Schlagwort: Donnerhall

  • Don Schufro und sein Vornholzer Mutterstamm (Teil 1)

    Don Schufro und sein Vornholzer Mutterstamm (Teil 1)

    Begibt man sich auf Spurensuche, um die Abstammung und Herkunft eines Pferdes nÀher zu beleuchten, ist dies oft eine Reise an unterschiedliche geografische Orte, bis hin zum Ursprungsort einer Stutenfamilie, dort, wo alles seinen Anfang nahm. Im Falle von Don Schufro, dem Donnerhall-Pik Bube-Sohn, begann alles im hannoverschen Kernzuchtgebiet unweit von Verden.

    Der nordrhein-westfÀlische LandbeschÀler Polydor gilt als einer der
    erfolgreichsten Produzenten von
    Sportpferden auf dem Globus, trug
    zweimal die Auszeichnung „Sire of the
    world“ – weltbester Springvererber.

    Der Raum Verden als eines der Hochzuchtgebiete der hannoverschen Pferdezucht war von jeher dem edlen Pferd zugewandt. Der Stationsbezirk um die Deckstelle Oiste hatte sich hier besonders hervorgetan; ĂŒber Jahrzehnte war die Station mit guten HalbblĂŒtern, zu denen man immer einen VollblĂŒter gesellte, besetzt; es gab sogar Phasen (ab 1840), in denen ausschließlich VollblĂŒter hier stationiert waren. 1893 war Oiste das Zuhause des Beberbeckers Colorado, der bis 1912 blieb, 1378 Stuten deckte und damals eine große Hengstlinie begrĂŒndete. Seit 1816 wurde die Traditions-Deckstelle betrieben, immer untergebracht im Gasthaus der Familie Gewecke (sie hieß nach einem der dort eingesetzten Hengste „Zum Holderneß“) gehörte sie zunĂ€chst zum LandgestĂŒt Celle, spĂ€ter zum LandgestĂŒt OsnabrĂŒck. Clemens von Nagel, zum damaligen Zeitpunkt Oberleutnant der Reserve im Reiterregiment 4 und Sohn des Landstallmeisters Paul von Nagel, war auf Anraten des passionierten Dr. Wilhelm Uppenborn (Landstallmeister LandgestĂŒt OsnabrĂŒck) und Gustav Rau Mitte der 30er-Jahre dorthin gekommen, um nach edlen Stuten mit Beberbecker Genetik zu suchen. Die Muttertiere waren fĂŒr sein neu zu errichtendes GestĂŒt auf Schloss Vornholz gedacht. Dort, so war seine Vision, wollte er großrahmige, dem englischen Hunter Ă€hnliche Leistungspferde zĂŒchten. Von seiner ersten Idee, dies auf der Grundlage irischer Stuten anzugehen, war er schnell abgekommen. Geerbt hatte er den Familienbesitz der Familie von Nagel-Dorrnick von seinem Onkel August, einem Pferdemann im eigentlichen Wortsinn, der viele Jahre in England und Irland verbracht hatte, um hinter den bekannten Meuten zu reiten.

    MĂŒller/Intschede – eine Traditions-ZuchtsstĂ€tte

    Bei seinen „Pferde-Expeditionen“ an Aller und Weser war Baron Nagel u. a. auf den Hof der Familie MĂŒller (seit Generationen heißen die Stammhalter Hermann) in Intschede gekommen. Auf ihrem Hof hinter dem Weserdeich hatte die Pferdezucht von jeher eine bevorzugte Stellung; ihre Stuten gingen im Geschirr, brachten jedes Jahr ein Fohlen, und wenn es die Arbeit erlaubte, ritt man sonntags in den Nachbarort, um am Turnier teilzunehmen. Die Deckstellentreue zur Station Oiste fĂŒhrte dazu, dass viele hier stationierte Hengste im Pedigree der MĂŒllerschen Pferde auftauchen. Dazu gehörten die LandbeschĂ€ler TĂŒchtig, Schwarzwald, Schamord, Julius Caesar und damit auch viel Blut der hannoverschen GrĂŒnderhengste wie King und mehrfach Norfolk. SpĂ€ter tritt Colorado hinzu. Stammstute Juromette (von ihr sind rĂŒckwĂ€rts betrachtet vier Generationen nachgewiesen) wird 1916 zum Kriegsdienst verpflichtet, bringt jedoch 1912 noch ein dunkelbraunes Stutfohlen, welches den Namen Kebandina erhĂ€lt und den Bestand des Stutenstammes sichert. Vater ist Kirkland, damals einer der besten und schönsten BeschĂ€ler in Hannover. ZweijĂ€hrig hatte sie GlĂŒck und wurde trotz eines HĂŒft schadens nicht zum Schlachter gebracht. Die MĂŒllers glaubten an die elegante Stute mit dem Stern. Sie wurde in Gurte gehĂ€ngt, der Bruch heilte aus. Dieser Einsatz sollte sich lohnen! Als Mutterstute brachte sie 17 Fohlen, von den Söhnen glĂ€nzten zwei besonders: Finnland I wurde Celler LandbeschĂ€ler (u. a. stationiert in Drochtersen an der Unterelbe) und Finnland II (er stand im LandgestĂŒt Lack in den sogenannten „zurĂŒck gegliederten Ostgebieten“); Vater der beiden war Flirt (Vollbruder des Fling), der sich nachhaltig in der Zucht bewĂ€hrte. Die Vollschwester der „FinnlĂ€nder“, Flickerei, brachte den OsnabrĂŒcker Ldb. FĂŒrst von Futurist. Nach dem gleichen Rezept Fling x Kirkland (ein hannoversches Erfolgsrezept, siehe Feiner Kerl!) war die ebenfalls von Flirt stammende, 1930 geborene FinnlĂ€nderin, trocken, mittelgroß und mit großen Partien ausgestattet, einzig die kurze Kruppe wurde ein wenig bemĂ€ngelt. Auf dem Hof MĂŒller hatte sie bereits zwei Fohlen zur Welt gebracht u. a. von Denksport. Die Denksport-Tochter wurde Diebin genannt und erhielt 1936 den Titel „StaatsprĂ€mienstute“; drei ihrer Nachkommen wurden HengstmĂŒtter und zwar von

    Ldb. Novize (geb. 1973) von Novum xx, Ldb. Dozent (geb. 1966) von Duft II und Pb. Salamander (geb. 1981).

    Mutter, Söhne und Töchter, eine beeindruckende Familie – die QualitĂ€t des Blutaufbaus, solide und wohlĂŒberlegt, Clemens von Nagel war beeindruckt. Dies sah die Hannoversche Zuchtleitung bereits 1933 so und zeichnete die Stutenfamilie der MĂŒllers aus Intschede anlĂ€sslich der Stutenschau in Verden mit Ia sowie der großen Staatsmedaille aus.

    Endlich in Vornholz: FinnlÀnderin und Trendelburg

    Radetzky entwickelte sich zu einem
    Stempelhengst und grĂŒndete eine bis
    heute blĂŒhende Dynastie dressurbegabter Hengste.

    Bis Baron Nagel FinnlĂ€nderin sein Eigen nennen konnte, wurde hart verhandelt und mancher Korn getrunken. 1935 kam FinnlĂ€nderin tragend vom OsnabrĂŒcker Fermor I nach Westfalen, mit ihr kam ihre Schwester Trendelburg (*1933) vom Beberbecker Thronerbe (er war nach der Auflösung von Beberbeck nach OsnabrĂŒck ĂŒberstellt worden). Baron Nagel hatte zum Zeitpunkt der Ankunft von FinnlĂ€nderin nur den VollblĂŒter Marcellus xx bei sich in Vornholz aufgestellt; ihm schwebte jedoch zunĂ€chst eine Anpaarung mit dem in Beberbeck geborenen und auch zunĂ€chst dort eingesetzten Meleager vor. Meleager, ein edler HalbblĂŒter mit viel Draht und guter LinienfĂŒhrung, war nach der Auflösung von Beberbeck im Jahr 1929 dem LandgestĂŒt Warendorf ĂŒberstellt worden. Dass dieser exzellente HalbblĂŒter (von Cölestin aus der Meerkatze von St. Tropez xx) nach Westfalen gelangt war, hatte einen handfesten Hintergrund: Der Vater von Clemens von Nagel, der bereits oben erwĂ€hnte Paul von Nagel, war von 1916 bis 1929 Landstallmeister im HauptgestĂŒt Beberbeck und hatte anschließend von 1930 bis 1935 das LandgestĂŒt in Warendorf geleitet. Dieser begnadete Pferdemann wusste, was er aus Hessen mit nach Westfalen nahm! Bedauerlicherweise war Meleager nicht in der Nachbarschaft stationiert, er stand wĂ€hrend der Deckzeit im 50 Kilometer entfernten Nordwalde, damals eine ziemliche Entfernung. Baron Nagel hielt das nicht ab. Er tat etwas, was fĂŒr die damalige Zeit ungewöhnlich war: Kurzerhand wurde FinnlĂ€nderin Anfang Mai 1936 auf dem offenen ViehanhĂ€nger Richtung Nordwalde gefahren. Die Stute nahm sofort auf, im Jahr darauf wurde Meerfahrt (*1937) geboren. Im nĂ€chsten Jahr blieb sie gĂŒst. Erst 1938 probierte Baron Nagel seinen BlĂŒter Marcellus xx als Partner von FinnlĂ€nderin aus. Die aus dieser Verbindung stammende Stute Finnmark ging nach Stettin. Nun betrat Oxyd die Vornholzer BĂŒhne. Mit Nagels glĂŒcklichem Ankauf dieses LandbeschĂ€lers aus Rastenburg (von Irrlehrer aus der Oxalis von Metellus xx), der wegen DĂ€mpfigkeit ausgemustert worden war, stand ab 1938 ein BeschĂ€ler im GestĂŒt Vornholz, der ein hundertprozentiges EigengewĂ€chs Beberbecks war. Der Hippologe Werner Schockemöhle (bestimmt kein Freund des ostpreußischen Pferdes) schrieb ĂŒber den harten, großrahmigen Hunter 1962: „Oxyd vererbte seinen Kindern ungeheure Gehlust und viel Springvermögen!“ Oxyd kam nach Vornholz, erhielt einen „Freiluftplatz ohne TĂŒr und Fenster“ und sein Allgemeinzustand wurde schlagartig besser; die ihm zugefĂŒhrten Stuten machte er auf Anhieb tragend. Der Rappe entpuppte sich als wahrer Reitpferdemacher, fĂŒrs Geschirr waren seine Nachkommen jedoch nur selten brauchbar. Vor allem durch die Verbindung von Oxyd mit FinnlĂ€nderin und Trendelburg entstand der besondere Typ des Vornholzer Pferdes. Oxyd wurde u. a. Vater der Olympia-Pferde Adular und Afrika, beide Bronzemedaillen-Gewinner 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki. FinnlĂ€nderin, belegt von Oxyd, brachte zwei Mutterstuten fĂŒr Vornholz: Flottille (*1941) und Feodosia (*1942).

    Töchter mit Nachhaltigkeit: Flottille und Feodosia

    Flottille grĂŒndete ĂŒber ihre Tochter Flora von Ramzes AA eine Nebenlinie, die bis heute zwei Hengste fĂŒr die Zucht hervorbrachte: die VollbrĂŒder Palisandergrund (*1977), Dressur und Springen bis S erfolgreich, und Pacific Sunset (*1979), beide von Polydor. Feodosias Tochter Feodora (von Krol Walca), geb. 1951, ging in die ZuchtstĂ€tte des passionierten Otto Werthmann in LĂŒhringsen; sein in Irland erworbener VollblĂŒter Plucchino xx wurde mehrfach Partner von Feodora. Feodoras Tochter Phaedra (*1962) wurde Großmutter des international siegreichen Grand Prix-Pferdes Elastique (*1978) von Ehrensold; Reiter waren u. a. Ludger Beerbaum, Franke Sloothaak und Willi Melliger. In den nĂ€chsten beiden Jahren (1942 und 1943) wurde FinnlĂ€nderin dem Warendorfer LandbeschĂ€ler Feinsprit zugefĂŒhrt. Warum war von Nagel von Hengsten wie Meleager und Oxyd abgewichen? Der Zweite Weltkrieg wĂŒtete in Europa und brachte die bekannten EinschrĂ€nkungen und Erschwernisse. Clemens von Nagel war fĂŒr die HeeresgestĂŒtsverwaltung zunĂ€chst im polnischen Racot, spĂ€ter im PferdeversuchsgestĂŒt Grabau in Holstein als Kommandant tĂ€tig. Seine Schwester Ida von Nagel, die 1952 olympisches Bronze in Helsinki mit der Oxyd-Tochter Afrika gewann, leitete stellvertretend fĂŒr ihren Bruder das GestĂŒt Vornholz. Meleager war inzwischen abgetreten und im Warendorfer LandgestĂŒt hatte ein Hengst Einzug gehalten, der anlĂ€sslich seiner Körung fĂŒr viel Aufsehen als Siegerhengst gesorgt hatte: Feinsprit. Der große, vornehme BeschĂ€ler war eine imposante Erscheinung und ein echter Blender, denn in seinem vierjĂ€hrigen Deckeinsatz hinterließ er nur wenig Brauchbares. Dies war auch im Falle der FinnlĂ€nderin so. Die beiden Söhne aus dieser Verbindung wurden schnell verkauft, sie hinterließen keine Spuren.

    Fischerin, die Zew-Tochter

    Radetzky entwickelte sich zu einem Stempelhengst und grĂŒndete eine bis heute blĂŒhende Dynastie dressurbegabter Hengste.

    Danach kam FinnlĂ€nderin nur noch zum gestĂŒtseigenen Oxyd und zum inzwischen erworbenen Zew, woraus die gemeinsame Tochter Fischerin (*1946) entstand. Und wer war Zew? Zews Vater war der VollblĂŒter Horoscop xx, seine Mutter ist die Stute Oza II, die eine Tochter der Beberbecker Stute Oxalis ist. Oxalis wiederum (und hier schließt sich der Kreis) ist auch Mutter des o.g. Oxyd. Oxalis war mit dem gesamten wertvollen Beberbecker Stutenbestand (70 Stuten, insgesamt 160 Tiere einschließlich Nachwuchs) fĂŒr eine halbe Million Goldmark an die staatliche polnische GestĂŒtsverwaltung verkauft worden, die wiederum einen Teil aussortierte und an Privatleute verkauft e. Einer davon war der polnische Graf Jezerski-Worotnikow (Kreis Luck/Wolhynien). Das Pedigree des Zew beinhaltet mit Ortopede, Metellus xx, Jubelgreis und Blondel bestes Beberbecker Leistungsblut; die Stutenfamilie, zu der Zew und der o.g. Oxyd gehörten, die Familie mit der Nummer acht und dem Namen der GrĂŒnderstute Trompeuse, hinterließ exzellente Zuchtpferde, beispielsweise den Trakehner HauptbeschĂ€ler Obelisk. Zew kam als Junghengst zur polnischen Hengsttrainieranstalt, wo er Jahrgangsbester wurde. Eingesetzt wurde er bis 1941 im HeereslandgestĂŒt Lack (westlich von Warschau), anschließend im HeereslandgestĂŒt Debica, welches fĂŒr die Bezirke Krakau und Galizien zustĂ€ndig war. BevollmĂ€chtigter dieser GestĂŒtseinrichtungen des Heeres in den sogenannten „zurĂŒck gegliederten Ostgebieten sowie im Generalgouvernement“ war Gustav Rau. Zew wird von Baron Nagel als ein „edler, vollblutartiger großer Hengst, das Vorbild eines vornehmen Reitpferdes mit etwas wenig Hengstbedeutung“ beschrieben. Zew deckte leider nur wenige Stuten, seine bewĂ€hrte Tochter Obra brachte das bekannte Springpferd Ohama, Tochter Fischerin aus der FinnlĂ€nderin wurde Mutter des international erfolgreichen Springpferdes Feuerdorn und sie wurde BegrĂŒnderin jenes großen und vitalen Zweiges im Kebandina-Stamm, welche den Titelheld dieser Geschichte, Don Schufro, hervorbrachte.

    Mit Meerfahrt und Tochter Malta nimmt Vornholz Fahrt auf

    Die Ă€lteste Tochter der FinnlĂ€nderin, Meerfahrt, brachte trotz aller BemĂŒhungen nur ein Fohlen, welches den Namen Malta bekam; Vater war der o.g. Oxyd. Malta, eine kleine Stute, braun, mit Blesse, ansonsten keine Abzeichen, korrekt, edles Fundament, strotzte vor Fruchtbarkeit; in 17 Zuchtjahren brachte sie 15 Fohlen. Die bedeutendsten Nachkommen waren:

    ■ der gekörte Hurrikan (geb. 1947) vom Trakehner Humboldt, der im Sport als „Malteser“ Dressurlektionen auf Grand Prix-Niveau ging;

    ■ der Warendorfer LandbeschĂ€ler Radetzky (geb. 1951), der entscheidenden Anteil an der rasanten Verbreitung des R-Blutes hatte; Vater war der ab 1948 in Vornholz eingesetzte Ramzes AA, der zu jener Zeit mit einem polnischen Offizier namens Bielecki auf deutschen Nachkriegsturnieren startete.

    Ramzes AA, von dem VollblĂŒter Rittersporn xx aus der kleinen, unscheinbaren polnischen Araber-Stute Jordi, war mittelgroß, ausreichend tief, geschlossen, abgedreht, arabischer Kopf und einem Gesicht, was viel Ausdruck besaß. WĂ€hrend der Kriegsjahre u. a. in Janow Podlaski (Leiter war der deutsche Hans Fellgiebel, Vater von Inge Theodorescu) als BeschĂ€ler und zuverlĂ€ssiges Jagdpferd eingesetzt, kam er nach dem Krieg in den Westen Deutschlands. Nach drei Einsatzjahren in Vornholz lieh ihn Baron Nagel zweimal nach Holstein aus, 1951/1952 und 1959/1960. Er hinterließ in Westfalen vornehmlich Dressurpferde, wohingegen es in Holstein durchweg Springpferde wie Retina, Romanus und Ramona waren. Er initiierte eine Hengstlinie, die bis heute stark prĂ€sent ist; Nachkommen wie Ramiro (der spĂ€ter auch nach Vornholz kam) und Rubinstein, Olympiasieger wie Rembrandt und Weltmeister wie Roman sind seine Hinterlassenschaft und gehen auf ihn zurĂŒck. Allen gab er sein sanft es und gutmĂŒtiges GemĂŒt mit. Selbst im Sport (Ramzes AA ging M-Springen unter Micky Brinkmann) geprĂŒft, musste er nach einem Fesselbeinbruch seine Turnierkarriere beenden. Radetzky, auf der Körung noch als Zweifelsfall deklariert („zu wenig Hengst“), zeigte schnell, was in ihm steckte. Gekörte Söhne (allen voran die Remus-BrĂŒder, insgesamt mehr als 20), Spitzensportler wie Rasputin, Sieger-Stuten wie Radetta und Raimonda – alles lieferte er. Seine eigene sportliche Reife war beeindruckend, er beherrschte die Grand Prix-Lektionen und galt zu seiner Zeit als der am besten gerittene deutsche LandbeschĂ€ler;

    ■ der gekörte Raban (geb. 1954) von Ramzes AA ging als Deckhengst nach SĂŒdafrika;

    ■ ebenfalls von Ramzes AA stammte Mariano, der in der Sportszene wie kaum ein anderer die RamzesNachkommen bekannt machte. Der 1955 geborene Schimmel gewann 1966 mit Josef Neckermann die erstmalig ausgeschriebene Weltmeisterschaft der Dressurpferde in Bern. Von der Olympiade 1968 in Mexiko brachte dieses unvergessene Paar die Goldmedaille mit;

    ■ ein Jahr vor Raban brachte Malta ihre Tochter Marina. Vater war der Anfang der 50er Jahre nach Vornholz gekommene Krol Walca. Von dem ĂŒber viel Boden stehenden Schimmel-Hengst kannte Baron Nagel seinen Vater Jantos xx und vor allem die Mutter Warszawianka gut. Jantos xx war ein hochangesehener Bafur xx-Sohn; Warszawianka war die berĂŒhmte polnische Springstute und Olympia-Teilnehmerin 1936 in Berlin, die sich damals im Besitz des Rittmeisters Gutowski vom 17. Ulanen-Regiment in Lissa befand. Als Beutepferd war sie in die HĂ€nde der Deutschen gefallen, die sie ins HauptgestĂŒt Racot (Clemens von Nagel war hier Kommandant) in den Bestand der Abteilung „Leistungsstuten“ einreihten und zur Zucht benutzten. Sie brachte drei Hengstfohlen, Krol Walca war Fohlen Nummer zwei. Nach dem verlorenen Krieg wurde sie samt Nachzucht dem rechtmĂ€ĂŸigen Besitzer zurĂŒckgegeben. Gutowski verkaufte die drei Söhne der Warszawianka als Springpferde an britische Offiziere. Als Baron Nagel Krol Walca fĂŒr Vornholz kaufte, befand er sich im Besitz des Royal Horse Guards-Majors Darley, der mit ihm auf dem Turnier in Vornholz startete. Die Verehrung von Warszawianka durch Baron Nagel wird dadurch deutlich, dass er beispielsweise eine SpringprĂŒfung im Rahmen seines Turniers der Sieger nach ihr benannte, den Warszawianka-Preis. Wenn Krol Walca auch nicht mĂ€ngelfrei war, beeindruckte er durch seine imposante Erscheinung und durch seinen unbedingten Willen, Hindernisse zu ĂŒberwinden. Besonders letzteres vererbte er „mit Garantie“.

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Franz-Josef Neuhaus, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2012/13“ erschienen ist.

  • Don Schufro und sein Vornholzer Mutterstamm (Teil 2)

    Don Schufro und sein Vornholzer Mutterstamm (Teil 2)

    Die Nebenlinie der Malta-Tochter Marina (a. d. Malta)

    Marinas Partner war neben Ramzes AA mehrmals ein VollblĂŒter aus eigener Zucht mit Namen Pernod xx. Er stammte aus dem ersten Jahrgang des in der ersten Phase der Vornholzer Zuchtgeschichte eingesetzten Marcellus xx, der dazu beitragen sollte, dass im GestĂŒt des Barons Nagel qualitĂ€tvolle Pferde fĂŒr den Hindernissport entstehen sollten. Gleichzeitig sollte der Versuch unternommen werden, VollblĂŒter fĂŒr den Springsport zu zĂŒchten. Mutter war Perlenreihe xx aus der hoch bewĂ€hrten Mydlinghovenerin Postenkette xx. ZunĂ€chst auf der Rennbahn eingesetzt, siegte er bei 24 Starts fĂŒnfmal, seine Lebensgewinnsumme (LGS) betrug 44.000 Reichsmark. Als er aus englischer Kriegsgefangenschaft zurĂŒckkam, war er auf beiden Vorderbeinen niedergebrochen. Nach einer lĂ€ngeren Erholungspause startete er mit Willi Schultheiss zu seiner zweiten Karriere als Dressurpferd. In der schweren Klasse erhielt er 26-mal die goldene Schleife (trotz erheblicher SchwĂ€che in der Piaffe), er war zeitweilig Deutschlands erfolgreichstes Dressurpferd. ZĂŒchterisch gesehen vererbte er in der Regel mehr Rahmen und GrĂ¶ĂŸe als er selbst besaß. Der erste Nachkomme aus der Verbindung Marina x Pernod xx erhielt im Sport den Namen Macbeth (geb. 1958), und wurde unter Bubi GĂŒnther im internationalen Dressursport zum Begriff. Der eigenwillige Rappe war ein ungeheures EnergiebĂŒndel, der auf Trense ĂŒberhaupt nicht zu reiten war, sondern sich nur mit der Kandare auf den Reiter einließ. Tochter Marokkanerin (geb. 1959), ebenfalls von Pernod xx, hat unter ihren Töchtern und deren Nachkommen Spitzen-Auktionspferde, Bundeschampionatsfinalisten und den gekörten PrivatbeschĂ€ler For Jump (geb. 2001) von For Feeling, der in Kanada wirkt. Aus einer Halbschwester von For Jump, Parodie von Pik Ramiro stammt die international erfolgreiche Springstute Cindy Crawford (geb. 1995) von Cheenook, die von Piet Raymakers eingesetzt wird. Marina-Tochter Marion brachte mit dem Euro-Ramiro den Holsteiner Verbandshengst Rasputin (geb. 1973), dessen ZĂŒchterin die langjĂ€hrige Vornholzer GestĂŒtsleiterin und St. Georg-Chefredakteurin Gabriele Pochhammer ist. Der viel zu frĂŒh aus der Zucht genommene Dunkelbraune lieferte rittige und charakterstarke Pferde, besonders seine Töchter waren hoch geschĂ€tzt. Er ist Muttervater von beispielsweise Bachus und dem vielseitig vererbenden Conteur. Rasputins Schwester Mazurka (geb. 1970) von Herold brachte den PrivatbeschĂ€ler Wappenprinz (geb. 1986) von Wendland II und ist Großmutter des Pb. Granulit, geb. 1993. Der Reservesiegerhengst der Oldenburger Körung 1994, HLP-Sieger 1995 und HauptprĂ€miensieger 1996 ist ein Sohn des Grannus, der viele Jahre bei Heinrich Klatte in Klein-Roscharden stationiert war. Er hat sich vor allem als Stuten- und Sportpferdemacher einen Namen gemacht. Heute wirkt der vielseitig vererbende Schimmel in SĂŒdafrika.

    Die Nebenlinie der Malve (a. d. Malta)

    Ging aus der Marbella-Dynastie hervor: Polany, Don Schufro und Co. –
    die Nebenlinie der Fischerin (a.d. FinnlÀnderin)

    Malve (geb. 1957) von Ramzes AA brachte gemeinsam mit dem ehemaligen Traventhaler LandbeschĂ€ler Herold eine Reihe ausgezeichneter Mutterstuten. Der Holsteiner war von Baron Nagel aus dem Land zwischen den Meeren geholt worden, um sich die Springanlagen dieses alten Holsteiner Blutes zu sichern, und um in Vornholz einer Gefahr zu begegnen, der jede edle Reitpferdezucht ausgesetzt ist, nĂ€mlich die Verfeinerung des Fundaments, der Verlust an GrĂ¶ĂŸe und StĂ€rke. Seine BlutfĂŒhrung war mit dem Springblut der Hengste Tobias und Favorit mehrfach angereichert. Der Braune war ein BeschĂ€ler alten Typs, besaß ein mĂ€chtiges Kaliber. Mit der geraden Kruppe und dem hohen Schweifansatz, dem gewaltigen Halsansatz und einem ausdrucksstarken Gesicht zog er den Betrachter in seinen Bann. Die „Herolds“ in Vornholz konnten alle springen, waren weniger edel wie ihre MĂŒtter; einige hatten ein AtemgerĂ€usch. Malve-Tochter Minerva (geb. 1964), eine typische Herold-Tochter, wurde Urgroßmutter des KWPN-Hengstes Itens (geb. 1990) von Mytens xx, der als PrivatbeschĂ€ler in den Niederlanden wirkte. ItensÂŽ Mutter Zaline ist eine Schwester der Ester, die 1989 Körelite-Siegerstute in Friesland wurde. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Marita (geb. 1967), ebenfalls aus der Verbindung Malve x Herold, ist Urgroßmutter des Pb. Adelfos (geb. 1983) von Athlet Z, der auch als internationales Grand Prix-Pferd ĂŒber den Stangen Meriten verdiente. Nahe Verwandte sind der Warendorfer Ldb. Neumond (geb. 1988) von Nimmerdor sowie der ebenfalls fĂŒr die Staatshengsthaltung in NRW gekaufte Good Year (geb. 1991) von Goodwill, der jedoch nicht zum Deckeinsatz kam und in der Deutschen Reitschule als Lehrpferd landete. Die Malve-Tochter Marbella (geb. 1966) stammte von Usurpator xx, der auf Rennbahn einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hatte. Der hart geprĂŒfte Röttgener stand als ZweijĂ€hriger an der Spitze seines Jahrgangs und lief in neun Jahren 124 Rennen, von denen er 24 gewann. In Vornholz war der Dunkelbraune von 1965 bis 1967, anschließend stand er noch einige Jahre in Hessen. Seine Kinder waren ausgesprochen begehrt. Marbella gelangte zu Familie Bolten ins Rheinland, wo sie mit dem FrĂŒhling-Sohn Foxtrott den passenden Partner fand. Die Marbella-Dynastie brachte nicht nur den Siegerhengst Polany (geb. 1988) von Polydor, der selbst S-Springen ging, den Pb. Caracol (geb. 1992) von Cartusch, der als Dressurpferd in internationalen Grand Prix Erfolge feierte, sondern auch Rheinische Landeschampions (Florenz und Foxton), und Rheinische Siegerstuten (Revanche und Florenz) sowie zahlreiche Sportpferde bis zur schweren Klasse. Der vielleicht spektakulĂ€rste und lebendigste Zweig, der aus der FinnlĂ€nderin hervorging, ist derzeit die Nebenlinie der Fischerin. Zu einer außergewöhnlichen LeistungstrĂ€gerin wurde dabei Fabiola (geb. 1961) von dem o. g. Herold. Fabiola war nicht gerade das, was man einen „Ankommer“ nennt; die hochbeinige Braune, ein Pferd mit „etwas viel Luft unterm Bauch“, einem nicht idealen Hals und den etwas langen Herold-Ohren ging zunĂ€chst unter Vornholzer Reitern im lĂ€ndlichen Sport, spĂ€ter war sie international mit Hermann Schridde bzw. dem niederlĂ€ndischen Reiter Wouters van den Oudenweijer erfolgreich. Fabiolas Sohn, der im Sport den Namen Rubelit (geb. 1975) erhielt, wurde unter Christine StĂŒckelberger eine internationale DressurgrĂ¶ĂŸe; u. a. belegte er beim ersten Welt-Cup-Finale 1986 in s`Hertogenbosch mit der Schweizerin den dritten Platz. Fabiolas Tochter Fabia (geb. 1974) und ihr Bruder Rubelit stammten vom Trakehner-Hengst Unkenruf, der eine Zeit lang in Norddeutschland gewirkt hat. Unkenruf, Jahrgang 1970, war ein bunter Fuchs mit viel weiß im Gesicht und an den Beinen. Er war ein bedeutend angelegtes BeschĂ€lermodell, mit einem sehr gut gemachten Hals, einer ansprechenden Oberlinie, guter Breite und Tiefe, vier starken Beinen, ausgezeichneten, raumgreifenden Bewegungen in allen drei Grundgangarten. Vieles davon findet man in dieser Nebenlinie noch Generationen weiter (verstĂ€rkt durch Donnerhall) wieder. Vater des Unkenruf ist der Trakehner-Stempelhengst Donauwind, Mutter ist eine wenig auffĂ€llige Stute namens Ultima, die auf die Treckstute Urania zurĂŒckgeht. FĂŒr die Vererbungssicherheit der Mutter und der Familie spricht die Tatsache, dass Unkenrufs Halbschwester, die vielfache MaterialprĂŒfungssiegerin Ulanka (v. Rosenberg) mit 32.000 D-Mark Spitzenpferd der Krefelder Stutenauktion 1972 wurde. Unkenruf war trotz seines spĂ€ten Geburtsdatums (26.5.1970) bei seiner Körung schon sehr ausgereift und wurde nach einem gefeierten Auftritt in NeumĂŒnster unbestrittener Siegerhengst. Er wurde auf dem anschließenden Hengstmarkt fĂŒr den sehr guten Preis von 57.000 D-Mark an ein neugegrĂŒndetes GestĂŒt zugeschlagen, den Grönwohldhof bei Trittau; Besitzer war Otto Schulte-Frohlinde, ein Mann der ĂŒber viele Jahre Zucht und Sport in Deutschland prĂ€gte. Unkenruf, zeitlebens kein „Vieldecker“ jedoch bis Grand Prix gefördert, ging spĂ€ter in die USA, wo er als Sporthengst Beachtung fand. Die bedeutendsten Töchter der Fabia sind die Pik Bube I-Töchter Fiesta und Fantasia (geb. 1980). Ihr Vater, der Pik As xx-Enkel Pik Bube aus einer Stute von Frustra-Domspatz-Der Löwe xx, war ein sportlich hoch talentierter Schwarzbrauner, der gleich in seiner ersten Turniersaison drei S-Siege feiern konnte. Seine zĂŒchterische Bilanz auf dem Grönwohldhof ist außergewöhnlich: 28 gekörte Söhne in Deutschland und 43 StaatsprĂ€mienstuten.

    Pik Bube: Der trittgewaltige Schwarzbraune gedieh unter Herbert Rehbein
    zu einem Dressurpferd der Extraklasse. 1980, in ihrer einzigen Turniersaison, waren sie bei zwölf Starts in
    Klasse S elfmal Sieger.

    Fantasia wurde durch ihren ZĂŒchter mit dem gerade erst auf dem Grönwohldhof aufgestellten Donnerhall verbunden; der 1985 geborene Hengst namens Don Primero wurde zu einem der weltweit wertvollsten Donnerhall-Söhne und bestĂ€tigte zum wiederholten Mal die Passerpaarung Donnerhall x Pik Bube. Selbst Bundeschampion unter Heiko MĂŒnzmeier und im weiteren Sporteinsatz vorwiegend von Karin Rehbein gefördert, schaffte Don Primero Siege bis Grand Prix. Nach einem kurzen Gastspiel in Schweden setzte ihn Paul Schockemöhle ein. Don Primero lieferte FohlenjahrgĂ€nge, aus denen zahlreiche Top-Pferde fĂŒr Zucht und Sport erwachsen sind, u. a. die internationalen Dressur-Cracks Di Caprio und Dow Jones. Fiestas Tochter Fantastica, geb. 1988, aus der Verbindung mit Donnerhall wurde zweimal Hengstmutter, und zwar von Classico alias Cappuccino (geb. 1991) von Classiker, der noch 2010 unter Julia-Katharina Platen fĂŒr Erfolge auf Grand Prix-Niveau sorgte. Fantasticas Sohn Sunny-Boy (geb. 1997) von Sandro Hit ist auf dem Weg, ein ganz Großer zu werden. Bereits heute verfĂŒgt er ĂŒber annĂ€hernd 20 gekörte Söhne, 27 St.Pr. St. und reihenweise Auktionspferde, u. a. Spielberg (180.000 Euro). Fantasticas Urenkel Pb. Davidoffs Hit (geb. 2002) stammt aus dem GestĂŒt Lewitz und wurde 2004 in Vechta gekört. Fantasticas Vollschwester St.Pr. St. Donna Primera (geb. 1991) ist Mutter des Pb. Ron Rubin (geb. 2003) von Rubin Royal, ist hoch platziert in M-Dressuren und steht in der Quadriga Pferdehaltung in Radeburg. Eine weitere Vollschwester, Farina M, geb. 1994, brachte in Verbindung mit Placido-Sun das international erfolgreiche S-Dressurpferd Pentagons`s Peron M (geb. 2000). Fabina, geb. 2000, ebenfalls von Donnerhall, wurde 2003 Oldenburger Siegerstute. Zwischen all diesen Fiesta-Töchtern strahlt Don Schufro, geb. 1993, der wohl spektakulĂ€rste Donnerhall-Sohn. Den Namen erhielt er nach dem ZĂŒchter seiner Mutter Fiesta: Otto Schulte-Frohlinde, kurz „Schufro“ genannt. Nach seiner Körung und seinem DebĂŒt als Zuchthengst absolvierte Don Schufro die HLP in Adelheidsdorf. Ergebnis: mit ĂŒber 150 Punkten war er unangefochtener Dressurchampion. Nach gewonnenen MaterialprĂŒfungen ging er als DreijĂ€hriger geradewegs im Bundeschampionats-Finale in Warendorf. VierjĂ€hrig wechselte der Dunkelfuchs nach DĂ€nemark, zum GestĂŒt Blue Hors. Gefördert von Lars Pedersen und Andreas Helgstrand ging der Weg steil nach oben, bis Grand Prix. Der grĂ¶ĂŸte Erfolg ist sicherlich die Bronze-Medaille fĂŒr das Team DĂ€nemark bei den Olympischen Spielen 2008 in Hongkong, in der Einzelwertung Platz 11. Im gleichen Jahr war er dĂ€nischer Meister.

    Don Schufros Glanzlichter

    Don Schufros Name rĂŒhrt von seinem
    ZĂŒchter her: Otto Schulte-Frohlinde,
    kurz Schufro.

    Den Don Schufro-Kindern sagt man hĂ€ufig eine auffĂ€llige Athletik, lange Linien, DehnfĂ€higkeit und eine tolle Einstellung nach, also eine große Sportlichkeit. Zu den Glanzlichtern seiner zĂŒchterischen Erfolge gehören zweifelsohne seine gekörten Söhne, allen voran sein erster Sohn mit Zuchtzulassung, Diamond Hit, ein wahrer Hit in Sport und Zucht. Zweimal war er Vizebundeschampion. Seine Kinder sind inzwischen mit Emma Hindle in der Grand Prix-Klasse angekommen und schicken sich an, es dem Vater gleichzutun, beispielsweise sein Sohn Donovan, der 2005 Bundeschampion der vierjĂ€hrigen Hengste wurde, und seine Tochter Loxana, die 2005 den Titel „Oldenburger Siegerstute“ errang. Bei den Söhnen des Don Schufro gibt es weitere Nachkommen, die aufhorchen lassen. So wurde Sohn Don Romantic 2002 Siegerhengst der dĂ€nischen Körung in Herning und „Hengst des Jahres“ in DĂ€nemark 2008. Er steht im GestĂŒt Blue Hors als Boxennachbar neben seinem Vater. Sohn Doolittle (aus einer Lauries Crusador xx-Mutter) wurde sechs Jahre spĂ€ter ebenfalls Siegerhengst in der dĂ€nischen Pferdemetropole. Aktuell: 2010 war der Vater des Oldenburger Siegerhengstes Don Schufro. Bei der Farbe von De Martino werden Erinnerungen wach: Er ist ein Schimmel – Ramzes AA lĂ€sst grĂŒĂŸen, denn den trifft man auf der Vater- wie Mutterseite! Übrigens: De Martino ist einer von 15 gekörten Söhnen, die in Deutschland registriert sind. Da sein Samen weltweit vermarktet wird, kann man sicher davon ausgehen, dass die gleiche Anzahl noch mal dazu kommt. Sohn Der Euro (aus einer Wanderer-Mutter) wurde 2002 als VierjĂ€hriger Bundeschampion und war auch beim Oldenburger Championat auf dem Siegertreppchen ganz oben. Als DreijĂ€hriger war er einem amerikanischen Kunden bei der Vechtaer FrĂŒhjahrs-Auktion bereits 300.000 Euro wert. Don Schufro ist auch Vater der Weltmeisterin der jungen Dressurpferde, Uno Donna Unique, die unten genannte Rebelle kam auf den vierten Platz. Zu den herausragenden Töchtern des Don Schufro gehören ohne Zweifel die Fuchsstute Rebelle (M. v. Reggazoni), die 2007 Siegerstute in Rastede wurde und im gleichen Jahr auch das Landeschampionat fĂŒr sich entschied. Tochter Weihegold wurde ein Jahr spĂ€ter Siegerstute des Oldenburgischen Verbandes. Don Schufro hat mit seinen Leistungen und denen seiner Nachkommen sieben Jahre lang, von 2002 bis 2009, die ZuchtwertschĂ€tzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung angefĂŒhrt, erst 2010 wurde er von Real Diamond abgelöst.

    Fiona – erst Familienpferd, dann Zuchtstute

    Fabiolas Schwester Fiona (geb. 1958) von Pernod xx wurde volljĂ€hrig zunĂ€chst ins Lipperland verkauft. Mit zehn Jahren kam sie zurĂŒck nach Vornholz, um hier in der Zucht eingesetzt zu werden. Es gab eine Bedingung: Das zweite in Vornholz geborene Fohlen geht an den vorherigen EigentĂŒmer zurĂŒck. Das zweite Fohlen ging vereinbarungsgemĂ€ĂŸ an die ZwischeneigentĂŒmer, die den kleinen Hengst von Ramiro als Hengst aufzogen, und in Holstein fĂŒr ihn ein positives Körurteil erhielten. Mit dem Namen Rio Negro (geb. 1979) wurde er zwei Jahre in Holstein eingesetzt, anschließend kam der Schwarzbraune zu Willi Schultheiss, der ihn bis Grand Prix erfolgreich vorstellte. Nach seiner Sportkarriere kam er nach Bayern auf die Renommierdeckstelle Breitner, die ihn noch bis in die 90er-Jahre einsetzte. Rio Negros Halbschwester Omana (geb. 1977) von Romanow (Ramiro x Holsteinerin Laute) brachte den gekörten AlmĂ© Z-Sohn Aldato, geb. 1981, der sich schnell als sicherer Springpferdemacher herausstellte. Besonders fĂŒr Schlagzeilen sorgte sein Sohn Aldatus, der mit Christian Ahlmann Europameister und Jos Lansink NiederlĂ€ndischer Meister wurde.

    Trendelburg nicht zu vergessen

    Ohne Trendelburgs Zuchtleistung zu erwĂ€hnen, ist die Geschichte des Kebandina-Stammes nicht vollstĂ€ndig. Die Kebandina-Tochter Trendelburg von Thronerbe, also eine Halbschwester von FinnlĂ€nderin, war ab 1938 im Zuchteinsatz auf Vornholz. Ihr ausschließlicher Partner war der oben beschriebene Oxyd, von dem sie am Ende 17-jĂ€hrig nicht mehr tragend wurde; auch die Versuche mit dem Vornholzer Hengst Krol Walca (siehe unten) schlugen fehl, sodass sie ausschied. Ihr erstgeborener Nachkomme, welcher zunĂ€chst Taxus hieß, erhielt spĂ€testens bei seiner Körung 1942 in den Zuchtviehhallen in Hamm den Namen Odenwald (geb. 1940) und wurde LandbeschĂ€ler im polnischen Janow Podlaski, wo auch damals Ramzes AA stand. Zu den wertvollen Trendelburg-Oxyd-Töchtern zĂ€hlen Trosse, Trendula und Traviata. Trosse brachte die beiden Springpferde Tarquinius und Trajan (R.: Paul Weier, Schweiz) von Krol Walca. Trendula (selbst erfolgreiches Dressurpferd in Aufb auprĂŒfungen) fohlte das spĂ€tere S-Dressurpferd Prunus III (Berlin 1963 Deutscher Vizemeister mit Willi Schultheiss) von Pernod xx sowie Vollschwester Tirolerin, die Großmutter des PrivatbeschĂ€lers Godeward (Tirade x Gottwalt) wurde. Tirolerins Tochter Tiga (selbst Grand Prix Pferd im Viereck, LGS 48.000 D-Mark), von Ramzes AA, ist Mutter von Tina, die bis St. Georges erfolgreich war. Tirolerins Sohn von Raubritter, Ribot, wurde 1984 beim Zuchtverband fĂŒr deutsche Pferde gekört. Zwei Söhne im Sport machten Trendelburg bekannt: Tambour, geb. 1948, ging unter Otto Rothe (Silbermedaillen-Gewinner in der Military bei zwei Olympischen Spielen) S-PrĂŒfungen als Military-Pferd, TannhĂ€user, geb. 1949, wurde nach Spanien verkauft und ging dort erfolgreich schwere Parcours‘.

    Auch das Olympiapferd Enigk stammt aus dem Kebandina-Stamm

    Rio Negro war zunÀchst in der Military
    bis Klasse M erfolgreich und spÀter
    unter Willi Schultheis, der ihn bis
    Grand Prix vorstellte.

    In Intschede auf dem ZĂŒchterhof der MĂŒllers blieb der Zweig der erwĂ€hnten Denksport-Tochter Diebin aus der FinnlĂ€nderin. Diebins Tochter Futulein von dem ĂŒberragenden Typvererber Futurist I brachte Fabel von Farina (vom typvollen Ostpreußen FahnentrĂ€ger). Eine ihrer Töchter Alpengerte von Abendkerl, die Partnerin des Lilienhofers Endspurt xx wurde, brachte aus dieser Verbindung ein international hoch erfolgreiches Sportpferd: Enigk. Der wenig attraktive Dunkelbraune mit den auffallend starken Ganaschen ging zunĂ€chst auf die Rennbahn, u. a. startete er in Castrop-Rauxel auf dem Rundkurs bei Haus Goldschmieding in Halbblutrennen. Sein Renneinsatz wĂ€hrte nicht lange; aufgrund einer Lahmheit im Vorderbein schied er aus und wurde von einem Tierarzt nach langer Auszeit wieder fit gemacht. Vermarktet ĂŒber die Reitschule in Verden fiel sein enormes Springvermögen auf. Im Oktober 1968 schlug dann Enigks große Stunde, gemeinsam mit Hermann Schridde/Dozent, Alwin Schockemöhle/Donald Rex gewannen Hans GĂŒnter Winkler mit Enigk die Bronze-Medaille bei den Olympischen Reiterspielen in Mexiko. Enigk ging anschließend zu Piero d`Inzeo (Italien).

    Don Schufro und sein Vornholzer Mutterstamm

    Der Vornholzer Mutterstamm der Kebandina spiegelt nicht nur die zĂŒchterischen Ideen und Entscheidungen des Baron Nagel wieder, sondern erzĂ€hlt in allen Facetten auch den Verlauf und die Geschichte dieses in vielerlei Beziehung erfolgreichen Stutenstammes. Don Schufro ist einer der aktuellen Höhepunkte dieses Familienverbandes, an dem der westfĂ€lische Adelige sicher seine Freude gehabt hĂ€tte. Dies gilt auch fĂŒr die Tatsache, dass sich diese Familie ĂŒber Jahrzehnte so rasant entwickelt hat und ein Paradebeispiel fĂŒr konsequente Leistungszucht von Anfang an ist. Um den Fortbestand des Kebandina-Stammes braucht man sich nicht zu sorgen, da die inzwischen vielen Nachkommen bei passionierten ZĂŒchtern gelandet sind, die vom Gedankengut des Clemens von Nagel fasziniert sind und an vielen Stellen leben.

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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Franz-Josef Neuhaus, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2012/13“ erschienen ist.

  • So Unique erzielt Höchstnoten

    So Unique erzielt Höchstnoten

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]In MĂŒnster-Handorf konnten Eva Möller und So Unique die Richter von sich ĂŒberzeugen und gewannen eine DressurpferdeprĂŒfung der Klasse L mit einer sehr guten Beurteilung.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Quasi genetisch vorbedingt behauptet sich der Sezuan-Donnerhall-Sohn in der Klasse der fĂŒnfjĂ€hrigen Dressurpferde. Das bewies der junge Fuchshengst aus dem Besitz von Helgstrand Dressage mit einer Gesamtnote von 9,0 in MĂŒnster-Handorf. Damit ließ So Unique seiner starken vierbeinigen Konkurrenz keine Chance. Gleich zwei Mal vergaben die Richter eine ĂŒberzeugende 9,50 fĂŒr Trab und Gesamteindruck.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Neben dem Sezuan-Sohn ĂŒberzeugte noch ein weiterer HoffnungstrĂ€ger: Kein Geringerer als Fashion in Black von der Hengststation Holkenbrink. Eine 8,50 ergatterte der NRW-Körsieger und For Romance OLD-Nachkomme. Damit ging der dritte Platz an Johanna Klippert und Fashion in Black.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“213661″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Mehr ĂŒber die erfolgsversprechenden Junghengste erfĂ€hrst du unter:

    www.horse-gate.com/hengstverzeichnis

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • 4×4 DSP-Online-Fohlenauktionen

    4×4 DSP-Online-Fohlenauktionen

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    Quaterback-Sohn fĂŒr 43.500 Euro nach Luxemburg

    Vier Tage, tĂ€glich um 20 Uhr vier Fohlen in der Online-Auktion, das war das Programm vom 9. bis 12. Juni 2020 der SĂŒddeutschen PferdezuchtverbĂ€nde Vermarktungs GmbH – und es hat gefruchtet. Die teuerste Offerte der 16
    angebotenen Fohlen war ein Sohn des DSP-Elitehengstes Quaterback aus einer Mutter von Donnerhall. Der Fuchshengst begeisterte zahlreiche Bieter aus Deutschland, Österreich und Luxemburg, die um den Strahlemann kĂ€mpften. Letztlich hatte der Dressurstall Windhof, welcher 2020 bei den DSP Hengsttagen bereits mit dem ehemaligen Elite-Auktionsfohlen Finley den Körsieger stellte, den lĂ€ngsten Atem. Somit sicherte sich der Dressurstall Windhof den bewegungsopulenten Quaterback-Sohn aus der Zucht von Valerie Huck aus MĂŒnchen.

    Teurstes Springfohlen Forever ET

    Eine exquisite Offerte war das teuerste Springfohlen: Das Stutfohlen Forever ET. ZĂŒchter Paul Scheuerer aus Adlkofen hatte seine Stute von Chacco Blue aus dem direkten Mutterstamm von Hugo Simons legendĂ€ren ET mit
    For Pleasure besamen lassen und heraus kam Forever ET. Bieter aus den USA, der Schweiz, Deutschland, Niederlande boten auf dieses genetische Highlight. Letztlich fiel der virtuelle Hammer bei 28.000 Euro zugunsten der USA.

    Fazit ĂŒber die 4×4 DSP-Online-Fohlenauktion

    Erfreulich groß war der Zustrom an weltweiten Kunden auf der Internetplattform Horse24.com. Ein weiteres Fohlen wechselte nach Luxembourg sowie je eines nach Polen und Ungarn. FĂŒr die 16 Fohlen konnte ein Durchschnitt von 12.125 Euro erzielt werden. „Das ist ein Spitzenergebnis untermauert mit einer sehr guten Verkaufsquote. Die Kollektion war sehr gut und wir konnten sowohl Sportreiter als auch zahlreiche HengstaufzĂŒchter bedienen,“ freut sich Vermarktungsleiter Fritz Fleischmann.

    Noch zwei weitere Online-Auktionen, am 7. Juli mit 20 Dressurfohlen und am 14. Juli mit 18 Springfohlen stehen auf dem Auktionsprogramm. Geplant ist dann umzusteigen und die Elite-Fohlenauktion der Springfohlen am 24.
    Juli und die der Dressurfohlen am 25. Juli 2020 wieder live in Form von Hybridauktionen auf Hofgut Kranichstein in Darmstadt eingebunden in die DSP-Championate stattfinden zu lassen.

    Aktuelle Informationen: www.deutschessportpferd.de

    Mehr ĂŒber den Elite-Vererber Quaterback unter: www.horse-gate.com/quaterback/[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_single_image image=“213573″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row]

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 1)

    Der im Viereck bis zu Nationenpreisen erfolgreiche Glanzrappe De Niro war 2008 erst der dritte PrivatbeschĂ€ler, der Hannovers höchste Auszeichnung als Hengst des Jahres in Empfang nehmen durfte. Und nun fĂŒhrt er sogar die Weltrangliste der besten Dressurvererber an.

    Sein Namensvetter gilt als einer der besten Schauspieler der Gegenwart: Robert De Niro, berĂŒhmt fĂŒr seine Besessenheit, seinen Perfektionismus und seine Disziplin, mit der er sich in seine Rollen hineinarbeitet und fĂŒr die er schon mit zwei Oscars belohnt wurde. Im ĂŒbertragenen Sinne trifft das auf den Hengst De Niro ebenfalls zu, dem die Rolle des vierbeinigen Spitzenvererbers und Dressurcracks auf den Leib geschrieben scheint. „De Niro ist ein ĂŒberaus intelligentes Pferd, das sich eigentlich nie von etwas aus dem Konzept bringen lĂ€sst. Er hat immer alles gleich auf Anhieb gelernt. Tempiwechsel, Pirouetten, Piaffe und Passage – das komplette Grand Prix-Programm beherrschte er innerhalb kĂŒrzester Zeit“, charakterisiert Reitmeister Dolf-Dietram Keller seinen ehemaligen SchĂŒtzling. „Aufgrund seines stets freundlichen, ausgeglichenen und leistungsbereiten Charakters machte das Training mit ihm jeden Tag Spaß.“

    De Niro – Karriere nach Maß

    Einer von sechs Olympiateilnehmern
    in London: Dablino unter Anabel
    Balkenhol.

    Stationen einer Karriere nach Maß: Als Dressurindexsieger und Gesamtreservesieger schloss De Niro 1996 seine HLP in Adelheidsdorf ab, siegte serienweise in DressurpferdeprĂŒfungen inklusive zweifacher Qualifikation fĂŒr die Dressurpferde-Bundeschampionate und eilte siebenjĂ€hrig in S-Dressuren bis hin zur Grand Prix-Klasse von Erfolg zu Erfolg. „Dass wir von den DressurpferdeprĂŒfungen fast nahtlos in die Grand Prix-Klasse aufgestiegen sind und die Kleine Tour sozusagen ĂŒbersprungen haben, lag daran, dass wir uns nicht fĂŒr den Burg-Pokal qualifizieren konnten, als De Niro sieben Jahre alt war.“ Und da das Pferd das Pi-PaProgramm schon sehr gut beherrscht habe, sei man dann eben gleich in der Königsklasse durchgestartet, fĂ€hrt Keller mit einem LĂ€cheln auf den Lippen fort. Mit seinem Ausbilder Keller gewann De Niro 2001 das Championat der Deutschen Berufsreiter in Verden – und verwies damals Wansuela Suerte mit Hubertus Schmidt und Nector unter Ingrid Klimke auf die PlĂ€tze. 2002 stand das Paar im siegreichen Deutschen Nationenpreisteam in Hickstead, gewann in Saumur und holte sich 2003 den Sieg im Hamburger Dressurderby, wobei De Niro gleichwohl die Pferdewertung dieser im Finale mit Pferdewechsel ausgetragenen TraditionsprĂŒfung fĂŒr sich entschied. Der zweite Titel bei den Deutschen Berufsreitern machte den sportlichen Triumph in diesem Jahr komplett. 2006 bis 2007 saß Theresa Wahler im Sattel des Rappen und verdiente sich in der Piaff-Förderpreis-Serie ihre Grand Prix-Reiter-Sporen.

    Jahrhundertvater Donnerhall

    De Niros Vater: Jahrhunderthengst
    Donnerhall.

    De Niros Vater Donnerhall hat sich den Titel eines Jahrhunderthengstes wahrlich verdient. Der Oldenburger wurde 1981 auf dem Zuchthof von Otto GĂ€rtner im Schleswig-Holsteinischen Travenhorst geboren und von Otto Schulte-Frohlinde fĂŒr dessen GestĂŒt Grönwohldhof vor den Toren Hamburgs erworben. Karin und Herbert Rehbein formten aus dem Dunkelfuchs einen 65-fachen Grand Prix-Sieger und zweifachen WM-Teamgoldgewinner. Noch Jahre nach seinem Tod dominiert Donnerhall das Zuchtgeschehen mit 120 gekörten Söhnen, weit ĂŒber 200 staatsprĂ€mierten Töchtern und allein in Deutschland 1.328 registrierten Sportnachkommen, die zusammen ĂŒber 2,5 Millionen Euro gewannen. Letzter Coup? Alle Pferde der Deutschen Olympia-Dressurdelegation 2012 in London fĂŒhren ihn auf der Vaterseite: Damon Hill NRW mit Helen Langehaneberg als Sohn sowie Diva Royal (v. Don Frederico) unter Dorothee Schneider, Desperados und Dablino (jeweils v. De Niro) jeweils als Enkel.

     

     

    De Niro – Rittigkeitsvererber

    Die Leistungsbereitschaft ist bei De Niro aber sicherlich nicht allein ein vĂ€terliches Erbe. Auch der Muttervater Akzent II genoss den Ruf eines Rittigkeitsvererbers. Die Mutter Alicante aus der Zucht des Amselhofbesitzers Joachim Kemmer wurde von Wolfhart von Samson in den Sport gebracht. „Alicante war ein Stutentraum: wunderschön und einfach phĂ€nomenal leicht zu reiten. Stets begriff sie alles direkt beim ersten Mal. Sie war ein Familienpferd und mir kommen heute noch die TrĂ€nen, wenn ich daran denke, dass wir sie nach 21 gemeinsamen Jahren im Alter von 28 einschlĂ€fern lassen mussten“, erinnert sich Annette Overrath. Die Tochter der De Niro-ZĂŒchterin Brigitte Pahl ritt die Stute erfolgreich bis M-Dressuren. „Eigentlich war Alicante als Reitpferd und nicht als Zuchtstute angeschafft worden. Dennoch haben wir sie viermal decken lassen, sozusagen fĂŒr den Eigenbedarf, dreimal davon von Donnerhall. Ihn hatten wir damals noch als Nachwuchspferd auf einem Turnier gesehen und waren begeistert.“ Gleich das erste Alicante-Fohlen war etwas Besonderes und wurde zweieinhalbjĂ€hrig unter dem Namen Dimension gekört. Noch eine Steigerung war Alicantes drittes Hengstfohlen, welches am 9. Mai 1993 das Licht der Welt erblickte. „De Niro war von Anfang an ein Hingucker. Als wir ihn bei der Fohlenschau ausluden, war er gleich von einer ganzen Traube Interessenten umringt, die ihn sofort kaufen wollten. Auf die Richter, zu denen seinerzeit u. a. Werner Schockemöhle gehörte, trabte er dann mit Riesentritten zu, blieb ganz kurz vor ihnen stehen und schnaubte einmal krĂ€ftig durch. Nach dem Motto: Jetzt komme ich! An Selbstbewusstsein hat es ihm nie gemangelt. Da passte das geflĂŒgelte Wort: Er kam, sah und siegte.“ De Niros Pedigree geht ĂŒber Donnerhall-Akzent II-Wiesenbaum xx dann weiter mit Ferdinand, seines Zeichens LinienbegrĂŒnder in der Hannoveraner Zucht, der sich u. a. mit Alwin Schockemöhles Spring-Mannschaft S-Olympiasieger Ferdl und Dr. Reiner Klimkes Dressurweltmeister und Team-Olympiasieger Mehmed ein Denkmal setzte. Aus dem Mutterstamm gingen weiterhin mehrere gekörte Hengste hervor, darunter Wapiti, Wogenbrecher und Laurion/ Markus Merschformann bzw. Sören Pedersen (DK), und die mit Franke Sloothaak ĂŒberaus erfolgreiche Landdame FRH sowie Martin Schaudts Loriot und Gerd Wiltfangs Ferrara.

    WĂŒnschenswertes Edelblut

    Muttervater Akzent II, ein Sohn der
    hannoverschen Vererberlegende
    Absatz.

    „Wir haben seinerzeit allen Angeboten widerstanden und De Niro mit der Hilfe von Jens KĂŒhl selbst auf die Körung vorbereitet.“ Dass der Hengst dann eine Weltkarriere machen wĂŒrde, damit hatte Annette Overrath allerdings nicht gerechnet. „Dazu gehörte natĂŒrlich auch, dass er bei seinem Verkauf in Verden in die richtigen HĂ€nde kam.“ Die Studienfreunde Tönne Böckmann und Burkhard Wahler legten 155.000 Mark fĂŒr den Rappen an. Man sei damals auf der Suche nach einem Donnerhall-Sohn gewesen, „schließlich gab es kaum welche im Hannoveraner Zuchtgebiet – und zwar weder bei den Privaten noch im LandgestĂŒt“, erinnert sich Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen an die Körung im Jahr 1995. Und wann ist man auf De Niro aufmerksam geworden? „Eigentlich schon in dem Moment, in dem der Körkatalog erschien. Der Hengst verfĂŒgte genau ĂŒber die Edelblutanteile, die wir uns gewĂŒnscht hatten. Die vielfach erprobten Anpaarungen von Donnerhall mal Pik Bube I waren uns meist einfach zu schwer.“ Und als dann De Niro in Verden die BĂŒhne betrat, sei schnell klar gewesen: der oder keiner! „Er trabte mit diesem sehr guten Hinterbein herein, dass es ihm spĂ€ter so leicht machte in den versammelten Lektionen, und er verfĂŒgte ĂŒber diese wunderbar langen Linien“, gerĂ€t Wahler noch heute beim Gedanken daran regelrecht ins SchwĂ€rmen. Aber der Hengst sei damals noch recht jugendlich gewesen. „Letztlich war aber genau das wahrscheinlich unser GlĂŒck, denn wir hatten befĂŒrchtet, dass er ins Celler Lot aufgenommen wird.“ Doch Landstallmeister Dr. Burchard Bade verzichtete auf eine Fesselung des Hengstes fĂŒr das NiedersĂ€chsische LandgestĂŒt in Celle und damit war der Weg frei fĂŒr das Hengsthalter-Gespann Böckmann-Wahler.

    Volle Decklisten

    Zwar kann sich Burkard Wahler nicht mehr daran erinnern, wessen Idee es war, den Hengst nach dem eingangs beschriebenen US-amerikanischen Schauspieler zu benennen, aber er weiß noch ganz genau, dass De Niro von Anfang an volle Decklisten hatte. „Uns kam natĂŒrlich zugute, dass De Niro zwar in Hannover die fĂŒr Junghengste vorgeschrieben Stutenzahl von 30 nicht ĂŒberschreiten durfte, er in Oldenburg aber ohne Begrenzung decken durfte.“ De Niros erster Fohlenjahrgang sorgte gleich fĂŒr EntzĂŒcken – bei ZĂŒchtern und Zuchtrichtern. DafĂŒr gab es 1997 in Oldenburg die I a-HauptprĂ€mie. Ein Jahr spĂ€ter offenbarte sich die Begehrlichkeit der De Niro-Youngster in messbarer Deutlichkeit: Mehr als zehn seiner Fohlen wurden fĂŒr durchschnittlich 25.000 Mark versteigert. Jeder wollte gerne so einen kleinen bewegungsgenialen Strahlemann Marke De Niro haben – koste es zum Teil, was es wolle. 1999 gingen die Youngster in Vechta und Medingen fĂŒr sensationelle 130.000, 81.000 und 62.000 Mark ĂŒber den Tresen. Und 2000 dann der Gipfel: mit 140.000 Mark-Zuschlagspreis setzte De Niro neue MaßstĂ€be auf dem Fohlenmarkt. Bei den ersten ReitpferdeverkĂ€ufen klingelte es erneut mĂ€chtig in den ZĂŒchterkassen. 200.000 Mark kostete Daily Hero 2001 in Vechta, 450.000 Mark Da Vinci in Medingen.

     

     

     

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    De Niro – Oscarreif in die Zucht (Teil 2)

    „Was er einmal begriffen hat, das kann er!“

    Beide, Daily Hero und Da Vinci, sind lĂ€ngst in der Klasse S erfolgreich, genau wie bald 200 weitere De Niro-Sprösslinge. Unter ihnen Anabel Balkenhols Mediencup-Sieger, Otto-Lörke-PreistrĂ€ger, WM-Teamdritter und Olympiateilnehmer Dablino FRH. SechsjĂ€hrig entdeckte ihn Anabels Vater, der Mannschafts-Olympiasieger Klaus Balkenhol, als er bei der WM der jungen Dressurpferde in Verden Rang fĂŒnf belegte. Im Sattel des Fuchses aus der Zucht von Weert-Arnold Sweers, der auch den Vollbruder D-Online zog, saß Holga Finken. „Dablino lernt enorm schnell. Was er einmal begriffen hat, das kann er dann auch“, lobt Anabel Balkenhol ihr Spitzenpferd. Einzig sein Hasenherz macht seiner Reiterin zu schaffen – und das bei einem Stockmaß von locker 1,75 Meter. Doch mit vielen vertrauensbildenden Maßnahmen hat es das Paar in die internationale Spitze des Vierecksports geschafft . Letzte Kostprobe war der Special von Hagen, bei dem der Notentrend, nach herausragenden Piaffen, Passagen und Serienwechseln, gen 80 Prozent ging – hĂ€tten nicht bei den Pirouetten ein paar Flöhe gehustet, die den Hannoveraner Wallach just aus dem Konzept brachten
 Zu De Niros Referenzen gehört weiterhin Fabienne LĂŒtkemeiers vierfacher Jugend-EM-Goldgewinner, Burg-Pokal-Zweiter und Olympia-Reservist D’Agostino. Klaus Lahmann in Bad Eilsen zog den eleganten Fuchs, der von Martin Waldvogel in den Sport gebracht wurde, aus seiner Shogun xx-Tochter Serenade. Zwar erhielt D’Agostino 2007 fĂŒr Baden-WĂŒrttemberg die Zuchtzulassung, doch entschied sich seine neue Besitzerfamilie LĂŒtkemeier, ihn zu kastrieren. Dieses Schicksal teilt D’Agostino mit dem Dressurpferde-Weltmeister Deveraux OLD, der mit Sanneke Rothenberger in der Jungen Reiter-Tour EM-Gold sowie den FEI World-Cup in Frankfurt gewann und nun im Piaff-Förderpreis fĂŒr Furore sorgt. „Devil“, wie Sanneke Rothenberger ihren Oldenburger Rappen aus der Zucht von Auguste Berding, Dinklage, nennt, sei ein richtiger Charmeur. Stets freue er sich auf das Reiten und „deswegen macht er auf sich aufmerksam, wenn er nicht frĂŒh genug dran kommt.“

    Sechs Olympiakandidaten in London

    Hannoveraner Hengstmarktspitze
    Hotline mit Allan GrĂžn (DK).

    In die Kategorie Olympiakandidaten gehören neben Dablino und D’Agostino auch Delgado unter Beatriz Ferrer Salat (ESP), Donnerfee mit Claudia Fassaert (BEL) und, als Reservepferd fĂŒr Kanada. Devon L mit Diane Creech. FBW De Vito belegte 2012 mit der DĂ€nin Lone Jörgensen im Weltcup-Finale von sÂŽHertogenbosch Rang zehn. Im internationalen Grand Prix-Zirkus mischen oder mischten Don’t Forget/Henri Ruoste (FIN), D’Accord/Dennis Callin (USA) bzw. Jan Herrmann, Daintree und Dick Tracy OLD/Alexandra Bimschas, Rhapsodie Queen/Hayley Beresford (AUS), Dio Mio/Christilot Boylen (CAN), Dixieland/Andrea Timpe, Finally/Mette Rosencrantz (USA), Dance with Wolves/Carl Hester (GBR), Daquino/Dr. Peter Brenske, Darjeeling/Stephan Köberle sowie Dumas/Michaela Jordan mit – und nicht zu vergessen der Deutsche Meister der Berufsreiter 2011, De Value unter Hartwig Burfeind, und der Bundeschampion und frischgebackene Deutsche Vizemeister der Berufsreiter 2012, Daily Pleasure unter Holga Finken. „De Niro ist ein extrem schlaues Pferd, das sehr leicht gelernt hat. Hinzu kommen sein exzellentes Hinterbein und sein starker, gesunder RĂŒcken. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ] Er bringt also allein schon vom Körper her alle Voraussetzungen fĂŒr höchste Versammlung mit. Wenn andere nicht mehr wollten, dann ging es bei ihm erst richtig los – und genau dieses Wollen und Können gibt er seinen Nachkommen weiter“, erklĂ€rt Burkhard Wahler das Vererbungsgeheimnis des De Niro, welches sich lĂ€ngst selbst ZuchtbĂŒcher wie die sonst so abgeschotteten Holsteiner und KWPNler zunutze machen wollen. Und er fĂŒgt hinzu, dass die Begehrlichkeit des De Niro viel mit seinem sportlichen Coming Out zu tun hat: „Wir zĂŒchten heute fĂŒr den Sport und wo kann man deutlicher sehen, ob ein Pferd die Anlagen zum Grand Prix mitbringt als im Grand Prix selbst?“ Von daher sei es fĂŒr ihn völlig verstĂ€ndlich, dass ZĂŒchter, die ihre Idee vom Leistungspferd realisieren möchten, bevorzugt auf Hengste mit Sporterfolgen zurĂŒckgreifen wĂŒrden: „Eine Philosophie ĂŒbrigens, der wir uns auf dem Klosterhof Medingen stets verpflichtet gefĂŒhlt haben.“

    Mit 330.000 Euro Hengstmarktspitze

    Die Zahl der gekörten Söhne des De Niro liegt laut Jahrbuch Zucht bei ĂŒber 60. Dazu gehört auch Depardieu. Der Rappe war 2000 Oldenburger Kör-Reservesieger und wurde dann in DĂ€nemark zum Siegerhengst proklamiert. Anschließend bezog der dreifache Oldenburger Dressurpferde-Landeschampion, Burg-Pokal-Qualifikant und zweifache Hannoveraner Landeschampion seine Box bei Emma Hindle (GBR) auf Brookhouse Stud. Vier gekörte Söhne stehen fĂŒr Depardieu zu Buche, wie der Hannoveraner Champion und Dressurpferde-WM-Platzierte Deveraux. Der dunkelbraune Wallach Diamonds Forever von Depardieu ist neuer Star im Stall von Anabel Balkenhol. Und dann ist da noch der Hannoveraner Kör- und HLP-Sieger Dancier. 330.000 Euro legte 2004 der damalige Landstallmeister Dr. Burchard Bade hin, um den schmucken Rappen mit Strichblesse, durchgehender Schnippe und drei weißen FĂŒĂŸen fĂŒr Celle zu sichern. Kaum gĂŒnstiger war 2001 der zweite Reservesieger Desert Moon, der mit 530.000 Mark ĂŒber den Hengstmarkt verkauft wurde. 300.000 Euro kostete der HLP-Sieger Duke of Oldenburg 2009 in Medingen, den Hergen und Roland Schweers gezogen haben. Dancier, selbst ĂŒber die Bundeschampionate bis Inter I erfolgreich, stellte mehr als 20 gekörte Söhne. Viele von ihnen gingen auf dem PrĂ€mienring der Jahrgangsbesten, wurden teuer gehandelt, wie zuletzt der PrĂ€mienhengst Danciano, der fĂŒr 320.000 Euro in den Stall Schockemöhle wechselte, und setzten sich an die Spitze, wie der amtierende Weltmeyer-PreistrĂ€ger Dancing World vom GestĂŒt Famos. Hinzu kommen hocherfolgreiche Nachwuchssportpferde, Siegerstuten und teure Auktionsfohlen.

    Zweiter Bildungsweg

    Einen kleinen Umweg nahm die Karriere des Desperdos FRH, der den Verdener Körplatz 2003 als teuerster nicht gekörter Hengst in Richtung GestĂŒt Sprehe verließ. Nach Bronze beim Bundeschampionat 2004 trat der von Herbert SchĂŒtt gezogene Rappe im November desselben Jahres erneut vor die Hannoveraner Körkommission und bekam nicht nur den Segen, sondern eine PrĂ€mie noch oben drauf. Vom Rehbein-SchĂŒler Falk Rosenbauer meisterlich gefördert, sicherte sich Desperados 2010 in Hamburg das Blaue Band des Derbysiegers und Rang zwei im Mediencup-Finale. 2001 folgten der Wechsel unter den Sattel von Kristina Sprehe und der Sprung in die internationale Viereckphalanx, wofĂŒr es am Ende der Saison in Stuttgart den prestigetrĂ€chtigen Otto-Lörke-Preis gab. Und es sollte noch besser kommen: 2012 Sieg im Dortmunder Meggle Champions Finale, DM-Doppelbronze, Sieg im Großen Aachener Dressurpreis und Teamsilber bei den Olympischen Spielen von London. In die Entscheidung um die Weltcup-Krone 2013 von Göteborg konnte Desperados, nach seiner Titelverteidigung in Dortmund, verletzungsbedingt nicht eingreifen. Desperados Tochter Doris Day aus der Zucht von Heinrich Ramsbrock gewann dreijĂ€hrig, was es zu gewinnen gab: Bundeschampionat, Landeschampionat und die Hannoveraner Stutenschau. 2012 trabte Delany bei der Herwart von der Decken-Schau ihren Konkurrentinnen auf und davon. Destano, einer von 13 gekörten Söhnen, avancierte in Vechta zum Oldenburger HauptprĂ€miensieger. Das Fohlen Desert Storm war mit 28.500 Euro Spitze in Vechta, in Verden kostete ein Stutfohlen 26.000 Euro. Der Oldenburger De Niro-Sohn Denaro stellte mit dem in Bayern gezogenen Birkhof ’s Denario den Reitpferde-Bundeschampion 2007 und Dressurpferde-Bundeschampion 2009, der mit seiner Ausbilderin Nicole Casper bereits Inter I-Siege verbuchen konnte.

    Die Danone-Brothers

    Neben dem Hannoveraner Reservesieger De Janeiro und dem NeustĂ€dter Reserversieger Danzas fehlt nun noch die ErwĂ€hnung des BrĂŒdertrios Danone I, Danone II und Der Designer, die alle drei von Dr. Bianca Helmcke, Jameln, aus deren Weltmeyer-Tochter Well Done gezogen wurden. Danone I, 2003 Siegerhengst in Schweden, 2008 erstmals in der schweren Klasse erfolgreich und 2012 mit Theresa Wahler siegreich bis Grand Prix, lieferte sein MeisterstĂŒck sicherlich im Oldenburger Reservesieger Dante Weltino ab, der im Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen beheimatet ist, sich fĂŒr das Bundeschampionat qualifizierte und sich Anfang 2013, gerade einmal sechsjĂ€hrig, gleich mit einem Sieg in einer DressurpferdeprĂŒfung der Klasse M fĂŒr höhere Aufgaben empfahl. Danone II wandelte mit Erfolgen 2001 im Burg-Pokal-Finale und 2012 bis Inter II ganz auf den Spuren seines Bruders Danone I, musste im MĂ€rz 2013 infolge eines Beinbruchs aber eingeschlĂ€fert werden. Der Designer, PrĂ€mienhengst in Verden, war im Dezember 2011 mit 1,1 Millionen Preisspitze der P.S.I.-Auktion – Kunden aus Russland sicherten sich den Glanzrappen.

    De Niros Töchter

    Die Oldenburger Siegerstute Fire and Ice.

    Gerne setzt sich De Niro mit seinen Töchtern in Szene. Was 2000 der I b-Brillantringstute Die Weingard nicht ganz gelang, machte 2001 die fuchsfarbene Edina aus dem bewĂ€hrten ZĂŒchterhause Fleitmann in Großenkneten im Schlosspark zu Rastede perfekt – sie holte den ersten Oldenburger Stutentitel fĂŒr ihren Vater De Niro. 2011 wiederholte Fire and Ice diesen Titelgewinn, zur Freude ihres ZĂŒchters Dieter Scherwitzki aus Holdorf, der die Schwarzbraune aus einer Mutter von Lord Liberty-Riesling gezogen hat. Die Töchter des De Niro geben ihre besondere QualitĂ€t gerne weiter. Erstes Beispiel: De Nira. Ihr Sohn Hotline, 2005 Hannoveraner Körsieger in Verden, katapultierte mit einem Zuschlagspreis von 850.000 Euro die Rekordmarke bei Verbandsauktionen in eine kaum noch vorstellbare Höhe. Der Halbtrakehner (v. Hofrat) avancierte in Schlieckau zum HLP-Sieger und wurde spĂ€ter DĂ€nischer Dressurchampion. FĂŒr das GestĂŒt Blue Hors siegt er nun in Grand Prix-Dressuren. De Nira brachte außerdem Real Dancer (v. Rubin Royal), 2012 Vierter im Burg-Pokal mit Jan-Dirk Gießelmann im Sattel. Zweites Beispiel: Schicke Deern. In Anpaarung mit Fidertanz brachte die staatsprĂ€mierte De Niro-Tochter auf dem Hof von Peter Wreesmann, Lastrup, die spĂ€tere Oldenburger Siegerstute Fifty-Fifty OLD zur Welt, die in den Dressurstall Rothenberger ins hessische Bad Homburg wechselte. Drittes Beispiel: Annabel. Sie brachte zunĂ€chst mit Jazz den gekörten Hengst Chagall und mit Johnson den Dressurpferde-WM-Dritten Bretton Woods. Der Rappe, der von Matthias Rath auf höhere Aufgaben vorbereitet wird, gewann 2001 in den Niederlanden ĂŒberlegen die VSN-Trophy, wobei seine Rittigkeit mit der Maximalnote 10,0 bewertet wurde. Zuvor war er beim 50-Tage-Test des KWPN eine Klasse fĂŒr sich. Die Liste der Beispiele ließe sich noch deutlich verlĂ€ngern


    De Niro – Das Alphatier

    De Niro geht es gut mit seinen 20 Jahren. „Und zwar so gut, wie es einem 20 Jahre alten Hengst nur gehen kann. Sicher, wenn ich ihn mit mir vergleiche“, rĂ€umt Burkhard Wahler ein und spielt dabei scherzhaft auf sein eigenes Alter von 57 Jahren an, „dann zieht und zwackt es schon mal ein bisschen hier und da.“ Aber De Niro sei topfit und genieße nach wie vor sein Programm – „sonst wĂ€re er nicht glĂŒcklich“, ist sich Wahler sicher. Jeden Tag werde er von einer Bereiterin erst ins GelĂ€nde spazieren geritten und dann folgten ein paar Lektionen. Heute, wie frĂŒher im Viereck, könne ihn dabei nichts erschĂŒttern. „Wind, klappernde Zelte, unruhige Zuschauer am Rand
 Wenn andere am liebsten die Flucht ergriff en hĂ€tten, dann konzentrierte sich De Niro umso mehr auf seinen Reiter.“ Nur Lusitanos mit wallender MĂ€hne und berittene Polizisten, die konnten ihn schon mal aus der Fassung bringen. „Er ist eben ein richtiges Alphatier“, lacht Wahler – diesen Status hat er sich ja nun auch redlich verdient


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    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2014/15“ erschienen ist.

  • Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 1)

    Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 1)

    Selten schreibt das Leben Geschichten, in denen sich alles so perfekt in einander fĂŒgt, in denen sich großartige Protagonisten so wunderbar ergĂ€nzen wie in dieser. Und nur selten hatte eine Verbindung so nachhaltigen Einfluss auf Dressur und Zucht wie die von Ausnahmehengst Donnerhall, Karin und Herbert Rehbein und dem Grönwohldhof. Es ist eine Geschichte, die auf drei SĂ€ulen steht, drei SĂ€ulen der Superlative: zum Ersten Donnerhall, ohne den die Dressurpferdezucht seit Jahrzehnten nicht denkbar wĂ€re. Ein Hengst, der schon zu Lebzeiten eine Legende war und der bis heute, zumindest genetisch, auf den großen Vierecken der Welt prĂ€sent ist. So ist Enkelin Weihegold OLD Weltranglistenerste aktuell 2017 und sein Enkel Desperados FRH Weltranglistenzweiter. Dieser Hengst ziert auch das Titelbild unseres Buches. FĂŒr die Olympischen Spiele in London stellte Donnerhall fast die gesamte deutsche Mannschaft. Damon Hill NRW, Desperados FRH, Diva Royal und Dablino bildeten das Team – alles Kinder und Enkel von Donnerhall. Zum Zweiten: Das Ausbilderpaar Karin und Herbert Rehbein, das fĂŒr den nicht nur zĂŒchterisch, sondern auch sportlich hocherfolgreichen Hengst seinerzeit zustĂ€ndig war. Herbert Rehbein galt als genialer Ausbilder, seine Frau feierte mit Donnerhall große Erfolge. Zu den Rehbeins pilgerte in den 1980erJahren fast die gesamte Reiterelite. Aus Finnland, aus den USA, von den Bermudas, von ĂŒberall her zog es Topreiter auf den Grönwohldhof, auf dem die beiden KoryphĂ€en ausbildeten und auf dem Donnerhall aufwuchs. Und auch die legendĂ€re Reitanlage, die zu ihrer Zeit alles bisher Bekannte in den Schatten stellte, erreichte neue Dimensionen. Sie ist der dritte Superlativ in dieser Geschichte.

    Ingo Pape und Herbert Rehbein

    Herbert Rehbein im Sattel des Oldenburgers Pascha beim CHI Berlin, 1986 © Jacques Toffi

    Herbert Rehbein hat Reiterleben verĂ€ndert. Einer seiner bekannteren SchĂŒler war Ingo Pape, der Donnerhall 1986 zum DLG-­Champion fĂŒhrte. Heute ist Pape selber ZĂŒchter und Ausbilder in Hemmor. Diese Karriere verdankt er auch einem Zufall, einem spontanen Stimmungsumschwung. Denn eigentlich wollte er als 14­-JĂ€hriger an jenem heißen Sommertag, an dem er seinem kĂŒnftigen Chef begegnen sollte, ins Freibad gehen. Spontan entschied er, seinen Vater zu begleiten und zu einem Kunden mitzufahren, dem er bereits gute Pferde verkauft hatte. Der junge Ingo machte sich nicht so viel aus Pferden, er sprang ein bisschen, aber so richtig hatte die Leidenschaft ihn nicht gepackt. Das Ă€nderte sich, als er mit seinem Vater auf dem Grönwohldhof ankam. Er sah die gigantische Anlage – „ich kannte damals nur Bauernhöfe mit Halle, nicht so etwas!“ – und sagte spontan: „Hier will ich mal arbeiten!“ Der Vater schickte ihn zu Herbert Rehbein, der gerade auf dem Pferd saß. „Ich lief hin und fragte: ‚Kann ich hier arbeiten?’, ich hatte ja keine Ahnung, was das fĂŒr eine KoryphĂ€e war!“, erzĂ€hlt Ingo Pape heute. Rehbein lachte, ritt zu Ende, und sagte dann: „ Ingo komm’ mal her.“ Der Junge sollte ohne BĂŒgel das Pferd reiten. „Eine viertel Stunde lang gab er mir Unterricht, und dann sagte er: „Mach mal die Schule zu Ende, und wenn du in einem halben Jahr noch willst, dann kannst du anfangen.“ So geschah es. Herbert Rehbein wurde sechs Jahre lang sein Chef, bis zur Meisterschule. Alle ersten Male im Sattel erlebte er hier: auf Kandare reiten, Wechsel reiten. „Das war die prĂ€gendste Zeit in meinem Leben. Wie oft ich heute noch an diesen Mann denke, das ist nicht normal! Wenn ich auf dem Pferd sitze und irgendwas nicht hinkriege, ĂŒberlege ich, was hĂ€tte er jetzt gesagt?“ Ingo Pape lernte wĂ€hrend dieser Zeit am Grönwohldhof auch seine Frau, die ebenfalls dort arbeitete, kennen. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Das Team war besonders, sagt er. „Wir haben uns zu 105 Prozent mit diesem Laden identifiziert. Zu seiner Zeit waren auch Reinhard Nielsen und Harald Cornellissen dort, Stallmeisterin war Martina Hannöver, alles Leute, die heute als Berufsreiter in ihrer Branche das weitergeben, was sie dort gelernt haben. Ingo Pape ist sich sicher: „WĂ€re ich an diesem Tag zum Schwimmen gefahren, wĂ€re mein ganzes Leben anders verlaufen.“

    Abnormale FĂ€higkeiten im Sattel

    Herbert Rehbein wird von seinen Zeitgenossen als genialer Reiter beschrieben. „Das VerrĂŒckte war: Egal bei welchem Problem – er setzte sich drauf, und dann machten die Pferde alles!“, erzĂ€hlt Ingo Pape. NatĂŒrlich wĂ€ren Fleiß und Akribie auch wichtige Elemente gewesen. Dennoch gab es da etwas, das sich dem Verstand entzog, einfach ein Reiter mit wahnsinnigem GefĂŒhl: „Es kamen ĂŒberragende Reiter mit ihren Pferden zu ihm. Wenn es ein Problem gab, sagen wir mal, Wechselprobleme, wenn das Pferd keine Einer sprang. Herbert Rehbein guckte sich das an, dann setzte er sich selbst drauf, ging eine Runde Schritt, rauchte da oft noch seine Zigarette zu Ende. Dann galoppierte er eine Runde und ritt die Einer. Einfach so, fehlerfrei. ‚Das macht er doch, was willste denn?’, sagte er dann zum Beispiel. Der konnte das einfach, Herbert Rehbein war ein Genie!“ Rosemarie Springer, ehemals in der Top Ten der Dressurreiter und Wegbegleiterin von Herbert Rehbein, wird in der Autobiographie „Herbert Rehbein – Der Meister im Dressursattel“, Cadmos 1998, folgendermaßen zitiert: „Herbert Rehbein war der beste Ausbilder der Welt, und dazu stehe ich, das behaupte ich! Diese große Gabe zu fĂŒhlen, mit welchen Hilfen das Pferd zu reiten ist, ohne zu zerren oder im Maul zu reißen, mit Fairness zu reiten, sind Bilder, die man heute auf den AbreiteplĂ€tzen der Welt nicht mehr regelmĂ€ĂŸig sieht.“ Lernen mussten die Auszubildenden viel mit den Augen, geredet wurde nur wenig, und wenn, dann deutlich. Der Unterricht selbst war konservativ und streng, „aber sobald wir abgesessen sind, war alles wieder vergessen“. Ingo Pape erinnert Rehbein als einen „angenehmen Chef, der eine außergewöhnliche Aura und AutoritĂ€t hatte. Und zwar nicht, weil er uns untergeordnet hat, sondern weil er abnormale FĂ€higkeit im Sattel hatte.“

    Das MĂ€dchen am Rande

    Der Eingangsbereich des Grönwohldhofes © Judith Schrempf

    Dass Herbert Rehbein Gefallen an jemandem fand, und diesen dann förderte, kam hĂ€ufiger vor. Judith Schempf hat da auch eine ganz besondere Geschichte zu erzĂ€hlen. Sie sah den Meister als junges MĂ€dchen auf einem Turnier und sagte zu ihrer Mutter: „So möchte ich auch einmal reiten können!“ Rehbein hörte das, grinste, und lud sie spĂ€ter ein, in den Ferien auf dem Grönwohldhof zu helfen und zu reiten. Mehrere Jahre hintereinander fuhr sie daraufhin in den Ferien zu Donnerhall, Pik Bube und den anderen BerĂŒhmtheiten, putzte Pferde und lernte das Einmaleins der Reiterei an der Quelle der Reitkunst. Aus dieser Zeit sind die SchnappschĂŒsse, die wir auf diesen Seiten zeigen. Sie prĂ€sentieren das Alltagsleben dort auf dem Hof. „Er wollte wirklich, dass die Leute etwas lernen“, erzĂ€hlt auch Jenny Nelson, in den 1980er­Jahren Pflegerin auf dem Grönwohldhof, die seinerszeit zum Beispiel auf Pik Bube die Einerwechsel lernte. Dieser Hengst lag ihr besonders am Herzen. „Er hatte so einen tollen Charakter, die Ohren waren immer vorn, ein besonderes Pferd!“ Er starb an einem Herzanfall, wĂ€hrend sie auf ihm saß, Heiko MĂŒnzmaier, auch einer, der auf dem Grönwohldhof seine reiterlichen Wurzeln hat, eilte ihr bei diesem Vorfall zur Hilfe.

    Die Promis der 80er und 90er

    Rehbeins außergewöhnliche FĂ€higkeiten als Reiter und Ausbilder waren bald in aller Welt bekannt. Pferde und Reiter reisten aus Schweden, Finnland, Spanien, Mexiko und den USA an. Kyra Kyrklund (FIN), Monica Theodorescu, Luise Nathhorst (SWE), Beatriz FerrerSalat (ESP), Jan Brink (SWE), Tinne Wilhelmson (SWE), Kristy Oatley (AUS) und Falk Rosenbauer sind nur einige der bekannten Reiter, die die Rehbeins unterrichteten. Wenn man Karin Rehbein heute fragt, was die Essenz der Ausbildung gewesen sei, die sie und ihr Mann vertreten hĂ€tten, dann erwĂ€hnt sie die PrĂ€zision. „Auf den Punkt genau reiten!“, sagt sie. „Zum Beispiel in die Pirouette schulterhereinartig hineinreiten, oder beim Galoppwechsel nicht umstellen, sondern stets mit dem inneren Schenkel zum neuen Ă€ußeren ZĂŒgel reiten, das sind so Sachen, die ich von meinem Mann gelernt habe und die wir unseren SchĂŒlern weitergegeben haben.“ Fragt man Ingo Pape nach der Essenz der Ausbildung, einem zentralen Element, dann erwĂ€hnt er die Geraderichtung der Pferde und das FĂŒhren der Pferde am Ă€ußeren ZĂŒgel: „Das war ein absolut entscheidender Bestandteil der Ausbildung!“

    Ein Reitstall als Lebenselixier

    Otto Schulte-Frohlinde, Reisport-MĂ€zen, Donnerhall-Entdecker und großer Pferdemann © Jacques Toffi

    Zwischen Hamburg und LĂŒbeck liegt der Grönwohldhof. Schon bevor er als „Mekka der Dressurreiterei“ bekannt wurde, war der Ort etwas Besonderes: Zwischen BachlĂ€ufen, Rhododendronhecken und Rapsfeldern gelegen, ein auffallend schöner Fleck Schleswig­-Holsteins. Otto Schulte­-Frohlinde, MĂ€zen und Öl-­Unternehmer, kaufte das Anwesen 1969 und plante, es zum Mittelpunkt seines Ruhestandes werden zu lassen. Er wollte Pferde zĂŒchten und Landwirtschaft betreiben, die lag ihm nĂ€mlich am Herzen, schließlich stammte er aus einer Familie, die in der Landwirtschaft zu Hause war. Die Reitanlage befand sich in der Planungsphase, als Schulte­-Frohlinde einen Schlaganfall erlitt. Sein Sohn Henrik, Junior genannt, Ă€nderte daraufhin die Planungen. „Vater hat ihn dabei stets gebremst und gesagt, mach’ es kleiner, kleiner!“, erinnert sich die Tochter, Ulrike GrĂ€fin von Walderdorff. Doch Henrik Schulte-­Frohlinde war sicher: Es soll etwas ganz Besonderes werden. „Mein Bruder sagte zu mir: ‚Ulrike, er wird sterben’! Wir mĂŒssen ihm eine Aufgabe geben, eine Reitanlage bauen, an der er mitmischen kann.“ Heute noch freut die GrĂ€fin, dass „dieser Plan aufgegangen ist, denn bei den Pferden brauchte er nicht zu sprechen“. So wurde die Anlage auch die BedĂŒrfnisse der neuen Handicaps des Vaters angeglichen, geschĂŒtzte SitzplĂ€tze zum Beobachten der Reiter wurden eingebaut. Der Vater erholte sich, kam wieder zu KrĂ€ften. Das Engagement fĂŒr Reiter mit Handicaps fĂŒhrt ĂŒbrigens Ulrike GrĂ€fin von Walderdorff weiter, die sich bis heute im Deutschen Kuratorium fĂŒr Therapeutisches Reiten engagiert. Jedes Teil beim Bau der Reitanlage ging durch die HĂ€nde von Henrik Schulte­-Frohlindes, der 2016 verstarb. Er baute den Rohling der Anlage aus Streichhölzern und schreckte nicht davor zurĂŒck, neue Lösungen zu finden. „Er wollte eine helle, beheizbare Halle. Solche Glasgiebel gab es zuvor nicht, mein Bruder sagte: ‚Wenn es Butzenscheiben auch in HĂ€usern gibt, warum nicht auch in grĂ¶ĂŸer?’“, erzĂ€hlt Ulrike von Walderdorff. So entstand das Fachwerk-­Holz, das mit den Glasscheiben gefĂŒllt wurde. Das Casino wurde „angelegt wie im Frankfurter Flughafen, sodass man nach allen Seiten gucken kann!“ Zur Eröffnung der Reithalle im Oktober 1976 kamen 600 geladene GĂ€ste, darunter auch jeder Handwerker, der am Bau beteiligt gewesen war, „und unsere Nachbarn, ein Altenheim“. Es wurde der Olympia­-Film gezeigt, denn Alwin Schockemöhle, ein enger Freund der Familie, gewann im Eröffnungsjahr Olympisches Einzelgold mit Warwick Rex. „Wir feierten bis sechs Uhr morgens und bauten dann alle zusammen um acht Uhr wieder ab“, erinnert sich Ulrike von Walderdorff. GefĂŒllt wurde der Stall mit Pferden aus dem Stall SchlĂŒter, auf dem auch das Ehepaar Rehbein zuvor tĂ€tig gewesen war. Darunter war zum Beispiel das Olympiapferd Liostro 2. Herbert und Karin Rehbein zogen also als Angestellte bereits wĂ€hrend der Planungsphase auf dem Grönwohldhof ein. Anfangs lebte „man hier jahrelang auf einer Großbaustelle“, erinnert sich Ulrike von Walderdorff. „Die Rehbeins ritten ihre Spitzenpferde draußen, auch bei Regen! [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Jeannette Aretz, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 2)

    Grönwohldhof und Donnerhall (Teil 2)

    Eine neue Ära der Architektur  im Stallbau

    Freunde fĂŒrs Leben, das waren Alwin Schockemöhle (li.) und Otto Schulte-Frohlinde. Sie verband eine vĂ€terliche Freundschaft. Jeden Sonntag telefonierten sie, bis zum Tod des großen Pferdemannes Otto Schulte-Frohlinde © GrĂ€fin von Walderdorff privat

    Doch das Warten auf den Neubau lohnte sich. Wie ungewöhnlich das Bauwerk fĂŒr die damalige Zeit war, zeigt auch die Erinnerung von Ingo Pape an seinen ersten Besuch auf dem Grönwohldhof, Anfang der 1980er­Jahre. „So etwas wie den Grönwohldhof hatte ich noch nie gesehen, mir ist der Unterkiefer runtergefallen!“, erzĂ€hlt er, und das Staunen ist ihm auch heute noch, als gestandener Pferdemann, der etwas in der Welt gesehen hat, anzuhören. „Das war fĂŒr mich wie bei Alice im Wunderland. Nicht nur Architektur, sondern auch dieser Verbund mit dem altem Gutshof, dem Baumbestand, den Seen, diese perfekt gepflegten GrĂŒnanlagen, die ganze Komposition war besonders.“ Wenn es heiß war, dann ritten die Rehbeins „auch schon mal um fĂŒnf Uhr morgens und mein Vater kam dazu, er saß dann in Bademantel und Schlappen in der Kemenate am Reitplatz“, erinnert sich Ulrike von Walderdorff. Neben dem Reitplatz befanden sich Teiche, Frösche quakten. Auch in der Reithalle hatte Otto Schulte­-Frohlinde, genannt Schufro, einen RĂŒckzugsort, in dem er ebenso geschĂŒtzt vor den Jahreszeiten und dennoch mit Rundumblick alles beobachten konnte: Das Casino war schon damals technisch so gut ausgestattet, dass er per Knopfdruck alles Mögliche, zum Beispiel die VorhĂ€nge in der Reithalle, steuern konnte. „Vom Casino aus konnte man in alle drei Stallgassen schauen“, erzĂ€hlt sie. Es thronte imposant ĂŒber den Stallungen und war so ungewöhnlich gestaltet, dass es von manchen Zeitgenossen als Cockpit bezeichnet wurde. Die Anlage öffnete ihre Tore fĂŒr viele Prominente der Szene. Ein hĂ€ufiger Gast war zum Beispiel Alwin Schockemöhle. „Sie hatten eine lebenslange Bindung“, erzĂ€hlt die Tochter Otto Schulte­-Frohlindes heute, „das war wie Vater und Sohn“. Eines der wichtigen Springpferde Schockemöhles, Donald Rex, wurde spĂ€ter das Ausreitpferd fĂŒr Schulte­-Frohlinde, als er sich aufgrund seines Schlaganfalls nur noch eingeschrĂ€nkt bewegen und nicht mehr gut reiten konnte. Das ‚Rex’ im Namen der Springpferde von Schockemöhle stand ĂŒbrigens stets fĂŒr die Firma von Otto Schulte­-Frohlinde: Rex Mineralölgesellschaft Paul Ziegler & Co.

    Hochzeit in der Halle

    Eine Hochzeit in der Reithalle – so feierte GrĂ€fin Ulrike von Walderdorff die Tochter Otto Schulte-Frohlindes, ihr Fest. Man beachte die Giebelwand, die als Kennzeichen des Hofes zu BerĂŒhmheit gelangte © GrĂ€fin von Walderdorff privat

    Ulrike von Walderdorff feierte ĂŒbrigens in der großen Vorhalle zur Reithalle ihre Hochzeit – was einmal mehr ein Hinweis darauf ist, wie gigantisch die Anlage gestaltet war. „Mein Vater sagte damals, 1980: ‚Du brauchst kein Hotel, Du kannst hier in der Vorhalle heiraten!’“. Denn so viel finanzieller Background auch da war – den Schulte-­Frohlindes wie auch den Rehbeins war BodenstĂ€ndigkeit zu eigen. „Wir holten also Teppiche hinunter in die Vorhalle, schmĂŒckten alles mit Blumengestecken, und ich stellte Sonnenschirme in der Reithalle auf, das gefiel mir damals so.“ Herbert Rehbein suchte eine Kutsche fĂŒr das Brautpaar aus, „denn das muss ganz gescheit sein!“, so erinnert die GrĂ€fin seinen Spruch dazu. „An diese Kutsche erinnere ich mich noch gut, und an eine Begebenheit vor deren Einsatz: Der Kutscher suchte einen Stein, um das hintere Rad der Kutsche zu fixieren. Aber er fand keinen und sagte verzweifelt: ,Bei euch ist es ja so gepflegt, da gibt’s ja noch nicht mal mehr einen losen Stein!’“ Penibel sauber und ordentlich war der Hof, auch das prĂ€gte die AtmosphĂ€re. So heißt es in der bereits erwĂ€hnten Biographie ĂŒber Herbert Rehbein, man habe auf dem Hof sogar den Eindruck, die Pferde wĂŒrden sich bemĂŒhen, leise zu schnauben. [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]Auf die Weide kam damals noch kein Sportpferd, wie sich damalige Pfleger erinnern. 200 Hektar gehörten zum Anwesen, genug Platz fĂŒr die Zuchtstuten und ihre Nachzucht. Einen Teil der JĂ€hrlinge schickte Otto Schulte-Frohlinde stets nach Irland, wo sie auf seinem irischen Gut Artramon ihre Kindheit verlebten.

    Ein Fohlen namens Donnerhall

    Donnerhall und Karin Rehbein in MĂŒnster © Judith Schrempf

    „Als Otto GĂ€rtner seine Stute Ninette von Donnerwetter, der auf dem Grönwohldhof stand, decken ließ, hatte er ein klares Zuchtziel: „Rappe mal Rappe, ganz klar: Schwarz sollte das Fohlen werden“, so erinnert Zuchtexperte Claus Schridde die Anpaarungsplanung zum Jahrhunderthengst Donnerhall. Doch Ninette brachte 1981 einen Dunkelfuchs zur Welt, und zwar mit zwei ziemlich gleichmĂ€ĂŸig weißen VorderfĂŒĂŸen. FĂŒr sein kommendes Buch ĂŒber Donnerhall hat Claus Schridde mit sĂ€mtlichen Zeitzeugen gesprochen, auch mit Otto GĂ€rtner. Bei der Geburt des Ausnahmehengstes sei der ZĂŒchter erst einmal enttĂ€uscht gewesen. „Er hatte nicht mit einem Fuchs gerechnet, war aber dann froh, dass es wenigstens ein Dunkelfuchs war“, sagt Schridde. Wenig spĂ€ter kehrte Otto GĂ€rtner auf den Grönwohldhof zurĂŒck, um Ninette erneut von Donnerwetter decken zu lassen. Donnerhall lief bei Fuß, und das tat er wohl so imposant, dass die Angestellten sofort nach dem Chef riefen ließen. So erinnert sich Ulrike von Walderdorff heute daran. Sofort habe ihr Vater das Fohlen per Handschlag gekauft. 1981 war das. FĂŒnf Jahre spĂ€ter wurde Donnerhall Siegerhengst auf der DLG-Ausstellung in Hannover. Zu Donnerhalls Karrierebeginn liefen der Turniersport und das DeckgeschĂ€ft im Natursprung parallel. Das sind Anforderungen an einen Hengst, die es heute so kaum mehr gibt. Mit Karin Rehbein im Sattel siegte er spĂ€ter vielfach auf Grand­-Prix­-Niveau. Gemeinsam mit seinem Vater Donnerwetter und Pik Bube stellte er das Hengstlot des Grönwohldhofes. ZunĂ€chst spielte er in diesem Trio allerdings noch keine herausragende Rolle. „Donnerhall war ein typisches F1­-Kreuzungsprodukt von Hannoveraner und Alt-­Oldenburger Stute, aufgepeppt durch ein bisschen Vollblut, also eigentlich ein bisschen der Zeit hinterher, denn dieses ‚Zuchtrezept‘ gab es in Oldenburg schon seit Mitte der 1960er­Jahre und es erschien daher nicht sonderlich aufregend. Mit der Übersiedlung auf den Grönwohldhof war zwar der Anfang gemacht, doch die Chancen, ein Spitzenvererber zu werden, standen zunĂ€chst auch alles andere als gut: Viele Oldenburger Hengste standen Anfang der 80er noch weitgehend arbeitslos als Alibi­-Hengste auf den Stationen, viele derartig gezogene Pferde gingen gar nicht in den Deckeinsatz oder wurden nach einem Jahr Deckeinsatz ohne PrĂŒfung als Reitpferd verkauft“, erinnert sich Schridde. „Insofern hĂ€tte wohl kaum jemand erwartet, dass ausgerechnet dieser bei der Körung noch eher unscheinbare Dunkelfuchs der grĂ¶ĂŸte Dressurvererber des Jahrtausends werden wĂŒrde.“ Das Interesse grĂ¶ĂŸerer ZĂŒchterkreise erwachte laut Claus Schridde nach der HengstleistungsprĂŒfung, die Donnerhall als Zweiter von 70 Bewerbern in einem außergewöhnlich starken Jahrgang in Adelheidsdorf absolvierte. Er wurde fĂŒr das Nachbarzuchtgebiet Hannover anerkannt. „14 Nachkommen mit vier unterschiedlichen Brandzeichen aus dem zweiten Jahrgang sind FN­-registriert, darunter zwei weitere gekörte Söhne und mehrere erfolgreiche S­-Pferde“, so Schridde. „SpĂ€testens 1986 wurde die zĂŒchterische Öffentlichkeit endgĂŒltig auf diesen Hengst aufmerksam: Donnerhall wurde DLG-Champion und dĂŒpierte damit vor heimischer Kulisse die starke Konkurrenz aus Hannover.“ Es folgte die unglaubliche zĂŒchterische Karriere: Sein gekörter Sohn Don Primero stammt aus dem ersten Jahrgang, „wo Donnerhall vielleicht sechs, sieben Stuten bekommen hatte“, drei davon sind in den FN-Erfolgsdaten registriert. In diesen Jahren weichte so ganz langsam die LandgestĂŒts­ und Stationstreue der ZĂŒchter auf. Vorher war es undenkbar gewesen, die Stute aufzuladen und zu einem Privathengsthalter zu fahren. Was heute durch die Mischung der Zuchtgebiete sogar ĂŒber Landesgrenzen hinaus ganz normal ist, war damals eine Sensation: Ein Oldenburger Hengst in Holstein deckt vorwiegend Töchter eines Hannoveraner Hengstes (Pik Bube). Diese spĂ€ter als eindeutige Passerpaarung bezeichnete Verbindung zwischen Donnerhall und Pik Bube, „war einfach eine Genetik, die gepasst hat!“, sagt Zuchtexperte Claus Schridde. Interessant: Beide Hengste fĂŒhren Springgenetik, so Schridde, denn Pik Bube habe gleichermaßen auch Springpferde gemacht, und der Donnerhall­-Vater Donnerwetter war der einzige Disput­-Sohn, der S-­Dressur ging und eine Dressurlinie begrĂŒndete. Interessant ist das vor allem im Hinblick darauf, dass momentan wieder auf Springblut in den hinteren Generationen geachtet wird beispielsweise bewegungsstarke Dressurpferde aus purer Springgenetik entstehen (siehe Sönke Rothenbergers Cosmo).

    Donnerhall und Karin Rehbein

    Karin Rehbein ĂŒbernahm den Ausbildungsbetrieb des Grönwohldhofes nach dem frĂŒhen Tod ihres Mannes © Jacques Toffi

    Ob vor dem MĂŒnsteraner Schloss oder in Verden: Karin Rehbein und Donnerhall waren eine Augenweide. Zu BerĂŒhmtheit gelangten auch die Pas des Deux mit ihrem Mann Herbert Rehbein. Donnerhall war ein Jahrhunderthengst, aber er war auch das Pferd des Lebens dieser Reiterin. Er wuchs auf dem Grönwohldhof auf und Karin Rehbein erinnert sich heute noch gern an diese Anfangsjahre: „Ich hatte ihn von Anfang an im Auge“, erzĂ€hlt sie. Das Anreiten ĂŒbernahm ein Bereiter. Als Donnerhall 5­-jĂ€hrig war, stieg sie erstmals in den Sattel. „Ich spĂŒrte sofort: Er ist besonders“, erinnert sie sich. Donnerhalls Entdecker Otto Schulte­Frohlinde starb 1990, der Hengst war da gerade neun Jahre alt und schon damals das gewinnreichste Dressurpferd Deutschlands. Doch die vielleicht wichtigste Episode in Donnerhalls Turnierkarriere konnte Schulte-­Frohlinde nicht mehr miterleben: Die Weltmeisterschaft in Den Haag 1994. Seine Tochter Ulrike GrĂ€fin von Walderdorff erinnert sich deutlich, und wenn sie von dieser Weltmeisterschaft erzĂ€hlt, dann wird auch nach mehr als 20 Jahren dieses Erlebnis begreifbar: „Meine Kinder waren damals klein, acht und sechs Jahre alt, aber ich wusste, ich muss da hin“, erinnert sich von Walderdorff. Die Jacke, die sie sich extra fĂŒr diese Veranstaltung gekauft hat – „kariert“ –, die hat sie immer noch, „und ich wĂŒrde sie niemals abgeben.“ Karin Rehbein und Donnerhall gewannen in Den Haag Einzelbronze und Gold mit der Mannschaft. „Als die KĂŒr vorbei war, bin ich aufgestanden und habe laut gebrĂŒllt: ‚Es ist Bronze!’“ erzĂ€hlt GrĂ€fin von Walderdorff, und sie reckt beim ErzĂ€hlen die Arme in die Luft und ballt die Hand zur Faust. „Die Leute neben mir haben das nicht verstanden, aber es war Bronze und das mit einem deckenden Hengst!“ Diese Situation in Den Haag, das sei der Anfang der Weltkarriere gewesen, die es eben war, weil der Hengst gleichzeitig selbst sporterfolgreich war und so hocherfolgreiche Nachkommen brachte. Zu Donnerhalls Zeiten galt noch die Maxime „Zucht ist Zucht und Sport ist Sport“ – was natĂŒrlich auch mit den Kinderschuhen zu tun hatte, in denen die Besamung damals noch steckte. Der Grönwohldhof wurde ĂŒbrigens auch eine der ersten Besamungsstationen des Landes. FĂŒr Reiterin Karin Rehbein war die Europameisterschaft in Verden das wichtigste Turnier ĂŒberhaupt. „Das war im selben Jahr, in dem mein Mann gestorben war. Ich muss ehrlich sagen, ich war nicht ganz bei mir, stand neben mir. Doch ich ritt wie auf Wolke Sieben.“ Sie und der Hengst Donnerhall zeigten alles, was die Ausbildung im Stall Rehbein ausmachte: DurchlĂ€ssigkeit par Excellence. Insgesamt erreichte Donnerhall eine Lebensgewinnsumme von 325.265 Euro. Heute hat er eine Linie aufgebaut, die ein Gros der Pferde im internationalen Dressursport stellt.

    Das Ende einer Ära

    Dancier, typstarker Vererber von De Niro, hat schon jetzt große Fußstapfen hinterlassen © Marianne Schwöbel

    Den Grönwohldhof als Mekka des Dressursportes gibt es heute nicht mehr. Herbert Rehbein selbst verstarb 1997 mit nur 50 Jahren. Bereits 1990 starb Otto Schulte-Frohlinde. 2012 starb auch sein Sohn, der Grönwohldhof wurde an Manfred von Allwörden, einen ZĂŒchter von Holsteiner Springpferden, verkauft. Der Hengst Donnerhall verstarb 2002. Das Erbe aufrechterhalten, das tun die Hinterbliebenen. Karin Rehbein lebt sehr zurĂŒckgezogen. Die Hundeliebhaberin hat eine französische Bulldogge namens Lemmy und ein Grand­-Prix­-Pferd, World Idol, denen sie ihre Zeit schenkt. Ulrike GrĂ€fin von Walderdorff bewirtschaftet das irische Gut Artramon ihres Vaters und hat dort ein kleines Privatmuseum fĂŒr Donnerhall errichtet: Ein Hotelzimmer, in dem viele Fotos des Hengstes und seiner Kinder zu sehen sind und in das sich GĂ€ste sogar einmieten können. Sie entwarf zu Ehren des Hengstes zwei SeidentĂŒcher, auf denen sĂ€mtliche gekörte Hengste von Donnerhall und die erfolgreichsten Kinder und Erfolge der Kinder vermerkt sind. Auf dem Anwesen kann man noch zahlreiche weitere Zeitdokumente und GemĂ€lde bewundern. Donnerhalls Nachkommen – darunter allein 121 gekörte Hengste und 245 StaatsprĂ€mienstuten – sind zahlreich und auffĂ€llig in ihrer QualitĂ€t. „An sich muss man diesen Nachkommen bescheinigen, dass sie von Natur aus hervorragende Bergauf­-Pferde sind, dass sie sehr sehr rittig sind, und vor allen Dingen von ihrem Bewegungspotential her, Schritt-­Trab­-Galopp, alles in die Wiege gelegt bekommen haben, um große Pferde zu werden“, so urteilte Uwe Heckmann im Film „Donnerhall – ein Denkmal ganz privat“ (pferdia tv) schon Ende der 1990er­Jahre. Der bekannte Auktionsleiter sollte bis heute recht behalten: Da gibt es einen Damon Hill von Donnerhall aus einer Rubinstein-I­-Parademarsch-­I-­Mutter, der als Sportpferd alles erreichte, was einem Dressurpferd möglich ist, und zudem als Positivvererber auffĂ€llt. Da gibt es einen De Niro, der unglaublich viele Sportpferde erster GĂŒte stellt, allen voran Desperados FRH, und zum Beispiel auch Dablino FRH von Annabel Balkenhol oder Olympiapferd Mistral Hojris von Laura Tomlison, die die Erfolge mit dem Fuchswallach noch unter ihrem MĂ€dchennamen Bechtolsheimer erritt. De Niros Sohn Dancier hat sich im LandgestĂŒt Celle unabdingbar gemacht, ebenso wie der direkte Donnerhall­-Sohn Don Frederico, der mit seinen Kindern Diva Royal und Don Johnson FRH im Spitzensport ganz oben mitmischte und mitmischt. Ein paar Worte mehr sollten noch ĂŒber Don Schufro fallen: Dieser Donnerhall-­Sohn trĂ€gt nĂ€mlich das NamenskĂŒrzel von Otto Schulte-­Frohlinde, Schufro, im Namen. Gezogen nach dem sicheren Rezept Donnerhall mal Pik Bube, ist er seit vielen Jahren auf dem GestĂŒt Blue Hors in DĂ€nemark beheimatet. 2008 nahm er mit der dĂ€nischen Mannschaft an den Olympischen Spielen von Hongkong teil und gewann mit der dĂ€nischen Equipe Bronze. Aktuell sorgt er durch seine geniale Tochter Weihegold OLD, die unter Isabell Werth hocherfolgreich ist, fĂŒr Furore. Seinen Namen hat Don Schufro ĂŒbrigens Paul Schockemöhle zu verdanken. Er taufte ihn so mit den Worten „Der ist gut genug, den nenn’ ich Don Schufro!“, erzĂ€hlt Ulrike GrĂ€fin von Walderdorff, „und diesen Mut mĂŒssen Sie erst mal haben, das ist wĂŒrzig“, sagt sie. Schließlich hieß ‚Schufro‘ auch ihr Vater. Ein Hotelzimmer in ihrem irischen Gut ist auch nach diesem Hengst benannt. Und die Geschichte von Don Schufro sagt viel ĂŒber die Persönlichkeit Paul Schockemöhles aus: Erstens dieser Mut bei der Namensgebung, zweitens das Auge, ein gutes Pferd zu erkennen, und drittens die GeschĂ€ftstĂŒchtigkeit: FĂŒr unter 2000 Mark soll er das Fohlen gekauft haben, und fĂŒr mehr als eine Million soll er Don Schufro wieder verkauft haben als 4­-jĂ€hrigen. Kein schlechtes GeschĂ€ft – und geblieben ist ein markanter Hengst fĂŒr die weltweite Dressurpferdezucht. Vielleicht ist es genau das, was die Faszination Zucht erklĂ€rt: Die Ära des Grönwohldhofes als Mekka des Dressursports und der Dressurpferdezucht mag vorbei sein. Doch die Gene des Donnerhall, die sind in hunderten, tausenden von Sportpferden verewigt und werden von Generation zu Generation weitergetragen. Donnerhall hat die Zucht von Dressurpferden weltweit immens geprĂ€gt – es gibt bislang kein Pferd, das vergleichbar seinen Stempel aufgedrĂŒckt hat. [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Jeannette Aretz, der im Sammelwerk „AusgewĂ€hlte Hengste Deutschlands 2018/19“ erschienen ist.

  • Hengst des Monats MĂ€rz – Damon Hill NRW

    Hengst des Monats MĂ€rz – Damon Hill NRW

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]Mit Donnerhall und Rubinstein in direkter Kombination verbindet Damon Hill zwei bewĂ€hrte Leistungs-Blutlinien miteinander, die international Zucht- und Sportgeschichte geschrieben haben. Dank seiner Erfolgskarriere in Zucht und Sport tritt Damon Hill als einer der besten deutschen DressurpferdevĂ€ter in die großen Fußstapfen seiner Vorfahren.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Abstammung mĂŒtterlicherseits

    Die Mutter St. Pr. St. Romanze ist eine Vollschwester des gekörten und im Dressursport erfolgreichen Rasciani. Sie brachte mit Weltmeyer auch den gekörten und in S-Dressuren siegreichen Hengst Wisdom. Aus der Großmutter St. Pr. St. Pia stammen noch das M-Dressurpferd CĂ€sar und das M-Springpferd Pinot. Die dritte Mutter St. Pr. St. Diana brachte den bis Inter I siegreichen Falco. Aus dem Stamm resultieren auch die gekörten Hengste Biedermeier und DiaradoÂŽs Boy.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“199655″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“199657″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Mit großen Schritten zum erfolgreichen Sportpferd

    Damon Hill startete seine Karriere 2002 als PrĂ€mienhengst der NRW-Körung. In NeumĂŒnster-Handorf absolvierte er 2003 seinen 30-Tage-Test als Wertnotenbester (Fremdreitertest 10,0). Anschließend wurde er Westfalen-Champion und Sieger im Westfalen-Wappen beim Turnier der Sieger in MĂŒnster. Als 4-JĂ€hriger belegte er, nach Platzierungen in Reitpferde-, Eignungs-, Springpferde- und DressurpferdeprĂŒfungen (u.a. Sieger im Championat von Nörten-Hardenberg, im Westfalenchampionat und im Optimum), Rang drei im Bundeschampionat der 4-jĂ€hrigen Hengste.

    2005 wurde unser Hengst des Monats erneut Westfalen-Champion und gewann mit Helen Langehanenberg die WM der 5-jĂ€hrigen Dressurpferde. Nach Siegen im LVM-Championat und vorderen Platzierungen beim internationalen Hengste-Turnier in Zwolle/NL wiederholte er 2006 seinen WM-Titel unter Ingrid Klimke. Im Bundeschampionatfinale wurde er Zweiter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    Sportlicher Allrounder Damon Hill: Mannschaftsweltmeister und zweimaliger Vizeweltmeister

    [/vc_column_text][vc_column_text]2005 und 2006 war Damon Hill, unser Hengst des Monats MĂ€rz, jeweils das bundesweit erfolgreichste Dressurpferd seines Jahrgangs. DarĂŒber hinaus ist er in L-SpringpferdeprĂŒfungen platziert. Bereits zu diesem Zeitpunkt war Damon Hill seit Jahren unter Langehanenberg erfolgreich, wurde 2012 2-facher dt. Meister in Balve, Nationenpreissieger in Aachen und zĂ€hlte zum Silberteam der Olympischen Spiele 2012. 2013 gewann er den Dressur-Worldcup in Göteborg.

    Im darauffolgenden Jahr 2014 knĂŒpfte der Spitzenvererber Damon Hill an seine bisherigen Erfolge an: In NeumĂŒnster gewann er zum dritten Mal in Folge die Weltcupstation mit ĂŒber 90 Prozent. Daneben verbuchte er einen ĂŒberzeugenden Sieg mit ĂŒber 85 Prozent im Grand Prix Spezial des Meggle Championats in Dortmund.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“199663″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ onclick=“link_image“][vc_column_text]Auch im Weltcup Finale in Lyon und im CHIO Aachen zeigte der Donnerhall-Sohn sein Vermögen mit einer Platzierung auf dem zweiten Rang.

    Zum Höhepunkt seiner sportlichen Karriere zĂ€hlt die Weltmeisterschaft in Caen. Hier triumphierte Damon Hill als Mannschaftsweltmeister und zweimaliger Vizeweltmeister.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“199665″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ onclick=“link_image“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]

    ZĂŒchterisches Vererbertalent

    [/vc_column_text][vc_column_text]Beim westfĂ€lischen Fohlenchampionat in Milte stellte Damon Hill NRW 2005 das Reserve-Sieger-Stutfohlen und 2006 das Reserve-Sieger-Hengstfohlen. Mehrere seiner Nachkommen qualifizierten sich fĂŒr das deutsche Fohlenchampionat und wurden zu hohen Preisen ĂŒber die Auktion verkauft. Ein Sohn siegte im Fohlenchampionat von Rpfs. Inzwischen wurden ĂŒber zehn Söhne gekört, darunter der vielfach in S-Dressuren siegreiche Vizeweltmeister und Bundeschampionatsfinalist Damon Jerome/Uta GrĂ€f.[/vc_column_text][vc_column_text]Die Tochter DamonÂŽs Divene gewann 2009 und 2010 unter Langehanenberg das Bundeschampionat der 3- bzw. 4-jĂ€hrigen Stuten und Wallache und war 5-jĂ€hrig Vize-Weltmeisterin in Verden.

    Die ein Jahr jĂŒngere Vollschwester DamonÂŽs Delorange war 2010 fĂŒnftplatzierte Finalistin und 2011 Vize-Championesse (Note 9,8). 2012 mĂŒnzte sie jeden Turnierstart in einen Sieg um und gewann souverĂ€n das Bundeschampionat der 5-jĂ€hrigen Dressurpferde. JĂŒngster Vollbruder ist DamonÂŽs Satelite, der 2012 zum Titel der 4-jĂ€hrigen Stuten und Wallache marschierte.

    Laut FN-ZuchtwertschÀtzung zÀhlt Damon Hill seit 2008 zum besten 1 Prozent aller deutschen DressurpferdevÀter.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Das Portrait unseres Hengst des Monats Damon Hill NRW findet ihr in unserem Hengstverzeichnis: https://horse-gate.com/damon-hill-2/

     

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • Blue Hors Don Schufro lebt nicht mehr

    Blue Hors Don Schufro lebt nicht mehr

    [vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Heute ist der berĂŒhmte Donnerhall-Sohn Don Schufro im Alter von 27 Jahren auf dem dĂ€nischen GestĂŒt Blue Hors verstorben. Der stattliche Dunkelfuchshengst war hoch erfolgreich im internationalen Dressursport und war lange Zeit die Nummer eins der ZuchtwertschĂ€tzung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Daneben zĂ€hlte der Donnerhall-Sohn zu den vorderen Favoriten auf der Weltrangliste. Der Tod von Don Schufro bedeutet einen tragischen Verlust fĂŒr die ZĂŒchtergemeinschaft. Seine bedeutendste Tochter ist die Oldenburger Stute Weihegold, die im Besitz von Isabell Werth ist.

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]In Schleswig-Holstein wurde der Dunkelfuchs vor 27 Jahren geboren. ZĂŒchter des international gefragten Dressurhengstes ist Martin Meier. Eine lebende Legende wie Donnerhall zum Vater haben wertet den Stammbaum, die zĂŒchterische sowie sportliche Karriere bedeutend auf. Auch Don Schufros Mutter Fiesta v. Pik Bube-Unkenruf kann auf eine stolze Eigenleistung zurĂŒckblicken. Denn die Stute fĂŒhrt zwei in der Grand Prix erfolgreiche VĂ€ter in den ersten beiden Generationen und ging erfolgreich im Springsport in der Aachener Soers.[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]

    Der Donnerhall-Sohn

    [/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Als DreijĂ€hriger begann Don Schufros zĂŒchterische Karriere bei Paul Schockemöhle. SpĂ€ter kaufte das GestĂŒt Blue Hors den Donnerhall-Sohn ab. In nur kurzer Zeit avancierte Don Schufro zu einem begehrten Hengst: Insgesamt wurden 22 Söhne in Deutschland gekört. Unter diesen sticht besonders einer hervor – Diamond Hit, ein mĂŒtterlicher Halbbruder zu Sandro Hit. Dieser bemerkenswerte Don Schufro-Sohn ist bereits Vater von 70 gekörten Söhnen und 131 S-Dressurpferden.

    Weltweit sind oder waren 30 Söhne von Don Schufro im Deckeinsatz, unter diesen befindet sich auch Don Romantic.

    Vor allem seine Töchter schrieben Geschichte: Die dĂ€nische Stute Uno Donna Unique wurde einst Weltmeisterin der Jungen Dressurpferde. Weihegold, alle anderen ĂŒbertreffend, aus der Zucht von Inge und Gerd Bastian stammend, ist Don Schufros AushĂ€ngeschild. Die Oldenburger Rappstute war lange Zeit die Nummer eins der Welt und konnte mit Reiterin Isabell Werth zahlreiche Siege und Erfolge verbuchen. Sie gewann unter der Dressurkönigin bereits dreimal das Weltcup-Finale, wurde 2017 in Göteburg Europameisterin und 2016 in Rio Mannschafts-Olympiasiegerin. Neben Weihegold war auch Rebelle Oldenburger Siegerstute und etablierte sich im Grand Prix Dressursport.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“188789″ img_size=“large“ add_caption=“yes“ alignment=“right“ style=“vc_box_border“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

    Sportliche Erfolge von Don Schufro

    [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_single_image image=“188787″ img_size=“medium“ add_caption=“yes“ style=“vc_box_border“][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Ganz dem Vater Donnerhall folgend verbuchte Don Schufro neben seinen zĂŒchterisch bedeutsamen Leistungen auch zahlreiche sportliche Erfolge. Unter Andreas Helgstrand war der Donnerhall-Sohn in Aachen, Bremen, Wiesbaden, Lingen, NeumĂŒnster und Nörten-Hardenberg hochplatziert. Im Jahr 2008 reiste das Pferd-Reiter-Team als amtierende dĂ€nische Meister nach Hongkong zu den Olympischen Spielen. Mit der Mannschaft gewann das dĂ€nische Paar Bronze. Daneben tanzte Don Schufro im Weltcup-Finale ein KĂŒrprogramm, welches inoffiziell sehr lange als „schwerstes KĂŒrprogramm der Welt“ galt.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Damit die Legende Don Schufro auch nach seiner Lebenszeit fĂŒr die Nachwelt bestehen bleibt, stellte das GestĂŒt Blue Hors auf deren Hof eine lebensgroße Bronze Statue von ihm auf.

     

    Horse-Gate/KL[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

  • D’Olympic und Fehrbellin: Schwere Verluste fĂŒr Redefin

    D’Olympic und Fehrbellin: Schwere Verluste fĂŒr Redefin

    Im September verkĂŒndete das LandgestĂŒt Redefin den Verlust zweier Dressurhengste: Elitehengst D’Olympic und Nachwuchshengst Fehrbellin.

    Sport- und Zuchtkarriere des D’Olympic

    D’Olympic, ein Donnerhall-Cor de la Bryere-Sohn, vereinte Sport- und Zuchtkarriere. Nachdem er als Sieger seiner damaligen HLP hervor ging, konnte er erfolgreich an zwei Bundeschampionaten teilnehmen. Im Jahr 2000 dann der Höhepunkt der Jungpferdechampionate: Unter Michael Thieme wurde D’Olympic Vizeweltmeister der jungen Dressurpferde. Weiterhin sportlich gefördert von Thieme ließen auch Erfolge in der schweren Klasse nicht auf sich warten.

    Auch im Bereich Vererbung und Nachkommenschaft hat der Elitehengst alles richtig gemacht: Er brachte viele Sport- und Zuchtpferde hervor, z. B. Dujardin, Siegerhengst der Mecklenburger Körung 2012.

    Nachwuchsstar Fehrbellin

    Neben D’Olympic musste sich das LandgestĂŒt Redefin auch von dem aufstrebenden Junghengst Fehrbellin verabschieden.  Am 2. September hatte der sechsjĂ€hrige LandbeschĂ€ler einen Unfall – er rutschte aus und konnte trotz intensiver tierĂ€rztlicher Versorgung nicht gerettet werden.  Auch Fehrbellin konnte sich im Turniersport und in der Zucht beweisen. Der LandbeschĂ€ler gelangte im Turniersport zu Siegen und Platzierungen in ReitpferdeprĂŒfungen sowie in DressurpferdeprĂŒfungen der Klassen A, L und M. Inzwischen war er bis zur Klasse S gefördert und in M**-Dressuren platziert.

    Der Junghengst stellte wiederholt Ă€ußerst typvolle und bewegungsstarke Sieger- und PrĂ€mienfohlen. 2019 konnte er vollkommen glĂ€nzen: Fehrbellin stellte die beiden Siegerfohlen bei den dressurbetonten Stut- und Hengstfohlen beim Elitefohlenchampionat in Mecklenburg-Vorpommern.

    Weitere Informationen zu D’Olympic und Fehrbellin unter:

    https://horse-gate.com/dolympic/

    https://horse-gate.com/fehrbellin/

    Horse-Gate/KL