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Aachen: Deutsche Vielseitigkeitsreiter gehen in Führung

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Aachen (fn-press). Besser könnte die Ausgangslage für die deutschen Vielseitigkeitsreiter beim CHIO Aachen nicht sein: Nach Dressur und Springen liegen drei der vier deutschen Teamreiter in Führung: Ingrid Klimke (Münster) mit Horseware Hale Bob OLD, Michael Jung (Horb) mit La Biosthetique Sam und Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo und damit auch die deutsche Mannschaft.

Das beste Dressurergebnis lieferte zunächst Sandra Auffarth ab. Mit nur 31,8 Minuspunkten verließ sie das Viereck. „Es war einfach toll, ich glaube, Wolle genießt die Atmosphäre hier in Aachen“, sagte die Weltmeisterin gut gelaunt. Sie habe die Zeit zwischen Luhmühlen und Aachen gut genutzt und fleißig geübt, berichtete sie. Unter anderem bei Dressurausbilder Jonny Hilberath, der sie auch vor Ort in der Vorbereitung unterstützte. Im Parcours unterlief dem Paar allerdings ein Abwurf, so dass sie nach dem Springen auf Rang drei hinter ihre beiden Rio-Kollegen Klimke und Jung zurückfiel. Diese erzielten auf dem Viereck 34,5 bzw. 34,7 Minuspunkte und blieben im Soerser Springstadion fehlerfrei. “Ich habe Hale Bob noch nie so gut gesehen wie hier“, geriet Bundestrainer Hans Melzer nach Klimkes Vorstellung ins Schwärmen. Ebenso begeistert war er von der Vorstellung des zweimaligen Olympiasiegers „Sam ist nun einmal kein Dressurpferd. Aber Michael punktet durch absolut korrektes Reiten und ein zufriedenes Pferd.“

Den Auftakt fürs deutsche Team hatte Aachen-Neuling Josefa Sommer (Immenhausen) gemacht. Für die 34-jährige Physiotherapeutin für Mensch und Pferd ging damit ein Traum in Erfüllung. „Ich wollte immer einmal in Aachen reiten“, sagte sie. Mit ihrem Dressurergebnis von 45,3 Minuspunkten war sie sehr zufrieden. „Hamilton war so entspannt wie noch nie – und das bei der Atmosphäre hier. Ich glaube, er braucht das. Er war noch relaxter als in Luhmühlen. Aber natürlich noch ein paar Kleinigkeiten, aber an denen kann man feilen“, sagte sie. Den Parcours überwand auch sie fehlerfrei, so dass sie morgen von Platz 14 ins Gelände startet – als „Pathfinder“ für ihre Teamkollegen, die als Führende zugleich die Letzten auf der Starterliste sind.

Josefa Sommer und der von ihrem Vater gezogene Hannover Hamilton (v. Heraldik xx) gehören zu den drei Kandidaten, die in Aachen noch eine Chance auf ein Ticket zu den EM in Strzegom haben. „Für mich ist es eine Riesenehre, hier zusammen mit den großen Namen im Team zu reiten. An die Europameisterschaften denke ich im Moment noch nicht, sondern versuche wie immer mein Bestes zu geben“, sagte Sommer. Ähnlich sehen das auch ihre Mitbewerber Kai Rüder (Blieschendorf) und Leonie Kuhlmann (Nordheim). Rüder, der bereits vor 25 Jahren als Reservist zu den Olympischen Spielen in Barcelona reiste, lieferte mit dem Holsteiner Colani Sunrise eine überzeugende Runde auf dem Viereck ab. Noch während seines Ritt konnte er sich ein Strahlen nicht verkneifen. „Man kann doch auch mal zeigen, dass Dressur Spaß bringt“, sagte er. „Schließlich ist es doch etwas, hier aus dem Viereck zu kommen mit einer Bestleistung und dem Gefühl, da geht noch was!“ Im Springen blieb das Paar fehlerfrei, musste jedoch zwei Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen. Mit 42,6 Minuspunkten rangiert er auf Platz zwölf. Leonie Kuhlmann, die Jüngste im deutschen Aufgebot, belegt Platz 19 vor dem Springen. Sie erzielte bei ihrer Aachen-Premiere 48,5 Minuspunkte auf dem Viereck. „Das ist hier schon etwas anderes als bei einem Jugend-Championat“, sagte sie. Im Parcours bewies dann ihre Schimmelstute Cascora mit einer souveränen Nullrunde, wo ihre Stärken liegen.

Bestplatzierter deutscher Einzelreiter nach Dressur und Springen ist Andreas Ostholt (Warendorf). Der Hauptfeldwebel der Bundeswehr erzielte in der Dressur 41,8 Minuspunkte („Ich bin bis auf den zweiten Galoppwechsel sehr zufrieden, den hätte ich besser vorbereiten können.“) und konnte sich diese auch im Springen erhalten. Damit liegt er vorläufig auf Platz neun. Dank einer guten Saison hatte sich auch Jörg Kurbel (Rüsselsheim) einen Startplatz in Aachen gesichert. Mit 56,9 Minuspunkten nach Dressur und Springen rangiert er im Moment auf Rang 32.

Die stärkste Konkurrenz fanden die deutschen Reitern auch in diesem Jahr in den Australiern vor, die im vergangenen Jahr erstmals den Nationenpreis für sich entscheiden konnte. Und wieder war es Shane Rose mit seinem Holsteiner Schimmel CP Qualified, der am dichtesten an die deutschen Reitern herankam. Mit 36,7 Minuspunkten nach Dressur und einem fehlerfreien Springen rangiert der Aachen-Zweite von 2016 auf Platz vier der laufenden Wertung.

Ebenfalls eine gute Ausgangsbasis fürs Gelände konnte sich Busch-Legende Sir Mark Todd verschaffen. Mit seinem Holsteiner Rio-Pferd Leonidas II belegt er vor dem Gelände mit 38,1 Minuspunkten Platz fünf. Sein neuseeländisches Team allerdings musste sich jedoch erst einmal mit Rang vier begnügen. Nach Deutschland mit nur 105,0 Minuspunkten und Australien (122,7) liegt Schweden mit 135,8 Minuspunkten auf Bronzekurs.


Source: Presseservice Kerstan / Turniernews
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