Aachen: Platz zwei für deutsche Dressurreiter im U25-Nationenpreis
Aachen (fn-press). Zum ersten Mal fand in diesem Jahr auch ein Dressur Nationenpreis für die unter 25-jährigen Dressurreiter beim CHIO Aachen statt. Dabei belegte das deutsche Team mit Bianca Nowag und Fair Play RB, Lisa-Maria Klössinger und FBW Daktari sowie Juliette Piotrowski und Sir Diamond Rang zwei hinter dem Team aus den Niederlanden. Das beste deutsche Einzelergebnis gelang Nowag und Fair Play mit 71.079 Prozent.
Für die Mannschaftswertung zählten die Ergebnisse der zwei besten Starter einer Nation in der Auftaktprüfung auf dem Niveau Intermediaire II. Die Niederlande erzielten mit 145.605 Punkten das beste Ergebnis vor Deutschland (140.868) und Schweden (140.474).
„Einmal in Aachen zu reiten, das ist wohl der Traum eines jeden Reiters“, sagte Bianca Nowag nach ihrem erfolgreichen Debüt. Die 23-Jährige mehrfache Nachwuchs-Europameisterin aus Ostbevern hat 2015 ein Stipendium der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport bei Bundestrainerin Monica Theodorescu bekommen und sich seitdem sportlich enorm weiterentwickelt. Seit 2016 wird sie über den Talentpool der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport von Förderpatin Gabriela Grillo unterstützt. Grillo hat 1976 mit dem deutschen Dressurteam Gold bei den Olympischen Spielen in Montreal gewonnen. Bis dahin ist es für Nowag zwar noch ein weiter Weg, aber mit ihrer dreizehnjährigen westfälischen Stute Fair Play (von Fidermark – Brentano II) hat sie inzwischen den Sprung von den Jungen Reitern zum U25-Bereich erfolgreich gemeistert. Mit ihrem ersten Auftritt in Aachen war sie durchweg zufrieden: „Ich bin sehr happy und hatte ein sehr gutes Reitgefühl in der Prüfung. Das macht mich natürlich unheimlich stolz, dass Fair Play und ich es so weit geschafft haben. Sie genießt es total, sich vor vielen Menschen zu zeigen, war aber die ganze über sehr konzentriert. Für den Grand Prix nehme ich mir vor, noch ein paar Punkte drauflegen zu können“, sagte Nowag.
Ihre Teamkollegin Lisa-Maria Klössinger (Aicha) musste mit ihrem Wallach FBW Daktari (von Donautanz – Carpaccio) gleich als erste Starterin ran. Die beiden ließen in der Galopptour einige Punkte liegen. „Es ist schon etwas anderes, hier in Aachen zu reiten, allein die Größe der Arena ist schon beeindruckend, das kennt man so nicht. Daktari war ein bisschen schüchtern und uns sind ein paar unnötige Fehler passiert. Aber das ist eben so und es war trotzdem einfach toll, hier für Deutschland zu reiten“, sagte Klössinger. Ihr Ergebnis lautete 69.789 Prozent. Mit ihrem Daktari liefert die 24-Jährige bisher eine starke Saison ab. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Balve gewannen sie Anfang Juni die Qualifikation zum Piaff-Förderpreis. „Aachen war unser Jahresziel. Die Freude war groß, als ich erfahren habe, dass ich hier reiten darf. Jetzt steht noch Verden auf dem Programm, die letzte Sichtung zur U25-EM. Mal sehen, wie es weitergeht“, sagte Klössinger.
Die exakt gleiche Wertung wie Klössinger erreichte die dritte deutsche Starterin Juliette Piotrowski (Kaarst) mit ihrem Oldenburger Sir Diamond (von Sandro Hit – De Niro). Die beiden kennen Aachen bereits von ihrem Start in der U25-Tour im vergangenen Jahr und gewannen kurz darauf Team-Gold mit der deutschen Mannschaft bei der ersten U25-Europameisterschaft der Dressurreiter. „Ich war heute eigentlich zufrieden, denn alles hat so geklappt, wie ich mir das vorgenommen hatte. Mein Pferd hat sich aber ein bisschen festgehalten, sodass ich hoffe, dass wir im Grand Prix noch ein paar Punkte drauflegen können“, lautete das Fazit der 24-Jährigen. Klössinger und Nowag gehören übrigens beide zu den Stipendiaten der Deutsche Bank Reitsport Akademie. Dies ermöglicht ihnen individuelle Trainingseinheiten, Zugang zu ausgewählten Turnieren in Deutschland sowie die Beratung durch Mentoren der Deutschen Bank in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthilfe.
Mit Platz zwei im Nationenpreis durfte auch der deutsche U25-Bundestrainer Sebastian Heinze zufrieden sein. „Es ist gut für die Reiter und Pferde hier in dieser Atmosphäre zu starten und sich mit den Teams aus den anderen Nationen zu messen, denn da hat man den direkten Vergleich. Die Niederlande sind mit einem ganz starkes Team hier. Dass wir hier in Aachen diese Chance bekommen, ist eine super Sache. Unsere drei Reiterinnen sind alle championatserfahren. Aber es herrscht nochmal ein anderer Druck, wenn man in dieser Arena für die Mannschaft reitet“, lautete das Fazit des Trainers. Der nächste Höhepunkt für die U25-Dressurreiter steht dann Anfang September mit den Europameisterschaften in Lamprechtshausen (AUT) auf dem Programm. In Aachen geht es für sie aber zunächst noch mit dem Kurz-Grand-Prix am Freitag weiter, in dem es auch um die Qualifikation für die Grand Prix Kür am Samstag geht. jbc
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Source: Presseservice Kerstan / Turniernews