Franz Strahl-Schäfer verstorben
Franz Strahl-Schäfer verstorben
(fn-press). Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Ende April Franz Strahl-Schäfer (Ravensburg) verstorben. Der ehemalige Vizepräsident und Vorsitzende des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist friedlich im Alter von 99 Jahren entschlafen und wurde bereits auf eigenen Wunsch in kleinstem Rahmen beigesetzt.
Franz Strahl-Schäfer wurde am 20. Dezember 1916 in Dornhan-Bettenhausen im Schwarzwald geboren. 1960 übernahm er den Vorsitz im Württembergischen Warmblutzuchtverband und 1966 im Verband Württembergischer Pferdezüchter, nachdem sich die Kaltblut- und Warmblutzüchter in einem Verband zusammengeschlossen hatten. Seit der Gründung des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg im Jahre 1978 war Franz Strahl-Schäfer bis 1991 dessen Vorsitzender. 1981 wurde er zum Vorsitzenden des FN-Bereichs Zucht und damit gleichzeitig zum Vizepräsidenten der FN gewählt und übte diese Ämter zwölf Jahre lang aus. 1993 stellte er sich nicht mehr zur Wahl. Während seiner Amtszeit gelang es ihm nicht nur, die deutschen Zuchtverbände an einen Tisch zu holen, sondern auch eine gemeinsame Zuchtverbandsordnung zu erstellen. „Franz Strahl-Schäfer hat durch seine integrative Persönlichkeit die damals stark zerstrittenen 18 Zuchtverbände einander nähergebracht und so die Grundlage für das Deutsche Reitpferd geschaffen. Auf ihn selbst traf das zu, was er über das damalige Pferd in seiner Region zu sagen pflegte: Bauer und Herr in einer Person zu sein“, würdigte Dr. Hanfried Haring, der als Geschäftsführer des FN-Bereichs Zucht und später als FN-Generalsekretär eng mit Strahl-Schäfer zusammenarbeitete, dessen Verdienste.
Zu Strahl-Schäfers letzten Herausforderungen als FN-Vizepräsident zählte die Eingliederung der Zuchtverbände aus den neuen Bundesländern nach der Wende. Ein weiteres großes Anliegen waren ihm darüber hinaus die Ethischen Grundsätze, an deren Erstellung er intensiv mitgearbeitet hatte und die er zeitlebens als Verpflichtung für alle Pferdesportler, Pferdehalter, Züchter und Pferdefreunde betrachtete. „Franz Strahl-Schäfer verkörperte die für die deutsche Pferdezucht so wichtige Kombination zwischen Sport und Zucht. Bis ins hohe Alter selbst im Sattel aktiv, richtete er häufig und gern vor allem Turnieren in seinem Heimatland Baden-Württemberg. Hoch anerkannt waren seine Urteile bei Zuchtprüfungen, wie Stutenschauen, Hengstkörungen und -leistungsprüfungen. Seine Urteile waren stets fachlich versiert, unabhängig von jedem äußeren Einfluss und richtungsweisend“, so FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau.
Parallel zu seinen Ehrenämtern bei der FN, wählte die Arbeitsgemeinschaft deutscher Tierzüchter (ADT) Franz Strahl-Schäfer 1982 zu ihrem Vize-Präsidenten. Zu seinen Verdiensten zählen aber auch die guten Kontakte zu den ausländischen Zuchtverbänden und zur Wissenschaft. Bereits 1979 war Franz Strahl-Schäfer der erste Stellvertreter der Bundesrepublik in der Kommission für Pferdeproduktion der Europäischen Vereinigung für Tierproduktion (EVT).
Für seine außerordentlichen Verdienste um die Deutsche Pferdezucht erhielt Franz Strahl-Schäfer zahlreiche Auszeichnungen: Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) verlieh ihm die höchste tierzüchterische Ehrung, den Carl-Theodor-Schneider-Preis, die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) zeichnete ihn mit der Adolf-Köppe-Nadel aus, die FN ehrte ihn mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold und ernannte ihn darüber hinaus 1993 zum FN-Ehrenmitglied. 1985 wurde Franz Strahl Schäfer mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
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Source: Presseservice-Kerstan