Lummen: Andre Thieme rettet den Sieg
Lummen (fn-press). Die diesjährige Nationenpreis-Serie Springen des Weltreiterbandes FEI startete in Lummen/Belgien. Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) schickte Andre Thieme (Plau am See), Maurice Tebbel (Emsbüren), Holger Wulschner (Passin) und Mario Stevens (Molbergen) ins Rennen. Eine gute Wahl, denn das Team schlug sich hervorragend und gewann das „Länderspiel“ der Springreiter im Stechen vor Frankreich und Belgien.
Ein Stechen musste über den Sieg dieses ersten Nationenpreises der Springreiter in der Saison 2017 entscheiden. Die Mannschaften aus Deutschland, Frankreich und Belgien rangierten nach zwei Umläufen der Springprüfung gleichauf mit acht Fehlerpunkten auf dem ersten Platz. Fürs Finish guckten die Equipechefs die Reiter Pieter Devos (Belgien), Penelope Leprevost (Frankreich) und den Deutschen Andre Thieme aus.
Pieter Devos‘ Pferd Dream of India Greenfield mochte einen Sprung nicht überwinden, das kostete Zeit, so dass der Belgier das Stechen mit vier Fehlerpunkten in 51,76 Sekunden beendete. Andre Thieme (42) und der 13-jährige Holsteiner Wallach Conthendrix (v. Contendro I) hatten schon im zweiten Umlauf mit einer tollen Nullrunde ein Zeichen gesetzt. Auch im Stechen blieb das Paar fehlerfrei und sicherte in schnellen 39,57 Sekunden Deutschland den Sieg. Da konnte sogar die immer flott reitende Französin Penelope Leprevost nicht mithalten. Im Sattel der Stute Ratina d’La Rousserie erreichte sie mit 40,47 Sekunden nur die zweitbeste Zeit, allerdings auch fehlerfrei. Somit hatte die 36-Jährige aus der Normandie ihrem Team zumindest zum zweiten Platz verholfen.
Bundestrainer Otto Becker war begeistert: „Kompliment ans Team, alle haben super gekämpft. Wir hatten gehofft, unter die ersten Drei zu kommen, umso schöner, dass es jetzt sogar der Sieg wurde.“ Das Lob des Bundestrainers galt Maurice Tebbel, mit 23 Jahren der jüngste Reiter des Lummener Quartetts, der zum ersten Mal bei einem Senioren-Nationenpreis eingesetzt wurde. „Maurice hat mit dem Leistungsdruck hervorragend umgehen können.“
Beckers Team meisterte den Nationenpreis in Lummen nicht nur mit Glück, sondern mit sportlicher Klasse. Mario Stevens, der überragende Reiter des deutschen Quartetts, trug mit seinem 13-jährigen Baloubet v. Balou du Rouet aus der Oldenburger Springpferdezucht erheblich zum Erfolg bei. In beiden Umläufen des Nationenpreises waren die beiden fehlerfrei geblieben. Maurice Tebbel, Mitglied der Perspektivgruppe Springen, steuerte mit dem erst zehnjährigen westfälischen Hengst Chacco’s Son v. Chacco-Blue eine fehlerfreie Runde im ersten Umlauf bei. Holger Wulschner (53) brachte den Hannoveraner BSC Skipper, ein Sohn des Stolzenberg, an den Start. In der ersten Runde lief es für das Paar nicht so gut, der Hengst machte an drei Hindernissen einen Fehler. Im zweiten Umlauf klappte es besser, nur ein Abwurf.
Lummen war der erste von acht Nationenpreisen der Europa-Division I, zu der nach den Vorjahresergebnissen neben Titelverteidiger Deutschland die Länder Spanien, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Schweiz und Schweden gehören. Bei sechs dieser Turniere können die deutschen Reiter Punkte sammeln. Die besten vier Ergebnisse zählen für den Einzug ins Nationenpreis-Finale, das wiederum in Barcelona Ende September stattfinden wird. hen
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews