Querelen in Holstein: Hengsthalter Herbert Ulonska meldet sich zu Wort
Die „Provisions-Affäre“ beim Holsteiner Verband (wir berichteten) schlägt nach wie vor hohe Wellen. Heute ging Hengsthalter Herbert Ulonska mit einem offenen Brief in die Offensive. Der Chef der renommierten Hengststation Maas J. Hell in Klein Offenseth, auf der so berühmte Hengste wie Calido I stationiert sind, macht darin konkrete Vorschläge zur Neuordnung des Verbands.
Hier der offene Brief im Wortlaut:
„ Seit 1972 bin ich Mitglied im Holsteiner Verband und das aus voller Überzeugung. Mit Übernahme der alteingesessenen Hengststation Maas J. Hell hat der Holsteiner Verband für mich noch mehr an Bedeutung gewonnen. Wie auch der überwiegende Anteil der Mitglieder lege ich Wert auf eine gute Zusammenarbeit und auf gegenseitiges Vertrauen.
Die Vorgänge rund um den Vorstand sind vielfach diskutiert worden, teilweise recht emotional - über Konflikte und Enttäuschungen muss man sprechen. Nun sollte allerdings nüchterne Betrachtung im Vordergrund stehen. Es ist genauso wenig zielführend, den Überbringer einer schlechten Nachricht zu” hängen”, wie von Vorwürfen betroffene Personen zu diskreditieren.
Hier geht es darum, “Hausaufgaben” zu machen, Lösungen zu entwickeln, die Konflikte wie den gerade erlebten gar nicht erst entstehen lassen. Ich bin Verbandsmitglied, Kaufmann und Unternehmer und dieser Blickwinkel hilft oft:
1. Wie kann den Bedürfnissen der Mitglieder einerseits und der geordneten Vorstandsarbeit andererseits Rechnung getragen werden?
Für mich erschließt sich z.B. nicht, warum ein zahlenmäßig großer Vorstand nützlich sein soll. Ich sympathisiere eher mit einem auf sechs Personen verkleinerten Vorstand und der sollte durch eine Mitgliederversammlung gewählt werden, nicht durch eine Delegiertenversammlung.
2. Anstelle eines großen Vorstandes ist die Bildung eines Aufsichtsrats als Kontrollgremium für den Vorstand eine gute Option. Und auch dieser Aufsichtsrat muss nicht groß, sondern einfach nur kompetent sein.
3. Braucht der Holsteiner Verband wirklich zwei Gesellschaften? Ich meine nein. Vordringlicher Zweck ist das Vermarktungsgeschehen und dafür genügt eine GmbH vollkommen.
Überzeugungsarbeit, Transparenz und ein neuer Vertrauensaufbau sollten im Vordergrund stehen. Zusammenhalt ist das erste Gebot in dieser verfahrenen Situation. Wir alle sollten verhindern, dass notorische Gegner die Vorgänge rund um den Vorstand zum Anlaß nehmen, einen Keil zwischen die Mitglieder und die Führungsebene zu treiben. Das nützt nämlich dem eigentlichen Zweck des Holsteiner Verbandes - der Zucht und Vermarktung von erstklassigen Sportpferden unter dem weltweit bekannten Label “Holsteiner Pferde” zu dienen - überhaupt nicht. Lassen Sie uns darüber nachdenken, reden und entsprechend handeln.“ mic
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