Bundessieger Children Dressur: Schnakenberg gewinnt in Verden
Verden (fn-press). Es war eine Premiere für die Altersklasse Children in der Dressur: Im Rahmen des Turniers Verden international ermittelten die U14-Dressurreiter erstmals ihren Bundessieger Children Dressur. Beide Dressurreiterprüfungen der Klasse L* entschied Maja Schnakenberg aus dem Landesverband Hannover mit Donna-Noblesse für sich. Platz zwei und drei belegten die Bayerin Antonia Gress mit Desperado SV und die Hessin Isabelle Rüdiger mit Laera R.
Dass an Maja Schnakenberg (Dörverden) so leicht kein Vorbeikommen sein würde, machte die 14-jährige mit ihrer großrahmigen Hannoveraner Don Frederico-Tochter Donna-Noblesse (10) bereits in der ersten Prüfung klar. Trotz ordentlicher Windböen, die den Blumenschmuck von den Tischen fegten und an den großen Zelten um das Viereck rüttelten, unterlief dem Paar bei ihrem ersten Auftritt im Viereck kein Fehler (71 Prozent). „Ich habe einfach nur gehofft, dass Donna artig ist bei dem Wind“, war Maja Schnakenberg erleichtert.
Unter dem Sattel hat die Neuntklässlerin die Rappstute erst seit Dezember 2016. Eigentlich als Schwangerschaftsvertretung für ihre Ausbilderin Inga von Helldorff eingesprungen, hatte das Nachwuchstalent sofort einen guten Draht zu Donna-Noblesse, die von Züchterin und Besitzerin Ilse Zerbe als Freizeitpferd vorgesehen war. „Donna ist sehr fein zu reiten, das hat mir natürlich den Einstieg bei den Großpferden sehr erleichtert.“ Vorher ist Maja ausschließlich Ponys geritten und ergatterte etliche Schleifen mit ihrem nur 1,29 Meter Stockmaß großen Ponyhengst Baschano. Mitte Juli hat sie zwei Dressurponys ihrer Ausbilderin für die Bundeschampionate qualifiziert. Über einen Bezirkslehrgang empfahl sich Maja für die Sichtungsschiene der Children Dressur und wurde nach Warendorf zum Auswahllehrgang eingeladen. Insgesamt zwölf Reiter aus dem gesamten Bundesgebiet erhielten eine Startgenehmigung für Verden international. Im Finale konnte das Paar aus dem Landesverband Hannover seine Leistung vom Vortag noch einmal steigern (72,552 Prozent).
Die weite Anfahrt nach Niedersachsen hatte sich gelohnt: Über Silber im Finale konnte sich Antonia Gress (München) mit ihrem Wallach Desperado SV (10) freuen (71,875 Prozent). Die 14-Jährige war schon am Vortag der Siegerin dicht auf den Fersen und konnte ihre Leistung im Finale noch einmal steigern. Auf den Bronzerang arbeitete sich die 13-jährige Isabelle Rüdiger (Immenhausen) aus dem Landesverband Hessen mit der der westfälisch gezogenen Stute Laera R vor. Sie belegten in beiden Wertungsprüfungen den vierten Rang. In der Finalprüfung kam das Paar auf 70,990 Prozent. Insgesamt Vierte wurde die Schleswig-Holsteinerin Franziska Haase (Hellschen) mit Lorentino. Die 13-jährige hatte sich von Platz sechs in der ersten Wertungsprüfung auf den dritten Platz im Finale gesteigert. Auf Rang fünf im Endklassement kam die Hamburgerin Olivia Schmitz-Morkramer (13) mit Tropensonne.
Maja Schnakenberg bekam übrigens das „Go“ von der Besitzerin, ihren erfolgreichen Weg mit Donna-Noblesse auch in der Altersklasse Junioren fortzusetzen. „Dafür bin ich unglaublich dankbar“, so sie frisch gekürte Bundessiegerin Children Dressur.
„Es freut uns natürlich sehr, wenn die Altersklasse Children für die noch sehr jungen Reiter dann auch den sportlichen Weg zum Bundesnachwuchschampionat Dressur, beziehungsweise dann ins Junioren-Lager ebnet, wo sie dann ja eine bereits noch größere Prüfungsroutine auf Bundesebene vorweisen können“, so Caroline Roost von der AG Nachwuchs des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR).
Insgesamt war die Pferdewirtschaftsmeisterin, die seit 2017 für den Bereich Ponys und Children zuständig ist, sehr zufrieden mit der Premiere. „Der Veranstalter ist uns wirklich sehr entgegengekommen, da die Kinder vorher zweimal auf dem Prüfungsviereck trainieren durften und so natürlich ihre Pferde besser an die großen Zelte rund um das Viereck gewöhnen konnten. Sportlich sind wir mit den ausgewählten Paaren auf dem absolut richtigen Weg, wie vor allem die durchweg guten Ergebnisse im Finale zeigen.“ Für die U14-Dressurreiter gibt es bereits seit 2015 Europameisterschaften, zu denen Deutschland aber bisher noch kein Team entsandt hat. Für den Aufbau der neuen Altersklasse müssen die Strukturen in den Landesverbänden noch weiter ausgebaut werden. Geeignet ist die Altersklasse Children für Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren, die schon etwas zu groß für Ponys sind, kein geeignetes Pony zur Verfügung haben oder parallel bereits ein Großpferd reiten, dass idealerweise als Lehrmeister fungieren kann. Bereits zweimal konnte die Mannschaft der deutschen Dressur-Children den Nationenpreis in Hagen a.T.W gewinnen.
FN/ Tina Pantel
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews