Holsteiner Mannschaftssieg in der Altersklasse 20-25 Jahre
Im Gegensatz zu den vergangenen drei Weltmeisterschaften in Frankreich, Schweden und England dominierten die Holsteiner in diesem Jahr nicht den ganzen Wettbewerb.
Den Anspruch zu den besten Jungzüchtern der Welt zu gehören machten sie aber trotzdem geltend. Carina Plath, Frederike Schwarck, Johanna Boysen und Birka Greve siegten in der Altersklasse der „Seniors“ vor Brandenburg-Anhalt und Bayern. Carina Plath erreichte den fünften Platz in der Einzelgesamtwertung. Johanna Boysen und Birka Greve belegten Rang vierzehn und sechzehn von insgesamt 61 Startern, die aus siebzehn Verbänden und acht Nationen nach Kanada gekommen waren.
Das Juniorteam im Alter von 16 bis 19 Jahren, musste sich in diesem Jahr mit Rang sieben zufriedengeben. Dominic Wohlers, der zu den Favoriten des Wettbewerbs gehörte, da er 2015 den Titel des Vizeweltmeisters errungen hatte, musste seinen Teamkollegen Madita Wohlers, Cora Bartholomäus, und Kathleen Pigulla den Vortritt in der Einzelplatzierung lassen. Sie langen mit Rang 19, 20 und 23 dicht beieinander. Insgesamt lagen sie mit 1034,7 Punkten rund 20 Punkte hinter den Medaillenrängen, die in diesem Jahr an die Verbände aus Hannover, Baden-Württemberg und Schweden gingen.
Alle Juniors hatten 100 Prozent in der Theorie geschrieben und somit alle 25 Fragen auf Englisch richtig beantworten können, dies gelang in diesem Jahr über der Hälfte aller, insgesamt 111 Starter. Die Leistungen in der Pferdebeurteilung und im Vormustern wurden entsprechend entscheidend.
Siegerin Sarah Scheerer aus Hannover machte es bei der Frage dem Grund ihres Erfolges deutlich: „Ich habe Glück gehabt mit meinem Pferd“. Sie hatte die hannoversche Stute Cocomo zugelost bekommen, diese war höchstpunktierte Stute bei der kanadischen Stutenschau gewesen und es war Sarah gelungen dessen Qualität hervorragend in Szene zu setzen.
Fiel das Losglück der Teilnehmer auf einen der zahlreichen Vollblutpferde, so war dies besonders im Trabe eine besondere Herausforderung. Der Galopp entsprach ihrem Naturell mehr, als die zu präsentierende Trabverstärkung.
Besonderes Lospech hatte in diesem Wettbewerb Dominic Wohlers, sonst stärkstes Teammitglied beim Vormustern, musste er als erster Starter im Wettbewerb antreten und hatte mit MJ Samba eine Stute an der Hand, die sich beim Halten vornehmlich darauf konzentrierte, die Fliegen abzuwehren. Das Richterteam bestehend aus Jane Bach Jensen (Dänemark) und Phil Silva (Canada) benotete die Vorstellung mit nur 68,3 von 100 Punkten. Seine Schwester Madita hatte 85 Punkte erzielt und Kathleen Pigulla 84,2, sie gehörten damit zu den Besten in dieser Disziplin.
Insgesamt zeigte sich, dass auch die internationalen Verbände, die erst mit dem Beginn der internationalen Wettbewerbe mit der Jungzüchterarbeit begannen, zunehmend an Souveränität gewinnen. Neben Deutschland gab es viele Platzierungen für Schweden, Dänemark, Frankreich, Irland, Kanada und Österreich. Die Starter aus den USA waren alle erstmals dabei und konnten neben viel Erfahrung ebenfalls erste Platzierungen mit heimnehmen.
Für den Verband der kanadischen Warmblutzüchter war es eine besondere Ehre zum 150-jährigen Bestehen Kanadas Jungzüchter aus aller Welt begrüßen zu dürfen. Es war aber auch eine große Herausforderung, die hervorragend gemeistert wurde. Präsidentin der 2009 gegründeten Organisation der Internationalen Jungzüchter (IYB) Inken Gräfin von Platen-Hallermund: "Es war eine topgelungene Veranstaltung, das internationale Reitsportzentrum Spruce Meadows bot einen würdigen Rahmen, die Atmosphäre war familiär- alle haben sich sehr wohlgefühlt."
Es wurden Freundschaften geschlossen und jeder Starter ist ein Teil des weltweiten Netzwerks von zukünftigen Pferdeexperten geworden. Ganz im Sinne der Idee des Wettbewerbs, der 2001 von dem Hannoveraner Verband ins Leben gerufen wurde. In 2019 treffen sich alle wieder, bei der nächsten WBFSH-Weltmeisterschaft in Österreich.
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews