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  • Caretino – Millionenverdiener und Doppelvererber aus Holstein (Teil 1)

    Caretino – Millionenverdiener und Doppelvererber aus Holstein (Teil 1)

    Als letzter kam er bei der 125-Jahre-Jubiläumsfeier des Holsteiner Verbands in die Bahn: Übermütig buckelnd und auskeilend trabte der 25-jährige Hengst frisch und munter seine Runden. Da hielt es die zahlreichen Gäste nicht mehr auf den Sitzen, es gab begeisterten Beifall für einen Hengst, der in Holstein Geschichte geschrieben hat: Caretino.

    In Zahlen sieht Caretinos Bilanz gewaltig aus: 2.84 Millionen € haben seine Nachkommen bisher verdient – 148 sind im Springsport in Klasse S erfolgreich, 13 im Dressursport der schweren Klasse. 48 Söhne besitzen die Zuchtbucheintragung im Hengstbuch I. Solche Vererber, bei denen die Leistungsbereitschaft der Nachkommen so dominant überwiegt, gibt es nicht oft. Grund genug, die Biografie dieses außergewöhnlichen Hengstes einmal näher zu beleuchten. Isidor war es, die Schuld hatte. Denn Isidor wurde nicht tragend. Und so verkaufte sie ihr Besitzer Peter Jasper Eggers aus Kaiser Wilhelm Koog an Hengsthalter Lothar Völz. Der hatte sich nämlich neben anderen Betriebszweigen darauf spezialisiert, interessant gezogene, güste Stuten aufzukaufen, sie von den bei ihm stationierten Hengsten decken zu lassen und zu verkaufen. Die Fohlen wurden dann zu festgelegten Preisen zurückgenommen. So hatte er es auch bei der damals zehnjährigen Metellus-Aldato-Tochter Isidor vor. Caletto II war ihr ausgewählter Partner und nachdem sie im Natursprung – die künstliche Besamung war in Holstein noch nicht aktuell – tragend wurde, verkaufte er sie an Johannes Vollersen in Högel. Und dort kam am 13. Februar 1983 ein Hengstfohlen zur Welt. Langbeinig mit einem wunderschönen Gesicht und viel Aufsatz präsentierte sich das Fohlen wenige Stunden nach der Geburt in seiner Box sehr selbstbewusst.

    Einen Tag nach der Geburt verkauft

    Das blieb nicht ohne Folgen: Bereits einen Tag nach der Geburt von Caretino kaufte das Hengstaufzüchter-Konsortium Peter Schimmer und Heinz Struve das sehr auffällige Kerlchen. Als Lothar Völz das Fohlen einige Wochen später sah, war er sehr verärgert. Er versuchte gerichtlich, das Fohlen zu erwerben. Doch die Verhandlung endete mit einem Kompromiss. Caretino blieb im Besitz von Peter Schimmer und Heinz Struve. Der Junghengst entwickelte sich prächtig und Anfang 1985 gab es bereits mehrere Interessenten für den Köraspiranten. Auch der Geschäftsführer des Holsteiner Verbandes, Norbert Boley, hatte von dem hoffnungsvollen Hengstanwärter gehört und zeigte großes Interesse. Nach zähen nächtlichen Verhandlungen mit den beiden Besitzern konnte er im Frühjahr 1985 den Hengst zusammen mit zwei weiteren Junghengsten für den Holsteiner Verband erstehen. Caretino kam zu Thomas Petersen, der ihn für die Körung vorbereitete und ihn Anfang November 1985 in Neumünster zur Körung stellte. „Wie zu sehen, hat dieser Hengst die nötige Kadenz, die heute im Dressursport verlangt wird. Er zeigt lockere raumgreifende Tritte verbunden mit Takt und Balance. Dabei verfügt er über sehr guten Antritt. Wie Sie sehen, tritt er sofort im Trab kräftig an. Dabei schwingt er sehr schön durch den Rücken und dürfte daher ein Pferd sein, das gut zu sitzen ist“, kommentierte der damalige Berichterstatter Dr. Haring den Junghengst. Caretino bestand seinen ersten Auftritt vor großem Publikum mustergültig: gekört. Anfang 1986 bezog Caretino in Sollwittfeld bei Thomas Petersen seine erste Deckstation. Er hatte den Hengst bereits in der Arbeit kennen gelernt und war von der Veranlagung Caretinos sehr überzeugt. Und auch die Züchter waren von Anfang an interessiert.

    Das Interesse wuchs, als das Ergebnis der Hengstleistungsprüfung bekannt wurde: Mit einem Gesamtindex von 132.18 Punkten (Springen 144.31, Dressur 116.96 Punkte) wurde Caretino in Medingen von 52 Teilnehmern dritter. Vor allem sein erstklassiges Springen wurde zweimal mit 9,0 und 9,5 bewertet.

    Erfolgreich unter Ludger Beerbaum

    Als Fünfjähriger startete er nach der Decksaison mit Erfolg auf Turnieren. 1989 zählt Caretino sechsjährig beim Bundeschampionat des Deutschen Springpferdes in Mannheim zu den auffälligsten Pferden. Mit einem lehrbuchmäßigen, nahezu perfekten Ritt gewann er mit einer Wertnote von 9,5 unter dem damaligen Verbandsreiter Thomas Schönig überlegen die Seiteneinsteigerprüfung. Mit dieser Prüfung, die es heute nicht mehr gibt, konnten sich Pferde noch direkt vor Ort für das Championat qualifizieren. Diese Art der Qualifikation war besonders für die Deckhengste interessant, denn auch Caretino war noch vier Wochen vorher auf der Station Sollwittfeld seinen Vaterpflichten im Natursprung nachgekommen. Leider verhinderte ein leichter Fehler am letzten Sprung der Qualifikation den Einzug in das Finale. Acht Tage später gewann er unter Thomas Schönig in Bad Segeberg das Landeschampionat von Schleswig Holstein mit der Traumnote 9,5. 1990 wurde er nach der Decksaison nur bei wenigen Turnieren gestartet. 1991 dann ging es richtig los für den talentierten Hengst: Caretino kam in den Beritt von Bo Kristoffersen. Durch die neu eingeführte künstliche Besamung konnte der Samen an die Hengststationen Sollwittfeld und Kattrepel täglich verschickt werden. Turniersport wurde auch in der Decksaison möglich. Das intensive Training zahlte sich aus: Caretino und Kristoffersen waren in Gera im Nationenpreis vierte mit der dänischen Equipe. Insgesamt konnten sie 40 nationale und internationale Platzierungen erringen. Bo Kristoffersen hatte ein besonderes Verhältnis zu Caretino, denn er war der Hengst des Holsteiner Verbandes, mit dem er seine sportliche Karriere begann. „Caretino war für mich immer ein Pferd mit großer Persönlichkeit, er versuchte im Parcours stets sein Bestes zu geben“, so Kristoffersen. 1994 wechselt der Hengst in den Beritt von Ludger Beerbaum, der mit ihm erfolgreich in Brüssel, Bologna, Paris und Balve startet. Doch eine Verletzung beendet die sportliche Karriere von Caretino unter Ludger Beerbaum Mitte 1994. Zur Genesung kam er wieder auf seine Hengststation nach Sollwittfeld. Und tatsächlich: Nach der Heilung konnte er mit dem Verbandsreiter Thomas Brandt 1995 noch an einigen Turnieren in Holstein teilnehmen. Insgesamt hat Caretino in seiner sportlichen Laufbahn 21.446 € verdient.

    Weit verzweigte mütterliche Abstammung

    Caretinos Mutter Isidor kommt aus dem Holsteiner Stutenstamm 826. Diese Linie hat mit der 1847 geborenen Ahne 528 ihren Ursprung bei Wilhelm von Drathen in Kamerland in der Kremper Marsch. Seine starke Verbreitung erhält der Stamm jedoch in der Seestermüher-Haselauer Marsch, denn Sohn Heinrich und sein Schwiegersohn Franz Breckwoldt, beide Bewirtschafter von landwirtschaftlichen Betrieben in Seestermühe, haben intensiv mit den Stuten aus diesem Stamm gezüchtet. In der Seestermüher Marsch war man schon von jeher bemüht, moderne, leichte Pferde mit Reiteigenschaften und Bewegung zu züchten. Dies gelang besonders durch den Einsatz des Vollblüters Trebonius xx, der von 1932 bis 1945 in Haselau deckte. Er hat vorzügliche Leistungspferde gebracht. Bereits 1948 gab es mehrere im Turniersport wie beispielsweise Trajan, Traviata oder das Dressurpferd Thyra. Die Paarung von Trebonius xx-Töchtern mit dem Hengst Heidelberg, der ebenfalls in Haselau elf Jahre deckte, war sehr häufig. Heidelberg befindet sich im Blutaufbau von sehr vielen Holsteiner Leistungspferden. Diese Blutkombination findet sich auch bei der Ur-Ur-Großmutter von Caretino, der Stute Flotte. Diese großrahmige, recht moderne Stute wurde Ende der 50er Jahre nach Dithmarschen an den passionierten Züchter Claus Groth im Dieksanderkoog verkauft. Er ließ sie von dem damals in Marne stationierten Hengst Gambrinus decken und bekam aus dieser Paarung ein Stutfohlen. Der Hengst Gambrinus war ein großliniger Hengst, der schöne Pferde mit schwungvollem Gang lieferte. Das Stutfohlen wurde verkauft an Johann Meyburg, Auenbüttel, und dreijährig auf den Namen Unna in das Holsteiner Stutbuch eingetragen. Unna brachte 1965 ein Hengstfohlen und 1966 ein Stutfohlen, jeweils von dem Hengst Aldato, der in Marne stationiert und eine Ausnahmeerscheinung in Typ und Gang war. Er war das Pferd, das in jeder Hinsicht den damals angestrebten Typ eines Reitpferdes verkörperte. Mehrfach konnte er das Holsteiner Pferd auf DLG Schauen vertreten. Auch das Stutfohlen aus der Unna entsprach im Typ und im Auftreten dem damaligen Zuchtziel. Corbala getauft, wurde sie als Fohlen verkauft an Peter Jasper Eggers aus dem Kaiser-Wilhelm-Koog. 1968 wurde sie zweijährig Siegerstute bei der Kreistierschau in Meldorf, wo bereits ihre Mutter siegreich in ihrer Klasse war. Corbala wurde 1969 mit einem 1a-Preis auf der Verbandsstutenschau in Elmshorn ausgezeichnet. 1972 bekam sie ein Stutfohlen von Metellus, der als Junghengst nur ein Jahr in Marne stationiert war, bevor er nach Argentinien verkauft wurde. Von seinen wenigen Nachkommen gab es einige sehr gute Sportpferde, wie zum Beispiel Metellus Junior oder Minerva, die auch den Hengst Landjunker brachte. Metellus’ Vater Marinus, ein Sohn des Vollblüters Manometer xx, war ebenfalls nur ein Jahr in der Zucht, deckte auf der Station Siethwende und zeugte dort mit der Ramzes-Tochter Nachtblüte aus dem erfolgreichen Stamm 456 von Paul Wilhelm Thamling den Hengst Metellus. Dessen Stutfohlen aus der Corbala wurde bei Peter Jasper Eggers geboren, eingetragen auf den Namen Isidor und brachte ihm sechs Fohlen: 1976 von Lord die spätere Staatsprämienstute Nörtje, zwei Hengstfohlen von Raimond, ein Lamour-Sohn und ein Lepanto-Nachkomme, allesamt Halbgeschwister zu Caretino. Ebenso wie die mit der Staatsprämie ausgezeichnete LepantoTochter Tisidor, die in der Zucht von Thomas Petersen mit dem Hengst Lantaan die Stute Adele brachte. Diese Stute führte Hans Karsten Ingwersen aus Högel zu Caretino. Das Zuchtprodukt aus dieser engen Inzucht auf Caretino war der Hengst Caridor Z, der im Gestüt Zangersheide in Belgien gekört wurde und international mit Jos Lansink sehr erfolgreich war. Sie errangen bei der Europameisterschaft 2001 in Arnheim den vierten Platz, Teambronze bei der Weltmeisterschaft in Jerez de la Frontera 2002 und einen zweiten Platz im prestigeträchtigen Großen Preis von Aachen. 1982 blieb Isidor leider güst und wurde verkauft. So kam es zu Caretino, der 1983 bei Johannes Vollersen in Högel geboren wird. Sein Stamm ist weit verzweigt: 1984 kommt die Stute Walestine von Lagos zur Welt. Sie wird 1989 Mutter zu dem Cor de la Bryère-Sohn Cassone. Dieser Schimmelhengst war sehr erfolgreich in Springpferdeprüfungen, nahm am Bundeschampionat und an den Weltmeisterschaften für Junge Pferde in Zangersheide teil. Mit Thomas Brandt errang er zahlreiche hohe Platzierungen in Springen der Klasse S. Stationiert war Cassone zunächst in Sachsen und seit 2004 im Landgestüt Warendorf. Isidor brachte nach Walestine noch vier Hengstfohlen von Ahorn, Cor de la Bryère und Lord. 1992 kommt ihr letztes Fohlen zur Welt, die Stute G-Lisa von Lord. Sie wurde als Zuchtstute nach Belgien verkauft.

    Der Vater Caletto II – Siegerhengst

    Mit seiner herrlichen dunklen Jacke, dem edlen und ausdrucksvollem Hengsttyp, groß liniert über viel Boden stehend, mit korrektem, makellosem Fundament und herrlichem Bewegungsablauf in allen drei Grundgangarten verkörperte Caretinos Vater Caletto II nach der Umzüchtungphase vom Wirtschaftspferd zum Sportpferd in idealer Weise das Holsteiner Zuchtziel. Caletto II wurde 1978 geboren und 1980 Siegerhengst in den Holstenhallen zu Neumünster. Auch die Abstammung des Cor de la Bryère-Sohns Caletto II entsprach den Wünschen der Holsteiner Züchter. Seine Mutter Deka kam aus dem Holsteiner Stutenstamm 730b, ein Stamm, der über erprobte Gene verfügt. Über 83 Prozent des rein holsteinischen Blutanteils in Dekas Abstammung gehen auf die bewährten Hengste Ethelbert und Achill zurück, da diese bedeutenden Linienbegründer in Dekas Stamm immer wieder zusammengeführt wurden. Hinzu kam über den Vater Consul auch noch die hohe Vorfahrenleistung des Vollblüters Cottage Son xx, der mit dem Anglo-Normannen Cor de la Bryère einen idealen Passereffekt hat. Deka war eine herausragende, bedeutende Zuchtstute. Sie brachte fünf gekörte Söhne: von Cor de la Bryère die Vollbrüder Caletto I, II und III, mit Grandioso den Hengst Gonzales und mit Landgraf ihren Sohn Lysander. Weiterhin von Cor de la Bryère die mit Herbert Blöcker im internationalen Vielseitigkeitsport sehr erfolgreiche Stute Cordeka. Dekas Tochter Nathalie von Follywise xx wurde Mutter zu Telstar von Nimmerdor, der in den Niederlanden und in den USA Bedeutung hatte. Von dem Vollblüter Tin Rod xx brachte Deka die Stute Huberta, die mit dem Vererber Lenz den Hengst Lambadero brachte. Darüber hinaus war auffallend, dass Dekas gekörte Söhne alle gute Sportpferde waren. Besondere Bedeutung im Sport hatte Caletto I, der mit Michael Rüping erfolgreich auf vielen internationalen Turnieren startete und 1983 dazu beitrug, dass die deutsche Mannschaft in Hickstead die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften erringen konnte.

    Caletto II: Außergewöhnliches in vier Jahren Zuchteinsatz

    1980 gab es auf der Körung noch kein Freispringen. Seine gute Springmanier konnte Siegerhengst Caletto II daher erst in Elmshorn bei der Hengstvorführung Anfang Januar 1981 demonstrieren. Auch in den wenigen Springpferdeprüfungen nach der Decksaison, in denen er als Vier- und Fünfjähriger unter Herbert Blöcker startete, konnte er beweisen, dass er ein erstklassiges Leistungspferd war. Caletto II erhielt Bestnoten und konnte viele Prüfungen gewinnen. Leider waren diesem außergewöhnlichen Hengst nur vier Jahre Zuchteinsatz beschieden. Anlässlich der Landestierschau 1984 ist er auf tragische Weise tödlich verunglückt. Durch seinen Tod hat das Zuchtgebiet Holstein einen unermesslichen Verlust erlitten. Das wurde besonders deutlich, als Jahre später seine Nachkommen in der Zucht und im Sport für Aufsehen sorgten. Stellvertretend für seine vielen international erfolgreichen Kinder soll hier die Stute Classic Touch herausgestellt werden. Sie hat mit Ludger Beerbaum 1992 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona gewonnen. Auch bedeutende Zuchtstuten hat Caletto II der Zucht hinterlassen. Erwähnt seien hier nur Wisma als Mutter der Hengste Cassini I und II sowie Sitte, die in Cumano den Weltmeister von Aachen 2006 brachte. Caletto II brachte in seiner kurzen Zeit als Zuchthengst nur zwölf gekörte Hengste. In der männlichen Linie haben sich Cascadeur, Corleone und Caretino weitervererbt. Die ersten haben jedoch keine Söhne mit großem Einfluss gebracht. Alle Erwartungen wurden deswegen auf der Holsteiner Körung 1985 – ein Jahr nach dem Tod von Caletto II – in Caretino gesetzt. Die Anpaarung mit Caretino war allerdings nicht einfach, denn bei seinen Fohlen zeigte sich eine große Varianz. Es gab sehr große, klobige und es gab viele kleine und kurzbeinige Nachkommen. Anfänglich war es schwer, die richtigen Stuten zu finden. Erst im Laufe der Jahre kristallisierten sich die idealen Partnerinnen für Caretino heraus. Aus den ersten Jahrgängen gab es deshalb noch keine Söhne, die für die Körung in Frage kamen. Erst 1992 stellten sich fünf Söhne der Körkommission, von denen mit Calvani und Casino zwei gekört wurden. Bis heute sind weltweit 62 Söhne für die Zucht anerkannt worden. Davon haben 34 ihre Zulassung in Holstein erhalten. Züchterisch haben sie sich in Holstein bisher alle nicht leicht getan. Bis auf die Hengste Carpaccio und Casall, die schon mehrere gekörte Söhne gebracht haben, gibt es bisher noch keinen überragenden Nachfolger von Caretino.

     

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Joachim Tietz, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2010/11“ erschienen ist.

  • Caretino – Millionenverdiener und Doppelvererber aus Holstein (Teil 2)

    Caretino – Millionenverdiener und Doppelvererber aus Holstein (Teil 2)

    Caretinos gekörte Söhne

    Caretello verfügt über eine phänomenale Bewegungsmechanik und
    ein faszinierendes Springvermögen.

    Caretello B *1988 aus der Victoria V von Calypso IV-Wahnfried-Fokus II, Stamm 5964, Züchter Hans Dietrich Wree, Viöl. Caretello B wurde 1991 zunächst in Westfalen und dann in Bayern gekört und absolvierte seine HLP mit einem Index von 130 Punkten. Er siegte in zahlreichen Springpferdeprüfungen mit Traumnoten, qualifizierte sich für das Bundeschampionat und absolvierte unter Tobias Bachl und Holger Wulschner eine erfolgreiche Karriere im internationalen Sport mit Platzierungen in Dortmund, Hamburg, Helsinki, Oslo und Windsor. Seit 1991 stationiert auf der bayerischen Hengststation Bachl, 2001 für Holstein anerkannt. Caretello B wurde 2004 in München als Hengst des Jahres geehrt. Caretello verfügt über phänomenale Bewegungsmechanik und faszinierendes Springen. Bisher wurden fünf Söhne gekört, von denen Carlando sowohl Kör- als auch HLP-Sieger war. Von seinen zahlreichen Sport-Nachkommen steht der zunächst mit Markus Merschformann, dann mit Toni Hassman sehr erfolgreiche Camirez B an der Spitze. Mit 450.000 € Gewinnsumme ist er das gewinnreichste Sportpferd Bayerns.

     

     

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    Cheenook startete bis Grand
    Prix-Niveau und zeugte zahlreiche
    gute Springpferde.

    Cheenook *1988 aus der Trika von Romantiker-Herbstglanz Sahib, Stamm 628b, Züchter Peter-Hermann Franzen, Hude. Cheenook wurde 1990 beim ZFDP gekört und absolvierte seine HLP in Medingen mit 123.73 Indexpunkten. Er wurde für Holstein und Hannover anerkannt und deckte zunächst in Holstein auf der Station Schloss Heiligenstedten. Cheenook war Finalteilnehmer auf dem Bundeschampionat des Deutschen Dressurpferdes. Nachdem er seine Beschälerbox auf dem Gestüt Tannenhof bezogen hatte, startete er bis Grand Prix-Niveau. Seine Nachkommen sind jedoch hauptsächlich im Springsport erfolgreich – am erfolgreichsten ist die Hannoveraner Stute Cyrenaika FRH. Vor ihrer internationalen Karriere gewann sie unter Toni Hassmann zweimal das Hannoversche Springchampionat und wurde im Jahr 2000 Bundeschampionesse der sechsjährigen Springpferde in Warendorf. 2005 und 2006 war Cyrenaika FRH für das Weltcup-Finale qualifiziert. 2008 machte international besonders Cheenook’s Boy unter dem Schweizer Manfred Müller für seinen Vater Werbung. Conway I *1990 aus der Wodka II von Lord-Ramiro-Albrant, Stamm 1916, Züchter Otto Boje Schoof, Hedwigenkoog. Conway I siegte in seiner HLP überlegen mit 142 Indexpunkten, deckte jedoch nur ein Jahr in Baden-Württemberg bevor er in die USA verkauft wurde und dort unter Will Simpson erfolgreich startete. Seine wenigen in Deutschland geborenen Nachkommen entwickeln sich zu sehr guten Sportpferden.

     

    Der auffällig gekennzeichnete
    Carpaccio wurde neben seinem
    Deckeinsatz als Dressurpferd
    ausgebildet.

    Carpaccio *1991 aus der Bettina von Lantaan-Ladykiller xx-Raimond, Stamm 730b, Züchter Carl-Adolf Jessen, Goldelund. Dieser auffällig gekennzeichnete Hengst wurde 1993 in Holstein gekört und ist seither auf der Station Sollwittfeld stationiert. Mit einem Gesamtindex von 146.9 Punkten gewann er seine HLP in Medingen und wurde neben seinem Deckeinsatz als Dressurpferd ausgebildet. Als Sieger in mehreren Dressurprüfungen konnte er sich fünfjährig für das Bundeschampionats-Finale qualifizieren. Seine Nachkommen verfügen über sehr gute Bewegungen. Bisher wurden zehn Söhne gekört. Herausragend dabei war der Siegerhengst der Körung 2002 in Neumünster, Chico’ s Boy. Auch im Springsport gibt es eine Reihe sehr erfolgreicher Carpaccio-Kinder. Der Bulgare Rossen Raitchev konnte sich mit Capoccino in mehreren Großen Preisen auf den vorderen Rängen platzieren. Der Österreicher Anton Martin Bauer startet mit Castello, Max Kühner mit Chesento, Tobias Bachl mit Colibri und Anna Maria Benner mit Catatani erfolgreich. Die Carpaccio-Tochter Ursa wurde Siegerstute der Elitestutenschau in Elmshorn und gewann das Landeschampionat in Bad Segeberg. Carnando S *1994 aus der Sumatra von FernandoThuswin xx–Fasching, Stamm 2004, Züchter Wolfgang und Gudrun Gutbier, Nordstrand. Zunächst in Oldenburg gekört absolvierte Carnando seine HLP mit Höchstnoten, gewann 1998 Reitpferde- und Eignungsprüfungen und war hoch platziert in Springpferdeprüfungen. Carnando nahm 1999 und 2000 beim Bundeschampionat des Deutschen Dressurpferdes teil und ist bis Intermédiare I hoch platziert. Stationiert auf dem Gestüt Tannenhof wurden bisher acht Söhne gekört. Caretano, *1992 aus der Bravo von Reichsgraf-Rasputin-Tin Rod xx, Stamm 104a, Züchter Manfred Birchler, Bilten (SUI). Caretano kommt aus einer renommierten Mutter, die stark ingezogen ist auf Ramzes und bisher die gekörten Hengste Contendro I und II, Cassito sowie das Sportpferd Caretania brachte. Caretano wurde 1994 in Neumünster gekört, legte seine HLP erfolgreich ab und wurde unter Toni Hassmann Vize-Bundeschampion bei den fünfjährigen Springpferden. Caretano wechselte 1998 zum Gestüt Zangersheide und wurde 1999 mit Jos Lansink Weltmeisters der siebenjährigen Springpferde. International war das Paar in mehreren Großen Preisen wie z.B. in Liege, Maastrich, Kiel, Amsterdam, Aarhus und Lanaken erfolgreich und nahm 2001 am Weltcup-Finale in Göteborg teil. Eine Verletzung beendete Caretanos Leben viel zu früh. Bisher wurden 15 Söhne gekört. Die Hengste Canezaro und Chicago Z erhielten die Zulassung für Holstein und deckten dort je ein Jahr. Canezaro ging anschließend als Sportpferd in die USA und Chicago Z ging 2003 wieder zurück an das Gestüt Zangesheide, wo mit seiner Reiterin Judy Ann Melchior zwischenzeitlich recht erfolgreich im internationalen Turniersport eingesetzt wird. Casall, *1999 aus der Kira von Lavall I-Raimond-Korenbleem xx, Stamm 890, Züchter Wilfried Thomann, Dresdorf. Ein großliniger Hengst mit viel Aufsatz, der von den Züchtern von Beginn an stark frequentiert wurde. Seine Fohlen sind sehr typvoll mit viel Bewegung. Leistungsmäßig konnte Casall bereits mit einem hohen Springindex auf der HLP überzeugen. 2005 kam er in den Beritt von Rolf Göran Bengtsson, der mit ihm eindrucksvoll mit der Traumnote 9,5 das Landeschampionat der sechsjährigen Springpferde von Schleswig Holstein gewann und sich für das Bundeschampionat qualifizierte. 2008 gewann das Paar den Großen Preis von Aarhus, war Zweite in Falsterbo und Dritte in Stuttgart. Bisher wurden fünf Söhne gekört. Beim Holsteiner Verband wirken Casquetto und Cebelio, deren erste Jahrgänge 2008 zur Welt kamen.

    Cefalo bestach auf der Holsteinerkörung durch seine überragenden
    Bewegungen.

    Cefalo, *1999 aus der Echse von Lauri-Fra DiavoloCor de la Bryère, Stamm 730b, Züchter Hans Werner Ritters, Krumstedt. Cefalo bestach auf der Holsteiner Körung durch seine überragenden Bewegungen und seine interessante Abstammung: Seine Mutter Echse brachte auch Marius, der unter Hinrich Romeike auf den Olympischen Spielen 2008 Doppelgold holte. Cefalo gewann mehr als 45 Springpferdeprüfungen und startet seit 2006 international mit Holger Wulschner. Der Hengst ist in Mecklenburg stationiert.

     

     

    Caretinos Sportpferde

    In der Turniersaison 2007/2008 nahm Caretino unter den Top Ten der besten Vererber auf der Welt den siebten Platz ein. Damit ist er bester Holsteiner Hengst. Bereits im Jahr davor lag er auf dem neunten Platz und 2003 konnte er sogar den dritten Platz belegen. Diese Rangierung zeugt von mehreren Nachkommen, die in großen bedeutenden internationalen Springprüfungen auf höchstem Niveau sehr erfolgreich sind. Caretinos Nachkommen sind in der Regel sehr leichtrittig, vorsichtig am Sprung und immer leistungsbereit. Auch wenn nicht alle Nachkommen das letzte Vermögen besitzen, gleichen sie das durch ihre kämpferische Einstellung aus. Meist verfügen sie über hervorragende Grundgangarten, viele haben den hervorragenden Galopp von ihrem Vater geerbt.

    Bundeschampionate

    Auf dem Bundeschampionat fällt Caretino alljährlich mit mehreren hochtalentierten Pferden auf. 2008 kam Cleveland mit Franz Josef Dahlmann auf den vierten Platz im Finale bei den sechsjährigen Springpferden. 2007 gelangte Daniel Oppermann mit Credo ins Finale der Sechsjährigen, 2006 platzierte sich Colette mit Johannes Ehning im Finale. 2005 standen im Finale der Fünfjährigen Curly Sue unter Marc Bettinger und Eurocommerce Caresino mit Torben Köhlbrandt. Bei den Sechsjährigen qualifizierten sich Casall mit Rolf Göran Bengtsson und Calapuno mit Jörg Naeve für das Finale. 2003 belegte Rolf Göran Bengtsson mit Cesano II den dritten Platz im Finale der Sechsjährigen. 2002 wurde Ulrich Kirchhoff dort mit Caruso Dritter. Leider hat bis heute kein Caretino-Nachkomme den Sieg in Warendorf einheimsen können. Die bisher beste Platzierung erreichte Caretano 1997, als er unter Toni Hassmann Bronze gewann.

    Internationale Erfolgspferde

    Charmander unter Ulrich Kirchhof.

    Über 70 Nachkommen sind bisher international erfolgreich. Auf allen Championaten und bei fast allen bedeutenden Springprüfungen sind Reiter mit Caretino-Nachkommen zu finden. Schon aus Caretinos erstem Jahrgang stammte mit der Team-Europameisterin Ballerina ein besonders begabtes Springpferd. Nachfolgend sind die wichtigsten aufgeführt. Ballerina *1987 aus der Vera I von Lorenz-Waldenser xx, Stamm 13a, Züchter Klaus Thoroe. Ballerina brachte zwei Fohlen und wurde dann von Thomas Petersen ausgebildet. Sechsjährig wechselte sie in den Stall Snoek nach Westfalen und wurde dort zunächst von Kurt Gravemeier und später Markus Merschformann geritten. Bereits achtjährig war sie international platziert, 1996 folgten Siege in den Großen Preisen von Herford, München und Münster. 1997 zählten sie zum Goldteam der Europameisterschaft in Mannheim, im Einzel gelangten sie auf Platz 16. 1997 wurde Ballerina nach Canada verkauft und war mit Marc Samuel erfolgreich, ehe sie 2001 nach einer Kolik eingeschläfert werden musste. Dega *1989 aus der Varcona von Lorenz-Marconi, Stamm 884, Züchter Peter Espersen, Westerland. Dega war fünf- und sechsjährig für das Bundeschampionat qualifiziert und stand dort sechsjährig im Finale mit Britta Braunert. Siebenjährig startete sie international erfolgreich unter Jessica Johansson und Sören von Rönne, ehe sie von 1999 bis 2001 mit der Amerikanerin Marley Goodman ging. Chandra *1990 aus der Unendliche von Silvester, Züchter Heidi Jacobsen. Chandra kam achtjährig zu Sören von Rönne, gewann mit ihm den Großen Preis in Balve, und landete auf den vorderen Plätzen in München, Hachenburg, Neumünster, Gera, Modena und Calgary. 2001 holten sie Team-Bronze auf der Europameisterschaft und wurden Einzel-Zwölfte. 2002 wurden sie im Weltcup-Finale von Leipzig Elfte und starteten in den Nationenpreisen von Luzern, Donaueschingen und Bad Aachen. Ein Jahr später siegten sie im Nationenpreis von Calgary, holten hohe Platzierungen in den Weltcup Qualifikationen in ’s-Hertogenbosch und Göteborg. Leider ging sie Ende 2003 ein. Caridor Z *1991 aus der Adele von Lantaan-Lepanto-Metellus, Stamm 826, Züchter Hans Karsten Ingwersen, Haselund. In den Niederlanden gekört, wechselte der auf Caretinos Stamm ingezogene Hengst zum Gestüt Zangersheide und startete 2001 mit Jos Lansink auf der Spring-Europameisterschaft. 2002 holten sie Team-Bronze auf der Weltmeisterschaft und wurden Einzel-Sechste, 2003 Platz 20 auf der EM in Donaueschingen. 2004 und 2005 internationale Einsätze unter Judy Ann Melchior und Edouard Mathe.

    Conally unter Markus Renzel.

    Conally *1996, aus der Taura von Lord-Raimond, Stamm 890, Züchter Elfriede Bornholdt, Moorege. Ausgebildet und in den internationalen Sport gebracht von Markus Renzel war Conally fünf- und sechsjährig Teilnehmer am Bundeschampionat und startete eine beständige Karriere mit vielen Platzierungen auf fast allen nationalen Großturnieren. Mit Conallys Stamm 890 und insbesondere seiner Mutter Taura besteht bei Caretino ein besonderer Passereffekt, denn die Vollgeschwister Crocodile Dundee und Cesano II sind erfolgreiche Sportpferde. Crocodile Dundee war mit der Amerikanerin Alison Firestone international sehr erfolgreich, mit Cesano II war Rolf Göran Bengtsson 2002 dritter im Finale des Bundeschampionats. Cristallo *1998 aus der Cambrina von Cicero-Calypso I, Stamm 739, Züchter Thies Meier, Helse. Dieser auffällige Wallach wechselte über die Holsteiner Auktion in die USA und startete mit Richard Spooner eine tolle Karriere. Bilanz: Zweiter Platz im Großen Preis von Rom, vordere Platzierungen in den Nationenpreisen von Rom, Aachen, Calgary, La Baul und Rotterdam. 2007 lag Cristallo auf Platz elf der Weltrangliste und Thies Meier avancierte damit zum erfolgreichsten Züchter 2007. Auch 2008 sind Spooner und Cristallo erfolgreich in der Global Tour, gewinnen in Monte Carlo und erreichen Platz sechs im Finale von Sao Paulo. 2008 war Cristallo mit Platz 15 in der World Ranking List und einer Gewinnsumme von fast 400.000 € das erfolgreichste Holsteiner Pferd. Chupa Chups *1998 aus der Holla von Calato-Landlord, Stamm 1298, Züchter: Hinnerk Claussen, Loit. Ausgebildet von Harm Sievers und Torben Köhlbrand war er mit dem Brasilianer Bernardo Alves hoch platziert in den Großen Preisen von Arezzo, Paris, Estoril, Rotterdam, La Coruna, Lyon und Monte Carlo. 2008 in Hongkong am Start. Chica’s Way *1998 aus der Wodka von Lord–Ramiro, Stamm 1916, Züchter: Otto Boje Schoof, Hedwigenkoog. Diese sehr sensible Stute kommt 2006 in den Beritt von Janne Friederike Meyer, die mit ihr sehr erfolgreich ist in Verden, Oldenburg, Nördlingen, Bremen, Hannover, Arezzo und Aachen. Auch der 1990 geborene Vollbruder Conway ist in den USA mit Will Simpson ein sehr erfolgreiches Turnierpferd. Carefina *1998 aus der Homaga von Corofino-Constant, Stamm 6872, Züchter Joachim Tietz. Mit Carefina gewann Felix Hassmann 2004 das höchst dotierte Springen für Junge Pferde in Kiel. 2006 holten sie auf der Europameisterschaft der Jungen Reiter in Athen Einzel- und Teambronze. 2007 gewannen sie auf der EM Teamsilber und wurden Einzel-Siebte. 2008 folgten hohe Platzierungen in Nantes, München, Francoville, Vechta, Dresden, Zagreb und der zweite Platz im Großen Preis von Frankfurt. Charett Ask *1991 aus der Blue Saimaa von Silvester-Latino, Stamm 8769, Züchter Willi Jürgens, Nübbel. Mit diesem Wallach war Lars Petersen international sehr erfolgreich unterwegs. 2001 startete das Paar auf der Europameisterschaft in Arnheim.

    Caretinos Töchter

    Carefina unter Felix Haßmann.

    Von den bis einschließlich 2008 geborenen 844 Stutfohlen sind bisher 466 in das Stutbuch des Holsteiner Verbandes eingetragen worden. 54 davon wurden ausgezeichnet mit einer Staatsprämie. Siegerstute auf der Elitestutenschau in Elmshorn wurde bisher nur eine Stute: Picolina, aus der Alma Costa von Corinader-Fernando-Roman, Stamm 5064 aus der Zucht von Frauke Bahnsen aus Leck, gelangte 2003 an die Spitze. Züchterisch sind Stuten von Caretino besonders interessant, denn hier zeigt sich der unschätzbare Wert dieses Hengstes in der Holsteiner Zucht. Besonders die Paarung mit dem Hengst Cassini I hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Es scheint, dass hier das Zusammentreffen von Topvererber Caletto II sowohl auf der väterlichen Seite als Muttervater von Cassini wie auch als Vater von Caretino selbst eine besonders positive Wirkung hat. Als Beispiele hierfür stehen der WM-Starter Eurocommerce Berlin, der aus der unter Marc Wirths in Drei-Sterne-S-Prüfungen erfolgreichen Stute Estia (Sportname Cathleen W) von Caretino gezogen ist. Ein weiteres Beispiel ist auch Carino, der mit Ulrich Kirchhoff den Großen Preis von Stuttgart gewinnen konnte. Andere Erfolgspferde sind Cascavelle NT von Cassini I mit Sarah Nagel-Tornau, Charmander mit Ulrich Kirchhoff, Cocu mit Leslie Howard in den USA, Cacique ebenfalls in den USA mit Marley Goodman, Inken mit Peter Wild. Aber auch mit anderen Hengsten bringen Caretino-Töchter gute Sportler, wie Spender von Silbersee mit Jos Lansink, Campino von Corofino mit Yani Elad, Clavio von Coriano mit Holger Wulschner und Crelido von Calido mit Rolf Göran Bengtsson oder Cactus von Calato mit Emma Emanuelsson. Holstein ist ein Zuchtgebiet, das für die Zucht von Springpferden berühmt ist. Springgene sind in fast allen Stutenfamilien verankert. Es ist deshalb vielfach schwer, junge talentierte Dressurpferde zu finden. Doch häufig sind bei Caretinos Nachkommen sehr gute Bewegungen zu erkennen, die den Weg zum Dressurpferd andeuten. Dies war bei den oben bereits erwähnten Hengsten Carpaccio, Cheenook und Carnando S der Fall, die alle im Dressursport Erfolge erzielten. 1997 gab es beim Bundeschampionat einen Holsteiner Sieger bei den sechsjährigen Dressurpferden: Caretino-Sohn Cockney aus der Stute Z-Cortina von Corso, Züchter Rudolf Petz, Jübek, gewann unter Nadine Capellmann. Heute wird Cockney erfolgreich von Sonja Bolz in Grand Prix Prüfungen vorgestellt.[/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Joachim Tietz, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2010/11“ erschienen ist.