Zum jĂ€hrlichen Meeting des IDTC (International Dressage Trainers Club) hatten die Organisatoren Linda Keenan und David Hunt am 9. und 10. Oktober auf das GestĂŒt Vorwerk der Familie Max-Theurer in Cappeln geladen. Ăber 100 Trainerpersönlichkeiten aus vielen verschiedenen Nationen konnten hochinteressante VortrĂ€ge und Demonstrationen verfolgen.
Ein lehrreiches Programm wurde geboten
Johann Hinnemann erlĂ€uterte zusammen mit den Körkommissarinnen Heike Kemmer (Hannover) und Marian Dorresteijn (KWPN) die Entwicklungen der Sportpferdezucht in den letzten zwanzig Jahren anhand von sechs Pferden aller Altersklassen unter dem Sattel von Stefanie Wolf und Annika RĂŒhl. FĂŒr rege Diskussion sorgte der Vortrag der FEI TierĂ€rztin Dr. Rachel Murray zu aktuellen Forschungsergebnissen im Bereich Gebisse und ZĂ€umungen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde in allen Sparten des Reitsports. AnschlieĂend stellte sich der Chefredakteur des Pferdemagazins St.Georg, Jan Tönjes, einer angeregten Diskussion zum Thema âReitsport und Medienâ.
Von Basisarbeit bis zu den Weltreiterspielen
Am zweiten Seminartag demonstrierte die deutsche Pony-Bundestrainerin Conny Endres mit Hilfe ihrer SchĂŒlerinnen Antonia Busch-Kuffner und Shona Benner, wie wichtig die Basisarbeit fĂŒr alle Klassen des Dressursportes ist. Die langjĂ€hrige 5*-Richterin Katrina WĂŒst stellte in einer PrĂ€sentation das neu entwickelte System des âpaperless judgingâ vor und gab einen RĂŒckblick auf die zurĂŒckliegenden Weltreiterspiele in Tryon/USA.
Den Höhepunkt der Veranstaltung bot Isabell Werth. Gerade erst mit zwei weiteren WM-Goldmedaillen ausgezeichnet, demonstrierte sie nun in der Rolle der Trainerin eindrucksvoll ihre Trainingsprinzipien. Acht verschiedene Pferde aus dem Besitz des GestĂŒtes Vorwerk wurden dem Publikum prĂ€sentiert. Jede Einheit wurde individuell an BedĂŒrfnisse und Ausbildungsstand des jeweiligen Reiter-Pferd-Paares angepasst. Anhand des dreijĂ€hrigen Hengstes FĂŒrst Schwarzenberg, der sich unter dem Sattel des Jungpferdespezialisten Heinrich Richter vertrauensvoll und ausgeglichen prĂ€sentierte, erlĂ€uterte Isabell Werth dem Publikum, wie wichtig ein guter Beritt fĂŒr hochqualitative junge Pferde ist.
Die Bereiterinnen Yvonne KlĂ€ne und Melanie Tewes konnten fĂŒr die weitere Arbeit mit ihren Jungpferden wertvolle Tipps mitnehmen und sich ĂŒber die Fortschritte ihrer vierbeinigen Partner freuen. Der Bundeschampionatsfinalist Caracciola MT wurde mit den SeitengĂ€ngen vertraut gemacht, der Sporttestsieger Duracao sprang am Ende seiner Trainingseinheit bereits sichere fliegende Wechsel. Der WM-Finalist der jungen Dressurpferde, Valparaiso, zeigte unter dem Sattel der Tochter des Hauses, Victoria Max-Theurer, wie ein junges Pferd ohne Stress an die höchsten Lektionen der Dressur herangefĂŒhrt werden kann. Der SiebenjĂ€hrige brillierte in AnsĂ€tzen von Piaffe und Passage und zeigte unter Anleitung von Isabell Werth sichere Serienwechsel und Pirouetten.
Im Schlusswort dankten David Hunt und Linda Keenan der Familie Max-Theurer fĂŒr die Gastfreundschaft. Auch die Referenten und Zuhörer lobten die Organisation des Teams. âGestĂŒt Vorwerk bot eine perfekte Kulisse, wir haben uns hier sehr wohl gefĂŒhlt.â Die Gastgeberin wĂŒnschte sich in ihrer Abschlussrede einen intensiveren Austausch zwischen Trainern, Reitern, Richtern, Presse und TierĂ€rzte, nicht zuletzt âimmer zum Wohl unserer geliebten Pferde und unseres so wunderbaren Sports. Wir mĂŒssen in diesem Sinne eine groĂe Familie werden.â
Quelle:Â GestĂŒts Vorwerk, Cappeln

