Aus die Maus – Kommentar zum Ende der Baltic Horse Show
Das Ende kam überraschend - aber nicht unerwartet. Mit der Baltic Horse Show verliert der deutsche Reitsport einen Solitär. In liebevoller Kleinarbeit wurde in den letzten fünf Jahren aus einer En-Suite-Veranstaltung des Spitzensport ein Kleinod, das es mit zahlreichen Show- und Breitensport-Elementen wieder die Zuschauer in die Halle brachte. Mit steigender Tendenz.
Der Aufstieg der Baltic Horse Show war eng verbunden mit dem Namen Peter Rathmann - über Jahrzehnte ein wichtiger Ideengeber für den gesamten Sport: Sponsor-Teams, Meteor, Holsteiner Masters - nur einige Ideen die der rührige Unternehmer ins Laufen und auf Erfolgskurs brachte.
Das Scheitern hat nichts mit Peter Rathmann zu tun. Faktoren von Aussen waren Schuld, neuem Personal fehlte der Stallgeruch. “Mit Marketinggesabbel kannst du in Holstein nix bewirken” hörte man als Urteil von Aussen. Sponsoren sprangen ab.
Namentlich wird das Scheitern auch an neuen Gesellschaftern der Rathmann-Gruppe festgemacht: Statt Fachleute wurde Familie in Top-Positionen gesetzt. Dort wurden wirre Konzepte gewälzt, Gespräche mit den Auftaktworten “aber fragen sie mich nichts zum Reitsport, da kenne ich mich nicht aus” eingeleitet, langjährige Sponsoren verschreckt. Die Liste der Fehlentscheidungen ist lang - heute wissen wir: zu lang!
Gegen den Reitsport geht es nicht - das gilt nicht nur für den Norden. Peter Rathmann weiß das. Was bleibt: Erinnerung an viele schöne Stunden und eine Pflichtaufgabe. Der nächste Meteor, der Preis, den Rathmann einst ins Leben rief, kann nur einen Preisträger als ein kleines Dankeschön haben: Peter Rathmann.
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews