Schlagwort: Caprimond

  • Caprimond – ein wahrer Stempelhengst  (Teil 1)

    Caprimond – ein wahrer Stempelhengst (Teil 1)

    Kaum ein anderer Hengst verkörpert den Trakehner Typ eindrucksvoller als Caprimond. Von seinen Vorfahren geprägt, avancierte Caprimond selbst zum Stempelhengst – Nachkommen von ihm erkennt man, ohne in das Pedigree zu sehen. Er selbst war Grand Prix-erfolgreich, Trakehner Hengst des Jahres und Elitehengst. Eine Vielzahl seiner Nachkommen startet erfolgreich im Dressursport – über 17 Söhne wurden gekört, davon haben sich viele selbst bereits mehrfach züchterisch verewigt.

    Caprimond – der Inbegriff
    des Trakehner Adels

    Rein an Fakten kann man das Vermächtnis von Caprimond jedoch nicht ablesen. Caprimond ist mehr, ist der Inbegriff Trakehner Adels, ist Hengstlinienbegründer, Familienpferd, Bronzedenkmal und Symbol für Edelpferde der Neuzeit. „Caprimond kann in seiner Wirkung in der Neuzeit verglichen werden mit dem Beschäler Pythagoras, der in Trakehnen Enormes geleistet hat“, ehrte ihn der Trakehner Zuchtleiter Lars Gehrmann einst. Ohne Caprimond hätte es vieles nicht gegeben: die Siegerfamilie der Bundesstutenschau 1994, den Rheinischen Meister und Grand Prix-Sieger Clinton, die WM-Bronzemedaillengewinnerin Noble-Dream, den Vererbungsgarant Hohenstein. Auch der damalige Preisrekord von 515.000 € für Hannovers Siegerhengst His Highness hätte es ohne dessen Großvater Caprimond ebenso wenig gegeben wie EM-Starter und Grand Prix-Sieger Münchhausen und viele S-erfolgreiche Pferde mit dem besonderen Schmelz. 15 schwere Prüfungen bis zum Grand Prix hat der Hengst gewonnen, seine Hengstleistungsprüfung als Sieger beendet, 30 S-Dressurpferde gebracht, eine Nachkommen-Lebensgewinnsumme von 267.000 € erzielt, und er wurde als Bronzestatue verewigt. Die Titel „Elitehengst“ (1995) und „Trakehner Hengst des Jahres 1998“ wurden ihm aus Respekt vor sowohl seinen züchterischen als auch sportlichen Leistungen verliehen. Kaum ein anderer Hengst verkörpert den Trakehner Typ eindrucksvoller als Caprimond. Mit seinem edlen ausdrucksstarken Kopf, seinem absolut harmonischen Körper, dem korrekten Fundament, seinen überdurchschnittlichen Grundgangarten, seiner Ausstrahlung, seiner Noblesse und seiner schon fast sprichwörtlichen Rittigkeit und Leistungsbereitschaft beweist er, dass ein schönes Pferd auch höchste Leistungen erbringen kann. Selten gelingt die Kombination zwischen Zucht und Sport, Schönheit und Leistung so exzellent wie bei Caprimond. Auch die Trakehner Sensibilität und Feinfühligkeit finden sich bei Caprimond, ohne dass er einer der oft zitierten Trakehner „Spinner“ wäre.

    Eine besondere Karriere beginnt

    Caprimond wurde am 14. April 1985 bei Familie Hanke in Hameln geboren. Der braune Hengst mit dem namensgebenden Abzeichen, dem halbmondförmigen Stern, war schon als Fohlen ein Charmeur, insgesamt als Hengstanwärter jedoch noch etwas unbedeutend. Er wurde bei Familie Poll in Hörem aufgezogen und zwei Jahre später auf der Trakehner-Körung vorgestellt. „Hinsichtlich Ausstrahlung und Auftreten von Seltenheitswert, mittelgroß, bildschönes Gesicht mit großem Auge, harmonisch und großzügig liniert, gut aufgesetzter Hals, bedeutende Schulter-, Rücken- und Kruppenpartie, stabiles, korrektes Vorderbein, im Hinterbein etwas auf äußerer Tracht fußend. Der Huf könnte geringfügig breiter angelegt sein. Sehr viel Schwung, Elastizität und Erhabenheit in der Bewegung“, lautete damals seine Kommentierung. Caprimond wurde hinter Kostolany als Reservesieger und zudem mit dem Titel „typvollster Hengst der Körung“ ausgezeichnet. Für den damals stolzen Preis von 75.000 DM erwarb ihn Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen in Bad Bevensen: „Seine Typ- und Bewegungsstärke haben mich schon damals sehr überzeugt.“ Der nächste Meilenstein in Caprimonds Biografie war 1988 der Sieg in der Hengstleistungsprüfung von Adelheidsdorf, der „Konkurrenz-Anstalt“ von Medingen. Dort konnte er die Crew von seiner Rittigkeit und seinem Dressurtalent überzeugen und gewann als Trakehner-Hengst gegen starke Konkurrenz aus den anderen Zuchtverbänden deutlich die Prüfung mit dem Gesamtergebnis von 135,35. Auch im Teilbereich Dressur lag er mit 147,76 Punkten vorne – nur das Springen zählte nicht unbedingt zu seinen Stärken. Doch das war auch nicht sein Metier. Er sollte die Zucht in Richtung Typ, Rittigkeit und Bewegungsqualität verbessern – das war sein Job. Und den erfüllte er zweifelsohne sehr gut.

    Caprimonds sportliche Karriere

    Caprimond hat bewiesen, dass sich Schönheit und Leistung nicht ausschließen.

    Ein Hengst muss sich auch im Sport beweisen, lautete schon immer die Maxime auf dem Klosterhof. Und das hat Caprimond bis in die höchste Klasse unter verschiedenen Reitern eindrucksvoll erfüllt. 1988 wurde er mit Burkhard Wahler Vize-Bundeschampion der dreijährigen Hengste in Hamburg-Schenefeld – damals siegte der Oldenburger Glorieux mit Miriam Henschke. Unter Dolf-Dietram Keller folgten Siege und Platzierungen in Dressurpferdeprüfungen der Klassen L und M. Siebenjährig erzielte das Paar sogar schon den ersten Sieg in Klasse S und die erste Intermédiaire I-Platzierung. Achtjährig wurden die Prüfungen der Kl. S zur Selbstverständlichkeit. 1995 wechselte Caprimond zu Nicole Uphoff, die ebenfalls mit ihm in Kl. S und Intermédiaire I erfolgreich war. Ab 1996 war es wiederum Dolf-Dietram Keller, der Caprimond zu zahlreichen Siegen und Platzierungen jetzt auch auf Grand Prix-Niveau ritt. Im Jahr 2000 schlug Caprimond seine zweite Karriere als Dressurpferd ein, er diente zunächst als Lehrmeister für Wahlers Tochter Theresa. Mit ihr durchlief er zunächste die „kleinere“ Tour auf L- und M-Niveau, um dann noch einmal richtig durchzustarten. 2002 gewann der 17-jährige Caprimond mit der 14-jährigen Theresa Wahler ihren ersten gemeinsamen Prix St. Georges. 2004 qualifizieren sich die beiden in Warendorf für den Piaff-Förderpreis, einer Grand-Prix Serie für Nachwuchsreiter. Zahlreiche Siege und Platzierungen bis zum Grand Prix gehen auf ihr gemeinsames Erfolgskonto bis zum Jahre 2005. Eine Erfolgsbilanz, die ihre Krönung erfuhr, da Caprimond einem so jungen Mädchen den Weg in den Sport geebnet hat. 2006 wurde der Hengst anlässlich der Weltreiterspiele in Aachen offiziell aus dem Sport verabschiedet – noch einmal in einem grandiosen Schaubild mit seinem Sohn Hohenstein präsentiert. Nun war es Theresas jüngerer Bruder Christoph, der im Sattel von Caprimond saß, während Hohenstein von Vater Burkhard Wahler geritten wurde. Dass ein Zuchthengst von so jungen Menschen vor so großer Kulisse in bewegenden Schaubildern wie auch beim Trakehner Gala-Abend gezeigt werden kann, spricht Bände über seinen Charakter.

    Caprimonds Töchter

    Caprimond selbst vertrat den Trakehner Verband auf der DLG-Austellung 1989 in Frankfurt. Er wurde dort hinter Weltmeyer mit einem 1b-Preis ausgezeichnet. Knapp 350 Töchter von Caprimond sind in fast allen deutschen Verbänden eingetragen, davon über 50 Staatsprämienstuten. Donaumärchen II wurde als beste dreijährige Stute anlässlich der Bundesstutenschau 1994 in Warendorf tituliert. Eindrucksvoll gewann die Familie der Donauquelle 1994 die Familienkonkurrenz der Bundesstutenschau. Die drei Töchter der Donauquelle, Donaumärchen I und II v. Caprimond sowie deren Halbschwester Donaufürstin v. Sokrates standen ohne Zweifel vorn. Auch auf der Trakehner-Bundesschau 1997 in Neustadt/Dosse siegte die Familie, diesmal ergänzt um Donaumonarch v. Sir Shostakovich xx. Weitere Stuten stellen Caprimond immer wieder ins beste Licht: 2001 wird Bell Capri 2. Reservesiegerin auf dem zentralen Eintragungstermin in Schleswig-Holstein. 2003 wird Iluna v. Caprimond Siegerstute im Zuchtbezirk Schleswig-Holstein/Hamburg. 2008 führten von elf Siegerstuten der Trakehner Zuchtbezirke vier Caprimond im Pedigree: Siegerstute Niedersachsen Nord-West/Bremen: Herbstdiora v. Distelzar – Caprimond, Siegerstute Hessen: Sky Lady v. Caprimond-Enkel Cadeau (v. Silvermoon-Caprimond), Siegerstute Bayern: Silvester-Traum v. Caprimond-Enkel Münchhausen, Siegerstute neue Bundesländer-Süd:

    Oliva IX aus einer Tochter des Hohenstein und damit ebenfalls eine Ur-Enkelin des Caprimond. Die Cadeau-Tochter Susuya wird 2008 Siegerstute der Landesschau Schleswig-Holstein. Auch als Muttervater glänzt Caprimond mit weiblicher Nachzucht: Pr.St. Kate v. Friedensfürst a.d. St.Pr.St. Kassiopeia v. Caprimond wird 2004 Bundessiegerstute in Neustadt/Dosse. Bei der Ermittlung der Trakehner Jahressiegerstute 2005 belegt seine Enkeltochter St.Pr. u. Pr.St. Skylight v. Napoleon Quatre den Rang der 2. Reservesiegerin. Die St.Pr. und Pr.St. Kampen v. Friedensfürst-Caprimond wird 2001 mit dem 1a-Preis bei den Zweijährigen anlässlich der Landesstutenschau in Schleswig-Holstien ausgezeichnet, 2002 wird sie Reservesiegerin der Dreijährigen in Schleswig-Holstein. Zahlreiche Caprimond-Töchter stehen als Mütter in den Pedigrees gekörter Hengste wie bei den 2008 gekörten Le Rouge-Söhnen Störtebeker (a.d. Seeschwalbe) und Lichtenfels (a.d. Lena II) sowie bei Everio v. Summertime a.d. Erina II und Immens v. Lauries Crusador xx a.d. St.Pr.u.Pr.St. Ilexis. Sein Sohn Hohenstein wurde Muttervater zum Siegerhengst Iskander v. Le Rouge, sein Enkel Münchhausen Muttervater zu How Ever v. Kostolany. In Oldenburg wurde 2008 ein CaprimondEnkel v. Daddy Cool a.d. Championess gekört. Caprimond ist auch Muttervater zu Dacaprio v. Davignon I a.d. Carry, Schönbrunn v. Ivernel a.d. El.St. Schöne Capri, Cadeau v. Silvermoon a.d.Cortina, Couracius v. Sixtus a.d. St.Pr.u.Pr.St. Couracia (Reservesieger 2003), Latimer v. Saint Cloud a.d. Lara XII, Zauberfürst v. Interconti a.d. St.Pr.u.Pr./El.St. Zaubernacht II (2007 Trakehner Champion auf dem Bundesturnier in Hannover und Süddeutscher Trakehner Champion 2008 und 2. Reservesieger des süddeutschen Championats), Sauvignon v. Kennedy a.d El.St. Schöne Capri, Sarasani v. Partout a.d. St.Pr.u.Pr.St. Samsara, Herbstmeister v. Kennedy a.d. Herbst-Conny, Donautanz v. De Niro a.d. St.Pr.u.Pr.St. Donaumärchen vom Klosterhof II, De Laurentis v. De Niro a.d. Chippy, Don Capone v. Don Gregory a.d. Forelle, Kaisertanz v. Katamaran xx a.d. St.Pr./El.St. Wegas Tochter, Wampun v. Welt Hit II a.d. Donnina, Donauzar v. Distelzar a.d. Pr.St. Donaumärchen v. Klosterhof, Maxwell v. Solero a.d. St.Pr.St. Monabelle, Zucchero v. Depardieu a.d Championess. Bedeutende Hengste, die Caprimond als Muttervater haben, sind der De Niro-Sohn Donautanz aus der Donaumärchen. 2001 in Verden gekört, gewann er 2002 Bronze auf dem Bundeschampionat der dreijährigen Hengste, siegte 2003 im Hannoveraner Championat und startete erfolgreich in Warendorf, wozu er sich auch als Fünf- und Sechsjähriger qualifizierte. Latimer wurde Reservesieger seiner Körung 1998, 2002 Siegerhengst der dänischen Körung, 1999 zweiter Reservesieger der Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf mit dem Sieg im Merkmal Rittigkeit (152.56) und gewann im Jahr 2000 das Bundeschampionat der vierjährigen Hengste. Seine Karriere wird unter Theresa Wahler fortgesetzt bis zu internationalen Erfolgen, dem Titel Vizemeister auf den Landesmeisterschaften in Hannover, Bronze bei den Deutschen Meisterschaften der Jungen Reiter 2007 sowie 2008 die Teilnahme an den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Portugal. Mit seinen neun gekörten Söhnen konnte er sich auch über männlichen Nachkommen in der Zucht etablieren, schied er doch selbst infolge einer schweren Kolik mit anschließender Kastration aus dem Zuchtgeschehen aus. 2005 wurde Latimer als Elitehengst ausgezeichnet. Sein Sohn Hibiskus war 2002 Reservesieger der Trakehner Körung, ein Jahr später Vierter im Bundeschampionatsfinale der dreijährigen Hengste und wirkt nach Zwischenstation auf dem aufgelösten Gestüt Sommerlade nun auf dem Wiesenhof in Krefeld.

    Caprimonds Nachkommen im Sport

    Latimers Sohn Hibiskus war 2002
    Reservesieger der Trakehner Körung.

    Laut FN Jahrbuch Zucht 2008 sind 499 CaprimondNachkommen als Turnierpferde eingetragen und verdienten 267.142 €. In der FN-Zuchtwertschätzung gehört er zu den besten zehn Prozent der Dressurvererber mit einem Index von 134. Hauptsächlich sind seine Nachkommen in der Dressur erfolgreich, 30 bis zur schweren Klasse. Auffallend ist, dass sie aus vielen Zuchtgebieten stammen. Zu den erfolgreichsten Nachkommen 2008 gehören der Sachsen-Anhaltiner Clinton, der Bayer Galiste F, die Oldenburger Canaster II, Charlie Brown und Carpe Diem, die Hannoveraner Campo Grande und Camino, das hannoversche Reitpony Camissa Nera, der dänische Warmblüter Atterupsgaards Cassidy sowie die Trakehner Avoni TSF, Dornfelder, Merlot, Lombardi, Georgia etc. Nahezu jedes Jahr folgen sportliche Highlights „made by Caprimond“: 2008 qualifizierte sich Delgardo M von Depardieu-Caprimond zum Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde. 2007 gewann die Oldenburger Caprimond-Donnerhall-Tochter Nobledream Bronze auf der Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde und der mehrfache Grand Prix-Sieger Clinton holte sich den Titel Rheinischer Meister. Der österreichische Hengst Charisma von Caprimond-Renoir wurde mit über 20 Siegen in S-Dressuren bestes Sportpferd der österreichischen Zucht. Zum Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde qualifizierte sich Simsalabim (v. Shakespeare in Love-Caprimond), was 2006 dem Hannoveraner De Niro-Caprimond-Sohn Dance of the Lords gelang. Auch 2004 holen sich mehrere das Ticket für Warendorf: Don Capone von Don Gregory-Caprimond, Donautanz von De Niro-Caprimond und Grace von Caprimond-Wandervogel I.

     

     

    Hier geht’s weiter zum Teil 2! 

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Mareile Öllrich-Overesch, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2010/11“ erschienen ist.

  • Caprimond – ein wahrer Stempelhengst  (Teil 2)

    Caprimond – ein wahrer Stempelhengst (Teil 2)

    Caprimonds Söhne

    Caprimond ist Vater zu 17 gekörten Söhnen. Den Oldenburger Brand trägt Canaster I (a.d. Wega Weissena v. Vollkorn xx), selbst Intermediaire I-erfolgreich unter Hans-Heinrich Meyer zu Strohen und Dieter Weichert. Canaster I hat sich vor allem als Muttervater der Doppel-Bundeschampionesse Silberaster OLD, die 2008 Bronze auf der Weltmeisterschaft der fünfjährigen Dressurpferde holte, verewigt. Canasters Tochter St.Pr. St. Weidenkätzchen brachte einen gekörten Hengst von De Niro. Sein Vollbruder Canaster II wurde ebenfalls in Oldenburg gekört, hat allerdings die sportliche Schiene eingeschlagen, ist siegreich in S-Dressuren und gehört zu den erfolgreichsten Caprimond-Nachkommen im Sport. Der in Österreich wirkende Brandenburger Caprigold (a.d. Primadonna v. Gotland) wurde 1996 Siegerhengst in seinem Heimatverband und ist siegreich bis zur Dressur Kl. M. Seine ersten Nachkommen sind in S-Dressuren erfolgreich. Eine weite Reise angetreten hatte der Hannoveraner Contucci (a.d. Laureen v. Lungau), der als Sport- und Zuchthengst in den USA sehr beliebt ist. Seinen Fohlen gibt er den unverwechselbaren Charme seines Vaters Caprimond mit. Bundeschampion Österreichs wurde der inzwischen S-erfolgreiche Charisma, der aus einer Renoir-Mutter stammt. Von den Trakehner Söhnen wirken Hohenstein II in Ungarn bzw. in Österreich, Sponeck (a.d. Scala Milano v. Marduc) in Großbritannien (er war 1994 Sechster beim Bundeschampionat der vierjährigen Hengste). Der S-siegreiche Inselmond (a.d. Innung v. Amagun) deckte zunächst in den Niederlanden, bevor er nach Portugal abgegeben wurde. Soulman (a.d. Silhouette v. Komtur) war eines der Spitzenpferde der Eliteauktion in Medingen 1993 und wechselte von der Schweiz nach Frankreich. Campari Pur (a.d. Heureka v. Itaxerxes) deckt in der Ponyzucht. Catani K (a.d. Calgary v. Rubicon xx) erhielt seine Zuchtzulassungen bei den Verbänden ZfdP und Rheinland im Jahr 1992. 1993 legte er seine Hengstleistungsprüfung in Warendorf ab (Gesamtindex: 110.26) mit klarem Schwerpunkt in der Dressur. Diesen bestätigte er im Dressursport, dort ist er siegreich bis zur Klasse M eingesetzt worden. Er ist u.a. Vater zum M-Dressurpferd Chinelli S. Chronist (a.d. Charisma v. Sokrates) wurde 2002 in Köln vom Trakehner Verband gekört. Seine Leistung bewies er mit einem sehr guten 30-Tage-Test in Radegast (8,08), er bestätigte seine Eigenschaften als Rittigkeits-Reservesieger der Hengstleistungsprüfung in Prussendorf 2003 (Gesamtindex: 126.96; Dressurindex: 128.5). Tanzmeister I (a.d. Traumwiese v. Tenor) wurde 1996 in Alsfeld auf der Trakehner Nachkörung gekört. Er absolvierte im gleichen Jahr seine Hengstleistungsprüfung als 2. Reservesieger in Neustadt/Dosse mit dem Gesamtindex von 125.45. In der Rittigkeit war er Reservesieger mit dem Index von 136.41. 1997 wurde er Trakehner Champion in Köln, er war siegreich bis zur Dressur Kl. M. Sein gekörter Sohn Heidsieck ist erfolgreich bis zur Dressur Kl. S. Spektakulär war sein Auftritt anlässlich des Trakehner Gala-Abends 2008. Mit seiner Schweizer Besitzerin und Reiterin Barbara Steiger zeigte er das Schaubild „Neptuns Reich“ und demonstrierte Feinfühligkeit, Rittigkeit und Vertrauen zum Reiter. Sein Vollbruder Tanzmeister II wurde 2000 gekört, legte 1999 seine Hengstleistungsprüfung in Neustadt/Dosse mit dem Index von 102.19 ab, ist erfolgreich in Dressurprüfungen der Kl. M und bisher Vater einer Staatsprämienstute. Timotheus (a.d. Tapferkeit v. Avignon) wurde von der American Trakehner Association (ATA) 2002 in den USA gekört. Der derzeit jüngste gekörte Caprimond-Sohn ist Herbsttänzer (a.d. Herbstlicht II v. Glanzlicht), der 2008 sein positives Körurteil vom ZfdP erhielt.[ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]

    Hohenstein I – Caprimonds Thronfolger und Kronprinz

    Donaufels – Prämienhengst der
    Trakehner April-Körung 2004.

    Ohne Zweifel der bedeutendste Caprimond-Sohn ist sein Boxennachbar Hohenstein I. Die Karriere dieses Rappen verläuft züchterisch wie sportlich ähnlich der seines Vaters. Hohenstein wurde am 29. Januar 1991 bei Harry Bartsch in Göttingen geboren. 1993 wurde er in Neumünster gekört und als Prämienhengst herausgestellt, 1994 erreichte er den Reservesieg und Dressursieg in seiner HLP Adelheidsdorf, 1995 wurde er Trakehner Champion in Köln unter Burkhard Wahler und bekam die Bronzemedaille auf dem Bundeschampionat. Wie bei Vater Caprimond übernimmt DolfDietram Keller die weitere Ausbildung des Hengstes, die ebenfalls von großen Erfolgen gespickt ist. Siege und Platzierungen in Dressurprüfungen der Kl. L, Finalteilnahme am Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde, weitere Siege und Platzierungen in Dressurpferde- und Dressurprüfugen der Kl. M, dann siebenjährig (ebenfalls wie sein Vater) die ersten Platzierungen in der Klasse S gekrönt von einem ersten Sieg in dieser Klasse. Achtjährig gewinnt Hohenstein seine ersten Intermédiaire I-Prüfungen. Zusammen mit seinem Vater Caprimond zeigt er sich in spektakulären Schaubildern auf Grand Prix-Niveau, so auch anlässlich der Weltreiterspiele in Aachen 2006. Auch züchterisch anvanciert er schnell zum Hauptbeschäler und Stempelhengst. Hohenstein wird 1999 zum Elitehengst ernannt, 2002 ist er Trakehner Hengst des Jahres. Den unverkennbaren Charme dieser Hengstlinie gibt er ebenso weiter wie Bewegungsqualität und Rittigkeit. 30 seiner Söhne wurden bisher gekört, darunter die Siegerhengste der Trakehner Körung 1997, Münchhausen, und der Hannoverschen Körung 2002, His Highness: Donaukaiser wurde als zehnjähriger Hengst nach Finnland verpachtet und dort zum Siegerhengst erklärt. Gekört worden sind auch Choral, Cousteau, Donaufels (Prämienhengst der Trakehner-April-Körung 2004), Elfenstein, Harvard (Hann.), Heart and Soul (Hann.), Heartbreaker, Heinrich der Welfe, Helios (Meckl.), Heraklion (Hann.), Hero (Hann.), Herrenstein (SAnha), Highcruiser (Hann.), High Spirits (Hann.), Highlander (Hann.), Hochadel (Hann.), Hohenfels, Hohenstaufen I (Hann.), Hohenzollern (Hann.), Hudson (Hann.), I-Punkt, Insterburg, Kronprinz, Ovaro, Tambour, Thalys, Titelheld.

    Caprimond wird mit Pythagoras verglichen, wird Hohenstein ein neuer Abglanz?

    Hochadel – er zeigt den
    unverkennbaren Charme von
    Vater und Großvater.

    Auffallend in der Aufzählung der gekörten Hengste ist die starke Benutzung Hohensteins auch aus dem hannoverschen Zuchtgebiet. Wird Caprimond als Pythagoras der Neuzeit bezeichnet, würde bei Hohenstein der Vergleich mit Abglanz passen, der der hannoverschen Zucht ganz besondere Impulse gab. So wurde sein Sohn Absatz einer der gefragtesten Hengste seiner Zeit und Muttervater zu Weltmeyer. Neben zwei Körungs-Junghengstsiegern stellt Hohenstein auch Sieger in den Hengstleistungsprüfungen: In Prussendorf gewann His Highness den Test, in Adelheidsdorf der sehr ähnlich gezogene Hochadel (ebenfalls aus einer Donnerhall-Mutter), der eine Beschälerbox im niedersächsischen Landgestüt Celle bezieht. Hochadel lieferte Hohenzollern, der 2008 in Adelheidsdorf den zweithöchsten Dressurindex des Durchgangs erreichte (insgesamt Platz 5/28) und bereits zuvor als Finalist das Bundeschampionat bestritt. Der Hohenstein-Sohn Hudson wurde 2005 österreichischer Vizemeister unter Marie-Therese NeuerRoth-Gschwender, zuvor war er Beschäler in den Landgestüten Sachsen-Anhalt und Bayern. Harvard wurde 1998 in Oldenburg gekört, belegte im Bundeschampionat 2000 der vierjährigen Hengste Platz fünf, wurde 2000 Reservesieger bei der Oldenburger Hauptprämienverleihung, hatte zahlreiche Siege und Platzierungen in Dressurpferdeprüfungen bis zur Kl. L vorzuweisen und hat in seiner neuen Heimat Kanada Erfolge bis Intermédiaire I. Er hinterließ eine charmante Nachzucht in Oldenburg, u. a. drei gekörte Söhne und vier Staatsprämienstuten.

    Hohensteins Sohn Münchhausen
    führt die Tradition seiner
    Vorfahren fort.

    Hohensteins Sohn Münchhausen führt die Tradition seiner Vorfahren fort, auch er beweist sich selbst im Sport und über seine Nachkommen im Dressursport: Die FN-Zuchtwertschätzung sah ihn 2004 auf dem 2. Platz aller Dressurvererber, 2007 auf Platz 3, 2008 auf Platz 7 (ZW 168). Sein väterlicher Halbbruder His Highness folgt auf Platz 13 (ZW 160), nachdem er 2007 ebenfalls auf Platz 3 stand. Münchhausen stammt aus Hohensteins erstem Jahrgang und startete eine Bilderbuchkarriere. Erster Meilenstein: Siegerhengst der Trakehner Körung 1997 und Auktionsspitze mit 350.000 DM. Zweiter Meilenstein: Sieger im Dressurindex seiner HLP 1998 in Neustadt/Dosse mit 149.3 Punkten. 1999 gewann er das Trakehner Championat in Köln und wurde Dritter auf dem Bundeschampionat, 2001 holte er unter Fie Skarsoe Silber bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde. Auch beim Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde stand er im Finale, und 2003 belegte er Platz sechs im Nürnberger Burgpokal. Bedeutende internationale Erfolge holte Münchhausen bei der Europameisterschaft 2005 in Hagen, als er zum dänischen Team zählte, das auf Platz fünf gelangte. 2006 errangen sie mit der dänischen Mannschaft im Nationenpreis den zweiten Platz beim CHIO Aachen. Bisher wurden neun Münchhausen-Söhne gekört, darunter der westfälische S-Sieger Mein Märchenprinz, der in die USA verkaufte Maybach und Moliere, der Württemberger Bundeschampionats-Finalist Meraldik, der Zweibrücker Mr. Big sowie Sambatänzer, Mon Baron und Titiano in der Trakehner Zucht. Die Münchhausen-Tochter Golda Meir wird 2002 zweite Reservesiegerin bei der Auswahl der Trakehner Siegerstuten in Neumünster. 2003 werden seine Töchter Sympathica WH und Herzlicht II Siegerstuten in Westfalen bzw. im Rheinland, 2005 steht seine rheinische Tochter Media Luna im Finale der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden. 2008 stammt Oldenburgs Reservesiegerstute Surprise von der Heide aus einer Münchhausen-Tochter. Hohensteins zweiter bedeutender Sohn His Highness begeisterte 2002 sowohl die Hannoveraner Körkommisssion als auch das Publikum mit seinem Typ und seiner Bewegungsdynamik. Für den Spitzenpreis von 515.000 € wurde der Siegerhengst an die Amerikaner Louise und Doug Leatherdale verkauft und bei Jens Meyer in Dorum stationiert. In der Tradition seiner Vorfahren legte er seine Hengsteleistungsprüfungen mit einem Spitzenergebnis ab. Zunächst wurde er im 30-Tage-Test in Prussendorf/Radegast mit der dressurbetonten Note von 9,08 bedacht, im 70-Tage-Test in Prussendorf 2003 wurde er Siegerhengst mit einem Gesamtindex von 149.24. Wie seine beiden Vorväter lag er in der Rittigkeit mit einem Index von 155.04 vorn. Er siegte in mehreren Reitpferdeprüfungen, war 2005 und 2006 Finalist im Bundeschampionat der fünf- bzw. sechsjährigen Dressurpferde, 2006 Reservist für die Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde und gewann bis zur Klasse M. Dann setzte im April 2007 ein tragischer Unfall seinem Leben ein viel zu frühes Ende: His Highness brach sich ein Bein und musste eingeschläfert werden. Obwohl er nur so kurz wirken konnte, hinterließ er 13 gekörte Söhne; darunter den Reservesieger der HLP Schliekau 2007, Hampton, und den 2. Reservesieger und Sieger in der Rittigkeit im 70-TageTest in Schlieckau 2007, Hendrix. Acht seiner Töchter erhielten bisher die Staatsprämie. Sportlich erfolgreich ist der Hohenstein-Sohn Insterburg (MV Giorgio Armani), der 2002 und 2003 Trakehner Champion wurde und mit Carola Koppelmann Bronze bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde und dem Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde in Warendorf holte. 2006 erhielt er die Ernennung zum Elitehengst-Anwärter. Seine Karriere verläuft steil nach oben bis zum Grand Prix. 2008 war er qualifiziert für das Nürnberger Burgpokal Finale und erzielte den vierten Platz im Medien-CupFinale. Insterburg TSF ist einer der erfolgreichsten Hohenstein-Söhne im Sport mit einer Jahresgewinnsumme 2008 von über 10.000 €. 2008 wird mit Instertanz sein erster Sohn in Westfalen gekört. Tambour gehört zu den typvollsten Hohenstein-Nachkommen (MV Consul). 1988 als Prämienhengst ausgezeichnet, erzielte er den dritthöchsten Dressurindex seiner HLP und glänzt mit exzellenten Töchtern.

    2002 stellte er die teuerste zweijährige Stute auf der Auktion in Neumünster, Zaubermelodie III wurde Jahressiegerstute 2006 in Neumünster. 2008 gewinnt St.Pr.u.Pr.St. Herzenstraum die Klasse der sechs- und siebenjährigen Stuten auf der Trakehner Landesschau in Schleswig-Holstein, zudem wird sie ausgezeichnet als typvollste und beste Stute aus einem Stamm des Hauptgestüts Trakehnen. Mit ihrer Familie holte sie den Reservetitel. Mit seinen beiden gekörten Söhnen Herzog, HLP-Sieger in Marbach und Siebter beim Bundeschampionat der Vielseitigkeitspferde 2008, und Herzensdieb hatte Tambour einen großartigen Einstieg als Hengstvater. Herzensdieb wurde als solcher auf der Trakehner Körung 2005 gefeiert und zum Siegerhengst ausgerufen. Zum Spitzenpreis von 275.000 € wurde er an die His Highness-Besitzer Louise und Doug Leatherdale verkauft und bei Jens Meyer in Dorum aufgestellt. Seine Hengstleistungsprüfung 2006 in Schlieckau beendete er als Reservesieger (Gesamtindex 127.78), wurde Trakehner Champion der Dreijährigen und ist bisher erfolgreich bis Klasse L.[/ihc-hide-content]

     

    Hier geht’s weiter zum Teil 3!

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Mareile Öllrich-Overesch, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2010/11“ erschienen ist.

  • Caprimond – ein wahrer Stempelhengst  (Teil 3)

    Caprimond – ein wahrer Stempelhengst (Teil 3)

    Hohensteins Töchter

    Caprimond, Hohenstein I
    und Tanzmeister I.

    440 Töchter von Hohenstein sind in den Zuchtbüchern der verschiedenen Verbände eingetragen, davon 84 Staatsprämienstuten. 2001 werden seine Töchter Voila und Sunlight Sieger- bzw. Reservesiegerstuten der zentralen Eintragungstermine in Niedersachsen-Hannover bzw. Niedersachsen Nordwest/Bremen. Daydream wird beste vierjährige Stute in den Neuen Bundesländern-Süd. Auf der Landesstutenschau 2002 in Niedersachsen wird Dekade v. Klosterhof v. Hohenstein Reservesiegerin der dreijährigen Stuten, Donaukaiserin v. Hohenstein wird 2. Reservesiegerin bei den vier- und fünfjährigen Stuten, Donauglück v. Klosterhof v. Hohenstein wird Reservesiegerin bei den sechsbis achtjährigen Stuten. Gemeinsam gewinnen sie den Familienwettbewerb. Deren Vollbruder Donaukaiser wurde 1998 gekört und ist Vater zum gekörten Kaiserglanz. Siegerstute der zentralen Eintragung in Rheinland-Pfalz 2002 wird St.Pr.St.Until Now v. Hohenstein. 2003 gewinnt Ira XIV in den Neuen Bundesländern/ Berlin-Nord die zentrale Eintragung, Gräfin Elina wird in Niedersachsen Reservesiegerin. Auf der hannoverschen Louis-Wiegels-Schau in Uelzen wird Hillary Siegerin bei den dreijährigen Stuten. 2004 wird seine Tochter Ira XVI Reservesiegerin der 5. Trakehner Bundesschau in Neustadt/Dosse, hinter Kate v. Friedensfürst-Caprimond. 2006 wird Erentia Siegerstute in Dänemark. 2008 wird die Hohenstein-Tochter Eternity Reservesiegerin im Zuchtbezirk NiedersachsenHannover. Seine Tochter El.St. Kadenz IX wird vierfache Hengstmutter. Ihre Söhne Karolinger I und II (v. Latimer) sowie Krokant (Prämienhengst der Körung 2006, Trakehner Vizechampion 2007) und Karamell (beide v. Lauries Crusador xx) werden gekört. Karolinger I wird 2004 Siegerhengst der schwedischen Körung und absolviert seinen 30-Tage-Test in Prussendorf als Prüfungsbester mit einer Rittigkeitsnote von 9,13. 2005 wird er zum Spitzenpreis von 250.000 € über die Medinger Auktion verkauft, wird Trakehner Bundeschampion und vierter des Bundeschampionats der vierjährigen Hengste. 2006 qualifiziert er sich erneut zum Bundeschampionat, mittlerweile ist er S-Dressur siegreich. Hohensteins Tochter Pr.St. Hirtennacht bringt mit Latimer den Reservesieger der 2002er Körung Hibiskus. Zahlreiche gekörte Hengste wie Kastellan, Thanksgiving, Goldschmidt oder Prinz K 3 stammen aus Hohenstein-Töchtern. Auch der Trakehner Siegerhengst von 2008, Iskander, stammt aus einer HohensteinStute. Auch seine hannoverschen Töchter bringen gekörte Hengste, wie die in den USA gekörten Donar Weiss GGF (2004 Pferd des Jahres bei den dreijährigen Hengsten in den USA) und Donarlicht GGF v. De Niro, Hannah’s Darling Laurie Stein v. Lauries Crusador xx, Hamunaptra Wantango Star v. White Star (Prämienhengst 2004), Helena Retoucheur v. Rotspon, St.Pr.St. Harmonie Logenbruder Lauries Crusador xx und Lion King v. Latimer (USA). In Baden-Württemberg wird Helia Mutter zu Fürst Hohenstein v. French Kiss. Die Hohenstein-Tochter Pr.St. Indrissa ist Mutter zur Vizechampionesse der vierjährigen Reitpferde auf dem Trakehner Bundesturnier 2008, Iluna v. King Arthur. Hohenstein ist auch Muttervater zur besten Halblutstute der Trakehner 2008, Oliva IX v. Prince Thatch xx a.d. Ode II.

    [ihc-hide-content ihc_mb_type=“show“ ihc_mb_who=“4,3″ ihc_mb_template=“3″ ]

    Hohensteins Nachkommen im Sport

    Caprimond wurde 1996 auf
    dem Klosterhof ein bronzenes
    Denkmal gesetzt.

    2000 nehmen vier Hohenstein Nachkommen am Bundeschampionat erfolgreich teil, Vizechampion wird Habitus, der auf der Elite-Auktion des hannoverschen Verbandes zum Spitzenpreis für 320.000 DM verkauft wird. 2004 qualifizieren sich Hohenfels sowie Media Luna (v. Münchhausen) für das Bundeschampionat der fünjähirgen Dressurpferde und Hohenstaufen I für das der sechsjährigen Dressurpferde. 2005 wird der Hohenstein-Sohn Hudson Österreichischer Vizemeister der Junioren mit Marie-Therese Neuer-RothGschwender, Bartlgut’s Harvard v. Hohenstein wird unter Ulrike Prunthaller Österreicher Bundeschampion der fünf- und sechsjährigen Dressurpferde. 2006 qualifiziert sich Here I am, Auktionsspitzenpferd der Medinger Auktion 2005, für das Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde, das Gleiche gelingt auch Heldenberg (MV Donnerhall) und Karolinger I (v. Latimer-Hohenstein). His Highness qualifiziert sich bei den sechsjährigen Dressurpferden, ebenso Weltrubin (v. Weltregent H-Hohenstein). Donna Antonia (v. Don Frederico-Hohenstein) qualifiziert sich 2007 zum Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde, 2008 gelingt es Highlander bei den sechsjährigen Dressurpferden. Hohensteins hannoversch gekörter Sohn Hohenstaufen I (Prämienhengst 2000) wird 2007 Europa- und deutscher Meister der Jungen Reiter unter Christin Schütte, in der Mannschaft gewinnen sie Silber. Für die Europameisterschaften konnte sich auch Habitus mit Louisa Lüttgen qualifizieren. Highway fasziniert das Publikum immer wieder aufs Neue. Der 1996 geborene Rappe ist nicht nur bildschön und gehört zu den erfolgreichsten Dressurpferden Deutschlands – er ist blind. Schon vor seiner Krankheit gehörte er mit seiner Reiterin in den rheinischen Landeskader. Seine Reiterin wagte es, mit ihm ein Programm zu erarbeiten, das es beiden möglich machte, ihre reiterliche Karriere fortzusetzen. Sie gewinnen die Silbermedaille beim Preis der Besten in Warendort und krönen ihre junge Karriere mit der Goldmedaille bei den Europameisterschaften 2008 in Portugal. In der Einzelwertung werden sie Vierte, in der Einzelwertung Kür Zweite. Bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover kommt der Titel des Vizemeisters. Solche Leistungen gelingen nur mit einem sensiblen Pferd, das Vertrauen zu seinem Reiter aufbaut – eigentlich typisch für einen Trakehner, allerdings trägt Highway das hannoversche Brandzeichen. In einer anderen Sparte ist Pitucelli, Trakehner des Jahres 2007, hoch erfolgreich. Er gehört zu den besten Voltigierpferden der Welt: 2006 wurde er bei den Weltreiterspielen in Aachen Vizeweltmeister mit seiner Partnerin Katharina Faltin aus Österreich. 2007 wurde er mit seiner Besitzerin Sissi Jarz in Ungarn Europameister. 2008 errangen sie Platz drei beim CHIO in Aachen und die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Brno (CZE), hier verhalf er Katharina Faltin zudem zu Platz sechs. 2007 gehört Hohenstein in der FN-Zuchtwertschätzung zu den ersten fünf Prozent der Dressurvererber, 2008 liegt er wiederum in der Spitzengruppe der besten fünf Prozent, seinem Sohn Münchhausen gelingt es sogar, sich mit Platz sieben in den Top Ten zu behaupten. 2008 weist sein Zuchtwert einen Indexwert von 149 auf. 632 seiner Nachkommen sind bei der FN als Turnierpferd registriert, 26 davon gehen in S-Dressuren. Hohensteins Nachkommen gewannen bisher knapp 250.000 €. Zu seinen erfolgreichsten Nachkommen 2008 gehören die Trakehner Insterburg TSF (Jahresgewinnsumme 10.135 €), Sea Cloud, Okiara, Münchhausen TSF, Koriolan, Kiruna und weitere. Aus den anderen Zuchtgebieten sind bei den erfolgreichsten Nachkommen die Hannoveraner Highway, Herzbube, Helena, Hero of Fashion, Hope and Glory, Hetkinen, Habitus, High Diavolo und Hotchkiss, die Oldenburger Hoheit, Hohenstein’s Sterchen und Homemade, der Hesse Henry und der Westfale Hawai SB vertreten. Es ist auffallend, wie viele Pferde aus anderen als dem Trakehner Zuchtgebiet stammen, ein klarer Beweis für die Begehrlichkeit der Hohenstein-Nachkommen.

    Caprimonds Eltern

    Schon immer hat der passionierte Trakehner Züchter Otto Langels aus Hämelschenburg hin und wieder Webelsgrunder Hengste benutzt und immer Glück gehabt. Auch bei Arogno sollte ihn sein züchterischer Spürsinn nicht täuschen. Ihn wählte er für die IbikusTochter Karben, deren Mutter Kaprice II er ebenfalls in Webelsgrund gekauft hatte. Kaprice II ist Schwester zu den gekörten Hengsten Kadett, Kapitän, Karneol und Kassius sowie zu den überragenden Stuten Kassia, Kassiopeia und Karavelle und brachte mit dem Hämelschenburger Hauptbeschäler Ibikus den gekörten Karneval sowie eben Karben. Diese Stute ist als Großmutter auch für die 1996er Bundeschampionesse Wildrose alias Weltspitze, die Auktionsspitze in Oldenburg war, verantwortlich. Karbens Tochter Kassuben brachte den Grand Prix-erfolgreichen Hengst Kapriolan F, ihre Falke-Tochter Kapstadt den Spitzenvererber Kostolany. Selbst erfolgreich in der schweren Klasse begeisterte er auch in der Schau-Nummer „Phantom der Oper“ und brachte zehn gekörte Söhne: Siegerhengst Gribaldi ist international mit Edward Gal auf Grand Prix-Niveau erfolgreich und einer der erfolgreichsten Vererber der Niederlande, Silvermoon brachte mit der Zauberstute Matiné die Überraschung der Weltreiterspiele 2006 in Aachen: Mit Andreas Helgstrand gewann sie Bronze im Grand Prix Special und Silber in einer Kür, die mit Standing Ovations belohnt wurde. Dieser Webelsgrunder K-Stamm brachte zahlreiche Sportpferde und geht auf die Trakehner-Stute Kassette von dem Araber Harun Al Rashid zurück. Karben wurde von Otto Langels zu Arogno gebracht und diese Wahl wurde ein absoluter Glücksfall für die Trakehner Zucht: 1981 wurde Karon geboren. Als 1. Prämienhengst auf seiner Körung ausgezeichnet, war er mit 129.02 Punkten bester Trakehner Hengst seiner HLP in Adelheidsdorf und setzte mit dem Reservesieg im Dressurindex die Rittigkeits-Dominanz seiner Vorfahren fort: Muttervater Ibikus siegte als Vierjähriger im Reitpferdechampionat des Wiesbadener Pfingstturniers. Bis zur Klasse M erfolgreich wurde Karon nach züchterischem Einsatz auf Hämelschenburg an die Oldenburger Station Vorwerk verpachtet. Bereits neunjährig musste der Hengst nach einem tragischen Unfall mit einem Beckenbruch eingeschläfert werden. Aus seiner doch relativ kurzen Beschälerzeit wurden vier seiner Söhne gekört: Caprimond (Reservesieger 1987), Schampus (Prämienhengst 1987), Beaujolais und Gadsby. Über seine Töchter ist Karon auch in den Pedigrees des 1996er Reservesiegers Trocadero, der hannoverschen Vollbrüder Rosenthal und Rubin Magic sowie des Oldenburgers Lawrence of Arabia vertreten. Karon brachte 15 Staatsprämienstuten und bis Grand Prix erfolgreiche Pferde.

    Caprimonds Mutter: Capri

    Caprimonds Mutter, die Rappstute St.Pr.St. Capri IV v. Mackensen a.d. Coeur-As v. Herzbube, wurde 1980 bei Carl A. Gebauer in Köln geboren. 1982 wechselte sie im November nach Hameln zu Jürgen Hanke. 1983 holte sie sich den Titel Siegerstute, wurde mit der Staatsprämie ausgezeichnet und nahm 1983 erfolgreich an der Bundesschau in Verden sowie später an der Bundesstutenschau in Aachen teil. Capri wurde zu einer der bedeutendesten Stuten der Trakehner Zucht und brachte 14 Fohlen. Ihre erste Tochter von Consul wurde Südafrikanische Championesse. Als Prämienstuten ausgezeichnet wurden die Ravel-Töchter Caprimona und Capriola, die den gekörten Carlton brachte. Mit Polarpunkt brachte Capri den gekörten, S-Dressur erfolgreichen Capripunkt. Immer in der Hoffnung, dass noch ein Stutfohlen geboren wird, ist im Zuchststall Hanke keine Tochter der großen Capri remontiert worden. „Capri war stets eine Diva, die sich ihrer Schönheit bewusst war, darum wirkte sie oft stolz und Fremden gegenüber ein wenig unnahbar. Jedoch hat sie uns, ihrer Familie, ihre Zuneigung auf vielfältige Art spüren lassen und war immer aufmerksam und dankbar. Wir haben Capri ein abwechslungsreiches erfolgreiches Züchterleben mit vielen schönen Erinnerungen zu verdanken.

    Am Sonntag, den 3. Februar 2008, haben wir Capri in den Pferdehimmel entlassen“, erzählt Familie Hanke. Aus Capris Familie stammen zahlreiche gekörte Hengste und erfolgreiche Sportpferde. Capris Vollbruder ist der gekörte Chantilly v. Mackensen, ihre Vollschwester die St.Pr.St. Coeur-Dame. Diese brachte u. a. den bis M-Dressur erfolgreichen Coeur v. Itaxerxes. Seine Vollschwester Coco Chanel wurde Mutter der M-Dressurpferde Caruso v. Trocadero und Come On v. Guter Planet, seine Halbschwester Colette v. Ravel brachte das S-Dressurpferd Cheops v. Guter Planet. Capris weitere Vollschwester Coeur Neuf brachte den S-Dressur-erfolgreichen Chianti v. Buddenbrock und den im Fahrsport bis zur Kl. M eingesetzen Cicho v. Consul. Vollbruder zu Capris Mutter Coeur-As ist der unter Uwe Sauer international erfolgreiche Caro-Bube. Aus diesem Stamm der Cajenne kommen auch die gekörten Hengste Carlton v. Polarpunkt, Chabrol v. Alter Fritz, Chateauneuf v. Sir Shostacovic xx, Chardonne v. Stravinsky xx, Carajan v. Herbstwind, Cordial v. Komet, Cortez v. Hartenstein. Capris Vater Mackensen v. Patron war Siegerhengst seiner Körung 1978. Er absolvierte seine Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf mit überdurchschnittlichem Ergebnis. Neun seiner Söhne wurden gekört, darunter der im Rheinland hochgeschätzte Mephistopheles und Charly Chaplin, mit über 240 Siegen und Platzierungen unter Christoph v. Daehne einer der erfolgreichsten Trakehner Hengste. Mackensens Mutter Maharani II ist eine Flaneur-Tochter, sie war 1981 Reservesiegerstute der Landesschau im Rheinland. Sie brachte auch die gekörten Hengste Marlon v. Pasteur xx und dessen hochgeschätzen Vollbruder Mahagoni. Capris Großvater Herzbube war ein ausgesprochen typvoller Hengst, 1966 Kör-Reservesieger und brachte mit Heuriger den Team-Silbermedaillengewinner der Weltreiterspiele 1994 unter Ellen Bontje. Seine Tochter El.St.Tilsit III wurde Mutter der Elite-Hengste Tenor, Tivano (beide v. Tümmler) und Tuareg v. Radom.

    Caprimonds Pedigree-Studien

    Sowohl über die Mutter- als auch über die Vaterseite treffen gehäuft Edelblutelemente aufeinander. Mutter Capri führt Fetysz ox doppelt in ihrem Pedigree, in Vater Karons Pedigree finden sich Fetysz ox, Harun Al Rashid (Arab.) und englisches Vollblut über Arognos Mutter in den vorderen Generationen. Hinzu kommen die ausgesprochen typvollen Hengste Arogno und Herzbube, die zudem für ihre rittigen und leistungsbereiten Nachkommen bekannt waren.

    Blick ins Pedigree – woher kommt diese Typbrillanz und Rittigkeit?

    Donnerhall, Florestan I, Cor de la
    Bryère, Caprimond (von links)

    Schon Caprimonds Großvater Arogno war ein ganz besonderer Hengst. Seine Mutter war die aus Irland importierte Vollblutstute Arcticonius xx von Apollonius xx, die auf den Spitzenvererber Nearco xx ingezogen ist. Sie lieferte ihrer Besitzerin Ilona Wenzel mit dem bei ihr stationierten Trakehner Flaneur die drei gekörten Vollbrüder Avignon, Arogno und Ayacucho, außerdem mit Flaneurs Sohn Damaskus den gekörten Acajou. Avignon ging in die USA und brachte erfolgreiche Hunter wie Baron Palazzo, der 1986 First-Year Green National Champion, The Dancemaster ATA Adult Amateur Champion wurde. Arcticonius’ Tochter Anna Karenina brachte den gekörten Matcho AA-Sohn Amatcho, der den gekörten Hengst Canzler und Miss Meller TSF, siegreich in CIC***-Weltcup-Qualifikationen, brachte. Arcticonius xx gehört zu den wenigen englischen Vollblutstuten, denen der Titel der Elitestute vom Trakehner Verband verliehen wurde.

    Arognos Vater Flaneur vertritt die Hengstlinie des Vollblutarabers Fetysz ox über seinen Vater Maharadscha und Großvater Famulus. Maharadschas Mutter ist die in der Trakehner-Zucht hochgeschätzte Marke, auf die sich auch die Hengste Mahagoni, Matador, Mackensen und Maserati zurückführen lassen. Arogno führt damit sowohl englisches als auch arabisches Vollblut in seinem Pedigree. Arogno wurde Reservesieger auf der Trakehner Körung 1978 und wirkte auf verschiedenen Gestüten wie Hämelschenburg, dem Tannenhof, Amselhof Walle oder im Gestüt Webelsgrund. Auch benachbarte Züchter nutzen den vierjährigen Arogno in dieser Zeit, ließ er sich doch problemlos von den damals elf und 14 Jahre alten Töchtern des Gestütsleiters Peter Oellrich reiten – ein tolles Zeichen seiner Rittigkeit. Als bester Trakehner Hengst seiner HLP er hielt er 120.45 Punkte, wurde Reservesieger im Deutschen Reitpferdechampionat in Münster-Handorf und siegte bis L-Dressur – der sportliche Einsatz von Deckhengsten war damals noch selten. Er hinterließ 32 Staatsprämienstuten, 16 gekörte Söhne, darunter sechs Prämienhengste, acht seiner Söhne beendeten ihre Hengstleistungsprüfungen mit Gesamtindices über 120. Sechs seiner gekörten Söhne konnten Erfolge in SDressuren verzeichnen. Allein 36 mal siegte Schwadroneur, der neben teuren Auktionspferden, wie die für 140.000 DM versteigerte Tamara und die 110.000 DM kostende Evita, auch den unter Andreas Helgstrand bis Intermediaire I erfolgreichen Hengst Hertug brachte, auf Grand Prix-Niveau mit Anne Grethe Thörnblad. Arogno brachte auch den international unter Anky van Grunsven siegreichen Olympia-Reservisten Partout, der neben sechs weiteren gekörten Söhnen auch den Siegerhengst und international erfolgreichen Sportler Monteverdi sowie Hans Peter Minderhouds Olympiapferd Nadine zeugte und als Elitehengst ausgezeichnet wurde. Partouts Einfluss reicht über Monteverdi und dessen Sohn Oliver Twist bis zum Trakehner Siegerhengst des Jahres 2007 Grand Passion. Der Arogno-Sohn Ivernel war selbst mit Petra Wilm bis Klasse S erfolgreich und brachte den Siegerhengst und Bundeschampionats-Finalisten Le Rouge, der 2008 den Trakehner Siegerhengst Iskander stellte. Insgesamt haben Arognos knapp 300 als Turnierpferd registrierte Nachkommen rund 230.000 € im Sport verdient. Als Lieferant für Reitpferde allerhöchster Güte bekannt geworden, stand Arogno mit über 150 Punkten bereits 1992 an der Spitze der Trakehner Hengste auf Basis der Nachkomenleistung in der Zuchtwertschätzung der FN. 1995 wurde er Elitehengst, 1996 erhielt er die Auszeichnung als „Trakehner Hengst des Jahres“. Er ist neben Consul von Swazi xx und den Pasteur xx-Söhnen Mahagoni und Michelangelo einer der wenigen Halbbluthengste, denen es gelang, sich über Generationen zu etablieren. Eindrucksvoll bestätigt das die FN-Zuchtwertschätzung 2008: Alle Trakehner Hengste oder Hengste, die von Trakehner Vererbern abstammen und zu den Top 100 Dressurvererbern 2008 gehören, führen Arogno-Blut im Pedigree. Der Hengst selbst ging 1996 20-jährig an einer Dünndarmembolie ein.

    Der „Caprimond-Typ“

    Von seinen bedeutenden Vorfahren schon mit Typ und Rittigkeit gesegnet, gelang es Caprimond, seinen Nachkommen seinen ihm eigenen Typ, den „Caprimond-Typ“ weiterzugeben. Dieser Typ zeigt sich in den folgenden Generationen dermaßen deutlich, dass der Ausdruck „Stempelhengst“ für Caprimond eigentlich nicht ausreicht. In der Zuchtwertschätzung des Trakehner Verbandes steht er in vorderster Reihe der Typverbesserer. Auch der hannoversche Verband bestätigt dies in seiner eigenen Auswertung stets aufs Neue. Die FN-Zuchtwertschätzung führt ihn seit Jahren unten den besten Dressurvererbern. Der Trakehner Zuchtleiter Lars Gehrmann verglich Caprimond mit dem Trakehner Hauptbeschäler Pythagoras: Eine solche Wirkung wie dieser Hengst damals in Trakehnen auf die Zucht ausübte, gelang Caprimond in der „Neuzeit“. Aus Respekt vor seiner sportlichen und züchterischen Leistung erhielt er die Titel „Elitehengst“ und „Trakehner Hengst des Jahres 1998“. Wie ein roter Faden ziehen sich Typ und Rittigkeit durch Caprimonds Geschichte. Sein Pedigree ist mit züchterischen Höhepunken durchsetzt, er verkörpert den Glanz der Fetysz ox-Hengstlinie und ergänzt diese noch durch seine von allen Seiten bestärkte Rittigkeit. Caprimond wurde 1996 ein bronzenes Denkmal auf dem Klosterhof gesetzt, er selbst setzt sich mit seinen Nachkommen sein züchterisches Denkmal. Seine eigenen Leistungen und die seiner Nachfahren bestätigen: Schönheit schließt Leistung nicht aus. Selten gelingt die Kombination zwischen Zucht und Sport, Schönheit und Leistung so ausgezeichnet wie bei Caprimond. Seinen klaren Typ, seine Bewegungsqualität, die Umgänglichkeit und die sprichwörtliche Rittigkeit gibt er treu an seine Nachkommen weiter – er ist zu einem wahren Stempelhengst geworden. Der „Caprimond-Typ“: Er findet sich über Generationen wieder.

     

     

    [/ihc-hide-content]

    © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Mareile Öllrich-Overesch, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2010/11“ erschienen ist.