Vielseitigkeit: Die Triathleten
Dressur, Springen, Geländeritt – nicht von ungefähr wird die Vielseitigkeit die „Krone der Reiterei“ genannt. Der Triathlon im Sattel verlangt sportliche Höchstleistungen auf der Basis von absolutem Vertrauen zwischen Reiter und Pferd.
Was Jahrzehnte zumindest in Europa vor allem eine Domäne der Reiter aus Großbritannien war, ist seit einigen Jahren auch eine Medaillenbank für deutsche Equipen: die Vielseitigkeit.Ein Reiter schrieb in diesem Zusammenhang Geschichte: Michael Jung. Als erster Deutscher wurde der Schwabe 2010 Weltmeister, ein Jahr später Europameister und 2012 in London Doppel-Olympiasieger. Damit ist er bis heute der einzige Reiter seiner Disziplin, der zeitgleich alle drei Titel für sich beanspruchen konnte. Damit nicht genug, wiederholt Michael Jung 2016 den Einzel-Olympiasieg in Rio de Janeiro. Die größte Konkurrenz kommt seit Jahren aus den eigenen Reihen: 2014 wurde Sandra Auffarth in der Normandie Weltmeisterin, im vergangen Jahr sicherte sich Ingrid Klimke in Strzegom den Titel der Europameisterin – Jung wurde jeweils Zweiter. Im Team hoffen die Deutschen darauf, in Tryon ihren WM-Titel zu verteidigen, nicht nur gegen Mannschaftsolympiasieger Frankreich, sondern auch gegen die amtierenden Europameister aus Großbritannien.Galopp über Golfrasen
Eine Vielseitigkeitsprüfung besteht aus drei Teilen, beginnend mit der Dressur und endend mit einem Springen. Kernstück ist und bleibt jedoch der Geländeritt. In Tryon führt die rund 5.700 Meter lange Geländestrecke über das Gelände eines früheren Golfplatzes, das unmittelbar an das des Reitsportzentrums angrenzt. Verantwortlich für ihre Gestaltung ist der Brite Captain Mark Phillips, Vater der Queen-Enkelin und Weltmeisterin von 2006, Zara Tindall. Von 2001 bis 2012 war Phillips Trainer der US-amerikanischen Vielseitigkeitsreiter, bis 2016 Gelände-Parcourschef im deutschen Vielseitigkeits-Mekka Luhmühlen. Maximal 42 Sprünge erwarten Reiter und Pferd auf der Strecke, im Idealfall beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit 570 Meter/Minute, umgerechnet gut 34 km/h. Vor dem abschließenden Springen müssen alle Pferde einen offiziellen Vet-Check passieren. Gestartet wird dann in umgekehrter Reihenfolge des Zwischenstandes, das heißt, der Reiter mit der größten Chance auf den Titel reitet als Letzter über die Ziellinie. Dann liegt Spannung in der Luft, die Zuschauer halten den Atem an – einer von vielen Momenten, die die Faszination dieses Sports ausmachen.Die Titelverteidiger
■ Mannschaft: Gold: Deutschland (Sandra Auffarth – Opgun Louvo, Michael Jung – fischerRocana FST, Ingrid Klimke – FRH Escada, Dirk Schrade – Hop and Skip) Silber: Großbritannien Bronze: Niederlande ■ Einzelwertung: Gold: Sandra Auffarth/GER – Opgun Louvo Silber: Michael Jung/GER – fischerRocana FST Bronze: William Fox-Pitt/GBR – Chilli Morning
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