Das Warmblood Fragile Foal Syndrome

Es handelt sich bei dem Gendefekt Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) um eine Erbkrankheit, die eine unheilbare Bindegewebsstörung zur Folge hat. Diese Störung wird bereits direkt nach der Geburt sichtbar. Die Freude über die erfolgreiche Geburt des Fohlens verblasst wie im Nu. Mit den hilflosen Aufstehversuchen des Fohlens wird bereits die Auswirkung des Gendefekts deutlich sichtbar. Der Neuankömmling besitzt zwar den überlebenswichtigen Saugreflex, jedoch macht es einen geschwächten Eindruck. Das Gewebe ist nicht mit der Oberhaut verbunden und führt somit schon bei geringen Berührungen und Belastungen dazu, dass die Haut reißt. So sind schon in den ersten Stunden nach der Geburt viele Hautverletzungen zu erkennen, die keine große Heilungschancen besitzen. Auch hat das Fohlen mit angeschwollenen Gelenken zu kämpfen.

Die Vererbung des WFFS

Die genetisch bedingte Erkrankung kann von der Stute als auch vom Hengst übertragen werden. Sollte eines der Elterntiere betroffen sein, wird das fehlerhafte Gen mit einer 50-prozentigen Chance weitergegeben. Entweder bleibt das Fohlen verschont oder es wird zu einem Genträger, der ohne einen Test jedoch nicht erkannt wird, da die Krankheit nicht ausbricht. Das Fohlen bleibt rein äußerlich gesund und es sind keine klinischen Auffälligkeiten zu erkennen. Wenn jedoch Hengst und Stute als unauffällige Genträger fungieren, besteht das Risiko eines erkrankten und nicht überlebensfähigen Fohlens bei 25 Prozent.

Gentest schafft Klarheit

Um die Vererbung des Warmblood Fragile Foal Syndrome zu verhindern, schafft vor der Anpaarung ein Gentest von Hengst und Stute Klarheit. Ähnlich wie bei der DNA-Abstammungsüberprüfung werden dafür dem Pferd aus Mähne oder Schweif bis zu 20 Haare samt Haarwurzeln entnommen. Die Kosten liegen bei ca. 40 Euro. Quelle: Horse-Gate/Sophia Tigges