiter erfolgte mit deutlicher Mehrheit des Gesamtvorstandes am 13. Mai, nachdem erhebliche Pflichtverletzungen festgestellt und in einer anwaltlichen Prüfung bestätigt worden waren. Die umfassenden Begründungen lagen vorher sowohl dem Vorstand als auch Dr. Schade schriftlich vor. Bereits im Vorfeld und auch direkt im Anschluss an die Abstimmung hatte der Vorstand mehrere, leider erfolglose, Versuche unternommen, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Streitigkeit um den zugrunde liegenden Sachverhalt ist aktuell Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Zusätzlich wurde aufgrund der Annahme von strafrechtlich relevanten Handlungen Strafanzeige gegen Dr. Schade erstattet.
Der geschäftsführende Vorstand bekräftigt, dass der Verband wirtschaftlich und in seiner Mitgliederstruktur stabil ist. Die Behauptung, viele Züchterinnen und Züchter hätten den Verband bereits verlassen oder trügen sich mit dem Gedanken, dies zu tun, ist schlichtweg falsch: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2018 (Januar bis Juni) ist lediglich eine Differenz von 18 Austritten bei einer Mitgliederzahl von insgesamt 12.164 Mitgliedern zu verzeichnen – dies entspricht bei einem derart mitgliederstarken Verband einer üblichen Fluktuation, die deutlich unter einem Prozent liegt. Zum 30. Juni 2019 konnten zudem schon mehr Fohlen für den Verband registriert werden als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.
Auch die Behauptung, dass ein „beispielloser Niedrigstand“ von nur 50 Pferden in der Kollektion für ein „Verspielen von Vertrauen“ spreche, weist der Vorstand vehement zurück. So gab es bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Schwankungen der Kollektionsgrößen. Auch kann der Rückgang der angebotenen Reitpferde ebenso auf den rückläufigen Bedeckungszahlen im Warmblutsektor in den entsprechenden Geburtsjahrgängen beruhen. Die Auswahl fand darüber hinaus vor Dr. Schades Freistellung statt; es besteht somit kein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen. In der Auktionskollektion für das internationale Turnier, der Fohlenauktion im August, werden 124 Fohlen angeboten (zum Vergleich: 2018 waren es 95 Fohlen).
Ebenso im Raum steht die Behauptung, Hans-Henning von der Decken habe sich mit unrechtmäßigen Provisionen bereichert. Auch dies sind aus der Luft gegriffene Anschuldigungen. Substantielle Tatsachen sind hierzu nicht vorgetragen worden.
Auch die Darstellung von Franz Bürmann als „Strippenzieher im Hintergrund“ ist eine Farce: „Erst einmal ist Franz Bürmann kein Unbekannter, sondern Verbandsmitglied sowie Züchter. Des Weiteren ist er ehrenamtlich beratend für den Vorstand tätig“, erklärt Hans-Henning von der Decken.
„Selbstverständlich ist es unser Anliegen, den Verband im besten Sinne zu leiten, ihn am Markt zu präsentieren und zukunftsfähig zu positionieren. Deshalb blicken wir als geschäftsführender Vorstand einer positiven Entwicklung entgegen – sei es durch die ernannte Strukturkommission oder die kommenden Veranstaltungen und Auktionen“, bekräftigt Hans-Henning von der Decken.
Hannoveraner Verband/ Lenk