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Foto: Bremsen können Pferde nicht nur riechen, sondern auch sehen. Ihr Stich ist besonders schmerzhaft.

Insektenschutz für Pferde: Mücken, Zecken und Bremsen fernhalten

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Insektenschutz für Pferde: Mücken, Zecken und Bremsen fernhalten

Ein Gefühl, das jeder Reiter kennt: Es juckt und sticht, es summt und brummt, das Pferd tänzelt und schlägt mit allen Gliedmaßen um sich. Gleich wird es in vollem Galopp davonstürmen. Und das alles trotz Insektenspray.

Eines vorneweg: Das perfekte Mittel gegen die sommerlichen Plagegeister gibt es nicht. Wohl aber wirkungsvolle Repellents und sinnvolle Maßnahmen, um einigermaßen über den Sommer zu kommen.

 

Mücken loswerden

Der beste Weg, um sich vor Mücken zu schützen ist, ihnen das Leben in Ihrer Nähe schwer zu machen. Oberstes Gebot ist daher: Stehende Gewässer am Stall beseitigen. Schließen Sie sämtliche Regentonnen und tränken Sie Ihre Pferde nicht aus offenen Wasserbehältern. Selbst Pfützen taugen schon als Kindergarten für Mückenlarven und sollten deshalb zugeschüttet werden.

Keine Angst müssen Ihnen tanzende Schwärme am Waldrand machen – denn dabei handelt es sich um männliche und weibliche Mücken, die mit der Paarung beschäftigt sind. Die Männchen stechen ohnehin nicht, die Weibchen werden erst danach aggressiv, weil sie eine Blutmahlzeit für die Entwicklung ihrer Eier benötigen. Sie werden dann in die Richtung ausschwärmen, wo es nach Schweiß, Ammoniak und Kohlendioxid riecht. Nun hilft Stallhygiene. Je penibler Sie Ihre Boxen reinigen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mücken sich anderswo austoben.

Vorsicht bei schwülem Wetter, kurz vor einem Gewitter. Dann nämlich merken die Mückenweibchen, dass die Zeit der Pfützen naht und sind besonders aktiv. Wer jetzt draußen unterwegs ist, wird ganz sicher drangsaliert. Die beste Zeit für einen ungestörten Ausritt ist stattdessen ein windiger Tag. Dann nämlich bleiben die Mücken in ihren Verstecken, um nicht weggeweht zu werden.

 

Bremsen vertreiben

Bremsen, auch „Blinde Fliegen“ genannt, ticken etwas anders als Mücken. Sie werden nicht nur von Gerüchen angelockt, sondern auch von Formen und Bewegungen. Je mehr Pferde also auf einer Koppel grasen und je schneller sie rennen, desto heftiger werden sie attackiert. Zu allem Übel benötigen sie nicht einmal ein echtes Gewässer, um ihre Eier abzulegen. Schlammiger Boden reicht völlig aus, um jede Menge Larven und Puppen großzuziehen. Eine Befestigung Ihres Matschpaddocks schafft Abhilfe. Dadurch verringert sich auch die Luftfeuchtigkeit im Stall, die ebenfalls Bremsen anzieht.

Die gute Nachricht: Jedes Jahr gibt es nur eine Bremsengeneration. Wer also entsprechende Maßnahmen ergreift, hat im nächsten Jahr vielleicht schon viel weniger unliebsame Untermieter. Ausweichen kann man Bremsen am besten, indem man seinen Ausritt auf den Abend verlegt, denn die Insekten sind tagaktiv.

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Bremsen können Pferde nicht nur riechen, sondern auch sehen. Ihr Stich ist besonders schmerzhaft.

Zecken erschrecken

Besonders unbeliebte Blutsauger sind Zecken. Denn sie sind nicht nur schwer zu entfernen, sondern übertragen auch Krankheiten wie Borreliose und FSME. Letzteres kommt bei Pferden aber nur sehr selten vor. Zecken können bis zu vier Jahre lang auf Gräsern und Sträuchern bis 1,70 Metern Höhe warten. Kommt ein Mensch, Pferd oder anderer potenzieller Wirt vorbei, lassen sie sich einfach abstreifen und mitnehmen. Sie reagieren dabei auf Körperwärme, Geruch und Erschütterung. Sehen können sie ihren Wirt nicht, denn sie sind blind.

An Waldrändern gibt es sehr hohe Zeckenpopulationen, da hier viele Mäuse leben, welche ebenfalls als Wirte dienen. Koppeln in dieser Lage sind also besonders gefährdet. Die Hauptsaison der Spinnentiere erstreckt sich vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein. Erst bei Temperaturen unter 7 Grad Celsius werden sie weniger aktiv.  Hauptaugenmerk in punkto Zecken ist das korrekte und schnelle Entfernen. Suchen Sie Ihr Pferd also am besten täglich ab und ziehen Zecken mit einer speziellen Pinzette, Zeckenzange oder –karte heraus.

 

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Schutzmaßnahmen

Insektensprays gibt es genug, aber wirklich helfen tun nur wenige. Vor allem existiert die vielfach versprochene Langzeitwirkung der Produkte meist nicht. Auch natürliche Mittel helfen in der Insekten-Hauptsaison kaum. Bewährt haben sich in zahlreichen Tests die chemischen Substanzen DEET und Bayrepel. Auf dem Markt sind mittlerweile auch einige Insektizide, also Mittel, die Insekten nicht nur abschrecken, sondern töten. Die bekanntesten sind Pyrethrum und Permethrin. Letzteres wird allerdings wegen seiner toxischen Wirkung nicht auf der Haut, sondern nur in Stallumgebungssprays verwendet.

Der wirkungsvollste Insektenschutz ist neben Stallhygiene und dem Tragen von Fliegenschutzdecken und -masken vor allem das Aufstellen von Insektenfallen. Für Mücken gibt es entsprechende Fangbeutel mit Lockstoffen. Bremsen fallen auf  den schwarzen Ball mit weißem Trichter herein, aus dem „Bremsenfallen“ bestehen. Sie halten ihn für ein Lebewesen, wollen es stechen und landen stattdessen im Fangbehälter. Solche Fallen werden am besten in direkter Flugbahn zwischen einem Gewässer, Tümpel oder Moor und Ihrer Weide aufgestellt.

Text: Regina Käsmayr

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