WM Ponyfahrer: Sieg für Herbert Rietzler in der Einspänner-Dressur
Minden (fn-press). Die Weltmeisterschaften der Ponyfahrer sind in Minden in Ostwestfalen mit der Dressurprüfung der Einspänner gestartet. Herbert Rietzler und sein Edelbluthaflinger Nakuri gingen als elftes Starterpaar in Führung und gaben sie bis zum Ende der Prüfung nicht mehr ab. Bis Sonntag, 20. August, messen sich in Minden 100 Ein-, Zwei- und Vierspänner aus 13 Nationen.
„Das sah von unten wohl besser aus als es sich oben anfühlte“, sagte Herbert Rietzler. Direkt nach seiner Prüfung war er nämlich nicht ganz zufrieden, da er seinen Hengst sehr viel antreiben musste. „Es kam mir etwas zäh vor“, so sein Kommentar. „Aber Nakuri ist auch ein Pferd mit viel Ausstrahlung“, war dann eine seiner Erklärungen, warum die Richter es wohl anders gesehen hatten. Bundestrainer Wolfgang Lohrer lobte ebenfalls die Vorstellung: „Herbert ist sehr korrekt gefahren, die Richter hätten ruhig noch ein paar Punkte mehr geben können.“ Mit 50,67 Strafpunkten setzte er sich an die Spitze des 41-köpfigen Starterfeldes.
Mit Platz drei und 51,74 Punkten lieferte Nachwuchsfahrerin Marlena Brenner (Quendorf) mit ihrem 21-jährigen Leonardo ein Top-Ergebnis für die Mannschaft ab. Die 22-Jährige, die im vergangenen Jahr noch Jugend-Europameisterin der Pony-Einspänner geworden ist, zeigte schöne Verstärkungen und Übergänge. „Ich bin schon nervöser als bei einem normalen Turniere gewesen, aber Leonardo ist in diesem aufregenden Viereck ziemlich cool geblieben“, sagte sie nachher. „Bei dem Pony merkt man die Erfahrung und Routine, er ist super gelassen“, lobte Cheftrainer Karl-Heinz Geiger.
Titelverteidiger Fabian Gänshirt (Lahr) und Pony David L hatten sich in der Dressur mehr erhofft. „David war nicht ganz so durchlässig und hat sich dann noch an einer Stelle irritieren lassen, obwohl er sonst nie sehr guckig ist“, so Gänshirt über seinen Hengst. Mit 53,34 Strafpunkten belegten sie am Ende Platz fünf. „Bei der WM vor zwei Jahren waren wir auch Fünfter in der Dressur, es läuft also noch alles nach Plan“, grinste er. Neben Marlena Brenner und Fabian Gänshirt fährt auch noch Katja Helpertz (Nettetal) mit Nordstern’s Störtebecker für die deutsche Mannschaft. Die 25-jährige Jurastudentin kam mit 56,27 Punkten auf Platz zehn. Ihr Wallach zeigte sich in schöner Anlehnung. Taktfehler im ersten starken Trab und ein etwas eiliges Rückwärtsrichten kosteten Punkte. „Das Pony war super, er ist sonst nämlich auch immer mal für einen Patzer gut. Das war hier seine beste internationale Dressur“, freute sie sich.
Team Deutschland führt vor den Titelverteidigern aus den Niederlanden
Die deutsche Mannschaft liegt nach der Einspänner-Dressur nun mit knapp vier Punkten in Führung vor dem Team aus den Niederlanden. „Der Vorsprung hätte ruhig etwas deutlicher ausfallen können, aber insgesamt sind hier alle Einspänner gut gefahren und haben die Erwartungen erfüllt“, so Geiger. An den nächsten beiden Tagen folgen noch die Dressurprüfungen der Pony-Zweispänner und der Pony-Vierspänner. Die deutsche Mannschaft besteht neben den drei Einspännerfahrern noch aus den drei Zweispännerfahrern Jan-Felix Pfeffer (Oering), Dieter Baackmann (Emsdetten) und Max Berlage (Schüttorf) sowie den zwei Vierspännerfahrern Steffen Brauchle (Lauchheim-Hülen) und Michael Bügener (Gronau). In der Mannschaftswertung hat Cheftrainer Karl-Heinz Geiger die Goldmedaille als Ziel anvisiert, nachdem Deutschland bei der Pony-WM vor zwei Jahren in Breda dem niederländischen Team den Vortritt lassen musste.
Nicht für die deutsche Mannschaft, sondern als Einzelfahrer sind außerdem Niels Grundmann (Fredenbeck) mit Tadeus, seine Schwester Pia Grundmann mit Darisco und Sandra Schäfer (Nordwalde) mit Carino S bei der WM am Start. Niels Grundmann beendete die Dressur auf Platz 25 (61,93), Sandra Schäfer auf Platz 33 (62,99) und Pia Grundmann auf Platz 37 (65,34).
"Insgesamt muss man sagen, dass wir tolle Bedinungen haben und das Team rund um Christoph Weihe hier in Minden eine Wahnsinns-Veranstaltung auf die Beine gestellt hat", so Cheftrainer Karl-Heinz Geiger begeistert.
Source: Presseservice Kerstan / Turniernews