Mentos – Verleiht Flügel (Teil 2)
Meisterehren
[caption id="attachment_209729" align="alignleft" width="450"]Fohlenchampionat 2013 alle
in Grund und Boden: Goldjunge
hat Mentos als Muttervater. © Dr. Tanja Becker[/caption] Zurück zum Preis der Besten 2005: In Warendorf ging weiterhin Martinique mit Josy Poen erfolgreich an den Start. Auch auf ihrem Konto türmen sich fast 9.000 Euro Prämien für 39 M- und 149 L-Siege und -Platzierungen im In- und Ausland, darunter Platz vier bei der Deutschen Meisterschaft 2005 in Zeiskam. Stichwort Deutsche Meisterschaften: 2002 wurden Anna-Antonia Vogel und ihre Mary Poppins im bayerischen Kreuth Vizemeister. Die braune Sprungfeder kam bei Mentos-Besitzer Gerd Schulte-Geldermann zur Welt, genau wie ihre erfolgreichen Geschwister Miro (2005 Rheinischer Meister) und der 2003 gekörte und zum besten Springhengst der Weser-Ems-Körung ausgerufene Matchello K, den zuletzt die Niederländerin Amke Bekhuis international platzierte. 2008 holte Montpellier bei der DM in Hannover unter Annika Kreuzer Bronze. Der braune Westfale aus der Zucht von Heinz Austermann startete seine Karriere als gekörter Hengst der Körung 2004 in Aachen, belegte 2006 beim Bundeschampionat der 5-jährigen Springponys Rang neun, 2007 bei der Deutschen Meisterschaft in Steinfeld Platz sieben, gewann 2008 bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld Gold und ging außerdem in Fontainebleau, beim Warendorfer Preis der Besten und beim Aachener Salut-Festival auf die Ehrenrunde. Mit AMD Molenew stellte Montpellier einen gekörten Sohn. In der ewigen Bestenliste der Mentos-Kinder rangiert Montpellier mit einer Gewinnsumme von 7.343 Euro hinter den drei Mentos-Töchtern Mira, Monique und Martinique aktuell an vierter Stelle – und ist mit seinen 14 Jahren noch deutlich der Jüngste in der Führungsriege. 2001 wurde zudem der palominofarbene Mr. X geboren – und zwar im Züchterstall von Anne Gerdes. Auch für den Fünfbesten im Ranking der Mentos-Nachkommen weist das Scheckheft Siege und Platzierungen in Warendorf und Aachen sowie bei der Deutschen Meisterschaft aus. Unter Franziska Doetkotte stand Mr. X 2011 in der Deutschen Equipe, als sich im polnischen Jaskowo die Besten aus Europa zum Leistungsvergleich trafen. Die genannten Mentos Junior, Mary Poppins, Miro, Maximilian, Mira, Monique und Martinique zählen nicht nur zur Crème de la Crème der Jumper im Pocket-Format; sie waren von Beginn ihrer Parcourskarriere an spitze – Beweis: die Bundeschampionate. Mentos Junior holte sich mit Henning Schulte-Geldermann 1996 den Titel, Mary Poppins war 1999 mit Johanna Kaiser Vizechampioness der 5-Jährigen, ihr Vollbruder Miro wiederholte 2001 diesen Triumph unter Tobias Thoenes. Maximilian gewann 1997 mit Thorsten Nienhaus ebenfalls Silber. Vollschwester Monique sicherte sich 1995 mit Annika Angenendt Bronze, Mira wurde 1999 mit Eva Wilmsen-Himmes bei den 6-Jährigen Vierte und Martinique ging 1997 unter Katrin Broeckmann an sechster und 1998 unter Annika Angenendt an achter Stelle auf die Ehrenrunde.
Das Gesetz der Serie
[caption id="attachment_209731" align="alignleft" width="300"]Bekhuis international erfolgreich © Dr. Tanja Becker[/caption] Insgesamt gaben die Mentos-Nachkommen gern auf dem Bundeschampionat erste Kostproben ihres Überfliegerstatus. In die Warendorfer Champions League sprangen nach Mentos Junior noch 1999 Miss Maja mit Judith Emmers, 2000 My Flower mit Elisa Gansel und 2010 Mirrio H unter Jana Deloy. Miss Maja wurde von Bernd Emmers, Goch, aus der Welsh B-Stute Biene (v. Justin) gezogen. Ebenfalls mit Edelblut satt wartet das Pedigree von My Flower auf: Züchter Gerd Schulte-Geldermann zog die Fuchsstute aus der Anpaarung seiner Condor ox-Tochter Emmaly mit Mentos. Mirrio H wurde bei Agnes Hennen geboren. Die Mutterstute Pirria stammt ab von Poseidon-Downland Fleet Foot. Mit der Note 7,7 in der Qualifikation lag er auf Platz fünf in Lauerstellung, um sich im Finale dann zu steigern. 8,1 gab es im ersten, 8,3 im zweiten Umlauf. Peter Teeuwen, Bundestrainer der Ponyspringreiter, kommentierte seine Leistung so: „Mirrio H steht sicher an den Hilfen und hat ein schnelles Vorderbein.“ 2002 gelang Mirko mit Nadine Hoffmann der Sprung auf das Warendorfer Silberpodest. Rainer Obermüller zog aus seiner Castella noch den gekörten Mentos-Sohn Macleod. Zu den ersten Medaillengewinnern beim Bundeschampionat gehörten Maexchen, der 1991 unter Bernhard Karle Bronze bei den 5-Jährigen in Verden gewann, und Mortimor, der 1992 mit Heinz Marek bei den 6-Jährigen Bronze holte. Anschließend kassierte er in M-Höhen seine Siegprämien. Mit vier Titelträgern führt Mentos die Rangliste der auf dem Burandtplatz erfolgreichsten Vererber an – und steht, wie man es auch dreht und wendet, Jahr für Jahr in puncto Championatsstatistik auf der Pole-Position, denn längst haben seine Enkel das Regiment in Warendorf übernommen, wie etwa der Doppel-Bundeschampion Magic Cornflakes, ein Sohn des Freispringsiegers und in Springpferdeprüfungen platzierten Miraculix. Oder die Vize-Bundeschampions Mentano K (v. Matchello K) und Massaqua T (v. Mentos Charmeur). Letzterer gewann 2013 unter Lea Ercken DM-Bronze und stand 2014 im viertplatzierten deutschen Nationenpreis-Team von Hagen. Das Gesetz der Erfolgsserie eröffnete White Lady, die aus dem ersten Jahrgang des Mentos 1983 stammt. [ihc-hide-content ihc_mb_type="show" ihc_mb_who="4,3" ihc_mb_template="3" ] Karl Brocks, heute längst in Großen Preisen siegreich, ritt die Braunscheck-Stute aus der Zucht von Walter Verfürth, Goch, zu zahlreichen Siegen in M-Springen und zu Platz fünf bei der Deutschen Meisterschaft 1992 in Schutterwald. 3.720 Euro verdiente die Mentos-Lady. In die Kategorie Ü(ber)-3.000-Euro-Siegprämie gehören weiterhin Merlin (a. d. St.Pr.St. Desire v. Derby, Z.: Victor Lamers), der sich mit Karen Boll in M-Springen platzierte und 1999 unter Sabrina Seidel Platz acht bei der Deutschen Meisterschaft in Würselen belegte, die international erfolgreiche Belleview/ Alina Klatte (a. d. St.Pr.St. Diana v. Durello, Z.: Hermann Schulze-Bergcamen), Meggie/u. a. Fee Goldbeck aus der Zucht von Gerd Schulte-Geldermann und Momo. Die 1991 bei Annette Dieks in Stadtlohn geborene Fuchsstute gewann mit Katharina Redders, Simone Böing und Melanie Alfert-Kaß ein M/A-, fünf M/B-, 27 L- und 19 A-Springen – macht zusammen 5.509 Euro. Auch Vollschwester Mona ging mit Carolin Dieks siegreich bis M-Springen. In der Mittelschwer-Klasse brillierten noch Morning Sunrise, Mephistoveles, Bellevue CL, Melbourne, Zauberwald Mon Vieux, Mona Liesa etc. etc.
Vielseitigkeit ist Trumpf
[caption id="attachment_209733" align="alignleft" width="450"]Bestenliste der MentosNachkommen: Mr. X mit seiner
Reiterin Franziska Doetkotte. © Dr. Tanja Becker[/caption] Mentos-Nachkommen fühlen sich nicht nur im Parcours pudelwohl, sondern lassen sich auch bei Entscheidungen im Gelände nicht die Butter vom Brot nehmen. Medusa, Vollschwester zum bereits erwähnten Mephistoveles, preschte 2002 mit Kathrin Aehling bei der Deutschen Meisterschaft der Pony-Vielseitigkeitsreiter in Hamminkeln-Brünen auf Platz fünf vor. Diesem Coup vorausgegangen waren 2002 Silber und 2001 Bronze bei den Westfälischen Meisterschaften in Bielefeld, 2000 Platz eins beim WM-Group-Youngster-Cup in Rhede – und, wie es sich für einen echten Mentos gehört, 1996 Platz zwei beim Bundeschampionat der 6-jährigen Springpferde mit Henning Schulte-Geldermann im Sattel. 2004 ging es für die von Andrea und Carolin Jolink, Bocholt-Holtwick, aus der Nakia von Nijm ox gezogene Fuchsstute unter Katharina Imholt mit dem Sieg in der Goldenen Schärpe in Dörpen nahtlos weiter. Auch im Viereck geben Mentos-Kinder eine gute Figur ab: Die von Barbara Steinhilber gezogene St.Pr.St. Mein Traum verdiente mit 93 Siegen und Platzierungen in A- und L-Dressuren 1.857 Euro. Ihre Tochter Gondoliere (v. FS Golden Highlight) platzierte sich zweimal bei den Springpony-Bundeschampionaten. Mentos Nachkommen sind durch nichts zu stoppen. Die Großpferde-Konkurrenz dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als Ma Petite 2004 mit Andreas Dahlmann zu Platz fünf im S*-Springen von Wierden flog. Züchter der Springrakete: Willi Weyer, Goch. Seine Fuchsstute Prächtige (v. Power Boy) brachte noch die gekörten Hengste Medoc (L-Springen) und Montoya (A-Vielseitigkeit). 14 gekörte Söhne verzeichnet das Zuchtbuch für Mentos. Neben Medoc, Montoya und den bereits genannten Matchello K, Miraculix, Macleod und Montpellier noch Martini, Miracle, Monticello und Mister Mentos. Mentos Junior gewann 2013 EM-Teamgold im italienischen Arezzo sowie 2014 EM-Teambronze im irischen Millstreet und DM-Silber in Zeiskam. Im Sattel des von Gerd Schulte-Geldermann gezogenen Vollbruders zu Matchello K saß Philipp Schulze Topphoff. 2012 hatte es in Fontainebleau bereits EM-Teamsilber und in der Einzelwertung Rang acht für Mentos Junior und Marie Schulze Topphoff gegeben. Monet, den Michael Beindorf aus der Vollschwester zu den Munser-Brothers gezogen hat, sprang inklusive Bundeschampionat bald 3.800 Euro zusammen. Mentos Chameur (M. v. Charming Boy, Z.: Friedhelm Tillmann) stand 2005 mit Anne Thieltges im Finale des Bundeschampionats der 6-jährigen Springponys, nachdem er 2003 in Neustadt (Dosse) seine HLP mit der Note 8,42 gewonnen hatte. Der von Rita Voss gezogene Maverick kommt allein in L- und M-Springen auf 120 Siege und Platzierungen.
Wertvolle Gene
[caption id="attachment_209735" align="alignleft" width="450"]Doppel-Bundeschampion
Magic Cornakes. © Dr. Tanja Becker[/caption] Mentos’ wertvolle Gene sorgen auch auf der Mutterseite für das besondere Quäntchen. Beispiel: Validos Contrast. Der Schimmelhengst (v. Valido) war 2004 im Warendorfer Dressurpony-Viereck unter Lydia Camp das Maß der Dinge. Im Jahr darauf machten Validos Contrast und seine Reiterin Katharina Winkelhues das Titel-Double mit ihrem Sieg bei den 6-jährigen Dressurponys perfekt. 2011 wurde der gekörte Paul SG (v. Pilatus) Springpony-Vizebundeschampion. 2008 gewann Champion de Lune (v. FS Champion de Luxe) Bronze. Beim Deutschen Fohlenchampionat trabte 2013 Goldjunge (v. Golden Challenge H) die Konkurrenz in Grund und Boden. Danica Duen und Sandra G. Schürner sicherten sich den von Ulrike Knipping gezogenen High Potential. Mentos' war Chef auf dem Hof von Gerd Schulte-Geldermann. Er ging nicht über den Hof, er stolzierte und ließ lautstark wiehernd keinen Zweifel daran, dass das hier sein Reich sei. Mentos war ein Star ohne Starallüren. „Er war sehr kernig, immer voll da, aber absolut brav“, beschreibt ihn Dörte Schulte-Geldermann. Dies machte ihn nicht nur zu einem begehrten Leistungsvererber, sondern vor allem zu dem perfekten Kinderpony-Macher. 1998, 1999 und 2000 führte Mentos die FN-Zuchtwertschätzung der Springpony-Hengste an und hat sich in den Folgejahren konstant unter den Top Ten der besten Vererber behauptet. 2005 erkrankte er schwer, musste in die Klinik. Die Tierärzte gaben ihn auf. Aber wie immer in seinem Leben kämpfte er, rappelte sich hoch und kehrte quietschfidel nach Kranenburg zurück. Doch 2006 erholte er sich nicht mehr – und ging im stolzen Alter von 28 Jahren ein. Aber er lebt weiter in seinen vielen Nachkommen, die nur eines können und wollen: siegen! Mentos hatte ein Herz wie ein Löwe. Und das vererbte er auch. [/ihc-hide-content] © Dieser Auszug basiert auf einem Beitrag von Dr. Tanja Becker, der im Sammelwerk „Ausgewählte Hengste Deutschlands 2016/17“ erschienen ist.
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