Transport von Stute mit Fohlen
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Transport von Stute mit Fohlen
Fohlenschau, Besamung der Stute, Tierklinik usw. – es gibt viele Situationen in denen Stuten mit Fohlen bei Fuß transportiert werden müssen. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Eine Stute mit Fohlen bei Fuß sicher zu verladen und in einem Pferdehänger zu transportieren, erfordert ein paar Vorsichtsmaßnahmen.
© Böckmann
Checkliste für einen sicheren Transport
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- Verwenden Sie einen breiten Pferdehänger (mind. 1,5 Pferde = Stute mit Fohlen), damit sowohl beim Verladen, als auch während des Transportes genügend Platz für Stute und Fohlen ist.
- Sorgen Sie für genügend Einstreu. Zum einen ähnelt der Pferdeanhänger dann eher der gewohnten Box, so dass das Fohlen meist bereitwilliger hineinläuft. Zum anderen ist der Boden gepolstert für Fohlen, die sich während des Transportes hinlegen.
- Schließen Sie die vordere Einstiegstüre, damit das Fohlen nicht vor Aufregung nach dem Verladen direkt vorne wieder hinaus läuft.
- Verladen Sie am besten mit zwei Helfern, die darauf achten, dass das Fohlen dicht bei der Stute ist, wenn diese auf die Rampe und in den Hänger geht. Das ist wichtig, damit die Stute nicht im Anhänger in Panik gerät, wenn sie ihr Fohlen nicht mehr sieht oder es nur von draußen wiehern hört. Die Helfer sorgen weiter dafür, dass das Fohlen nicht seitlich von der Rampe rutscht und helfen ggf. nach, wenn das Fohlen nicht in den Anhänger gehen sollte oder auf der Rampe stoppt. Als letztes sind es auch die Helfer, die rasch die Klappe schließen, sobald Stute und Fohlen im Anhänger sind.
Ganz wichtig: planen Sie wenn möglich ein bisschen mehr Zeit ein für das Verladen, damit es das Fohlen nicht beim ersten Mal als etwas Unangenehmes empfindet. - Binden Sie das Fohlen auf keinen Fall im Pferdehänger an. Der Transport ist für junge Fohlen oft genauso ungewohnt wie das Anbinden selbst. Das Fohlen kann in Panik geraten und sich im schlimmsten Fall selbst erdrosseln.
- Schließen Sie hinten unbedingt die Plane oder Klappe. Fohlen sind sehr gelenkig und können in Panik über die Rückwand springen. Praktisch sind hierfür auch spezielle Fohlengitter für die Heckklappe.
- Sperren Sie die vordere Türe ab, falls sie sich von innen öffnen lässt. Das Fohlen passt oft auch unter der Bruststange durch und könnte dabei an den Griff kommen und die Türe öffnen.
- Fahren Sie besonders vorsichtig, also sanft bremsen und anfahren und langsam um die Kurven. Fohlen stehen noch nicht so stabil auf Ihren Beinen wie erwachsene Pferde.
- Sie wollen Stute und Fohlen auch während der Fahrt im Auge behalten? Dann statten Sie den Pferdeanhänger mit einer Kamera aus. Einige Stallkameras gibt es mit entsprechenden Vorrichtungen zu kaufen. Das Bild empfangen Sie bequem im Auto. Die Überwachung ist auch bei Transporten z.B. bei jungen oder nervösen Pferden sinnvoll, um im Fall der Fälle schnell eingreifen zu können.
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Vermeiden Sie so gut es geht ein Einklemmen des Fohlens zwischen Stute und Anhänger bzw. Trennwand.
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
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- Ihr Pferdehänger besitzt eine massive, durchgängige Trennwand?
Dann entfernen Sie diese möglichst, da die Stute in diesem Fall kaum Platz hat und das Fohlen versehentlich einklemmen kann. - Sie wollen nicht auf den Halt der Stute durch eine Begrenzung verzichten?
Hierfür bieten einige Hersteller lange Brust- und Heckstangen oder sogar gepolsterte Mitteilstangen ohne massives „Füllmaterial" an.
Achtung: Viele Anhänger sind ohne Brust- und Heckstangen instabil. Fragen Sie im Zweifelsfall den Hersteller Ihres Pferdeanhängers. - Die Trennwand soll im Anhänger bleiben?
Dann stellen Sie die Mittelwand hinten zumindest breit und fixieren sie sie sorgfältig.
Füllen Sie die Lücke auf der anderen Seite der Trennwand z.B. mit einem kleinen Heuballen, so dass das Fohlen nicht hinter die Trennwand gelangen kann.
Text: Sabine Wiencirz